[0001] Die Erfindung betrifft eine selektiv metallisierte Folie, insbesondere zur Verwendung
als Sicherheitselement, insbesondere in Wertdokumenten, sowie ein Verfahren zur Herstellung
der selektiv metallisierten Folie.
[0002] Aus der EP - A 0 330 733 sind Sicherheitselemente, insbesondere Sicherheitsfäden
bestehend aus einer lichtdurchlässigen Kunststofffolie, einer sich über das gesamte
Sicherheitselement erstreckenden opaken Beschichtung, die Aussparungen in Form der
einzubringenden Kodierung, insbesondere in Form von Zeichen und Mustern aufweist,
bekannt. Zumindest in den durch die Aussparungen definierten Bereichen können deckungsgleich
farbgebende und/oder lumineszierende Substanzen vorhanden sein, durch die sich die
Codierung von der opaken Beschichtung unter entsprechendem Lichteinfluss in farblich
kontrastierender Form unterscheidet.
[0003] Aus der WO 99/13157 sind Sicherheitsfolien für Wertpapiere bekannt, bei denen auf
einer transluzenten Folie eine metallische Beschichtung aufgebracht wird, die in der
fertigen Folie nicht vollflächig ist, sondern Aussparungen aufweist, die im Durchlicht
klar erkennbar sein sollen. Die Herstellung dieser Folien erfolgt dadurch, dass eine
Trägerfolie mit einer hochpigmentierten Druckfarbe bedruckt wird, wobei der Farbauftrag
nicht vollflächig erfolgt, die Druckfarbe unter Bildung eines porigen Farbauftrags
getrocknet wird, anschließend eine metallische Deckschicht aufgebracht wird und in
einem weiteren Schritt die hochpigmentierte Druckfarbe durch Auswaschen mit einem
Lösungsmittel, gegebenenfalls auch unter mechanischer Einwirkung entfernt wird. Damit
wird auch in jenen Bereichen, in denen die Druckfarbe entfernt wird, die metallische
Abdeckschicht mitentfernt, wodurch die im Durchlicht erkennbaren Aussparungen gebildet
werden. Die metallische Abdeckschicht weist eine Dicke von 0,01 bis 1 µm auf.
[0004] Für die Anwendung als Sicherheitselemente für Wertdokumente, insbesondere Banknoten,
Ausweisdokumente und dergleichen ist es erforderlich, dass diese Sicherheitselemente,
beispielsweise in Faden oder Bandform möglichst unauffällig in den Träger, im speziellen
Papier oder ähnlichem, integriert werden können. Daher ist es erforderlich eine möglichst
geringe Dicke der Sicherheitselemente anzustreben. Ferner ist jedoch gleichzeitig
auch eine große Präzision in den Abmessungen der zu erzeugenden Aussparungen nötig
um eine ausreichende Fälschungssicherheit zu gewährleisten, da Unregelmäßigkeiten
in den Dimensionen der Aussparungen, die eine Codierung bilden, eine eindeutige Feststellung
der Echtheit oder einer etwaigen Nachahmung erschweren.
Ferner ist es manchmal auch wünschenswert, entsprechende Beschichtungen und Codierungen
auf beiden Seiten des Trägersubstrats des Sicherheitselements passergenau aufzubringen,
um eine beiderseitige Identifizierung der Echtheit zu gewährleisten.
[0005] Dies ist mit den Verfahren des Standes der Technik jedoch nicht ausreichend möglich,
da entweder die Dicke das Sicherheitselements für die gewünschte Anwendung zu groß
ist, andererseits bei geringerer Dicke eine ausreichende Präzision nicht gewährleistet
werden kann.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, metallisierte Folien und ein Verfahren zu deren
Herstellung bereitzustellen, die die oben beschriebenen Nachteile vermeidet und insbesondere
aufgrund der geringen Dicke und gleichzeitig hohen Präzision besonders geeignet sind
als Sicherheitselemente in Wertdokumente integriert zu werden. Insbesondere ist es
Aufgabe der Erfindung eine metallisierte Folie und ein Verfahren zu deren Herstellung
bereitzustellen, wobei die Folie nahezu unabhängig vom Trägermaterial strukturierte
Schichten aus verschiedenen Metallen, Metallverbindungen, Legierungen oder Isolatoren
auf einer oder beiden Seiten des Trägersubstrats aufweist, wobei die strukturierten
Schichten gegebenenfalls passergenau herstellbar sein sollen.
[0007] Gegenstand der Erfindung ist daher eine selektiv metallisierte Folie hergestellt
durch Bereitstellen eines Trägersubstrats, Aufbringen eines in einem Lösungsmittel
löslichen partiellen Farbauftrags mit Aussparungen in Form einer (negativen) Codierung,
Behandeln der bedruckten Trägerfolie mittels eines Inline-Plasma-, Corona- oder Flamm-Prozesses,
Aufbringen einer dünnen Deckschicht aus Metallen, Metallverbindungen, Legierungen
und/oder Isolatoren und Ablösen des Farbauftrags durch Einwirkung eines Lösungsmittels
gegebenenfalls kombiniert mit einer mechanischen Einwirkung.
[0008] Ein weiterer Gegenstand ist ein Verfahren zur Herstellung einer selektiv metallisierten
Folie, dadurch gekennzeichnet, dass auf ein Trägersubstrat
in einem ersten Schritt auf einer oder beiden Seiten des Trägersubstrats ein in einem
Lösungsmittel löslicher Farbauftrag aufgebracht wird
in einem zweiten Schritt diese Schicht mittels eines Inline-Plasma-, Coronaoder Flammprozesses
behandelt wird und
in einem dritten Schritt eine Schicht eines zu strukturierenden Materials aufgebracht
wird, wobei diese Schicht aus Metallen, Metallverbindungen, Legierungen oder Isolatoren
bestehen kann,
worauf in einem vierten Schritt der Farbauftrag mittels eines Lösungsmittels, gegebenenfalls
kombiniert mit einer mechanischen Einwirkung entfernt wird.
[0009] Durch mehrfache Anwendung dieses Verfahrens und passergenauen Druck sowohl im Längs-
als auch im Seitenregister können funktionelle Multilayer-Folien aufgebaut werden.
Im Prinzip sind damit beliebig viele Schichten realisierbar. Insbesondere können auch
zwischen den einzelnen Schichten partielle oder vollflächige Lack- und/oder Folienschichten
aufgebracht werden.
[0010] Unter Codierung werden im folgenden Zeichen, Muster, Bilder, Linien und dergleichen
verstanden.
[0011] Als Trägersubstrat kommen beispielsweise Trägerfolien vorzugsweise flexible Kunststofffolien,
beispielsweise aus Pl, PP, MOPP, PE, PPS, PEEK, PEK, PEI, PSU, PAEK, LCP, PEN, PBT,
PET, PA, PC, COC, POM, ABS, PVC in Frage. Die Trägerfolien weisen vorzugsweise eine
Dicke von 5 - 700 µm, bevorzugt 8 ― 200 µm, besonders bevorzugt 12 ― 50 µm auf.
Ferner können als Trägersubstrat auch Metallfolien, beispielsweise Al-, Cu-, Sn-,
Ni-, Fe- oder Edelstahlfolien mit einer Dicke von 5 ― 200 µm, vorzugsweise 10 bis
80 µm, besonders bevorzugt 20 ― 50 µm dienen. Die Folien können auch oberflächenbehandelt,
beschichtet oder kaschiert beispielsweise mit Kunststoffen oder lackiert sein.
Ferner können als Trägersubstrate auch Papier oder Verbunde mit Papier, beispielsweise
Verbunde mit Kunststoffen mit einem Flächengewicht von 20 ― 500 g/m
2, vorzugsweise 40 ― 200 g/m
2. verwendet werden.
Ferner können als Trägersubstrate Vliese, wie Endlosfaservliese, Stapelfaservliese
und dergleichen, die gegebenenfalls vernadelt oder kalandriert sein können, verwendet
werden. Vorzugsweise bestehen solche Vliese aus Kunststoffen, wie PP, PET, PA, PPS
und dergleichen, es können aber auch Vliese aus natürlichen, gegebenenfalls behandelten
Fasern, wie Viskosefaservliese eingesetzt werden. Die eingesetzten Vliese weisen ein
Flächengewicht von etwa 20 g/m
2 bis 500 g/m
2 auf.
[0012] Die Trägersubstrate können zusätzlich eine Lackschicht aufweisen, die unstrukturiert
oder strukturiert, beispielsweise geprägt sein kann Die Lackschicht kann beispielsweise
eine haftende Lackschicht oder eine releasefähige Transferlackschicht sein, sie kann
durch Strahlung, beispielsweise UV-Strahlung, thermisch oder reaktiv vernetzt oder
vernetzbar sein und zusätzliche Eigenschaften wie z.B. kratzfeste und/oder antistatische
Ausrüstung oder chemische Beständigkeit besitzen. Geeignet sind sowohl wässrige als
auch lösungsmittelhältige Lacksysteme, insbesondere auch Lacksysteme auf Basis PE
― Acrylat, PET-Acrylat, Urethan-Acrylat, PVC, PMMA oder Epoxyacrylat.
[0013] Das Trägersubstrat kann ein- oder beidseitig mit einem Heiß- oder Kaltsiegelkleber
oder einer Selbstklebebeschichtung versehen sein.
[0014] In Anbetracht der gewünschten Eigenschaften des Endprodukts zur Verwendung als möglichst
dünne Sicherheitselemente sind Kunststofffolien und Metallfolien besonders bevorzugt,
für Sicherheitsmerkmale in Textilien sind aber auch Vliese gut geeignet.
[0015] Die Oberfläche des Trägersubstrats kann strukturiert oder unstrukturiert sein, oder
beispielsweise mit Mikro- oder Makrolinien geprägt sein, das heißt auf der Oberfläche
können gegebenenfalls zwei- oder dreidimensionale Strukturen vorhanden sein.
[0016] Die Aufbringung des Farbauftrags kann durch ein beliebiges Verfahren, beispielsweise
durch Tiefdruck, Flexodruck, Siebdruck, Digitaldruck und dergleichen erfolgen. Die
verwendete Farbe bzw. der verwendete Farblack ist in einem Lösungsmittel, vorzugsweise
in Wasser löslich, es kann jedoch auch eine in jedem beliebigen Lösungsmittel, beispielsweise
in Alkohol, Estern und dergleichen lösliche Farbe verwendet werden. Die Farbe bzw.
der Farblack können übliche Zusammensetzungen auf Basis von natürlichen oder künstlichen
Makromolekülen sein. Die lösliche Farbe kann pigmentiert oder nicht pigmentiert sein.
Als Pigmente können alle bekannten Pigmente verwendet werden. Besonders geeignet sind
TiO
2, ZnS, Kaolin und dergleichen.
[0017] Anschließend wird das bedruckte Trägersubstrat mittels eines Inline-Plasma-(Niederdruck-
oder Atmosphärenplasma-), Corona- oder Flammprozesses behandelt. Durch energiereiches
Plasma, beispielsweise Ar- oder Ar/O
2-Plasma wird die Oberfläche von Tonungsresten der Druckfarben gereinigt. Dabei wird
die notwendige scharfe Abgrenzung der Konturen der Aussparungen, die für die notwenige
Präzision der Codierung notwendig ist, erreicht. Gleichzeitig wird die Oberfläche
aktiviert. Dabei werden endständige polare Gruppen an der Oberfläche erzeugt. Dadurch
wird die Haftung von Metallen und dergleichen an der Oberfläche verbessert.
[0018] Gegebenenfalls kann gleichzeitig mit der Anwendung der Plasma- bzw. Corona- oder
Flammbehandlung eine dünne Metall- oder Metalloxidschicht als Haftvermittler, beispielsweise
durch Sputtern oder Aufdampfen aufgebracht werden. Besonders geeignet sind dabei Cr,
Al, Ag, Ti, Cu, TiO
2, Si-Oxide oder Chromoxide. Diese Haftvermittlerschicht weist im allgemeinen eine
Dicke von 0,1 nm ― 5nm, vorzugsweise 0,2 nm ― 2nm, besonders bevorzugt 0,2 bis 1 nm
auf.
[0019] Dadurch wird die Haftung der partiell oder vollflächig aufgebrachten strukturierten
funktionellen Schicht weiter verbessert. Das ist Voraussetzung für die Erzeugung von
funktionellen Schichten mit hoher Präzision und guter Haftung.
[0020] Anschließend wird die eigentliche funktionelle Schicht aufgebracht. Diese Schicht
besteht aus einem Metall, einer Metallverbindung, einer Legierung oder einem Isolator.
Als Metallschicht sind Schichten aus Al, Cu, Fe, Ag, Au, Cr, Ni, Zn und dergleichen
geeignet. Als Metallverbindungen sind beispielsweise Oxide oder Sulfide von Metallen,
insbesondere TiO
2, Cr-Oxide, ZnS, ITO, ATO, FTO, ZnO, Al
2O
3 oder Siliciumoxide geeignet. Geeignete Legierungen sind beispielsweise Cu-AI Legierungen,
Cu-Zn Legierungen und dergleichen. Als Isolatoren sind beispielsweise organische Substanzen
und deren Derivate und Verbindungen, beispielsweise Farb- und Lacksysteme, z.B. Epoxy-,
Polyester-, Kolophonium-, Acrylat-, Alkyd-, Melamin-, PVA-, PVC-, Isocyanat-, Urethansysteme,
die strahlungshärtend sein können, beispielsweise durch Wärme- oder UV-Strahlung,
geeignet.
[0021] Diese funktionelle Schicht kann durch bekannte Verfahren, beispielsweise durch Bedampfen,
Sputtern, Drucken (Tief-, Flexo-, Sieb-, Digitaldruck und dergleichen) , Sprühen,
Galvanisieren und dergleichen aufgebracht werden. Die Dicke der funktionellen Schicht
beträgt 0,001 bis 50 µm, vorzugsweise 0,1 bis 20 µm.
[0022] Anschließend wird die Farbschicht durch ein geeignetes Lösungsmittel, das auf die
Zusammensetzung der Farbschicht abgestimmt ist, entfernt. Bevorzugt ist der Farbauftrag
wasserlöslich. Gegebenenfalls kann die Ablösung durch mechanische Einwirkung unterstützt
werden.
[0023] Um das Anlösen der abgedeckten Farbschicht weiter zu verbessern kann auch vollflächig
oder passergenau eine dünne pigmentierte Farbschicht oder eine reine Pigmentschicht
aufgebracht werden, wobei die Dicke dieser Schicht etwa 0,01 ― 5 µm beträgt.
[0024] Durch das Ablösen des Farbauftrags mit den über dem Farbauftrag befindlichen Bereichen
der funktionellen Schicht, wird das gewünschte Endprodukt erhalten.
[0025] Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren kann die funktionelle Schicht bzw. bei mehrfacher
Anwendung des beschriebenen Verfahrens die jeweiligen funktionellen Schichten vollflächig
oder partiell auf das Trägersubstrat, insbesondere die Trägerfolie aufgebracht werden.
[0026] Bei Multilayer-Aufbauten können die übereinander aufgebrachten Schichten unterschiedliche
Eigenschaften aufweisen. Es ist dabei möglich durch Kombination von verschiedenen
Eigenschaften der einzelnen Schichten, beispielsweise Schichten mit unterschiedlicher
Leitfähigkeit, Magnetisierbarkeit, optischen Eigenschaften, Absorptionsverhalten und
dergleichen Aufbauten zum Beispiel für Sicherheitselemente mit mehreren präzisen Echtheitsmerkmalen
herzustellen.
[0027] Dabei können die Verfahrensschritte beliebig oft wiederholt werden, wobei beispielsweise
bei vollflächiger Aufbringung einer funktionellen Schicht der Farbauftrag gegebenenfalls
entfallen kann, die Inline-Plasma-, Corona- bzw.
[0028] Flammbehandlung gegebenenfalls mit gleichzeitigem Aufbringen eines Haftvermittlers
jedoch vorteilhaft sein kann.
[0029] Gegebenenfalls kann die so hergestellte beschichtete Folie auch noch durch eine Schutzlackschicht
geschützt werden oder beispielsweise durch Kaschieren oder dergleichen weiterveredelt
werden..
[0030] Die erfindungsgemäßen metallisierten Folien werden insbesondere als Sicherheitselemente,
insbesondere in Wertdokumenten und Datenträgern, beispielsweise Banknoten, Wertpapieren,
Ausweisdokumenten, Karten und dergleichen verwendet oder als Sicherheitselemente oder
Sicherheitsetiketten in Verpackungen, Textilien, Siegeln und dergleichen.
[0031] Durch die ausgezeichnete Präzision der Codierung und die Möglichkeit nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren auch mehrschichtige, sehr dünne Folien herzustellen, sind die erfindungsgemäßen
Folien insbesondere auch zur Einbettung in Banknoten und dergleichen geeignet.
[0032] Gegebenenfalls kann das Produkt mit einem siegelfähigen Kleber, beispielsweise einem
Heiß- oder Kaltsiegelkleber auf das entsprechende Trägermaterial appliziert werden,
oder beispielsweise bei der Papierherstellung für Sicherheitspapiere durch übliche
Verfahren in das Papier eingebettet werden.
Diese Siegelkleber können mit sichtbaren oder im UV Licht sichtbaren, fluoreszierenden,
phosphoreszierenden oder Laser- und IR-Strahlung absorbierenden Merkmalen zur Erhöhung
der Fälschungssicherheit ausgestattet sein. Diese Merkmale können auch in Form von
Mustern oder Zeichen vorhanden sein oder farbliche Effekte zeigen, wobei im Prinzip
beliebig viele Farben, vorzugsweise 1 bis 10 Farben oder Farbmischungen, möglich sind.
[0033] Das Trägersubstrat kann bei einseitiger Beschichtung nach der Anwendung entfernt
werden oder am Produkt verbleiben. Dabei kann die Trägerfolie gegebenenfalls auf der
nicht beschichteten Seite besonders ausgerüstet werden, beispielsweise kratzfest,
antistatisch und dergleichen. Gleiches gilt für eine etwaige Lackschicht auf dem Trägersubstrat.
[0034] In den Figuren sind bevorzugte erfindungsgemäße selektiv metallisierte Folien dargestellt.
In den Figuren bedeuten 1 das Trägersubstrat, 2 den Farbauftrag, 3 die Haftvermittlerschicht
4 die erste funktionelle Schicht, 3a die zweite Haftvermittlerschicht, 4a die zweite
funktionelle Schicht, 3b die dritte Haftvermittlerschicht und 4b die dritte funktionelle
Schicht.
Die funktionellen Schichten können wie oben beschrieben unterschiedliche Eigenschaften
aufweisen.
Fig.1. zeigt eine selektiv metallisierte Folie vor dem Ablösen des Farbauftrags,
Fig. 2 zeigt die selektiv metallisierte Folie nach Ablösen des Farbauftrags.
Fig. 3 zeigt einen selektiv metallisierten Multilayer―Aufbau, Fig. 4 zeigt selektiven
Multilayer-Aufbau mit partiellen und vollflächigen Schichten.
Beispiele
Beispiel 1:
[0035] Auf eine Trägerfolie aus PET mit einer Dicke von 12 µm wird mittels Tiefdruck eine
wasserlösliche Farbschicht auf Basis von Stärke 3 µm aufgebracht, wobei Aussparungen
in Form von Buchstaben vorgesehen werden.
Anschließend wird die bedruckte Folie einem Niederdruck-Plasmaprozess mit Ar-Plasma
unterworfen und gleichzeitig eine Schicht Cr als Haftvermittler mit einer Dicke von
0,3 nm aufgebracht.
Anschließend wird mit Al bedampft. Die Schichtdicke der aufgedampften Schicht beträgt
0,2 µm.
Nach dem Prozess wird die Folie mit Wasser gewaschen und damit der Farbauftrag mit
dem auf dem Farbauftrag befindlichen Haftvermittler und der in diesem Bereich befindlichen
Metallschicht entfernt.
Das fertige Produkt weist eine selektive Al-Beschichtung mit einer Codierung in Form
von Buchstaben auf.
Beispiel 2:
[0036] Auf eine Aluminiumfolie wird eine wasserlösliche Farbe auf Basis von mit 9 Gew% TiO
2 Pigmenten mit Aussparungen in Form von definierten Linien aufgebracht. Anschließend
wird die bedruckte Folie einem Coronaprozess unterworfen und gleichzeitig eine Schicht
Siliziumdioxid als Haftvermittler mit einer Dicke von 0,3 nm aufgebracht.
Anschließend wird die so behandelte Folie mit Cu bedampft, wobei die Dicke der Schicht
0,5 µm beträgt.
Nach dem Prozess wird die Folie mit Wasser gewaschen und damit der Farbauftrag mit
dem auf dem Farbauftrag befindlichen Haftvermittler und der in diesem Bereich befindlichen
Metallschicht entfernt. Die Folie weist nun eine selektive metallische Beschichtung
in Form von definierten Linien auf.
Beispiel 3:
[0037] Eine gemäß Beispiel 1 hergestellte Folie wird einer Plasma-Behandlung mit Ar/O
2 Plasma unterworfen und anschließend vollflächig eine funktionelle Schicht aus einem
Urethan-Lacksystem im Tiefdruckverfahren aufgedruckt.
Anschließend wird die so behandelte Folie mit einem Farbauftrag mit einer in Alkohol
löslichen Farbe mit 10 % ZnS als Pigment versehen, wobei sich teilweise mit den Aussparungen
des ersten Farbauftrags überlappende Aussparungen in Form eines Musters vorgesehen
sind. Anschließend wird die Folie erneut einer Plasma-Behandlung mit Ar/O
2 Plasma unterworfen und gleichzeitig eine 0,2 nm dicke Schicht von Chrom(III)oxid
als Haftvermittler aufgebracht. Anschließend wird eine Schicht von Al mit einer Schichtdicke
von 0,2 µm aufgesprüht. Anschließend wird einem Waschprozess mit Alkohol durchgeführt,
wobei wiederum der Farbauftrag mit den darauf befindlichen Schichten abgelöst wird.
Beispiel 4:
[0038] Es wird das eine Folie analog Beispiel 1 hergestellt, wobei allerdings alle dort
beschriebenen Verfahrensschritte beidseitig der Trägerfolie passer- und registergenau
durchgeführt werden. Die so hergestellte Folie wird anschließend mit einer Schutzlackschicht
mit einer im UV-Licht fluoreszierenden Farbe versehen.
1. Selektiv metallisierte Folie hergestellt durch Bereitstellen eines Trägersubstrats,
Aufbringen eines in einem Lösungsmittel löslichen partiellen Farbauftrags mit Aussparungen
in Form einer negativen Codierung, Behandeln der bedruckten Trägerfolie mittels eines
Inline-Plasma-, Corona- oder Flamm-Prozesses, Aufbringen einer dünnen funktionellen
Deckschicht aus Metallen, Metallverbindungen, Legierungen und/oder Isolatoren und
Ablösen des Farbauftrags durch Einwirkung eines Lösungsmittels gegebenenfalls kombiniert
mit einer mechanischen Einwirkung.
2. Verfahren zur Herstellung einer selektiv metallisierten Folie, dadurch gekennzeichnet, dass auf ein Trägersubstrat
in einem ersten Schritt auf einer oder beiden Seiten des Trägersubstrats ein in einem
Lösungsmittel löslicher Farbauftrag aufgebracht wird
in einem zweiten Schritt diese Schicht mittels eines Inline-Plasma-, Corona- oder
Flammprozesses behandelt wird und
in einem dritten Schritt eine funktionelle Schicht eines zu strukturierenden Materials
aufgebracht wird, wobei diese Schicht aus Metallen, Metallverbindungen, Legierungen
oder Isolatoren bestehen kann,
worauf in einem vierten Schritt der Farbauftrag mittels eines Lösungsmittels, gegebenenfalls
kombiniert mit einer mechanischen Einwirkung entfernt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass gleichzeitig mit der Plasma-, Corona- bzw. Flammbehandlung eine dünne Schicht eines
Haftvermittlers aufgebracht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Haftvermittler eine dünne Schicht aus einem Metall, Halbmetall oder deren Oxid
aufgebracht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Trägersubstrat Kunststoff- oder Metallträgerfolien oder Vliese, oder Papiere
eingesetzt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Farbauftrag eine in ein Wasser lösliche Farbe oder ein in Wasser löslicher Farblack
verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die wasserlösliche Farbe bzw. der Farblack pigmentiert oder nicht pigmentiert ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verbesserung der Ablösbarkeit des Farbauftrags vollflächig oder passergenau eine
dünne pigmentierte Farbschicht oder eine reine Pigmentschicht aufgebracht wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass als Metall der funktionellen Schicht Cu, Al, Fe, Ag, Au, Cr, Ni, Zn, als Metallverbindungen
TiO2, Cr-Oxide, ZnS, ITO, ATO, FTO, ZnO, Al2O3 oder Siliciumoxide, als Legierungen Cu-AI, Cu-Zn - Legierungen und als Isolatoren
organische Substanzen und der Derivate und Verbindungen eingesetzt werden.
10. Verfahren zur Herstellung einer mehrschichtigen selektiv metallisierten Folie, dadurch gekennzeichnet, dass die in den Ansprüchen 2 bis 9 genannten Verfahrensschritte mindestens 2 mal durchgeführt
werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Wiederholung der in den Ansprüchen 2 bis 9 genannten Verfahrensschritten
gegebenenfalls der Verfahrensschritt des Farbauftrags und/oder der Verfahrensschritt
der Plasma-, Corona- oder Flammbehandlung und/oder der Verfahrensschritt des Aufbringens
eines Haftvermittlers entfällt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägersubstrat auf der nicht beschichteten Seite kratzfest oder antistatisch
ausgerüstet ist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägersubstrat mit einer haftenden Lackschicht oder releasefähigen Transferlackschicht
ausgerüstet ist, die kratzfest und/oder antistatisch ausgerüstet sein kann oder ein-
oder beidseitig mit einem Heiß- oder Kaltsiegelkleber oder einer Selbstklebebeschichtung
versehen ist.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das die Oberfläche des Trägersubstrats strukturiert ist.
15. Selektiv metallisierte Folie hergestellt nach einem Verfahren gemäß den Ansprüchen
2 bis 14.
16. Verwendung der selektiv metallisierten Folie nach Anspruch 1 oder Anspruch 15 als
streifen- oder bandförmiges Sicherheitselement für Wertdokumente.
17. Verwendung der selektiv metallisierten Folie nach Anspruch 1 oder 15 zur Applikation
auf ein Trägermaterial mittels eines Siegelklebers oder zur Einbettung in ein Trägermaterial
während des Herstellungsprozesses des Trägermaterials.