[0001] Die Erfindung betrifft eine Langspalt-Walzenpresse zum Entwässern einer Faserstoffbahn
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Eine derartige Langspalt-Walzenpresse ist beispielsweise aus DE 297 02 362 U1 bekannt.
Danach ist zum Festklemmen des jeweiligen Endabschnitts des Walzenmantels ein Klemmring
vorgesehen, der auf einem abschnittsweise zylindrischen Teil der Stirnwand axial verschiebbar
gelagert ist. Der Stimwand ist ferner ein Außenring zugeordnet, so daß im Umfangsbereich
der Stirnwand eine zur gegenüberliegenden anderen Stirnwand hin offene Ringnut gebildet
wird, die radial nach innen durch den sich axial ins Walzeninnere erstreckenden zylindrischen
Teil der Stirnwand und radial nach außen durch eine Innenumfangsfläche des Außenringes
begrenzt wird. Der Klemmring umfaßt einen Keilabschnitt mit einer konischen Außenumfangsfläche,
mit der dieser in die Ringnut eingreift. In die Ringnut ist zusätzlich ein elastischer
Spreizring eingesetzt, dessen Innenumfangsfläche eine mit der konischen Außenumfangsfläche
des Klemmringes zusammenwirkende konische Gegenfläche bildet. Die Außenumfangsfläche
des Spreizringes ist dagegen zylindrisch ausgebildet und mit Rillen versehen, um die
Haftung zu erhöhen. In diese Rillen kann beispielsweise gummielastisches Dichtmaterial
eingesetzt sein. In einer Klemmstellung des Klemmringes, bei der der Spreizring aufgrund
eines Wirkeingriffs der Keilflächen radial aufgeweitet ist, wird der Endabschnitt
des Walzenmantels dichtend in einem Klemmspalt festgeklemmt, der durch die zylindrische
Außenumfangsfläche des Spreizringes und die zylindrische Innenumfangsfläche des Außenringes
gebildet wird. Der Walzenmantel wird dadurch gegen die zylindrische Innenfläche des
Außenringes gepreßt.
[0003] Als nachteilig erwiesen hat sich jedoch, daß die Dichtwirkung in der Klemmstellung
nicht hinreichend gut ist.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Langspalt-Walzenpresse nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 zu schaffen, bei der die Befestigung des jeweiligen Endabschnitts
des Walzenmantels eine zuverlässige Abdichtung gewährleistet.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Hierdurch wird eine Langspalt-Walzenpresse geschaffen, bei der der Klemmeingriff
und der Dichtungseingriff funktionell getrennt sind. Mittels separat wirkender Betätigungseinrichtungen
werden der Klemmring und der Dichtring getrennt angezogen. Ein individuelles Einstellen
und/oder Nachstellen des Klemmringes und des Dichtringes sind jeweils bedarfsbezogen
möglich.
[0007] Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung
und den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0008] Die Erfindung wird nachstehend anhand der in den beigefügten Abbildungen dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch einen Teilschnitt durch ein Ende einer Langspalt-Preßwalze
mit Klemmring und Dichtring in Außereingriffsstellung,
Fig. 2 zeigt schematisch einen Teilschnitt durch ein Ende einer Langspalt-Preßwalze
mit Klemmring in Eingriffsstellung und Dichtring in Außereingriffsstellung,
Fig. 3 zeigt schematisch einen Teilschnitt durch ein Ende einer Langspalt-Preßwalze
mit Klemmring und Dichtring in Eingriffsstellung.
Fig. 4 zeigt schematisch einen Teilschnitt eines zweiten Ausführungsbeispiels.
[0009] Fig. 1 zeigt die obere Hälfte des rechten Teils einer Langspalt-Preßwalze 1, die
mit einer nicht dargestellten rotierenden Gegenwalze einen Preßspalt zum Entwässern
einer Materialbahn in einer Langspalt-Walzenpresse bildet.
[0010] Die Langspalt-Preßwalze 1 umfaßt einen nicht dargestellten, feststehenden Träger
und einen um den Träger drehbaren Walzenmantel 2, der aus einem flexiblen Material,
z.B. Gummi oder Kunststoff besteht. Der Walzenmantel 2 ist schlauchförmig ausgebildet
und im zwischen den beiden Walzenenden gelegenen, mit der Gegenwalze den Preßspalt
bildenden Bereich durch wenigstens ein nicht dargestelltes Stützelement, dem sogenannten
Preßschuh, abgestützt. Zwischen der Walzenmantelinnenseite und dem Preßschuh wird
auf hydrodynamischer bzw. hydrostatischer Weise ein Schmierfilm erzeugt.
[0011] An dem Träger sind zwei Stirnwände 3 abgestützt, von denen lediglich die rechte gezeigt
ist. An diesen Stirnwänden 3 sind die beiden Endabschnitte 4 des Walzenmantels 2 luft-
und öldicht befestigt. Hierzu sind die Endabschnitte 4 an der zugehörigen Stirnwand
3 festgeklemmt, wie dies nachstehend unter Bezugnahme auf die Figuren 1 bis 3 erläutert
wird.
[0012] Zum Festklemmen des jeweiligen Endabschnitts 4 des Walzenmantels 2 ist ein Spreizring
5 vorgesehen. Dieser Spreizring 5 weist eine zylindrische Außenumfangsfläche 6 und
eine zumindest abschnittsweise konische Innenumfangsfläche 7 auf. Diese konische Innenumfangsfläche
7 des Spreizringes 5 bildet mit einer konischen Außenumfangsfläche 8 eines Klemmringes
9 zusammenwirkende konische Gegenflächen. Der Klemmring 9 ist auf einem zumindest
abschnittsweise zylindrischen Teil 10 der Stirnwand 3 axial verschiebbar gelagert.
Dieser abschnittsweise zylindrische Teil 10 erstreckt sich ausgehend von einem Flansch
11 der Stirnwand 3 axial ins Walzeninnere. Zum Walzeninneren begrenzt der Flansch
11 zusammen mit dem zylindrischen Teil 10 der Stirnwand 3 eine Ringnut 12, in die
der Klemmring 9 und der Spreizring 5 eingesetzt sind.
[0013] Um den Klemmring 9 axial zu verfahren, ist eine Betätigungseinrichtung 13 vorgesehen,
die hier als Bolzen oder Schraube ausgebildet ist und sich mit einem Schaftabschnitt
vom Walzenende her durch eine axiale Durchgangsbohrung 14 im Flansch 11 erstreckt.
Die Durchgangsbohrung 14 weist dazu einen Anschlag für den Bolzen- oder Schraubenkopf
auf. Mit einem Gewindeabschnitt 15 greift die Betätigungseinrichtung 13 in eine axiale
Gewindebohrung 16 im Klemmring 9 ein. Mittels der Betätigungseinrichtung 13, d.h drehen
der Schraube oder des Bolzens, ist der Klemmring 9 gegenüber dem Flansch 11 verfahrbar,
also auf diesen zubewegbar für ein Festklemmen der Endabschnitte 4 des Walzenmantels
2 oder von diesem wegbewegbar für ein Lösen der Klemmung.
[0014] Der Spreizring 5, der zusammen mit dem Klemmring 9 in die Ringnut 12 eingesetzt ist,
besitzt eine radial sich erstreckende Stirnfläche 18, mit der der Spreizring 5 sich
an einer Kopfseite 17 des Flansches 11 gleitverschieblich abstützt.
[0015] Der Stirnwand 3 ist ferner ein Außenring 19 zugeordnet, der mittels Schrauben 30
lösbar mit der Stirnwand 3 verbindbar ist.
[0016] Der Klemmring 9 weist einen sich axial nach außen verjüngenden Keilabschnitt auf,
der die konische Außenumfangsfläche 8 bildet, die mit der konischen Innenumfangsfläche
7 des Spreizringes zusammenwirkt. Wird demzufolge der Klemmring 9 mittels der Betätigungseinrichtung
13 gegen den Flansch 11 gezogen, weitet sich der Spreizring 5 in radialer Richtung,
geführt durch die Flächen 8 und 18, und bewegt sich in eine Klemmstellung, wie sie
in Fig. 2 dargestellt ist. In der in Fig. 2 dargestellten Klemmstellung wird der Endabschnitt
4 des Walzenmantels 2 in einem Klemmspalt festgeklemmt, der durch die zylindrische
Außenumfangsfläche 6 des Spreizringes 5 und die zylindrische Innenumfangsfläche 20
des Außenringes 19 gebildet wird.
[0017] Räumlich getrennt von diesem Festklemmen des jeweiligen Endabschnitts 4 ist ein Abdichten
des Klemmspaltes. Wie Fig. 1 zeigt, bildet die Außenumfangsfläche des Flansches 11
mit einem Klemmstück 22 eine Ringnut 23 zur Aufnahme eines Dichtringes 24, der vorzugsweise
aus einem vollstückigen Elastomer, z. B. Gummi, besteht. Der Dichtring 24 besitzt
im unbelasteten Zustand vorzugsweise einen runden Querschnitt. Das Klemmstück 22 ist
axial verfahrbar am Flansch 11 geführt, wozu dieser an der dem Walzeninneren abgewandten
Seite ein zumindest abschnittsweise zylindrisches Teilstück 25 aufweist, auf dem eine
zylindrische Gegenfläche 26 des Klemmstückes 22 axial verfahrbar ist, um die Ringnut
24 in ihrer axialen Abmessung verkleinern zu können. Hierdurch wird der Dichtring
24 zusammengepreßt, wodurch dieser elastisch deformiert wird und sich radial verlängert,
wie dies in Fig. 3 dargestellt ist. Der Dichtring 24 wird durch das Klemmstück 22
derart eingespannt, daß dieser den Endabschnitt 4 des Walzenmantels 2 dichtend an
der Innenumfangsfläche 20 des Außenrings 19 einspannt.
[0018] Das Klemmstück 22 ist mittels einer zweiten Betätigungseinrichtung 21, die getrennt
von der ersten Betätigungseinrichtung 13 arbeitet, gegen eine dem Walzenende zugewandte
Stirnseite des Flansches 11 verfahrbar. Die zweite Betätigungseinrichtung 21 ist hier
entsprechend der ersten Betätigungseinrichtung 13 als Bolzen bzw. Schraube ausgebildet,
die mit ihrem Gewindeschaft 27 in eine axiale Gewindebohrung 28 im Flansch 11 eingreift.
Das Klemmstück 22 weist eine Durchgangsbohrung 29 mit Anschlag zur Aufnahme der zweiten
Betätigungseinrichtung 21 auf.
[0019] Fig. 3 zeigt die parallel ausgebildete Klemmung und Dichtung.
[0020] Als zusätzliche Sicherung für den Walzenmantel 2 können in diesen randseitig Haltestifte
31 einsetzbar sein. Ferner kann randseitig ein Schutzdeckel 32 befestigt sein.
[0021] Alternativ zu dem vorstehenden Ausführungsbeispiel kann der Dichtring an der dem
Walzeninneren zugewandten Seite des Flansches angeordnet sein, während der Klemmring
mit Spreizring dann an der dem Walzenende zugewandten Seite des Flansches angeordnet
ist, wie in Fig. 4 dargestellt ist..
1. Langspalt-Walzenpresse zum Entwässern einer Materialbahn in einem Preßspalt, der einerseits
von einer rotierenden Gegenwalze und andererseits von einer Langspalt-Preßwalze gebildet
ist, und die Langspalt-Preßwalze einen feststehenden Träger und einen um den Träger
drehbaren, flexiblen Walzenmantel aufweist, der im Bereich des Preßspaltes auf einem
am Träger angeordneten Preßschuh abgestützt ist, der Walzenmantel Endabschnitte aufweist,
die an am Träger drehbar gelagerten Stirnwänden dichtend festgeklemmt sind mittels
jeweils eines an einer Stirnwand axial verschiebbar geführten und auf eine erste Betätigungseinrichtung
ansprechenden Klemmrings, der einen elastischen Spreizring mit einer zylindrischen
Außenfläche radial gegen einen fest mit den Stirnwänden verbindbaren Außenring unter
Einklemmen eines Endabschnitts des Walzenmantels klemmt, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils benachbart der Klemmringe (9) ein Dichtring (24) an jeder Stirnwand (3) angeordnet
ist, der mittels einer getrennt von der Betätigung des Klemmringes (9) wirkenden zweiten
Betätigungseinrichtung (21) gegen den Außenring (19) radial verformbar ist unter Andrücken
eines axialen Teilstücks des jeweiligen Endabschnitts (4) des Walzenmantels (2) an
den Außenring (19).
2. Langspalt-Walzenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Klemmring (9) eine konische Außenumfangsfläche (8) aufweist, die verfahrbar ist
gegen eine, eine konische Gegenfläche bildende Innenumfangsfläche (7) eines Spreizringes
(5).
3. Langspalt-Walzenpresse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Klemmring (9) eine zylindrische Innenumfangsfläche und der Spreizring (5) eine
zylindrische Außenumfangsfläche aufweist.
4. Langspalt-Walzenpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtring (24) mittels eines von der zweiten Betätigungseinrichtung (21) verfahrbaren
Klemmstücks (22) radial verformbar ist.
5. Langspalt-Walzenpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die erste und zweite Betätigungseinrichtung (13, 21) jeweils als getrennt angeordnete
Schrauben ausgebildet sind, die jeweils durch eine Durchgangsbohrung steckbar sind
und in eine Gewindebohrung (16, 28) eingreifen, wobei eine dieser Bohrungen jeweils
in dem Klemmring (9) und dem Klemmstück (22) und die zugeordnete Bohrung in der Stirnwand
(3) angeordnet ist.
6. Langspalt-Walzenpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtring (24) aus einem vollstückigen Elastomer besteht.
7. Langspalt-Walzenpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtring (24) im unbelasteten Zustand einen runden Querschnitt besitzt.
8. Langspalt-Walzenpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtring (24) jeweils zum Walzeninneren hin benachbart dem Klemmring (9) angeordnet
ist.
9. Langspalt-Walzenpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtring (24) jeweils zum Walzenende hin benachbart dem Klemmring (9) angeordnet
ist.