[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Rinne zur Entwässerung von versiegelten Flächen,
die insbesondere aus Pflastersteinen bestehen und insbesondere zur Aufnahme von hohen
Verkehrslasten konzipiert sind.
[0002] Die übliche Entwässerung versiegelter Flächen erfolgt über Rinnen mit Längsgefälle,
die das Oberflächenwasser über Ablaufvorrichtungen in Entwässerungskanäle führen.
Auch eine punktuelle Abführung von Oberflächenwasser ist möglich. Dies erfordert jedoch
eine trichterförmige Ausbildung der Oberfläche mit zahlreichen Wechseln der Gefällerichtung,
was jedoch gestalterisch wenig befriedigend ist und insbesondere bei größeren Stein-
oder Plattenformaten zu Problemen bei der Verlegung führt.
[0003] Bei Entwässerungsrinnen ohne Gefälle oder dort, wo eine muldenförmige Rinne nicht
erwünscht ist, kommen in der Regel Entwässerungssysteme mit in der Oberfläche waagerecht
verlegten, bandartig durchlaufenden Entwässerungsrosten aus Metall zum Einsatz. Diese
Entwässerungssysteme setzen sich aus Rinnensteinen und dem darauf angeordneten Metallrost
zusammen, wobei die Oberkante des Metallrostes mit der Oberseite der versiegelten
Fläche abschließt. Derartige Rinnensysteme sind jedoch kostenaufwendig und gestalterisch
oft problematisch, da sie sich zu stark von der beispielsweise aus Pflastersteinen
bestehenden versiegelten Oberfläche abheben. Die Entwässerungsroste aus Metall sind
hierbei aus Festigkeitsgründen erforderlich. Da sich bei diesen bekannten Systemen
die Rinnensteine jedoch im Bereich der versiegelten Oberfläche (Pflastersteine etc.)
befinden, besteht die Gefahr, daß der durch Verkehrslasten (Bremskräfte etc.) auf
die versiegelte Oberfläche (Pflastersteine) ausgeübte Schub zu Bewegungen der versiegelten
Oberfläche führt, die einen direkten Kontakt des Pflasters mit den Rinnensteinen sowie
deren mögliche Beschädigung oder Zerstörung zur Folge haben. Da diese Rinnensteine
in der Regel aus Beton oder Spezialbeton bestehen und schmale Seitenabschnitte besitzen,
sind sie bei seitlicher Belastung besonders bruchgefährdet.
[0004] Es sind weitere Entwässerungsrinnensysteme bekannt, die jedoch nicht für die Aufnahme
von hohen Verkehrslasten geeignet sind.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Entwässerungsrinne zu
schaffen, die bei guten Ablaufeigenschaften zur Aufnahme von besonders hohen Verkehrslasten
geeignet ist und gestalterisch besonders vorteilhaft eingesetzt werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Rinne zur Entwässerung zur Aufnahme
von hohen Verkehrslasten konzipierten versiegelten Flächen, die insbesondere aus Pflastersteinen
bestehen, gelöst mit
einer Vielzahl von linear aneinander gesetzten Rinnensteinen,
einer Vielzahl von linear angeordneten, zwischen sich Querfugen aufweisenden Abdecksteinen,
die über den Rinnensteinen vorgesehen sind, und
Dichtungs/Dämpfungsstreifen zumindest teilweise aus elastomerem Material, die auf
den Oberseitenabschnitten der Rinnensteine angeordnet sind und auf denen die Abdecksteine
ruhen.
[0007] Die Erfindung wendet sich von bekannten Entwässerungsrinnensystemen mit metallischen
Entwässerungsrosten ab und schlägt statt dessen eine Entwässerungsrinne vor, bei der
sowohl das Rinnenelement als auch das zugehörige Abdeckelement als Stein, insbesondere
Betonstein, ausgebildet sind. Hierdurch kann der sichtbare Bereich der Entwässerungsrinne,
nämlich das Abdeckelement, gestalterisch besonders gut an die umgebende versiegelte
Oberfläche angepaßt werden. Beispielsweise kann der Abdeckstein aus den gleichen Steinen
wie die versiegelte Oberfläche bestehen, oder es kann gezielt ein anderer Stein eingesetzt
werden, um die Entwässerungsrinne gestalterisch hervorzuheben. Die Erfindung bietet
daher gestalterisch wesentlich mehr Möglichkeiten als bekannte Systeme mit metallischen
Entwässerungsrosten.
[0008] Damit bei der erfindungemäßen Lösung ein Ablauf des Oberflächenwassers möglich ist,
sind zwischen benachbarten Abdecksteinen offene Querfugen vorgesehen, durch die das
Wasser in die von den Rinnensteinen gebildete Ablaufrinne gelangen kann. An den Abdecksteinen
selbst müssen daher keine speziellen Ablaufeinrichtungen vorgesehen werden.
[0009] Damit bei der erfindungsgemäßen Lösung der Abdeckstein nicht unmittelbar auf dem
Rinnenstein liegt, kommen zwei Dichtungs/Dämpfungsstreifen zum Einsatz, die zumindest
teilweise aus elastomerem Material bestehen und auf den Oberseitenabschnitten der
Rinnensteine angeordnet sind. Die Abdecksteine liegen daher auf diesen Dichtungs/Dämpfungsstreifen
auf, welche eine entsprechende Dämpfungswirkung bei entsprechenden Belastungen haben,
so daß Beschädigungen durch einen direkten Kontakt der Steine miteinander, Klappergeräusche
etc. vermieden werden. Ferner erfüllen die Dichtungs/Dämpfungsstreifen eine Abdichtungsfunktion,
da sie das Eindringen von Fugen- und Bettungsmaterial, Erdreich sowie Pflasteroberbaumaterial
in die Entwässerungsrinne verhindern.
[0010] Vorzugsweise sind die Rinnensteine unterhalb der versiegelten Decke (Pflastersteine
etc.) angeordnet. Mit anderen Worten, die Rinnensteine sind im eingebauten Zustand
tiefer als die der Rinne benachbarte versiegelte Fläche (Pflastersteine, Betonfläche,
Betumenfläche etc.) angeordnet, so daß bei Horizontalbewegungen dieser Fläche, beispielsweise
verursacht durch Bremskräfte von Fahrzeugen, kein Kontakt dieser Fläche mit den Rinnensteinen
stattfindet, so daß die Rinnensteine hierdurch nicht der Gefahr von Beschädigungen,
Zerstörungen etc. ausgesetzt sind. Wegen der relativ dünnen Seitenwände der Rinnensteine
ist diese Gefahr besonders groß.
[0011] Zusätzlich zu oder statt der Anordnung der Rinnensteine unterhalb der versiegelten
Fläche sieht die Erfindung vorzugsweise vor, daß die Abdecksteine breiter ausgebildet
sind als die Rinnensteine. Auch auf diese Weise kann kein seitlicher Druck von der
versiegelten Fläche auf die Rinne ausgeübt werden. Auch wenn die angrenzende versiegelte
Fläche (Pflaster) höher ist als der Abdeckstein, wird ein seitlicher Druck nur auf
den Abdeckstein übertragen, da dieser breiter ist als die Rinne.
[0012] Erfindungsgemäß wird daher insgesamt eine Entwässerungsrinne geschaffen, die robust
und billig ist, kostengünstig verlegt werden kann, gute Ablaufeigenschaften aufweist
und gestalterisch besonders vorteilhaft eingesetzt werden kann.
[0013] Die erfindungsgemäß zum Einsatz gelangenden Dichtungs/Dämpfungsstreifen besitzen
eine herstelltechnisch und verlegetechnisch bevorzugte Länge, die sich zweckmäßigerweise
über die Länge einer Vielzahl von Abdeck/Rinnensteinen erstreckt. Natürlich kann der
Dichtungs/Dämpfungsstreifen in Längsrichtung auch in eine Vielzahl von kleineren Abschnitten
aufgeteilt sein, insbesondere auch auf die Länge des Abdeck/Rinnensteines begrenzt
sein. Allgemein wird jedoch eine größere Länge bevorzugt, um zusätzliche Fugen zu
vermeiden.
[0014] Bei einer besonders bevorzugten Lösung der Erfindung weisen die Dichtungs/Dämpfungsstreifen
im eingebauten Zustand einen Horizontalabschnitt und einen Vertikalabschnitt auf.
Der Horizontalabschnitt dient dabei als Auflager für den Abdeckstein, wie vorstehend
erwähnt. Der Vertikalabschnitt hat ebenfalls Dämpfungs- und Dichtungsfunktionen und
verhindert einen direkten Kontakt der versiegelten Fläche (Pflastersteine etc.) mit
den Abdecksteinen (dämpft Schubkräfte) sowie dichtet diesen Bereich gegenüber Bettungsmaterial,
Fugenmaterial, Erdreich etc. ab. Der Dichtungs/Dämpfungsstreifen kann dabei als Winkelprofil
ausgebildet sein, wobei der vertikale Schenkel (eingebauter Zustand) vorzugsweise
nach oben weist, um die Dichtungs/Dämpfungsfunktion gegenüber der versiegelten Fläche
zu erfüllen.
[0015] Eine besonders bevorzugte Lösung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß der
Dichtungs/Dämpfungsstreifen als T-Profil mit vertikal angeordnetem Flansch ausgebildet
ist. Auf dem Steg des T-Profiles ruht dabei der Abdeckstein. Der im eingebauten Zustand
vertikale Flansch erstreckt sich dabei vom Steg nach oben und unten, d.h. entlang
dem Rinnenstein nach unten und entlang dem Abdeckstein nach oben, so daß eine besonders
gute Abdichtung erreicht und die Verlegung erleichtert wird.
[0016] Noch eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß der Dichtungs/Dämpfungsstreifen
zum Umgreifen des oberen Seitenwandabschnittes des Rinnensteines auf seiner Innenseite
nach unten verlängert ist. Bei dieser Ausführungsform kann der Streifen auf den Seitenwandabschnitt
des Rinnensteines aufgesetzt bzw. aufgeklemmt werden, so daß beim Verlegen des Streifens
eine Fixierung desselben erreicht wird, wodurch die Verlegearbeiten erleichtert werden
können.
[0017] Die Abdecksteine besitzen vorzugsweise seitliche Abstandshalter (an den Seitenflächen)
zur Bestimmung der Querfugen. Auf diese Weise können die Abdecksteine einfach aneinander
gesetzt werden (mörtelfrei), ohne daß spezielle Maßnahmen zum exakten Einhalten der
Querfugen getroffen werden müssen. Derartige Steine mit integrierten seitlichen Abstandshaltern
sind bekannt.
[0018] Noch eine andere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß sich die Vertikalabschnitte
der Dichtungs/Dämpfungsstreifen im eingebauten Zustand nicht bis zur Oberkante des
zugehörigen Abdecksteines erstrecken, so daß beidseitig des Abdecksteines über den
Vertikalabschnitten Ablaufkanäle gebildet sind. Auf diese Weise wird einerseits vermieden,
daß bei Ungenauigkeiten der Dichtungs/Dämpfungsstreifen nach oben über den Abdeckstein
bzw. die zugehörige versiegelte Oberfläche vorsteht. Andererseits wird die Bildung
der erwähnten Ablaufkanäle erreicht. Das sich in diesen Längskanälen sammelnde Oberflächenwasser
strömt bis zur nächsten Querfuge und gelangt aus dieser in die darunter befindliche
Entwässerungsrinne. Bei dieser Ausführungsform wird somit das Oberflächenwasser über
zwei Wege abgeleitet: einmal direkt von der Oberseite der Abdecksteine durch die Querfugen
in die Rinne und einmal über die Ablaufkanäle und die Querfugen in die Rinne.
[0019] Die erfindungsgemäß ausgebildete Entwässerungsrinne kann im eingebauten Zustand ein
Längsgefälle besitzen oder auch nicht. Ist ein Längsgefälle vorhanden, strömt das
Wasser in der Rinne bis zur nächsten Ablaufeinrichtung. Ist kein Gefälle vorhanden,
dient die Rinne erst einmal als Speicher bzw. Puffer, wobei auch hier bei Vorhandensein
einer ausreichenden Wassermenge ein Ablauf erfolgt. Wichtig ist, daß in jedem Falle
erst einmal die Oberfläche entwässert wird. Eine gewisse Aufenthaltsdauer des Wassers
in der Rinne selbst bei der Ausführungsform ohne Längsgefälle wird erfindungsgemäß
in Kauf genommen.
[0020] Was die Ausgestaltung der Rinne selbst anbetrifft, so sieht die Erfindung zwei Hauptmöglichkeiten
vor. Bei der ersten Lösung sind die Rinnensteine in herkömmlicher Weise mit Mörtel
aneinandergefugt, so daß sich eine zum Erdreich hin abgedichtete Rinne ergibt. Bei
der zweiten Hauptlösung der Erfindung sind zwischen aneinandergefügten Rinnensteine
Bodenfugen angeordnet. Hierbei sind die Rinnensteine vorzugsweise seitlich durch Mörtel
oder Dichtungselemente, beispielsweise das erfindungsgemäß verwendete T-Profil aus
elastomerem Material, abgedichtet, während im Bodenbereich Fugen vorhanden sind, durch
die das Wasser in das Bettungsmaterial bzw. Erdreich versickern kann. Die Rinne bildet
in diesem Falle einen Zwischenspeicher mit Pufferfunktion bei höherem Wasseranfall
und begrenzter Versickerungskapazität des Bodens.
[0021] Bei zu hohem Grundwasserstand oder bei Rückstau von zu versickerndem Wasser bis in
den Straßenoberbau kann die Rinne über die Bodenfugen Wasser von unten aufnehmen und
zu Ablaufvorrichtungen abführen. In diesem Falle hat die Rinne Dränagefunktion.
[0022] Wenn eine Wasserabführung durch Bodenfugen nicht erwünscht ist oder wenn ein Notüberlauf
bei Versickerungsfunktion oder ein Ablauf bei Dränagefunktion erforderlich ist, kommen
Ablaufeinrichtungen (Sickerkästen etc.) zur Anwendung, über die insbesondere eine
vertikale Wasserabführung erreicht wird. Diese kann dabei speziell durch im Bodenabschnitt
der Rinnensteine vorgesehene Ausnehmungen erfolgen.
[0023] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit
der Zeichnung im einzelnen erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine räumliche Darstellung eines Teiles einer mit einer Entwässerungsrinne versehenen
versiegelten Oberfläche, bei der die Rinne nicht in Erscheinung tritt;
- Figur 2
- eine Darstellung ähnlich Figur 1 mit einer anderen Variante der versiegelten Oberfläche,
bei der die Rinne als Gliederung verwendet wird;
- Figur 3
- eine Darstellung ähnlich Figur 1 mit noch einer anderen Variante einer Oberflächengestaltung,
wobei die Rinne ebenfalls optisch nicht in Erscheinung tritt;
- Figur 4
- eine räumliche Darstellung eines Teiles einer Entwässerungsrinne mit Ablaufvorrichtung
mit vergrößerter Darstellung eines Teiles des verwendeten Dichtungs/Dämpfungsstreifens;
- Figur 5
- eine räumliche Großdarstellung der Entwässerungsrinne;
- Figur 6
- eine räumliche Darstellung eines Teiles einer ersten Ausführungsform einer Entwässerungsrinne
mit zugehöriger versiegelter Oberfläche; und
- Figur 7
- eine räumliche Darstellung einer zweiten Ausführungsform einer Entwässerungsrinne
(Versickerungs- und Dränagefunktion) mit zugehöriger versiegelter Oberfläche.
[0024] Die in Figur 1 dargestellte versiegelte Oberfläche setzt sich aus einzelnen Pflastersteinen
6 zusammen, die in einer entsprechenden Bettung (nicht gezeigt) verlegt sind. Die
Fugen zwischen den einzelnen Pflastersteinen 6 sind mit einem geeigneten Fugenfüllmaterial
verfüllt.
[0025] Zur Abführung des Oberflächenwassers von dieser versiegelten Fläche ist eine Entwässerungsrinne
1 vorgesehen, die mit oder ohne Längsgefälle verlegt sein kann. Die Entwässerungsrinne
besteht aus einer Vielzahl von linear aneinandergesetzten Rinnensteinen 2 mit etwa
U-förmiger Gestalt, die miteinander vermörtelt sind, so daß sich eine durchlaufende
abgedichtete Rinne ergibt. Die Rinnensteine 2 sind in einem Betonsockel 5 verlegt.
Zu jedem Rinnenstein 2 gehört ein entsprechender Abdeckstein 3, der bei dieser Ausführungsform
exakt die Form der benachbarten Pflastersteine 6 aufweist, jedoch sonst eine von der
Länge der Rinnensteine unabhängige Länge besitzen kann. Die Abdecksteine 3 ruhen nicht
direkt auf den Rinnensteinen 2, sondern beidseitig auf einem Dichtungs/Dämpfungsstreifen
4, der in der Form eines T-Profiles ausgebildet ist. Einzelheiten dieses Dichtungs/Dämpfungsstreifens
4 werden später beschrieben.
[0026] Die Rinnensteine 2 und Abdecksteine 3 bestehen bei dieser Ausführungsform aus Beton.
Natürlich können als Abdecksteine auch Natursteine, Verbundsteine aus Beton und Natursteinen
etc. Verwendung finden. Wesentlich ist, daß keine metallischen Einbauelemente, wie
Gitterroste etc., Verwendung finden, sondern daß die Entwässerungsrinne aus Steinen
zusammengesetzt ist, so daß sich gestalterisch die Möglichkeit einer besseren Anpassung
an die benachbarte versiegelte Oberfläche, bei der es sich hauptsächlich um gepflasterte
Flächen handeln dürfte, ergibt.
[0027] Der Dichtungs/Dämpfungsstreifen 4 besteht aus einem geeigneten Material mit Dämpfungs-
und Abdichtungseigenschaften. Hierzu findet insbesondere ein geeignetes elastomeres
Material Verwendung, wie Kunststoff, Gummi etc. Der Streifen kann auch nur teilweise
aus einem solchen elastomeren Material bestehen und beispielsweise einen Kern aus
steifem Material besitzen.
[0028] Die Figuren 2 und 3 zeigen weitere Gestaltungsmöglichkeiten der versiegelten Oberfläche,
in die die Entwässerungsrinne 1 integriert ist. Gleiche Teile sind hierbei mit gleichen
Bezugszeichen versehen. Man erkennt in Figur 2, daß hier absichtlich vom Pflaster
der angrenzenden Fläche abweichende Abdecksteine 3 vorgesehen sind, um das aus kleineren
Pflastersteinen 6 bestehende Pflaster zu gliedern. Bei der Ausführungsform der Figur
3 sind die Abdecksteine 3 der Rinne und die Pflastersteine 6 wiederum gleich, wobei
die Steine hier in einem entsprechenden Verband verlegt sind.
[0029] Figur 4 zeigt die Entwässerungsrinne 1 in einer vergrößerten räumlichen Ansicht ohne
die zugehörige versiegelte Oberfläche. Wie erwähnt, sind die U-förmigen Rinnensteine
2 linear aneinandergesetzt und miteinander vermörtelt. Auf den beiden Oberseitenabschnitten
der Rinnensteine 2 ruhen entsprechende Dichtungs/Dämpfungsstreifen 4, die die Form
eines T-Profiles besitzen. Bei dieser Ausführungsform haben die Dichtungs/Dämpfungsstreifen
4 die Länge von mehreren Rinnensteinen. Die Abdecksteine 3, die quaderförmig ausgebildet
sind, ruhen auf dem horizontal verlaufenden Steg 9 des T-Profiles, wobei sich an diesen
Steg 9 ein Vertikalflansch anschließt, der einen oberen Abschnitt 10 und einen unteren
Abschnitt 11 aufweist. Der untere Abschnitt 11 erstreckt sich dabei von der Oberseite
des Rinnensteines nach unten, während sich der obere Abschnitt 10 nach oben parallel
zur Seitenfläche des Abdecksteines erstreckt. Der untere Abschnitt 11 kann zur Erleichterung
der Rinnenverlegung entsprechend der gegenüber dem Abdeckstein geringeren Rinnenbreite
dicker ausgeführt werden.
[0030] Wie erwähnt, kann die Entwässerungsrinne mit oder ohne Längsgefälle verlegt sein.
Bei der hier dargestellten Ausführungsform besitzt sie vertikale Ablaufeinrichtungen,
die in der Form eines ein rundes Loch 7 aufweisenden Rinnensteines mit einem darunter
angeordneten Sinkkasten 8 ausgebildet sind. Diese Ablaufeinrichtungen können in Längsrichtung
der Rinne in entsprechenden Abständen angeordnet sein. Von dort kann das Oberflächenwasser
in eine vorhandene Kanalisation oder eine Versickerungsanlage oder gegebenenfalls
über ein Vorklärbecken in den Vorfluter abgeführt werden.
[0031] Figur 5 zeigt eine räumliche Ansicht eines Teiles der Entwässerungsrinne im vergrößerten
Maßstab. Man erkennt, daß die Abdecksteine 3 auf einer Seitenfläche mit integrierten
Abstandshaltern 12 versehen sind, die etwa die Stärke einer gewünschten Fuge besitzen
(ca. 5 mm). Durch Aneinandersetzen der Abdecksteine 3 werden daher Querfugen 13 gebildet,
durch die das Oberflächenwasser in die eigentliche Rinne abfließen kann. Die Abdecksteine
3 ruhen auf dem horizontalen Steg 9 der Dichtungs/Dämpfungsstreifen 4 und stoßen ferner
seitlich gegen den oberen Abschnitt 10 des Vertikalflansches des Dichtungs/Dämpfungsstreifens.
Man erkennt deutlich, daß der Vertikalflansch verhindert, daß Fugenmaterial, Bettungsmaterial,
Erdreich etc. in die Entwässerungsrinne eindringen, während der horizontale Steg 9
in erster Linie ein elastisches Auflager für die Abdecksteine 3 bildet, aber auch
Dichtungsfunktionen hat. Der obere Abschnitt 10 des Vertikalflansches erstreckt sich
bei dieser Ausführungsform nicht bis zur Oberkante des Abdecksteines 3 sowie der benachbarten
Pflastersteine 6, sondern endet tiefer. Das hat den Vorteil, daß bei ungenauer Verlegung
der Streifen nicht über die Oberkante der Steine vorsteht. Ferner werden hierdurch
beidseitig des Abdecksteines 3 Ablaufkanäle 14 gebildet, über die das Oberflächenwasser
in die Querfugen 13 und von dort in die Entwässerungsrinne abgeführt werden kann.
[0032] Der Dichtungs/Dämpfungsstreifen 4 kann mit seinem vertikalen Abschnitt auch eine
gewisse Klemmfunktion ausüben, um den Abdeckstein 3 zwischen den Pflastersteinen 6
der versiegelten Oberfläche elastisch zu fixieren. Zu diesem Zweck kann am Abschnitt
10 ein horizontaler Wulst vorgesehen werden.
[0033] Figur 6 zeigt die Entwässerungsrinne im eingebauten Zustand in einem Pflastersteinen
6 bestehenden Pflaster. Die in einem Betonsockel 5 verlegte Rinne erstreckt sich unterhalb
des Pflasters mit zugehöriger Bettung, so daß Querkräfte (beispielsweise Bremskräfte
von Fahrzeugen), die die Pflastersteine in Horizontalrichtung bewegen, keine Einflüsse
auf die Rinnensteine 2 haben, da die Pflastersteine bei einer Horizontalverschiebung
die Rinnensteine 2 nicht kontaktieren. Entsprechende Kräfte werden lediglich auf den
oberen Abschnitt 10 des Vertikalflansches der Dichtungs/Dämpfungsstreifen und die
Abdecksteine 3 ausgeübt, die jedoch höhere Belastungen aufnehmen können als die Rinnensteine
2.
[0034] Figur 6 zeigt mit angedeuteten Pfeilen den Oberflächenabfluß sowie den Wasserabfluß
innerhalb der Rinne. Bei dieser Ausführungsform sind die einzelnen Rinnensteine 2
miteinander vermörtelt, d.h. dicht miteinander verbunden, so daß das in der Rinne
befindliche Wasser bis zu einer vorgesehenen Ablaufeinrichtung läuft. Diese Ausführungsform
ist daher für den Fall geeignet, bei dem das Oberflächenwasser abgeleitet und an speziellen
Stellen, beispielsweise in die Kanalisation, abgführt werden soll.
[0035] Figur 7 zeigt eine entsprechende Ansicht wie Figur 6, mit dem Unterschied, daß hierbei
eine anders ausgebildete Rinne Verwendung findet. Bei dieser Rinne sind die Rinnensteine
2 nur seitlich miteinander so vermörtelt, daß im Bodenbereich zwischen zwei benachbarten
Rinnensteinen 2 entsprechende Bodenfugen 15 entstehen, durch die das Wasser versickern
aber auch Wasser von unten in die Rinne eindringen kann. Diese Rinne, deren Aufbau
im übrigen dem der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen entspricht, hat die
Funktion, das in der Rinne befindliche Oberflächenwasser über die Bodenfugen 15 versickern
zu lassen. Insbesondere bei Starkregen erfolgt daher hier ein Oberflächenabfluß über
die Querfugen 13 zwischen den Abdecksteinen 3 in die Entwässerungsrinne und von dort
eine Versickerung über die Bodenfugen 15. Bei einem Rückstau im Pflasteroberbau, beispielsweise
bei einem erhöhten Grundwasserstand, erfolgt ein Anstieg des Wassers über die Bodenfugen
15 in die Rinne mit einem entsprechenden Abfluß zur Ablaufeinrichtung. Dränage D,
Versickerung B und Abfluß E sind hierbei mit entsprechenden Pfeilen angedeutet.
[0036] Anstelle einer Vermörtelung der Seitenabschnitte benachbarter Rinnensteine mit Bodenfugen
können zwichen den Seitenabschnitten auch Dichtungselemente, etwa in der Art der vorstehend
erwähnten T-Profile, vorgesehen sein. Der Steg dieser Profile ragt dabei zwischen
die Rinnensteine, während der Flansch an deren Seitenflächen anliegt.
[0037] Als weitere Variante ist ein Rinnenstein möglich, der bereits produktionsseitig mit
den Bodenfugen versehen ist.
[0038] Abschließend ist noch darauf hinzuweisen, daß die erfindungsgemäß ausgebildete Entwässerungsrinne
die Funktion einer Rigole voll übernehmen kann, und zwar sehr dicht unter der Oberfläche.
Damit wird eine Rigole auch dort möglich, wo sie ansonsten wegen hohen Grundwasserstandes
nicht in Frage kommen würde.
[0039] Bei einer Versickerung über die erfindungsgemäß ausgebildete Rinne könnte seitens
des Straßenbaus die Befürchtung entstehen, daß Versickerungswasser in unerwünschtem
Maße in den Straßenoberbau eindringt. Dieses Problem kann durch eine vertikale Trennschicht
einfach gelöst werden.
[0040] Frost ist bei herkömmlichen Rigolen ein Problem. Nach Frostperioden herrschen oft
an der Oberfläche bereits wieder höhere Temperaturen. Tiefere Bodenschichten sind
aber noch gefroren. Eine Versickerung kann da nicht stattfinden, und das Wasser staut
sich an der Oberfläche.
[0041] Wenn anstelle einer Rigole die erfindungsgemäß ausgebildete Rinne eingesetzt wird,
fließt das Wasser bei gefrorenen Bodenschichten über die Rinne ab. Das spricht für
den Einsatz der erfindungsgemäßen Rinne anstelle der Rigole auch dort, wo keine Probleme
mit hohem Grundwasserstand bestehen.
1. Rinne (1) zur Entwässerung von versiegelten Flächen, die insbesondere aus Pflastersteinen
(6) bestehen und insbesondere zur Aufnahme von hohen Verkehrslasten konzipiert sind,
mit
einer Vielzahl von linear aneinandergesetzten Rinnensteinen (2),
einer Vielzahl von linear angeordneten, zwischen sich Querfugen (13) aufweisenden
Abdecksteinen (3), die über den Rinnensteinen (2) vorgesehen sind, und
Dichtungs/Dämpfungsstreifen (4) zumindest teilweise aus elastomerem Material, die
auf den Oberseitenabschnitten der Rinnensteine (2) angeordnet sind und auf denen die
Abdecksteine (3) ruhen.
2. Rinne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rinnensteine (2) unterhalb der versiegelten Fläche (Pflastersteine (6) etc.)
angeordnet sind.
3. Rinne nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdecksteine (3) breiter ausgebildet sind als die Rinnensteine (2).
4. Rinne nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungs/Dämpfungsstreifen (4) in Längsrichtung in eine Vielzahl von Abschnitten
aufgeteilt sind.
5. Rinne nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungs/Dämpfungsstreifen (4) im eingebauten Zustand einen Horizontalabschnitt
und einen Vertikalabschnitt besitzen.
6. Rinne nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungs/Dämpfungsstreifen als Winkelprofil ausgebildet sind.
7. Rinne nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungs/Dämpfungsstreifen (4) als T-Profil mit vertikal angeordnetem Flansch
ausgebildet sind.
8. Rinne nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungs/Dämpfungsstreifen (4) zum Umgreifen des oberen Seitenwandabschnittes
des Rinnensteines (2) auf seiner Innenseite nach unten verlängert ist.
9. Rinne nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdecksteine (3) seitliche Abstandshalter (12) zur Festlegung der Querfugen (13)
besitzen.
10. Rinne nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Vertikalabschnitte der Dichtungs/Dämpfungsstreifen (4) im eingebauten Zustand
nicht bis zur Oberkante des zugehörigen Abdecksteines (3) erstrecken, so daß beidseitig
des Abdecksteines (3) über den Vertikalabschnitten Ablaufkanäle (14) gebildet sind.
11. Rinne nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie im eingebauten Zustand kein Längsgefälle aufweist.
12. Rinne nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Rinnensteine (2) mit Mörtel aneinandergefugt sind.
13. Rinne nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen benachbarten Rinnensteinen (2) Bodenfugen (15) angeordnet sind.
14. Rinne nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit Ablaufeinrichtungen zur vertikalen Wasserabführung versehen ist.
15. Rinne nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnflächen der Rinnensteine (2) schräg ausgebildet sind, so daß sich zwischen
zwei Rinnensteinen keilförmig nach innen erweiternde Stoßfugen ergeben.