[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entgasen von Heiz- oder Kühlanlagen,
in denen Wasser, Öl oder Wasser mit Zusätzen, um dessen Einfrieren zu verhindern,
zur Wärmeübertragung verwendet wird. In den Flüssigkeitskreisläufen dieser Anlagen
sind Gase gelöst, vor allem Luft aus der Umgebung, und diese fördert im Innern der
Leitungen deren Korrosion. Um diesem schädlichen Einfluss vorzubeugen, werden die
Gase regelmässig aus der Kreislaufflüssigkeit ausgeschieden. Das wird mittels Druckstufenentgaser
erzielt, wie sie zum Beispiel bei Heizungssystemen eingesetzt werden. Die Druckstufenentgasung
beruht auf dem Prinzip, dass - je höher der Druck in einer Flüssigkeit ist - umso
mehr Gas in ihr gelöst werden kann. Daher kann durch Erniedrigen des Druckes im flüssigen
Medium eine Entgasung erzielt werden.
[0002] Aus der EP 0'856'135 B1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Entgasung einer
Flüssigkeit in einem im wesentlichen geschlossenen System einer Anlage bekanntgeworden.
Gemäss diesem Patent wird mittels einer Umwälzpumpe dem im wesentlichen geschlossenen
System zu entgasende Flüssigkeit entnommen, indem diese über ein Absperrventil etwa
in Form eines Magnetventiles in einen Entgasungsbehälter angesaugt wird, an dessen
Unterseite in diesen einströmt und über einen Auslauf ebenfalls in der Unterseite
herausfliesst und hernach durch die Umwälzpumpe dem geschlossenen System über ein
Rückschlagventil wieder zugeführt wird. Im Entgasungsbehälter, einem zylinderförmigen,
stehenden und oben kuppelförmig abgeschlossenen Behälter erfolgt die Entgasung durch
den darin von der Umwälzpumpe aufgebauten Unterdruck. Um einen Unterdruck zu erzeugen,
wird bei laufender Umwälzpumpe die Flüssigkeitszufuhr in den Entgasungsbehälter durch
Schliessen eines Absperrventils unterbrochen. Die Umwälzpumpe wird in bestimmten Zeitintervallen
für kurze Zeit abgeschaltet, um sie zu entlüften. Durch erneutes Öffnen des Magnetventils
steigt der Druck im Entgasungsbehälter leicht über den atmosphärischen Druck an und
dadurch wird das oberhalb des Flüssigkeitspegels bei erniedrigtem Druck ausgeschiedene
Gas nach oben über eine Ventileinheit am oberen Ende des Entgasungsbehälters in die
Umgebung hinausgedrückt. Man nennt das Spülvorgang. Nach maximal 30 Sekunden schliesst
das Magnetventil wieder. Um zu verhindern, dass Flüssigkeit zu schnell in die Entlüftungseinheit
am oberen Ende des Entgasungsbehälters gelangt, ist eine Schikane unterhalb der entsprechenden
Ventileinheit im Entgasungsbehälter eingebaut, welche vom Gas umströmt werden muss.
Die Entgasung wird laufend betrieben, indem Zyklus an Zyklus abläuft. Die Umwälzpumpe
selbst wird mittels eines gesonderten, auf ihr angeordneten Entgasungsgefässes entgast.
Das erweist sich als wichtig, und hierzu wird alle 4 bis 10 Minuten die Umwälzpumpe
für ein paar Sekunden abgestellt, wodurch der Druck im Entgasungsgefäss ansteigt und
die gesammelten Gase ausgestossen werden. Ohne diese Entgasung der Umwälzpumpe wäre
ihr sicherer Betrieb nicht gewährleistet, denn sie würde trockenlaufen. Von der Rückspeiseleitung
hinter der Umwälzpumpe aus führt eine Leitung in den oberen Bereich des Entgasungsbehälters,
worin die Leitung über eine Sprühdüse mündet. Durch diese Einspritzung von bereits
entgaster Flüssigkeit in den Entgasungsbehälter wird durch den Sprüheffekt eine sehr
grosse zusätzliche Entgasung erzielt. Das zu entgasende Wasser wird aufgewirbelt und
der Sprüheffekt aus der Düse erzeugt zusätzlich eine vergrösserte Wasseroberfläche.
Somit werden durch diese beiden Effekte die im Medium gebundenen Gase freigesetzt.
Dieser Entgasungsvorgang im Unterdruck ist immer gleich lang wie der Spülvorgang.
Wenn der Spülvorgang einsetzt, strömt sehr schnell wieder Medium aus der Anlage in
den Entgasungsbehälter und die zuvor frei gesetzten Gase werden über den Entlüfter
ausgestossen.
[0003] Diese Entgasungsvorrichtung bewirkt infolge ihres grossen Entgasungsgefässvolumens
von 8 bis 12 Litern Inhalt nicht unerhebliche Druckschwankungen im sonst geschlossenen
Kreislaufsystem einer Anlage, zum Beispiel einer Heizanlage, die aber sehr unerwünscht
sind. Die minimale Grösse des Entgasungsbehälters einer solchen Anlage bei Verwendung
einer integrierten Druckhaltestation liegt bei etwa 4 Litern. Weil die Flüssigkeitszufuhr
in das Entgasungsgefäss intermittierend erfolgt, sind ausserdem Ventile nötig, welche
zuweilen Druckschläge und Fliessgeräusche im Flüssigkeitskreislauf verursachen. Bei
einem undichtem Rückschlagventil am Entlüfter wird wieder Gas angesaugt, was zu falschen
Gasmessungen führt. Ausserdem muss der Betrieb dieser Vorrichtung laufend geregelt
und gesteuert werden, das heisst es muss die Umwälzpumpe ein- und ausgeschaltet werden
und es müssen Ventile geöffnet und geschlossen werden, was alles mit einem entsprechenden
Aufwand an Steuerungs- und Regeleinrichtungen bewerkstelligt werden muss.
[0004] Für die Gasmessung und die darauf basierende Steuerung der Vorrichtung wird oftmals
ein System verwendet, bei welchem nach dem Entlüfter ein Rückschlagventil eingebaut
ist, um ein Ansaugen von Luft in der Vakuumphase zu verhindern. Nach dem Rückschlagventil
ist eine Blende eingebaut. Zwischen der Blende und dem Rückschlagventil zweigt ein
Abgang weg, an dem ein einstellbarer Druckschalter im mbar-Bereich montiert ist. Diese
gesamte Einheit ist am höchsten Punkt des Entgasungsbehälters angebaut. Wird nun Gas
aus dem Entgasungsbehälter ausgestossen, so entsteht vor der Blende ein minimaler
Staudruck, bis Gas in die Atmosphäre entweicht. Dieser Druck wird vom Druckschalter
registriert und in einer Elektronik verarbeitet. Ist nach einer bestimmten Zeit der
Gasausstoss zu gering, wird das Gerät für 24 Stunden abgeschaltet und danach beginnt
es wieder zu messen. Wird das Rückschlagventil undicht, was leicht geschehen kann,
sobald Kondensat mit dem Gas ausgestossen wird, so wird zuviel Gas gemessen und das
Gerät schaltet nicht mehr ab. Nach diesem System kann im übrigen nur mit einem minimalen
Entgasungsbehälter von 2 Litern gearbeitet werden. Da bei einem noch kleineren Entgasungsbehälter
zu geringe Mengen an Gas ausgeschieden werden, könnte der Druckschalter das nicht
mehr registrieren. Je grösser aber der Entgasungsbehälter ist, um so grösser sind
die Druckschwankungen im System, die in der Vakuumphase entstehen. Diese Schwankungen
müssen wieder mit zusätzlichen Geräten aufgefangen werden.
[0005] Es ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zum Entgasen
von Flüssigkeiten in einem geschlossenen oder offenen Kreislauf zu schaffen, welche
die gleiche Entgasungsleistung wie die eingangs beschriebene Vorrichtung mit einem
viel kleineren Entgasungsgefäss erbringt, die ohne Regelorgane in der Ansaug- und
der Druckleitung auskommt, also keine Magnetventile, keine Druckregelventile, keine
Drosselventile oder Blenden bzw. Schikanen erfordert und mit welcher ein bestimmter
maximaler Gasgehalt sehr einfach und sicher einhaltbar ist. Nicht zuletzt ist es auch
eine Aufgabe der Erfindung, eine solche Vorrichtung zum Entgasen von Flüssigkeiten
zu schaffen, die konstruktiv einfacher und daher kostengünstiger in der Herstellung
ist, und die eine gesteigerte Betriebssicherheit und Lebensdauer gewährleistet.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst von einer Vorrichtung zum Entgasen von Flüssigkeiten in
einem geschlossenen oder offenen Kreislauf, bestehend aus einem Entgasungsbehälter
mit einer Zufuhrleitung und einem Entlüfter und daran anschliessender Gasleitung und
einer Umwälzpumpe zum Absaugen von Medium über einen Saugstutzen aus dem unteren Bereich
des Entgasungsbehälters und Zurückspeisen in den Kreislauf, und die sich dadurch auszeichnet,
dass die einzige Zuleitung vom Kreislauf in den Entgasungsbehälter aus einer Leitung
besteht, die in der oberen Hälfte des Entgasungsbehälters über eine Injektordüse in
dessen Inneres mündet, und die Gasleitung in einem zugehörigen Wasserbehälter anliegend
an die Oberseite eines darin vertikal beweglich gelagerten Schwimmers mündet.
[0007] Zwei bevorzugte Ausführungen dieser Vorrichtung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen
im einzelnen beschrieben und ihre Funktion wird erklärt.
[0008] Es zeigt:
- Figur 1:
- Die schematische Darstellung der Vorrichtung in einer Variante ohne automatische Nachspeisung
in den Wasserbehälter;
- Figur 2:
- Die schematische Darstellung der Vorrichtung in einer Variante mit automatischer Nachspeisung
in den Wasserbehälter;
- Figur 3:
- Eine Planzeichnung der Vorrichtung gemäss dem Schema nach Figur 1 in einer Ansicht
von der Seite her gesehen;
- Figur 4:
- Eine Ansicht des Entgasungsbehälters der Vorrichtung nach Figur 3 in besagter Figur
3 von links her gesehen;
- Figur 5:
- Den Schwimmer im Wasserbehälter und der mit ihm gebildete Kontaktschalter.
[0009] Die Figur 1 zeigt die wesentlichen Elemente der Vorrichtung für deren Betrieb. Der
Entgasungsbehälter 1 hat die Form eines liegenden Zylinders, der hier von der Seite
her gesehen schematisch dargestellt ist. Eine Umwälzpumpe 3 ist in seine Abflussleitung
12 eingebaut. Die Zufuhrleitung 11 aus dem Kreislauf 13 führt durch ein Schmutzfilter
5 und dann über eine Injektordüse 2 in das Innere des Entgasungsbehälters 1, und zwar
in seine obere Hälfte. Oben am Entgasungsbehälter 1 ist die Gasleitung 10 zum Abführen
der ausgeschiedenen Gase angeschlossen. Sie führt über den Entlüfter 4 in einen Wasserbehälter
6. In diesem Wasserbehälter 6 ist ein Schwimmer 14 mit einem Kontaktschalter 9 angeordnet.
Der Wasserbehälter 6 ist ausserdem mit einem Überströmrohr 15 ausgerüstet. Infolge
Verdunstung kommt es zu einem Flüssigkeitsverlust im Wasserbehälter 6, sodass von
Zeit zu Zeit Wasser nachgefüllt werden muss, was hier manuell zu erfolgen hat.
[0010] Die Figur 2 zeigt die praktisch gleiche Vorrichtung, jedoch zusätzlich mit einer
automatischen Nachspeisung zur Kompensation des Wasserverlustes im Wasserbehälter
6 infolge Verdunstung. Im Wasserbehälter 6 ist hierzu ein Nachfüllventil 7 mit daran
angelenktem Schwimmer 36 eingebaut. Über dieses wird bei Bedarf Kaltwasser von der
Netzleitung 8 in den Wasserbehälter 6 nachgespeist. Ausserdem ist bei dieser Version
mit automatischer Nachspeisung der Wasserbehälter 6 über eine zusätzliche Verbindungsleitung
17 mit integriertem Magnet- 15 und Rückschlagventil 16 mit dem Entgasungsbehälter
1 verbunden, an die auch ein Manometer 18 angeschlossen ist.
[0011] Die Figur 3 zeigt eine Planzeichnung der Vorrichtung gemäss dem Schema nach Figur
1 in einer Ansicht von der Seite her gesehen. Die Vorrichtung ist auf eine Montageplatte
26 aufgebaut. Über Gummilager 27 ist die Umwälzpumpe 3 mit dieser Montageplatte 26
verschraubt. Ihr Saugstutzen 28 ist mit der Unterseite des zylindrischen Entgasungsbehälters
1 verbunden. Man sieht hier auf die in Figur 1 auf der rechten Bildseite liegende
Stirnseite 29 des zylindrischen Entgasungsbehälters 1, wo die Zufuhrleitung 11 bzw.
Saugleitung 11 in den Entgasungsbehälter 1 hineingeführt ist. Oben am Fitting 21 in
der Zufuhrleitung 11 ist ein Manometer 19 angebaut. Auf der Unterseite schliesst dieser
Fitting 21 ein auswechselbares Schmutzfilter 5 ein. Die Druckleitung 12 der Umwälzpumpe
3 führt ab dem Pumpenkopf 24 zurück in den Kreislauf 13 des Systems. Der Pumpenkopf
24 ist mit einer Druckeinstellschraube 25 ausgerüstet, sodass also der Förderdruck
der Pumpe 3 einstellbar ist. Oben am Entgasungsbehälter 1 ist ein Entlüfter 4 aufgesetzt,
an dessen oberem Ende die Gasleitung 10 über ein Rückschlagventil 22 angeschlossen
ist. Diese Gasleitung 10 führt in den nebenstehenden Wasserbehälter 6 und dort beaufschlagt
der Gasdruck von oben einen Schwimmer 14. Dieser schliesst mit einem Schwimmerschalter
9 einen Kontakt oder unterbricht diesen je nach dem. Im Wasserbehälter 6 sieht man
ausserdem das Überströmrohr 15. Der Pegelstand in diesem Wasserbehälter 6 schwankt
im Betrieb zwischen dem eingezeichneten Minimum und Maximum. Bei Unterschreiten des
Minimums muss Wasser nachgefüllt werden, was hier manuell zu erfolgen hat. Die Vorrichtung
ist mit einer Steuerungseinheit 23 ausgerüstet, welche die Signale des Kontaktschalters
9 verarbeitet und entsprechend die Pumpe 3 steuert. Bei einer besonders vorteilhaften
Ausführung wie sie in Figur 2 vorgestellt wurde, erfolgt die Nachspeisung von Wasser
automatisch. Auch diese Funktionen werden dann von der Steuerungseinheit 23 überwacht
und gesteuert. Wenn der Pegelstand andrerseits das Maximum übersteigt, so fliesst
überschüssiges Wasser über das Überströmrohr 15 nach draussen.
[0012] Die Figur 4 zeigt eine Ansicht des Entgasungsbehälters 1 der Vorrichtung nach Figur
3, jedoch in der in dieser Figur 3 dargestellten Position der Vorrichtung von links
her gesehen. Man sieht also den zylindrischen Entgasungsbehälter 1 von der Seite her
in einem Längsschnitt, sodass der Blick in sein Inneres freigegeben ist. Die Besonderheit
der ganzen Entgasungsvorrichtung ist, dass die Entgasung mit einem derart kompakten
Entgasungsbehälter 1 durchführbar ist, der wie hier gezeigt bloss 72mm im Innendurchmesser
und 190mm in der Länge misst und einen Inhalt von bloss ca. 0.5 bis 0.7 Litern aufweist.
Um eine effiziente Entgasung mit einem solchen sehr kleinen Entgasungsbehälter 1 zu
erreichen, ist die Form und die Anordnung der Einspritzdüse 2, sowie die Plazierung
des Entlüfters 4 von grosser Bedeutung. Es soll eine relativ grosse Wasseroberfläche
vorhanden sein und beim Einspritzen der zu entgasenden Flüssigkeit soll eine gute
Verwirbelung derselben erzielt werden. Um dies zu erreichen, ist in einem horizontal
angeordneten rohrartigen Behälter mit beidseitigen Stirnseiten 29,30 an die eine Stirnseite
29 oberhalb der mittleren Achse eine Einspritzdüse 2 eingebaut. Es ist wichtig, dass
der Strahl des von der Injektordüse eingespritzten Wassers ein gebündelter, scharfer,
das heisst spitzkeglicher Strahl ist. Der Strahl prallt dadurch an der gegenüberliegenden
Wand 30 des Entgasungsbehälters 1 auf und erfasst nicht etwa das Wasser im Entgasungsgefäss
1 und spritzt es auf eine Seite. Dadurch würde nämlich Absaugstutzen von Wasser freigelegt
und die Pumpe würde gar Luft ansaugen. Der Einspritzeffekt durch Aufprallen des dünnen
Strahls an der Gegenwand 30 bewirkt ein Aufwirbeln der gesamten Wasseroberfläche 20
im Entgasungsbehälter 1. Durch diesen Aufprall an der Rückwand 30 des Entgasungsbehälters
1 werden die Wasserteile zerstäubt, was zu einer erhöhten Ausgasung führt. Sehr wichtig
ist die Anordnung des Ausströmstutzen 37 zum Entlüfter 4. Dieser muss über der Einspritzdüse
2 leicht nach hinten versetzt angeordnet sein, sodass seine Mittelachse etwas hinter
der Düsenmündung liegt. Dadurch wird der Entlüfter 4 durch die Injektorwirkung sofort
entleert, wenn darin allfällig etwas Wasser vorhanden ist. Dies ist auch der Bereich,
wo beim Befüllen des Entgasungsbehälters 1 bis zuletzt ein leerer Raum bestehen bleibt,
in dem sich die Gase sammeln und ungehindert in den Entlüfter 4 gelangen. Erst beim
Nachströmen des Wassers werden die freien Gase über den Entlüfter 4 ausgeschieden.
[0013] Durch diese effiziente Entgasung wird nur ein Unterdruck im Behälter von - 0.2 bis
-0.5 bar benötigt und trotzdem wird dabei eine hervorragende Ausgasung erreicht. Die
Druckwerte für den Betrieb sind an der Druckeinstellschraube 25 einstellbar. Dass
der Betrieb dieser Vorrichtung nur mit sehr geringen Unterdrucken auskommt, bringt
zusätzlich den Vorteil, dass die Pumpe 3 nicht in einen Gravitationsbereich kommt
und dadurch geschont bleibt. Um das Vakuum nicht unter -0.5 bar absinken zu lassen,
wird dies elektronisch von der Steuerungseinheit 23 gesteuert. Der Unterdruck wird
bei der Version mit automatischer Wassernachspeisung mittels eines Drucksensors und
bei der Version ohne automatische Nachspeisung mittels eines Druckschalters 39 gemessen.
Bei der Anwendung mit dem Druckschalter 39 wird das durch die Pumpe erzeugte Vakuum
überwacht, indem die Pumpe nach Unterschreiten von - 0.5 bar zeitverzögert abgeschaltet
wird. Ein normaler Entgasungszyklus besteht aus einer Pumpenlaufzeit von 3.5 Min.
und einer Stillstandzeit von 1.5 Min. Wird der Wert von -0.5 bar unterschritten, so
schaltet die Pumpe nach 1.5 Min. ab. Diese Zeitverzögerung ist in einem Menü der Steuerungseinheit
23 einstellbar. Bei der Version mit dem Drucksensor wird die Abschaltung gestaffelt
vorgenommen. Auslösepunkt ist wieder ein Unterdruck. Bei einem Wert von -0.5 bar tritt
eine erste zeitgesteuerte Periode von max. 3.0 Min. Laufzeit in Kraft, bis zum Erreichen
von -0.65 bar Unterdruck. Sinkt der Druck jedoch unter -0.65 bar, so wird eine zweite
Zeitsteuerung aktiviert, welche nur noch eine maximale Laufzeit von 1.5 Min. zulässt.
Erreicht das Vakuum einen Wert von -0.8 bar, so wird die Pumpe 3 sofort abgeschaltet.
Auch diese Zeiten sind im Menü der Steuerungseinheit 23 einstellbar. Die beschriebene
Steuerung bringt den Vorteil, dass bei einer schlechten Grundeinstellung des Vakuums,
oder wenn sich der Einstellwert veränderte, die Vorrichtung immer noch optimal gesteuert
läuft.
[0014] Der Ansaugstutzen 28 zur Pumpe 3 befindet sich genau unter der Einspritzdüse 2. Dieser
ist so gross ausgeführt, dass immer reichlich Wasser zur Pumpe 3 gelangt, wodurch
ein Trockenlaufschutz realisiert ist. Im gezeigten Beispiel mündet die Saugleitung
11 also über die Injektordüse 2 in die obere Hälfte des Innenraumes des Entgasungsbehälters
1. Das flüssige Medium wird wie gezeigt eingespritzt und sein Strahl trifft auf der
gegenüberliegenden Stirnseite 30 des Entgasungsbehälters 1 auf. Über dem Entgasungsbehälter
1 ist der Entlüfter 4 angeordnet, von dem aus die Gasleitung 10 über eine Rückfluss-Sperre
in Form eines Rückschlagventils 22 in den Wasserbehälter 1 führt.
[0015] In Figur 5 ist der detaillierte Aufbau des Schwimmers 14 im Wasserbehälter 6 dargestellt.
Dieser Teil der Entgasungseinheit übernimmt die Funktion der Überwachung und Registrierung
der unter Druck ausgestossenen Gase. Ausserdem überwacht er den Wasserstand im Wasser-
bzw. Nachspeisebehälter 6. Der Schwimmer 14 ist hierzu an einem Einströmrohr 31 für
das einzuströmende Gas mit parallel dazu angeordnetem Verdrehsicherungsbolzen 32 lotrecht
verschiebbar geführt. Das Einströmrohr 31 und der Verdrehsicherungsbolzen 32 sind
an einer Halteplatte 33 befestigt, die im Innern des Wasserbehälters 6 montiert ist.
Ein Reedschalter 34 ist ebenfalls an der Halteplatte 33 befestigt und wirkt mit einem
Permanentmagneten 35 zusammen, der an der Oberseite des Schwimmers 14 montiert ist.
[0016] Das gasführende Einströmrohr 31 der Gasleitung 10 vom Entlüfter zum Schwimmerschalter
ist so klein dimensioniert, in der Grössenordnung von ca. 2.0mm Durchmesser, dass
die Gase mit einer hohen Geschwindigkeit in die Grundbohrung 38 des Schwimmers 14
gelangen und diesen auch bei sehr kleinen Gasmengen noch nach unten drücken. Wird
der Schwimmkörper 14 beim Ausströmen ca. 1mm oder mehr nach unten bewegt, so registriert
dies der Reedschalter 34 und gibt sein Signal weiter zu einer Steuerungseinheit 23,
welche es weiterverarbeitet. Die zweite Funktion des Schwimmers 14 ist folgende: Wenn
der Schwimmer 14 infolge Wassermangel im Wasserbehälter 6 nicht mehr so weit hochsteigen
kann, um den Kontakt im Reedschalter 34 zu schliessen, wird ein Alarmzustand hervorgerufen.
Das bei einer fälligen Nachspeisung geöffnete Magnetventil wird geschlossen. Dadurch
wird ein Ansaugen von Luft in den Entgasungsbehälter 1 verhindert. Der Alarm wird
auch ausgelöst, falls in der Zufuhr der Netzleitung ein Fehler aufgetreten ist. Bei
diesem System ist es also unerlässlich, dass immer ein bestimmter Wasserstand im Gefäss
6 vorhanden ist, nämlich erstens um den Gasgehalt genau zu registrieren und zweitens
um ein Ansaugen von Luft bei einer allfällig defekten Rücklaufsperre 22 im Entlüfter
4 zu vermeiden.
[0017] Nachfolgend wird nun der Betrieb dieser Vorrichtung im einzelnen erläutert und erklärt.
Die Pumpe 3 mit integrierter Druckregelung fördert Wasser aus dem Entgasungsbehälter
1, wodurch in diesem ein Unterdruck entsteht. Sobald ein Druckunterschied zwischen
dem Innern des Entgasungsbehälters 1 und dem Anlagensystem entstanden ist, beginnt
das Wasser in der Ansaugleitung 11 über die Einspritzdüse 2 in den Entgasungsbehälter
1 nachzuströmen. Das durch die Düse 2 nachströmende Wasser erreicht infolge der Düse
2 eine hohe Geschwindigkeit und ein Strahleffekt entsteht. Nach dem Bernoulli'schen
Strömungsgesetz entsteht dadurch im Strahl und auch über der Düse 2 ein stärkerer
Unterdruck, der sehr schnell den Entlüfter 4 von allfällig darin vorhandenem Wasser
entleert. Da infolge der Pumpenleistung mehr Wasser aus dem Entgasungsbehälter 1 abgesaugt
wird als Wasser durch die Einspritzdüse 2 einströmt, entsteht ohnehin ein Unterdruck
im Entgasungsbehälter 1. Durch eine Regulierung an der Druckeinstellschraube 25 am
Pumpenkopf 24 wird eine gleichmässige Durchströmung im Unterdruck des zu entgasenden
Wasser erzielt. Die geringe Baulänge des Entgasungsbehälters 1 bewirkt, dass der Wasserstrahl
an der Innenseite der Stirnseite 30 aufprallt und dabei eine starke Verwirbelung der
Wasserteilchen erzeugt. Zusätzlich kommt bei absinkendem Wasserstand im Entgasungsbehälter
1 der Effekt der Düse 2 zum Tragen, über die ja noch nicht entgastes Wasser eingespritzt
wird. Durch den Aufprall auf der Stirnseite 30 werden die Wasserteilchen zerstäubt,
wobei die Gase aus dem Wasser ausgeschieden werden. Dieses gesamte Paket von Massnahmen
und Effekten erhöht die Leistung der Entgasung und ermöglicht den Betrieb mit einem
sehr kleinen Entgasungsbehälter 1 mit einem Inhalt von wie gezeigt weniger als einem
Liter. Selbst mit diesem kleinen Entgasungsbehälter 1 kann bis zu 5 Minuten ohne Unterbruch
entgast werden. Danach wird die Umwälzpumpe 3 für 1½ Minuten abgeschaltet, um das
freigesetzte Gas über den Entlüfter 4 auszustossen. Die Beschaffenheit der Umwälzpumpe
3 lässt nur eine minimale Rückströmung von Wasser zu. Dieser Rückfluss ist aber ausreichend,
um eventuelle Gase, die sich im Pumpenkopf 24 gesammelt haben, in den Entgasungsbehälter
1 zurücksteigen zu lassen. Der Hauptanteil an Flüssigkeit fliesst jedoch nach Abstellen
der Umwälzpumpe 3 über die Einspritzdüse 2 in den Entgasungsbehälter 1 nach, was wiederum
einen Druckanstieg in seinem Innern bewirkt. Sobald ein Druckanstieg von +0.01 bar
im Entgasungsbehälter 1 überschritten wird, werden sämtliche freien Gase über den
Entlüfter 4, das Rückschlagventil 22 und die Gasleitung 10 in den Wasserbehälter 6
geleitet. Die über diese Gasleitung 10 in den Wasserbehälter 6 strömenden Gase wirken
nun mit dem Schwimmkörper 14 im Wasserbehälter 6 zusammen. Das unter Druck und mit
erhöhter Geschwindigkeit ausströmende Gas drückt nämlich den Schwimmkörper 14 im Behälter
6 nach unten, sofern die Gasmenge gross genug ist. Diese Bewegung des Schwimmkörpers
14 wird mittels des Kontaktschalters 9 registriert. Bleibt der Kontaktschalter 9 längere
Zeit geschlossen, so erfolgt keine Entgasung und der Gasgehalt im Kreislauf 13 ist
daher unbedenklich. Gleichzeitig verhindert die Wasservorlage um den Schwimmer 14
und die Mündung der Gasleitung 10 ein Ansaugen von Luft in den Entgasungsbehälter
1, was sonst eine falsche Gasmessung bewirken würde, falls das Rückschlagventil 22
undicht wird. Der Auftrieb des Schwimmkörpers 14 ist von der Höhe des Wasserstandes
im Behälter 6 abhängig, und diese Auftriebskraft wird zur Bestimmung der Abschaltung
des Gerätes genutzt. Sinkt der Pegel weit ab, ist der Auftrieb reduziert und schon
ein geringer Gasstrom aus der Gasleitung 10 vermag den Schwimmer 14 nach unten zu
drücken und den Kontaktschalter 9 zu unterbrechen. Der Schwimmer 14 bleibt aber immer
komplett im Wasser eingetaucht.
[0018] Bei der Ausführung mit automatischer Wassernachspeisung ist eine Verbindungsleitung
17 mit integriertem Magnet- 15 und einem Rückschlagventil 16 zwischen dem Wasserbehälter
6 und dem Entgasungsbehälter 1 vorhanden. Ausserdem ist in dem Behälter 6 ein Nachfüllventil
7 mit Schwimmer 36 eingebaut, durch das über die Leitung 8 bei Bedarf Kaltwasser aus
der Netzleitung einströmen kann. Mittels der automatischen Nachspeisung wird ein immer
gleichbleibender Wasserstand im Behälter 6 gewährleistet, der sicherstellt, dass der
Auftrieb des Schwimmkörpers 14 stets derselbe ist. Der Schwimmer 36 des Nachfüllventils
7 selbst hat auch die zusätzliche Funktion der Überwachung des Pegelstandes. Falls
aus irgendeinem Grund der Wasserspiegel unter das Minimum absinkt, wird der Nachspeisevorgang
und die Entgasung unterbrochen. Dieselbe Überwachung hat das Gerät ohne Nachspeisung
bei Unterschreiten des minimalen Wasserstandes, zum Beispiel infolge Verdunstung.
[0019] Bei diesem System der Gasführung ist es unwichtig, ob bei einem undichten Rückschlagventil
22 am Entlüfter 4 etwa eine geringe Menge Wasser aus dem Wasserbehälter 6 angesaugt
wird, oder ob etwa Kondenswasser über den Entlüfter 4 mit ausgeschieden wird. Die
Gasmessung wird trotzdem immer korrekt sein. Als wohl wichtigstes Merkmal dieser Entgasungseinheit
ist zu erwähnen, dass keinerlei Regelorgane wie Magnetventile, Druckregelventile,
Drosselventile oder Blenden für die Funktion der Entgasung benötigt werden. Die Vorrichtung
ist somit stark vereinfacht im Vergleich zu den bekannten Lösungen und ausserdem erheblich
kompakter. Ihre einfache Konstruktion verhilft ihr zu einer sehr grossen Betriebssicherheit,
da keines der verbauten Elemente störanfällig ist, und ausserdem erlaubt es die einfache
Konstruktion natürlich, die Vorrichtung kostengünstiger als bestehende Lösungen herzustellen.
1. Vorrichtung zum Entgasen von Flüssigkeiten in einem geschlossenen oder offenen Kreislauf
(13), bestehend aus einem Entgasungsbehälter (1) mit einer Zufuhrleitung (11) und
einem Entlüfter (4) und daran anschliessender Gasleitung (10) und einer Umwälzpumpe
(3) zum Absaugen von Medium über einen Saugstutzen (28) aus dem unteren Bereich des
Entgasungsbehälters (3) und Zurückspeisen in den Kreislauf (13), dadurch gekennzeichnet, dass die einzige Zuleitung (11) vom Kreislauf (13) in den Entgasungsbehälter (1) aus einer
Leitung (11) besteht, die in der oberen Hälfte des Entgasungsbehälters (1) über eine
Injektordüse (2) in dessen Inneres mündet, und die Gasleitung (10) in einem zugehörigen
Wasserbehälter (6) anliegend an die Oberseite eines darin vertikal beweglich gelagerten
Schwimmers (14) mündet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Entgasungsbehälter (1) von einem liegenden Zylinder mit Frontseiten (29,30) gebildet
ist, dessen Volumen weniger als einen Liter aufweist, und dass die Injektordüse (2)
in der oberen Hälfte der einen Frontseite (29) eingebaut ist und gegen die gegenüberliegende
Frontseite (30) hin gerichtet ist, und dass der Saugstutzen (28) der Saugleitung (12)
des Entgasungsbehälters (1) von unterhalb der Düse (2) durch die Zylinderwand aus
dem Entgasungsbehälter (1) hinausführt und die Gasleitung (10) von oberhalb der Düse
(2) durch die Zylinderwand aus diesem hinausführt.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Entgasungsbehälter (1) einen liegenden Zylinder mit einem Innendurchmesser von
weniger als 100mm bildet.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwimmer (14) im Wasserbehälter (6) an einer Halteplatte (33) gelagert ist,
indem das gasführende Einströmrohr (31) der Gasleitung (10) vom Entlüfter (4) zum
Schwimmer (14) in eine vertikale Grundbohrung (38) des Schwimmers (14) führt, und
die Halteplatte (33) mit einem Reedschalter (34) ausgerüstet ist, mit dem der Schwimmer
(14) einen Kontaktschalter (9) bildet, und dass eine speicherprogrammierbare Steuereinheit
(23) mit Menü und Display vorhanden ist, in der das Signal des Kontaktschalters (9)
verarbeitbar ist, sodass ein Entgasungszyklus aus einer einstellbaren Pumpenlaufzeit
und Pumpenstillstandszeit betreibbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwimmer (14) im Wasserbehälter (6) an einer Halteplatte (33) gelagert ist,
die mit einem Reedschalter (34) ausgerüstet ist, mit dem der Schwimmer (14) einen
Kontaktschalter (9) bildet, indem an der Oberseite des Schwimmers (14) ein Permanentmagnet
(35) vorhanden ist, der mit dem Reedschalter (34) zusammenwirkt, welcher in der Halteplatte
(33) des Schwimmers (14) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verhinderung eines Druckanstiegs bzw. Absinkens des Vakuums im Entgasungsbehälter
(1) unter den Wert von -0.5 bar die speicherprogrammierbare Steuerungseinheit (23)
mit einem Drucksensor im Entgasungsbehälter (1) verbunden ist, sodass die Pumpe (3)
nach mehreren zeitgesteuerten Perioden abstellbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verhinderung eines Druckanstiegs bzw. Absinkens des Vakuums im Entgasungsbehälter
(1) unter den Wert von -0.5 bar die speicherprogrammierbare Steuerungseinheit (23)
mit einem Drucksensor im Entgasungsbehälter (1) verbunden ist, sodass bei einem Wert
von -0.5 bar eine erste zeitgesteuerte Periode aktivierbar ist, und bei Erreichen
von -0.65 bar Unterdruck eine zweite Zeitsteuerung aktivierbar ist, und nach Erreichen
von -0.8 bar die Pumpe (3) abstellbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verhinderung eines Druckanstiegs bzw. Absinkens des Vakuums im Entgasungsbehälter
(1) unter den Wert von -0.5 bar die Pumpe nach Unterschreiten von -0.5 bar mittels
eines Druckschalters (39) zeitverzögert abschaltbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Umwälzpumpe (3) einen Pumpenkopf (24) mit Druckeinstellschraube (25) und Schmutzfilter
(5) aufweist.