[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Trennung von Materialien nach
Teil 1 des Patentanspruches 1. Insbesondere bezieht es sich auf die Trennung von Kunststoffen
verschiedener Typen wie z. B. die Selektierung von Polyethylenteraphtalat in Mischungen
mit Polyolefinen, Polycarbonat, Polyvinylchlorid, etc. sowie zur Aussortierung von
mit verschiedenen Farben eingefärbten Kunststoffen unter farblosen Kunststoffen und
zur Ausscheidung von Metallen und anderen Stoffen, wie z. B. Aluminium, Holz, Papier
etc. in Prozessströmen, die zur Wiederverwertung von Wertstoffen konzipiert sind.
Das Verfahren sei beispielhaft am Recyclingprozess von Kunststoffen, welche aus Getränkeflaschen
stammen und bereits mindestens einmal mit Mineralwasser oder Softdrinks oder zweckentfremdet
mit Schadstoffen befüllt waren erläutert. Es ist jedoch in gleicher Weise, auch zur
Trennung verschiedener Bestandteile anderer rieselfähiger Multikomponenten Stoffgemische
geeignet.
[0002] Zur Herstellung von Kunststoff Getränkeflaschen - bspw. aus Polyethylenteraphtalat
PET wird in der Regel neues Material, welches aus Polymerisationsprozessen stammt,
verwendet, In neuerer Zeit geht man jedoch dazu über die bereits als Lebensmittelverpackungen
verwendeten Gebinde nach einem Recyclingprozess wieder für die Verpackung von Lebensmitteln,
insbesondere für Getränkeflaschen, einzusetzen. Der Vorteil dieser Vorgehensweise
liegt einerseits in einem günstigeren Preis für das recyclierte PET Material im Vergleich
zu Neumaterial und andererseits darin. daß die Entsorgungsproblematik für gebrauchte
Kunststoffe entfällt. Zur Garantie der Lebensmittelqualität müssen jedoch zusätzliche
sensorsystemtechnische Massnahmen, mit dem Ziel der Aussortierung unzulässiger Bestandteile
getroffen werden, welche die Vorschriften der internationalen Gesetzgebung erfüllen
[0003] Gemäß dem Stand der Technik werden derzeit die zu recyclierenden Kunststoffteile,
z. B. Getränkeflaschen oder andere Lebensmittelverpackungen, in kleine Stücke mit
den Kantenlängen von 5 bis 12 mm zerkleinert, einem kontinuierlichen Reinigungsprozess
unterzogen und danach mit einem Kamerasystemen auf Farben geprüft. Alle gefärbten
Kunststoffteile werden in einem sich anschliessenden Sortierer aus dem Plastikstrom
über Luftdüsen herausgeblasen und zu niederwertigeren Kunststoffen weiterverarbeitet.
In weiterentwickelten Anordnungen gemäß dem Stand der Technik erfolgt zusätzlich eine
Aussortierung von PVC - Kunststoffteilen, indem ausgenutzt wird, daß durch Erhitzung
eine Schwärzung dieses Kunststofftyps auftritt weiche vom Farbsortierer erkannt wird.
[0004] Das Grundprinzip von Sortierern gemäß dem Stand der Technik besteht - darin, daß
das zu sortierende Material beim Durchlaufen von Parabelbahnen in der Luft im Falle
der Schlechtdetektion von senkrecht zur Flugbahn verlaufenden Düsenstrahlimpulsen
so abgelenkt worden, dass sie in einem separaten Auffangbehätter für niederwertigere
Kunststoffe landen. Wegen der statistisch stark schwankenden Form und schwankendem
Gewicht der Kunststoffstücke weicht die jeweilige Flugbahn der Kunststoffstücke jedoch
zum Teil stark von der Parabelform ab, weshalb die Sortierdüsen zur Vermeidung von
Kollisionen mit den Kunststoffstücken in grossem Abstand von der Idealflugbahn montiert
werden müssen. Aus dieser Entfernung werden die vorbeifliegenden Schlechtstoffe nicht
mehr vom konzentrierten Düsenstrahl unmittelbar vor der Düsenöffnung selektiv erfasst,
sondern nur noch von einem aufgeweiteten und mit Turbolenzen behafteten, schwachen
Düsenstrahl zusammen mit sich in der Nähe befindlichem Gutstoff unsicher abgelenkt.
Die Folge ist eine Vermischung von hoch- und niederwertigen Kunststoffen verbunden
mit einem Qualitätsverlust sowie einem Mengenverlust der hochwertigen Kunststofffraktion.
Beide Nachteile führen zu wirtschaflichen Problemen, die die Ökonomie des, Gesamtprozesses
gefährden.
[0005] Es ist demgegenüber Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des Standes
der Technik zu vermeiden.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur Identifikation und zur Separation
von Materialteilchen, insbesondere zur Erkennung von Einfärbungen sowie zur Identifizierung
von verschiedenen Kunststofftypen und von mit Kontaminationen verunreinigten Kunststoffen
unter Verwendung von
mindestens einer Beleuchtungseinheit,
mindestens einem optischen Spektrometer mit Analyseeinheit zur Messung und Auswertung
von Spektren sowie
einer Separationseinheit, wobei die Materialteilchen während ihres Weges auf einer
schiefen Ebene durch ein optisches Erkennungssystem klassifiziert werden und entsprechend
der Klassifizierung in der Separationseinheit in mindestens 2 Materialfraktionen getrennt
werden. gelöst. Ferner bezieht sich die Erfindung auch auf eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens, die mindestens eine Beleuchtungseinheit mindestens eine Separationseinheit
mit mindestens einem optischen Spektrometer mit Analyseeinheit zur Messung und Auswertung
von Spektren der Materialteilchen, einer schiefen Ebene zum Transport der Materialteilchen
und einer Trenneinrichtung, die die Teilchen entsprechend den Signalen des Spektrometers
in mindestens 2 Fraktionen trennt, aufweist.
[0007] Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0008] Falls verschiedene Spektrenbereiche bzw. physikalische Phänomene zur Identifikation
der zu separierenden Teilchen ausgewertet werden sollen/müssen, kann es vorteilhaft
sein., daß die Materialteilchen von zusätzlichen Strahlungsquellen mit einem anderen
Emissions-Spektrum be/durchstrahlt werden und der resultierende optische Transmissions/Reflexionsstrahl
mit mindestens einem dafür geeignetem Spektrometer erfasst wird.
[0009] Dabei kann bevorzugt das mindestens eine Spektrometer ausgewählt sein aus Fluoreszenz-Spektrometern,
IR-Spektrometern, UVNIS-Spektrometern.
[0010] In einer Ausbildung der Erfindung wird zusätzlich zu einer, die Kunststoffteile beleuchtenden
Lichtquelle zur Erzeugung von Fluoreszenzlicht eine weitere Lichtquelle eingesetzt,
die zur Durchstrahlung der Kunststoffteilchen und insbesondere zur effizienten Verbesserung
der Erkennung von Farben sowie zur Erkennung von nicht fluoreszierenden und/oder nicht
transparenten Stoffen, wie z.B. von Holz oder von Metallteilchen, dient.
[0011] Die Separationseinheit kann mehrere rinnenförmige Kanäle aufweisen, in welche im
Tiefpunkt des Querschnittproflils getaktete Düsen zur Aussortierung charakteristischer
Materialteilchen in mindestens zwei Materialfraktionen integriert sind. Dabei können
mehrere Düsen in jeder Kanalrinne auf einer Fläche untergebracht sein, die nicht größer
ist als die Fläche des kleinsten zu sortierenden Materialteilchens ist. Bevorzugt
weisen im Bereich der Düse die Kanalrinnen eine Vertiefung auf, um die Teilchen an
die Düse zu führen.
[0012] Es kann sinnvoll sein, daß die schiefe Ebene Kanalrinnen aufweist, wobei in jeder
Kanalrinne mehrere Düsen auf einer Fläche untergebracht sind, die nicht größer ist
als die Fläche des kleinsten zu sortierenden Materialteilchens ist.
[0013] Vorteilhafterweise sind die Düsen als Überschalldüsen ausgebildet. Alle Düsen werden
bevorzugt über ein gemeinsames Querrohr (18) mit Druckluft versorgt und gepulst unter
Ansteuerung durch die Analyseeinheit ein- und ausgeschaltet.
Bspw. können die Materialteilchen aber auch über einen schwachen Düsenstrahl aus dem
Kanal angehoben und anschliessend über eine mit Unterdruck beaufschlagte Haube abgesaugt
werden.
[0014] Dabei können die Kanäle der schiefen Ebene im Abschnitt zwischen Materialaufgabe
und der Separiereinrichtung auf der Oberseite verschlossen sein , wobei innerhalb
der Kanäle ein Gasstrom erzeugt wird, der die Beschleunigung der Materialteilchen
während dem Hinabrutschen unterstützt und im weiteren Verlauf auf gleichmässiger Geschwindigkeit
hält.
Es kann sinnvoll sein, daß die Kanäle der schiefen Ebene unmittelbar nach den Düsen
enden und die Flugbahnen der Materialteilchen unterstützt durch ein Trennblech direkt
in den Sammelbehältern enden.
[0015] Anstelle oder gemeinsam mit dem Düsenstrahlverfahren kann die Separationseinheit
den auszusortierenden Materialteilchen über eine Koronaentladung an einer Metallspitze
über dem Materialstrom in jedem Kanal eine elektrische Ladung aufsprühen und diese
so selektiv geladenen Materialteilchen anschliessend während eines freien Falls durch
ein elektrisches Feld abgelenkt und somit separiert werden.
[0016] Durch die Erfindung ist es möglich, eine verbesserte Trennung der verschiedenen Materialfraktionen
zu erzielen.
[0017] Es kann auch sinnvoll sein, daß die über einen schwachen Düsenstrahl aus dem Kanal
angehobenen Materialteilchen anschliessend über eine mit Unterdruck beaufschlagte
Haube abgesaugt werden.
[0018] Erfindungsgemäss werden die auf einer schiefen Ebene gleitenden Kunststoffteile mit
optischer Strahlung beleuchtet, wobei bspw. aus der von den Kunststoffteilen als Folge
der Beleuchtung ausgesandten Fluoreszenz durch Spektralanalyse der Kunststofftyp,
ggf. die Farbe und eventuelle Kontaminationen des jeweiligen Kunststoffteilchens infolge
von Fremdstoffen ermittelt werden und als minderwertig erkannte Kunststoffteile von
einer in der schiefen Ebene integrierten Düse mit einem Druckluftimpuls ausgestossen
werden. Für die Erfindung wesentlich ist dabei die Tatsache, dass die in der schiefen
Ebene integrierte Druckluftöffnung als Düse zur Erzeugung einer konzentriert gebündelten
Hochgeschwindigkeitsströmung, sogar mit Überschallgeschwindigkeit, z.B, als Lavaldüse,
ausgebildet ist.
[0019] Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung anhand der nachfolgenden
Beschreibung sowie der Zeichnung näher erläutert, auf die diese keineswegs beschränkt
ist. Dabei zeigt:
Fig. 1 eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 2 Eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
Fig. 3 eine Detailansicht der Düsen in Fig. 2
Fig 4a/4b: Detailansichten der schiefen Ebene der Fig. 2
Fig. 4c eine Detailansicht einer Partikeltrennung durch elektrostatische Ladung einer
dritten Ausführungsform der Erfindung, und
Fig. 5: eine Detailansicht einer Transmissionsmessung in der schiefen Ebene
[0020] In den Figuren werden gleich wirkende Einrichtungen mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
[0021] Die in Fig. 1 dargestellte Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
besitzt eine Fördereinheit 4 für die Materialteilchen 14, eine schiefe Ebene 13 mit
Überschalldüsen 15, Beleuchtungseinrichtungen 6, 7 für Fluoreszenz, eine Separationseinheit
für hochwertiges und niederwertiges Material, ein optisches Spektrometer 10 mit Strahlscanner,
Auswerteeinheit und Ventilansteuerung Dabei wird, wie in Figur 1 gezeigt, das in einem
Vorratsbehälter 1 enthaltene optisch zu analysierende und anschliessend in verschiedene
Fraktionen 2 und 3 zu trennende teilchenförmige Material 14 mit einem Fördersystem
4 auf die schiefe Ebene 5 gebracht, über die es durch Schwerkraftwirkung hinabgleitet.
Bei Beleuchtung mit den Lichtquellen 6 und 7 mit hohem UV-Anteil emittieren die meisten
Kunststoff-Materialteilchen Fluoreszenzlicht 8 , welches mit einem an sich bekannten
Scannersystem 9 quer zur Transportrichtung auf der gesamten Breite der schiefen Ebene
erfasst und auf ein optisches Spektrometer 10 geleitet wird. Ein ebenfalls an sich
bekanntes Analysesystem 11 berechnet aus den Spektren sowohl den Typ des jeweiligen
Kunststoffes, als auch die Farbe, als auch eventuelle Verunreinigungen der Kunststoffpartikel,
z.B. durch Benzin, Diesel, Motoröl, Farbverdünner, Urin, Pflanzenschutzmittel etc.
Sofern reines, d.h. für Lebensmittelverpackungen geeignetes Kunststoffmaterial, wie
Polyethylen, detektiert wird, läuft es per Schwerkraft in den Kanal 2 und wird dem
Kunststoffrecycling für Getränkeflaschen oder für andere Lebensmittelverpackungen
zugeführt. Sollten Kontaminationen oder Einfärbungen oder andere Kunststoffmaterialien
vorliegen, werden die so klassifizierten Materialteilchen per Überschallstrahl in
den Kanal 3 abgelenkt und im Rahmen einer Wiederverwertung zur Erzeugung untergeordneter
Kunststoffe eingesetzt.
[0022] Hier weisen im Bereich der Düse die Kanalrinnen eine Vertiefung auf, wie aus Fig.
4a ersichtlich.
Die Kanäle der schiefen Ebene enden unmittelbar nach den Düsen 21 und die Flugbahnen
der Materialteilchen 14 enden, unterstützt durch ein Trennblech direkt in den Sammelbehältern
enden.
[0023] Hier werden alle Düsen 15 über ein gemeinsames Querrohr 18 mit Druckluft versorgt
und gepulst unter Ansteuerung durch die Analyseeinheit ein- und ausgeschaltet.
[0024] Beim Verfahren zur erfindungsgemäßen Trennung der Materialteilchen per Vielfach Überschall
- Düsensystem gemäss Fig, 2, Fig. 3 und Fig. 4a/b wird das vom Vibrationslinearförderer
12 auf die schiefe Ebene 13 gelangende Teilchenmaterial 14 durch die Überschalldüse
15 in den Recyclingkanal 16 für minderwertigere Kunststoffe bzw. alternativ in den
Recyclingkanal 17 für lebensmitteltaugliche Kunststoffe per Schwerkraft sortiert.
Quer zur Transportrichtung sind eine Vielzahl von identischen Düsen 15 in den Figuren
in ihrer Gesamtheit nicht dargestellt, im Abstand der Abmessungen der Materialteiichen
14 angeordnet. Sämtliche Düsen 15, 25 werden mit ölfreier, trockener Druckluft über
den Querkanal 18 versorgt. Die jeweilige Düse 15 ist über eine Stichleitung 19 und
das Schnellschaltventil 20 mit dem Querkanal 18 verbunden Die Öffnungs- und Schließfunktion
des jeweiligen Schnellschaltventils 20 erfolgt nach Ansteuerung durch die Analyseeinheit
11 gemäß Fig. 1. Ein wesentlicher Teil der Erfindung beruht auf dem Einsatz von Hochgeschwindigkeits-,
insbesondere Überschalldüsen 15. Letzteres ist dadurch bedingt, dass aus Wirtschaftlichkeitsgründen
ein Mindestmassenstrom von Materialteilchen 14 durch die Anordnung gefördert werden
muß. so dass die Teilchengeschwindigkeit auf der schiefen Ebene 13 Werte erreicht,
die eine maximale Geschwindigkeit eines Überschallstrahles 21 erfordern, um zu verhindern.
dass zu viele, hochwertige Materialteilchen 14 vor bzw. nach dem Ausblasprozess des
jeweils auszusortierenden Teilchens unerwünscht in die minderwertige Fraktion geleitet
werden. Die schiefe Ebene 13 aus Fig.2 besteht gemäß Fig, 4a/b aus zahlreichen rinnenförmigen
Spuren 30 , die konkav gemäß Querschnitt 31 ausgebildet sind und eine präzise Führung
der Materialteilchen 14 relativ zu den Düsenöffnungen 15 gewährleisten. Vorteilhafterweise
ist jede Düseneinheit gemäß Fig. 4a/b mit mehreren Düsenöffnungen 15 versehen. Dadurch
wird sichergestellt, dass das für Überschallgeschwindigkeit erforderliche kritische
Expansionsverhältnis auf jeden Fall erreicht wird und dass ein auf die Materialteilchenfläche
gleichmässig verteilter mechanischer Kraftstoß resultiert.
[0025] Die Beleuchtung der Materialteichen 14 erfolgt hier zur Anregung mit Licht von beiden
Seiten gemäss Fig. 2 mittels zwei Lichtquellen 36 und 37. Um den Lichtdurchgang durch
die rinnenförmigen Spuren 30, 31 zu gewährleisten, sind letztere mit einer lichtdurchlässigen
Scheibe 23 aus Quarzglas versehen, die gegenüber der Rinne einen kleineren Neigungswinkel
aufweist, um einen störungsfreien Übergang zwischen Rinne und Glas zu erreichen. Der
jeweils auf das Spektrometer mit Analysesystem 11 gemäss Fig.1 treffende Fluoreszenzlichtstrahl
ist durch die Strahlne 22 in den Figuren 2 und 3 dargestellt.
[0026] Zur Optimierung der Farberkennung ist in der Ausführungsform der Fig. 5 eine Lichtquelle
41, die die Materialteilchen durchleuchtet wobei mit einem nachgeschalteten Farbspektrometer
z.B. die aus milchigen Polyolefinen oder aus Aluminium bestehenden Verschlußkappen
von Getränkeflaschen identifiziert werden. Mit dieser Anordnung können insbesondere
auch Störstoffe, wie z.B. Holz und Metallfolien identifiziert und ausgeschleust werden.
Zu diesem Zweck wird der Lichtdurchtritt durch die Rinne 30 durch ein UV-Strahlung
reflektierendes Filter 38, das die Strahlung der Lichtquelle zur Anregung von Fluoreszenzlicht
auf die Unterseite der Kunststoffteile lenkt, in Kombination mit einem optischen Hochpassfilter
40 , welches Licht einer Halogenlichtquelle 41 oberhalb einer Wellenlange von ca.
480 nm zur Spektralanalyse durchläßt, ermöglicht. Das Filter 38 wird durch eine Schutzscheibe
42 vor Verschleiss, insbesondere mechanischem, geschützt.
[0027] In einer besonderen Ausbildung der Erfindung erfolgt die Partikelrennung dadurch,
daß den auszusortierenden Teilchen gemäß Fig. 4c über eine Hochspannungskoronaentladung
43 an einer Metallspitze 44 eine elektrische Ladung aufgesprüht wird und diese elektrostatisch
geladenen Materialteilchen anschliessend während des freien Falls durch ein elektrisches
Feld 45 abgelenkt und somit in die Fraktionen hochwertige 46 und niederwertige Kunststoffe
47 separiert werden.
[0028] Während die Erfindung anhand einer bevorzugten Ausführungsform und möglicher Alternativen
beschrieben worden ist, sind dem Fachmann, an den sich diese Beschreibung richtet,
mannigfache alternative Anordnungen und Auslegungen zur Durchführung der Erfindung,
wie sie durch die Ansprüche definiert wird, offensichtlich und geläufig.
Bezugszeichenliste
[0029]
- 1
- Vorratsbehälter
- 2
- Fraktion oder Kanal
- 3
- Fraktion
- 4
- Fördersystem
- 5
- schiefe Ebene
- 6
- Lichtquelle
- 7
- Lichtquelle
- 8
- Fluoreszenzlicht
- 9
- Scannersystem
- 10
- Spektrometer
- 11
- Analysesystem oder Analyseeinheit
- 12
- Vibrationslinearförderer
- 13
- schiebe Ebene
- 14
- Teilchenmaterial
- 15
- Überschalldüse oder Düsenöffnung
- 16
- Recyclingkanal
- 17
- Recyclingkanal
- 18
- Querkanal
- 19
- Stichleitung
- 20
- Schnellschaltventil
- 21
- Überschallstrahl
- 22
- Strahl
- 23
- Scheibe
- 25
- Überschalldüse oder Düsenöffnung
- 30
- Spuren, Rinnen
- 31
- Querschnitt durch 30
- 36
- Lichtquelle
- 37
- Lichtquelle
- 38
- Filter
- 39
- UV-Lichtquelle
- 40
- Hochpassfilter
- 41
- Lichtquelle
- 42
- Schutzscheibe
- 43
- Hochspannungskoronaentladung
- 44
- Metallspitze
- 45
- elektrisches Feld
- 46
- Kunststoffe
- 47
- Kunststoffe
1. Verfahren zur Identifikation und zur Separation von Materialteilchen, insbesondere
zur Erkennung von Einfärbungen sowie zur Identifizierung von verschiedenen Kunststofftypen
und von mit Kontaminationen verunreinigten Kunststoffen unter Verwendung von
mindestens einer Beleuchtungseinheit,
mindestens einem optischen Spektrometer mit Analyseeinheit zur Messung und Auswertung
von Spektren sowie
einer Separationseinheit,
wobei die Materialteilchen während ihres Weges auf einer schiefen Ebene durch ein
optisches Erkennungssystem klassifiziert werden und entsprechend der Klassifizierung
in der Separationseinheit in mindestens 2 Materialfraktionen getrennt werden.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, die mindestens eine Beleuchtungseinheit
(6, 7, 39)
mindestens eine Separationseinheit mit mindestens einem optischen Spektrometer (10)
mit Analyseeinheit zur Messung und Auswertung von Spektren der Materialteilchen (14),
einer schiefen Ebene (13) zum Transport der Materialteilchen und eine Separationseinheit,
die die Teilchen (14) entsprechend den Signalen des mindestens einen Spektrometers
in mindestens 2 Fraktionen trennt, aufweist.
3. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das mindestens eine Spektrometer ausgewählt ist aus Fluoreszenz-Spektrometern, IR-Spektrometern,
UV/VIS-Spektrometern.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die schiefe Ebene (13) Kanalrinnen (30) aufweist, wobei in jeder Kanalrinne mindestens
eine Düse (15, 25) auf einer Fläche untergebracht ist, die nicht größer ist als die
Fläche des kleinsten zu sortierenden Materialteilchens (14) ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanäle der schiefen Ebene (13) unmittelbar nach den Düsen (15, 25) enden und
die Flugbahnen der Materialteilchen (14) unterstützt durch ein Trennblech direkt in
den Sammelbehältern enden.
6. Vorrichtung nach Anspruch 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß alle Düsen (15) über ein gemeinsames Querrohr (18) mit Druckluft versorgt und daß
die Düsen (15) gepulst unter Ansteuerung durch die Analyseeinheit ein- und ausgeschaltet
werden.
7. Vorrichtung nach Anspruch 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialteilchen (14) von mindestens zwei Lichtquellen unterschiedlichen Emissionsspektrums
durchstrahlt werden und die resultierende optische Transmission bzw. Reflexion mit
mindestens einem Spektrometer erfasst wird.
8. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Separationseinheit den auszusortierenden Materialteilchen (14) über eine Koronaentladung
(43) an einer Metallspitze (44) über dem Materialstrom in jedem Kanal eine elektrische
Ladung aufsprüht und diese so selektiv geladenen Materialteilchen (14) anschliessend
während eines freien Falls durch ein elektrisches Feld (45) abgelenkt und somit separiert
werden.
9. Vorrichtung nach Anspruch 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialteilchen über einen schwachen Düsenstrahl aus dem Kanal angehoben und
anschliessend über eine mit Unterdruck beaufschlagte Haube abgesaugt werden.
10. Vorrichtung nach Anspruch 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Kanäle der schiefen Ebene (13) im Abschnitt zwischen Materialaufgabe und der
Separiereinrichtung auf der Oberseite verschlossen sind und innerhalb der Kanäle ein
Gasstrom erzeugt wird, der die Beschleunigung der Materialteilchen (14) während dem
Hinabrutschen unterstützt und im weiteren Verlauf auf gleichmässiger Geschwindigkeit
hält.