(19) |
|
|
(11) |
EP 0 918 204 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
|
12.03.2003 Patentblatt 2003/11 |
(22) |
Anmeldetag: 20.11.1998 |
|
(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC)7: F41A 9/79 |
|
(54) |
Behälter für gegurtete Munition
Magazine for belted ammunition
Magasin pour munitions à bande
|
(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
CH DE ES FR GB GR IT LI SE |
(30) |
Priorität: |
21.11.1997 AT 197697
|
(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
|
26.05.1999 Patentblatt 1999/21 |
(73) |
Patentinhaber: Steyr-Daimler-Puch Spezialfahrzeug AG & Co. KG |
|
1111 Wien (AT) |
|
(72) |
Erfinder: |
|
- Sulm, Günther
1110 Wien (AT)
- Brichta, Karl, Ing.
2435 Ebergassing (AT)
|
(74) |
Vertreter: Rippel, Andreas, Dipl.-Ing. |
|
Patentanwalt Dipl.-Ing. Rippel
Kommandit-Partnerschaft
Maxingstrasse 34 1130 Wien 1130 Wien (AT) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
DE-A- 1 934 144 FR-A- 1 178 742 US-A- 2 470 475
|
DE-A- 3 116 073 US-A- 1 343 374 US-A- 2 710 561
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Behälter für gegurtete Munition, der einen Boden
und äußere Wände aufweist, wobei die gegurtete Munition auf dem Boden stehend gelagert
ist und eine äußere Wand eine vertikal gerichtete Austrittsöffnung für die gegurtete
Munition aufweist.
[0002] Ein derartiger Behälter ist in der DE-A-19 34 144 beschrieben. Dabei handelt es sich
um einen Patronengurtkasten für Maschinengewehre, bei dem der Patronengurt lose in
den Kasten eingelegt wird. Solche Gurtkästen mögen für Maschinengewehrmunition geeignet
sein, nicht aber für Munition größeren Kalibers wie z.B. für Maschinenkanonen. Ein
Kasten mit 200 Schuß Maschinengewehrmunition wiegt etwa 8 kg, eine Patrone einer Maschinenkanone
größeren Kalibers, z.B. 30 mm, etwa 1 kg.
[0003] In der US-A-2,470,475 ist ein ebenfalls für Maschinengewehrmunition bestimmter Munitionsbehälter
beschrieben, in dem die gegurtete Munition auf Vorsprüngen liegend in Schleifen gelagert
ist, wobei die Vorsprünge mit Klappen versehen sind, die beim Ausziehen des Munitionsgurtes
hochklappen. Auch ein solcher Behälter ist für Munition mit größerem Kaliber nicht
geeignet.
[0004] Ein für Munition größeren Kalibers bestimmter Behälter ist aus der DE-A-31 16 073
bekannt. Bei diesem jedoch hängen die Schleifen zwischen Trennwänden und der Behälter
muß zur Ermöglichung des Ausziehens in dem Maße, in dem einzelne Schleifen ausgezogen
sind, verfahren werden. Das erfordert einen zusätzlichen Antrieb und eigene Synchronisierungs-
und Steuervorrichtungen für diesen Antrieb. Zudem erfordert die hängende Anordnung
beim Ausziehen erhebliche und stark variierende Kräfte.
[0005] Weiters ist aus der US-A-2,710,561 ein Behälter bekannt, in dem die Schleifen zwischen
Trennwänden hängen, der aber nicht verfahrbar ist. Dieser benötigt Klinken, um ein
Zurückfallen der die Schleifen bildenden Munition durch ihr Eigengewicht zu verhindern.
[0006] Es ist Ziel der Erfindung einen gattungsgemäßen Behälter auszubilden, der für gegurtete
Munition größerer Kaliber geeignet ist. Derartige Behälter werden für Maschinenkanonen
eingesetzt, vorwiegend, aber nicht ausschließlich, in Gefechtsfahrzeugen. Bei diesen
kommt es darauf an, möglichst viel Munition so platzsparend wie möglich unterzubringen
und leichtes Ausziehen des Gurtes aus dem Behälter zu ermöglichen. Dazu besitzt erfindungsgemäß
der Behalter Zwischenwande, die sich quer zu den äußeren Wänden erstrecken und zwischen
denen die gegurtete Munition Schleifen bildet.
[0007] Dadurch sind die Ausziehkräfte wesentlich kleiner und gleichmäßiger, was in Versuchen
nachgewiesen werden konnte. Diese geringen Ausziehkräfte erlauben es, den Gurt trotz
des feststehenden Behälters an einer ortsfesten Öffnung mit geringen Kräften auszuziehen,
obwohl die gegurtete Munition dabei an den exponierten, die anderen Schleifen bildenden
Patronen vorbeigezogen werden muß.
[0008] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform weist der Boden einen Kunststoffbelag
geringen Reibwertes auf (Anspruch 2). Dieser verringert die zum Ausziehen erforderliche
Kraft weiter. Dadurch kann in vielen Fällen auf ein Sternrad verzichtet werden, der
Lademechanismus der Waffe kann die so verringerte Reibung überwinden.
[0009] In einer anderen Ausführungsform ist zwar an der Austrittsöffnung ein Sternrad zum
Ausziehen der gegurteten Munition vorgesehen, jedoch kann dieses und sein Antrieb
wegen der geringen Kräfte sehr leicht ausgebildet werden. Zur Erleichterung des Ladens
wird mit Vorteil ein abnehmbarer Deckel vorgesehen (Anspruch 3).
[0010] Die Richtung der Zwischenwände kann den räumlichen Gegebenheiten und der Anordnung
im Fahrzeug angepasst werden. Wenn die Zwischenwände parallel zu den Seitenwänden
angeordnet sind (Anspruch 4), sind die Ausziehkräfte bei vollem Behälter, somit bei
Feuerbeginn, am geringsten.
[0011] Bei Einsatz in Gefechtsfahrzeugen besteht bei starker Neigung die Gefahr, daß sich
einzelne Trume verschieben. Das wird verhindert, indem die Zwischenwände an einer
Seite horizontale Führungen mit halbrunden Ausnehmungen und gerundeten Übergängen
aufweisen (Anspruch 5). Dadurch, daß die Führungen nur an einer Seite - nämlich an
der des von hinten nach vorne abgezogenen Trumes einer Schleife - angeordnet und gerundet
sind, hindern sie die Patronen am Verrutschen, ohne jedoch das Ausziehen zu behindern.
[0012] In einer vorteilhaften Weiterbildung weisen die Zwischenwände an ihrem freien Ende
Umlenkrollen auf (Anspruch 6). Diese erleichtern das Ausziehen der gegurteten Munition,
vor allem wenn die jeweilige Schleife weit von der Austrittsöffnung entfernt ist.
[0013] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Abbildungen beschrieben und erläutert.
Es stellen dar:
- Fig.1:
- Einen Horizontalschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel,
- Fig.2:
- einen Vertikalschnitt nach II-II in Fig.1.
- Fig.3:
- einen Horizontalschnitt durch ein zweites Ausführungsbeispiel,
- Fig.4:
- einen Vertikalschnitt nach IV-IV in Fig.3.
[0014] Der in den Figuren 1 und 2 dargestellte erfindungsgemäße Behälter ist eine im wesentlichen
quaderförmige Metallkonstruktion. Sie besteht aus einem Boden 1, einer Deckwand 2
(siehe Fig. 2), ersten und zweiten Seitenwänden 3,4, einer Rückwand 5 und einer Vorderwand
6 mit abnehmbarem Deckel 7. An der Vorderwand 6 ist, angrenzend an die erste Seitenwand
3, eine vertikale Austrittsöffnung 8 ausgebildet. In dem so gebildeten Raum sind vertikale
Zwischenwände vorgesehen, die am Boden 1 befestigt sind.
[0015] In diesem Behälter sind die einzelnen Patronen 11, verbunden durch Glieder 12 eines
Gurtes stehend gelagert. Wegen der Zwischenwände 10 und der relativ dichten Packung
besteht keine Gefahr, daß einzelne Patronen umfallen. Zur Erleichterung des Abziehens
ist der Boden 1 mit einem Kunststoffbelag 13 geringen Reibwertes versehen. Die gegurteten
Patronen 11 sind so eingelegt, daß sie zwischen den einzelnen Zwischenwänden 10 Schleifen
14 bilden und zwar so, daß die von der Austrittsöffnung 8 am weitesten entfernte Schleife
zuerst ausgezogen wird. In Figur 1 ist zu erkennen, daß die gegurtete Munition von
der hintersten Schleife zur Austrittsöffnung 8 ein Abziehtrum 15 bildet. Durch die
stehende Anordnung der einzelnen Patronen und den geringen Reibwert des Kunststoffbelages
13 ist sichergestellt, daß das Abziehtrum 15 von der exponierten Patrone 16 nur wenig
behindert wird.
[0016] Im dargestellten Ausführungsbeispiel schließt an die vertikale Austrittsöffnung 8
noch ein Abziehkanal 20 an, in dem ein Sternrad angebracht ist. Ein solches könnte
erforderlich sein, wenn der Gurt dann noch einen größeren Weg bis zur Waffe zurückzulegen
hat.
[0017] Die in den Figuren 3 und 4 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich von der
vorherigen dadurch, daß die Zwischenwände 30 parallel zur Richtung des Ausziehtrums
35 angeordnet sind. Es wird in geradliniger Fortsetzung der ersten Schleife 34 ausgezogen.
Um bei Schiefstellung oder Gefällefahrt ein Verrutschen der gegurteten Munition zu
verhindern, sind an einer Seite der Zwischenwände 30 Führungen 40 befestigt, deren
Ausnehmungen 41 die Patronen teilweise umfassen. Die Führungen 40 sind nur an der
Seite der Zwischenwand angebracht, an der die gegurtete Munition von hinten nach vorne
abgezogen wird. Die Ausnehmungen 41 weisen Abrundungen auf, damit das Ausziehen des
Gurtes nicht behindert wird. Zu demselben Zweck sind an den freien Enden der Zwischenwände
30 Rollen 43 vorgesehen. Sie wirken als Umlenkrollen.
[0018] Der erfindungsgemäße Munitionsbehälter ist besonders für den Einbau in den Turm eines
Kampffahrzeuges geeignet, wobei die einzelnen Patronen in bekannter Weise in einem
entsprechenden Führungskanal von der vertikalen in die horizontale Lage gebracht werden
können.
1. Behälter für gegurtete Munition (11, 12), der einen Boden (1) und äußere Wände (3,
4, 5, 6) aufweist, wobei die gegurtete Munition (11, 12) auf dem Boden (1) stehend
gelagert ist und eine äußere Wand (6) eine vertikal gerichtete Austrittsöffnung (8)
für die gegurtete Munition (11, 12) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter Zwischenwände (10, 30) besitzt, die sich quer zu äußeren Wänden (3,
4, 5, 6) erstrecken und zwischen denen die gegurtete Munition (11, 12) Schleifen bildet.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden (1) einen Kunststoffbelag (13) geringen Reibwertes aufweist.
3. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein abnehmbarer Deckel (7) vorgesehen ist.
4. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenwände (30) parallel zu den Seitenwänden (3,4) angeordnet sind.
5. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenwände (30) an einer Seite horizontale Führungen (40) mit halbrunden Ausnehmungen
(41) und gerundeten Übergängen (42) aufweisen.
6. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenwände (30) an ihrem freien Ende Umlenkrollen (43) aufweisen.
1. A container for belted ammunition (11, 12), having a base (1) and outer walls (3,
4, 5, 6), wherein the belted ammunition (11, 12) is stored in vertically on the base
(1) and an external wall (6) is furnished with a vertically aligned outlet (8) for
the belted ammunition (11, 12), characterised in that the container has intermediate walls (10, 30) which extend perpendicularly to outer
walls (3, 4, 5, 6) and between which the belted ammunition (11, 12) forms loops.
2. The container according to claim 1, characterised in that base (1) is provided with a low-friction synthetic coating (13).
3. The container according to claim 1, characterised in that a removable cover (7) is provided.
4. The container according to claim 1, characterised in that the intermediate walls (30) are arranged parallel to the lateral walls (3, 4).
5. The container according to claim 1, characterised in that the intermediate walls (30) are furnished on one side with horizontal guides (40)
having semicircular recesses (41) and rounded transition members (42).
6. The container according to claim 1, characterised in that the free ends of intermediate walls (30) are furnished with reversing rollers (43).
1. Réceptacle pour munitions en bande (11, 12), présentant un fond (1) et des parois
extérieures (3, 4, 5, 6), les munitions en bande (11, 12) étant rangées debout sur
le fond (1) et une paroi extérieure (6) présentant un orifice de sortie (8) orienté
verticalement pour les munitions en bande (11, 12), caractérisé en ce que le réceptacle présente des parois intermédiaires (10, 30) qui s'étendent transversalement
par rapport aux parois extérieures (3, 4, 5, 6), et forme des boucles entre les munitions
en bande(11, 12).
2. Réceptacle selon la revendication 1, caractérisé en ce que le fond (1) présente un revêtement en matière plastique (13) d'une faible valeur
de frottement.
3. Réceptacle selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'un couvercle amovible (7) est prévu.
4. Réceptacle selon la revendication 1, caractérisé en ce que les parois intermédiaires (30) sont disposées parallèlement aux parois latérales
(3, 4).
5. Réceptacle selon la revendication 1, caractérisé en ce que les parois intermédiaires (30) présentent sur un côté des guides horizontaux (40)
avec des évidements demi-ronds (41) et des transitions arrondies (42).
6. Réceptacle selon la revendication 1, caractérisé en ce que les parois intermédiaires (30) présentent des cylindres d'inversion (43) à leur extrémité
libre.