[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen elektrischen Druckkontakt, umfassend
- eine Gehäusehülse mit einem kontaktzugewandten und einem kontaktabgewandten Ende,
- einen in der Gehäusehülse axial verschiebbar gelagerten Kontaktstift, der aus dem
kontaktzugewandten Ende der Gehäusehülse vorsteht, gegen die Vorspannkraft eines in
der Gehäusehülse angeordneten Vorspannelementes in die Gehäusehülse einschiebbar ist
und über dessen leitfähigen Körper der elektrische Kontakt herstellbar ist,
- ein Anschlußstück zur Befestigung einer elektrischen Zuleitung am kontaktabgewandten
Ende der Gehäusehülse und
- eine in der Gehäusehülse angeordnete axial flexible elektrische Leitung zwischen Anschlußstück
und Kontaktstift.
[0002] Elektrische Druckkontakte dieser Art dienen beispielsweise zur Stromübertragung zwischen
relativ zueinander beweglichen Elementen. Dabei hat der Kontaktstift eine zweifache
Funktion: Zum einen kann er einen federnden mechanischen Kontakt mit einem relativ
zur Gehäusehülse beweglichen Gegenkontakt herstellen. Zum anderen ist dabei über seinen
stromleitenden Körper ein elektrischer Kontakt herstellbar. Elektrische Druckkontakte
dieser Art werden in großem Umfang eingesetzt, beispielsweise in Bahnkupplungen.
[0003] Elektrische Druckkontakte dieser Art werden in großem Umfang eingesetzt, beispielsweise
in Bahnkupplungen.
[0004] Bei herkömmlichen elektrischen Druckkontakten eingangs genannter Art wird die flexible
elektrische Leitung durch Litzen gebildet, die am Kontaktstift und am Anschlußstück
festgelötet sind. Dabei werden üblicherweise mehrere Litzen gefaltet und derart vorverdreht,
daß sie einem Einschieben des Kontaktstiftes in die Gehäusehülse nachgeben können,
ohne daß die Litzen geknickt werden, um eine Beschädigung derselben zu vermeiden.
Dennoch kommt es bei herkömmlichen elektrischen Druckkontakten in Folge einer großen
Anzahl Kontakthübe unvorteilhaft oft zu Beschädigungen, insbesondere Brüchen der Litzen.
Außerdem ist die Herstellung eines solchen elektrischen Druckkontaktes relativ aufwendig
und teuer.
[0005] EP-0-435 408 B1 zeigt einen elektrischen Druckkontakt, der diese Probleme umgehen
soll. Bei diesem Druckkontakt werden keine Litzen verwendet. Statt dessen ist der
Kontaktstift teilweise als Hohlzylinder ausgebildet, dessen Wandung mit mehreren Längsschlitzen
versehen ist, wodurch sich Wandungssektoren ergeben, die als federnde, stromleitende
Kontaktzungen ausgebildet sind. Diese Kontaktzungen liegen an der Innenseite einer
stromübertragenden Gehäusehülse schleifend an, so daß Strom über die Kontaktzungen
und die Gehäusehülse zum Anschlußstück fließen kann. Die Herstellung eines solchen
litzenlosen Druckkontaktes ist jedoch vergleichsweise aufwendig.
[0006] DE-4-317 255 C2 zeigt einen elektrischen Druckkontakt für voll- oder halbautomatische
Schienenfahrzeugkupplungen mit einer Gehäusehülse aus Kunststoff und einer in dieser
axial verschiebbar gelagerten Gleithülse, die in einen hohl ausgebildeten Kontaktstift
übergeht. In diesen hohlen Kontaktstift ist von außen eine metallische Kontakthülse
einführbar, die an ihrer kontaktzugewandten Seite eine Kontaktplatte trägt und an
ihrer kontaktabgewandten Seite mit einem Kabelende vercrimpt ist. Bei einem derartigen
Druckkontakt stellt der Kontaktstift also lediglich einen mechanischen Kontakt her,
während der elektrische Kontakt durch eine im Inneren des Kontaktstiftes verlegte
Leitung hergestellt werden muß. Ein derartiger Aufbau erfordert somit eine erhöhte
Anzahl Bauteile und aufwendigere Montage, was die Produktionskosten erhöht.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen elektrischen Druckkontakt eingangs
genannter Art anzugeben, der einfach aufgebaut, kostengünstig herzustellen und von
hoher Lebensdauer ist, d. h. insbesondere eine hohe Anzahl Kontakthübe ohne Schäden
übersteht.
[0008] Diese Aufgabe wird bei einem elektrischen Druckkontakt der eingangs genannten Art
dadurch gelöst, daß die flexible elektrische Leitung mit ihrem kontaktzugewandten
Ende in einer am kontaktabgewandten Ende des Kontaktstifts ausgebildeten axialen Bohrung
eingeklemmt ist und mit ihrem kontaktabgewandten Ende in einer am kontaktzugewandten
Ende des Anschlußstückes ausgebildeten axialen Bohrung eingeklemmt ist.
[0009] Dazu werden die entsprechenden Abschnitte des Kontaktstiftes und des Anschlußstückes
mit in die Bohrungen eingefädelten Leitungsenden radial nach innen gepreßt, und zwar
mit einem Druck, der so bemessen ist, daß die Leitung einerseits fest genug eingeklemmt
ist, daß sie sich nicht lösen kann und für einen guten elektrischen Kontakt sorgt,
andererseits durch das Pressen nicht beschädigt wird. Diese Befestigungsart nennt
man Crimpen.
[0010] Durch die direkte Vercrimpung der Leitung mit Kontaktstift und Anschlußstück ist
der Aufbau des erfindungsgemäßen elektrischen Druckkontaktes einfach und seine Herstellung
preiswert. Insbesondere ist seine Herstellung deutlich weniger aufwendig als bei einer
gelöteten Verbindung.
[0011] Im Gegensatz zu einem Druckkontakt mit gelöteter Verbindung hat der erfindungsgemäße
Druckkontakt zudem eine höhere Lebensdauer. Denn zum einen besteht bei Überhitzung
eines gelöteten Druckkontaktes die Gefahr, daß das Lot plastisch wird und die Litze
"sich selbst auslötet", d.h. die Verbindung gelöst wird. Zum anderen ist bei einer
verlöteten Litze die Bruchgefahr höher als bei einer vercrimpten. Das liegt unter
anderem daran, daß beim Löten Lot über die Lötstelle hinaus in die Litze eindringen
kann und diese versteift, was zur Folge hat, daß die Litze bei axialer Bewegung des
Kontaktstiftes leichter bricht.
[0012] In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Vorspannvorrichtung durch eine Schraubenfeder
gebildet.
[0013] In einer bevorzugten Ausführungsform wird die flexible elektrische Leitung durch
eine schlauchförmige Litze gebildet. Eine schlauchförmige Litze kann sich unter axialer
Belastung auffächern und dieser dadurch nachgeben, ohne daß die Litzenfasern geknickt
und dadurch brechen würden. Da eine schlauchförmige Litze in axialer Richtung stauchbar
ist, kann sie einfach entlang der Gehäusehülsenachse angeordnet sein. Dies stellt
eine große Vereinfachung gegenüber den in Druckkontakten üblicherweise verwendeten
Litzen dar, die beispielsweise mit einer gewissen Vorverdrehung zwischen Kontaktstift
und Anschlußstück angebracht werden, damit sie sich bei axialer Belastung in Schlaufen
zusammenlegen. Um solch eine Vorverdrehung herzustellen, muß der Kontaktstift gegenüber
dem Anschlußstück stets auf eine gewisse Weise verdreht sein. Dies erfordert Mittel,
die den Kontaktstift in dieser verdrehten Position halten. Beim erfindungsgemäßen
Druckkontakt mit Schlauchlitze sind derartige Mittel jedoch nicht erforderlich, was
einem einfachen Aufbau des Druckkontaktes zugute kommt.
[0014] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist die flexible elektrische Leitung eine schlauchförmige
geflochtene Litze aus Kupfer. Eine geflochtene Litze kann einer axialen Stauchung
besonders gut nachgeben ohne dabei beschädigt zu werden. Bei ausreichender Flexibilität
kann eine geflochtene Litze daher verhältnismäßig groß ausgeführt sein, d.h. eine
große Anzahl Litzenfasern umfassen, wodurch der elektrische Widerstand des Druckkontaktes
gesenkt wird.
[0015] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird die flexible elektrische Leitung
durch die Schraubenfeder gebildet. Diese kann auf ähnliche Weise wie die beschriebene
Litze mit dem Kontaktstift und dem Anschlußstück vercrimpt werden. Dies führt zu einem
noch einfacheren Aufbau des Druckkontaktes und noch geringeren Herstellungskosten.
Außerdem ist ein derartiger Druckkontakt von besonders hoher Lebensdauer, weil die
Gefahr eines Bruches der flexiblen Leitung durch Kontakthübe praktisch ausgeschlossen
ist.
[0016] Falls die Schraubenfeder nicht zur Stromübertragung dient, hat das Anschlußstück
in einer bevorzugten Ausführungsform einen kontaktzugewandten ersten zylindrischen
Abschnitt, der co-axial mit der Gehäusehülse angeordnet ist und in das kontaktabgewandte
Ende der Schraubenfeder eingeführt ist. Dadurch wird die Schraubenfeder an ihrem kontaktabgewandten
Ende auf einfache Weise in Position gehalten.
[0017] Der Kontaktstift hat vorzugsweise in seiner Umfangsfläche eine umlaufende senkrecht
zur Stiftachse angeordnete Nut, in der ein Sperring untergebracht ist, der auf seiner
kontaktzugewandten Seite einen Anschlag für eine am kontaktzugewandten Ende der Hülse
radial nach innen stehende Schulter und an seiner kontaktabgewandten Seite einen Anschlag
für die Feder bildet. Falls die Feder nicht zur Stromübertragung mit dem Kontaktstift
vercrimpt ist, sitzt sie an der kontaktabgewandten Seite des Sperrings an und drückt
somit den Kontaktstift in Kontaktrichtung. Die Beweglichkeit des Kontaktstiftes in
Kontaktrichtung wird dadurch begrenzt, daß die kontaktzugewandte Seite des Sperringes
auf die nach innen vorstehende Schulter der Gehäusehülse trifft. Die Konstruktion
mit Sperring und Nut ist ausgesprochen einfach und kostengünstig herzustellen. Insbesondere
kann der Kontaktstift mit Ausnahme der Nut einen einfachen zylindrischen Umfang haben,
was für die Herstellung günstig ist.
[0018] Vorteilhafterweise hat das Anschlußstück einen zweiten zylindrischen Abschnitt, dessen
Durchmesser dem Innendurchmesser der Gehäusehülse entspricht und der eine Crimpfläche
hat, über die die Gehäusehülse gecrimpt ist. Eine derartige Crimpverbindung zwischen
Anschlußstück und Gehäusehülse ist robust und kostengünstig herzustellen.
[0019] In einer vorteilhaften Weiterbildung hat besagte Crimpfläche eine umlaufende Kerbe.
In diese Kerbe ist die Gehäusehülse eingepreßt und somit fest mit dem Anschlußstück
verbunden.
[0020] Vorzugsweise hat das Anschlußstück auf der kontaktabgewandten Seite des zweiten zylindrischen
Abschnittes einen axial angeordneten Gewindebolzen zum Anschließen der elektrischen
Zuleitung.
[0021] Vorzugsweise hat der Kontaktstift eine kontaktzugewandte abgerundete Kontaktfläche.
Die Rundung der Kontaktfläche bewirkt, daß der Kontaktstift auch dann einen Kontakt
mit einer Gegenkontaktfläche bilden kann, wenn er nicht genau senkrecht auf diese
trifft. In einer vorteilhaften Weiterbildung ist die abgerundete Kontaktfläche vergoldet,
um Korrosion zu vermeiden, die den elektrischen Kontakt verschlechtern würde.
[0022] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist in das kontaktzugewandte Ende des
Kontaktstiftes eine Kontaktniet aus Silber eingesetzt. Über eine derartige Kontaktniet
wird ein sehr gut leitender, korrosionsbeständiger Kontakt hergestellt. In einer vorteilhaften
Weiterbildung hat die Kontaktniet eine vergoldete Kontaktfläche
[0023] In einer bevorzugten Ausführungsform bestehen Gehäusehülse, Kontaktstift und Anschlußstück
aus Messing mit einem geringen Bleianteil, insbesondere aus CuZn38Pb2. Ein derartiges
Material ist ausreichend leitfähig, kostengünstig, zerspanungsfähig und nach einer
geeigneten Wärmebehandlung crimpfähig. Es ermöglicht daher eine einfache, schnelle
und kostengünstige Herstellung des Druckkontaktes. Eine Gehäusehülse aus diesem Material
ist bei gleicher Wandstärke deutlich stabiler als eine aus Kunststoff. Ein solcher
elektrischer Druckkontakt hat daher von sich aus, d.h. ohne in eine Kunststoffplatte
oder ähnliches eingelassen zu sein, eine hohe Stabilität und ist somit universell
einsetzbar.
[0024] Weitere Vorteile und Merkmale der erfindungsgemäßen Lösung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung, welche in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen die Erfindung anhand
dreier Ausführungsbeispiele erläutern. Darin zeigt:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen elektrischen Druckkontakt mit geflochtener
Schlauchlitze und vergoldeter Kontaktfläche,
- Fig. 2
- einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen elektrischen Druckkontakt mit geflochtener
Schlauchlitze und Kontaktniet aus Silber und
- Fig. 3
- einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen elektrischen Druckkontakt, bei dem
die flexible elektrische Leitung zwischen Kontaktstift und Anschlußstück durch die
den Kontaktstift vorspannende Schraubenfeder gebildet wird.
[0025] Figuren 1 bis 3 zeigen verschiedene Ausführungsformen des erfindungsgemäßen elektrischen
Druckkontaktes mit einer Gehäusehülse 1, die ein kontaktzugewandtes (oben in Figuren
1 bis 3) und ein kontaktabgewandtes Ende (unten in Figuren 1 bis 3) hat. Die Gehäusehülsenachse
ist mit Bezugsziffer 10 bezeichnet.
[0026] In der Gehäusehülse 1 ist ein Kontaktstift 2 axial verschiebbar gelagert. Dabei wird
er von einer Schraubenfeder 4 in Kontaktrichtung vorgespannt.
[0027] Der Kontaktstift hat in seiner Umfangsfläche eine umlaufende Nut 11, die senkrecht
zur Achse 10 angeordnet ist. In dieser Nut sitzt ein Sperring 6, der mit seiner kontaktzugewandten
Seite (Oberseite in Figuren 1 bis 3) mit einer radial nach innen stehenden Schulter
12 der Gehäusehülse in Anlage kommen kann. Durch Sperring 6 und Gehäusehülsenschulter
12 ist die Beweglichkeit des Kontaktstiftes in Kontaktrichtung begrenzt.
[0028] Auf der kontaktabgewandten Seite des Sperringes 6 liegt in Figuren 1 und 2 die Schraubenfeder
4 an. Am kontaktabgewandten Ende ist die Gehäusehülse 1 durch ein Anschlußstück 3
verschlossen. An diesem Anschlußstück 3 steht in Figuren 1 und 2 die Schraubenfeder
4 mit ihrem kontaktabgewandten Ende an. Das Anschlußstück 3 hat einen kontaktzugewandten
ersten zylindrischen Abschnitt 13, dessen Durchmesser etwas kleiner als der Innendurchmesser
der Feder 4 ist. In Figuren 1 und 2 ist dieser erste zylindrische Abschnitt 13 in
die Feder 4 eingeführt und hält diese in Position.
[0029] Das Anschlußstück 3 hat einen zweiten zylindrischen Abschnitt 14, dessen Durchmesser
dem Innendurchmesser der Gehäusehülse 1 entspricht. Auf seiner zylindrischen Umfangsfläche
befindet sich eine umlaufende Kerbe 15. Die Umfangsfläche des zylindrischen Abschnittes
14 mit seiner umlaufenden Kerbe 15 bildet eine Crimpfläche, über die die Gehäusehülse
11 gecrimpt ist. An der kontaktabgewandten Seite des zylindrischen Abschnittes 14
schließt ein axial angeordneter Gewindebolzen 16 an, an dem eine elektrische Zuleitung
auf an sich bekannte Weise befestigt werden kann.
[0030] Der auf die beschriebene Art vorgespannte Kontaktstift 2 kann also einen federnden
mechanischen Druckkontakt mit einem Gegenkontakt herstellen. In den gezeigten Beispielen
des erfindungsgemäßen Druckkontaktes sind der Kontaktstift 2 und das Anschlußstück
3 aus CuZn38Pb2 hergestellt. Dieses Material ist ausreichend leitfähig, um einen elektrischen
Kontakt über Kontaktstift 2 und Anschlußstück 3 herzustellen. Kontaktstift 2 und Anschlußstück
3 sind über eine axial flexible elektrische Leitung verbunden.
[0031] In Figuren 1 und 2 wird die flexible elektrische Leitung durch einen geflochtenen
Litzenschlauch aus Kupfer gebildet. Dieser Litzenschlauch ist mit einem Ende in eine
Bohrung 20 im Kontaktstift 2 und mit dem anderen Ende in eine Bohrung 21 im Anschlußstück
3 eingeführt und in diesen jeweils festgeklemmt. Dazu werden die entsprechenden Abschnitte
des Kontaktstiftes 2 und des Anschlußstückes 3 mit eingefädeltem Litzenschlauch 5
radial nach innen gepreßt, und zwar mit einem Druck, der so bemessen ist, daß die
Litze einerseits fest genug eingeklemmt ist, daß sie sich nicht lösen kann und für
einen guten elektrischen Kontakt sorgt, andererseits durch den Druck nicht beschädigt
wird. Diese Befestigungsart nennt man Crimpen.
[0032] Durch das direkte Vercrimpen der Litze mit Kontaktstift und Anschlußstück unterscheidet
sich der erfindungsgemäße Druckkontakt von herkömmlichen Druckkontakten, in denen
ein Kabel oder eine Litze an Kontaktstift und Anschlußstück festgelötet ist. Das Vercrimpen
der Litze bietet gegenüber einem Verlöten den Vorteil, daß es in der Herstellung weniger
aufwendig ist, und die Lebensdauer des Druckkontaktes erhöht. Denn bei einer verlöteten
Litze besteht die Gefahr, daß sie sich bei Überhitzung des Druckkontaktes auslötet.
Außerdem kann die Litze durch das Lot versteift werden und dadurch leichter brechen.
[0033] Im Betrieb eines Druckkontaktes wird der Kontaktstift 2 in die Gehäusehülse 1 geschoben,
und die Schlauchlitze dabei axial gestaucht. Einer solchen axialen Stauchung kann
die geflochtene Schlauchlitze 5 optimal nachgeben, indem sie sich auffächert. Dabei
wird vermieden, daß die einzelnen Litzenfasern geknickt werden und brechen, wodurch
die Lebensdauer des erfindungsgemäßen elektrischen Druckkontaktes erhöht wird.
[0034] Bei herkömmlichen Druckkontakten werden üblicherweise mehrere Litzen gefaltet und
mit einer gewissen Vorverdrehung in der Gehäusehülse 1 untergebracht, damit sie sich
bei axialer Stauchung in Schlaufen legen ohne zu knicken. Dazu muß gewährleistet werden,
daß der Kontaktstift 2 gegenüber dem Gehäuse 1 in einer bestimmten Verdrehung festgehalten
wird. Ein dazu üblicherweise verwendeter Verdrehschutz ist hingegen bei der geflochtenen
schlauchförmigen Litze des erfindungsgemäßen Druckkontaktes nicht erforderlich, was
den Aufbau einfacher macht und die Herstellungskosten geringer hält. Da eine geflochtene
schlauchförmige Litze einer axialen Stauchung besonders gut nachgeben kann, kann sie
insgesamt größer gehalten werden, d.h. eine große Anzahl Litzenfasern enthalten, ohne
daß sie zu steif und damit bruchanfällig würde. Daher kann der erfindungsgemäße Druckkontakt
mit Schlauchlitze insbesondere zur Übertragung hoher Ströme ausgelegt werden.
[0035] In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Druckkontaktes wird die flexible
elektrische Leitung zwischen Kontaktstift 2 und Anschlußstück 3 allein durch die Schraubenfeder
4 gebildet, die gleichzeitig den Kontaktstift 2 vorspannt. Ein derartiger elektrischer
Druckkontakt ist in Fig. 3 dargestellt. Der Kontaktstift 2 hat an seiner kontaktabgewandten
Seite eine axiale Bohrung 22 und das Anschlußstück 3 an seiner kontaktzugewandten
Seite eine axiale Bohrung 23. In diese Bohrungen sind die Enden der Feder 4 eingeführt
und mit dem Kontaktstift bzw. Anschlußstück vercrimpt. Ein derartiger Aufbau ist einfach
und von hoher Lebensdauer, weil die Feder 4 gegen Stauchung unempfindlich ist.
[0036] In Fig. 1 hat der Kontaktstift 2 eine abgerundete vergoldete Kontaktfläche 24. Durch
die Rundung kann über diese Kontaktfläche ein guter elektrischer Kontakt mit einer
Gegenkontaktfläche gebildet werden, auch wenn der Kontaktstift 2 nicht ganz senkrecht
auf diese trifft. Alternativ kann der Kontaktstift 2 mit einer Silberniet 7 versehen
sein, die in Figuren 2 und 3 dargestellt ist. Die Silberniet 7 hat einen länglichen
Abschnitt 25, mit dem sie in eine axiale Bohrung 26 im Kontaktstift 2 eingesetzt ist.
Außerdem hat sie einen Kopf 27 mit einer kontaktzugewandten vorgewölbten Kontaktfläche,
die ebenfalls vergoldet sein kann.
[0037] In allen beschriebenen Ausführungsformen zeichnet sich der erfindungsgemäße elektrische
Druckkontakt durch einen einfachen Aufbau aus wenigen einfach herzustellenden und
schnell und kostengünstig zu montierenden Teilen aus. Beispielsweise hat der Kontaktstift
in Figuren 1 und 2 eine im wesentlichen zylindrische Form, die in der Abbildung nur
infolge der Vercrimpung mit der Litze etwas eingeschnürt ist. Insbesondere benötigt
dieser keinen zweiteiligen Aufbau mit Abschnitten verschiedenen Durchmessers, um einen
Anschlag für die Schulter 12 zu bilden. Das Anschlußstück 3 ermöglicht gleichzeitig
die Befestigung von Litze 5 und/oder Feder 4, Verschluß der Gehäusehülse 1 über die
mit Kerbe 15 versehene zylindrische Crimpfläche und den Anschluß einer Zuleitung über
einen Gewindebolzen 16. Die in den Abbildungen gezeigte Crimpverbindung zwischen dem
zweiten zylindrischen Abschnitt 14 des Anschlußstückes 3 und der Gehäusehülse 1 ist
schnell und kostengünstig herzustellen und dabei sehr robust. In den gezeigten Beispielen
ist die Gehäusehülse 1 ebenfalls aus CuZn38Pb2, das preisgünstig, zerspanungsfähig,
stromleitend und crimpbar ist und somit eine schnelle, einfache und preiswerte Herstellung
des erfindungsgemäßen elektrischen Druckkontaktes gestattet.
1. Elektrischer Druckkontakt, umfassend
- eine Gehäusehülse (1) mit einem kontaktzugewandten und einem kontaktabgewandten
Ende,
- einen in der Gehäusehülse (1) axial verschiebbar gelagerten Kontaktstift (2), der
an der kontaktzugewandten Seite aus der Gehäusehülse (1) vorsteht, gegen die Vorspannkraft
eines in der Gehäusehülse (1) angeordneten Vorspannelementes in die Gehäusehülse einschiebbar
ist und über dessen leitfähigen Körper der elektrischer Kontakt herstellbar ist,
- ein Anschlußstück (3) zur Befestigung einer elektrischen Zuleitung am kontaktabgewandten
Ende der Gehäusehülse (1) und
- eine in der Gehäusehülse (1) angeordnete axial flexible elektrische Leitung (4,
5) zwischen Anschlußstück (3) und Kontaktstift (2),
dadurch gekennzeichnet, daß die flexible elektrische Leitung mit ihrem kontaktzugewandten Ende in einer am kontaktabgewandten
Ende des Kontaktstifts ausgebildeten axialen Bohrung (20) eingeklemmt ist und mit
ihrem kontaktabgewandten Ende in einer am kontaktzugewandten Ende des Anschlußstückes
ausgebildeten axialen Bohrung (21) eingeklemmt ist.
2. Elektrischer Druckkontakt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorspannvorrichtung (4) eine Schraubenfeder ist.
3. Elektrischer Druckkontakt nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die flexible elektrische Leitung eine schlauchförmige Litze (5) ist.
4. Elektrischer Druckkontakt nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die schlauchförmige Litze (5) geflochten ist und aus Kupfer besteht.
5. Elektrischer Druckkontakt nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die flexible elektrische Leitung durch die Schraubenfeder (4) gebildet wird.
6. Elektrischer Druckkontakt nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Anschlußstück (3) einen kontaktzugewandten ersten zylindrischen Abschnitt (13)
hat, der co-axial mit der Gehäusehülse angeordnet ist und in die Schraubenfeder (4)
eingeführt ist.
7. Elektrischer Druckkontakt nach einem der Ansprüche 2 bis 4, 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontaktstift (2) in seiner Umfangsfläche eine umlaufende, senkrecht zur Stiftachse
angeordnete Nut (11) hat, in der ein Sperring (6) untergebracht ist, der auf seiner
kontaktzugewandten Seite einen Anschlag für eine am kontaktzugewandten Ende der Hülse
radial nach innen stehende Schulter (12) und an seiner kontaktabgewandten Seite einen
Anschlag für die Feder (4) bildet.
8. Elektrischer Druckkontakt nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontaktstift (2) in seiner Umfangfläche eine umlaufende, senkrecht zur Stiftachse
angeordnete Nut (11) hat, in der ein Sperring (6) untergebracht ist, der auf seiner
kontaktzugewandten Seite einen Anschlag für eine am kontaktzugewandten Ende der Hülse
(1) radial nach innen stehende Schulter (12) bildet.
9. Elektrischer Druckkontakt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Anschlußstück (3) einen zweiten zylindrischen Abschnitt (14) hat, dessen Durchmesser
dem Innendurchmesser der Gehäusehülse (1) entspricht und der eine Crimpfläche hat,
über die die Gehäusehülse (1) gecrimpt ist.
10. Elektrischer Druckkontakt nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Crimpfläche eine den zweiten zylindrischen Abschnitt (14) umlaufende Kerbe (15)
hat.
11. Elektrischer Druckkontakt nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Anschlußstück (3) auf der kontaktabgewandten Seite des zweiten zylindrischen
Abschnittes (14) einen axial angeordneten Gewindebolzen (16) zum Anschließen der elektrischen
Zuleitung hat.
12. Elektrischer Druckkontakt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontaktstift (2) eine kontaktzugewandte abgerundete Kontaktfläche (24) hat.
13. Elektrischer Druckkontakt nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktfläche (24) vergoldet ist.
14. Elektrischer Druckkontakt nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß in das kontaktzugewandte Ende des Kontäktstifts (2) eine Kontaktniet (7) aus Silber
eingesetzt ist.
15. Elektrischer Druckkontakt nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktniet (7) eine vergoldete Kontaktfläche hat.
16. Elektrischer Druckkontakt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Gehäusehülse (1), Kontaktstift (2) und Anschlußstück (3) aus Messing mit einem geringen
Bleianteil bestehen, insbesondere aus CuZn38Pb2.