[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfeuchtung und Schadsalzreduktion eines
Mauerwerkes, wobei in dieses Mauerwerk vorzugsweise eine Horizontalabdichtung eingebracht
wird.
[0002] Aus der
FR-A-1 475 537 ist ein derartiges Entfeuchtungsverfahren in einem anderen Zusammenhang bekannt geworden:
Dieses Dokument zeigt eine aus Beton gebildete Decke, auf welcher eine als "couche
d'un agregat" bezeichnete Schicht aufgebracht ist. Es wird ein
[0003] Verfahren und eine Vorrichtung zur Entfeuchtung dieser Schicht beschrieben.
[0004] Es sind dazu in diese Material-Schicht bis an die Betonoberfläche heranragende Saugrohre
eingesetzt. Auf die Oberfläche der Schicht ist eine dichte Folie aufgelegt, durch
welche die Saugrohre hindurch geführt sind. Die Saugrohre werden mittels eines Schlauches
mit einer Vakuumpumpe verbunden, sodaß Luft aus der Schicht abgesaugt werden kann.
[0005] Die in der
FR-A-1 475 537 als "couche d'un agregat" bezeichnete Schicht besteht aus einem losen, porösen Material
("matières poreuse") oder aus einer Vielzahl von kleinen Einzelstücken ("matières
cellulaires", Spalte 1, Zeile 5), sie kann als isolierende Schicht wirken (vgl. Spalte
1, Zeilen 11,12).
[0006] Eine derartige Schicht ist aber deutlich verschieden von einem
(festen) Mauerwerk, worauf sich die gegenständlich Anmeldung bezieht. Unter "Mauerwerk" ist nämlich ein
aus Bauund Mauersteinen gemauertes Gefüge zu verstehen. Bau- oder Mauersteine sind
in der in Rede stehenden Schicht der
FR-A-1 475 537 aber eindeutig nicht vorhanden, weiters sind die in der Schicht vorhandenen Materialteilchen
nicht miteinander vermauert.
[0007] Um die in einem Mauerwerk enthaltene Feuchtigkeit aus demselben zu entfernen, ist
es bereits bekannt, in dieses Mauerwerk, vorzugsweise im Bereich der Abdichtungsebene,
eine Feuchtigkeitssperre in Gestalt einer Horizontalabdichtung einzubringen. Eine
solche. Horizontalabdichtung ist an sich bereits bekannt und besteht aus einem feuchtigkeitsdichten
Material, wie z.B. Stahlblech, Bitumenbahnen, kunststoffinodifizierten Bitumenbahnen,
Dichtmörtel od. dgl.
[0008] Zur Einbringung einer derartigen Horizontalabdichtung in bereits bestehende Mauerwerke
wird ein Horizontalschnitt in das Mauerwerk eingebracht und in diesen Schnitt besagte
Abdichtung eingelegt. Bei neu zu errichtenden Mauerwerken wird eine solche, dort meist
aus Bitumenbahnen bestehende, Abdichtung schon vor Errichtung des Mauerwerkes vorgesehen,
indem besagte Schicht auf die betonierte Grundmauer bzw. die Fundamentplatte des Hauses
aufgelegt und die Ziegeln des Mauerwerkes auf diese Abdichtung gesetzt werden.
[0009] Diese Horizontalabdichtung verhindert wirksam, daß neue Feuchtigkeit von den unter
der Abdichtung in die oberhalb der Abdichtung liegenden Bereiche des Mauerwerkes gelangt
und stellt damit sicher, daß die oberhalb der Abdichtung liegenden Bereiche mit der
Zeit austrocknen werden.
[0010] Diese Austrocknung erfolgt dadurch, daß die im Mauerwerk enthaltene Feuchtigkeit
zu den Oberflächen des Mauerwerkes wandert und dort verdunstet. Mit diesem, von allein
ablaufenden Austrocknungsvorgang sind aber folgende drei Probleme verbunden:
[0011] Zunächst ist zu bedenken, daß das in den Poren und Kapillaren des Mauerwerkes befindliche
Wasser Salze in sich gelöst hat bzw. solche bei seinem Weg an die Oberfläche des Mauerwerkes
aus demselben herauslöst und mitnimmt. Nach dem Verdunsten des Wassers bleiben diese
Salze in Form von unästhetischen Ausblühungen an der Oberfläche zurück.
[0012] Weiters dauert dieser natürliche Austrocknungsvorgang sehr lange, sodaß das trockenzulegende
Mauerwerk sehr lange nicht benutzbar ist.
[0013] Schließlich wird durch das Nach-außen-wandern der Feuchtigkeit der Verputz des Mauerwerkes
gelöst, was insbesondere dann, wenn gerade dieser Verputz erhalten bleiben soll, z.B.
wenn er wertvolle Wandmalereien oder Fresken trägt, besonders nachteilig ist.
[0014] Es sind bereits Verfahren zur Entfeuchtung von Gebäudeteilen bekannt geworden, gemäß
welchen über in den betreffenden Gebäudeteil eingebrachte Bohrungen Trockenluft in
denselben eingeblasen bzw. gleichzeitig in eine erste Gruppe von Bohrungen Trockenluft
eingeblasen und über eine zweite Gruppe von Bohrungen diese mit Feuchtigkeit angereicherte
Trockenluft aus dem Gebäudeteil herausgesaugt wird
[0015] Nachteilig erweist sich bei diesen Verfahren vorallem die Tatsache, daß das Hauptproblem
der Mauerwerks-Entfeuchtung, nämlich die Verhinderung des Ablösens des Verputzes nicht
zuverlässig gelöst wird. Beim Einblasen von Trocknungsluft entsteht örtlich ein Überdruck
im Mauerwerk, welcher dann, wenn nur eingeblasen wird, dazu führt, daß die gesamte
Trockenluft vom Inneren des Mauerwerkes nach außen wandert. Es werden aufgrund dieser
Luftstromrichtung Kräfte auf den Verputz ausgeübt, die diesen vom Mauerwerk abzulösen
versuchen und bei entsprechend loser Festlegung des Verputzes am Mauerwerk, wie sie
insbesondere bei alten und deshalb besonders wertvollen Gebäuden vorkommt, den Verputz
auch tatsächlich ablösen.
[0016] Selbst wenn gleichzeitig aus einer zweiten Gruppe von Bohrungen abgesaugt wird, kann
nicht ausgeschlossen werden, daß Teile der eingeblasenen Trockenluft nicht zu den
Absaugstellen gelangen, sondern sich andere Wege durch das poröse Mauerwerk suchen
und neben den Absaugstellen aus dem Mauerwerk austreten. Auch hier verläuft also die
Richtung von Teilen des Trockenluftstromes vom Inneren des Mauerwerkes nach außen,
weshalb den Verputz ablösende Kräfte entstehen können.
[0017] Weiters nimmt natürlich in beiden Fällen (1, nur Einblasen und 2, gleichzeitiges
Einblasen und Absaugen von Trockenluft) die Luft Feuchtigkeit sowie darin gelöste
Salze auf, sodaß es an den Austrittsstellen dieser Luft wiederum zu Ausblühungen kommt.
[0018] Daneben ist es auch bereits bekannt, die gesamte erste Oberfläche eines zu entfeuchtenden
Mauerwerkes mit Unterdruck zu beaufschlagen, um dadurch Luft von der zweiten Oberfläche
an- und durch die Poren des Mauerwerkes hindurchzusaugen. Dieser Luftstrom nimmt die
im Mauerwerk befindliche Feuchtigkeit auf und führt sie aus demselben ab. Erreicht
wird die Unterdruckbeaufschlagung der gesamten ersten Oberfläche damit, daß dieselbe
mit einer luftundurchlässigen, flexiblen Kunststoffbahn so bedeckt wird, daß zwischen
dieser Bahn und besagter erster Oberfläche ein (bzw. mehrere) Luftspalte verbleiben.
An den Kanten wird diese Bahn dichtend mit dem Mauerwerk verbunden.
[0019] An einen in die Kunststoffbahn eingearbeiteten und mit besagten Luftspalten in Verbindung
stehenden Stutzen wird eine Vakuumpumpe angeschlossen, womit der von dieser Vakuumpumpe
erzeugte Unterdruck auf die gesamte Oberfläche des trockenzulegenden Mauerwerkes verteilt
wird.
[0020] Hier erweist sich wiederum die Richtung des Luftstromes als problematisch, welcher
hier von der zweiten zur ersten Oberfläche des Mauerwerkes gerichtet ist. Es werden
auch hier wieder den Verputz von der ersten, vakuumbeaufschlagten Oberfläche ablösende
Kräfte ausgeübt werden.
[0021] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Entfeuchtung und Schadsalzreduktion
von Mauerwerken der eingangs angeführten Art anzugeben, bei welchem die erörterten
Probleme, d.h. das Entstehen von Ausblühungen am zu entfeuchtenden Mauerwerk sowie
ein Ablösen des Verputzes dieses Mauerwerkes weitgehend vermieden sind.
[0022] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß in das Mauerwerk, vorzugsweise in
den oberhalb der Horizontalabdichtung liegenden Abschnitt des Mauerwerkes, eine oder
mehrere Sacklochbohrung(en) eingebracht werden und daß sämtliche Sacklochbohrungen
mit Unterdruck beaufschlagt werden.
[0023] Durch diese Unterdruckbeaufschlagung stellen sich im wesentlichen folgende zwei,
anhand der Fig.4a,b erörterte Effekte ein, welche zu einer besonders rasch ablaufenden
Entfeuchtung des Mauerwerkes und zu einer Reduktion der in diesem Mauerwerk enthaltenen
Schadsalze führen:
[0024] Jedes Mauerwerk 1 ist ein flüssigkeitsdurchlässiger Körper, in dessen Inneren sich
Poren 10, Kapillaren 11, Zerklüftungen 10', Hohlräume und dgl. befinden, welche in
den Fig.4a,b symbolisch und der besseren Übersicht halber übertrieben groß eingezeichnet
sind. Die etwa in vertikaler Richtung verlaufenden Kapillaren 11 sind dafür verantwortlich,
daß Feuchtigkeit von unten in das Mauerwerk 1 aufgenommen wird: Das im Boden unterhalb
des Mauerwerkes 1 befindliche Wasser (Grundwasser, in den Boden eindringendes Regenwasser,...)
steigt in den Kapillaren 11 aufgrund der von diesen ausgeübten kapillaren Saugwirkung
nach oben, gelangt so in weite Bereiche des Mauerwerkes 1 und wird vornehmlich in
den Kapillaren 11 gehalten. Dieser von unten nach oben gerichtete kapillare Strömungsverlauf
ist in Fig.4a mit den Pfeilen 12 symbolisch angedeutet.
[0025] Die Höhe, bis zu welcher Wasser durch diese kapillare Saugwirkung gefördert wird,
hängt hauptsächlich vom Durchmesser der Kapillaren 11 und von der Zusammensetzung
des Wassers, vor allem von der Menge und vom Typ der im Wasser gelösten Schadsalze,
welche Parameter auf die Oberflächenspannung des Wasser Einfluß nehmen, ab.
[0026] Der wichtigste, durch das erfindungsgemäße Verfahren erreichte Effekt liegt nun darin,
den eben erörterten, von Natur aus von unten nach oben gerichteten kapillaren Strömungsverlauf
(Pfeile 12) umzukehren, d.h. das in den Kapillaren 11 des Mauerwerkes 1 gehaltene
Wasser nach unten in die Sacklochbohrungen 3 zu bewegen und von dort aus dem Mauerwerk
auszubringen.
[0027] Im Normalfall, d.h. bevor in erfindungsgemäßer Weise Unterdruck an die Sacklochbohrungen
3 angelegt wird, liegt an den in den Kapillaren 11 befindlichen Wassersäulen 13 allseitig,
d.h. sowohl an den oberen Endbereichen, an den unteren Endbereichen und an den zwischen
den oberen und unteren Endbereichen liegenden Mittelabschnitten (über die Poren 10
und Zerklüftungen 10' des Mauerwerkes 1) der normale Umgebungs-Luftdruck an.
[0028] Aufgrund der damit gegebenen allseitigen Beaufschlagung der in den Kapillaren 11
befindlichen Wassersäulen 13 mit Umgebungsluftdruck in Verbindung mit der auf die
Wassersäulen 13 ausgeübten Kapillarwirkung werden die Wassersäulen 13 in den Kapillaren
11 gehalten.
[0029] Durch das erfindungsgemäße Beaufschlagen der Sacklochbohrung(en) 3 mit Unterdruck
wird an die unteren Endbereiche der Kapillaren 11 ein Unterdruck, der eher niedrig
ist und in der Regel bis etwa 1 bar beträgt, angelegt, während die anderen Bereiche
der Kapillaren 11, (obere Endbereiche und Mittelabschnitte) über die Poren 10 und
Zerklüftungen 10' des Mauerwerkes 1 nach wie vor mit normalem Umgebungs-Luftdruck
beaufschlagt sind.
[0030] Diese erfindungsgemäß erzeugte Druckdifferenz zwischen den unteren Endbereichen und
den übrigen Abschnitten der Kapillaren 11 zusammen mit dem Gewicht der Wassersäulen
13 bewirkt nun eine Umkehrung der kapillaren Strömungsrichtung, d.h. die in den Kapillaren
11 befindlichen Wassersäulen 13 werden nach unten gedrängt, das Wasser wandert nach
unten in Richtung der Sacklochbohrung(en) 3 bzw. in letzter Konsequenz aus diesen
Sacklochbohrung(en) 3 heraus. Die dabei erfolgende Umkehrung des kapillaren Strömungsverlaufes
ist in Fig.4b mit den Pfeilen 14 andeutet.
[0031] Daneben entsteht durch den Unterdruck in den den Mauerwerksoberflächen benachbarten
Bereichen ein Luftstrom, dessen Richtung jener des gemäß Stand der Technik erzeugten
Luftstromes entgegengesetzt ist. Da sämtliche Sacklochbohrungen 3 ausschließlich mit
Unterdruck beaufschlagt werden, wird durch die in den den Oberflächen benachbarten
Bereichen liegenden Poren 10, Kapillaren 11 und Zerklüftungen 10' des Mauerwerkes
1 Umgebungsluft, welche über die Oberflächen des Mauerwerkes 1 eintritt, angesaugt.
Es entsteht damit ein Luftstrom im Inneren des Mauerwerkes 1, welcher von außen, d.
h. den Mauerwerks-Oberflächen, nach innen, d.h. zu den Wandungen der Sacklochbohrungen
3, gerichtet ist. Dieser -in Fig.4b durch die Pfeile 15 angedeutete- Luftstrom übt
auf den Verputz nicht nur keine zur Ablösung desselben gerichtete Kräfte, sondern
im Gegenteil in Richtung Mauerwerk 1 gerichtete und damit den Verputz an dasselbe
andrückende Kräfte aus. Ablösungen des Verputzes sind damit systembedingt ausgeschlossen.
[0032] Dieser Luftstrom strömt an weiter im Inneren des Mauerwerkes 1 liegenden, noch mit
Wasser gefüllten Kapillaren 11 vorbei und nimmt dabei jene Feuchtigkeit, die durch
die Wände dieser Kapillaren 11 hindurch diffundiert (Kapillarwand-Diffusion), auf
und transportiert diese in die Sacklochbohrung(en) 3 bzw. in letzter Konsequenz aus
dieser/diesen heraus.
[0033] Die im Mauerwerk befindlichen Schadsalze sind zum Teil bereits im innerhalb der Kapillaren
11 gehaltenen Wasser gelöst bzw. werden, wenn das Wasser nach unten wandert, von diesem
aufgenommen. Beim Ausbringen dieses Wassers aus dem Mauerwerk 1 werden daher auch
die Schadsalze zu einem Gutteil aus dem Mauerwerk 1 entfernt. Da durch den erörterten
erfindungsgemäßen kapillaren Strömungsverlauf (Pfeile 14) sowie den Verlauf des Luftstromes
in den den Oberflächen des Mauerwerkes benachbarten Bereichen (Pfeile 15) die Feuchtigkeit
des Mauerwerkes 1 und mit ihr die gelösten Salze in Richtung des Mauerwerkinneren
transportiert werden, sind auch Ausblühungen systembedingt ausgeschlossen.
[0034] Das vorliegende erfindungsgemäße Verfahren ist aufgrund des niedrigen Unterdruckes,
der an das Mauerwerk 1 angelegt wird, die sanfteste Methode der Mauerwerks-Entfeuchtung.
[0035] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß in die Sacklochbohrung
eine Heizpatrone bzw. bei mehreren Sacklochbohrungen in zumindest eine, vorzugsweise
in sämtliche Sacklochbohrungen, jeweils eine Heizpatrone eingebracht wird und die
Sacklochbohrung(en) während der Unterdruck-Beaufschlagung mittels dieser Heizpatrone(n)
beheizt wird/werden.
[0036] Damit wird erreicht, daß sich die beiden eben erörterten Effekte, welche das erfindungsgemäße
Verfahren im zu entfeuchtenden Mauerwerk hervorruft, noch intensiver ausbilden, wodurch
die Entfeuchtung schneller vor sich geht.
[0037] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, daß der
Unterdruck mittels einer Vakuumpumpe erzeugt wird, welche an das erste Ende bzw. an
die ersten Enden eines Schlauches bzw. mehrerer Schläuche angeschlossen ist, dessen
anderes Ende in die Sacklochbohrung eingesetzt wird bzw. deren andere Enden in die
Sacklochbohrungen eingesetzt werden.
[0038] Damit ist mit geringem Aufwand verbunden ein über längere Zeit konstant bleibender
Unterdruck erzeugbar.
[0039] Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, daß das erste Ende des Schlauches
bzw. die ersten Enden der Schläuche luftdicht mit der Wandung und/oder dem Berandungsbereich
des/der Sacklochbohrung(en) verbunden wird bzw. werden. Damit ist sichergestellt,
daß kein direkter Strömungsweg von der Umgebungsatrnosphäre zur Vakuumpumpe besteht,
über welchen Fehlluft angesaugt wird, was die Höhe des an die Kapillaren angelegten
Unterdruckes negativ beeinflussen und damit die Effizienz des Verfahrens herabsetzen
würde.
[0040] In diesem Zusammenhang kann vorgesehen sein, daß daß zur Herstellung der luftdichten
Verbindung eines Schlauches mit der Wandung und/oder dem Berandungsbereich der ihm
zugeordneten Sacklochbohrung eine Dichtungsmasse, wie z.B. Silikon, Dichtbeton od.
dgl., verwendet wird, welche in Gestalt eines durchgehenden, sowohl den Schlauch als
auch die Wandung/den Berandungsbereich der Sacklochbohrung gleichzeitig berührenden
Wulstes auf den Schlauch und die Wandung/den Berandungsbereich der Sacklochbohrung
aufgebracht wird.
[0041] Damit wird eine besonders gute Abdichtung zwischen Schlauch und Sackloch erreicht,
wodurch die Effizienz des Verfahrens besonders hoch ist.
[0042] Als besonders günstig hat es sich erwiesen, daß eine in ihrer Saugleistung veränderbare
Vakuumpumpe, insbesondere eine in ihrer Saugleistung stufenlos veränderbare Vakuumpumpe
verwendet wird.
[0043] Dies erlaubt es, den an das Mauerwerk angelegten Unterdruck zu verändern, insbesondere
an die Beschaffenheit des Mauerwerkes, d.h. an dessen Porosität, an die Durchmesser
der Kapillaren an das Mauerwerksmaterial und dgl. anzupassen.
[0044] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß zumindest eine
der beiden Oberflächen des zu trocknenden Mauerwerkes zumindest abschnittsweise mit
einer luftundurchlässigen Abdeckschicht bedeckt wird.
[0045] Insbesondere bei einem stark porösen Mauerwerk kann das Problem auftreten, daß sich
nur in der näheren Umgebung einer unterdruckbeaufschlagten Sacklochbohrung ein durch
das Mauerwerk bewegender Luftstrom ausbildet, während in sämtlichen anderen Mauerwerksabschnitten
die die eingangs erwähnten Nachteile aufweisende natürliche Austrockung des Mauerwerkes
stattfindet.
[0046] Das Bedecken der Mauerwerksoberfläche mit einer luftundurchlässigen Abdeckschicht
verhindert dies und stellt sicher, daß auch in einem stark porösen Mauerwerk der erfindungsgemäße
Unterdruck an die flüssigkeitsgefüllten Kapillaren angelegt werden kann.
[0047] Als besonders günstig hat es sich erwiesen, daß die Sacklochbohrung(en) bis in den
Kernquerschnitt des Mauerwerkes hineinreichend, vorzugsweise mit einer Tiefe im Bereich
zwischen 1/3 und 2/3 der Dicke des Mauerwerkes, ausgebildet wird/werden.
[0048] Damit bilden sich die eingangs erörterten, die schnelle Entfeuchtung des Mauerwerkes
bewirkenden Effekte über die gesamte Mauerwerksdicke aus, sodaß die Entfeuchtung des
gesamten Mauerwerkes sichergestellt ist.
[0049] Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf die beigeschlossenen Zeichnungen, in welchen
besonders bevorzugte Ausführungsbeispiele dargestellt sind, näher beschrieben. Dabei
zeigt:
Fig.1 ein Mauerwerk 1, an welchem das erfindungsgemäße Verfahren unter Einbringung
einer einzigen Sacklochbohrung 3 in das Mauerwerk angewandt wird schematisch im Schrägriß;
Fig.2 einen vertikal geführten Schnitt durch das in Fig. 1 eingetragene Detail X;
Fig.3 ein Mauerwerk 1 gemäß Fig.1, in welches mehrere unterdruckbeaufschlagte Sacklochbohrungen
3 eingebracht sind und
Fig.4a,b jeweils einen vertikal geführten Schnitt durch ein Mauerwerk 1, in welche
Darstellung die kapillaren Strömungsverläufe einerseits ohne andererseits mit Anwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens symbolisch eingetragen sind.
[0050] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Entfeuchtung und Schadsalzreduktion eines Mauerwerkes
findet in der Praxis vorwiegend Anwendung bei bereits existenten Mauerwerken. Dessenungeachtet
ist es aber auch für Neubauten anwendbar, bei denen erwünscht ist, ein rasches Trocknen
der Wände zu bewerkstelligen, um das Gebäude schnell in Nutzung nehmen zu können.
[0051] Bei einem zu entfeuchtenden Mauerwerk 1 ist in der Regel zunächst sicherzustellen,
daß keine neue Feuchtigkeit mehr in dasselbe gelangt. Dies wird erreicht durch das
Einbringen einer Horizontalabdichtung 2, welche das Aufsteigen neuer Feuchtigkeit
von unten in das Mauerwerk 1 verhindert. Dieser Schritt ist bekannter Stand der Technik
und wird nach einem der ebenfalls bereits bekannten und deshalb hier nicht näher zu
erörternden Methoden durchgeführt. Als Beispiele für die Horizontalabdichtung 2 können
Stahl- (Nirosta-) Bleche, Bitumenbahnen, kunststoffmodifizierten Bitumenbahnen oder
Dichtmörtel angegeben werden
[0052] Es ist aber auch möglich, das erfindungsgemäße Verfahren bei Mauerwerken anzuwenden,
bei welchen die eben erwähnte Horizontalabdichtung 2 nicht eingebracht wird. So können
z.B. aufgrund eines undichten Daches, eines Wasserleitungsbruches im darüberliegenden
Stockwerk od. dgl. von oben feucht gewordene Mauerwerksabschnitte mit Hilfe des erfindungsgemäßen
Verfahrens entfeuchtet werden. Die Einbringung einer Horizontalabdichtung wäre hier
überflüssig, ist ja wie erörtert das Mauerwerk von oben feucht geworden und ist nach
Sanierung des Daches bzw. Behebung des Wasserleitungsbruches keine weitere Befeuchtung
des Mauerwerkes 1 mehr zu befürchten.
[0053] Erfindungsgemäß wird nun zwecks schneller Entfernung der im Mauerwerk 1 bzw. in dem
oberhalb der Horizontalabdichtung 2 liegenden Abschnitt des Mauerwerkes 1 noch immer
enthaltenen Feuchtigkeit in dieses Mauerwerk 1 bzw. in diesen Mauerwerksabschnitt
zumindest eine Sacklochbohrung 3 eingebracht, welche mit Unterdruck beaufschlagt wird.
Diese Sacklochbohrung(en) 3 wird/werden bis in den Kernquerschnitt des Mauerwerkes
1 hineinreichend, vorzugsweise mit einer Tiefe t im Bereich zwischen 1/3 und 2/3 der
Dicke d des Mauerwerkes 1, ausgebildet.
[0054] Für die Parameter dieser Sacklochbohrung 3, das sind seine Tiefe, sein Durchmesser
und seine Position im Mauerwerk 1, gibt es keine starren Vorgaben, vielmehr sind besagte
Parameter in Abhängigkeit von der Rohdichte des Wandbildners des Mauerwerkes 1 zu
wählen.
[0055] Die Beaufschlagung der Sacklochbohrung 3 mit Unterdruck erfolgt gemäß der in den
beigeschlossenen Zeichnungen dargestellten bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens mittels einer Vakuumpumpe 4. Zur Verbindung des Unterdruckstutzens dieser
Vakuumpumpe 4 mit dem Sackloch 3 ist ein Schlauch 5 vorgesehen, der mit seinem ersten
Ende mit der Vakuumpumpe 4 verbunden ist. Das andere Ende des Schlauches 5 ist in
die Sacklochbohrung 3 eingesetzt bzw. mit seiner Berandung an die Berandung der Sacklochbohrung
3 angesetzt.
[0056] Dieses in die Sacklochbohrung 3 eingesetzte bzw. an die Sacklochbohrung 3 angesetzte
Schlauchende kann durch das Schlauchmaterial selbst gebildet sein, es kann allerdings
auch ein spezieller Stutzen zum Anschluß des Schlauches 5 an die Sachlochbohrung 3
vorgesehen sein, der mit dem Schlauch 5 verbunden ist und damit sein Ende bildet.
[0057] Nach dem Ingangsetzen der Vakuumpumpe 4 treten durch den in dem einen bzw. in den
mehreren Sacklöchern 3 erzeugten Unterdruck, der relativ gering ist und maximal etwa
1 bar beträgt, die eingangs bereits ausführlich erörterten beiden Effekte der Unterdruck-Beaufschlagung
der wassergefülltcn Kapillaren 11 einerseits und der Ausbildung eines Luftstromes
durch die den Oberflächen des Mauerwerkes 1 benachbart liegenden Poren 10 und Kapillaren
11 des Mauerwerkes 1 andererseits auf.
[0058] Beide Effekte führen letztendlich dazu, daß die im Mauerwerk 1 enthaltene Feuchtigkeit
von innen aus diesem Mauerwerk 1 herausgesaugt wird.
[0059] Je niedriger der Feuchtigkeitsgehalt des Mauerwerkes 1 ist, desto mehr Kapillaren
11 wurden bereits entfeuchtet, d.h. sind zu luftdurchströmbaren Kanälen geworden.
Daher nimmt mit zunehmender Entfeuchtung des Mauerwerkes 1 dessen Strömungwiderstand
ab, sodaß auch die Intensität des in dem/in den Sacklöchern 3 erzeugbaren Unterdruckes
abnimmt. Es kann daher die Höhe des erzeugbaren Unterdruckes gemessen und als Maß
für den Grad der Entfeuchtung des Mauerwerkes 1 herangezogen werden. Läßt sich kein
nennenswerter Unterdruck mehr aufbauen, kann das Mauerwerk 1 als entfeuchtet betrachtet
und das erfindungsgemäße Verfahren beendet werden.
[0060] Damit der gesamte von der Vakuumpumpe 4 erzeugte Unterdruck an die Kapillaren 11
des Mauerwerkes 1 angelegt bzw. zur Erzeugung eines Luftstromes im Mauerwerk 1 genutzt
werden kann, wird das erste Ende des Schlauches 5 luftdicht mit der Wandung und/oder
dem Berandungsbereich der Sacklochbohrung 3 verbunden.
[0061] Dies kann in vielfältiger Weise geschehen, beispielsweise können Schlauchaußendurchmesser
und Sacklochinnendurchmesser so gewählt werden, daß sie eine dichtende Preßpassung
bilden oder es kann ein Dichtungsring zwischen die einander überlappenden Oberflächenabschnitte
von Schlauch 5 und Sackloch 3 eingebracht werden.
[0062] Bevorzugt wird die Abdichtung zwischen Schlauch 5 und Sacklochbohrung 3 allerdings
mit Hilfe einer Dichtungsmasse 6, wie z.B. Silikon, Dichtbeton od. dgl. hergestellt.
Dabei wird diese Dichtungsmasse 6 in Gestalt eines durchgehenden, sowohl den Schlauch
5 als auch die Wandung/den Berandungsbereich der Sacklochesbohrung 3 gleichzeitig
berührenden Wulstes auf den Schlauch 5 und die Wandung/den Berandungsbereich des Sackloches
3 aufgebracht.
[0063] Dies kann nun wie in Fig.2 dargestellt in der Weise ausgeführt werden, daß dieser
Dichtungsmassenwulst 6 ähnlich einem Dichtungsring im Inneren der Sacklochbohrung
3 angeordnet ist und gleichzeitig an der Schlauchaußen- und an der Sacklochinnenwandung
anliegt oder ähnlich einer Kehl-Schweißnaht im Bereich der Sacklochberandung liegt.
Natürlich können beide Varianten gleichzeitig vorgesehen werden.
[0064] Es kann vorgesehen sein, daß nach Herstellung der Sacklochbohrung 3 eine Heizpatrone
16 in dieses eingebracht wird, so wie dies in Fig.2 mit strichlierten Linien eingezeichnet
ist. Erst nach dem Einbringen dieser Heizpatrone 16 wird der Schlauch 5 an die Sacklochbohrung
3 an- bzw. in diese eingesetzt und die Sacklochbohrung 3 in der erörterten Weise mit
Unterdruck beaufschlagt. Diese Heizpatrone 16 weist kleinere Abmessungen auf als die
Sacklochbohrung 3, sodaß zwischen deren Wandung und der Heizpatrone 16 ein Freiraum
verbleibt.
[0065] Mit Hilfe dieser Heizpatrone 16 wird die Sacklochbohrung 3 während der Anwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens beheizt, was dazu führt, daß die beiden eingangs
erörterten Effekte, welche vom erfindungsgemäßen Verfahren im Mauerwerk 1 hervorgerufen
werden, sich intensiver ausbilden und schneller ablaufen, was letztendlich zu einer
schnelleren Entfeuchtung des Mauerwerkes 1 führt.
[0066] Die elektrischen Zuleitungen zu besagter Heizpatrone 16 können im Inneren des Schlauches
5 verlaufen oder neben diesem vorbeigeführt, d.h. also durch die Dichtungsmasse 6
hindurch geführt sein.
[0067] Die Stärke des einzusetzenden Unterdruckes hängt in erster Linie ab von der Beschaffenheit,
d.h. von der Porosität bzw. von der Rohdichte des Wandbildners des Mauerwerkes 1 sowie
von der gewünschten Entfeuchtungszeit. Bei einem wenig porösen Mauerwerk muß ein geringerer
Unterdruck eingesetzt werden als bei einem dichten Mauerwerk, wenn in beiden Fällen
eine gleich schnelle Entfeuchtung erzielt werden soll. Je schneller die Entfeuchtung
ablaufen soll, desto niedriger muß der Unterdruck gewählt werden, um damit die Intensität
der beiden erfindungsgemäßen, zur Entfeuchtung rührenden Effekte zu erhöhen.
[0068] Durch geeignete Wahl der Unterdruckhöhe können mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
je nach Beschaffenheit und Dicke des Mauerwerkes 1 Entfeuchtungszeiten von einigen
Tagen bis wenigen Wochen erzielt werden, was jedenfalls bedeutend kürzer ist, als
die natürliche Austrockenzeit von mehreren Monaten.
[0069] Um den Unterdruck zu den erörterten Zwecken verändern zu können, ohne dazu die Vakuumpumpe
4 austauschen zu müssen, wird eine in ihrer Saugleistung veränderbare Vakuumpumpe
4 verwendet.
[0070] Um diese Veränderung sinnvoll durchführen zu können, ist ein Vakuummeter 7 an den
Schlauch 5 angeschlossen, welches die Höhe des aktuellen Unterdruckes erfaßt. Wenn
die Saugleistung der Vakuumpumpe 4 manuell eingestellt wird, reicht es aus, besagtes
Vakuummeter 7 als für den Menschen ablesbares Gerät auszubilden. Alternativ dazu ist
es aber auch möglich, eine automatische Unterdruckregelung vorzusehen, bei welcher
das Vakuummeter 7 an den Eingang eines automatischen Reglers geführt ist, dessen Ausgang
den Motor der Vakuumpumpe 4 ansteuert. Dazu muß das Vakuummeter 7 natürlich den erfaßten
Wert in einem vom Regler weiterverarbeitbaren Format, also z.B. in Form eines elektrischen
Analog- oder Digitalsignales liefern.
[0071] Das erfindungsgemäße Verfahren ist nicht auf das Vorsehen einer einzigen Sacklochbohrung
3 eingeschränkt. Insbesondere bei großflächigen Mauerwerken 1 wird das Vorsehen einer
einzigen Sacklochbohrung 3 zur Unterdruckbeaufschlagung des Mauerwerkinnernen zu relativ
langen Entfeuchtungsdauern führen bzw. werden sich die beiden erfindungsgemäßen Effekte
in manchen, weit von der Sacklochbohrung 3 beabstandeten Bereichen des Mauerwerkes
1 gar nicht bzw. nur in zu geringer Intensität einstellen können.
[0072] Wie in Fig.3 dargestellt, ist es möglich, mehrere Sacklochbohrungen 3 in das Mauerwerk
1 bzw. in den über der Horizontalabdichtung 2 liegenden Abschnitt des Mauerwerkes
1 einzubringen und diese mit dem von der Vakuumpumpe 4 erzeugten Unterdruck zu beaufschlagen.
Wie selbsterklärend aus Fig.3 hervorgeht, werden dazu einfach mehrere Schläuche 5
vorgesehen, die über einen Verteiler 8 an die Vakuumpumpe 4 angeschlossen sind. Auch
diese mehreren Sacklochbohrungen 3 werden vorzugsweise bis in den Kernquerschnitt
des Mauerwerkes 1 hineinreichend, vorzugsweise mit einer Tiefe t im Bereich zwischen
1/3 und 2/3 der Dicke d des Mauerwerkes 1, ausgebildet.
[0073] Es kann hier in eine, mehrere oder in sämtliche Sacklochbohrungen 3 jeweils eine
Heizpatrone 16 zur Beheizung der jeweiligen Sacklochbohrung 3 eingebracht werden.
Bevorzugterweise wird das erfindungsgemäße Verfahren allerdings -egal ob lediglich
eine oder mehrere Sacklochbohrungen 3 vorgesehen ist/sind- ohne Heizpatronen 16 ausgeführt,
weil damit ein geringerer Aufwand gegeben ist.
[0074] Auch wenn mehrere Sacklochbohrungen 3 vorgesehen werden, sind deren Parameter (Tiefe,
Durchmesser, gegenseitiger Abstand) in Abhängigkeit von der Rohdichte des Wandbildners
des Mauerwerkes 1 zu wählen.
[0075] Die räumliche Verteilung dieser mehreren Sacklochbohrungen 3 ist grundsätzlich frei
wählbar. Es hat sich in den meisten Fällen aber als ausreichend erwiesen, die Sacklochbohrungen
3 entlang einer einzigen Linie 9 anzuordnen. Sofern eine Horizontalabdichtung 2 vorgesehen
ist, wird besagte Linie 9 unmittelbar benachbart zur Horizontalabdichtung 2, beispielsweise
in einem Abstand von 7 bis 15 cm von dieser, angeordnet.
[0076] Dessenungeachtet ist es natürlich auch möglich, wie in Fig.2 mit strichlierter Darstellung
angedeutet- mehrere Linien 9,9' von Sacklochbohrungen 3 vorzusehen. Dabei können zwei
unmittelbar übereinander liegende Linien 9,9' gegeneinander versetzt sein, sodaß in
den Bereichen der Zwischenräume der ersten Linie 9 jeweils die Sacklochbohrungen 3
der anderen Linie 9' Reihe zu liegen kommen und umgekehrt.
[0077] Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens bei stark porösen Mauerwerken hat
sich gezeigt, daß sich die beiden erfindungsgemäßen Effekte der Unterdruck-Beaufschlagung
der wassergefüllten Kapillaren 11 einerseits und der Ausbildung eines Luftstromes
durch die den Oberflächen des Mauerwerkes 1 benachbart liegenden Poren 10 und Kapillaren
11 des Mauerwerkes 1 andererseits ob des geringen Strömungswiderstandes, den ein solches
stark poröses Mauerwerk bietet, nur in nächster Umgebung einer Sacklochbohrung 3 ausbildet.
Weiten Bereichen des Mauerwerkes 1 werden damit die Vorteile des erfindungsgemäßen
Verfahrens nicht zu teil.
[0078] Um dies zu vermeiden, kann wie in Fig.1 mit strichlierten Linien dargestellt, zumindest
eine der beiden Oberflächen des Mauerwerkes zumindest abschnittsweise mit einer luftundurchlässigen
Abdeckschicht 8 bedeckt werden.
[0079] Umgebungsluft kann damit nur von Oberflächenabschnitten angesaugt werden, welche
außerhalb dieser Abdeckschicht 8 liegen, womit die erörterte bloß lokale Ausbildung
der erfindungsgemäßen Effekte unterbunden wird.
[0080] Die Abdeckschicht 8 ist beispielsweise aus einer Bahn aus dampfundurchlässigem Kunststoff
gebildet und wird beispielsweise mittels Klebebänder, Nägel oder ähnlichen lösbaren
Befestigungsmitteln an der Oberfläche fixiert. Vorzugsweise ist die Abdeckschicht
8 aus einer selbst haftenden Schicht, z.B. einem Anstrich aus Silikonkautschuk, der
sich nach Beendigung des Verfahrens ohne den Verputz zu beschädigen vom Mauerwerk
wieder ablösen läßt, gebildet. Erstreckt sich die Abdeckschicht 8 über eine Sacklochbohrung
3 hinweg, so wird sie mit einer Öffnung versehen, durch welche der Schlauch 5 zur
betreffenden Sacklochbohrung 3 hindurchgeführt wird. Diese Öffnung kann mit dem Schlauch
5 dichtend verbunden werden, um das Einsaugen von Umgebungsluft durch diese Öffnung
zu vermeiden.
[0081] Die Oberflächen können wie in Fig.1 dargestellt, teilweise oder aber auch zur Gänze
mit einer solchen Abdeckschicht 8 bedeckt werden.
[0082] Das erfindungsgemäße Verfahren wird solange angewandt, bis die Feuchtigkeit des Mauerwerkes
1 einen vorgebbaren Wert unterschreitet. Die Bestimmung des gerade im Mauerwerk 1
herrschenden Feuchtigkeitsgrades kann -wie bereits weiter oben ausgeführtdurch Messung
der Höhe des sich in dem/in den Sachlochbohrung(en) aufbauenden Unterdruckes erfolgen.
Daneben ist es natürlich auch möglich, Feuchtigkeitssensoren vorzusehen, die an das
Mauerwerk 1 angelegt bzw. in dasselbe eingebracht werden.
[0083] Sobald von diesen hygrostatischen Sensoren eine unter dem zu erzielenden Feuchtigkeitsgrad
liegende Feuchtigkeit gemessen wird, kann die Anwendung des Verfahrens beendet werden.
[0084] Es ist natürlich möglich, diese Beendigung des erfindungsgemäßen Verfahrens zu automatisieren.
Das Vakuummeter 7 kann an eine elektronische Steuerung angeschlossen werden, welche
bei Ansteigen des Unterdruckes über einen vorgebbaren Wert (welcher nach Entleerung
der Kapillaren 11 im gewünschten Ausmaß erreicht wird), die Vakuumpumpe 4 abschaltet.
[0085] Zur Erreichung desselben Zweckes kann ein schon erwähnter Feuchtigkeitssensor eingesetzt
werden, der die aktuelle Feuchtigkeit im Mauerwerk 1 mißt. Die Steuerung schaltet
die Vakuumpumpe 4 beim Erreichen einer vorgebbaren Mauerwerksfeuchte (die natürlich
auch null betragen kann), ab.
[0086] Alternativ dazu ist es auch möglich, mittels eines Feuchtigkeitssensors die Feuchtigkeit
der aus der/den Sacklochbohrung(en) geförderten Luft zu messen. Diese wird natürlich
mit zunehmender Entfeuchtung des Mauerwerkes 1 immer trockener und kann deshalb ebenfalls
ein Abschaltkriterium für die Vakuumpumpensteuerung liefern.
[0087] Insbesondere wenn mehrere Sacklochbohrungen 3 -und damit mehrere zur Vakuumpumpe
4 führende Schlauchleitungen 5 vorgesehen sind- hat es sich als günstig erwiesen,
in jede dieser Schlauchleitungen 5 ein Vakuummeter 7 und/oder einen Feuchtigkeitssensor
einzubauen. Daneben ist in jede dieser Schlauchleitungen 5 ein Ventil eingebaut, welches
die Verbindung zwischen dem entsprechenden Sackloch 3 und der Vakuumpumpe 4 unterbrechen
kann. Die Ansteuerung jedes dieser Ventile erfolgt durch das Vakuummeter 7 und/oder
den Feuchtigkeitssensor, das/der im selben Schlauch 5 angeordnet ist.
[0088] Sobald in einer Sacklochbohrung 3 die Bedingungen zur Beendigung des erfindungsgemäßen
Verfahrens, also ein nur mehr geringfügig vom Umgebungsdruck abweichender Unterdruck
bzw. eine entsprechend geringe Feuchtigkeit der aus der betreffenden Sacklochbohrung
3 abgesaugten Luft, erreicht werden, wird über eine entsprechende Steuerung das Schließen
des Ventils veranlaßt und damit das Verfahren für die betroffene Sacklochbohrung 3
beendet, während an alle anderen Sacklochbohrungen 3, bei welchen die Beendigungsbedingungen
noch nicht eingetreten sind, das erfindungsgemäße Verfahren weiterhin angewandt wird.
1. Verfahren zur Entfeuchtung und Schadsalzreduktion eines Mauerwerkes, wobei in dieses
Mauerwerk (1) vorzugsweise eine Horizontalabdichtung (2) eingebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß in das Mauerwerk (1), vorzugsweise in den oberhalb der Horizontalabdichtung (2) liegenden
Abschnitt des Mauerwerkes (1), eine oder mehrere Sacklochbohrungen (3) eingebracht
werden und daß sämtliche Sacklochbohrungen (3) mit Unterdruck beaufschlagt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in die Sacklochbohrung (3) eine Heizpatrone (16) bzw. bei mehreren Sacklochbohrungen
(3) in zumindest eine, vorzugsweise in sämtliche Sacklochbohrungen (3), jeweils eine
Heizpatrone (16) eingebracht wird und die Sacklochbohrung(en) (3) während der Unterdruck-Beaufschlagung
mittels dieser Hcizpatrone(n) (16) beheizt wird bzw. werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Unterdruck mittels einer Vakuumpumpe (4) erzeugt wird, welche an das erste Ende
bzw. an die ersten Enden eines Schlauches (5) bzw. mehrerer Schläuche (5) angeschlossen
ist, dessen anderes Ende in die Sacklochbohrung (3) eingesetzt wird bzw. deren andere
Enden in die Sacklochbohrungen (3) eingesetzt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Ende des Schlauches (5) bzw. die ersten Enden der Schläuche (5) luftdicht
mit der Wandung und/oder dem Berandungsbereich des/der Sacklochbohrung(en) (3) verbunden
wird bzw. werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung der luftdichten Verbindung eines Schlauches (5) mit der Wandung und/oder
dem Berandungsbereich der ihm zugeordneten Sacklochbohrung (3) eine Dichtungsmasse
(6), wie z.B. Silikon, oder Dichtbeton verwendet wird, welche in Gestalt eines durchgehenden,
sowohl den Schlauch (5) als auch die Wandung bzw. den Berandungsbereich der Sacklochbohrung
(3) gleichzeitig berührenden Wulstes auf den Schlauch (5) und die Wandung bzw. den
Berandungsbereich der Sacklochbohrung (3) aufgebracht wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine in ihrer Saugleistung veränderbare Vakuumpumpe (4) verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine in ihrer Saugleistung stufenlos veränderbare Vakuumpumpe (4) verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eine der beiden Oberflächen des zu trocknenden Mauerwerkes (1) zumindest
abschnittsweise mit einer luftundurchlässigen Abdeckschicht (8) bedeckt wird.
9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Sacklochbohrung(en) (3) bis in den Kernquerschnitt des Mauerwerkes (1) hineinreichend,
vorzugsweise mit einer Tiefe (t) im Bereich zwischen 1/3 und 2/3 der Dicke (d) des
Mauerwerkes (1), ausgebildet wird bzw. werden.