[0001] Die Erfindung betrifft eine Hubarbeitsbühne mit Hydraulik-Steuerung sowie mit einem
Ausleger, der aus zwei miteinander gelenkig verbundenen Auslegerarmen besteht, von
denen der Unterarm an einem Basiselement verschwenkbar angeordnet und mit einer Horizontalen
- in Seitenansicht auf die Hubarbeitsbühne gesehen - einen ersten einstellbaren Winkel
und der Oberarm mit der Horizontalen einen zweiten einstellbaren Winkel bildet.
[0002] Aus der DE 38 07 966 C2 ist eine Arbeitsbühne bekannt, die einen abwinkelbaren Mast
aufweist, der auf einem Fahrgestell angeordnet ist. Am Oberende des Mastes sitzt ein
Gelenk, an dem ein Ausleger neigungsverschwenkbar angebracht ist, der aus zwei teleskopierbaren
Abschnitten besteht. Am äußeren Ende des Auslegers ist ein Arbeitskorb angehängt.
Die Aufrichtung des Auslegers erfolgt mit einem Hydraulikzylinder über eine hydraulische
Steuerung. Mit dem Hydraulikzylinder ist ein Fühler mit Prozessor verbunden, der die
Bewegungen des Auslegers ständig prüft. Kommt es zu Überlastungen, läßt der Prozessor
nur noch lastverkleinernde Bewegungen zu oder schaltet den Bewegungsablauf völlig
ab.
[0003] Nachteilig ist bei der bekannten Hubarbeitsbühne, daß bei einer elektronischen Überlastbegrenzung
Prozessoren und Sensoren vorgesehen sind, die die Bewegungsänderungen erfassen und
weitergeben. Ein weiterer Nachteil ist, daß die elektronische Lösung relativ empfindlich
ist und den rauhen Einsatzbedingungen der Arbeitsbühnen nicht immer ohne Schaden standhalten
kann. Fällt allerdings die Reichweitenbegrenzung aus, ist die Hubsicherheit der Arbeitsbühne
nicht mehr gewährleistet.
[0004] Aus der DE 199 39 496 A1 (= EP 10 81 089 A1) ist ein Verfahren zur automatischen
Reichweitenbegrenzung von Hubarbeitsbühnen bekannt, bei dem Daten bezüglich der Einzelmassen
und der entsprechenden Schwerpunkte von Einzelelementen der Arbeitsbühne und eines
Fahrgestells der Hubarbeitsbühne ermittelt werden und bei dem die Bewegungen der Hubarbeitsbühne
auf hubreduzierende Bewegungen am Ausleger bei Annäherung des Wertes des Kippmoments
an den Wert des Standmoments automatisch beschränkt werden. Die Hubzylinderkraft wird
mit einem Sensor erfaßt. Die Bewegungen der Hubarbeitsbühne erfolgen rechnergesteuert.
[0005] Nachteilig hierbei ist, daß nicht nur die Reichweitenbegrenzung, sondern auch die
Steuerung der gesamten Hubarbeitsbühne rechnergestützt erfolgt. Diese Lösung ist zwar
steuerungstechnisch komfortabel, ist jedoch auch relativ empfindlich. Vor allem fällt
bei einem Ausfall des Rechners nicht nur die Reichweitenbegrenzung, sondern die Steuerung
der gesamten Arbeitsbühne aus.
[0006] Es stellt sich die Aufgabe, eine Lösung für eine Reichweitenbegrenzung anzugeben,
die robust und kostengünstig ist, sicher arbeitet und bei der die Möglichkeit einer
vorhandenen Hydraulik-Steuerung genutzt wird.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0008] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß die Reichweitenbegrenzung
voll hydraulisch arbeiten kann und somit auf eine elektrische Abschaltung verzichtet
werden kann. Wird eine Endlage erreicht, wird der kritische Belastungswinkel so groß,
daß der verstellbare Betätigungshebel eine Endlage erreicht und daß ein Wegeventil
betätigt wird und damit keine standmomentvergrößernden Bewegungen mehr zugelassen
werden.
[0009] Je größer der Winkel α ist, desto näher befindet sich die Hubbarbeitsbühne am Rande
der Standsicherheit. Je kleiner der Winkel β ist, desto näher befindet sich die Maschine
am Rande der Standsicherheit. Da der Oberarm im allgemeinen teleskopierbar ist, wird
der Winkel β schneller kritisch als der Winkel α. Es wird daher ein Zwischenglied
vorgesehen, das mit einer Abschalteinrichtung versehen ist, die je nach Winkelkombination
f (α, β) von Ober- und Unterarm eine Abschaltung des Lastmoment vergrößerenden Bewegungen
bewirkt.
[0010] Das Weiterheben des Unterarms über den kritischen Belastungswinkel kann durch eine
Unterarm-Lasthalteeinrichtung der Hydraulik-Steuerung verhindert werden. Desgleichen
kann das Weiterheben des Oberarms über den kritischen Belastungswinkel durch eine
Oberarm-Lasthalteeinrichtung verhindert werden. Hierdurch wird gezielt an den Teilen
des Auslegerarms eingegriffen, die für die Überschreitung der kritischen Belastungswinkel
verantwortlich zeichnen.
[0011] Untersuchungen haben ergeben, daß ein Unterarmwinkel zwischen 45 und 90° und ein
Oberarmwinkel zwischen 0 und 45° zu einer kritischen Belastung führen können.
[0012] Ein weiterer Vorteil ist, daß die elektronische Begrenzungseinheit durch ein einfaches
zwangsbetätigtes Einwegeventil einer Belastungswinkeleinheit ersetzt werden kann.
Das Einwegeventil wird Teil der Hydraulik-Steuerung und kann mit dieser im gleichen
Arbeitsgang installiert werden. Außerdem ist das die Begrenzungseinheit realisierende
Einwegeventil gemeinsam mit der gesamten Hydraulik-Steuerung zu warten und zu inspizieren.
Hierdurch reduzieren sich die Fertigungsund Wartungskosten ganz wesentlich. Darüber
hinaus ist ein hydraulisches Einwegeventil wesentlich unempfindlicher als eine Prozessorsteuerung
gegen größere mechanische und sonstige Einflüsse wie Schmutz, Temperatur, Feuchtigkeit
und dergleichen.
[0013] Die Auslegerarme und damit auch die Hydraulikzylinder-Elemente können mehrteilig
ausgebildet sein und sind mit der Belastungseinheit entsprechend verbunden. Hierdurch
wird gewährleistet, daß sich die einzelnen Teile der Auslegerarme nur soweit bewegen,
daß sie die kritischen Belastungswinkel α und β nicht überschreiten. Besteht der Auslegerarm
aus einem Unter- und einem Oberarm, wird der ihnen zugeordnete Unterarm- und Oberarm-Hydraulikzylinder
jeweils durch eine Unterarm- und eine Oberarm-Lasthalteeinrichtung angesteuert, die
beide mit der Belastungswinkeleinheit verbunden sind.
[0014] Eine Winkelübertragungseinheit kann den Unterarmwinkel α und den Oberarmwinkel β
aufnehmen. Aus beiden Winkel kann eine kritische Belastung als Funktion der beiden
Winkel entsprechend den baulichen Gegebenheiten der Hubarbeitsbühne ermittelt werden.
Bei Erreichen einer kritischen Grenze wird der Betätigungshebel des Einwegeventils
betätigt, welches die Unterarm- und die Oberarm-Lasthalteeinrichtung des Unterarm-Hydraulikzylinders
und des Oberarm-Hydraulikzylinders vor Bewegungen bewahren, die zu einem kritischen
Belastungswinkel der Arme und damit zum Kippen der Hubarbeitsbühne führen.
[0015] Die Winkelübertragungseinheit kann als Gestänge, hydraulisch oder als Gestänge mit
wenigstens einem Hydraulikelement ausgebildet sein. Welche Ausbildungsform verwendet
wird, hängt von den jeweiligen konkreten Einsatzbedingungen und den Kundenwünschen
ab.
[0016] Der teleskopierbare Oberarm kann wenigstens ein Teleskopstangenelement aufweisen,
das mit einem Teleskopier-Hydraulikzylinder zwischen einer Minimallänge und der Maximallänge
teleskopierbar ist. Der Teleskopier-Hydraulikzylinder kann mit einer Teleskopier-Lasthalteeinrichtung
verbunden sein. Die Teleskopier-Lasthalteeinrichtung kann zwei weitere parallel zueinander
angeordnete Senkbremsventile aufweisen, von denen das eine mit der einen und das andere
mit der anderen Kammer des Teleskopier-Hydraulikzylinders verbunden ist, wobei die
beiden weiteren Senkbremsventile direkt untereinander verbunden sind. Hierdurch entsteht
eine Kreuzschaltung, durch die es möglich ist, die Teleskopierelemente gezielt ein-
bzw. auszuführen.
[0017] Die Unterarm-Lasthalteeinrichtung kann am Unterarm-Betätigungselement, die Oberarm-Lasthalteeinrichtung
am Oberarm-Betätigungselement, die Teleskopier-Lasthalteeinrichtung am Teleskopier-Hydraulikzylinder
und die Basiseinheit am Untergestell angeordnet sein. Hierdurch wird gewährleistet,
daß die steuerungsentscheidenden Teile der Hydraulik-Steuerung dort positioniert sind,
wo die Arbeitsbewegungen durchgeführt werden. Vorzugsweise erfolgt eine Zusammenfassung
der wesentlichen Teile in einem Zwischenglied zwischen Ober- und Unterarm.
[0018] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Hubarbeitsbühne mit einem Ausleger in einer schematisch dargestellten Seitenansicht
und
- Fig. 2
- einen Hydraulikschaltplan mit einer hydraulischen Reichweitenbegrenzungseinheit für
eine Hubarbeitsbühne gemäß Fig.1.
[0019] In Fig. 1 ist schematisch eine fahrbare Hubarbeitsbühne 100 dargestellt, die sich
im wesentlichen aus einem Fahrgestell 6 mit einer Stabilisierungseinheit 30 und einem
Ausleger 200 zusammensetzt. Das Fahrgestell 6 ist als Kettenfahrzeug mit einer Ketteneinheit
7 ausgeführt. Auf dem Fahrgestell 6 befindet sich ein Drehteller 5, der sich um eine
senkrecht stehende Drehachse S im Drehpunkt D dreht und eine Drehebene E beschreibt.
Über die Stabilisierungseinheit 30, die am bereits gegenüber einem Untergrund nivellierten
Fahrgestell 6 angreift, wird die Hubarbeitsbühne stabilisiert und an einem Ort fixiert.
[0020] Auf dem Drehteller 5 ist ein Basiselement 8 des Z-artig konfigurierten Auslegers
200 angeordnet. Mit einem Ende des Basiselements 8 ist ein Unterarm 1 gelenkig verbunden.
Der Unterarm 1 kann mit Hilfe eines Unterarm-Hydraulikzylinders A1 um einen Unterarmwinkel
a vom Basiselement 8, d.h. relativ zu einer Horizontalen LH, abgespreizt werden. Als
Horizontale LH wird im vorliegenden Fall eine parallel zu einer Drehebene E des Drehtellers
5 angeordnete Ebene angenommen, die in Fig. 1 durch Strichpunktlinie angedeutet ist.
[0021] Am anderen Ende des Unterarmes 1 ist gelenkig über ein Zwischenglied 12 ein Oberarm
2 angeordnet. Zwischen dem Zwischenglied 12 und dem Oberarm 2 ist ein Oberarm-Hydraulikzylinder
A2 angeordnet, durch den der Oberarm 2 gegenüber der Horizontalen in einem Oberarmwinkel
β verstellbar ist. Der Oberarm 2 weist mehrere Teleskopierelemente 3 auf, die ineinander
verschiebbar sind, so daß mit Hilfe eines Teleskopier-Hydraulikzylindern A3 verschiedene
Längen des Oberarms 2 einstellbar sind. Eine Teleskoplänge kann je nach Anzahl der
Teleskopierelemente 3 von einer Minimallänge L
o bis zu einer Maximallänge L
max eingestellt werden.
[0022] Am Ende des letzten Teleskopstangenelements 3 ist ein Arbeitskorb 4 angeordnet, der
beispielsweise eine Nutzlast von 200 kN tragen kann.
[0023] In Fig. 2 ist schematisch ein Hydraulik-Plan für die Hubarbeitsbühne 100 gemäß Fig.
1 gezeigt, die zur Betriebsteuerung des vorbeschriebenen Fahrzeugs dient.
[0024] Die Unterarm- und die Oberarm-Lasthalteeinrichtung A10 bzw. A20 weisen zwei parallel
zueinander angeordnete Senkbremsventile auf; die Lasthalteeinrichtungen, die mehrere
an sich bekannte Elemente umfassen, sind in der Figur 2 jeweils mit unterbrochenen
Linien umrandet. Die Ventile beaufschlagen jeweils die Kammern des Unter- und Oberarm-Hydraulikzylinders
A1 bzw. A2. Die Einzelheiten der Funktion erschließen sich dem Fachmann aus den in
der Figur 2 verwendeten Symbolen.
[0025] Dem Unterarm-Hydraulikzylinder A1 ist eine Unterarm-Lasthalteeinrichtung A10, dem
Oberarm-Hydraulikzylinder A2 eine Oberarm-Lasthalteeinrichtung A20 und dem Teleskopier-Hydraulikzylinder
A3 eine Teleskopier-Lasthalteeinrichtung A30 zugeordnet. Die Lasthalteeinrichtungen
A10, A20 und A30 sind in unmittelbarer Nähe der Hydraulikzylinder angeordnet, damit
lange Leitungswege vermieden werden. Vorzugsweise sind letztere in das Zwischenglied
12 zwischen Oberarm und Unterarm eingebaut.
[0026] Über flexible Leitungen Z23, Z24, Z25, Z26, Z27, Z28, Z30 und Z32 sind die Lasthalteeinrichtungen
A10, A20 und A30 mit einer Hydrauliksteuerungs-Basiseinheit B10 verbunden, die mit
dem Fahrgestell verbunden ist.
[0027] Wird Hydrauliköl in die Bodenseite des Zylinders A1 gedrückt, hebt sich der Unterarm
1 an. Wird Hydrauliköl in die Stangenseite des Zylinders A2 gedrückt, wird der Oberarm
2 gesenkt. Dieses sind die Lastmoment vergrößernden Bewegungen, die hydraulisch abgeschaltet
werden können. Diese Bewegungen werden verhindert, wenn ein Einwegventil V27 betätigt
wird. Es wird eine Tankverbindung geschaffen, durch die das Hydrauliköl nicht mehr
in die entsprechenden Seiten der Zylinder einfließen kann. Weiterhin kann durch diese
Tankverbindung die entgegen gerichtete Seite nicht mehr entsperrt werden.
[0028] Die drei Lasthalteeinrichtungen A10, A20 und A30 bestehen im wesentlichen aus zwei
parallel zueinander liegenden Senkbremsventilen, die jeweils paarig angeordnet sind
(V13, V17 bzw. V20 und V24 bzw. V29 und V33), wie dies aus der Figur 2 hervorgeht.
[0029] Das Teilventil V13 liegt in der Anschlußleitung zwischen der linken Kammer des Unterarm-Hydraulikzylinders
A1 und einem hydraulischen Proportional-Wegeventil der Basiseinheit B10. Das Teilventil
V17 liegt in der Anschlußleitung zwischen der rechten Kammer des Unterarm-Hydraulikzylinders
A1 und einem hydraulischen Proportional-Wegeventil V14.
[0030] Beide Ventile V13, V17 umfassen ein direkt gesteuertes Drucksteuerventil V131, V171,
zwischen denen am ersten und zweiten Eingang ein Rückschlagventil V132 bzw. V172 angeordnet
ist.
[0031] Weiterhin sind der Fig. 2 Anschlüsse L1, L2, L3 für die Ventile V13, V17, V20 und
weitere Ventile zu entnehmen, deren Funktion es ist, Lasten kontrolliert senken zu
können. Die Ventile weisen jeweils drei Anschlüsse L1, L2, L3 auf. Auf Anschluß L1
steht der Öldruck, der durch die Last erzeugt wird. Der Anschluß L2 wird für den Zu-
und Ablauf verwendet. Der Anschluß 3 ist der Aufsteueranschluß für das kontrollierte
Senken der Last.
[0032] Der dritte Eingang des Drucksteuerventils V131 ist direkt mit der Ausgangsleitung
2 des Rückstromventils V11 verbunden. Der Ausgang 2 des Drucksteuerventils V171 ist
dagegen ein Rückschlagventil V18 mit ersten und zweiten Eingang vorgeschaltet. Ein
dritter Eingang des Rückschlagventils V18 ist direkt auf die Ausgangsleitung 3 des
Drucksteuerventils V131 geführt, während die an dem Eingang 2 anliegende Leitung mit
der Eingangsleitung 3 des Drucksteuerventils V131 verbunden ist.
[0033] In ähnlicher Art und Weise ist die Oberarm-Lasthalteeinrichtung A20 aufgebaut. Hier
liegt das Teilventil V20 an der linken Kammer des Oberarm-Hydraulikzylinders A2 und
das Teilventil V24 an der rechten Kammer des Oberarm-Hydraulikzylinders A2 an.
[0034] Von der linken Kammer des Hydraulikzylinders A2 führt eine direkte Leitung zum Eingang
1 eines direkt gesteuerten Drucksteuerventils V201. Der Eingang 2 führt über einen
Eingang 1 eines Rückschlagventils V21 und dann zu einem hydraulischen Proportional-Wegeventil
V22 der Basiseinheit B10.
[0035] Zwischen dem Eingang 1 und dem Eingang 2 des Druckbetätigungsventils V201 ist ein
Rückschlagbegrenzungsventil V202 angeordnet.
[0036] Von der rechten Kammer des Hydraulikzylinders A2 führt eine Leitung zum Eingang 1
eines direkt gesteuerten Drucksteuerventils V24. Dessen Eingang ist ebenfalls mit
dem hydraulischen Proportional-Wegeventil V22 verbunden. Zwischen dem ersten und dem
zweiten Eingang ist ein Rückschlagventil V242 angeordnet.
[0037] Die Eingang 3 des Drucksteuerventils V201 ist mit dem Eingang 2 des Drucksteuerventils
V241 verbunden. Der Eingang 3 des Drucksteuerventils V241 mit dem Eingang 2 des entsperrbaren
Rückschlagventils V21 verbunden, das wiederum mit dem Ausgang 2 des Ventils V201 verbunden
ist.
[0038] Diese Elemente sind an sich bekannt. Ein Einwegeventil V27 mit einem Betätigungshebel
V271 ist sowohl mit Unterarm-Lasthalteeinrichtung A10 als auch mit der Oberarm-Lasthalteeinrichtung
A20 über Leitungen verbunden. Der Betätigungshebel V271 ist mechanisch verstellbar,
nämlich vertikal auf- und abschwenkbar, wobei die Winkelarmübertragungseinheit ME
die Winkelstellungen des Unterarmwinkels α und des Oberarmwinkels β erfaßt. Das heißt,
das in Abhängigkeit von einer mathematischen Funktion der beiden Winkel α und β ein
Hebel betätigbar ist, der die Hydrauliksteuerung anhält oder nur noch lastmoment-verkleinernde
Bewegungen der Auslegerarme zuläßt. Es kann sowohl eine Summation als auch eine andere
mathematische Funktion, die die Verstellung der Winkel α und β berücksichtigen, erfaßt
werden.
[0039] Das zwangsbetätigte Einwegeventil V27 ist über ein Rückschlagventil V25 mit dem Eingang
2 des Drucksteuerventils V241 und über ein Rückschlagventil V11 mit dem Eingang 2
des Drucksteuerventils V11 verbunden.
[0040] Bei der Teleskopier-Lasthalteeinrichtung A3 ist dessen Senkbremsventil V29 mit der
linken Kammer des Teleskopier-Hydraulikzylinders A3 und die rechte Kammer des Hydraulikzylinders
A3 mit dessen Teilventil V33 verbunden, die beide auf ein hydraulisches Proportional-Wegeventil
V30 der Basiseinheit B10 geführt sind.
[0041] Insgesamt sind vier Hydraulik-Hauptleitungen H1..., H4 vorgesehen. Die Hydraulik-Tankleitung
H1 ist auf das zwangsbetätigte Einwegeventil geführt.
[0042] Die übrigen Hydraulik-Hauptleitungen H2 bis H4 befinden sich in der Basiseinheit
B10.
[0043] Die Hydraulik-Hauptleitung H2 führt über jeweils zwei Rückschlagventile V12, V15
zu den Anschlußleitungen der beiden Senkbremsventile V13, V17 zu dem hydraulischen
Proportional-Wegeventil V14, mit zwei Rückschlagventilen V19, V23 über die Leitungen
der Teilventile V20, V24 zum Proportional-Wegeventil V22 und durch zwei Rückschlagventile
V28, V31 über die Anschlußleitungen der Teilventile V28, V33 zum hydraulischen Proportional-Wegeventil
V30.
[0044] Alle drei Proportinal-Wegeventile V14, V22 und V30 sind außerdem mit der Hydraulik-Hauptleitung
H3 verbunden. Zwischen der Haupthydraulikleitung ist ein direkt gesteuertes Druckbegrenzungsventil
V16 und ein Druckregelventil V26 angeordnet. Zwischen beiden Ventilen ist eine Verbindung
zum Proportional-Wegeventil V22 zur Hydraulik-Tankleitung H4 geführt. Das direkt gesteuerte
Drucksteuerventil V26 ist darüber hinaus nochmals mit der Hydrauliksteuertleitung
H2 verbunden.
[0045] An die Hydraulikhauptleitung H3 ist ein Hydraulik-Manometer Z22 angeschlossen. Von
der Hydraulikdruckleitung H3 führt eine Verbindung über eine Hydraulik-Pumpeneinheit
P4 zu der Hydrauliktankleitung H4. Die Hydraulik-Pumpeneinheit und die Funktionsweise
der Hydraulikschaltung, insbesondere der Reichweitenbegrenzungseinheit, seien anhand
der Fig. 1 und 2 erläutert.
[0046] Durch eine Beaufschlagung der rechten und linken Kammer der Unterarm- und Oberarm-Hydraulikzylindere
A1 und A2 werden der Unterarm 1 um den Unterarmwinkel α und der Oberarm 2 um den Oberarmwinkel
β verändert. Die Winkelarmübertragungseinheit ME erfaßt die jeweiligen Stellungen
der beiden Winkel α und β und stellt hierdurch einen Belastungswinkel fest, der zwischen
der Senkrechten S und dem Ende des Arbeitskorbes 4 entsteht. Erreicht der Unterarmwinkel
α einen Wert oberhalb 80° und der Oberarmwinkel β einen Wert unterhalb 45°, entsteht
ein kritischer Belastungswinkel, den die Winkelübertragungseinheit ME erfaßt.
[0047] Ist ein kritischer Belastungswinkel erfaßt worden, betätigt die Winkelübertragungseinheit
ME den Betätigungsarm V271 des Einwegventils V 27. Hierdurch wird über die Rückschlagventile
V11 und V25 die linke Kammer des Hydraulikelements A2 und die rechte Kammer des Hydraulikelements
A2 so beaufschlagt, daß sich der Kolben in Richtung dieser Kammer nicht mehr weiterbewegen
kann. Dadurch wird verhindert, daß der Unter- bzw. der Oberarm 1, 2 Bewegungen fortführen,
die zu einem kritischen Belastungsmoment und damit zu einem möglichen Umkippen der
Hubarbeitsbühne führen. Eine Betätigung der Kolben der beiden Hydraulikzylindere A1,
A2 in die andere Richtung hingegen ist möglich, so daß die kritische Situation schnell
und sicher behoben werden kann.
[0048] Von besonderem Vorteil ist, daß durch den Einsatz des zwangbetätigten Einwegeventils
als Reichweitenbegrenzungseinheit eine Lösung gefunden wird, die einfach und vor allen
Dingen robust ist. Darüber hinaus ist sie kosten- und wartungsfreundlich.
1. Hubarbeitsbühne (100) mit Hydraulik-Steuerung (A10, A20, A30, B10) sowie mit einem
Ausleger (200), der aus zwei miteinander gelenkig verbundenen Auslegerarmen (1, 2)
besteht, von denen der Unterarm (1) an einem Basiselement (8) verschwenkbar angeordnet
und mit einer Horizontalen (LH) - in Seitenansicht auf die Hubarbeitsbühne gesehen
- einen ersten einstellbaren Winkel (α) und der Oberarm (2) mit der Horizontalen (LH)
einen zweiten einstellbaren Winkel (β) bildet, dadurch gekennzeichnet, daß die Hubarbeitsbühne mit einer Reichweitenbegrenzungseinheit (RE) ausgestattet ist,
die derart beaufschlagbar ist, daß in Abhängigkeit von einer mathematischen Funktion
der beiden Winkel (α, β) ein Hebel (V 271) betätigbar ist, der die Hydraulik-Steuerung (A10, A20, A30,
B10) anhält oder nur noch lastmoment-verkleinernde Bewegungen der Auslegerarme (1,
2) zuläßt.
2. Hubarbeitsbühne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Oberarm (2) von einer Minimallänge (L0) bis zu einer Maximallänge (Lmax) teleskopierbar ist, und daß die aktuelle Ausfahrlänge (L) des Oberarms bei der Betätigung
der Reichweitenbegrenzungseinheit (RE) eingebbar und berücksichtbar ist.
3. Hubarbeitsbühne nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Reichweitenbegrenzungseinheit (RE) ein zwangsbetätigtes Einwegeventil (V27) umfaßt.
4. Hubarbeitsbühne nach Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
- daß der Unterarm (1) über wenigstens ein Unterarm-Hydraulikzylinderelement (A1) gegenüber
dem Basiselement (8) gelenkig verstellbar ist, wobei die Kolbenstellung des Unterarm-Hydraulikzylinderelementes
(A1) den ersten Winkel (α) definiert;
- daß der Oberarm (2) mit dem Unterarm (1) gelenkig verbunden und über ein Oberarm-Hydraulikzylinderelement
(A2) gelenkig verstellbar ist, dessen Kolbenstellung den zweiten Winkel (β) definiert;
- daß das Unterarm-Hydraulikzylinderelement (A1) mit einer Unterarm-Betätigungseinheit
(A10) der Hydraulik-Steuerung verbunden ist,
- daß das Oberarm-Hydraulikzylinderelement (A2) mit einer Oberarm-Lasthalteeinrichtung
(A20) der Hydraulik-Steuerung verbunden ist,
- daß die Unterarm- und die Oberarm-Lasthalteeinrichtung (A10, A20) mit einer Basiseinheit
(B10) der Hydrauliksteuerung verbunden sind und
- daß mit der Reichweitenbegrenzungseinheit (RE) die Unterarm- und die Oberarm-Betätigungseinheiten
(A10, A20) beaufschlagbar sind.
5. Hubarbeitsbühne nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Oberarm (2) mit dem Unterarm (1) über ein Zwischenglied (12) gelenkig verbunden
ist, an dem wiederum das Oberarm-Hydraulikzylinderelement (A2) verschwenkbar gelagert
ist.