(19)
(11) EP 1 291 306 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.03.2003  Patentblatt  2003/11

(21) Anmeldenummer: 01120791.7

(22) Anmeldetag:  10.09.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B65G 57/00, B65D 71/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: Schaefer Förderanlagen- und Maschinenbau GmbH
85774 Unterföhring (DE)

(72) Erfinder:
  • Prechtl Robert
    85521 Ottobrunn (DE)

(74) Vertreter: Stahl, Gerhard F.W. 
Patentanwalt Dipl.-Ing. Gerhard F.W. Stahl Heilmannstrasse 10
81479 München
81479 München (DE)

   


(54) Zwischenlage zum Übereinanderstapeln von aus Leichtbehältern gebildeter Schichten


(57) Die Erfindung betrifft eine flache Zwischenlage (20), die zum Übereinanderstapeln von aus Leichtbehältern, insbesondere PET Flaschen (3) gebildeten Schichten und zum Abschieben der Schichten des Stapels geeignet ist. Die Zwischenlage (20) ist dadurch gekennzeichnet, daß die Standfläche für die Behälter (3) flexibel ist, und daß der umlaufende Rand (5) gegen eine Vertikalverformung versteift ist und schräg nach oben ansteigt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine flache Zwischenlage, die zum Übereinanderstapeln von aus Leichtbehältern, insbesondere PET Flaschen gebildeten Schichten und zum Abschieben der Schichten des Stapels geeignet ist.

[0002] Leichtbehälter, wie z. B. PET Flaschen werden beim Hersteller zur Bildung eines Behälterblockes auf einer Palette lagenweise gestapelt. Dabei wird auf die jeweils oberste Schicht eine Zwischenlage aufgelegt, woraufhin die nächste Flaschenschicht auf den so gebildeten Stapel aufgesetzt oder aufgeschoben wird. In Fig. 2 der beiliegenden Zeichnung ist ein auf einer Palette 1 angeordneter Flaschenblock gezeigt, der aus mehreren durch Zwischenlagen 2 getrennten Flaschenschichten 3 besteht. Wenn der auf diese Weise gebildete Flaschenstapel die gewünschte Höhe erreicht hat, dann wird der gesamte Flaschenblock für den Transport zum Abfüller mit einer Umreifung oder einer Folie umgeben, um die einzelnen Flaschen in ihrer Lage zu sichern. Beim Abfüller wird der Flaschenblock von seiner Umreifung oder Umhüllung befreit, und die einzelnen Flaschenschichten werden lagenweise nacheinander abgehoben oder abgeschoben. Die Zwischenlagen werden gesammelt und für eine erneute Verwendung bei der Bildung eines Behälterblockes gestapelt. Solche flachen Zwischenlagen sind für die automatische Verarbeitung in Palettier- und Entpalettiermaschinen gut geeignet, und sie zeichnen sich durch geringe Herstellungskosten und Entsorgungskosten aus. Diesen Vorteilen steht aber eine geringe Stabilität der Behälterblöcke beim Transport und der Verarbeitung gegenüber. Dieser Nachteil tritt bei PET Flaschen wegen ihres geringen Gewichts und ihrer geringen Standfestigkeit besonders deutlich in Erscheinung. Für den Transport solcher Flaschenblöcke sind daher verhältnismäßig aufwendige Schrumpf- oder Wickelfolien erforderlich. Nach Entfernung der Folie kommt es häufig zu Verlusten durch herabfallende Flaschen, weil die Randzone der Zwischenlage deformiert ist. Häufig ist die gesamte Zwischenlage verformt oder verzogen und kann aufgrund des geringen Gewichtes der Flaschen nicht gerade gerichtet werden. Das hat aber einen schlechten Halt der Flaschen, insbesondere in den oberen Schichten zur Folge. Mitunter kommt es aber auch vor, daß die Palette, auf der die Flaschen gestapelt werden, uneben ist, mit der Folge, daß die oberen Ränder der Flaschen der untersten Schicht nicht in einer Ebene angeordnet sind. Die auf diese Schicht aufgelegte Zwischenlage kann mitunter von dem geringen Gewicht der darüber angeordneten Flaschen nicht ausreichend verformt werden, damit sie an allen Flaschen der darunter befindlichen Schicht anliegt. Dies bedeutet aber, daß einige Flaschen des Flaschenblocks in vertikaler Richtung nicht eingespannt sind. Falls es sich dabei um randseitige Flaschen handelt, so können diese leicht umfallen. Wenn die Zwischenlage aus einem flexiblen Material besteht, dann kann sie zwar unter dem Gewicht der darüber angeordneten Flaschen derart verformt werden, daß sie an allen Flaschen der darunter befindlichen Schicht anliegt. Eine derart flexible Zwischenlage würde aber unter dem Gewicht der randseitigen Flaschen nach unten klappen und könnte diese nicht abstützen. Die randseitigen Flaschen könnten daher leicht umfallen.

[0003] Zur Verbesserung der Stabilität der Flaschenblöcke sind auch deckelförmig ausgebildete Zwischenlagen 2' bekannt, wie sie in Fig. 3 gezeigt sind. Solche deckelförmigen Zwischenlagen 2' werden auf eine gebildete Flaschenschicht aufgelegt, so daß sie mit ihrem nach unten abgewinkelten Rand die Flaschenschicht umgreifen. Aber auch bei solchen deckelförmigen Zwischenlagen kann es insbesondere bei hohen Flaschen und infolge einer Verformung der Seitenwände zu Verlusten durch herabfallende Flaschen nach Entfernung der Folie kommen. Der Hauptnachteil einer solchen deckelförmigen Zwischenlage besteht aber in der schlechten Wiederverwertbarkeit. Damit sich die deckelförmigen Zwischenlagen stapeln lassen, müssen sie zuerst in eine ebene Form gebracht werden, was mit einem gewissen Aufwand verbunden ist. Wenn die Zwischenlagen erneut verwendet werden sollen, dann müssen die Randbereiche wieder aufgerichtet und fixiert werden, was Kosten verursacht.

[0004] Um die Stabilität der Flaschenblöcke noch weiter zu steigern, sind auch Zwischenlagen 2" der in Fig. 4 gezeigten Art bekannt geworden, die mit einem nach oben abgewinkelten Rand den unteren Bereich einer Flaschenschicht zusammenhalten. Derartige Zwischenlagen 2" haben aber hinsichtlich der Herstellungskosten und der Wiederverwertbarkeit die gleichen Nachteile wie die in Fig. 3 gezeigten deckelförmigen Zwischenlagen 2". Es kommt noch ein weiterer Nachteil hinzu, daß eine automatische Verarbeitung wegen der nach oben stehenden Seitenwände der Zwischenlagen 2" erheblich erschwert wird. Wenn bei der Entpalettierung im Abschiebeverfahren vorgegangen wird, dann müssen die nach oben ragenden Seitenwände der Zwischenlagen 2" geöffnet werden, oder es ist ein störungsanfälliges Greifen und Heraus- oder Hineinheben der Flaschen aus bzw. in die Zwischenlagen 2" erforderlich.

[0005] Ziel der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Zwischenlage so auszubilden, daß sie bei geringen Herstellungskosten, guter automatischer Verarbeitbarkeit und Wiederverwertbarkeit eine hohe Stabilität der gestapelten Behälter gewährleistet.

[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Standfläche der Behälter flexibel ist, und daß der umlaufende Rand gegen eine Vertikalverformung versteift ist und schräg nach oben ansteigt. Dadurch, daß die Standfläche der Zwischenlage flexibel ist, kann sie auch bei geringer Belastung, also besonders bei den oberen Behälterschichten so verformt werden, daß sie auf den Behältern der darunter befindlichen Schicht aufliegt und diese somit stabilisiert werden. Die flexible Standfläche der Zwischenlage gewährleistet daher auch bei einer unebenen Palette eine hohe Stabilität des Behälterblockes, weil alle Behälter in Vertikalrichtung eingespannt sind. Andererseits wird durch den versteiften umlaufenden Rand eine Verformung der Zwischenlage im Randbereich verhindert, die zu einem Herausfallen der randseitigen Flaschen führen könnte. Diese Schutzwirkung wird noch durch das Merkmal unterstützt, daß der umlaufende Rand der Zwischenlage schräg nach oben ansteigt. Der schräg nach oben ansteigende Rand verhindert einerseits ein seitliches Herausrutschen der Behälter, er behindert aber nicht ein Abschieben der Behälter von der Zwischenlage beim Entpalettieren. Außerdem werden die Behälter der äußeren Reihen stabilisiert, wenn sie auf dem schräg ansteigenden Rand zu stehen kommen.

[0007] Die Erfindung kann in der Weise verwirklicht werden, daß das Material der Zwischenlage am umlaufenden Rand nach oben und nach unten verdickt ist. Es hat sich aber gezeigt, daß es in vielen Anwendungsfällen ausreichend ist, wenn das Material der Zwischenlage am umlaufenden Rand nur nach oben verdickt ist. Die Versteifung des umlaufenden Randes kann durch eine Mehrfachbiegung bewirkt werden. Es ist aber auch möglich, daß der umlaufende Rand durch ein nichtflexibles Material versteift ist. Bei einer herstellungstechnisch besonders einfachen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die Zwischenlage eine einheitliche Dicke hat, und daß der umlaufende Rand durch Einfachbiegung nach oben versteift ist. Allein durch einfaches Umbiegen des Randes kann unter Umständen bereits eine ausreichende Versteifung bewirkt werden.

[0008] Die Erfindung wird nachfolgend anhand einiger in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1a bis 1d schematische Querschnitte durch den Randbereich einer Zwischenlage, und

Fig. 2, 3 und 4 schematische Seitenansichten eines unter Verwendung verschiedenartiger herkömmlicher Zwischenlagen gebildeten Behälterblockes.



[0009] Die in Fig. 1a gezeigte Zwischenlage 20 besteht aus zwei miteinander verklebten Pappebogen 4 aus Well- oder Vollpappe. Diese Pappebögen 4 können mit oder ohne Plastifizierung hergestellt werden, abhängig davon, wie oft die Zwischenlage wiederverwendet werden soll. Im Randbereich 5 der Zwischenlage sind die beiden Pappebogen 4 schräg nach oben bzw. nach unten abgewinkelt, und der dadurch entstehende keilförmige Zwischenraum ist mit einem Stabilisierungsmaterial 6, beispielsweise Kunststoff ausgefüllt. Die Dicke der beiden Pappebogen 4 ist so gewählt, daß sich die Zwischenlage 20 unter dem Gewicht der darüber befindlichen Behälter, beispielsweise Flaschen 3 so verformen kann, daß sie auf dem darunterliegenden Behälter aufliegt. Andererseits ist der Rand 5 der Zwischenlage 20 hinreichend versteift, daß er unter normalen Bedingungen nicht verformt werden kann. Wie in Fig. 1a gezeigt ist, liegt die Zwischenlage 20 unter dem Gewicht einer darüber angeordneten Flasche 3 auf dem Hals einer darunter angeordneten 3 flächig auf. Der Boden der oberen Flasche wird von dem nach oben ansteigenden Rand 5 der Zwischenlage 20 abgestützt und somit am Herausrutschen aus dem Flaschenblock gehindert.

[0010] Die in Fig. 1b gezeigte Ausführungsform unterscheidet sich von der Ausführungsform nach Fig. 1a dadurch, daß nur der obere Pappebogen 4 im Randbereich abgewinkelt ist. Der umlaufende Rand 5 der Zwischenlage 20' ist daher nur nach oben verdickt.

[0011] Die angestrebte Versteifung des Randbereichs der Zwischenlage kann auch durch eine entsprechende Formgebung erreicht werden, wie dies in Fig. 1c gezeigt ist. Dabei besteht die Zwischenlage 20" nur aus einem Pappebogen 4, der im Randbereich mehrfach abgewinkelt ist, so daß er einen schräg nach oben ansteigenden, einen vertikal nach unten ragenden und einen horizontal nach innen gerichteten Abschnitt aufweist, wobei letzterer mit der Standfläche des Pappebogens 4 verbunden, beispielsweise verklebt ist.

[0012] Für manche Anwendungsfälle ist es zur Versteifung des Randbereichs 5 der Zwischenlage 20"' sogar ausreichend, wenn der Pappebogen 4 lediglich nach oben abgewinkelt ist, wie dies in Fig. 1d gezeigt ist.

[0013] Bei allen gezeigten Ausführungsformen der Zwischenlage 20, 20', 20" und 20"' ist es wesentlich, daß deren von dem oder den Pappebögen 4 gebildete Standfläche flexibel ist, so daß sie von dem Gewicht des darüber befindlichen Behälters an den darunter befindlichen Behälter angedrückt wird, und daß andererseits der umlaufende Rand versteift ist und schräg nach oben ansteigt, so daß der Boden eines randseitigen Behälters am unbeabsichtigten Herausrutschen gehindert ist, aber andererseits ein Abschieben der oberen Behälterschicht nicht behindert wird. Die flexible Ausbildung der Standfläche der Zwischenlage und die steife Ausbildung ihres umlaufenden Randes unterstützen sich somit gegenseitig bei der Erzielung einer hohen Stabilität des Behälterblockes.

[0014] Wie dies bereits erwähnt wurde, kann der Pappebogen 4 aus Well- oder Vollpappe bestehen und gegebenenfalls mit einer Plastifizierung versehen sein. Es ist aber auch möglich, die komplette Zwischenlage einstückig aus Kunststoff herzustellen, wobei ihr umlaufender Rand zur Versteifung verdickt ist und zumindest nach oben schräg ansteigt. Eine solche Ausführungsform zeichnet sich durch eine gute Wiederverwertbarkeit aus. Diesem Vorteil steht aber der Nachteil einer schwierigeren Entsorgung gegenüber.


Ansprüche

1. Flache Zwischenlage, die zum Übereinanderstapeln von aus Leichtbehältern, insbesondere PET Flaschen gebildeten Schichten und zum Abschieben der Schichten des Stapels geeignet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Standfläche der Zwischenlage (20, 20', 20", 20'") für die Behälter (3) flexibel ist, und daß der umlaufende Rand (5) gegen eine Vertikalverformung versteift ist und schräg nach oben ansteigt.
 
2. Zwischenlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß deren Material am umlaufenden Rand (5) nach oben und nach unten verdickt ist.
 
3. Zwischenlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß deren Material am umlaufenden Rand (5) nur nach oben verdickt ist.
 
4. Zwischenlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenlage (20") eine einheitliche Dicke hat, und daß der umlaufende Rand (5) durch Mehrfachbiegung versteift ist.
 
5. Zwischenlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenlage (20"') eine einheitliche Dicke hat, und daß der umlaufende Rand (5) durch Einfachbiegung nach oben versteift ist.
 
6. Zwischenlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Standfläche der Zwischenlage (20) für die Behälter (3) und der umlaufende Rand aus unterschiedlichen Materialien (4, 6) bestehen.
 




Zeichnung










Recherchenbericht