[0001] Die Erfindung bezeichnet einen Bohrständer für ein Werkzeuggerät wie ein Kernbohrgerät
mit einer Fussplatte, welche an einem Werkstück temporär fixiert befestigbar ist.
[0002] Bohrständer für Kernbohrgeräte weisen üblicherweise eine, an einer Fläche wie dem
Boden bzw. der Wand entweder über einen temporär durch ein Loch montierten Schraubbolzen
oder über einen Saugkopf, fixiert befestigbare Fussplatte auf. Derartige Bohrständer
sind durch ihr hohes Gewicht relativ unhandlich für eine Montage sowie nur bedingt
ausschliesslich mit einem Saugkopf an der Wand fixierbar.
[0003] Nach der EP894579 weist ein Bohrständer für ein Kernbohrgerät eine Fussplatte auf,
welche durch ein Langloch mittels einer, in einen Dübel im Boden bestigten, Spannschraube
temporär fixiert ist. Während einer Montage an der Wand muss vom Nutzer zusätzlich
zur Montage der Spannschraube mit der anderen Hand der Bohrständer gehalten und fixiert
werden, was umständlich sowie unsicher ist.
[0004] Des weiteren weist eine Spannvorrichtung für ein Werkstück nach der DE3604005 einen
hebelschwenkbaren Exzenter für einen axial verspannbaren Spannbolzen auf, welcher
in einer hinterschnittenen Nut eines Spannbettes geführt wird.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Realisierung eines Bohrständers, dessen
Fussplatte einfach und sicher insbesondere an einer Wand befestigbar ist.
[0006] Die Aufgabe wird im wesentlichen durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0007] Im wesentlichen weist ein Bohrständer für ein Werkzeuggerät eine am Werkstück fixierbare
Fussplatte mit einem diese normal durchbrechenden Durchgangsloch zur Durchführung
eines Spannbolzens mit zumindest einer axial wirksamen Anschlagschulter wie bspw.
ein Kopf oder ein Gewindegang auf, wobei dem Durchgangsloch zumindest ein Rastmittel
mit einer axial wirksamen Gegenschulter zur axial formschlüssigen Arretierung der
Anschlagschulter des Spannbolzens und zumindest ein händisch bedienbarer Exzenter
zur axialen Verspannung des über das Rastmittel arretierten Spannbolzens zugeordnet
ist.
[0008] Nachdem in einem vorbereitenden ersten Schritt temporär in der zu bearbeitenden Fläche
ein Spannbolzen gesetzt wurde, wird in einem zweiten Schritt der den Spannbolzen durch
das Durchgangsloch der Fussplatte hindurchführend platzierte Bohrständer über das
den Spannbolzen axial arretierende Rastmittel bspw. durch die Schwerkraft selbsttätig
gesichert. In einem dritten Schritt wird der Bohrständer mittels des händisch bedienbaren
Exzenters über den Spannbolzen axial verspannt und ist somit normal gegen die zu bearbeitende
Fläche haftreibkraftschlüssig fixiert.
[0009] Vorteilhaft weist der Spannbolzen zwei, einander diametral gegenüberliegende Anschlagschultern
und das Rastelement zwei Rastbacken mit jeweils diametral gegenüberliegenden Gegenschultern
auf, wodurch die Arretierung symmetrisch sowie ausschliesslich über Kräfte relativ
zum Spannbolzen bewirkt wird.
[0010] Vorteilhaft sind die zwei Rastbacken des Rastmittels federnd zur Achse des Spannbolzens
vorgespannt, wodurch, unabhängig von der Raumlage des Bohrständers, eine selbsttätige
Sicherung durch das Rastmittel gegeben ist.
[0011] Vorteilhaft ist zwischen dem mittels des Exzenters axial versetzbaren Rastmittel
und der Fussplatte ein Öffnungskeil angeordnet, welches bei einem entgegen der Verspannrichtung
versetzbaren Rastmittel eine radiale Öffnung der beiden Rastbacken des Rastelements
bewirkt, wodurch der entspannte Spannbolzen einfach aus der Arretierung lösbar ist.
[0012] Vorteilhaft ist die axial wirksame Anschlagschulter des Spannbolzens als Teil eines
Aussengewindes oder einer axialsymmetrischen Rastung ausgebildet, wodurch mehrere,
diskret äquidistant versetzte Arretierungspositionen vorhanden sind und somit die
Toleranz der Setzhöhe des Spannbolzens zur Verspannlänge des Exzenters wesentlich
grösser ist.
[0013] Vorteilhaft ist die axial wirksame Anschlagschulter des Spannbolzens axial hinterschnitten
ausgebildet, bspw. als tannenbaumartige Rastung, wodurch die radiale Positionierung
der arretierenden Gegenschulter des Rastmittels unmittelbar durch die axiale Verspannung
gesichert ist und weitere diesbezügliche Sicherungsmittel wie Sicherungsbügel entbehrlich
sind.
[0014] Vorteilhaft ist das Durchgangsloch als Langloch ausgebildet, zu welchem sich das
Rastmittel längs sowie radial zum Spannbolzen erstreckt, wodurch relativ zum Spannbolzen
eine Justagemöglichkeit des Bohrständers gegeben ist.
[0015] Vorteilhaft weist das Rastmittel an beiden Enden des Langlochs jeweils einen händisch
bedienbaren Exzenter zur längs des Langlochs gleichmässigen axialen Verspannung auf,
welche weiter optional über ein bewegliches Verbindungsmittel miteinander verbunden
und somit gemeinsam händisch bedienbar sind.
[0016] Vorteilhaft ist der händisch bedienbare Exzenter mit einem handhabbaren Schwenkhebel
begrenzt schwenkbar verbunden, wodurch eine ergonomische Verspannung gegeben ist.
[0017] Die Erfindung wird bezüglich eines vorteilhaften Ausführungsbeispiels näher erläutert
mit:
Fig. 1 als Bohrständer mit einer fixierbaren Fussplatte
Fig. 2 als Einzelheit der Fussplatte
[0018] Nach Fig. 1 weist ein Bohrständer 1 für ein als Kernbohrgerät mit einer Kernbohrkrone
21 ausgebildetes Werkzeuggerät 2 eine am als Wandfläche ausgeführten Werkstück 3 fixierte
Fussplatte 4 mit einem diese normal durchbrechenden Durchgangsloch 5 mit einem durchgeführten,
in dem Werkstück 3 temporär über einen Dübel 17 verankerten Spannbolzen 6 mit zwei,
einander zu einer Achse A diametral gegenüberliegenden, als Teil einer axialsymmetrischen
tannenbaumartigen Rastung ausgebildeten, diskret äquidistant axial versetzten, mit
einem Winkel α axial hinterschnittenen sowie axial wirksamen Anschlagschultern 7a,
7b auf. Dem Durchgangsloch 5 ist ein Rastmittel 8 mit zwei Rastbacken 9a, 9b mit jeweils
einer diametral gegenüberliegenden, axial wirksamen Gegenschulter 10a, 10b und zwei
als exzentrische Schwenklager für die Rastbacken 9a, 9b ausgeführte, Exzenter 11a,
11b zur axialen Verspannung des über das Rastmittel 8 arretierten Spannbolzens 6 zugeordnet.
Zwischen dem mittels der Exzenter 11a, 11b axial versetzbaren Rastmittel 8 und der
Fussplatte 4 ist ein Öffnungskeil 12 angeordnet. Die über eine begrenzt schwenkbare
Welle 13 verbundenen Exzenter 11a, 11b für die über Federn 14a, 14b und Beilagscheiben
18 zum Spannbolzen 6 vorgespannten Rastbacken 9a, 9b sind über einen handhabbaren
Schwenkhebel 15 händisch bedienbarer.
[0019] Nach Fig. 2 ist in der Fussplatte 4 das Durchgangsloch 5 als Langloch ausgebildet,
zu welchem sich das Rastmittel 8 längs sowie radial zum Spannbolzen 6 erstreckt. Das
Rastmittel 8 weist an beiden Enden des Langlochs jeweils einen Öffnungskeil 12 unterhalb
der in Böcken 19 gelagerten Welle 13 sowie jeweils zwei Exzenter 11a, 11b und Federn
14a, 14b und Beilagscheiben 18 je Rastbacke 9a, 9b auf, welche über ein bewegliches
Verbindungsmittel 16 und Kurbeln 20 über die Wellen 13 begrenzt schwenkbar miteinander
verbunden sowie gemeinsam über den handhabbaren Schwenkhebel 15 händisch bedienbar
sind.
1. Bohrständer für ein Werkzeuggerät (2) mit einer fixierbaren Fussplatte (4) mit einem
diese normal durchbrechenden Durchgangsloch (5) zur Durchführung eines Spannbolzens
(6) mit zumindest einer axial wirksamen Anschlagschulter (7a; 7b), dadurch gekennzeichnet, dass dem Durchgangsloch (5) zumindest ein Rastmittel (8) mit einer axial wirksamen Gegenschulter
(10a, 10b) zur axial formschlüssigen Arretierung der Anschlagschulter (7a; 7b) des
Spannbolzens (6) und zumindest ein händisch bedienbarer Exzenter (11a; 11b) zur axialen
Verspannung des über das Rastmittel (8) arretierten Spannbolzens (6) zugeordnet ist.
2. Bohrständer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Spannbolzen (6) zwei, einander diametral gegenüberliegende Anschlagschultern
(7a, 7b) und das Rastelement (8) zwei Rastbacken (9a, 9b) mit jeweils diametral gegenüberliegenden
Gegenschultern (10a, 10b) aufweist.
3. Bohrständer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei Rastbacken (9a, 9b) des Rastmittels (8) federnd zur Achse (A) des Spannbolzens
(6) vorgespannt sind.
4. Bohrständer nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem mittels des Exzenters (11a; 11b) axial versetzbaren Rastmittel (8) und
der Fussplatte (4) ein Öffnungskeil (12) angeordnet ist, welcher bei einem entgegen
der Verspannrichtung versetzbaren Rastmittel (8) eine radiale Öffnung der beiden Rastbacken
(9a, 9b) des Rastelements (8) bewirkt.
5. Bohrständer nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die axial wirksame Anschlagschulter (7a; 7b) des Spannbolzens (6) axial hinterschnitten
ausgebildet ist.
6. Bohrständer nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die axial wirksame Anschlagschulter (7a; 7b) des Spannbolzens (6) als Teil eines
Aussengewindes oder einer axialsymmetrischen Rastung ausgebildet ist.
7. Bohrständer nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Durchgangsloch (5) als Langloch ausgebildet ist, zu welchem sich das Rastmittel
(8) längs sowie radial zum Spannbolzen (6) erstreckt.
8. Bohrständer nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Rastmittel (8) an beiden Enden des Langlochs jeweils einen händisch bedienbaren
Exzenter (11a; 11b) aufweist, welche optional über ein bewegliches Verbindungsmittel
(16) miteinander verbunden sind.
9. Bohrständer nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der händisch bedienbare Exzenter (11a; 11b) mit einem handhabbaren Schwenkhebel (15)
begrenzt schwenkbar verbunden ist.