[0001] Die Erfindung betrifft ein System zum Aufbringen eines flexiblen Materialbogens auf
einen flächigen Gegenstand.
[0002] Zur Speicherung von Informationen aller Art, wie Musik und andere Daten, werden sogenannte
CD's verwendet, die einmalig oder wiederholt beschreibbar sind. Zur Kennzeichnung
dieser CD's werden beschriftbare Etiketten aufgeklebt.
[0003] Um nun diese Klebetiketten möglichst paßgenau auf die CD aufzubringen, sind die verschiedensten
Systeme aus der Praxis bekannt.
[0004] Bei einem bekannten System wird die bespielte CD in die CD-Hülle eingelegt, wobei
die zu beklebende Seite nach oben zeigt. Anschließend wird eine Zentrierhilfe auf
den mittigen Kranz aufgesetzt. Das Klebeetikett weist eine zentrale, kreisförmige
Ausstanzung auf, die der Größe der Zentrierhilfe entspricht. Das Klebeetikett wird
dann mit dieser mittigen Ausstanzung über die Zentrierhilfe geführt und angedrückt.
Dieses System hat jedoch den Nachteil, daß es viel Übung und einer sehr ruhigen Hand
bedarf, um das Klebeetikett möglichst exakt zentriert aufzubringen.
[0005] In der DE 298 00 751 wird daher eine Anordnung zum Aufbringen eines Etiketts auf
eine CD-ROM beschrieben, das aus einem Verbund besteht, der durch wenigstens eine
Trägerschicht und eine Nutzschicht gebildet wird, wobei das Etikett durch einen ausgestanzten
Teil der Nutzschicht gebildet wird und wobei ein Randbereich des Verbundes außerhalb
des Etiketts eine Anlagehilfe bildet. Die Trägerschicht ist zweiteilig ausgebildet,
so daß zum Aufbringen des Etiketts ein erster Teil des Trägermaterials vom Etikett
abgezogen wird, so daß ein Teil der Klebefläche des Etiketts bereits freigegeben und
der andere Teil der Klebefläche noch abgedeckt ist. Anschließend wird das Etikett
mit der Anlagehilfe in die CD-Hülle eingelegt, wobei die Anlagehilfe an drei Seiten
in Kontakt mit der CD-Hülle kommt und dadurch den Verbund ausrichtet. Das Etikett
wird dann mit der bereits freigelegten Klebefläche auf der CD festgedrückt, anschließend
wird der abgedeckte Teil des Etiketts umgeklappt und das restliche Trägermaterial
zusammen mit der Anlagehilfe entfernt. Das Etikett kann dann vollständig auf die CD
aufgeklebt werden.
[0006] Dieses bekannte System ist zwar etwas leichter zu handhaben, hat jedoch den Nachteil,
daß ein exaktes Ausrichten kaum möglich ist, da die CD-Hüllen im Anlagebereich eine
Entformungsschräge aufweisen, die sehr leicht zu fehlerhaften Ausrichtungen führen
kann. Nachdem eine Teilfläche des Etiketts bereits vor dem Anlegen freigelegt ist,
kann es außerdem bereits während des Einlegens zu einem ungewollten Festkleben des
Etiketts an der CD kommen.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein System zum Aufbringen eines flexiblen
Materialbogens auf einen flächigen Gegenstand anzugeben, welches einfach zu handhaben
und ein paßgenaues Aufbringen ermöglicht.
[0008] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
[0009] Erfindungsgemäß besteht das System zum Aufbringen eines flexiblen Materialbogens
auf einen flächigen Gegenstand aus
- einem Verbund, der wenigstens eine Trägerschicht und eine Nutzschicht aufweist, wobei
ein ausgestanzter Teil der Nutzschicht den flexiblen Materialbogen bildet und wobei
in einem Randbereich des Verbundes außerhalb des flexiblen Materialbogens erste Mittel
zum Ausrichten des flexiblen Materialbogens in bezug auf den flächigen Gegenstand
vorgesehen sind,
- sowie einer Vorrichtung zum Aufbringen des flexiblen Materialbogens auf den flächigen
Gegenstand, enthaltend Mittel zum Fixieren des flächigen Gegenstand sowie zweite Mittel
zum Ausrichten des flexiblen Materialbogens in bezug auf den flächigen Gegenstand.
[0010] Die ersten Mittel zum Ausrichten werden durch wenigstens eine Ausstanzung und die
zweiten Mittel zum Ausrichten durch wenigstens eine komplementär ausgebildete Erhebung
gebildet, wobei der Verbund mit der Ausstanzung derart in die Erhebung der Vorrichtung
einhängbar ist, daß zwischen Verbund und Vorrichtung eine unverrückbare Passung entsteht.
[0011] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0012] In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel werden die ersten Mittel zum Ausrichten
durch zwei beabstandete, vorzugsweise kreisrunde Passerstanzungen und die zweiten
Mittel durch zwei Erhebungen, insbesondere zwei entsprechend komplementär ausgestaltete
Zapfen gebildet.
[0013] Weitere Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung werden anhand einiger Ausführungsbeispiele
und der Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen
- Fig.1
- eine Aufsicht des Verbundes gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
- Fig.2
- eine Aufsicht der Vorrichtung zum Aufbringen des flexiblen Materialbogens,
- Fig.3
- eine Schnittdarstellung des Systems zum Aufbringen eines flexiblen Materialbogens
gemäß der Schnittlinie III-III der Figuren 1 und 2,
- Fig.4
- eine Schnittdarstellung des Systems gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel,
- Fig.5
- eine Schnittdarstellung des Systems gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel und
- Fig.6
- eine Schnittdarstellung des Systems gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel.
[0014] In den Figuren 1 bis 3 ist ein erstes Ausführungsbeispiel eines Systems zum Aufbringen
eines flexiblen Materialbogens 10.1 auf einen flächigen Gegenstand 3 dargestellt.
Er besteht aus einem Verbund 1, der wenigstens eine Trägerschicht 10 und eine Nutzschicht
11 aufweist, sowie einer Vorrichtung 2 zum Aufbringen des flexiblen Materialbogens
10.1 auf den flächigen Gegenstand 3. Der flexible Materialbogen 10.1 wird durch einen
ausgestanzten Teil der Nutzschicht 10 gebildet, und in einem Randbereich des Verbundes
1 sind außerhalb des flexiblen Materialbogens 10.1 erste Mittel, insbesondere Passerstanzungen
1.1, zum Ausrichten des flexiblen Materialbogens in bezug auf den flächigen Gegenstand
vorgesehen.
[0015] Wie insbesondere aus Fig.1 zu ersehen ist, sind bei diesem Ausführungsbeispiel zwei
beabstandete, kreisrunde Passerstanzungen 1.1 vorgesehen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
dient der flexible Materialbogen 10.1 als Etikett für eine CD. Der flexible Materialbogen
10.1 ist dabei durch Stanzlinien 10.2 und 10.3 in der Nutzschicht 10 ausgestanzt.
Der flexible Materialbogen 10.1 und der verbleibende Teil der Nutzschicht 10 werden
dadurch zusammengehalten, daß sie an der Trägerschicht 11 haften. Im vorliegenden
Fall ist die Nutzschicht 10 und damit auch der flexible Materialbogen 10.1 selbstklebend
ausgebildet.
[0016] Die in den Figuren 2 und 3 dargestellte Vorrichtung 2 zum Aufbringen des flexiblen
Materialbogens 10.1 auf den flächigen Gegenstand 3 weist zum einen Mittel 2.2 zum
Fixieren des flächigen Gegenstandes 3 sowie zweite Mittel zum Ausrichten des flexiblen
Materialbogens 10.1 in bezug auf den flächigen Gegenstand 3 auf. Diese zweiten Mittel
werden hier durch Erhebungen, insbesondere Zapfen 2.1 gebildet, die entsprechend komplementär
zu den Passerstanzungen 1.1 des Verbundes 1 ausgebildet sind. Der Abstand der beiden
Zapfen 2.1 entspricht dabei dem Abstand der Passerstanzungen 1.1. Der Durchmesser
der Zapfen ist geringfügig, beispielsweise 1/10 mm, größer als der Durchmesser der
Passerstanzungen. Auf diese Weise kann der Verbund 1 mit seinen Passerstanzungen 1.1
in den Zapfen 2.1 der Vorrichtung 2 eingehängt werden, so daß zwischen Verbund und
Vorrichtung eine unverrückbare Passung entsteht.
[0017] Wird der flächige Gegenstand 3 durch eine CD gebildet, welche in der Mitte eine übliche
kreisrunde Aussparung aufweist, können die Mittel 2.2 zum Fixieren der CD beispielsweise
durch einen Zentrierkranz gebildet werden, wie er üblicherweise in den bekannten CD-Hüllen
vorgesehen ist.
[0018] Der flächige Gegenstand 3 ist jedoch im Rahmen der Erfindung keineswegs auf eine
CD beschränkt, sondern es sind vielmehr alle Gegenstände denkbar, auf die ein flexibler
Materialbogen aufgebracht werden könnte. So könnte der flächige Gegenstand beispielsweise
auch durch Karten, bedruckte Bögen, etc. gebildet werden, die mit einer Klarsichtfolie
kaschiert werden sollen.
[0019] Insbesondere bei flächigen Gegenständen, die keine Fixierung mittels eines Zentrierkranzes
2.2 erlauben, können die Mittel zum Fixieren des flächigen Gegenstandes beispielsweise
auch durch eine entsprechende Ausnehmung an der Vorrichtung 2 gebildet werden, in
die der flächige Gegenstand 3 eingelegt wird. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
weist die Vorrichtung 2 ebenfalls eine Ausnehmung 2.3 auf, in der ein Teil des flächigen
Gegenstands 3 aufgenommen wird. Die Tiefe der Ausnehmung 2.3 entspricht in etwa der
Stärke des flächigen Gegenstands 3, so daß die Oberfläche 2.4 der Vorrichtung 2, aus
der die Zapfen 2.1 nach oben ragen, etwa bündig mit der Oberfläche des in der Vorrichtung
2 fixierten flächigen Gegenstands 3 abschließt.
[0020] Um die Handhabung des Systems zum Aufbringen des flexiblen Materialbogens weiter
zu vereinfachen, ist die Trägerschicht 11 des Verbundes wenigstens zweiteilig ausgebildet.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel wird die Trägerschicht 11 durch einen ersten
Teil 11.1 und einen zweiten Teil 11.2 gebildet, die durch eine Stanzlinie 11.3 voneinander
getrennt sind.
[0021] Die Nutzschicht 10 besteht im dargestellten Ausführungsbeispiel aus dem völlig ausgestanzten
flexiblen Materialbogen 10.1, einem ersten verbleibenden Teil 10.4, einem zweiten
verbleibenden Teil 10.5 und einem dritten verbleibenden Teil 10.6, wobei der dritte
verbleibende Teil 10.6 durch die zentrale kreisrunde Stanzlinie 10.3 gebildet wird
und der erste und zweite verbleibende Teil 10.4, 10.5 der Nutzschicht 10 durch Stanzlinien
10.7 und 10.8 voneinander getrennt sind.
[0022] Indem sowohl die Trägerschicht als auch der verbleibende Teil der Nutzschicht zweiteilig
ausgebildet ist, kann zum Aufbringen des flexiblen Materialbogens 10.1 auf den flächigen
Gegenstand 3 ein Teilbereich der Klebefläche des flexiblen Materialbogens 10.1 freigelegt
werden, indem der verbleibende Teil der Nutzschicht 10.5 zusammen mit dem zweiten
Teil 11.2 der Trägerschicht vom restlichen Verbund getrennt wird. Die Stanzlinie 11.3
zwischen dem ersten und dem zweiten Teil der Trägerschicht verläuft derart, daß ein
Teil des zweiten Trägerelements 11.2 auch am flexiblen Materialbogen 10.1 haftet.
Durch Entfernen dieses zweiten Teils 11.2 der Trägerschicht wird somit der durch diesen
Teil abgedeckte Bereich der Klebeschicht des flexiblen Materialbogens freigelegt.
[0023] Im Anschluß hieran wird der verbleibende Verbund mit seinen Passerstanzungen 1.1
in den Zapfen 2.1 der Vorrichtung eingehängt. Anschließend wird der Verbund, insbesondere
der Materialbogen 10.1 im Bereich der freigelegten Klebefläche auf dem flächigen Gegenstand
3 festgedrückt. Indem diese freigelegte Fläche genügend groß gewählt wird, ist dann
ein unbeabsichtigtes Verschieben des flexiblen Materialbogens gegenüber dem flächigen
Gegenstand nicht mehr möglich. Im Anschluß hieran wird der noch am flexiblen Materialbogen
haftende erste Teil der Trägerschicht abgezogen, so daß der flexible Materialbogen
vollständig auf dem flächigen Gegenstand mittels seiner Selbstklebeschicht aufgebracht
werden kann. Zum Ablösen des verbleibenden ersten Teils der Trägerschicht wird der
Verbund 1 alleine oder zusammen mit dem flächigen Gegenstand von den Zapfen 2.1 abgenommen.
[0024] In vielen Anwendungen soll der flächige Gegenstand beschriftet bzw. bedruckt werden.
Der Verbund kann hierfür beispielsweise mittels eines herkömmlichen Druckers bedruckt
werden, bevor der flexible Materialbogen aufgebracht wird. Für manchen Anwendungen
ist es nun erforderlich, daß diese Beschriftung bzw. Bedruckung möglichst wenig abgerieben
wird und ein Verwischen des Druckbildes, beispielsweise durch Einwirkungen von Flüssigkeiten,
vermieden werden soll.
[0025] Für derartige Anwendungsfälle könnte der flexible Materialbogen durch eine Klarsichtfolie
gebildet werden, mit der ein bereits bedruckter flächiger Gegenstand kaschiert werden
kann. In Fig.4 ist eine entsprechende Anwendung dargestellt. Die Vorrichtung 102 zum
Aufbringen des flexiblen Materialbogens 101 entspricht insbesondere hinsichtlich der
Zapfen 102.1 der Vorrichtung gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel. Im Ausführungsbeispiel
gemäß Fig.4 ist der flächige Gegenstand 103 bereits bedruckt und soll mit einer Klarsichtfolie
110 kaschiert werden. Bei dem flächigen Gegenstand 103 kann es sich beispielsweise
um eine CD handeln, die bereits gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel mit einem beschrifteten
Etikett versehen worden ist. Es kann sich jedoch auch um eine beliebige, bedruckte
Karte handeln, die mit der Klarsichtfolie geschützt werden soll.
[0026] Der Verbund 101 ist in diesem Fall dreischichtig aufgebaut, wobei in diesem Fall
sowohl die Trägerschicht 111 als auch die durch die Klarsichtfolie gebildete Nutzschicht
110 selbstklebend ausgebildet ist. Die Klebefläche der Nutzschicht 110 ist dann noch
durch eine Abdeckschicht 120 abgedeckt. Diese Abdeckschicht kann beispielsweise durch
ein Silikon-Abdeckpapier gebildet werden. Der flexible Materialbogen 110.1 wird wiederum
durch einen entlang von Stanzlinien 110.2 ausgestanzten Teil der Nutzschicht 110 gebildet.
Bei der Ausstanzung wird neben der Nutzschicht 110 auch die Abdeckschicht 120 durchtrennt.
Der Zusammenhalt des Verbundes wird dann durch die Trägerschicht 111 gewährleistet.
Passerstanzungen 101.1 wirken wiederum mit Zapfen 102.1 an der Vorrichtung 102 zusammen,
so daß ein paßgenaues Ausrichten des flexiblen Materialbogens 110.1 in bezug auf den
flächigen Gegenstand 103 gewährleistet ist. Beim Aufbringen des flexiblen Materialbogens
110.1 auf den flächigen Gegenstand 103 wird die Abdeckschicht 120 zumindest im Bereich
des flexiblen Materialbogens entfernt, bevor der Verbund 101 in die Zapfen 102.1 eingehängt
wird.
[0027] Im Rahmen der Erfindung könnte die Abdeckschicht 120 so gestanzt werden, wie dies
beim ersten Ausführungsbeispiel entlang der Stanzlinie 11.3 in der Trägerschicht 11
dargestellt worden ist. Dadurch könnte wiederum zunächst nur ein Teil des Abdeckpapiers
vom flexiblen Materialbogen 110.1 entfernt werden, so daß dadurch die Handhabung beim
Einhängen des Verbundes in die Vorrichtung erleichtert wird. Sobald der flexible Materialbogen
110.1 mit der freigelegten Klebefläche am flächigen Gegenstand 103 haftet, ist eine
Relativbewegung zwischen beiden Teilen nicht mehr möglich, so daß dann auf einfache
Art und Weise das restliche Abdeckpapier entfernt und der flexible Materialbogen vollständig
auf den flächigen Gegenstand 103 aufgebracht werden kann. Zum Schluß wird dann die
eigentliche Trägerschicht 111 entfernt.
[0028] Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig.5 weist der Verbund 201 wiederum eine Nutzschicht
210 und eine Trägerschicht 211 auf, wobei die Nutzschicht 210 durch eine sogenannte
Hinterdruckfolie gebildet wird, die in einem handelsüblichen Drucker zunächst spiegelverkehrt
bedruckt wird. Die Trägerschicht 211 ist selbstklebend ausgebildet, und die Nutzschicht
210 mit dem ausgestanzten flexiblen Materialbogen 210.1 haftet an dieser Trägerschicht.
Der flächige Gegenstand 203 weist auf seiner mit dem flexiblen Materialbogen zu versehenden
Seiten bereits eine Klebeschicht auf. Der flächige Gegenstand könnte beispielsweise
durch einen Karten-Rohling im Format einer Kreditkarte gebildet werden, der ein oder
beidseitig mit einer Klebeschicht versehen ist, die zunächst mit einem Abdeckpapier
abgedeckt ist. Durch Entfernen des Abdeckpapiers kann dann dieser Karten-Rohling beispielsweise
mit der bedruckten Hinterdruckfolie versehen werden. Der besondere Vorteil der Verwendung
einer Hinterdruckfolie besteht darin, daß der bedruckte Teil mit der Klebefläche in
Kontakt kommt und somit eine hochglänzende, geschützte Oberfläche entsteht.
[0029] Zum Aufbringen des flexiblen Materialbogens 210.1 auf den flächigen Gegenstand 203
muß der Verbund 201 lediglich in die Zapfen 202.1 eingehängt werden, um anschließend
den ausgestanzten flexiblen Materialbogen 210.1 auf den flächigen Gegenstand zu drücken
und zu fixieren.
[0030] Im Rahmen der Erfindung wäre es auch denkbar, daß man die auf dem flächigen Gegenstand
vorhandene Klebeschicht selbst mit Hilfe des erfindungsgemäßen Systems aufbringt,
indem die Nutzschicht des Verbundes durch einen doppelseitig klebenden Zwischenträger
gebildet wird, der auf einen flächigen Gegenstand aufgebracht wird. Im Rahmen der
Erfindung ist es somit auch möglich, mehrere, gegebenenfalls aus unterschiedlichem
Material bestehende flexible Materialbögen auf einen flächigen Gegenstand aufzubringen.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig.5 könnte in einem ersten Verfahrensschritt zunächst
der doppelseitig klebende Zwischenträger und im Anschluß hieran die Hinterdruckfolie
aufgebracht werden.
[0031] Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig.6 unterscheidet sich insbesondere durch die Mittel
zum Fixieren des flächigen Gegenstands. Während in den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen
der flächige Gegenstand beispielsweise durch einen zentralen Zentrierkranz und/oder
eine entsprechend ausgebildete Ausnehmung zum Einlegen des flächigen Gegenstandes
gebildet worden ist, wird der flächige Gegenstand 303 beim Ausführungsbeispiel gemäß
Fig.6 ebenfalls durch die Zapfen 302.1 der Vorrichtung 302 fixiert, indem der flächige
Gegenstand in Übereinstimmung mit dem Verbund 301 ebenfalls Passerstanzungen aufweist,
mit denen der flächige Gegenstand 303 in die Vorrichtung einhängbar ist.
[0032] Der flächige Gegenstand 303 wird beispielsweise durch einen herkömmlichen, bedruckbaren
Papier- oder Kartonbogen gebildet, der nach dem Bedrucken durch eine Klarsichtfolie
geschützt werden soll. Der Verbund 301 entspricht daher vom Aufbau dem Verbund 101
gemäß Fig.4. Da üblicherweise die Passerstanzungen am kaschierten flächigen Gegenstand
303 als störend empfunden werden, können geeignete Maßnahmen ergriffen werden, um
den Bereich des flächigen Gegenstands 303, der die Passerstanzungen aufweist, nach
dem Kaschieren zu entfernen. Im einfachsten Fall wird man dies durch Abschneiden dieses
Bereichs erreichen können. Es ist jedoch auch denkbar, eine Perforation oder, wie
dargestellt, ein schmales Klebeband 304 zu verwenden, um nach dem Kaschieren den mit
den Passerstanzungen versehenen Bereich des flächigen Gegenstands zu entfernen.
[0033] Es ist ferner auch denkbar, daß der flächige Gegenstand nicht mit entsprechenden
Passerstanzungen versehen ist, sondern der flächige Gegenstand auf eine leichtklebende
Teilfläche der Vorrichtung gelegt wird, wobei die Ausrichtung mit Hilfe von Passer-Markierungen
auf der Vorrichtung erfolgt.
[0034] Im Rahmen der Erfindung ist es ferner denkbar, daß im Bereich der Erhebungen der
Vorrichtung Aussparungen, insbesondere Löcher vorgesehen sind, in die die Zapfen 2.1,
102.1, 202.1 einsteckbar sind.
[0035] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung bildet die Vorrichtung 2, 102, 202
gleichzeitig wenigstens einen Teil einer Aufbewahrungshülle für den flächigen Gegenstand.
So kann die Vorrichtung beispielsweise als Einlage-Tray für eine herkömmliche CD-Hülle
ausgebildet sein. In diesem Fall müßte ein herkömmliches Einlage-Tray für eine CD-Hülle
lediglich mit entsprechenden Zapfen (bzw. Löchern für einsteckbare Zapfen) versehen
werden. Vorteilhafterweise müßte ferner die Tiefe der Aussparung für die einzulegende
CD so angepaßt werden, daß die Oberseite des Einlage-Trays, auf der die Zapfen hervorragen,
mit der Oberfläche der CD einen bündigen Übergang bildet.
[0036] Die Vorrichtung zum Aufbringen des flexiblen Materialbogens kann insbesondere auch
dann vorteilhafterweise als Aufbewahrungsmittel des flächigen Gegenstands (insbesondere
einer CD) dienen wenn die Vorrichtung, wie oben erwähnt, mit Löchern versehen ist,
in die die Zapfen zum Aufbringen des flächigen Materialbogens einsteckbar sind. Nach
dem Aufbringen des flächigen Materialbogens können die Zapfen wieder entfernt werden,
so daß der flächige Gegenstand zusammen mit der Vorrichtung in herkömmlichen Ringordnern
abgelegt werden kann. Dies setzt natürlich voraus, daß der Abstand der Löcher dem
vorgegebenen Abstand zur Ablage in herkömmlichen Ringordnern entspricht.
[0037] Die oben beschriebenen verschiedenen Varianten des erfindungsgemäßen Systems ermöglichen
ein paßgenaues Bekleben von flächigen Gegenständen, wobei das System für die verschiedensten
Anwendungen ausgelegt werden kann.
1. System zum Aufbringen eines flexiblen Materialbogens (10.1) auf einen flächigen Gegenstand
(3), bestehend aus
- einem Verbund (1), der wenigstens eine Trägerschicht (11) und eine Nutzschicht (10)
aufweist, wobei ein ausgestanzter Teil der Nutzschicht den flexiblen Materialbogen
(10.1) bildet und wobei in einem Randbereich des Verbundes (1) außerhalb des flexiblen
Materialbogens erste Mittel zum Ausrichten des flexiblen Materialbogens in bezug auf
den flächigen Gegenstand vorgesehen sind,
- sowie einer Vorrichtung (2) zum Aufbringen des flexiblen Materialbogens (10.1) auf
den flächigen Gegenstand (3), enthaltend Mittel (2.2) zum Fixieren des flächigen Gegenstands
sowie zweite Mittel zum Ausrichten des flexiblen Materialbogens in bezug auf den flächigen
Gegenstand,
dadurch gekennzeichnet, daß die ersten Mittel zum Ausrichten durch wenigstens eine Ausstanzung und die zweiten
Mittel zum Ausrichten durch wenigstens eine komplementär ausgebildete Erhebung gebildet
werden, wobei der Verbund mit der Ausstanzung derart in die Erhebung der Vorrichtung
einhängbar ist, daß zwischen Verbund und Vorrichtung eine unverrückbare Passung entsteht.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die ersten Mittel zum Ausrichten durch zwei beabstandete Passerstanzungen (1.1) und
die zweiten Mittel durch zwei Erhebungen gebildet werden.
3. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die ersten Mittel durch zwei kreisrunde Passerstanzungen (1.1) und die zweiten Mittel
durch zwei entsprechend komplementär ausgestaltete Zapfen (2.1) gebildet werden.
4. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der flexible Materialbogen (10.1) und der verbleibende Rest der Nutzschicht (10)
an der Trägerschicht (11) haften.
5. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerschicht (11) des Verbundes zweiteilig ausgebildet ist.
6. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerschicht selbstklebend ausgebildet ist.
7. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nutzschicht selbstklebend ausgebildet ist.
8. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbund ferner eine Abdeckschicht 120 aufweist, wobei die Nutzschicht 110 zwischen
Trägerschicht 111 und Abdeckschicht 120 angeordnet ist.
9. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der flexible Materialbogen durch ein beschriftbares Etikett gebildet wird.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhebungen der Vorrichtung durch einsteckbare Zapfen (2.1, 102.1, 202.1) gebildet
werden.