TECHNISCHES GEBIET
[0001] Bei der Erfindung wird ausgegangen von einer Hochspannungsdurchführung nach dem Oberbegriff
von Patentanspruch 1. Eine solche Hochspannungsdurchführung enthält einen zylindersymmetrisch
ausgebildeten und mit Hochspannnung beaufschlagbaren Tragkörper, einen auf Erdpotential
führbaren Durchführungsfuss, einen auf dem Tragkörper gehaltenen, feldsteuernden Isolierkörper,
welcher mit einer Schulter auf dem Durchführungsfuss abgestützt ist, und eine an den
Isolierkörper angeformte Freiluftisolation. Mit der Durchführung wird ein hochspannungsführender
Stromleiter durch eine auf Erdpotential führbare Gehäusewand aus dem Inneren eines
Apparates, beispielsweise eines Transformators oder eines Schalters, an Freiluft geführt.
STAND DER TECHNIK
[0002] Mit dem Oberbegriff nimmt die Erfindung auf eine Hochspannungsdurchführung Bezug,
wie sie von der Patentanmelderin schon seit vielen Jahren hergestellt und vertrieben
wird. Diese Durchführung ist nach Art einer Säule ausgebildet und enthält einen als
Montageflansch ausgeführten Durchführungsfuss, der eine Öffnung eines geerdeten Gehäuses
eines elektrischen Apparates, insbesondere eines Transformators oder eines Hochspannungsschalters,
umfassen und an dem Gehäuse befestigt werden kann. Auf dem Fuss ist eine Schulter
eines feldsteuernden, zylindersymmetrischen Isolierkörpers abgestützt. Der Isolierkörper
ist als Kondensatordurchführung ausgebildet und ist seinerseits auf der Mantelfläche
eines längs der Säulenachse erstreckten und auf Hochspannungspotential führbaren,
metallenen Tragrohrs befestigt. Dieses Tragrohr trägt an seinem nach oben weisenden
Ende einen Durchführungskopf, an den ein Kabelbolzen eines von unten durch das Tragrohr
gezogenen hochspannungsführenden Kabels anschliessbar ist. Der Durchführungskopf weist
einen nach unten über das obere Ende des Isolierkörpers gezogenen Rand auf. Der feldsteuernde
Isolierkörper ist spaltfrei umgossen von einer Freiluftisolation auf der Basis eines
witterungsbeständigen Kunststoffs, insbesondere eines Silikons. Um einen vollständigen
Schutz des feldsteuernden Isolierkörpers zu ermöglichen, wird die Freiluftisolation
beim Giessen sowohl auf den unteren Rand des Durchführungskopfs als auch auf den oberen
Rand des Durchführungsfusses aufgeformt.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0003] Die Erfindung, wie sie in den Patentansprüchen definiert ist, löst die Aufgabe, eine
Hochspannungsdurchführung der eingangs genannten Art anzugeben, welche sich durch
einfachen Aufbau und durch grosse Betriebssicherheit auszeichnet.
[0004] Bei der erfindungsgemässen Hochspannungsdurchführung ist die Freiluftisolation auf
ihrer vom Durchführungsfuss abgewandten Seite von der Mantelfläche über eine daran
anschliessende Stirnfläche des feldsteuernden Isolierkörpers auf den Tragkörper aufgeformt
und kann so der beim Stand der Technik vorgesehene Durchführungskopf entfallen. Die
Hochspannungsdurchführung kann deswegen nicht nur einfach gefertigt werden, sondern
zeichnet sich wegen des langen Kriechwegs zwischen dem oberen Ende des Tragkörpers
und dem Durchführungsfuss durch gute dielektrische Eigenschaften aus.
[0005] Zweckmässigerweise ist ein an Luft geführter und im Umfangsrichtung erstreckter erster
ringförmiger Abschnitt der Mantelfläche des Tragkörpers als Dichtungsfläche ausgebildet.
Diese Dichtungsfläche dient bei der Herstellung der erfindungsgemässen Hochspannungsdurchführung
dem Abstützen eines Dichtungsrings einer Giessform. Die Freiluftisolation kann so
bei der Herstellung der Hochspannungsdurchführung in einfacher Weise in einem Giessverfahren
auf die Mantelfläche des Tragkörpers aufgeformt werden.
[0006] Mit Vorteil ist in einem an den ersten anschliessenden zweiten ringförmigen Abschnitt
der Mantelfläche des Tragkörpers eine in Umfangsrichtung geführte Ringnut eingeformt.
In eine solche Ringnut kann beim Füllen der Giessform Vergussmasse geführt werden.
Nach dem Aushärten der Vergussmasse ist so der vom Durchführungsfuss abgewandte Rand
der Freiluftisolation verschiebungsfest fixiert und das Innere der Hochspannungsdurchführung
nach aussen abgedichtet.
[0007] Der Rand der Freiluftisolation ist dann besonders gut festgesetzt und vor Beschädigungen
gesichert, wenn die Ringnut an ihrer vom Durchführungsfuss abgewandte Seite lediglich
bis zum Flankenrand mit Material der Freiluftisolation gefüllt ist, so dass die derart
gebildete Mantelfläche und der sich anschliessende, als Dichtungsfläche ausgebildete
erste Abschnitt der Mantelfläche des Tragkörpers stufenlos ineinander übergehen.
[0008] Um einen Kabelbolzen eines in den Tragkörper eingezogenen Stromleiters mit einfachen
Mitteln fixieren zu können, empfiehlt es sich, in einen sich an den ersten anschliessenden
dritten ringförmigen Abschnitt der Mantelfläche ein Aussengewinde für den Kabelbolzen
einzuformen.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0009] Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer in Richtung einer Achse teilweise geschnitten dargestellten
Hochspannungsdurchführung nach der Erfindung, und
- Fig. 2
- eine Aufsicht auf einen vergrössert dargestellten oberen Abschnitt der Hochspannungsdurchführung
gemäss Fig.1 während der Fertigung.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0010] In beiden Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen auch gleichwirkende Teile. Die
in Fig. 1 dargestellte Hochspannungsdurchführung ist nach Art einer Säule ausgeführt
und enthält einen längs einer Achse 1 zylindersymmetrisch ausgebildeten und mit Hochspannnung
beaufschlagbaren metallenen Tragkörper 2, einen auf Erdpotential führbaren metallenen
Durchführungsfuss 3 sowie einen mit einer Schulter 4 auf dem Durchführungsfuss 3 abgestützten
und auf dem Tragkörper 2 gehaltenen, feldsteuernden Isolierkörper 5, welcher vorzugsweise
als Kondensatordurchführung ausgebildet ist. Auf die Mantelfläche 6 des Isolierkörpers
5 ist eine Freiluftisolation 7 aufgebracht, welche auf ihrer vom Durchführungsfuss
3 abgewandten Stirnseite von der Mantelfläche 6 über eine daran anschliessende Stirnfläche
8 des feldsteuernden Isolierkörpers auf den Tragkörper 2 aufgeformt ist.
[0011] Der Tragkörper 2 kann als Rohr oder aber als massiver Bolzen ausgebildet sein. Bei
seiner Ausbildung als Rohr trägt er nicht nur den Isolierkörper 5, sondern dient zugleich
auch der Aufnahme eines hochspannungsführenden Kabelendes, welches mit einem Kabelbolzen
am oberen Ende des Tragkörpers elektrisch leitend befestigt ist. Ist der Tragkörper
als Bolzen ausgebildet, so kann dieser Bolzen den sonst im Kabelende fliessenden Strom
führen.
[0012] Der Isolierkörper weist einen oberen überwiegend zylinderförmig und einen unteren
teilweise konisch ausgebildeten Abschnitt auf. Der zylinderförmige Abschnitt ist im
Inneren der Freiluftisolation 7 angeordnet und dient der Steuerung des elektrischen
Feldes des bei Betrieb der Durchführung fliessenden Stroms im Bereich der Freiluftisolation
7 und des Durchführungsfusses 3. Der darunter liegende, teilweise konisch ausgeführte
Abschnitt ist bei Betrieb der Durchführung in einem mit dem Durchführungsfuss 3 elektrisch
leitend verbundenen Gehäuse, beispielsweise eines Transformators, angeordnet und steuert
das elektrische Feld des in der Durchführung fliessenden Stroms im Gehäuseinneren.
Die beiden Enden des Tragkörpers 2 sind aus dem Inneren der Durchführung herausgeführt.
Ist der Tragkörper als Rohr ausgebildet, so wird durch das untere Ende des Tragkörpers
2 der Kabelbolzen des Stromleiters eingeführt, werden Kabelbolzen und Stromleiter
durch das Rohr gezogen und wird der Kabelbolzen schliesslich am oberen Ende des Rohrs
mit Hilfe einer mit einem Aussengewinde 9 verschraubten Haltevorrichtung fixiert.
[0013] Bei der Herstellung der Durchführung wird zunächst der vom Durchführungsfuss abgewandte
obere Endbereich des Tragkörpers 2, so wie dies in Fig.2 angegeben ist, ausgebildet.
Dieser Endbereich ist zylinderförmig und weist auf seiner Mantelfläche drei übereinanderliegende
ringförmige Abschnitte auf. In den untersten Abschnitt ist eine Ringnut 10 und in
den obersten das Aussengewinde 9 eingeformt. Der dazwischenliegende Abschnitt ist
als Dichtungsfläche 11 ausgeführt. Der Endbereich kann vor oder nach dem Aufbringen
des Isolierkörpers 5 auf den Tragkörper 2 gefertigt werden.
[0014] Der Durchführungsfuss 3 wird von oben auf den auf dem Tragkörper 2 befestigten Isolierkörper
aufgezogen und an der Schulter 4 abgestützt. Sodann wird die solchermassen vormontierte
Durchführung in einer zweiteilige Giessform angeordnet. Der Innenraum der Giessform
ist an einer am Durchführungsfuss 3 vorgesehenen Dichtungsfläche und an der Dichtungsfläche
11 mit Hilfe von Dichtungsringen nach aussen vakuum- und druckfest abgeschlossen.
Ein Teil 12 der Giessform mit einem Dichtungsring 13 ist aus Fig.2 ersichtlich.
[0015] Nach Füllen der Form mit einem flüssigen Silikon und Aushärten der Füllmasse wird
die von der Mantelfläche 6 über die Stirnseite 8 des Isolierkörpers 5 auf den Endbereich
des Tragkörpers 2 geformte Freiluftisolation erreicht. Dadurch, dass die Isolation
nun unmittelbar auf den Tragkörper aufgeformt ist, kann der beim Stand der Technik
vorgesehene Durchführungskopf entfallen und wird zugleich ein langer Kriechwegs zwischen
dem oberen Endbereich des Tragkörpers 2 und dem Durchführungsfuss 3 erzielt.
[0016] Zweckmässigerweise ist der Teil 12 der Giessform derart ausgebildet, dass ein beim
Stand der Technik sonst vorhandener metallener Durchführungskopf durch die Freiluftisolation
nachgebildet wird.
[0017] Durch die in der Ringnut 10 vorhandene Vergussmasse wird der vom Durchführungsfuss
3 abgewandte Rand der Freiluftisolation 7 verschiebungsfest fixiert und das Innere
der Hochspannungsdurchführung nach aussen abgedichtet.
[0018] Die Ringnut 10 ist an ihrer vom Durchführungsfuss 3 abgewandte Seite bis zum Flankenrand
14 mit Material der Freiluftisolation gefüllt ist. Die Mantelfläche der Freiluftisolation
7 geht dabei bündig in die Dichtungsfläche 11 über. Der Rand der Freiluftisolation
7 ist dann wegen der Ringnut 10 nicht nur besonders gut festgesetzt sondern zugleich
auch vor Beschädigungen gesichert.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0019]
- 1
- Achse
- 2
- Tragkörper
- 3
- Durchführungsfuss
- 4
- Schulter
- 5
- Isolierkörper
- 6
- Mantelfläche
- 7
- Freiluftisolation
- 8
- Stirnfläche
- 9
- Aussengewinde
- 10
- Ringnut
- 11
- Dichtungsfläche
- 12
- Teil einer Giessform
- 13
- Dichtungsring
- 14
- Flankenrand
1. Hochspannungsdurchführung mit einem zylindersymmetrisch ausgebildeten und mit Hochspannnung
beaufschlagbaren Tragkörper (2), einem auf Erdpotential führbaren Durchführungsfuss
(3), einem mit einer Schulter (4) auf dem Durchführungsfuss (3) abgestützten und auf
dem Tragkörper (2) gehaltenen, feldsteuernden Isolierkörper (5) und mit einer auf
eine Mantelfläche (6) des Isolierkörpers (5) aufgebrachten Freiluftisolation (7),
dadurch gekennzeichnet, dass die Freiluftisolation (7) auf ihrer vom Durchführungsfuss (3) abgewandten Seite von
der Mantelfläche (6) über eine daran anschliessende Stirnfläche (8) des feldsteuernden
Isolierkörpers (5) auf den Tragkörper (2) aufgeformt ist.
2. Durchführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein an Luft geführter und im Umfangsrichtung erstreckter erster ringförmiger Abschnitt
der Mantelfläche des Tragkörpers (2) als Dichtungsfläche (11) ausgebildet ist.
3. Durchführung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in einen an den ersten sich anschliessenden zweiten ringförmigen Abschnitt der Mantelfläche
eine in Umfangsrichtung geführte und mit Material der Freiluftisolation (7) gefüllte
Ringnut (10) eingeformt ist.
4. Durchführung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ringnut (10) an ihrer vom Durchführungsfuss (3) abgewandte Seite bis zum Flankenrand
mit Material der Freiluftisolation gefüllt ist.
5. Durchführung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass in einen an den ersten anschliessenden dritten ringförmigen Abschnitt der Mantelfläche
des Tragkörpers (2) ein Aussengewinde (9) für einen Kabelbolzen eingeformt ist.