(19) |
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(11) |
EP 0 995 522 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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12.03.2003 Patentblatt 2003/11 |
(22) |
Anmeldetag: 09.10.1999 |
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Verfahren und Vorrichtung zum Verdichten von Formstoffen z.B. Giesserei-Formsand
Method and apparatus for compacting moulding materials e.g. foundry sand
Procédé et dispositif pour comprimer des matières moulables, par example sable de
fonderie
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE |
(30) |
Priorität: |
19.10.1998 DE 19848048
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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26.04.2000 Patentblatt 2000/17 |
(73) |
Patentinhaber: Mertes, Josef |
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D-57334 Bad Laasphe (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- Mertes, Josef
D-57334 Bad Laasphe (DE)
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(74) |
Vertreter: Hafner, Dieter, Dr.rer.nat., Dipl.-Phys. et al |
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Dr. Hafner & Stippl,
Patentanwälte,
Schleiermacherstrasse 25 90491 Nürnberg 90491 Nürnberg (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
EP-A- 0 139 119 GB-A- 2 069 384
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DE-A- 3 836 876
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verdichten von Gießereiformstoffen innerhalb
einer geschlossenen Formkammer, wobei der Formstoff durch einen Druckluftstoß fluidisiert
und verdichtet wird, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Aus der DE-3740775-C2 ist ein Verfahren bekannt, bei dem der Formstoff innerhalb
einer geschlossenen Formkammer mit zwei Druckstößen verdichtet wird, wobei angegeben
wird, daß der erste Druckstoß mit einem relativ flachen Druckgradienten bis maximal
300 bar/sek, insbesondere maximal 40 bar/sek und der zweite Druckstoß mit einem wesentlich
steileren Druckgradienten durchgeführt werden soll und wobei ein Wirkdruck von maximal
20 bar erzeugt wird, der nach dem ersten Druckstoß und vor Beginn des zweiten Druckstoßes
gesteuert auf einen Zwischenwert abgebaut wird und mit dem zweiten Druckstoß erneut
wieder aufgebaut wird. Besonders nachteilig ist hierbei, daß nach dem ersten Druckstoß,
der bereits zu einer erheblichen Vorverdichtung führt, der Fließzustand des Formstoffes
unterbrochen wird und der zweite Druckstoß den Fließzustand wieder in Gang bringen
muß, was aufgrund der Vorverdichtung zumindest sehr schwierig ist und je nach Modellsituation
stellenweise auch unmöglich ist. Auch kann eine Fluidisierung des Formstoffes bestenfalls
nur für wenige Millisekunden im Anfangsstadium des ersten Druckstoßes zustande kommen,
womit sie praktisch unwirksam ist. Die Folge ist dann, daß es in bestimmten Modellpartien
bei der Vorverdichtung bleibt, was zu ungleichmäßiger Verdichtung und zu unbefriedigenden
Formfestigkeiten in den entsprechenden Modellpartien führt.
[0003] Aus der DE-3836876-C2 ist ein Verfahren bekannt, bei dem der Formstoff innerhalb
einer geschlossenen Formkammer mit einem einzigen Druckstoß verdichtet wird, wobei
der Druckstoß zunächst mit einem flachen Druckgradienten von 30 bis 100 bar/sek durchgeführt
wird, der dann lückenlos in einen steileren Druckgradienten von 100 bis 600 bar/sek
übergeht. Der erste Teil des Druckstoßes erreicht nach 10 bis 100 Millisekunden einen
Wirkdruck von 1 bis 3 bar und der zweite Teil des Druckstoßes erreicht nach 5 bis
30 Millisekunden einen Wirkdruck von 3 bis 6 bar. Dabei soll der erste Teil des Druckstoßes
den Formstoff ohne nennenswerte Vorverdichtung nur fluidisieren und der zweite Teil
unter dem Einfluß der Fluidisierung den Formstoff verdichten. Nachteilig ist hierbei
jedoch, daß die stetige Druckerhöhung in der Formkammer bei einem Druckgradienten
von 30 bis 100 bar/sek zwangläufig zu der angegebenen, sehr kurzen Zeit des ersten
Druckstoßteils von 10 bis 100 Millisekungen führt. Innerhalb dieser extrem kurzen
Zeit ist eine wirksame Fluidisierung nicht möglich. Auch bewirkt der Druckgradient
von 30 bis 100 bar/sek bereits eine erhebliche Vorverdichtung. Im weiteren ist von
Nachteil, daß bei dem großflächigen Impulsventil ein geringer Öffnungshub bereits
zu einer erheblichen Vergrößerung des Durchgangsquerschnittes führt und dies zusammen
mit der extrem kurzen Zeit fiir den ersten Teil des Druckstoßes eine gleichbleibende
Reproduktion des Druckverlaufes nahezu unmöglich macht. Massenträgheit, Reibung, temperaturbedingte
Viskositätsänderungen und sonstige Einflußgrößen des rauhen Gießereibetriebes können
die stetige Öffnungsbewegung des Impulsventils bei dem relativ kurzen Hub derart beeinflussen,
daß ein präziser und reproduzierbarer Ablauf innerhalb der extrem kurzen Zeit nicht
eintreten kann. Verdoppelt sich beispielsweise die Zeit des ersten Druckstoßteils
von 100 Millisekunden auf eine immer noch extrem kurze Zeit von 200 Millisekunden,
dann kann die gedachte Wirkung des zweiten steileren Druckgradienten gar nicht mehr
eintreten, weil nach 200 Millisekunden anstatt der beispielsweise 3 bar bereits der
Enddruck von beispielsweise 6 bar erreicht ist (30 bar/1000ms = 6 bar/200ms !). Die
Folge dieser Nachteile ist, daß die Formen nicht optimal verdichtet werden und auch
keine wiederkehrend gleichmäßige Verdichtung aufweisen können.
[0004] Aus der EP-A-0 139 119 ist ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Verdichten von
komförmigen Formstoffen bekannt, bei dem über in der Bodenplatte angeordnete lavalartige
Impulsdüsen oberhalb des Formstoffes innerhälb der Formkammer ein kurzer, gleichmäßiger
Druckluftstoß erzeugt wird, ohne daß vorher eine Fluidisierung des Formstoffes stattfindet.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung ist es, unter Vermeidung der zuvor beschriebenen Nachteile
ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, womit insbesondere fiir kritische
Modelle eine verbesserte Formverdichtung mit einem einzigen Druckluftstoß und einem
einstufigen Druckgradienten erreicht werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß in Bezug auf das Verfahren gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 dadurch gelöst, daß
- in einer ersten Zeitspanne t1 ein Druckgefälle B zwischen der Formkammer und einem Raum unterhalb der Modellplatte
aufgebaut und hierdurch ein gleichmäßiger Luftstrom erzeugt wird,
- in einer zweiten Zeitspanne t2 unmittelbar nach t1 das aufgebaute Druckgefälle B und hierdurch der Luftstrom vor dem Druckluftstoß im
wesentlichen aufrecht erhalten wird und
- anschließend der Druckluftstoß durch eine Druckerhöhung A erfolgt.
[0007] Der Luftstrom durchdringt vor dem Druckluftstoß den Formstoff, wobei die Schüttdichte
des lose geschütteten Formstoffes ohne erkennbare Vorverdichtung homogenisiert und
fluidisiert wird. Von erfindungsgemäßer Bedeutung ist dabei, daß der vor dem Druckluftstoß
eingeleitete Luftstrom mit einem sanften Druckgradienten von zweckmäßigerweise maximal
5 bar/sek, vorzugsweise 1,5-2,5 bar, vorzugsweise 2 bar/sek eingeleitet wird und der
Luftstrom im weiteren Verlauf von der Abströmkapazität der in der Modellplatte angeordneten
Modellplattendüsen bestimmt wird. Es wird dabei durch eine Regelvorrichtung ein den
Luftstrom treibendes Druckgefälle B erzeugt, wobei nur soviel Druckluft in die Formkammer
eingeblasen wird, wie bei dem entsprechenden Druckgefälle über die Modellplattendüsen
ohne weiteren Druckstau abfließen kann.
[0008] Die erfindungsgemäße Homogenisierung bewirkt eine gleichmäßige Schüttdichte des lose
geschütteten Formstoffes in der Weise, daß die einzelnen Sandkörner weitestgehend
locker aneinander zu liegen kommen und daß Hohlräume, in denen die Sandkörner keine
Berührung zueinander haben, weitestgehend beseitigt werden. Wegen der unregelmäßigen
Oberflächenformen der Sandkörner berühren diese sich nur punktuell, so daß zwangsläufig
Luftporenräume zwischen den Sandkörnern entstehen. Die aneinanderliegenden und sich
punktuell berührenden Sandkörner bilden eine wichtige Voraussetzung für eine wirksame
Impulsverdichtung, da hierdurch erst die impulsartige und sich fortpflanzende Energieübertragung
von Sandkorn zu Sandkorn während des Impulsstoßes gewährleistet ist. Im Gegensatz
hierzu würden Hohlräume und unregelmäßige Schüttdichte die Fortpflanzung der Impulsenergie
behindern oder auch verhindern, weil die Energie der beschleunigten Sandkörner in
diesen Hohlräumen verpufft und nicht wirksam an andere Sandkörner übertragen werden
kann. Die zwischen den unregelmäßigen Oberflächen der punktuell aneinanderliegenden
Sandkörner befindlichen Luftporen ermöglichen idealerweise eine Fluidisierung durch
den Luftstrom, der gleichsam einem Gleitfilm die Fließfähigkeit des Formstoffes verbessert.
In diesen optimierten Schüttzustand hinein wird bei weiterhin laufender Fluidisierung
ein einziger Durckluftstoß vorzugsweise bis zu 600 bar/sek ausgelöst und wonach dann
der in der Formkammer entstandene Wirkdruck wieder kontrolliert abgebaut wird. Von
Bedeutung ist hierbei, daß der optimierte Schüttzustand keine erkennbare bzw. wirksame
Vorverdichtung aufweist und daß der Fließzustand des Formstoffes durch Anwendung eines
einzigen Verdichtungsstoßes nicht unterbrochen wird. Mehrstufige Verdichtungsvorgänge
haben unabhängig von ihrer Verfahrensart grundsätzlich den Nachteil, daß der Fließzustand
des Formstoffes unterbrochen wird und für die nächste Stufe wieder aufgebaut werden
muß, was aufgrund der Vorverdichtung sehr schwierig oder auch je nach Modellsituation
unmöglich ist, wobei insbesondere die mehrstufige Impulsverdichtung von diesem Nachteil
betroffen ist. Das erfindungsgemäße Verdichtungsverfahren benötigt als zeitgedehntes
Verfahren für einen Verdichtungsvorgang einschließlich dem kontrollierten Abbau des
Wirkdruckes etwa 5 Sekunden. Diese Zeit kann jedoch von einer entsprechend entwickelten
Hochleistungsformmaschine ohne Taktzeiteinrschränkung zur Verfügung gestellt werden.
[0009] Erfindungsgemäß wird zwischen der Formkammer und der Unterseite der Modellplatte
ein Druckgefälle B aufgebaut, womit ein Luftstrom erzeugt wird, der durch den lose
geschütteten Formstoff und über die Modellplattendüsen in den atmosphärischen Bereich
unterhalb der Modellplatte abfließt. Zweckmäßigerweise wird zur Vermeidung einer Vorverdichtung
des Formstoffes das Druckgefälle B mit einem sanften Druckgradienten von maximal 5
bar/sek (vorzugsweise 1,5 bis 2,5 bar, vorzugsweise 2 bar/sek) aufgebaut und der Luftstrom
nach dem Aufbau des Druckgefälles B von maximal 3 bar (vorzugsweise 0,5 bis 1,5 bar)
für eine bestimmte Zeit von mindestens 0,5 sek (vorzugsweise 1 bis 3 sek) aufrecht
erhalten , um eine wirksame Homogenisierung und Fluidisierung des Formstoffes zu erzielen.
Der Hauptdurchflußwiderstand entsteht dabei beim Durchströmen der Modellplattendüsen,
während im lose geschütteten Formstoff nur ein relativ geringer Durchflußwiderstand
entsteht. Im weiteren ist daher bedeutsam, daß für den Luftstrom nur so viel Druckluft
in die Formkammer eingeblasen wird, wie bei dem entsprechenden Druckgefälle B über
die Modellplattendüsen abfließen kann. Da die Modelle nach den individuellen Erfordernissen
nach Anzahl und Aufteilung sehr unterschiedlich mit Modellplattendüsen bestückt sind,
wird das Druckgefälle und der Massenstrom der Druckluft für jedes Modell individuell
eingestellt. Dies erfolgt durch eine Regeleinrichtung, die bei einem Modellwechsel
über die Modellkodierung automatisch auf die aus dem Modell-Datensatz entnommenen
Werte eingestellt wird. Im weiteren wird der Formkammerdruck während des fließenden
Luftstromes über einen Drucksensor kontrolliert, so daß bei Sollwertabweichungen eine
sofortige Korrektur durchgeführt werden kann. Da der relativ geringe Durchflußwiderstand
im lose geschütteten Formstoff modellunabhängig ist und bei allen Modellen annähernd
gleich bleibt, ist die individuelle Einstellung des Massenstromes nur von den Modellplattendüsen
des jeweiligen Modells abhängig.
[0010] Die Erzeugung des Druckgefälles und des daraus resultierenden Luftstromes kann erfindungsgemäß
auf verschiedene Art erfolgen. Zum einen kann über ein feinrasteriges Netz kleiner
Einblasdüsen, die in der Formkammerdecke oberhalb eines Freiraumes über dem losen
Formstoff angeordnet sind, flächendeckend und senkrecht Druckluft auf die lose Formstoffoberfläche
geblasen werden, wobei der Massenstrom wie bereits beschrieben auf die Abflußkapazität
der Modellplattendüsen abgestimmt ist. Zum anderen kann aber auch die Unterseite der
Modellplatte mit einer Unterdruckquelle verbunden werden, die den Luftstrom über den
losen Formstoff und oberhalb des losen Formstoffes über die Einblasdüsen aus der freien
Atmospähre ansaugt, so daß keine vorverdichtend wirkende Evakuierung innerhalb der
Formkammer stattfinden kann. Auch kann das Druckgefälle B mit einer Kombination aus
Unterdruck und aus Überdruck durch Einblasen von Druckluft über die bereits erwähnten
Einblasdüsen erzeugt werden.
[0011] Im weiteren kann in der Formkammer ein dem Druckgefälle B entsprechender Druck aufgebaut
werden, indem von der Unterseite der Modellplatte über die Modellplattendüsen Druckluft
entgegen der Schwerkraft des Formstoffes in die Formkammer eingeblasen wird. Dabei
sind die Einblasdüsen oberhalb des losen Formstoffes abgesperrt, damit ein Druckaufbau
möglich ist. Der Druckaufbau erfolgt ebenfalls mit einem sanften Druckgrandienten
von maximal 5 bar/sek (vorzugsweise 1,5 bis 2,5 bar, vorzugsweise 2 bar/sek) um den
Formstoff nicht anzuheben. Eine Verdichtung des Formstoffes kann dabei nicht stattfinden,
weil sich zwischen der losen Formstoffoberfläche und der Formkammerdecke noch ein
Freiraum befindet, so daß sich der Formstoff nach oben nicht abstützten kann. Die
Formkammer und die Luftporen im Formstoff werden dabei lediglich in einen Zustand
höheren atmosphärischen Druckes gebracht. Das Einblasen von unten muß dabei nicht
über alle Modellplattendüsen erfolgen, vielmehr können hierfür je nach Modellsituation
nur bestimmte Modellplattendüsen vorgesehen werden, indem die nicht erforderlichen
Modellplattendüsen von der Unterseite der Modellplatte mit einem einfachen, aus einer
Gummilippe bestehenden Rückschlagventil versehen werden, womit das Einblasen von unten
verhindert wird, das Durchströmen von oben aber frei bleibt. Sobald der erforderliche
Druck aufgebaut ist, wird die Unterseite der Modellplatte je nach Verfahrensvariante
zur freien Atmosphäre oder zur Unterdruckquelle hin geschaltet. Gleichzeitig werden
die Einblasdüsen in der Formkammerdecke eingeschaltet, so daß der Luftstrom durch
den Formstoff einsetzen kann. Der Vorteil dieser Variante besteht darin, daß der Luftstrom
und somit die Homogenisierung und Fluidisierung des Formstoffes durch den bereits
in der Formkammer und im Formstoff aufgebauten Durck in den unteren modellnahen Formstoffschichten
beginnt und sich dann in die oberen Schichten ausdehnt.
[0012] Die Durchführung des Verfahrens kann durch zwei verschiedene Vorrichtungsvarianten
realisiert werden. Beide Vorrichtungsvarianten haben zunächst zum Einblasen des Luftstromes
in den Formstoff ein feinrasteriges und flächendeckendes Netz Einblasdüsen in der
Kopfplatte der Formkammer, die oberhalb der losen Formstoffoberfläche und in einem
kleinen Abstand dazu angeordnet sind, wobei jedoch die Düsenformen der beiden Varianten
unterschiedlich ausgeführt sind. Beiden Vorrichtungsvarianten ist auch gemeinsam,
daß nur soviel Druckluft in die Formkammer eingeblasen wird, wie bei einem entsprechenden
Druckgefälle B über die Modellplattendüsen ohne weiteren Druckstau abfließen kann.
Im weiteren kann mit beiden Vorrichtungsvarianten auch die zuvor beschriebene Verfahrensvariante
betrieben werden, bei der zunächst Druckluft von der Unterseite der Modellplatte in
die Formkammer eingeblasen wird und wonach dann der Luftstrom in umgekehrter Richtung
einsetzt.
[0013] Bei der ersten Vorrichtungsvariante gemäß Anspruch 11 wird der Luftstrom von einem
separaten, vom Impulssystem unabhängigen Druckluftsystem gespeist. Hierbei können
die insbesondere als Schlitzdüsen ausgeführten Einblasdüsen in Anzahl und Durchgangsquerschnitt
als konstante Größe festgelegt sein .. Die von der Abflußkapazität der variablen Modellplattendüsen
abhängige Durchflußmenge bzw. Massenstrom wird dabei von einem vor den Einblasdüsen
anstehenden regelbaren Druck bestimmt, wobei im Bereich der Einblasdüsen ein unterkritisches
bis kritisches Druckverhältnis pa/pi von etwa 0,9 bis 0,528 gewählt wird, um einen
druckabhängigen variablen Massenstrom zu erzielen. Das Druckluftsystem zur Speisung
des Luftstromes wird dabei über ein Druckregelventil automatisch auf den Druck eingestellt,
der für den modellabhängigen Massenstrom erforderlich ist. Die Druckwerte für die
verschiedenen Modelle sind in Datensätzen abgespeichert, die bei einem Modellwechsel
über die Modellkodierung automatisch abgerufen und dem Druckregelventil zugeführt
werden. Zur Auslösung des Luftstromes wird die entsprechend geregelte Druckluft über
ein Schaltventil den Einblasdüsen zugeleitet. Diese Vorrichtungsvariante eignet sich
besonders dazu, bestehende Impuls-Verdichtungsmaschinen durch Einbringen der Düsenkanäle
und Einblasdüsen in die vorhandene Bodenplatte des Druckluftbehälters nachzurüsten.
Die in den Luftstrom hineinwirkende Impulsverdichtung kann somit unter anderem wie
in EP-0139119 unter Anwendung der Variante des Anspruches 19 beschrieben, durchgeführt
werden. Dabei wäre lediglich der Ausgangsdruck im Druckluftbehälter um den Wert des
bereits in der Formkammer vorhandenen Luftstromdruckes höher einzustellen, um die
übliche Druckdifferenz von ca. 3 bis 4 bar wieder zu erreichen.
[0014] Bei der zweiten Vorrichtungsvariante gemäß Anspruch 16 wird der Luftstrom über Einblasdüsen
mit verstellbaren Durchgangsquerschnitten direkt vom Druckluftbehälter des Impulssystems
gespeist. Die Einblasdüsen arbeiten aufgrund der daraus resultierenden Druckverhältnisse
pa/pi < 0,528 weit im überkritischen Bereich . Die von der Abflußkapazität der variablen
Modellplattendüsen abhängige Durchflußmenge bzw. Massenstrom wird dabei von regelbaren
Durchgangsquerschnitten der Einblasdüsen bestimmt, weil im überkritischen Bereich
eine druckabhängige Veränderung des Massenstromes nicht mehr möglich ist. Die Einblasdüsen
weisen einen verstellbaren Durchgangsquerschnitt auf und sie sind Bestandteil der
Ventilstößel, die den Druckstoß fiir die Impulsverdichtung auslösen. Die lineare Veränderung
des Durchgangsquerschnitts von Null bis Maximal wird dabei über einen relativ langen
Hub durchgeführt, um durch eine bessere Auflösung eine genaue Einstellung des Durchgangsquerschnittes
und somit des Massenstromes zu gewährleisten. Bei der Auslösung des Lufstromes wird
der Durchgangsquerschnitt über einen Positionierantrieb geöffnet und automatisch auf
den Wert eingestellt, der für den modellabhängigen Massenstrom erforderlich ist. Die
Querschnitts- bzw. Hubwerte für die verschiedenen Modelle sind in Datensätzen abgespeichert,
die bei einem Modellwechsel über die Modellkodierung automatisch abgerufen und dem
Positionierantrieb zugeführt werden. Während des Lufstromes bleibt die Druckluftzufuhr
zur Druckluftkammer des Impulssystems geöffnet, um den Druckluftvorrat für die nachfolgende
Impulsverdichtung aufrecht zu erhalten. Die in den Luftstrom hineinwirkende Impulsverdichtung
erfolgt durch schlagartiges Öffnen der Ventilstößel, welches unter anderem wie in
EP-0139119 beschrieben durchgeführt werden kann, wobei jedoch die zusätzliche Anordnung
des Positionierantriebes und die andere Funktionsweise der Ventilstößel zu berücksichtigen
sind. Im weiteren wäre auch der Ausgangsdruck im Druckluftbehälter um den Wert des
bereits in der Formkammer vorhandenen Luftstromdruckes höher einzustellen, um die
übliche Druckdifferenz von ca. 3 bis 4 bar wieder zu erreichen. Auf die Funktion der
Ventilstößel und des Positionierantriebes wird in der Folge noch näher eingegangen.
[0015] Sämtliche Unteransprüche betreffen zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung.
[0016] Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen beschrieben,
wobei die Bezugszeichen mit Index 1 der Vorrichtungsvariante 1 und die Bezugszeichen
mit Index 2 der Vorrichtungsvariante 2 zugeordnet sind. Die Figuren zeigen:
- Fig. 1a
- den Druckverlauf des Luftstromes und des Druckstoßes über die Zeit, wobei der Luftstrom
eingeblasen wird,
- Fig. 1b
- den Druckverlauf des Luftstromes und des Druckstoßes über die Zeit, wobei der Luftstrom
eingesaugt wird,
- Fig. 1c
- den Druckverlauf des Luftstromes und des Druckstoßes über die Zeit, wobei der Luftstrom
in einer Kombination eingeblasen und eingesaugt wird,
- Fig. 2
- einen Vertikalschnitt durch die Verdichtungsstation, Vorrichtungsvariante 1, in Ruhestellung
dargestellt,
- Fig. 3
- einen Horizontalschnitt durch die Bodenplatte des Druckluftbehälters zur Vorrichtungsvariante
1, gemäß Schnittlinie A-A in Fig. 2,
- Fig. 4
- einen vergrößerten Vertikalschnitt durch die Düsen für das Impulssystem und durch
die Düsen für den Luftstrom zur Vorrichtungsvariante 1, gemäß Schnittlinie B-B in
Fig. 3,
- Fig. 5
- einen Vertikalschnitt durch die Verdichtungsstation, Vorrichtungsvariante 2, in Ruhestellung
mit Impulsventil und Luftstromdüsen im geschlossenen Zustand,
- Fig. 5a
- einen Teilschnitt mit dem Positionierantrieb für die Luftstromdüsen zur Vorrichtungsvariante
2
linke Schnitthälfte: Arbeitsstellung, Luftstromdüsen geöffnet
rechte Schnitthälfte: Arbeitsstellung, Impulsdüsen geöffnet,
- Fig. 6a
- Ventilstößel im geschlossenen Zustand zur Vorrichtungsvariante 2,
- Fig. 6b
- Ventilstößel fiir Druckstoß maximal geöffnet zur Vorrichtungsvariante 2,
- Fig. 6c
- Ventilstößel für Luftstrom geringfügig geöffnet zur Vorrichtungsvariante 2,
- Fig. 6d
- Ventilstößel für Luftstrom maximal geöffnet zur Vorrichtungsvariante 2,
- Fig. 6e
- Ventilstößel in einer alternativen Ausführungsform zur Vorrichtungsvariante 2.
[0017] Die Figuren 1a, 1b und 1c zeigen den verfahrensmäßigen Druckverlauf des Luftstromes
und des Druckstoßes über die Zeit. Die Linie X kennzeichnet den atmosphärischen Druck.
Mit B ist das den Luftstrom treibende Druckgefälle zwischen der Formkammer 10.1, 10.2
und der Modellplattenunterseite 06.1, 06.2 gekennzeichnet. C ist der abolute Druck
an der Modellplattenunterseite 06.1, 06.2. Mit A ist die durch den Druckstoß entstandene
Druckerhöhung gekennzeichnet. Während der Zeit t1 wird der Luftstrom zur Homogenisierung
und Fluidisierung des lose geschütteten Formstoffes ohne wirksamen Vorverdichtungseffekt
aufgebaut. Dies geschieht mit einem sehr flachen Druckgradienten von maximal 5 bar/sek,
vorzugsweise 2 bar/sek, bis das den Luftstrom treibende Druckgefälle B von maximal
3 bar, vorzugsweise 0,5 bis 1,5 bar erreicht ist. Dieses Druckgefälle und damit der
Luftstrom wird im dargestellten Zeitbereich t2 mindestens 0,5 sek, vorzugsweise 1
bis 3 sek aufrecht erhalten, um eine wirksame Fluidisierung und Homogenisierung des
losen Formstoffes zu erzielen. Danach wird in den laufenden Fluidisierungs- und Homogenisierungsvorgang
hinein der Druckstoß mit einem Druckgradienten von bis zu 600 bar/sek ausgelöst, dargestellt
durch den Druckanstieg A und der Zeit t3. Der nach der Druckerhöhung A erreichte Wirkdruck
wird für eine kurze Zeitdauer t4 von etwa 0,5 sek aufrecht erhalten. Nach Ablauf der
zeit t4 hat das Impulsventil die Impulsdüsen 26.1, 26.2 wieder geschlossen, so daß
aus der Druckluftkammer 19.1, 19.2 keine Druckluft mehr in die Formkammer 10.1, 10.2
strömen kann. Danach werden über die Zeit t5 die Entlüftungsventile 47.1, 47.2 langsam
geöffnet, um einen schockfreien Druckabbau in der Formkammer einzuleiten. Im Punkt
D sind die Entlüftungsventile ganz geöffnet, so daß ein weiterer kontrollierter Druckabbau
über die Drosseln 48.1, 48.2 und innerhalb der Zeit t6 erfolgen kann. Unter Berücksichtigung
der vorzugsweise vorgesehenen Wertigkeiten dauert der gesamte Druckverlauf in etwa
5,5 sek (t1=0,8sek+t2=2,2sek+t3=0,005sek+t4=0,5sek+t5=0,5sek+t6=1,5sek = 5,505 sek).
[0018] Gegenüber den bekannten Impulsverfahren mit einem einzelnen Druckstoß wird das erfindungsgemäße
Verfahren somit um die Zeit t1 + t2, d. h. um etwa 3 sek verlängert, womit jedoch
eine wesentlich verbesserte Verdichtung, insbesondere eine wesentlich verbesserte
Gleichmäßigkeit der Verdichtung im gesamten Formbereich erzielt wird. Von einer entsprechend
konzipierten Hochleistungsformmaschine kann jedoch der Zeitbedarf für das erfindungsgemäße,
zeitgedehnte Formverfahren selbst bei einem noch größeren Zeitbedarf ohne Taktzeiteinschränkung
gedeckt werden. Im Vergleich zu den bekannten zweistufigen Impulsverfahren ergibt
sich für das erfindungsgemäße Formverfahren hingegen keine nennenswerte Zeitverlängerung.
[0019] Das den Luftstrom treibende Druckgefälle B kann auf verschiedene Art erzeugt werden.
Gemäß Fig. 1a erfolgt dies, indem die Druckluft über ein feinrasteriges Netz kleiner
Einblasdüsen 37.1 (Fig. 2) bzw. Einblasdüsen im Ventilstößel 58.2 (Fig. 5), (Fig.
6d), die oberhalb eines Freiraumes 09.1, 09.2 über den losen Formstoff 08.1, 08.2
flächendeckend angeordnet sind, senkrecht eingeblasen wird. Der Luftstrom durchströmt
den Formstoff 08.1, 8.2 und die Modellplattendüsen 07.1, 07.2 und fließt über die
Ventile 52.1, 52.2 und 53.1, 53.2 zur freien Atmosphäre ab. Der Hauptdurchflußwiderstand
entsteht dabei beim Durchströmen der Modellplattendüsen 07.1, 07.2, während im lose
geschütteten Formstoff nur ein geringer Durchflußwiderstand entsteht. Entsprechend
entsteht auch das Druckgefälle B hautsächlich an den Modellplattendüsen 07.1, 07.2.
Die Masse Luftstromes (Massenstrom) wird daher auf die Abflußkapazität der Modellplattendüsen
07.1, 07.2 eingestellt, damit die eingeblasene Druckluft bei gleichbleibendem Druckgefälle
wieder über die Modellplattendüsen 07.1, 07.2 abfließen kann. Gemäß Fig. 1b kann das
Druckgefälle B auch durch Ansaugen erzeugt werden, indem an der Modellplattenunterseite
06.1, 06.2 ein Unterdruck angelegt wird, der den Luftstrom über die Modellplattendüsen
07.1, 07.2, über den losen Formstoff 08.1, 08.2, über die Einblasdüsen 37.1 und über
das Ventil 50.1 (Fig. 2) bzw. entsprechend einer anderen Vorrichtungsvariante direkt
über die Ventile 50.2 (Fig. 5) aus der freien Atmosphäre ansaugt. Gemäß Fig. 1c können
die beiden Varianten aus Fig. 1a und Fig. 1b auch kombiniert werden. Das Druckgefälle
B setzt sich dabei aus dem Überdruckanteil B1 un dem Unterdruckanteil B2 zusammen.
[0020] Bei den Figuren 1a und 1c kann das den Luftstrom treibende Druckgefälle B auch dadurch
erzeugt werden, indem von der Modellplattenunterseite 06.1, 06.2 über die Modellplattendüsen
07.1, 07.2 zunächst Druckluft entgegen der Schwerkraft des Formstoffes und entsprechend
des Druckverlaufes über die Zeit t1 in die Formkammer 10.1, 10.2 eingeblasen wird,
bis der dem Druckgefälle B (Fig. 1a) bzw. dem Überdruckanteil B1 (Fig. 1c) entsprechende
Druck erreicht ist. Dabei sind die Einblasdüsen 37.1 (Fig. 2) bzw. die Einblasdüsen
im Ventilstößel 58.2 (Fig. 5), (Fig. 6d) oberhalb des losen Formstoffes abgesperrt,
um den Druckaufbau zu ermöglichen. Die Formkammer 10.1, 10.2 und die Luftporen im
Formstoff werden dabei ohne Verdichtungseffekt in einen Zustand höheren atmosphärischen
Druckes versetzt. Sobald der dem Druckgefälle B bzw. Überdruckanteil B1 entsprechende
Druck erreicht ist, wird die Modellplattenunterseite 06.1, 06.2 je nach Verfahrensvariante
zur freien Atmosphäre 53.1a, 53.2a oder zur Unterdruckquelle 55.1, 55.2 hin geschaltet.
Gleichzeitig werden die Einblasdüsen 37.1 (Fig. 2) bzw. die Einblasdüsen im Ventilstößel
58.2 (Fig. 5) / (Fig. 6d) freigegeben, womit der Luftstrom beginnt und womit das Druckgefälle
aufrecht erhalten wird. Das Druckgefälle wird dabei unmittelbar an den Modellplattendüsen
07.1, 07.2 wirksam, woraus sich der Vorteil ergibt, daß der Luftstrom und somit die
Homogenisierung und Fluidisierung des Formstoffes in den unteren modellnahen Formstoffschichten
beginnt und sich dann in die oberen Schichten ausdehnt.
[0021] Die Figuren 2, 3 und 4 zeigen die Vorrichtungsvariante 1. Bei dieser Variante wird
der Luftstrom von einem separaten, vom Impulssystem unabhängigen Druckluftsystem 44.1
gespeist. Die als Schlitzdüsen ausgeführten Einblasdüsen 37.1 sind dabei in Anzahl
und Durchgangsquerschnitt als konstante Größe festgelegt. Die von der Abflußkapazität
der variablen Modellplattendüsen 07.1 abhängige Masse des Luftstromes wird dabei nach
den Gesetzmäßigkeiten des unterkritischen bis kritischen Ausströmens von dem regelbaren
Innendruck der Einblasdüsen 37.1 bestimmt, wobei diese Einblasdüsen mit einem Druckverhältnis
pa/pi (Fig. 4) von etwa 0,9 bis 0,528 betrieben werden können. pi ist dabei der vom
Druckregler 42.1 regelbare Innendruck vor den Einblasdüsen und pa der Außendruck am
Ausgang der Einblasdüsen. Beträgt beispielsweise das Druckgefälle B (Fig. 1a) 1,5
bar, so ergibt sich für pa ein absoluter Druck von 2,5 bar . Bei einem absoluten Innendruck
pi = 2,78 bar wird dabei ein praktisch noch anwendbares unterkritisches Druckverhältnis
von pa/pi = 2,5/2,78 = 0,9 erreicht, wobei der Massenstrom am kleinsten ist. Bei einem
absoluten Düseninnendruck pi = 4,74 bar wird das kritische Druckverhältnis pa/pi =
2,5/4,74 = 0,528 erreicht, wobei der Massenstrom am größten ist. Eine weitere Steigerung
des Düseninnendruckes pi mit Unterschreiten des Wertes 0,528 kann den Massenstrom
bekanntlich nicht weiter erhöhen. Bei dem beispielsweise angenommen Druckgefälle B
mit 1,5bar bzw. dem daraus resultierenden absoluten Druck pa = 2,5bar ergibt sich
in dem Arbeitsbereich vom 0,9 bis 0,528 eine Massenstromsteigerung von etwa 270%,
womit eine Anpassung an den unterschiedlichen Luftstrombedarf der einzelnen Modelle
ausreichend sichergestellt ist.
[0022] Die Fig. 2 zeigt einen Vertikalschnitt durch die Verdichtungsstation einer als beispielhaft
dargestellten Formmaschine. Im rechten Halbschnitt ist die Ausgangsstellung der Formmaschine
dargestellt, wobei die aus Modellträger 01.1, Modellplatte 02.1, Formkasten 03.1 und
Füllrahmen 04.1 bestehende und mit losem Formstoff 08.1 gefüllte Formeinheit 05.1
in die Verdichtungsstation eingefahren ist. Im unteren Teil des rechten Halbschnittes
hat die andere Modellplattenhälfte 01.1a/02.1a die Verdichtungsstation auf der Rollenbahn
33.1 nach hinten hin verlassen, so daß der Hubtisch 31.1 gegen die eingefahrene Formeinheit
05.1 anheben kann. Im linken Halbschnitt hat der Hubtisch 31.1 die Formeinheit 05.1
angehoben und mit einer entsprechenden Schließkraft gegen den Rahmen 17.1 der Bodenplatte
18.1 gedrückt. Die aus dem Bereich des lose geschütteten Formstoffes 08.1 und dem
darüber befindlichen Freiraum 09.1 bestehende Formkammer 10.1 ist dadurch über die
Dichtungen 11.1/12.1/13.1 druckdicht verschlossen. Die Freiraumhöhe 09.1 kann sehr
klein gehalten werden, weil die feinrasterige und flächendeckende Anordnung der Einblasdüsen
37.1 und der Impulsdüsen 26.1 innerhalb dieser kleinen Distanz die Bildung einer über
der Formstoffoberfläche gleichmäßig verteilten und senkrecht wirkenden Luftstromes
und einer ebenso gleichmäßigen und senkrecht wirkenden Impulsdruckwelle ermöglicht.
Dadurch wird insbesondere der Druckluftverbrauch reduziert und der Aufbau des hohen
Druckgradienten für den Impulsdruckstoß begünstigt. Im oberen Teil der Fig. 2 ist
eine Impulsverdichtungseinheit 16.1 dargestellt, wie sie beispielsweise aus EP-0139119
bekannt ist. Es können aber auch andere Impulsverdichtungssysteme vorgesehen werden.
In der Bodenplatte 18.1 der Impulsverdichtungseinheit 16.1 sind die Einblasdüsen 37.1
in einem feinrasterigen Netz zwischen den lavalartigen Impulsdüsen 26.1 des Impulssystems
flächendeckend angeordnet. Fig. 3 zeigt einen horizontalen Querschnitt durch die Bodenplatte
18.1, woraus die feinrasterige und flächendeckende Anordnung der Einblasdüsen 37.1
zwischen den ebenfalls feinrasterigen und flächendeckenden lavalartigen Impulsdüsen
26.1 ersichtlich ist. Die feinrasterige und flächendeckende Anordnung der Einblasdüsen
37.1 in Verbindung mit ihrer Ausführung als Schlitzdüsen mit 0,3 mm Schlitzbreite,
ermöglicht vorteilhafterweise einen fein verteilten gleichmäßigen und senkrechten
Luftstrom.
[0023] Das den Luftstrom speisende Druckluftsystem 44.1 besteht aus dem Speicherkessel 41.1,
dem Druckregelventil 42.1 dem relativ kleinvolumigen Regelkessel 43.1 dem Schaltventil
45.1 und dem Rückschlagventil 46.1. Am Druckventil 42.1 wird der Düseninnendruck pi
für das Druckgefälle B bzw. Überdruckanteil B1 (Fig.1a/1c) eingestellt und geregelt.
Über das Schaltventil 45.1 und über das Rückschlagventil 46.1 sowie über die Verteilerrohre
34.1 und über die Kanäle 35.1/36.1 wird die Druckluft des Druckluftsystems 44.1 den
Einblasdüsen 37.1 zugeführt. Die Ventile 42.1, 45.1 und 46.1 mit den Rohrleitungen
sowie die Verteilerrohre 34.1 und die Kanäle 35.1/36.1 sind so großzügig dimensioniert,
daß jede Einblasdüse 37.1 ausreichend und drosselfrei mit Druckluft versorgt wird,
d. h. die Einblasdüsen haben im Vergleich zu den vorangehenden Ventilen, Kanälen und
Rohleitungen den engsten Durchgangsquerschnitt. Fig. 4 zeit einen vergrößerten Ausschnitt
der Einblasdüsen 37.1 und der Kanäle 35.1/36.1, die zwischen den lavalartigen Impulsdüsen
26.1 des Impulssystems angeordnet sind. Bei den Einblasdüsen 37.1 handelt es sich
um handelsübliche Schlitzdüsen mit 0,3 mm Schlitzbreite, die mit einem gekerbten Sitz
in die Aufnahmebohrungen eingesetzt sind. Zur Sicherung der Einblasdüsen sind die
mit Bohrungen 40.1 und Dichtbändern 39.1 versehenen Flacheisen 38.1 unterhalb der
Bodenplatte 18.1 angeschraubt. Eine besondere Aufgabe dieser mit Dichtbändern versehenen
Flacheisen 38.1 besteht jedoch darin, daß die Größe der Bohrung 40.1 letztendlich
den freien Durchgangsquerschnitt der Einblasdüse 37.1 bestimmt. Zum Beispiel ist bei
der Bohrung d1 (Fig. 4) der volle Durchgangsquerschnitt der Einblasdüsen 37.1 wirksam,
während bei der Bohrung d2 (Fig. 4) ein Teil des Düsenquerschnittes abgedeckt und
somit unwirksam ist. Auch könnten einzelne Einblasdüsen auf diese Weise ganz verschlossen
werden. Durch diese Maßnahmen ist es vorteilhafterweise möglich, die Intensität des
Luftstromes partiell zu variieren. Beispielsweise befinden sich die meisten Modellplattendüsen
07.1 wegen der Formstoffreibung an den Formkastenwänden und wegen der häufig engen
Abstände zwischen Modell und Formkastenwand üblicherweise im Bereich der Formkastenwände.
Hierauf kann der Luftstrom sinnvoll angepaßt werden, indem die am äußeren Umfang angeordneten
Einblasdüsen 36.1/37.1a (Fig. 3) mit volem Durchgangsquerschnitt betrieben werden
und die inneren Einblasdüsen 36.1/37.1i (Fig. 3) mit reduzierten Durchgangsquerschnitt.
[0024] Diese Vorrichtungsvariante 1 ermöglicht die Anwendung der bereits beschriebenen Verfahrensvarianten
gemäß Fig. 1a, 1b, und 1c sowie der auch der Verfahrensvariante, wobei der Aufbau
des Luftstromdruckes in der Formkammer 10.1 von unten durch die Modellplatte 02.1
erfolgt. Ausgehend von der Darstellung im linken Halbschnitt der Fig. 2 laufen die
einzelnen Funktionen dabei wie folgt ab:
[0025] Beim Einschalten des Luftstromes gemäß Fig. 1a sind die Ventile 52.1 und 53.1 ausgeschaltet,
so daß die Modellplattenunterseite 06.1 am Ventilausgang 53.1a mit der freien Atmosphäre
verbunden ist. Hinter dem Druckregelventil 42.1, im Regelkessel 43.1 und im Druckluftsystem
44.1 steht der dem jeweiligen Modell entsprechende Druck für die Lußftstromerzeugung
an. Im Druchbehälter 19.1, im Rohrleitungssystem 21.1 und im Kessel 20.1 steht der
Druck für den Impulsdruckstoß an. Dieser Druck liegt etwa 3 bis 4 bar über dem Druck
B (Fig. 1a), damit ein entsprechendes Druckgefälle für den Impulsdruckstoß gegeben
ist. Die Ventile 29.1 und 30.1 sind ausgeschaltet, wodurch der Hubkolben 23.1 allseitig
vom Druck 21.1 der Impulseinheit beaufschlagt wird, so daß er ohne Krafteinwirkung
ist. Die Ventilstößel 25.1 werden durch den Druck 21.1 der Impulseinheit auf ihren
Sitz gedrückt und dadurch geschlossen gehalten. Durch Einschalten des Ventils 45.1
wird die Druckluft des Druckluftsystems 44.1 den Einblasdüsen 37.1 zugeführt, womit
der Luftstrom in den Freiraum 09.1 der Formkammer 10.1 eingeblasen wird und durch
den Formstoff 08.1 und durch die Modellplattendüsen 07.1 zur Unterseite 06.1 der Modellplatte
02.1 fließt und von dort über die Leitungen 54.1 und über die Ventile 52.1, 53.1 in
die freie Atmosphäre 53.1a abgeleitet wird. Das Öffnen des Ventils 45.1 erfolgt über
eine Zeitrampe, um das zu Beginn noch kleinere Druckverhältnis pa/pi mit seinen Auswirkungen
auf den Druckgradienten B/t
1 (Fig. 1a) zu kompensieren. Der den Luftstrom treibende Druck wird innerhalb der Formkammer
10.1 von einem Drucksensor 49.1 überwacht, so daß bei Abweichungen von der Sollwerttoleranz
eine Korrektur am Druckregelventil 42.1 erfolgen kann. In den laufenden Luftstrom
hinein wird der Impulsdruckstoß ausgelöst, indem das großflächige Schnellschaltventil
29.1 eingeschaltet wird. Dadurch wird der Kolbenraum 22.1 schlagartig entlastet und
der Hubkolben 23.1 mit dem Hubrahmen 24.1 und den Ventilstößeln 25.1 ebenso schlagartig
angehoben, wodurch der Impulsdruckstoß ausgelöst wird. Dabei verhindert das Rückschlagventil
46.1 ein Zurückschlagen des Impulsdruckstoßes in das Druckluftsystem 44.1. Unterstützend
dazu wird das Ventil 45.1 ohne Zeitrampe ausgeschaltet. Nach dem Zeitablauf t
4 (Fig. 1a) wird durch Ausschalten des Ventils 29.1 und durch kurzzeitiges Einschalten
des Ventils 30.1 der Kolbenraum 22.1 mit dem höheren Netzdruck 93.1 beaufschlagt,
wodurch die Ventilstößel 25.1 die Impulsdüsen 26.1 wieder verschließen. Nach dem Wiederausschalten
des Ventils 30.1 wird der Kolben 23.1 wieder allseitig vom Impuls-Systemdruck 21.1
beaufschlagt, so daß seine Kraftwirkung auf den Hubrahmen 24.1 wieder aufgehoben wird.
Unmittelbar nach dem Verschließen der Impulsdüsen 26.1 wird das Ventil 47.1 über eine
Zeitrampe geöffnet, womit ein schockfreier Druckabbau in der Formkammer 10.1 eingeleitet
wird. Nachdem das Ventil 47.1 ganz geöffnet ist, erfolgt der weitere gesteuerte Druckabbau
über die Drossel 48.1. Nach dem Druckabbau beginnt das Aussenken des Modells aus der
Form und gleichzeitig wird das Ventil 47.1 wieder geschlossen, womit der Verdichtungsvorgang
beendet ist.
[0026] Beim Luftstrom gemäß Fig. 1c ist der Funktionsablauf wie zuvor für Fig. 1a beschrieben.
Zusammen mit dem Ventil 45.1 wird dabei jedoch zusätzlich noch das Ventil 53.1 mit
geschaltet, womit die Modellplattenunterseite 06.1 über die Bohrungen 32.1 und über
die Leitungen 54.1 mit der Unterdruckquelle 55.1 verbunden wird. Die Drucksysteme
21.1 und 44.1 werden dabei auf den (Überdruckanteil B1 Fig. 1c) abgestimmt.
[0027] Beim Luftstrom gemäß Fig. 1b werden zur Erzeugung des Luftstromes nur die Ventile
50.1 und 53.1 eingeschaltet. Dadurch wird der Luftstrom von der Unterdruckquelle 55.1
über das eingeschaltete Ventil 53.1, über das ausgeschaltete Ventil 52.1, über die
Leitungen 54.1, über die Bohrungen 32.1, über die Modellplattendüsen 07.1, durch die
Formkammer 10.1 über die Einblasdüsen 37.1 und schließlich über das eingeschaltete
Ventil 50.1 aus der freien Atmosphäre 50.1a angesaugt. Die Intensität des Luftstromes
wird dabei von den Durchgangsquerschnitten der Modellplattendüsen 07.1 und vom Unterdruck
C (Fig. 1b) bestimmt, während der Luftstrom über die Ventile 50.1 frei einfließen
kann, so daß also keine vorverdichtend wirkende Evakuierung der Formkammer 10.1 eintreten
kann. Die Dichtungen 14.1 und 15.1 verhindern dabei das Ansaugen von Falschluft. In
den laufenden Luftstrom hinein erfolgt der Impulsdruckstoß wie zuvor beim Luftstrom
zu Fig. 1a beschrieben. Zu Beginn des Impulsdruckstoßes wird dabei jedoch das Ventil
50.1 ausgeschaltet, damit der Druckstoß gegen die freie Atmosphäre abgesperrt ist.
Das Drucksystem 21.1 wird dabei auf den Druck X (Fig. 1c) abgestimmt.
[0028] Bei der Variante, bei der der Aufbau des Luftstromdruckes in der Formkammer 10.1
von unten durch die Modellplatte 02.1 erfolgt, wird der erforderliche Druck am Druckregler
51.1 eingestellt und geregelt. Dieser Druck entspricht dem bereits beschriebenen Ausgangsdruck
pa bzw. C+B (Fig. 1a/Fig. 1c) am Ausgang der Einblasdüse 37.1 (Fig. 4). Er ist damit
immer kleiner als pi (Fig. 4), so daß die Primärseite des Druckreglers 51.1 vom Drucksystem
44.1 gespeist werden kann, welches dem Druck pi entspricht. Ausgehend von der Darstellung
im linken Halbschnitt der Fig. 2 läuft der Arbeitsvorgang wie folgt ab: Durch Einschalten
des Ventils 52.1 wird die vom Druckregler 51.1 kommende Druckluft über die Leitungen
54.1 und über die Modellplattendüsen 07.1 von unten in die Formkammer 10.1 eingeblasen.
Die Einblasintensität wird dabei in Abhängigkeit von den variablen Modellplattendüsen
07.1 an dem regelbaren Drosselventil 56.1 eingestellt. Die Ventile 45.1, 47.1 und
50.1 sind dabei ausgeschaltet bzw. geschlossen, damit ein Druckaufbau ermöglicht wird.
Der Druckaufbau erfolgt auch hierbei mit dem sehr flachen Druckgradienten von 5 bar/sek,
vorzugsweise 2 bar/sek über die Zeit t
1 (Fig. 1a/1c), wodurch ein Anheben des Formstoffes in den Freiraum 09.1 und somit
eine Verdichtung des Formstoffs verhindert wird. Die Formkammer 10.1 bzw. der Freiraum
09.1 und die Luftporen im Formstoff werden dabei lediglich in den Zustand eines höheren
atmosphärischen Druckes entsprechend pa bzw. C+B (Fig. 1a/Fig. 1c) versetzt. Sobald
der am Druckregler 51.1 eingestellte Druck in der Formkammer 10.1 erreicht ist und
vom Drucksensor 49.1 gemeldet wird, wird das Ventil 45.1 eingeschaltet und das Ventil
52.1 ausgeschaltet, so daß der Luftstrom von oben nach unten eingeleitet wird. Je
nach Schaltstellung des Ventils 53.1 fließt der Luftstrom dabei gemäß Fig. 1a zur
freien Atmosphäre 53.1a oder gemäß Fig. 1c zur Unterdruckquelle 55.1 ab. In den laufenden
Luftstrom hinein wird dann wie bereits zuvor zur Variante gemäß Fig. 1a beschrieben
der Druckstoß ausgelöst.
[0029] Die Figuren 5 und 6a bis 6e zeigen die Vorrichtungsvariante 2. Bei dieser Variante
wird der Luftstrom direkt aus der Druckluftkammer 19.2 bzw. aus dem Impuls-Drucksystem
21.2 gespeist. Die von der Abflußkapazität der variablen Modellplattendüsen 07.2 abhängige
Masse des Luftstromes wird dabei aufgrund des Druckverhältnisses pa/pi < 0,528 nach
den Gesetzmäßigkeiten des überkritischen Ausströmens von den regelbaren Durchgangsquerschnitten
der Ventilstößel 58.2 (Fig. 5) bestimmt. pi ist dabei der in der Druckluftkammer 19.2
anstehende Druck 21.2 des Impulssystems und pa der Außendruck im Freiraum 09.2 bzw.
in der Formkammer 10.2 unterhalb der Ventilstößel 58.2. Beträgt beispielsweise das
Druckgefälle B (Fig. 1a) 1,5 bar, so ergibt sich für pa ein absoluter Druck von 2,5
bar. Bei einem für den Impulsdruckstoß erforderlichen Druckgefälle zwischen der Druckluftkammer
19.2 und dem Formkammerbereich 09.2, welches üblicherweise zwischen 3 und 4 bar liegt,
ergibt sich dann für pi in der Druckluftkammer 19.2 beispielsweise ein absoluter Druck
von 2,5 + 4,0 = 6,5 bar. Das Druckverhältnis liegt dabei mit pa/pi = 2,5 / (2,5 +
4,0) = 0,38 < 0,528 weit im überkritischen Bereich. Das Drucksystem 20.2, 21.2 wird
während des Luftstromes über das Ventil 28.2 aus dem Druckluftnetz nachgespeist, um
den Druckluftvorrat bzw. den Ausgangsdruck fiir den Impulsdruckstoß aufrecht zu erhalten.
Das Druckverhältnis pa/pi bleibt daher während des Luftstromes unverändert im überkritischen
Bereich. Der unterkritische Bereich würde erst erreicht, wenn das Druckgefälle A (Fig.
1a) auf einen praktisch nicht mehr anwendbaren Wert von 2,24 bar abgesenkt würde (pa/pi
= 2,5 / (2,5 + 2,24) = 0,528). Aufgrund der Druckverhältnisse ist der überkritische
Bereich sichergestellt, so daß die Masse des Luftstromes im praktischen Betrieb ausschließlich
von den variablen Durchgangsquerschnitten der Ventilstößel 58.2 bestimmt wird. Im
Falle des unterkritischen Betriebes, d. h. pa/pi > 0,528 würde die Masse des Luftstromes
neben dem variablen Durchgangsquerschnitt auch noch vom Druck pi mit beeinflußt, was
grundsätzlich auch durchführbar wäre.
[0030] Die Ventilstößel 58.2 (Fig. 5) haben eine Doppelfunktion, wobei sie in der ersten
Funktionsphase einen variablen Durchgangsquerschnitt fiir den Luftstrom freigeben
und in der zweiten Furnktionsphase durch schlagartiges Anheben die Impulsdüsen 26.2
für den Impulsdruckstoß öffnen. Die Ventilstößel 58.2 mit den Impulsdüsen 26.2 sind
gemäß der Darstellung in Fig. 5 und Fig. 3 in einem feingliederigen und flächendeckenden
Raster oberhalb der Formkammer 10.2 angeordnet, wodurch ein gleichmäßig verteilter
und senkrechter Luftstrom sowie auch eine gleichmäßige und senkrecht wirkende Impulsdruckwelle
ermöglicht wird. Aufgrund der feinrasterigen und flächendeckenden Anordnung der Impulsdüsen
26.2 kann die Freiraumhöhe 09.2 sehr klein gehalten werden, wodurch der Druckluftverbrauch
reduziert und der Aufbau des hohen Druckgradienten für den Impuldruckstoß begünstigt
wird.
[0031] Die Figuren 6a, 6b, 6c und 6d zeigen den Ventilstößel 58.2 (Fig. 5) in verschiedenen
Betriebsstellungen. In Fig. 6a ist der Ventilstößel in Schließstellung und in Fig.
6b in maximaler Öffnungsstellung für den Impulsdruckstoß dargestellt. In Fig. 6c ist
der Ventilstößel in einer geringfügigen Öffnungsstellung und in Fig. 6d in einer maximalen
Öffnungsstellung jeweils für den Luftstrom dargestellt. Die Ventilstößelumströmung
für den Impulsdruckstoß ist in Fig. 6b durch die Pfeillinien 59.2 dargestellt. In
Fig. 6d kennzeichnen die Pfeillinien 60.2 die Ventilstößeldurchströmung für den Luftstrom.
Der dabei durchströmte Ringspalt 61.2 bewirkt eine feine und großflächige Verteilung
der ausströmenden Druckluft. Der Ringspalt 61.2 hat einen größeren Querschnitt als
der maximale Durchgangsquerschnitt an der Steuerkante 62.2, so daß im Ringspalt 61.2
keine Drosselwirkung entstehen kann. Die feinrasterige und flächendeckende Anordnung
der Impulsdüsen 26.2 im Zusammenhang mit dem feinverteilten Ausblasen aus den Ringspalten
bewirkt einen fein verteilten, gleichmäßigen und senkrechten Luftstrom.
[0032] Im weiteren werden die Ventilstößel 58.2 (Fig. 5) anhand der Figuren 6a, 6b, 6c und
6d beschrieben. Der einzelne Ventilstößel besteht aus einem metallischen und kreisrundem
(D1/D2) Grundkörper 63.2, auf dem im oberen Teil die erste Dichtung 64.2 und im unteren
Teil die zweite Dichtung 65.2 aufvulkanisiert ist. Im Ruhezustand drückt der Hubrahmen
24.2 (Fig. 5 und 6a) die Ventilstößel auf die Ventilsitze 57.2 in der Bodenplatte
18.2, wobei die erste Dichtung 64.2 den Luftstrom 60.2 sperrt und die zweite Dichtung
65.2 den Impulsstrom 59.2 sperrt. Die Schließkraft S1 auf die erste Dichtung 64.2
ist das Produkt aus dem Druck pi (Fig. 6a) in der Druckkammer 19.2 und der Kreisfläche
aus D1 (Fig. 6a) und sie wirkt über die Oberseite 24.2a des Hubrahmens 24.2 mit dem
Flächenwert D1. Da der Hubkolben 23.2 allseitig vom Drucksystem 21.2 beaufschlagt
wird, ist er ohne Krafteinwirkung auf den Hubrahmen 24.2. Der Hubrahmen 24.2 wird
daher nur durch die Summe der einzelnen Schließkräfte S1 nach unten auf die Ventilstößel
gedrückt. Die Schließkraft S2 auf die zweite Dichtung 65.2 ist das Produkt aus dem
Druck pi in der Druckkammer 19.2 und der Kreisfläche D2, wobei sich die Wirkungsfolge
wie folgt zusammensetzt: pi x D
12 x 3,14/4 + pi x (D
22 - D
12) x 3,14/4 = pi x D
22 x 3,14/4. Der Ventilstößelgrundkörper 63.2, ist auf dem am Hubrahmen 24.2 befestigten
Ventilstößelbolzen 66.2 geführt. Der Ventilstößelbolzen 66.2 ist an der unteren Seite
mit einem Bolzenbund 67.2 und einem Schlüsselsechskant versehen. Auf dem Bolzenbund
67.2 liegt eine aus Gummi bestehende Dämpfscheibe 68.2 und darauf wiederum eine aus
schlagfestem Kunststoff bestehende Prallscheibe 69.2 auf. Der Bolzen ist mit Ausfräsungen
70.2 versehen, womit an der Steuerkante 62.2 ein regelbarer Durchgangsquerschnitt
fiir den Luftstrom 60.2 gebildet wird. Über den Stellweg 71.2 und der Auslaufkurve
72.2 wird der Durchgangsquerschnitt für den Luftstrom 60.2 von Null bis Maximal linear
verstellt. Die Schnitte U, V und W zur Fig. 6b zeigen die Durchgangsquerschnitte 73,.2,
74.2 und 75.2 zu verschiedenen Stellungen des Ventilstößelbolzens 66.2 zur Steuerkante
62.2 des Ventilstößelgrundkörpers 63.2. In Fig. 6c ist ein Durchgangsquerschnitt an
der Steuerkante 62.2 durch das Bezugszeichen 76.2 gekennzeichnet. Der Stellweg 71.2
ist relativ lang ausgelegt, um so eine bessere Auflösung des Stellweges und damit
eine genaue Einstellung bzw. Regelung des Durchgangsquerschnittes an der Steuerkante
62.2 zu erzielen. Zur Einleitung des Luftstromes wird der Hubrahmen 24.2 mit den Ventilstößelbolzen
66.2 von dem als Positionierantrieb ausgeführten Hydraulikzylinder 82.2 (Fig. 5) soweit
angehoben, bis der Durchgangsquerschnitt an der Steuerkante 62.2 den vorgegebenen,
von den variablen Modellplattendüsen 07.2 abhängigen Wert erreicht hat. Dabei hebt
der Hubrahmen 24.2 von den ersten Dichtungen 64.2 ab, während der Ventilstößelgrundkörper
63.2, vom Druck pi bzw. 21.2 über die Fläche von D2 weiterhin auf den Ventilsitz 57.2
gehalten wird. Durch das Abheben des Hubrahmens 24.2 von der ersten Dichtung 64.2
gelangt der Luftstrom 60.2 der Druckluft 21.2 zur Steuerkante 62.2 und durchströmt
den Ventilstößel entsprechend der Pfeillinien 60.2. Je nach Öffnungsstellung 77.2
bzw. 78.2 stellt sich zwischen der Ventilstößelfläche 63.2a und der Prallscheibe 69.2
die Distanz 80.2 bzw. 81.2 ein. Diese Distanz dient als Beschleunigungsweg des Hubrahmens
24.2 beim Auslösen des Impulsdruckstoßes. Hierzu wird der Kolbenraum 22.2 schlagartig
entlastet, wodurch der Hubrahmen 24.2 ebenso schlagartig angehoben wird. Nach Durchfahren
der Distanz 80.2 bzw. 81.2 schlägt die Prallscheibe 69.2 mit einer bereits erreichten
definitiven Geschwindigkeit gegen den Ventilstößel und hebt diesen mit der zweiten
Dichtung 65.2 im fliegenden Start vom Ventilsitz 57.2 ab, wobei die maximale Öffnungsstellung
h (Fig. 6b) in wenigen Millisekunden erreicht wird und wodurch der Impulsdruckstoß
mit einem Druckgradienten von bis zu 600 bar/sek ausgelöst wird. Die Öffnungsstellung
h=D
3/4 entspricht dabei einem drosselfreien Einströmungsquerschnitt für D
3 (D
3 x 3,14 x h = D
32 x 3,14/4). Die Prallscheibe 69.2 besteht aus einem schlagfesten Kunststoff, um ein
metallisches Anschlagen zu vermeiden und durch die unter der Prallscheibe 69.2 liegenden
Dämpfscheibe 68.2 wird außerdem noch der Anschlag der Prallscheibe 69.2 an den Ventilstößelgrundkörper
63.2 gedämpft. Durch unterschiedliche Staffelung der Prallscheibenhöhe 79.2 und dadurch
des Weges 94.2 wird verhindert, daß alle Ventilstößel gleichzeitig vom Ventilsitz
abheben, wodurch die Hubkraft bzw. die Öffnungskraft wesentlich reduziert wird und
was sich außerdem günstig auf das schnelle Abheben der Ventilstößel auswirkt. Mit
Vorteil kann die Öffnungsfolge so ausgeführt werden, daß als erstes die äußeren und
dann zunehmend die inneren Ventilstößel vom Ventilsitz abheben, was in Bezug auf die
Formstoffreibung an der Formkastenwand vorteilhafterweise zu einer glockenförmigen
Impulsdruckwelle führt. Im weiteren kann auch der Luftstrom im Außenbereich intensiviert
werden, indem die Durchgangsquerschnitte im Außenbereich größer ausgeführt werden
als im Innenbereich.
[0033] Die Fig. 6e zeigt eine alternative Ausführungsform des Ventilstößels, wobei der Grundkörper
bei sonst leicher Funktion aus einer metallischen Hülse 95.2 und einer darauf aufvulkanisierten
Gummiummantelung 96.2 besteht.
[0034] Die Fig. 5 zeigt einen Vertikalschnitt durch die Verdichtungsstationen einer als
beispielhaft dargestellten Formmaschine. Im rechten Halbschnitt ist die Ausgangsstellung
der Formmaschine dargestellt, wobei die aus Modellträger 01.2, Modellplatte 02.2,
Formkasten 03.2 und Füllrahmen 04.2 bestehende und mit losem Formstoff 08.2 gefüllte
Formeinheit 05.2 in die Verdichtungsstation eingefahren ist. Im linken Halbschnitt
hat der Hubtisch 31.2 die Formeinheit 05.2 angehoben und mit einer entsprechenden
Schließkraft gegen den Rahmen 17.2 der Bodenplatte 18.2 gedrückt. Die aus dem Bereich
des lose geschütteten Formstoffes 08.2 und dem darüber befindlichen Freiraum 09.2
bestehende Formkammer 10.2 ist über die Dichtungen 11.2, 12.2, 13.2 druckdicht verschlossen.
Die Freiraumhöhe 09.2 kann sehr klein gehalten werden, weil die feinrasterige und
flächendeckende Anordnung der Impulsdüsen 26.2 innerhalb dieser kleinen Distanz die
Bildung eines über die Formstoffoberfläche gleichmäßig verteilten und senkrecht wirkdenden
Luftstromes und einer ebenso gleichmäßig verteilten und senkrecht wirkenden Impulsdruckwelle
ermöglicht. Dadurch wird insbesondere der Druckluftverbrauch reduziert und der Aufbau
des hohen Druckgradienten begünstigt. Im oberen Teil der Fig. 5 ist eine Verdichtungseinheit
16.2 dargestellt, wie sie beispielsweise (mit Ausnahme der zuvor beschriebenen Ventilstößel
58.2 und des Stellzylinders 82.2 aus EP-0139119 bekannt ist. Dabei weist der Kolbenraum
22.2 eine Vertiefung 83.2 auf, die im unteren Bereich durch den eingeschweißten Boden
84.2 druckdicht zur Druckluftkammer 19.2 begrenzt ist. Im oberen Bereich wird die
Vertiefung 83.2 durch die mit Schrauben befestigte Scheibe 85.2 begrenzt. Durch die
Bohrung der Scheibe 85.2 wird die Kolbenstange 86.2 des Stellzylinders 82.2 berührungslos
in die Vertiefung 83.2 eingeführt. Am unteren Ende der Kolbenstange 86.2 ist die Mitnehmerscheibe
87.2 befestigt, die beim Anheben unter die Scheibe 85.2 greift und dabei den Hubkolben
23.2 mit dem Hubrahmen 24.2 anhebt und damit die Durchgangsquerschnitte für den Luftstrom
öffnet. Im Ruhezustand bzw. in der untersten Stellung des Stellzylinders 82.2 hat
die Mitnehmerscheibe 87.2 die Distanz 88.2 zur Scheibe 85.2, so daß die Kolbenstange
86.2 und die Mitnehmerscheibe 87.2 keine Berührung zur Scheibe 85.2 haben und die
Ventilstößel 58.2 (Fig. 5) so ungehindert auf ihre Ventilsitze gedrückt werden können.
Der hydraulisch betriebene Stellzylinder 82.2 ist in der, den Kolbenraum 22.2 nach
oben begrenzenden Kopfplatte 89.2 befestigt. Im Stellzylinder 82.2 ist eine Wegmeßeinrichtung
integriert, die im Zusammenwirken mit einer elektronischen Regeleinrichtung 90.2 und
einem hydraulischen Proportional- oder Servoventil 91.2 ein genaues Positionieren
der Kolbenstange 86.2 und der Mitnehmerscheibe 87.2 ermöglicht. Damit können dann
auch über den Hubrahmen 24.2 die Ventilstößelbolzen 66.2 in eine genaue Position gebracht
werden, die dem vorgegebenen Durchgangsquerschnitt an der Steuerkante 62.2 entspricht.
[0035] Auch die Vorrichtungsvariante 2 ermöglicht die Anwendung der bereits beschriebenen
Verfahrensvarianten gemäß Fig. 1a, 1b und 1c sowie der Verfahrensvariante, wobei der
Aufbau des Luftstromdruckes in der Formkammer 10.2 von unten durch die Modellplatte
02.2 erfolgt. Ausgehend von der Darstellung im linken Halbschnitt der Fig. 5 laufen
die einzelnen Funktionen dabei wie folgt ab:
[0036] Für den Luftstrom gemäß Fig. 1a sind die Ventile 52.2 und 53.2 ausgeschaltet, so
daß die Modellplattenunterseite 06.2 am Ventilausgang 53.2a mit der freien Atmosphäre
verbunden ist. Im weiteren sind auch die Ventile 47.2 und 50.2 ausgeschaltet. In der
Druckluftkammer 19.2 steht der Druck 21.2 an und das Ventil 28.2 ist geöffnet, damit
während des Luftstromes Druckluft aus dem Netz nachfließen kann, womit der Wert des
Systemdruckes 21.2 für den nachfolgenden Impulsdruckstoß aufrecht erhalten wird. Der
Hubkolben 23.2 steht allseitig unter dem Systemdruck 21.2, so daß er ohne Krafteinwirkung
auf den Hubrahmen 24.2 ist. Die Ventilstößel 58.2, werden vom Systemdruck 21.2 auf
ihren Ventilsitz gedrückt und dadurch geschlossen gehalten. Durch Einschalten des
Ventilmagneten 91.2a wird der Kolben des Stellzylinders 82.2 nach oben bewegt. Nach
Durchfahren der Distanz 88.2 erfaßt die Mitnehmerscheibe 87.2 die Scheibe 85.2, wodurch
der Hubrahmen 24.2 mit den Ventilstößelbolzen 66.2 soweit nach oben gezogen wird,
bis an der Steuerkante 62.2 der von den variablen Modellplattendüsen 07.2 abhängige
Durchgangsquerschnitt erreicht ist. Das Öffnen bis zu diesem Durchgangsquerschnitt
erfolgt über eine Zeitrampe, um das zu Beginn noch kleinere Druckverhältnis pa/pi
mit seinen Auswirkungen auf den Druckgradienten B/t
1 (Fig. 1a) zu kompensieren. Die lineare Erweiterung des Durchgangsquerschnittes von
Null bis Maximal erfolgt über den relativ langen Stellweg 71.2, um durch eine bessere
Auflösung eine genaue Einstellung des Durchgangsquerschnitts und somit des Massenstromes
zu erzielen. Mit dem Öffnen des Durchgangsquerschnittes an der Steuerkante 62.2 beginnt
der Luftstrom entsprechend der Pfeillinien 60.2 über alle Impulsdüsen 26.2 zu fließen
und er erreicht nach der Zeit t
1 (Fig. 1a) seine , auf die Abflußkapazität der Modellplattendüsen 07.2 abgestimmte
Stärke. Der Luftstrom fließt durch den Formsand 08.2, über die Modellplattendüsen
07.2 und über die Ventile 52.2 und 53.2 zur freien Atmosphäre 53.2a ab. Dabei wird
der den Luftstrom treibende Druck innerhalb der Formkammer 10.2 von einem Sensor 49.2
überwacht, so daß bei Abweichungen von der Sollwerttoleranz eine Korrektur der Hubstellung
des Stellzylinders 82.2 und damit des Durchgangsquerschnittes an den Steuerkanten
62.2 erfolgen kann. In den laufenden Luftstrom hinein wird der Impulsdruckstoß ausgelöst,
indem das großflächige Schnellschaltventil 29.2 eingeschaltet wird. Dadurch wird der
Kolbenraum 22.2 schlagartig entlastet und der Hubkolben 23.2 mit dem Hubrahmen 24.2
ebenso schlagartig angehoben. Die Scheibe 85.2 entfernt sich dabei von der ruhenden
Mitnehmerscheibe 87.2 und nach Durchfahren des Weges 80.2 bzw. 81.2 werden die Ventilstößel
58.2 (Fig. 5) bzw. 63.2, 65.2 (Fig. 6c, 6d) mit einer bereits erreichten definitiven
Geschwindigkeit des Hubrahmens 24.2 im fliegenden Start von ihren Ventilsitzen 57.2
abgehoben, wodurch der Impulsdruckstoß ausgelöst wird. Die Fig. 5a zeigt im linken
Halbschnitt den Hubkolben 23.2 und den Stellzylinder 82.2 mit der an Scheibe 85.2
anliegenden Mitnehmerscheibe 87.2 in der Luftstromstellung. Der rechte Halbschnitt
zeigt den Hubkolben 23.2 in der Stellung für den Impulsdruckstoß, wobei er sich von
der Mitnehmerscheibe 87.2 entfernt hat. Mit Auslösung des Impulsdruckstoßes wird die
Mitnehmerscheibe 87.2 des Stellzylinders 82.2 durch Einschalten des Magneten 91.2b
wieder in die unterste Position gemäß Fig. 5 gefahren. Nach dem Zeitablauf t
4 (Fig. 1a) wird durch Ausschalten des Ventils 29.2 und durch kurzzeitiges Einschalten
des Ventils 30.2 der Kolbenraum 22.2 mit dem höheren Netzdruck 93.2 beaufschlagt,
wodurch die Ventilstößel 58.2 die Impulsdüsen 26.2 wieder verschließen. Nach dem Wiederausschalten
des Ventils 30.2 wird der Hubkolben 23.2 wieder allseitig vom Impulsdrucksystem 21.2
beaufschlagt, so daß die Krafteinwirkung auf den Hubrahmen 24.2 wieder aufgehoben
wird. Unmittelbar nach dem Verschließen der Impulsdüsen 26.2 wird das Ventil 47.2
über eine Zeitrampe geöffnet, womit ein schockfreier Druckabbau in der Formkammer
10.2 eingeleitet wird. Nachdem das Ventil 47.2 ganz geöffnet ist, erfolgt der weitere
gesteuerte Druckabbau über die Drossel 48.2. Nach dem Druckabbau beginnt das Aussenken
des Modells aus der Form und gleichzeitig wird das Ventil 47.2 wieder geschlossen,
womit der Verdichtungsvorgang beendet ist.
[0037] Beim Luftstrom gemäß Fig. 1c ist der Funktionsablauf wie zuvor für Fig. 1a beschrieben.
Zusammen mit dem Öffnen der Durchgangsquerschnitte an der Steuerkante 62.2 (Fig. 6d)
wird dabei jedoch zusätzlich das Ventil 53.2 eingeschaltet, womit die Modellplattenunterseite
06.2 über die Leitungen 54.2 mit der Unterdruckquelle 55.2 verbunden wird. Das Drucksystem
21.2 wird dabei auf den Druck (Überdruckanteil B1 Fig. 1c) abgestimmt.
[0038] Beim Luftstrom gemäß Fig. 1b werden zur Erzeugung des Luftstromes nur die Ventile
50.2 und 53.2 eingeschaltet. Dadurch wird der Luftstrom von der Unterdruckquelle 55.2
über das eingeschaltete Ventil 53.2, über das ausgeschaltete Ventil 52.2 über die
Leitungen 54.2, über die Modellplattendüsen 07.2, durch die Formkammer 10.2 und schließlich
über die eingeschalteten Ventile 50.2 aus der freien Atmosphäre 50.2a angesaugt. Die
Intensität des Luftstromes wird dabei von den Durchgangsquerschnitten der Modellplattendüsen
07.2 und vom Unterdruck C (Fig. 1b) bestimmt, während der Luftstrom über die Ventile
50.2 frei einfließen kann, so daß also keine vorverdichtend wirkende Evakuierung der
Formkammer 10.2 eintreten kann. Die Dichtungen 14.2 und 15.2 verhindern ein Ansaugen
von Falschluft. In den laufenden Luftstrom hinein erfolgt der Impulsdruckstoß wie
zuvor zu Fig. 1a beschrieben. Dabei werden die Ventilstößel jedoch in einem Hub gemäß
Darstellung von Fig. 6a zu Fig. 6b für den Impulsdruckstoß geöffnet. Zu Beginn des
Impulsdruckstoßes wird das Ventil 50.2 ausgeschaltet, damit der Druckstoß zur freien
Atmosphäre abgesperrt ist. Das Drucksystem 21.2 wird dabei auf den Druck X (Fig. 1c)
abgestimmt.
[0039] Bei der Variante, bei der der Aufbau des Luftstromdruckes in der Formkammer 10.2
von unten durch die Modellplatte 02.2 erfolgt, wird der erforderliche Druck am Druckregler
51.2 eingestellt und geregelt. Dieser Druck entspricht dem bereits beschriebenen Ausgangsdruck
pa bzw. C+B (Fig. 1a, 1c) am Ringspalt 61.2 (Fig. 6d). Ausgehend vom linken Halbschnitt
der Fig. 5 läuft der Arbeitsvorgang wie folgt ab: Durch Einschalten des Ventils 52.2
wird die vom Druckregler 51.2 kommende Druckluft über die Leitungen 54.2 und über
die Modellplattendüsen 07.2 von unten in die Formkammer 10.2 eingeblasen. Die Einblasintensität
wird dabei in Abhängigkeit von den variablen Modellplattendüsen an dem regelbaren
Drosselventil 56.2 eingestellt. Die Ventile 47.2 und 50.2 sind dabei ausgeschaltet
bzw. geschlossen, damit ein Druckaufbau möglich wird. Der Druckaufbau erfolgt auch
hierbei mit dem sehr flachen Druckgradienten von 5 bar/sek, vorzugsweise 2 bar /sek,
über die Zeit t
1 (Fig. 1a, 1c), wodurch ein Anheben des Formstoffes in den Freiraum 09.2 und somit
eine Verdichtung des Formstoffes verhindert wird. Die Formkammer 10.2 bzw. der Freiraum
09.2 und die Luftporen im Formstoff werden dabei lediglich in den Zustand eines höheren
atmosphärischen Druckes entsprechend pa bzw. C+B (Fig. 1a, 1c) versetzt. Sobald der
am Druckregler 51.2 eingestellte Druck in der Formkammer 10.2 erreicht ist und vom
Drucksensor 49.2 gemeldet wird, wird der Magnet 91.2a eingeschaltet, womit der Kolben
des Stellzylinders 82.2 den Hubrahmen 24.2 mit den Ventilstößelbolzen 66.2 soweit
nach oben zieht, bis an der Steuerkante 62.2 der von den variablen Modellplattendüsen
07.2 abhängige Durchgangsquerschnitt erreicht ist. Da der Druck pa in der Formkammer
10.2 bereits ansteht, kann dieser Öffnungsvorgang im Gegensatz zu dem von oben aufgebauten
Druck pa schnell und ohne Zeitrampe erfolgen. Gleichzeitig mit dem Einschalten des
Magneten 91.2a wird das Ventil 52.2 augeschaltet, so daß der Luftstrom von oben nach
unten eingeleitet wird. Je nach Schaltstellung des Ventils 53.2 fließt der Luftstrom
dabei gemäß Fig. 1a zur freien Atmosphäre 53.2a oder gemäß Fig. 1c zur Unterdruckquelle
55.2 ab. Der den Luftstrom treibende Druck innerhalb der Formkammer 10.2 wird von
dem Sensor 49.2 überwacht, so daß bei Abweichungen von der Sollwerttoleranz eine Korrektur
der Hubstellung des Stellzylinders 82.2 und somit des Durchgangsquerschnittes an der
Steuerkante 62.2 erfolgen kann. In den laufenden Luftstrom hinein wird dann wie bereits
zuvor zur Vorrichtungsvariante 2 und Fig. 1a beschrieben der Impulsdruckstoß ausgelöst.
[0040] Wie bereits beschrieben, ist die Masse des Luftstromes von der Abflußkapazität der
Modellplattendüsen 07.1, 07.2 abhängig, da diese den Hauptdurchflußwiderstand für
den Luftstrom bilden. Es wird dabei nur soviel Druckluft in die Formkammer 10.1, 10.2
eingeblasen, wie bei den entsprechenden Druckgefälle B (Fig. 1a, 1c) und ohne weiteren
Druckstau über die Modellplattendüsen 07.1, 07.2 abfließen kann. Da die Modelle nach
den individuellen Erfordernissen nach Anzahl, Größe und Aufteilung sehr unterschiedlich
mit den als Schlitzdüsen ausgeführten Modellplattendüsen 07.1, 07.2 bestückt sind,
muß die Masse des Luftstromes auch individuell für jedes Modell eingestellt werden.
Dies erfolgt wie bereits beschrieben bei der Vorrichtungsvariante 1 im unterkritischen
Bereich über den Druck pi (Fig. 4) vor den Einblasdüsen 37.1 und bei der Vorrichtungsvariante
2 im überkritischen Bereich über die Durchgangsquerschnitte in den Ventilstößeln 58.2,
die schließlich von der Hubstellung des Stellzylinders 82.2 bestimmt werden. Um bei
einem Wechsel eines Modellplattenpaares oder auch beim ständigen Wechsel von Ober-
und Unterkastenmodell die entsprechenden Werte schnell und automatisch einstellen
zu können, wird für jedes Modellpaar ein Datensatz angelegt, in dem alle modellrelevanten
Daten, nach Oberkasten- und Unterkastemodell differenziert, abgelegt werden. Neben
den gießtechnischen Daten wie beispielsweise Gießtrichterposition, Eingußgewicht,
Impfmittel, Kühlzeit usw. werden auch die formtechnischen Daten fiir Formstoff, Verdichtung
und Luftstrom in dem Datensatz abgelegt. Der Datensatz wird der Modellnummer fest
zugeordnet. Beim Wechsel eines Modellplattenpaares wird die Modellnummer über eine
an der Modellplatte 02.1, 02.2 angebrachte Kodierleiste automatisch gelesen und der
zugeordnete Datensatz automatisch aktiviert. Die formtechnischen Daten können dann
im Wechsel für Ober- und Unterkastenmodell abgerufen werden, wobei die Identifizierung
von Ober- und Unterkastenmodell durch den fest gefügten Rhythmus der Formanlagensteuerung
erfolgt. Für die gießtechnischen Daten wird die Modellnummer mit der zugehörigen Form
über ein Schieberegister an die entsprechende Anlagestation weitergegeben. Anstatt
des automatischen Auslesens der Modellnummer mittels Kodierleiste, kann die Modellnummer
bei Wechsel eines Modellpaares auch manuell über eine Tastatur oder über einen Kodierschalter
eingegeben werden. Nach Freigabe und mit dem Vollzug des Modellwechsels wird dann
die Modellnummer übernommen und der zugeordnete Datensatz aktiviert. Die Daten für
den erfindungsgemäßen Luftstrom werden entsprechend der ausgeführten Vorrichtungsvariante
und der ausgewählten Betriebsvariante automatisch an die Stellgeräte ausgegeben. Die
Ausgabe an die Stellgeräte erfolgt dabei immer sofort nach Abschluß eines Verdichtungsvorgangs,
damit bis zum nächsten Verdichtungsvorgang fiir eventuelle Druckveränderungen genügend
Zeit zur Verfügung steht. Die im Datensatz abgelegten Parameter für die Vorrichtungsvariante
1 bestehen aus:
Druckwert für das Druckregelventil |
42.1 |
Druckwert für das Druckregelventil |
51.1 |
Drosselwert für das Drosselventil |
56.1 |
Unterdruckwert für die Unterdruckquelle |
55.1 |
Korrespondenzwert für Drucksensor Zeiten t1 und t2 gemäß Fig. 1a, 1b, 1c |
49.1 |
Druckwert fiir das Druckregelventil |
27.1 (Impulssystem) |
[0041] Die im Datensatz abgelegten Parameter für die Vorrichtungsvariante 2 bestehen dabei
aus:
Hubwert zum Durchgangsquerschnitt an der Steuerkante gemäß 77.2 (Fig. 6c) bzw. 78.2
(Fig. 6d) |
62.2 |
Druckwert für das Druckregelventil |
51.2 |
Drosselwert für das Drosselventil |
56.2 |
Unterdruck für die Unterdruckquelle |
55.2 |
Korrespondenzwert für Drucksensor Zeiten t1 und t2 gemäß Fig. 1a, 1b, 1c |
49.2 |
Druckwert für das Druckregelventil |
27.2 (Impulssystem) |
[0042] Die Parameter für den Luftstrom werden beim erstmaligen Einsatz eines Modellpaares
durch Versuche ermittelt und nach Festlegung einer Modellnummer in den ihr zugeordneten
Datensatz eingetragen. Zur Optimierung kann der Datensatz während des Betriebes verändert
werden.
[0043] In seiner Gesamtfunktion stellt das Luftstromsystem zwischen dem Druckluftsystem
44.1 bzw. 21.2 und der Außenatmosphäre 53.1a, bzw. 53.2a oder der Unterdruckquelle
55.1, bzw. 55.2 einen zweistufigen Durchströmungsvorgang dar. Die erste Stufe ist
das Druckgefälle zwischen dem Druckluftsystem 44.1 bzw. 21.2 und dem Freiraum 09.1,
09.2 (Fig. 2 und 5) über der losen Formstoffoberfläche, welches an den Einblasdüsen
entsteht und welches für die Vorrichtungsvariante 1 unterkritisch und für die Vorrichtungsvariante
2 überkritisch ist. Die zweite Stufe ist das den Luftstrom treibende Druckgefälle
B (Fig. 1a, 1c) zwischen der Formkammer 10.1, 10.2 und der Außenatmosphäre 53.1a,
53.2a oder der Unterdruckquelle 55.1, 55.2, welches zum geringeren Teil im lose geschütteten
Formstoff 08.1, 08.2, hauptsächlich aber an den Modellplattendüsen 07.1, 07.2 entsteht
und welches in Abhängigkeit von seinem Druckverhältnis und unabhängig von den Vorrichtungsvarianten
über- oder unterkritisch sein kann.
Bezugszeichenliste
Bezugszeichenindex 1 bezieht sich auf Vorrichtungsvariante 1
Bezugszeichenindex 2 bezieht sich auf Vorrichtungsvariante 2
[0044]
01.1 |
01.2 |
OK-Modellplattenträger |
02.1 |
02.2 |
OK-Modellplatte |
01.1a |
-- |
UK-Modellplattenträger |
02.1a |
-- |
UK-Modellplatte |
03.1 |
03.2 |
Formkasten |
04.1 |
04.2 |
Füllrahmen |
05.1 |
05.2 |
Formeinheit |
06.1 |
06.2 |
Unterseite Modellplatte |
07.1 |
07.2 |
Modellplattendüsen |
08.1 |
08.2 |
loser Formstoff |
09.1 |
09.2 |
Freiraum über dem losen Formstoff |
10.1 |
10.2 |
Formkammer |
11.1 |
11.2 |
Dichtung im Rahmen 17.1 / 17.2 |
12.1 |
12.2 |
Dichtung im Füllrahmen |
13.1 |
13.2 |
Dichtung in Modellplatte |
14.1 |
14.2 |
Dichtung Modellplatte / Modellträger |
15.1 |
15.2 |
Dichtung Modellplatte / Hubtisch |
16.1 |
16.2 |
Impulseinheit |
17.1 |
17.2 |
Rahmen an Bodenplatte 18.1 / 18.2 |
18.1 |
18.2 |
Bodenplatte Impulseinheit/Kopfplatte Formkammer |
19.1 |
19.2 |
Druckluftkammer Impulseinheit |
20.1 |
20.2 |
Druckluftkessel Impulseinheit |
21.1 |
21.2 |
Drucksystem für die Impulseinheit |
22.1 |
22.2 |
Kolbenraum über Kolben 23.1 / 23.2 |
23.1 |
23.2 |
Hubkolben für Impulssystem |
24.1 |
24.2 |
Hubrahmen für Ventilstößel |
25.1 |
-- |
Ventilstößel Vorrichtungsvariante 1 |
26.1 |
26.2 |
Impulsdüsen |
27.1 |
27.2 |
Druckregelventil Impulssytem |
28.1 |
28.2 |
Absperrventil |
29.1 |
29.2 |
Schnellschaltventil |
30.1 |
30.2 |
Zusatzventil Ventilstößel schließen |
31.1 |
31.2 |
Hubtisch |
32.1 |
32.2 |
Durchgangsbohrung Hubtisch/Modellplatte |
33.1 |
-- |
Modellplattenrollenbahn |
34.1 |
-- |
Verteilerrohre |
35.1 |
-- |
horizontale Kanäle in Bodenplatte 18.1 |
36.1 |
-- |
vertikale Kanäle in Bodenplatte 18.1 |
37.1 |
-- |
Einblasdüsen |
38.1 |
-- |
gelochtes Flacheisen |
39.1 |
-- |
Dichtband zum Flacheisen 38.1 |
40.1 |
-- |
Bohrungen im Flacheisen 38.1 |
41.1 |
-- |
Speicherkessel für Luftstrom |
42.1 |
-- |
Druckregelventil für Luftstrom |
43.1 |
-- |
Regelkessel für Luftstrom |
44.1 |
-- |
Drucksystem für Luftstrom |
45.1 |
-- |
Schaltventil für Luftstrom |
46.1 |
-- |
Rückschlagventil für Luftstrom |
47.1 |
47.2 |
Schaltventil für Druckabbau |
48.1 |
48.2 |
Drosselventil für Druckabbau |
49.1 |
49.2 |
Drucksensor für Luftstrom |
50.1 |
50.2 |
Schaltventil zum Einsaugen des Luftstromes |
50.1a |
50.2a |
Außenatmosphäre am Ventil 50.1 / 50.2 |
51.1 |
51.2 |
Druckregelventil zum Lufteinblasen von unten |
52.1 |
52.2 |
Schaltventil zum Lufteinblasen von unten |
53.1 |
53.2 |
Schaltventil Unterdruckquelle / Atmosphäre |
53.1a |
53.2a |
Außenatmosphäre am Ventil 53.1 / 53.2 |
54.1 |
54.2 |
Verbindungsleitungen zum Hubtisch 31.1 / 31.2 |
55.1 |
55.2 |
Unterdruckquelle |
56.1 |
56.2 |
Drosselventil für Drucklufteinblasen von unten |
57.1 |
57.2 |
Ventilsitz für Ventilstößel |
-- |
58.2 |
kompletter Ventilstößel Vorrichtungsvariante 2 |
-- |
59.2 |
Pfeillinie für Ventilstößelumströmung |
-- |
60.2 |
Pfeillinie für Ventilstößeldurchströmung |
-- |
61.2 |
Ringspalt im Ventilstößel |
-- |
62.2 |
Steuerkante am Ventilstößelgrundkörper |
-- |
63.2 |
Ventilstößelgrundkörper |
-- |
63.2a |
Anschlagfläche im Ventilstößel |
-- |
64.2 |
obere Ventilstößeldichtung |
-- |
65.2 |
untere Ventilstößeldichtung |
-- |
66.2 |
Ventilstößelbolzen |
-- |
67.2 |
Bolzenbund |
-- |
68.2 |
Gummi-Dämpfscheibe |
-- |
69.2 |
Kunststoff-Prallscheibe |
-- |
70.2 |
Ausfräsungen am Bolzen 66.2 als Luftstromkanäle |
-- |
71.2 |
Stellweg für Querschnittserweiterung |
-- |
72.2 |
Kurve für lineare Querschnittserweiterung |
-- |
73.2 |
Durchgangsquerschnitt im Schnitt "U" |
-- |
74.2 |
Durchgangsquerschnitt im Schnitt "V" |
-- |
75.2 |
Durchgangsquerschnitt im Schnitt "W" |
-- |
76.2 |
Darstellung eines Durchgangsquerscnittes |
-- |
77.2 |
kleine Öffnungsstellung für Luftstrom |
-- |
78.2 |
große Öffnungsstellung für Luftstrom |
-- |
79.2 |
Prallscheibenhöhe |
-- |
80.2 |
Beschleunigungsweg bei kleiner Ventilstößelöffnung |
-- |
81.2 |
Beschleunigungsweg bei großer Ventilstößelöffnung |
-- |
82.2 |
hydraulischer Stellzylinder |
-- |
83.2 |
Vertiefung Kolbenraum 22.2 |
-- |
84.2 |
Boden der Kolbenraumvertiefung |
-- |
85.2 |
Scheibe über der Kolbenraumvertiefung |
-- |
86.2 |
Kolbenstange zum Stellzylinder 82.2 |
-- |
87.2 |
Mitnehmerscheibe |
-- |
88.2 |
Abstand Scheibe 85.2 zu Scheibe 87.2 |
-- |
89.2 |
Kopfplatte zum Kolbenraum 22.2 |
-- |
90.2 |
elektronische Regeleinrichtung |
-- |
91.2 |
Hydraulikventil für Stellzylinder 82.2 |
-- |
91.2a |
Magnet A zum Hydraulikventil 91.2 |
-- |
91.2b |
Magnet B zum Hydraulikventil 91.2 |
92.1 |
92.2 |
Däpfungsgummi für Kolben 23.1 / 23.2 |
93.1 |
93.2 |
Druckluftnetz |
-- |
94.2 |
Freilaufweg am Ventilstößel 63.2 |
-- |
95.2 |
Metallhülse zum Ventilstößel |
-- |
96.2 |
Gummimantel zum Ventilstößel |
1. Verfahren zum Verdichten von Gießereiformstoffen innerhalb einer geschlossenen Formkammer,
die
- eine mit Modellplattendüsen (07.1, 07.2) versehene Modellplatte (02.1, 02.2),
- einen Formkasten (03.1, 03.2),
- einen Füllrahmen (04.1, 04.2) sowie
- eine mit Impulsdüsen (26.1, 26.2) versehenen Bodenplatte (18.1, 18.2) umfaßt, wobei
in einen laufenden Fluidisierungsvorgang hinein ein Druckluftstoß ausgelöst wird,
der den Formstoff verdichtet,
dadurch gekennzeichnet, daß
- in einer ersten Zeitspanne t1 ein Druckgefälle B zwischen der Formkammer (10.1, 10.2) und einem Raum (06.1, 06.2)
unterhalb der Modellplatte (02.1, 02.2) aufgebaut und hierdurch ein gleichmäßiger
Luftstrom erzeugt wird,
- in einer zweiten Zeitspanne t2 unmittelbar nach t1 das aufgebaute Druckgefälle B und hierdurch der Luftstrom vor dem Druckluftstoß im
wesentlichen aufrecht erhalten wird und
- anschließend der Druckluftstoß durch eine Druckerhöhung A erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Druckgefälle B mit einem Druckgradienten von maximal 5 bar/sek, insbesondere 1,5
bis 2,5 bar/sek, bis zu einem Wert von maximal 3 bar, insbesondere 0,5 bis 1,5 bar,
aufgebaut wird und das Druckgefälle B über die zweite Zeitspanne t2 mindestens 0,5 sek, insbesondere 1 bis 3 sek, wirksam bleibt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Aufrechterhaltung des Druckgefälles B nur soviel Druckluft in die Formkammer (10.1,
10.2) eingeblasen wird, daß die Druckluft ohne weiteren Druckstau in der Formkammer
(10.1, 10.2) über die Modellplattendüsen (07.1, 07.2) abfließt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Druckgefälle B durch Unterdruck an der Modellplattenunterseite (06.1, 06.2) erzeugt
wird und ein Freiraum (09.1, 09.2) im oberen Teil der Formkammer (10.1, 10.2) mit
der freien Atmosphäre in Verbindung steht, so daß keine evakuierende Wirkung in der
Formkammer (10.1, 10.2) entsteht.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
sich das Druckgefälle B aus einem Überdruckanteil B1 und einem Unterdruckanteil B2
zusammensetzt.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Druckgefälle B von der Modellplattenunterseite (06.1, 06.2) her aufgebaut wird,
indem die Druckluft entgegen der Schwerkraft des Formstoffes über die Modellplattendüsen
(07.1, 07.2) in die Formkammer (10.1, 10.2) eingeblasen wird, wodurch die Formkammer
und die Luftporen im Formstoff in einen, dem Druckgefälle B entsprechenden Überdruck
versetzt werden, und der Luftstrom danach durch Umschalten des Einblasventils (52.1,
52.2) und durch Zuschalten einer Druckluftquelle (44.1, 45.1/19.2, 60.2) von oben
nach unten durch den Formstoff einsetzt.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Druckluft über einzelne Einblasdüsen (37.1) mit unterschiedlichen Durchgangsquerschnitten
in die Formkammer (10.1, 10.2) eintritt, um partiell eine unterschiedliche Intensität
des Luftstromes zu bewirken.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
im Bereich der Formkastenwände durch Häufung der Modellplattendüsen (07.1, 07.2) der
Luftstrom eine erhöhte Intensität aufweist.
9. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Druckluftstoß durch ein von außen nach innen verlaufendes zeitversetztes Öffnen
der Impulsdüsen (26.1, 26.2) als glockenförmige Impulsdruckwelle auf den Formstoff
einwirkt und dadurch eine Intensivierung des Druckstoßes im Bereich der Formkastenwände
erzielt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die beim Druckluftstoß aufgebaute Druckerhöhung A nach einer Haltezeit t4 von maximal 0,5 sek zunächst über eine Ventilrampenzeit t5 von maximal 1 sek, insbesondere 0,5 sek, und dann über eine Drossel (48.1, 48.2)
innerhalb der Zeit t6 von maximal 3 sek, insbesondere 1,5 sek, schockfrei und kontrolliert abgebaut wird.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 10, mit einer
Formeinheit (05.1), einer Impulsverdichtungseinheit (16.1), einer Druckluftkammer
(19.1), einer an der Unterseite der Druckluftkammer (19.1) befindlichen Bodenplatte
(18.1), in der Impulsdüsen (26.1) für den Druckluftstoß feinrasterig und flächendeckend
angeordnet sind, einer Hubvorrichtung mit daran befestigten Ventilstößeln (25.1),
mit denen die Impulsdüsen (26.1) verschlossen bzw. geöffnet werden, einer von der
Bodenplatte (18.1) nach oben und von der Modellplatte (02.1) nach unten begrenzten
Formkammer (10.1), wobei die Modellplatte (02.1) mit den Modellplattendüsen (07.1)
versehen ist, sowie einem Hubtisch (31.1), womit die Formeinheit (05.1) mit einer
entsprechenden Schließkraft gegen einen Rahmen (17.1) der Bodenplatte (18.1) drückbar
ist und die Formkammer (10.1) über Dichtungen (11.1, 12.1, 13.1) druckdicht verschließbar
ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Bodenplatte (18.1) jeweils zwischen den Impulsdüsen (26.1) feinrasterig und flächendeckend
angeordnete, mit einem eigenen, von der Druckluftkammer (19.1) unabhängigen Druckluftsystem
(44.1) in Verbindung stehende Einblasdüsen (37.1) aufweist, womit ein gleichmäßig
verteilter und senkrecht wirkender Luftstrom in die Formkammer (10.1) einblasbar ist
und die Einblasdüsen (37.1) konstante Durchgangsquerschnitte aufweisen.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Druckregelventil (42.1) vor den Einblasdüsen (37.1) angeordnet ist, womit der
Massendurchsatz des Luftstromes einstellbar oder regelbar ist.
13. Vorrichtung nach den Ansprüchen 11 und 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Überwachung des Druckgefälles B in der Formkammer (10.1) oberhalb der Formstoffoberfläche
ein Drucksensor (49.1) vorgesehen ist, mittels dem bei Abweichungen von einer Sollwerttoleranz
am Druckregelventil (42.1) automatisch eine entsprechende Korrektur durchführbar ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
Verteilerrohre (34.1) vorgesehen sind, die mit Ventilen (45.1, 46.1) in Verbindung
stehen, die Bodenplatte (18.1) feinrasterig angeordnete Kanäle (35.1, 36.1) aufweist,
worüber die von den Verteilerrohren (34.1) und den Ventilen (45.1, 46.1) kommende
Druckluft den Einblasdüsen (37.1) zuführbar ist und die Summe der Querschnitte der
Kanäle (35.1, 36.1), der Verteilerrohre (34.1) und der Ventile (45.1, 46.1) größer
dimensioniert ist als die Summe der Querschnitte der Einblasdüsen (37.1), so daß die
Druckluft ungedrosselt zu den Einblasdüsen (37.1) strömbar ist.
15. Vorrichtung nach den Ansprüchen 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Einblasdüsen (37.1) als Vielfachschlitzdüsen mit maximal 0,6 mm, insbesondere
0,3 mm, Schlitzbreite ausgeführt sind; die wirksamen Durchgangsquerschnitte der einzelnen
Einblasdüsen zur Gewährleistung einer partiell unterschiedlichen Luftstromintensität,
insbesondere einer verstärkten Luftstromintensität im Bereich der Formkastenwände
durch die Bohrungen (40.1-d1, 40.1-d2) in einem unter der Bodenplatte (18.1) befestigten Flacheisen (38.1) und in einem
Dichtband (39.1) festgelegt sind, und das Flacheisen (38.1) die Einblasdüsen (37.1)
in ihren Aufnahmebohrungen fixiert.
16. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 10, mit einer
Formeinheit (05.2), einer Impulsverdichtungseinheit (16.2), einer Bodenplatte (18.2),
in der Impulsdüsen (26.2) fiir den Druckluftstoß feinrasterig und flächendeckend angeordnet
sind, einer Hubvorrichtung mit daran befestigten Ventilstößeln (58.2), mit denen die
Impulsdüsen (26.2) verschlossen bzw. geöffnet werden, einer von der Bodenplatte (18.2)
nach oben und von der Modellplatte (02.2) nach unten begrenzten Formkammer (10.2),
wobei die Modellplatte (02.2) mit den Modellplattendüsen (07.2) versehen ist, sowie
einem Hubtisch (31.2), womit die Formeinheit (05.2) mit einer entsprechenden Schließkraft
gegen einen Rahmen (17.2) der Bodenplatte (18.2) drückbar ist und die Formkammer (10.2)
über Dichtungen (11.2, 12.2, 13.2) druckdicht verschließbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
im Inneren der Ventilstößel (58.2) Einblasdüsen mit verstellbaren Durchgangsquerschnitten
integriert sind, womit der Massendurchsatz des Luftstromes einstellbar oder regelbar
ist, mittels der Einblasdüsen ein gleichmäßig verteilter und senkrecht wirkender Luftstrom
in die Formkammer (10.2) einblasbar ist und zur Verstellung der Durchgangsquerschnitte
ein Ventilstößelbolzen (66.2) innerhalb einer Ventilstößelbohrung im Ventilstößel
(58.2) axial verschiebbar ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Ventilstößel (58.2) aus einem Grundkörper (63.2) besteht, der im oberen Teil eine
erste Dichtung (64.2) zum Sperren des Luftstromes und im unteren Teil eine zweite
Dichtung (65.2) zum Sperren des Druckluftstoßes aufweist, der Grundkörper (63.2) auf
einem am Hubrahmen (24.2) befestigten Ventilstößelbolzen (66.2) geführt ist, der Ausfräsungen
(70.2) mit den Auslaufkurven (72.2) aufweist, wodurch an einer Steuerkante (62.2)
über den Stellweg (71.2) der Durchgangsquerschnitt (76.2) für den Luftstrom (60.2)
linear von Null bis maximal verstellbar ist, ein Ringspaltquerschnitt (61.2) im Ventilstößel
(58.2) vorgesehen ist, der größer ist als der maximale Durchgangsquerschnitt an der
Steuerkante (62.2) und der Ventilstößelbolzen (66.2) eine auf dem Bolzenbund (67.2)
aufliegende Dämpfscheibe (68.2) und eine Prallscheibe (69.2) aufweist, wobei die Dämpfscheibe
aus Gummi und die Prallscheibe aus schlagfestem Kunststoff besteht.
18. Vorrichtung nach den Ansprüchen 16 und 17,
dadurch gekennzeichnet, daß
die im Bereich der Formkastenwände angeordnete und in den Ventilstößeln 58.2 integrierte
Einblasdüsen (61.2 ) einen vergrößeten Durchgangsquerschnitt aufweisen, um eine intensivere
Luftstromwirkung im Bereich der Formkastenwände zu erzielen.
19. Vorrichtung nach den Ansprüchen 16 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Luftstrom aus der Druckluftkammer (19.2) speisbar ist und die Druckluftkammer
während des Luftstromes über das geöffnete Ventil (28.2) vom Druckluftnetz (93.2)
nachspeisbar ist, um den Ausgangsdruck für den nachfolgenden Druckluftstoß aufrecht
zu erhalten.
20. Vorrichtung nach den Ansprüchen 16 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Ventilstößel (58.2) ohne Krafteinwirkung durch den Hubrahmen (24.2) vom Systemdruck
(21.2) der Druckluftkammer (19.2) über die Fläche D 22 x 3,14/4 auf den Ventilsitz (57.2) drückbar ist und daß beim Hubbeginn des Hubrahmens
(24.2) der Ventilstößel vom Systemdruck (21.2) der Druckluftkammer (19.2) über die
Ringfläche (D22-D 21) x 3,14/4 auf dem Ventilsitz (57.2) fixiert ist und nach dem Anheben des Hubrahmens
(24.2) von der ersten Dichtung (64.2) und während des Luftstromes der Ventilstößel
weiter vom Systemdruck (21.2) der Druckluftkammer (19.2) über die Fläche D22 x 3,14/4 auf dem Ventilsitz (57.2) fixiert ist.
21. Vorrichtung nach den Ansprüchen 16 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Einstellung eines bestimmten Durchgangsquerschnittes (76.2) der Hubrahmen (24.2)
mit dem Ventilstößelbolzen (66.2) um eine Strecke (77.2) anhebbar ist und in dieser
Stellung bis zur Einleitung des Druckluftstoßes verbleibt und zur Einleitung des Druckluftstoßes
der Hubrahmen (24.2) mit dem Ventilstößelbolzen (66.2) weiter anhebbar und über den
Weg (80.2) auf eine hohe Geschwindigkeit beschleunigbar ist, mit welcher dann die
Prallscheibe (69.2) gegen die Ventilstößelfläche (63.2a) schlägt und den Ventilstößel
(63.2) mit der zweiten Dichtung (65.2) schlagartig vom Ventilsitz (57.2) um das Maß
h=D3/4 abhebt, wobei die aus Gummi bestehende Dämpfscheibe (68.2) den Anschlag dämpft
und die aus schlagfestem Kunststoff bestehende Prallscheibe (69.2) ein metallisches
Anschlagen verhindert.
22. Vorrichtung nach den Ansprüchen 16 bis 21,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Prallscheibenhöhe (79.2) und damit das Distanzmaß (94.2) für die einzelnen Ventilstößel
unterschiedlich ist und dadurch die Öffnungsfolge der Ventilstößel (58.2) bestimmbar
ist und die Hubkraft zum Anheben des Hubrahmens (24.2) reduzierbar ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Erzeugung einer glockenförmige Druckimpulswelle mit einer intensiveren Wirkung
im Bereich der Formkastenwände die Öffnungsfolge der Ventilstößel von außen nach innen
verläuft.
24. Vorrichtung nach den Ansprüchen 16 bis 23,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Ventistößelgrundkörper aus einer metallischen Hülse (95.2) und einer darauf aufvulkanisierten
Gummiummantelung (96.2) besteht und die Gummiummantelung die Funktion der oberen und
unteren Ventilstößeldichtung (64.2, 65.2) hat.
25. Vorrichtung nach den Ansprüchen 16 bis 24,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Einstellung eines Durchgangsquerschnittes für den Luftstrom ein Stellzylinder
(82.2) mit einem integrierten Wegmeßsystem in der Kopfplatte (89.2) eingebaut ist,
dessen Kolbenstange (86.2) mit der Mitnehmerscheibe (87.2) berührungslos durch die
Scheibe (85.2) in den Kolbenraum (83.2) eingeführt ist, durch Anheben der Kolbenstange
(86.2) sowie nach Durchfahren der Distanz (88.2) der Hubkolben (23.2) mit dem Hubrahmen
(24.2) von der Mitnehmerscheibe (87.2) soweit anhebbar ist, bis der vorgegebene Durchgangsquerschnitt
an der Steuerkante (62.2) und somit der erforderliche Massendurchsatz des Luftstromes
erreicht ist, und das genaue Positionieren des Hubrahmens (24.2) von der Regeleinrichtung
(90.2) in Verbindung mit einem Proportional- oder Servoventil (91.2) und dem Wegmeßsystem
durchführbar ist.
26. Vorrichtung nach den Ansprüchen 16 bis 25,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Hubkolben (23.2) mit der Scheibe (85.2) beim Druckluftstoß, der durch eine schlagartige
Entlastung des Kolbenraumes (22.2) über das großflächige Schnellschaltventil (29.2)
auslösbar ist, von der Mitnehmerscheibe (87.2) lösbar ist und dabei frei und ohne
Berührung zur Kolbenstange (86.2) mit hoher Geschwindigkeit bis gegen das Dämpfungsgummi
(92.2) verfahrbar ist.
27. Vorrichtung nach den Ansprüchen 16 bis 25,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Druckgefälle B in der Formkammer (10,2) oberhalb der Formstoffoberfläche von einem
Drucksensor (49.2) überwachbar ist und bei Abweichungen von der Sollwerttoleranz automatisch
eine entsprechende Korrektur der Kolbenstellung des Stellzylinders (82.2) über die
Regeleinrichtung (90.2) durchführbar ist.
28. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 6 und nach den Ansprüchen
11 und 16,
dadurch gekennzeichnet, daß
zum Einblasen der Druckluft von der Modellplattenunterseite (06.1, 06.2) ein separates
Druckluftsystem vorgesehen ist, welches ein Druckregelventil (51.1, 51.2), ein Schaltventil
(52.1, 52.2), ein Drosselventil (56.1, 56.2) und das Leitungssystem (54.1, 54.2) aufweist,
wobei am Druckregelventil (51.1, 51.2) der in der Formkammer (10.1, 10.2) und in den
Luftporen des Formstoffes aufzubauende Überdruck einstellbar ist, am regelbaren Drosselventil
(56.1, 56.2) die Einblasintensität und die Zunahme der Einblasintensität einstellbar
ist und das Einblasen durch das Schaltventil (52.1, 52.2) aktivierbar ist.
29. Vorrichtung nach den Ansprüchen 11 bis 28,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerorgane und Leitungen zwischen der Modellplattenunterseite (06.1, 06.2) und
der freien Atmosphäre (53.1a, 53.2a) oder der Unterdruckquelle (55.1, 55.2) so dimensioniert
sind, daß die aus den Modellplattendüsen (07.1, 07.2) in den Raum (06.1, 06.2) austretende
Abluft ohne nennenswerten Druckstau abfließbar ist.
30. Vorrichtung nach den Ansprüchen 11 und 16,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Höhe des Freiraums (09.1, 09.2) aufgrund der feinrasterigen und flächendeckenden
Anordnung der Düsen (26.1, 26.2 und 37.1, 61.2, 60.2) maximal 50%, insbesondere bis
25% der Formkastenhöhe beträgt.
31. Verwendung einer Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 28,
dadurch gekennzeichnet, daß
die modellbezogenen Betriebswerte für die Druckregelventile (27.1, 27.2, 42.1, 51.1
und 51.2), für den Hubwert des Stellzylinders (82.2), fiir das Drosselventil (56.1,
56.2), für die Unterdruckquelle (55.1, 55.2) und für die Zeiten t1 und t2 sowie für den Korrespondenzwert des Drucksensors (49.1, 49.2) fiir jedes einzelne
Modellplattenpaar in einem Datensatz ablegbar sind, der der Modellnummer fest zugeordnet
ist und daß die Modellnummer beim Modellwechsel über eine an der Modellplatte (02.1,
02.2) angebrachte Kodierleiste automatisch auslesbar oder über eine Tastatur bzw.
über einen Kodierschalter manuell eingebbar ist, wodurch die Betriebs- und Korrespondenzwerte
aus dem Datensatz automatisch an die Steuereinrichtung und an die Stellgeräte editierbar
sind.
1. Method for the compaction of foundry moulding materials within a closed moulding chamber
which comprises:-
- a model plate (02.1, 02.2) provided with model-plate nozzles (07.1, 07.2),
- a moulding box (03.1, 03.2),
- a filling frame (04.1, 04.2) and
- a bottom plate (18.1, 18.2) provided with pulse-type nozzles (26.1, 26.2),
a compressed-air blast which compacts the moulding material being released into a
continuous fluidizing operation,
characterized in that,
- in a first time span t1, a pressure drop B is built up between the moulding chamber (10.1, 10.2) and a space
(06.1, 06.2) below the model plate (02.1, 02.2) and a uniform air-stream is thereby
generated,
- in a second time span t2 immediately after t1, the built-up pressure drop B, and thereby the air-stream, is essentially maintained
prior to the compressed-air blast, and,
- subsequently, the compressed-air blast takes place by means of a pressure rise A.
2. Method according to Claim 1,
characterized in that
the pressure drop B is built up with a pressure gradient of a maximum of 5 bar/sec,
in particular 1.5 to 2.5 bar/sec, to a value of a maximum of 3 bar, in particular
0.5 to 1.5 bar, and the pressure drop B remains effective over the second time span
t2 for at least 0.5 sec, in particular 1 to 3 sec.
3. Method according to Claims 1 and 2,
characterized in that,
to maintain the pressure drop B, only so much compressed air is injected into the
moulding chamber (10.1, 10.2) that the compressed air flows out via the model-plate
nozzles (07.1, 07.2) without a further pressure build-up in the moulding chamber (10.1,
10.2).
4. Method according to Claims 1 or 2,
characterized in that
the pressure drop B is generated by means of a vacuum on the model-plate underside
(06.1, 06.2), and a free space (09.1, 09.2) in the upper part of the moulding chamber
(10.2, 10.2) is connected to the free atmosphere, so that no evacuating action occurs
in the moulding chamber (10.1, 10.2).
5. Method according to Claims 1 to 4,
characterized in that
the pressure drop B is composed of an overpressure component B1 and of an underpressure
component B2.
6. Method according to Claims 1 to 3,
characterized in that
the pressure drop B is built up from the model-plate underside (06.1, 06.2), in that the compressed air is injected into the moulding chamber (10.1, 10.2) via the model-plate
nozzles (07.1, 07.2) counter to the gravitational force of the moulding material,
with the result that the moulding chamber and the air voids in the moulding material
are put into an overpressure corresponding to the pressure drop B, and the air-stream
is thereafter initiated from above downwards through the moulding material as a result
of the changeover of the injection valve (52.1, 52.2) and of the connection of a compressed-air
source (44.1, 45.1/19.2, 60.2).
7. Method according to Claims 1 to 6,
characterized in that
in that the compressed air enters the moulding chamber (10.1, 10.2) via individual injection
nozzles (37.1) having different passage cross sections, in order partially to bring
about a different intensity of the air-stream.
8. Method according to Claim 7,
characterized in that
the air-stream has increased intensity in the region of the moulding-box walls due
to the accumulation of model-plate nozzles (07.1, 07.2).
9. Method according to Claim 1,
characterized in that
the compressed-air blast acts as a bell-shaped pulsed pressure wave on the moulding
material as a result of an opening of the pulse-type nozzles (26.1, 26.2) which takes
place from the outside inwards and is staggered in time, and an intensification of
the pressure blast in the region of the moulding-box walls is thereby achieved.
10. Method according to Claim 1,
characterized in that,
after a holding time t4 of a maximum of 0.5 sec, the pressure rise A built up during the compressed-air blast
is reduced in a shock-free and controlled manner first over a valve ramp time t5 of a maximum of 1 sec, in particular 0.5 sec, and then via a throttle (48.1, 48.2)
within the time t6 of a maximum of 3 sec, in particular 1.5 sec.
11. Device for carrying out the method according to Claims 1 to 10, with a moulding unit
(05.1), a pulse-type compaction unit (16.1), a compressed-air chamber (19.1), a bottom
plate (18.1) which is located on the underside of the compressed-air chamber (19.1)
and in which pulse-type nozzles (26.1) for the compressed-air blast are arranged in
the form of a fine grid and in a surface-covering manner, a lifting device with valve
tappets (25.1) which are fastened to it and by means of which the pulse-type nozzles
(26.1) are closed and opened, a moulding chamber (10.1) delimited upwards by the bottom
plate (18.1) and downwards by the model plate (02.1), the model plate (02.1) being
provided with the model-plate nozzles (07.1), and a lifting table (31.1), by means
of which the moulding unit (05.1) can be pressed with an appropriate closing force
against a frame (17.1) of the bottom plate (18.1) and the moulding chamber (10.1)
can be closed, pressure-tight, via seals (11.1, 12.1, 13.1),
characterized in that
the bottom plate (18.1) has injection nozzles (37.1) which are in each case arranged
between the pulse-type nozzles (26.1) in the form of a fine grid and in a surface-covering
manner and are connected to a specific compressed-air system (44.1) independent of
the compressed-air chamber (19.1), by virtue of which a uniformly distributed and
perpendicularly acting air-stream can be injected into the moulding chamber (10.1),
and the injection nozzles (37.1) have constant passage cross sections.
12. Device according to Claim 11,
characterized in that
a pressure-regulating valve (42.1) is arranged upstream of the injection nozzles (37.1),
with the result that the mass throughput of the air-stream can be set or regulated.
13. Device according to Claims 11 and 12,
characterized in that,
to monitor the pressure drop B in the moulding chamber (10.1), the moulding-material
surface has provided above it a pressure sensor (49.1), by means of which an appropriate
correction can be carried out automatically at the pressure-regulating valve (42.1)
in the event of deviations from a desired-value tolerance.
14. Device according to Claim 11 or 12,
characterized in that
distributor tubes (34.1) are provided, which are connected to valves (45.1, 46.1),
the bottom plate (18.1) has ducts (35.1, 36.1) which are arranged in the form of a
fine grid and via which the compressed air coming from the distributor tubes (34.1)
and the valves (45.1, 46.1) can be supplied to the injection nozzles (37.1), and the
sum of the cross sections of the ducts (35.1, 36.1), of the distributor tubes (34.1)
and of the valves (45.1, 46.1) is dimensioned to be larger than the sum of the cross
sections of the injection nozzles (37.1), so that the compressed air can flow, unthrottled,
to the injection nozzles (37.1).
15. Device according to Claims 11 to 14,
characterized in that
the injection nozzles (37.1) are designed as multiple-slit nozzles with a slit width
of a maximum of 0.6 mm, in particular 0.3 mm, the effective passage cross sections
of the individual injection nozzles are secured in a flat iron bar (38.1) fastened
under the bottom plate (18.1) and in a sealing strip (39.1) in order to ensure a partially
different air-stream intensity, in particular a reinforced air-stream intensity in
the region of the moulding-box walls through the bores (40.1-d1, 40.1-d2), and the flat iron bar (38.1) fixes the injection nozzles (37.1) in their receiving
bores.
16. Device for carrying out the method according to Claims 1 to 10, with a moulding unit
(05.2), a pulse-type compaction unit (16.2), a bottom plate (18.2) in which pulse-type
nozzles (26.2) for the compressed-air blast are arranged in the form of a fine grid
and in a surface-covering manner, a lifting device with valve tappets (58.2) which
are fastened to it and by means of which the pulse-type nozzles (26.2) are closed
and opened, a moulding chamber (10.2) delimited upwards by the bottom plate (18.2)
and downwards by the model plate (02.2), the model plate (02.2) being provided with
the model plate nozzles (07.2), and a lifting table (31.2), by means of which the
moulding unit (05.2) can be pressed with an appropriate closing force against a frame
(17.2) of the bottom plate (18.2) and the moulding chamber (10.2) can be closed, pressure-tight,
via seals (11.2, 12.2, 13.2),
characterized in that
injection nozzles with adjustable passage cross sections are integrated inside the
valve tappets (58.2), with the result that the mass throughput of the air-stream can
be set or regulated, a uniformly distributed and perpendicularly acting air-stream
can be injected into the moulding chamber (10.2) by means of the injection nozzles,
and, for the adjustment of the passage cross sections, a valve-tappet bolt (66.2)
can be displaced axially within a valve-tappet bore in the valve tappet (58.2).
17. Device according to Claim 16,
characterized in that
the valve tappet (58.2) consists of a basic body (63.2) which has in the upper part
a first seal (64.2) for blocking the air-stream and in the lower part a second seal
(65.2) for blocking the compressed-air blast, the basic body (63.2) is guided on a
valve-tappet bolt (66.2) which is fastened to the lifting frame (24.2) and which has
milled-out portions (70.2) with the run-out curves (72.2), as a result of which the
passage cross section (76.2) for the air-stream (60.2) can be adjusted linearly from
zero to a maximum at a control edge (62.2) over the adjusting travel (71.2), an annular-gap
cross section (61.2) in the valve tappet (58.2) is provided, which is larger than
the maximum passage cross section at the control edge (62.2), and the valve-tappet
bolt (66.2) has a damping disc (68.2), resting on the bolt collar (67.2), and a baffle
disc (69.2), the damping disc consisting of rubber and the baffle disc consisting
of impact-resistant plastic.
18. Device according to Claims 16 and 17,
characterized in that
the injection nozzles (61.2) arranged in the region of the moulding-box walls and
integrated in the valve tappets (58.2) have an enlarged passage cross section, in
order to achieve a more intensive air-stream action in the region of the moulding-box
walls.
19. Device according to Claims 16 to 18,
characterized in that
the air-stream can be fed from the compressed-air chamber (19.2), and the compressed-air
chamber can be backfed from the compressed-air network (93.2) during the air-stream
via the opened valve (28.2), in order to maintain the initial pressure for the subsequent
compressed-air blast.
20. Device according to Claims 16 to 19,
characterized in that
the valve tappet (58.2) can be pressed, without the action of force, onto the valve
seat (57.2) by the lifting frame (24.2) from the system pressure (21.2) of the compressed-air
chamber (19.2) over the area D22 x 3.14/4, and in that, at the start of the stroke of the lifting frame (24.2), the valve tappet is fixed
on the valve seat (57.2) by the system pressure (21.2) of the compressed-air chamber
(19.2) over the annular area (D22-D21)x 3.14/4, and, after the lifting frame (24.2) is raised from the first seal (64.2)
and during the air-stream, the valve tappet is further fixed on the valve seat (57.2)
by the system pressure (21.2) of the compressed-air chamber (19.2) over the area D22 x 3.14/4.
21. Device according to Claims 16 to 20,
characterized in that,
to set a defined passage cross section (76.2), the lifting frame (24.2) can be raised,
together with the valve-tappet bolt (66.2), by the amount of an extent (77.2) and
remains in this position until the compressed-air blast is initiated, and, to initiate
the compressed-air blast, the lifting frame (24.2), together with the valve-tappet
bolt (66.2), can be raised further and can be accelerated over the travel (80.2) to
a high speed at which the baffle disc (69.2) then knocks against the valve-tappet
face (63.2a) and abruptly lifts off the valve tappet (63.2), together with the second
seal (65.2), from the valve seat (57.2) by the amount h=D3/4, the damping disc (68.2) which consists of rubber damping the impact, and the baffle
disc (69.2) which consists of impact-resistant plastic preventing a metallic impact.
22. Device according to Claims 16 to 21,
characterized in that
the baffle-disc height (79.2), and consequently the distance dimension (94.2) for
the individual valve tappets, is different, and, as a result, the opening sequence
of the valve tappets (58.2) can be determined and the lifting force for raising the
lifting frame (24.2) can be reduced.
23. Device according to Claim 22,
characterized in that,
to generate a bell-shaped pulsed pressure wave with a more intensive action in the
region of the moulding-box walls, the opening sequence of the valve tappets runs from
the outside inwards.
24. Device according to Claims 16 to 23,
characterized in that
the valve-tappet basic body consists of a metallic sleeve .(95.2) and of a rubber
casing (96.2) vulcanized on the latter, and the rubber casing has the function of
the upper and lower valve-tappet seals (64.2, 65.2).
25. Device according to Claims 16 to 24,
characterized in that,
to set a passage cross section for the air-stream, an adjusting cylinder (82.2) with
an integrated travel measurement system is installed in the head plate (89.2), the
piston rod (86.2) of the said adjusting cylinder being introduced with the driving
disc (87.2) contactlessly through the disc (85.2) into the piston space (83.2), the
lifting piston (23.2) together with the lifting frame (24.2) can be raised from the
driving disc (87.2) by the raising of the piston (86.2) and after the covering of
the distance (88.2), until the predetermined passage cross section at the control
edge (62.2), and therefore the necessary mass throughput of the air-stream, is reached,
and the exact positioning of the lifting frame (24.2) can be carried out by the regulating
means (90.2) in conjunction with a proportional or servo valve (91.2) and with the
travel measurement system.
26. Device according to Claims 16 to 25,
characterized in that
the lifting piston (23.2) together with the disc (85.2) can be released from the driving
disc (87.2) during the compressed-air blast, which can be triggered by means of an
abrupt relief of the piston space (22.2) via the large-area quick-action switching
valve (29.2), and at the same time can be moved freely and without contact with the
piston rod (86.2), at high speed, up against the damping rubber (92.2).
27. Device according to Claims 16 to 25,
characterized in that
the pressure drop B in the moulding chamber (10.2) above the moulding-material surface
can be monitored by a pressure sensor (49.2) and an appropriate correction of the
piston position of the adjusting cylinder (82.2) can be carried out automatically
via the regulating means (90.2) in the event of deviations from the desired-value
tolerance.
28. Device for carrying out the method according to Claim 6 and according to Claims 11
and 16,
characterized in that,
to inject the compressed air from the model-plate underside (06.1, 06.2), a separate
compressed-air system is provided, which has a pressure-regulating valve (51.1, 51.2),
a switching valve (52.1, 52.2), a throttle valve (56.1, 56.2) and the line system
(54.1, 54.2), the overpressure to be built up in the moulding chamber (10.1, 10.2)
and in the air voids of the moulding material being capable of being set at the pressure-regulating
valve (51.1, 51.2), the injection intensity and the increase in injection intensity
being capable of being set at the regulatable throttle valve (56.1, 56.2), and injection
being capable of being activated by means of the switching valve (52.1, 52.2).
29. Device according to Claims 11 to 28,
characterized in that
the control members and lines between the model-plate underside (06.1, 06.2) and the
free atmosphere (53.1a, 53.2a) or the vacuum source (55.1, 55.2) are dimensioned such
that the spent air emerging from the model-plate nozzles (07.1, 07.2) into the space
(06.1, 06.2) can flow out without any appreciable pressure build-up.
30. Device according to Claims 11 and 16,
characterized in that
the height of the free space (09.1, 09.2) by virtue of the nozzles (26.1, 26.2 and
37.1, 61.2, 60.2) being arranged in the form of a fine grid and in a surface-covering
manner amounts to a maximum of 50%, in particular up to 25%, of the moulding-box height.
31. Use of the device according to Claims 1 to 28,
characterized in that
the model-related operating values for the pressure-regulating valves (27.1, 27.2,
42.1, 51.1 and 51.2), for the stroke value of the adjusting cylinder (82.2), for the
throttle valve (56.1, 56.2), for the vacuum source (55.1, 55.2) and for the times
t1 and t2 and also for the correspondence value of the pressure sensor (49.1, 49.2) for each
individual pair of model plates can be filed in a data record which is permanently
assigned to the model number, and in that, during the model change, the model number can be read out automatically via a coding
strip attached to the model plate (02.1, 02.2) or can be 'entered manually via a keypad
or via a coding switch, with the result that the operating and correspondence values
from the data record can be edited automatically to the control means and to the actuating
instruments.
1. Procédé pour comprimer des matières moulables de fonderie à l'intérieur d'une chambre
de moulage fermée comprenant une plaque-modèle (02.1, 02.2) équipée de buses de plaque-modèle
(07.1, 07.2), un châssis de moule (03.1, 03.2), une rehausse (04.1, 04.2) et une plaque
de fond (18.1, 18.2) équipée de buses à impulsions (26.1, 26.2), un jet d'air comprimé
étant envoyé au cours d'un processus continu de fluidisation pour comprimer la matière
moulable, caractérisé en ce qu'une chute de pression B est réalisée, dans un premier laps de temps t1, entre la chambre de moulage (10.1, 10.2) et un espace (06.1, 06.2) situé au-dessous
de la plaque-modèle (02.1, 02.2) pour produire un flux d'air régulier, la chute de
pression B réalisée et par là même le flux d'air sont essentiellement conservés dans
un deuxième laps de temps t2, immédiatement après t1, avant que le jet d'air comprimé ne soit envoyé, et le jet d'air comprimé est ensuite
libéré par élévation de la pression A.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que la chute de pression B est réalisée avec un gradient de pression de 5 bars/s maximum,
notamment entre 1,5 et 2,5 bars/s, et une valeur de 3 bars maximum, notamment de 0,5
à 1,5 bar et en ce que la chute de pression B reste effective dans le deuxième laps de temps t2 pendant au moins 0,5 seconde, notamment durant 1 à 3 secondes.
3. Procédé selon les revendications 1 à 2, caractérisé en ce que, pour maintenir la chute de pression B, l'air comprimé est soufflé dans la chambre
de moulage (10.1, 10.2) en quantité suffisante pour que l'air comprimé s'écoule, sans
accumulation de pression supplémentaire dans la chambre de moulage (10.1, 10.2), par
les buses de la plaque-modèle (07.1, 07.2).
4. Procédé selon les revendications 1 ou 2, caractérisé en ce que la chute de pression B est produite par réalisation d'une dépression sur la face
inférieure de la plaque-modèle (06.1, 06.2) et en ce qu'un espace libre (09.1, 09.2) situé dans la partie supérieure de la chambre de moulage
(10.1, 10.2) est en liaison avec l'atmosphère libre de sorte qu'il n'y a pas d'effet
d'évacuation dans la chambre de moulage (10.1, 10.2).
5. Procédé selon les revendications 1 à 4, caractérisé en ce que la chute de pression B se compose d'une partie surpression B1 et d'une partie dépression
B2.
6. Procédé selon les revendications 1 à 3, caractérisé en ce que la chute de pression B est réalisée à partir de la face inférieure de la plaque-modèle
(06.1, 06.2) en soufflant l'air comprimé en s'opposant à la force de gravité de la
matière moulable par les buses de la plaque-modèle (07.1, 07.2) dans la chambre de
moulage (10.1, 10.2), la chambre de moulage et les cavités de la matière moulable
aérée étant mises dans un état de surpression correspondant à la chute de pression
B et le flux d'air traversant ensuite la matière moulable de haut en bas en renversant
la soupape de soufflage (52.1, 52.2) et en activant une source d'air comprimé (44.1,
45.1/19.2, 60.2).
7. Procédé selon les revendications 1 à 6, caractérisé en ce que l'air comprimé pénètre par les différentes buses de soufflage (37.1) présentant des
sections de passage variables dans la chambre de moulage (10.1, 10.2) pour induire
partiellement une intensité différente du flux d'air.
8. Procédé selon la revendication 7, caractérisé en ce que le flux d'air présente, au voisinage des parois du châssis du moule, une intensité
supérieure par suite de l'accumulation des buses de plaque-modèle (07.1, 07.2).
9. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que le jet d'air comprimé agit comme une onde de pression d'impulsion en forme de cloche
sur la matière moulable par suite de l'ouverture décalée dans le temps de l'extérieur
vers l'intérieur des buses à impulsions (26.1, 26.2), ce qui provoque une intensification
du jet d'air comprimé au voisinage des parois du châssis du moule.
10. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'augmentation de pression A provoquée par le jet d'air comprimé est réduite en douceur
et de manière contrôlée après un temps de maintien t4 de 0,5 seconde maximum, tout d'abord pendant un temps de rampe de soupape t5 de 1 seconde maximum, en particulier de 0,5 seconde, puis au moyen d'une vanne papillon
(48.1, 48.2) pendant un temps t6 de 3 secondes maximum, en particulier de 1,5 seconde.
11. Dispositif pour réaliser le procédé selon les revendications 1 à 10, comprenant une
unité de moulage (05.1), une unité de compression par impulsions (16.1), une chambre
à air comprimé (19.1), une plaque de fond (18.1) située sur la face inférieure de
la chambre à air comprimé (19.1) sur laquelle sont disposées en formant un fin quadrillage
couvrant toute la surface des buses à impulsions (26.1) qui envoient le jet d'air
comprimé, un dispositif de levage avec des poussoirs de soupape (25.1) fixés dessus
qui permettent de fermer ou d'ouvrir les buses à impulsions (26.1), une chambre de
moulage (10.1) limitée vers le haut par la plaque de fond (18.1) et vers le bas par
la plaque-modèle (02.1), la plaque-modèle (02.1) portant les buses de plaque-modèle
(07.1), et une table de levage (31.1) qui permet de presser l'unité de moulage (05.1)
avec une force de serrage correspondante contre un cadre (17.1) de la plaque de fond
(18.1) et de fermer de manière étanche la chambre de moulage (10.1) au moyen de joints
(11.1, 12.1, 13.1), caractérisé en ce que la plaque de fond (18.1) comprend des buses de soufflage (37.1) disposées respectivement
entre les buses à impulsions (26.1) en formant un fin quadrillage couvrant toute la
surface qui sont en liaison avec leur propre système de production d'air comprimé
(44.1) indépendant de la chambre à air comprimé (19.1), qui permettent de souffler
un flux d'air uniformément réparti et agissant dans le sens vertical dans la chambre
de moulage (10.1) et les buses de soufflage présentent des sections de passage constantes.
12. Dispositif selon la revendication 11, caractérisé en ce qu'une soupape de réglage de pression (42.1) est disposée en amont des buses de soufflage
(37.1) pour réguler ou régler le débit-masse du flux d'air.
13. Dispositif selon les revendications 11 et 12, caractérisé en ce qu'il est prévu, pour surveiller la chute de pression B, dans la chambre de moulage (10.1)
au-dessus de la surface de la matière moulable un capteur de pression (49.1) qui permet,
en cas de déviations d'une tolérance représentant une valeur de consigne d'effectuer
automatiquement une correction correspondante sur la soupape de réglage de pression
(42.1).
14. Dispositif selon la revendication 11 ou 12, caractérisé en ce qu'il est prévu des tubes distributeurs (34.1) qui sont en liaison avec des soupapes
(45.1, 46.1), en ce que la plaque de fond (18.1) comprend des canaux (35.1, 36.1) disposés de manière à former
un fin quadrillage par l'intermédiaire desquels l'air comprimé venant des tubes distributeurs
(34.1) et des soupapes (45.1, 46.1) peut être amené aux buses de soufflage (37.1)
et en ce que la somme des sections transversales des canaux (35.1, 36.1), des tubes distributeurs
(34.1) et des soupapes (45.1, 46.1) est supérieure à la somme des sections transversales
des buses de soufflage (37.1) de sorte que l'air comprimé peut être acheminé librement
aux buses de soufflage (37.1).
15. Dispositif selon les revendications 11 à 14, caractérisé en ce que les buses de soufflage (37.1) sont réalisées en tant que buses à fentes multiples
d'une largeur maximale de 0,6 mm, en particulier de 0,3 mm, en ce que les sections de passage effectives des différentes buses de soufflage visant à garantir
une intensité en partie différente du flux d'air, notamment une intensité du flux
d'air plus importante au voisinage des parois du châssis du moule, sont déterminées
par les trous (40.1-d1, 40.1-d2) effectués dans un acier plat (38.1) fixé sous la plaque de fond (18.1) et dans une
bande d'étanchéité (39.1) et en ce que l'acier plat (38.1) fixe les buses de soufflage (37.1) dans les trous qui les reçoivent.
16. Dispositif pour réaliser le procédé selon les revendications 1 à 10, comprenant une
unité de moulage (05.2), une unité de compression par impulsions (16.2), une plaque
de fond (18.2) dans laquelle sont disposées en formant un fin quadrillage couvrant
toute la surface des buses à impulsions (26.2) qui envoient le jet d'air comprimé,
un dispositif de levage avec des poussoirs de soupape (58.2) fixés dessus qui permettent
de fermer ou d'ouvrir les buses à impulsions (26.2), une chambre de moulage (10.2)
limitée vers le haut par la plaque de fond (18.2) et vers le bas par la plaque-modèle
(02.2), la plaque-modèle (02.2) portant les buses de plaque-modèle (07.2), et une
table de levage (31.2) qui permet de presser l'unité de moulage (05.2) avec une force
de serrage correspondante contre un cadre (17.2) de la plaque de fond (18.2) et de
fermer de manière étanche la chambre de moulage (10.2) au moyen de joints (11.2, 12.2,
13.2), caractérisé en ce que des buses de soufflage à sections de passage variables sont intégrées dans les poussoirs
de soupape (58.2) pour réguler ou régler le débit-masse du flux d'air, en ce que les buses de soufflage permettent de souffler un flux d'air uniformément réparti
et agissant dans le sens vertical dans la chambre de moulage (10.2) et en ce que, pour varier les sections de passage, un goujon de poussoir de soupape (66.2) peut
être déplacé dans le sens axial à l'intérieur d'un trou du poussoir de soupape (58.2).
17. Dispositif selon la revendication 16, caractérisé en ce que le poussoir de soupape (58.2) se compose d'un corps de base (63.2) comprenant dans
sa partie supérieure un premier joint (64.2) pour stopper le flux d'air et, dans sa
partie inférieure, un deuxième joint (65.2) pour stopper le jet d'air comprimé, en ce que le corps de base (63.2) est guidé par un goujon de poussoir de soupape (66.2) fixé
au cadre de levage (24.2) qui présente des fraisures (70.2) avec des courbes de sortie
(72.2) et qui permet de varier sur une arête de commande (62.2) et sur la trajectoire
de réglage (71.2) la section de passage (76.2) du flux d'air (60.2) de manière linéaire,
de zéro à la valeur maximale, une section de fente annulaire (61.2) étant prévue dans
le poussoir de soupape (58.2), qui est supérieure à la section de passage maximale
sur l'arête pilotante (62.2) et en ce que le goujon de poussoir de soupape (66.2) comprend une rondelle d'amortissement (68.2)
et une rondelle de rebondissement (69.2) posées sur la collerette de boulon (67.2),
la rondelle d'amortissement étant constituée de caoutchouc et la rondelle de rebondissement
de matière plastique résistant aux chocs.
18. Dispositif selon les revendications 16 et 17, caractérisé en ce que les buses de soufflage (61.2) disposées au voisinage des parois du châssis du moule
et intégrées dans les poussoirs de soupape (58.2) présentent une section de passage
plus importante pour intensifier l'effet du flux d'air au voisinage des parois du
châssis de moule.
19. Dispositif selon les revendications 16 à 18, caractérisé en ce que le flux d'air peut être amené par la chambre à air comprimé (19.2) et la chambre
à air comprimé ré-alimentée, pendant l'écoulement du flux d'air, par le biais de la
soupape (28.2) ouverte du réseau d'air comprimé (93.2) afin de conserver la pression
de départ nécessaire au jet d'air comprimé suivant.
20. Dispositif selon les revendications 16 à 19, caractérisé en ce que le poussoir de soupape (58.2) peut être pressé contre le siège de soupape (57.2),
sans l'aide du cadre de levage (24.2), par la pression (21.2) de la chambre à air
comprimé (19.2) sur la surface D22 x 3,14/4 et en ce que, lorsque le cadre de levage (24.2) commence à se lever, le poussoir de soupape est
fixé sur le siège de soupape (57.2) par la pression (21.2) de la chambre à air comprimé
(19.2) sur la surface annulaire (D22-D21) x 3,14/4 et en ce que, une fois le cadre de levage (24.2) soulevé du premier joint (64.2) et tandis que
le flux d'air s'écoule, le poussoir de soupape est fixé un peu plus sur le siège de
soupape (57.2) par la pression (21.2) de la chambre à air comprimé (19.2) sur la surface
D22 x 3,14/4.
21. Dispositif selon les revendications 16 à 20, caractérisé en ce que, pour régler une certaine section de passage (76.2), le cadre de levage (24.2) comprenant
le goujon de poussoir de soupape (66.2) peut être soulevé à une certaine hauteur (77.2)
et reste dans cette position jusqu'à ce que le jet d'air comprimé soit envoyé et en ce que, pour envoyer le jet d'air comprimé, le cadre de levage (24.2) comprenant le goujon
de poussoir de soupape (66.2) peut être soulevé un peu plus haut et déplacé sur la
distance (80.2) à une vitesse plus élevée à laquelle la rondelle de rebondissement
(69.2) frappe la surface du poussoir de soupape (63.2a) et soulève brusquement le
poussoir de soupape (63.2) avec le deuxième joint (65.2) du siège de soupape (57.2)
à la hauteur de h=D3/4, la rondelle d'amortissement (68.2) constituée de caoutchouc amortissant le choc
et la rondelle de rebondissement (69.2) constituée d'une matière plastique résistant
aux chocs empêchant un choc métallique.
22. Dispositif selon les revendications 16 à 21, caractérisé en ce que la hauteur de la rondelle de rebondissement (79.2) et donc la distance (94.2) sont
différentes pour les différents poussoirs de soupape, ce qui permet de déterminer
l'ordre d'ouverture des poussoirs de soupape (58.2) et de réduire la force de levage
nécessaire pour soulever le cadre de levage (24.2).
23. Dispositif selon la revendication 22, caractérisé en ce que, pour produire une onde de pression d'impulsion en forme de cloche dont l'effet est
intensifié au voisinage des parois du châssis du moule, l'ordre d'ouverture des poussoirs
de soupape est de l'extérieur vers l'intérieur.
24. Dispositif selon les revendications 16 à 23, caractérisé en ce que le corps de base des poussoirs de soupape est constitué d'un manchon métallique (95.2)
et d'une enveloppe en caoutchouc (96.2) vulcanisée par-dessus et en ce que la fonction de l'enveloppe en caoutchouc est celle des joints supérieur et inférieur
des poussoirs de soupape (64.2, 65.2).
25. Dispositif selon les revendications 16 à 24, caractérisé en ce que, pour régler une section de passage du flux d'air, un vérin de réglage (82.2) avec
système de mesure du déplacement intégré est installé sur la plaque supérieure (89.2),
sa tige de piston (86.2) pénétrant avec le disque entraîneur (87.2) sans qu'il y ait
le moindre contact dans le compartiment du piston (83.2) en traversant la rondelle
(85.2), le piston de levage (23.2) pouvant être soulevé avec le cadre de levage (24.2)
du disque entraîneur (87.2) en soulevant la tige de piston (86.2) et après avoir parcouru
la distance (88.2) jusqu'à ce que la section de passage prévue sur l'arête de commande
(62.2) et donc le débit-masse nécessaire du flux d'air soient atteints et le positionnement
exact du cadre de levage (24.2) pouvant être réalisé par l'équipement de réglage (90.2)
en liaison avec une soupape à commande proportionnelle ou à servocommande (91.2) et
avec le système de mesure du déplacement.
26. Dispositif selon les revendications 16 à 25, caractérisé en ce que le piston de levage (23.2) comprenant la rondelle (85.2) peut être détaché lorsque
le jet d'air comprimé est envoyé, l'envoi du jet d'air comprimé pouvant être déclenché
par une décharge brutale du compartiment du piston (22.2) via la grande soupape à
action rapide (29.2), du disque entraîneur (87.2) et être en l'occurrence déplacé
librement et sans aucun contact avec la tige de piston (86.2) à vitesse élevée jusqu'à
heurter le caoutchouc d'amortissement (92.2).
27. Dispositif selon les revendications 16 à 25, caractérisé en ce que la chute de pression B dans la chambre de moulage (10.2) au-dessus de la surface
de la matière moulable peut être surveillée par un capteur de pression (49.2) et,
en cas de déviations de la tolérance représentant la valeur de consigne, une correction
correspondante de la position du piston du vérin de réglage (82.2) peut être effectuée
automatiquement par l'équipement de réglage (90.2).
28. Dispositif pour réaliser le procédé selon la revendication 6 et selon les revendications
11 et 16, caractérisé en ce qu'il est prévu, pour souffler l'air comprimé à partir de la face inférieure de la plaque-modèle
(06.1, 06.2), un système de production d'air comprimé séparé comprenant une soupape
de réglage de pression (51.1, 51.2), une soupape de commande (52.1, 52.2), une vanne
papillon (56.1, 56.2) et le système de canalisations (54.1, 54.2), la surpression
qui doit être réalisée dans la chambre de moulage (10.1, 10.2) et dans les cavités
de la matière moulable aérée pouvant être réglée sur la soupape de réglage de pression
(51.1, 51.2), l'intensité de soufflage et l'accroissement de l'intensité de soufflage
pouvant être réglés sur la vanne papillon (56.1, 56.2) réglable et le soufflage pouvant
être activé par la soupape de commande (52.1, 52.2).
29. Dispositif selon les revendications 11 à 28, caractérisé en ce que les organes de commande et les canalisations situés entre la face inférieure de la
plaque-modèle (06.1, 06.2) et l'atmosphère libre (53.1a, 53.2a) ou la source de dépression
(55.1, 55.2) sont dimensionnés de manière à ce que l'air d'échappement sortant des
buses de la plaque-modèle (07.1, 07.2) pour entrer dans l'espace (06.1, 06.2) peut
s'écouler sans accumulation de pression notable.
30. Dispositif selon les revendications 11 et 16, caractérisé en ce que la hauteur de l'espace libre (09.1, 09.2) est de 50% maximum et représente en particulier
25 % maximum de la hauteur du châssis du moule par suite de la disposition des buses
(26.1, 26.2 et 37.1, 61.2, 60.2) qui forment un fin quadrillage couvrant toute la
surface.
31. Utilisation d'un dispositif selon les revendications 1 à 28, caractérisée. en ce que les paramètres d'exploitation liés au modèle pour les soupapes de réglage de pression
(27.1, 27.2, 42.1, 51.1 et 51.2), pour la valeur de levage du vérin de réglage (82.2),
pour la vanne papillon (56.1, 56.2), pour la source de dépression (55.1, 55.2) et
pour les temps t1 et t2 ainsi que pour la valeur de correspondance du capteur de pression (49.1, 49.2) peuvent
être déposés pour chaque paire de plaques-modèles dans un article associé de manière
définitive au numéro du modèle et en ce que le numéro du modèle, lors du changement de modèle, peut être lu automatiquement grâce
à un code-barre apposé sur la plaque-modèle (02.1, 02.2) ou entré manuellement sur
un clavier ou un commutateur de codage, les paramètres d'exploitation et de correspondance
pouvant être édités et envoyés automatiquement de l'article à l'équipement et aux
appareils de commande.