[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verpackung mit mindestens einem aus mindestens
einer Lasche bestehenden Halte- und Tragegriff.
[0002] Gieß- oder schüttfähiges Material für den Hausgebrauch, wie z.B. Blumenerde, Katzenstreu,
Vogelfutter oder Sand, wird in der Regel in einer Verpackung aus reißfestem Material,
wie z.B. Kunststoff, aufbewahrt und transportiert. Ab einer gewissen Materialmenge
ergibt sich die Schwierigkeit, die Verpackung samt Füllgut zu heben oder zu tragen.
Dies wurde in einigen Fällen durch das zentrale Anbringen eines Griffes auf der Oberseite
der zumeist sackartigen Verpackung gelöst. Die andere Funktionalität, welche eine
Verpackung von Schüttgut zu erfüllen hat, ist das zielgerichtete Ausbringen selbigen
Schüttgutes in einen geeigneten Auffangbehälter, wie z.B. Blumentopf, Katzentoilette,
Sandkasten oder Kochtopf. Bei Verpakkungen herkömmlicher Art wird diese Funktionalität
dadurch gewährleistet, daß die Verpakkung an einer sich im oberen Teil befindenden
Stelle geöffnet wird, und das Ausgießen durch Anheben und Neigen der Verpackung bewerkstelligt
wird. Ab einer gewissen Verpackungsgröße ist dieses Ausbringverfahren jedoch mühsam
und bedarf zur Zielgenauigkeit sowie zur Schüttdosierung einer beträchtlichen Tätigkeit
des anderen Armes. Ein derartiges Ausbringen von Schüttgut ist ermüdend und unbequem.
[0003] Aufgabe der Erfindung war es, eine Verpackung bereitzustellen, die eine bequeme Handhabung
sowohl beim Ausgießen als auch beim Heben und Tragen gewährleistet und die zudem kostengünstig,
weil einfach in der Herstellung ist.
[0004] Dies wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein aus mindestens einer Lasche bestehender
Griff auf eine der Flächen der Verpackung so angebracht ist, daß er außermittig entlang
einer zur Laufrichtung der Lasche(n) parallelen oder senkrechten Symmetrieachse der
Fläche angeordnet ist, und daß ein Winkel α zwischen einer durch den Schwerpunkt (S)
laufenden Symmetrieachse (3), die senkrecht zu der Fläche steht, an welcher der Griff
angebracht ist, und einer Achse (4), die durch einen aus Handkontakt gebildeten Auflagepunkt
(B) an der (den) Lasche(n) sowie den Schwerpunkt (S) verläuft, im Bereich von 10°
bis 40° liegt.
[0005] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung liegt der Winkel α im Bereich
zwischen 5° und 30°, vorzugsweise im Bereich von 10° bis 30°, wobei er vorzugsweise
10° beträgt.
[0006] Die erfindungsgemäße Ausführung einer Verpackung zeichnet sich dadurch aus, daß sie
die Probleme des Ausgieß-, Schütt-, Hebe- bzw. Tragekomfort sowie kostengünstige Herstellung
auf hervorragende Weise löst. Dabei wird, bei geeigneter Wahl der Exzentrizität des
Griffes der Tragekomfort in keiner Weise beeinträchtigt. Das exzentrische Anbringen
eines Griffes an der Verpackung sorgt für eine automatische Neigung der Verpackung
in Schüttrichtung, weshalb dieses dadurch erleichtert wird. Die Exzentrizität des
Griffes ist hierbei so groß, daß das Schütten wesentlich erleichtert, jedoch nicht
der Tragekomfort verringert wird. Deshalb eignet sich der Griff einer solchen Verpackung
im ungeöffneten Zustand hervorragend als Trageund Haltegriff.
[0007] Die folgenden Erläuterungen dienen der ausführlicheren Beschreibung der Erfindung.
Dabei zeigt:
Fig. 1a die erfindungsgemäße außermittige Anbringung eines Griffes an einer Verpackung:
Fig. 1b den Neigungswinkel α bei exzentrischer Anbringung eines Griffes auf der Verpakkung;
Fig. 2 eine schematisierte Darstellung der Seitenlängen sowie Neigungswinkel, die
bei exzentrischem Anbringen eines Griffes an einer Verpackung, in Abhängigkeit von
deren Abmessungen, auftreten können;
Fig. 3 eine schematisierte Darstellung einer Ausführungsform, bei der der Neigungswinkel
α infolge der exzentrischen Anbringung des Griffes größer als 45° ist;
Fig. 4 eine schematisierte Darstellung einer Ausführungsform, bei der der Neigungswinkel
α infolge des exzentrischen Anbringens eines Griffes 30° beträgt.
[0008] Eine konventionelle Verpackung für Streu- und Schüttgut kann, in erster Näherung,
durch einen Quader vereinfacht dargestellt werden. Jedoch gelten die folgenden Überlegungen
auch für Verpackungen, die in erster Näherung durch einen Zylinder, Keil-, Pyramiden-
oder Kegelstumpf dargestellt werden können. Der geometrischen Einfachheit halber jedoch
wird die Erfindung im folgenden anhand eines Quaders erläutert.
[0009] Fig. 1a und 1b zeigen eine schematisierte Verpackung, bei der der Griff in der oben
beschriebenen Weise exzentrisch angebracht ist, was in einem Neigungswinkel α gegenüber
der Längsachse 3 der Verpackung resultiert. Wie aus der Figur leicht ersichtlich ist,
hängt der Neigungswinkel α von der Exzentrizität des Griffes an der Verpackung ab.
Je weiter außen der Griff angebracht ist, um so größer ist der Neigungswinkel α. Dabei
ist der Griff außermittig entlang der Symmetrieachse 1 angebracht. Der Doppelpfeil
gibt die Blickrichtung an, die in den folgenden Abbildungen eingenommen wird; 2 ist
eine andere, zu 1 senkrechte Symmetrieachse. I zeigt eine Projektion der Seitenfläche
einer Verpackung mit außermittig angebrachtem Griff, welche der Einfachheit halber
als II repräsentiert wird. Bei Halten an Griff wird Position III eingenommen. Dabei
besteht ein Winkel α ≠ 0°zwischen der mittigen Längssymmetrieachse der Seitenfläche
3 und der "neuen" Senkrechten 4. S ist der Schwerpunkt der Seitenfläche.
[0010] Figur 2 beschreibt die Seiten und Neigungswinkel, welche bei exzentrischer Anbringung
eines Griffes an einer Verpackung auftreten können. b ist die Seitenlänge der Verpackung
+ Griffhöhe, c ist die Exzentrizität des Handauflagepunktes B des Griffs von der Mittelsenkrechten
der Seitenfläche 3, die durch den Schwerpunkt S, sowie den Punkt A verläuft. Dabei
ist die durch die Punkte A bzw. den Schwerpunkt S verlaufende Linie eine der Symmetrieachsen
des Körpers. Punkt B ist ein idealisierter, im wesentlichen durch den Handkontakt
an der Grifflasche gebildeter Auflagepunkt, und die durch den Punkt B sowie den Schwerpunkt
S laufende Linie 4 bildet bei Halten der Verpackung am Griff einen Neigungswinkel
α zu 3. Dabei ist die Größe dieses Neigungswinkels von der Länge der Verpackung b
sowie der Exzentrizität des Griffes c abhängig. Der Winkel α ist demnach der Arcustangens
des Quotienten aus c und b/2. Drückt man c als einen Bruchteil von b/2 aus, so läßt
sich der Arcustangens für verschiedene Exzentrizitäten (unterschiedliche c-Werte)
errechnen. Hierbei ergeben sich folgende Werte:
c = 4 b/2 → arctan 2 = 63,4°
c = 19/5 b/2 → arctan 1,9 = 62,2°
c = 9/5 b → arctan 1,8 = 60,9°
c = 17/5 b/2 → arctan 1,7 = 59,5°
c = 8/5 b → arctan 1,6 = 58°
c = 3/2 b → actan 1,5 = 56,3°
c = 7/5 b → arctan 1,4 = 54,5°
c = 13/5 b/2 → arctan 1,3 = 52,4°
usw. usw.
c = b/2 → arctan 1 = 45°
c = 3/5 b/2 → arctan 3/5 = 31°
c = 1/2 b/2 → arctan 1/2 = 26,6°
c = 1/10 b/2 → arctan 1/10 = 5,7°
[0011] Fig. 3 zeigt eine Verpackung mit exzentrisch angebrachtem Griff, bei der der Neigungswinkel
α mehr als 45° beträgt. Wie aus der Zeichnung leicht ersichtlich ist, ist dies genau
dann der Fall, wenn die Exzentrizität c größer als b/2 ist. Anschaulicher ausgedrückt,
bedeutet dies, daß der Griff exzentrisch an der längeren Seite des den Quader beschreibenden
Rechtecks angebracht wird. Bei einer solchen Anbringung sind extreme Neigungswinkel
möglich. Allerdings ist im Normalfall bei gefüllter Packung eine solche Exzentrizität
dem Tragekomfort abträglich.
[0012] Fig. 4 zeigt eine schematisierte Darstellung einer Verpackung mit exzentrisch angebrachtem
Griff, bei der der Neigungswinkel ungefähr 30° beträgt. Dies ist genau dann der Fall,
wenn die Exzentrizität c zwischen dem 0,5- und 0,6-fachen der halben Seitenlänge der
Längsseite (inklusive Griffhöhe) der Verpackung b beträgt.
[0013] Es hat sich gezeigt, daß ein Neigungswinkel zwischen 10° und 40° einen optimalen
Kompromiß zwischen erleichtertem Schüttkomfort auf der einen Seite und nicht beeinträchtigtem
Tragekomfort auf der anderen Seite darstellt. Werte von α über 45° erleichtern zwar
das Ausbringen des Schüttguts, sind jedoch für das Tragen aufgrund der extremen Exzentrizität
des Griffes nachteilig. Umgekehrt erhöhen Neigungswinkelwerte, die kleiner als 10°
sind, den Tragekomfort, bieten jedoch nicht den gleichen Schüttkomfort, den man von
Griffen mit größerer Exzentrizität erwarte kann.
[0014] Was in der vorstehenden Darstellung, den Figuren sowie den Ansprüchen für das exzentrische
Anbringen eines Griffes an einer in Annäherung durch einen Quader beschriebenen Verpakkung
dargestellt wurde, gilt von seinem Wesen her auch für andere, in Annäherung durch
regelmäßige geometrische Körper, wie z.B. Zylinder oder Kegelstumpf, beschriebene
Verpackungen, ebenso, wie es seine Gültigkeit für das exzentrische Anbringen von nicht
nur einem, sondern mehreren Griffen an eine Verpackung hat. Dies kann von Bedeutung
sein, wenn, z.B. nach teilweisem Verbrauch des in der Verpackung befindlichen Schüttguts,
zum komfortablen Ausgießen des noch verbleibenden Schüttgutes ein größerer Neigungswinkel
erforderlich ist. Dies kann durch weitere, exzentrischer angebrachte Griffe an der
Verpackung gelöst werden.
[0015] Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Ansprüchen sowie in den Zeichnungen
offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination
für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich
sein.
1. Verpackung for gieß- oder schritt fähiges Material mit mindestens einem aus mindestens
einer Lasche bestehenden Griff, dadurch gekennzeichnet, daß der Griff auf einer der Flächen der Verpackung so angebracht ist, daß er außermittig
entlang einer zur Laufrichtung- der Lasche(n) parallelen Symmetrieachse (1) der Fläche
angeordnet ist, und daß ein Winkel α zwischen einer durch den Schwerpunkt (S) laufenden
Symmetrieachse (3), die senkrecht zu der Fläche steht, an welcher der Griff angebracht
ist, und einer Achse (4), die durch einen aus Handkontakt gebildeten Auflagepunkt
(B) an der (den) Lasche(n) sowie den Schwerpunkt (S) verläuft, im Bereich von 10°
bis 40° liegt.
2. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel α vorzugsweise im Bereich von 10° bis 30° liegt.
3. Verpackung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß besagter Winkel α vorzugsweise 10° beträgt.
1. Packing for pourable or loose materials with at least one handle comprising at least
one tab, characterised in that the handle is attached to one of the surfaces of the packing in such a way that it
is disposed eccentrically along an axis of symmetry (1) of the surface parallel to
the running direction of the tab(s), and that an angle α between an axis of symmetry
(3) running through the centre of gravity (S) standing perpendicular to the surface,
to which the handle is attached, and an axis (4) running through a supporting surface
(B) formed from hand contact on the tab(s) as well as through the centre of gravity
(S), lies in the range of 10° to 40°.
2. Packing according to Claim 1, characterised in that the angle α preferably lies in the range of 10° to 30°.
3. Packing according to Claim 2, characterised in that said angle α preferably amounts to 10°.
1. Emballage pour un produit susceptible d'être versé ou déchargé, avec au moins un poignet
composé d'au moins une languette, caractérisée en ce que la poignée est appliquée à l'une des surfaces de l'emballage de façon à être disposée
excentriquement le long d'un axe de symétrie (1) de la surface parallèle à la direction
d'extension de la ou les languette(s), et en ce que l'angle α entre un axe de symétrie (3) qui passe par le centre de gravité (S), ledit
axe étant perpendiculaire à ladite surface sur laquelle est appliquée la poignée et
un axe (4) passant par le point d'application (B) à la ou les languette(s) constituant
le point de contact avec la main ainsi que par le centre de gravité (S), est situé
dans la plage de 10° à 40°.
2. L'emballage selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'angle α est de préférence situé dans la plage de 10° à 30°.
3. L'emballage selon la revendication 2, caractérisé en ce que ledit angle α est de préférence 10°.