[0001] Lichtmanagementsysteme der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Gattung
sind bereits bekannt (Licht-Forum Nr. 39 der Fördergemeinschaft Gutes Licht, de 22/2000,
Seiten 18 bis 20). Elektronische Vorschaltgeräte zum Betrieb von Leuchten oder auch
anderen Beleuchtungs- oder Abschattungseinrichtungen gehören zur Energieklasse A1
bis A3 und erlauben daher wesentliche Energieersparnisse gegenüber zu den Energieklassen
D und C gehörenden konventionellen Vorschaltgeräten KVG. Darüber hinaus erlaubt die
Steuerung bzw. Regelung solcher Leuchten oder dergleichen Einrichtungen über EVG auch
eine längere Lebensdauer der Lampen. Zur elektronischen Steuerung der EVGs wird eine
digitale Schnittstelle verwendet, die als DALI (Digital Addressable Lighting Interface)
bezeichnet und in Form eines Bus in die Systemtechnik eines Gebäudes eingebunden wird.
Hierdurch werden die Nachteile der analogen Steuertechnik vermieden. Bedient wird
ein solches Lichtmanagementsystem durch Taster, die direkt an ein Steuergeräte des
DALI-System angeschlossen sind.
[0002] Darüber hinaus ist es auch bekannt, bei Gebäudemanagementsystemen Installationsbus
zu verwenden, die innerhalb der Europäischen Union normiert sind als sogenannte EIB
(Europäische Installations-Bus).
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Lichtmanagementsystem der eingangs
genannten Gattung auf einfache Weise zu verbessern, um vor allen Dingen die Bedienung
zu erleichtern und Fehlbefehle zu vermeiden.
[0004] Die Erfindung ist im Anspruch 1 gekennzeichnet und in Unteransprüchen sind besondere
Ausbildungen derselben beansprucht. Darüber hinaus sind in den Patentansprüchen 5
bis 7 besonders bevorzugte Verfahren gemäß der Erfindung beansprucht.
[0005] Gemäß der Erfindung wird bei Verwendung des zentralen DALI-Bus und eines dezentralen
Installationsbus, insbesondere EIB, ein Gateway zwischen beiden Bussen als Schnittstelle
eingefügt. Das Gateway überträgt Kommandos, die über den Installationsbus dort eintreffen,
nach Umsetzung in entsprechende Befehle auf den DALI-Bus, um von dort bestimmte EVGs
oder EVG-Gruppen zu steuern und/oder zu regeln. Darüber hinaus speichert das Gateway
Adressen, welche bestimmten EVGs oder EVG-Gruppen zugeordnet sind. Das Gateway ist
eine Schnittstelle zwischen zwei verschiedenen Daten übertragenden Systemen, insbesondere
Haus- oder Gebäudeleitsystemen.
Die Inbetriebnahme insbesondere auf folgende Weise:
[0006] Alle angeschlossenen Aktoren, wie einzelne oder Gruppen von EVGs, erzeugen jeweils
eine Zufallsadresse, die sie intern speichern. Durch Kommunikation des Gateways mit
den EVGs ist dieses in der Lage, ein EVG durch Zufallsadressen-Vergleich zu separieren
und diesem eine feste Adresse zuzuweisen, damit es später eindeutig identifizierbar
ist. Danach wird dieses EVG vom weiteren Vergleichsprozess ausgeschlossen und wird
der Vergleichsprozess mit den verbleibenden EVGs oder Gruppen derselben fortgefahren,
bis alle identifiziert sind. Die Anzahl der hierdurch "gefundenen" EVGs wird mit der
Anzahl der tatsächlich projektierten EVGs bzw. EVG-Gruppen verglichen. Stellt sich
der seltene Fall ein, daß dieselbe Zufallsadresse von mehreren EVGs ausgewählt wurde,
dann stimmen die beiden Anzahlen nicht überein, da bei dem Vergleich weniger EVG-Adressen
gefunden wurden als tatsächlich projektiert worden waren. Der Vorgang des Erzeugens
der Zufallsadressen wird daher so lange wiederholt, bis die Anzahl gleich ist. Kann
jedoch auch nach mehrmaliger Wiederholung keine Übereinstimmung erzielt werden, so
liegt mit großer Wahrscheinlichkeit ein Fehler in der Hardware vor, indem beispielsweise
ein EVG nicht zuverlässig an den DALI-Bus angeschlossen worden war. Der Inbetriebsetzer
ist daher hierauf hinzuweisen.
[0007] Zum Projektieren des Lichtmanagementsystems empfiehlt es sich, das Gateway als reguläres
EIB-Gerät in die Projektionsstruktur eines Datenverarbeitungsprogramms bzw. einer
Software einzufügen, die insbesondere als ETS, d.h. als EIB-Tool-Software ausgebildet
ist. Dies ist ein PC-Programm, mit dessen Hilfe man einzelne EIB-Teilnehmer, wie Taster,
Aktoren und Sensoren, programmieren, d.h. den EIB in Betrieb nehmen kann. Mit diesem
Tool parametriert man die EIB-Teilnehmer, deren Funktion bereits festliegt, und stellt
die Verknüpfungen zwischen den Aktoren und Sensoren her. Durch den anschließenden
Download erhalten die an den EIB-Bus angeschlossenen Geräte die gewünschte Funktionalität.
[0008] Hierzu wird zweckmäßigerweise auf eine DLL (Dynamic Link Libraray) zurückgegriffen;
dies ist eine dynamische Funktionsbibliothek insbesondere für WINDOWs-Programme. Diese
Software-Technik von WINDOWS stellt Programmroutinen in Form einer Bibliothek den
unter WINDOWS laufenden Programmen zur Verfügung.
[0009] Mit einer derartigen Software wird die Inbetriebsetzung erleichtert, da die Anzahl
projektierter Leuchten oder Leuchtengruppen bekannt ist, so dass später der Inbetriebsetzer
eine ausgewählte Lampe der richtigen Gruppe zuordnen kann, sofern ihm hierzu nicht
sogar spezielle Unterstützung durch Software beispielsweise mit Hilfe graphischer
Darstellung zur Verfügung gestellt wird.
[0010] Bei der Erfindung ist wesentlich, dass die Befehle, welche die DALI-seitige Inbetriebsetzungsprozedur
auslösen, als Kommandos über den EIB in das Gateway gelangen, das im Unterschied zu
DALI-Steuergeräten selbst keine manuelle Auslösemittel, wie Taster, aufweisen Mus.
Die Inbetriebnahme der an den DALI-Bus angeschlossenen EVGs kann mit den DALI-Systemen
üblicherweise zur Verfügung stehenden Mitteln geschehen. Das Gateway erzeugt die erforderlichen
DALI-Befehle selbständig nach Anstoß durch ein EIB-Kommando.
[0011] Die Zuordnung erfolgt bei der Erfindung nicht durch Betätigung von EIB-Tastern, sondern
durch solche Kommandos, die insbesondere von einem PC über den EIB an das Gateway
gelangen. Mit Hilfe eines Softwareprogramms ist es dem Benutzer des PC möglich, die
richtige Zuordnung eventuell graphisch am Bildschirm herzustellen. Nachdem diese Zuordnungen
am PC definiert wurden, werden die insbesondere als Datentelegramme ausgebildeten
Kommandos über den EIB an das Gateway geleitet, worauf dieses die entsprechende Kommunikation
auf den DALI-Bus startet und die EVGs entsprechend konfiguriert.
[0012] Bei der Erfindung werden also die Tastereingänge von DALI-Steuergeräten ersetzt durch
eine Anbindung an den EIB. Während bei bekannten DALI-Systemen eine Projektierung
in digitaler Form (Abspeichern und automatische Wiederherstellung der Zuordnungen
durch Anschluss eines PC) nicht möglich ist, kann bei der Erfindung die Projektierung
in einfacher Weise auch digital erfolgen. Auch wird eine zumindest halbautomatische
Wiederherstellung einer Zuordnungstabelle im Gateway ermöglicht, da die Inbetriebnahmedaten
in einer Speichereinrichtung (PC) gespeichert werden können.
[0013] Im übrigen ist es auch möglich, die entsprechenden Verknüpfungen zwischen Sensoren
und den DALI-Aktoren an einer Datenverarbeitungsanlage, wie einem PC, zu projektieren,
um anschließend in digitaler Form solche Zuordnungen an die Schnittstelle zu senden.
[0014] Die Erfindung erlaubt im übrigen nicht nur die Steuerung und Regelung von Leuchten,
sondern auch von anderen Einrichtungen, mit denen die Lichtverhältnisse in einem Raum
gesteuert werden können. Hierzu gehören beispielsweise Lichtreflektoren und Abschattungsvorrichtungen,
wie Jalousien und Rollos.
[0015] Die Befehle auf dem DALI-Bus können als Gruppenadressen, Kurzadressen oder Lichtszenenummern
ausgebildet sein.
[0016] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
[0017] Ein als EIB ausgebildeter Installationsbus 1 insbesondere in Form einer zweiadrigen
Leitung wird mit dem DALI-Bus 2 über die als Gateway 3 ausgebildete Schnittstelle
verbunden. Über den DALI-Bus 2 sind bestimmte EVGs (4) oder Gruppen von EVGs über
digitale Befehle B steuer- oder regelbar. Diese Befehle B werden im Gateway 3 initiiert,
sobald dort über den Installationsbus 1 ein entsprechendes Kommando K von einer Datenverarbeitungseinrichtung
5 oder Tasten 6 bzw. Sensoren 7 eintrifft, die mit einer ETS ausgerüstet ist. An den
Installationsbus 1 sind Taster 6 bzw. Sensoren 7 angeschlossen.
[0018] Die Speichereinrichtung 8 im Gateway 3 dient insbesondere zum Speichern beispielsweise
von Zufallsadressen für die Inbetriebnahme oder auch zum Speichern von Zuordnungen
bestimmter digitaler Befehle zu bestimmten vom Installationsbus 1 eintreffenden Kommandos
K.
1. Lichtmanagementsystem mit elektronischen Vorschaltgeräten EVG (4) zum Betrieb von
Leuchten oder anderen Beleuchtungsoder Abschattungseinrichtungen und mit einem DALI-Bus
(2) hierfür sowie mit einem Installationsbus (1) beispielsweise eines Gebäudemanagementsystems,
bei dem der DALI-Bus (2) über eine Schnittstelle mit dem Installationsbus (1) verbunden
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schnittstelle als Gateway (3) zwischen dem dezentralen Installationsbus (1) und
dem zentralen DALI-Bus (2) ausgebildet und angeordnet ist und über den Installationsbus
(1) eintreffende Kommandos (K) in über den DALI-Bus (2) übertragbare Befehle (B) umsetzt
und Zuordnungen von bestimmten EVGs (4) zugeordneten Adressen speichert.
2. System nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass an den Installationsbus (1) eine Datenverarbeitungseinrichtung (5) angeschlossen
ist, welche mit einem Datenverarbeitungsprogramm bzw. einer Software ausgerüstet ist,
die zum Inbetriebsetzen des Systems dient.
3. System nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Datenverarbeitungsprogramm bzw. die Software die Zuordnung von EVGs (4) unterstützt.
4. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Installationsbus (1) als EIB ausgebildet ist.
5. Verfahren zum Steuern bzw. Regeln eines Lichtmanagementsystems nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, bei dem jedem EVG (4) und/oder jeder Gruppe von EVG (4) eine bestimmte
Adresse zugeordnet ist, unter der diese auf Steuer- oder Regelbefehle (B) anspricht,
die über den DALI-Bus (2) dort eintreffen,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Inbetriebnahme die EVGs (4) oder EVG-Gruppen je eine Adresse aus einem Vorrat
von Zufallsadressen auswählen, dass diese ausgewählten Zufallsadressen temporär im
Gateway (3) gespeichert werden, dass die Anzahl der temporär gespeicherten Zufallsadressen
mit der Anzahl der tatsächlich projektierten EVGs (4) bzw. EVG-Gruppen verglichen
wird und dass dieser Vorgang solange wiederholt wird, bis sich die Anzahlen gleichen.
6. Verfahren zum Steuern bzw. Regeln eines Lichtmanagementsystems nach einem der Ansprüche
1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Zuordnen der EVG (4) bzw. EVG-Gruppen zu bestimmten Datenadressen bzw. Adressgruppen
Kommandos (K) über den Installationsbus (1) an das Gateway (3) gesandt werden.
7. Verfahren zum Steuern bzw. Regeln eines Lichtmanagementsystems nach einem der Ansprüche
1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
das zum Projektieren des Systems das Gateway (3) als reguläres EIB-Geräte in die Projektionsstruktur
des Datenverarbeitungsprogramms bzw. der Software eingefügt wird, dass mehrere Kanäle
bzw. EVG-Gruppen des DALI-Systems im Gateway (3) zur Verfügung gestellt werden, dass
die Kanäle bzw. EVG-Gruppen Gruppenadressen zugeordnet werden und dass eine logische
Verknüpfung von an den Installationsbus (1) angeschlossenen Tastern (7) zu den Gruppenadressen
vorgenommen wird.