[0001] Die Erfindung betrifft ein Bandstahlwerkzeug mit einer Platte, in der entsprechend
einer vorgegebenen Schnittform gebogene, bandförmige Stanzmesser gehalten sind. Das
Bandstahlwerkzeug soll insbesondere zum Ausstanzen von Faltschachtelzuschnitten, Etiketten,
Puzzeln oder ähnlichen Teilen aus Karton, Leder oder anderen weichen flächenhaften
Materialien geeignet sein.
[0002] Die Platte des Bandstahlwerkzeuges besteht in der Praxis zumeist aus Holz und weist
durch Laserschnitt hergestellte Schlitze zur Aufnahme der bandförmigen Stanzmesser
auf. Die Stanzmesser sind mit einem Presssitz in die Schlitze eingepasst. Ein Austausch
stumpfer Stanzmesser ist nicht oder nur schlecht möglich, da das Holz beim Austausch
der Stanzmesser häufig ausbricht.
[0003] Ein aus DE 93 03 160 U1 bekanntes Bandstahlwerkzeug weist eine aus einem Gießharz
hergestellte Kunststoffplatte auf, in der die bandförmigen Stanzmesser eingegossen
sind. Zur Verbesserung der Formsteifigkeit kann die Kunststoffplatte mit Querverstrebungen
versehen oder durch Einlagen, z.B. aus Drahtgeflecht oder Fasergewebe, verstärkt sein.
Auch bei dieser Ausführung ist ein Austausch stumpfer Stanzmesser nicht möglich.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bandstahlwerkzeug anzugeben, das nicht
nur präzise fixierte, sondern auch austauschbare Stanzmesser aufweist.
[0005] Ausgehend von einem Bandstahlwerkzeug mit den eingangs beschriebenen Merkmalen ist
die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Platte als Sandwichplatte ausgebildet
ist, die mindestens eine zwischen zwei formstabilen Deckplatten eingespannte elastomere
Zwischenschicht aufweist, und dass die Stanzmesser in Schlitzen der Deckplatten und
der Zwischenschicht eingesetzt sind, wobei die Zwischenschicht durch die Einspannung
elastisch verformt wird und dadurch eine Klemmwirkung auf die Stanzmesser ausübt.
Die bandförmigen Stanzmesser sind zwar passgenau, aber im Wesentlichen ohne Klemmung
in die Schlitze der Deckplatten eingesetzt, wobei sie korrespondierende Konturen der
bei der Montage der Stanzmesser unverformten Zwischenschicht ebenfalls im Wesentlichen
ohne Klemmung durchfassen. Nachdem die Stanzmesser in die Sandwichplatte eingesetzt
worden sind, werden die Deckplatten gegeneinander verspannt, wobei die Zwischenschicht
komprimiert wird. Dabei dehnt sie sich in der Fläche aus und übt eine Klemmwirkung
auf die Stanzmesser aus. Durch die Klemmwirkung der elastisch verformten Zwischenschicht
sind die bandförmigen Stanzmesser fest in der Sandwichplatte gehalten. Nach Lösen
der Verspannung nimmt die elastomere Zwischenschicht wieder ihre ursprüngliche Form
ein, wodurch die Klemmwirkung auf die Stanzmesser aufgehoben ist und die Stanzmesser
ausgetauscht werden können.
[0006] Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung sind die Deckplatten durch eine
Mehrzahl von über die Plattenfläche verteilt angeordnete Verbindungen, z.B. Schraubverbindungen,
gegeneinander verspannt. Ferner sind zwischen den Deckplatten zweckmäßig Distanzelemente
angeordnet, die den Spannweg begrenzen. Die Deckplatten werden bis zum Anschlag an
den Distanzelementen gegeneinander verspannt. Dadurch ist eine gleichmäßige und definierte
Deformation der elastomeren Zwischenschicht gewährleistet. Eine bevorzugte konstruktive
Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lehre sieht vor, dass die Distanzelemente aus
Hülsen bestehen, die von Bolzen der Schraubverbindungen durchfasst sind.
[0007] Die Deckplatten können aus Holz, Metall oder Kunststoff bestehen. Bevorzugt sind
Deckplatten aus Metall, insbesondere aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung,
die durch eine Wasserstrahlschneidtechnik, Lasertechnik oder durch ähnliche Verfahren
hergestellte Schlitze für die Stanzmesser aufweisen. Die Zwischenschicht besteht vorzugsweise
aus einer Platte aus Gummi oder gummiähnlichem Material, z.B. einem Synthesekautschuk.
[0008] In weiterer Ausgestaltung lehrt die Erfindung, dass die Platte eine Schichtenanordnung
aus im Wechsel angeordneten elastomeren Zwischenschichten und formstabilen Platten
aufweist, wobei die Zwischenschichten durch Spannen der äußeren Deckplatten deformierbar
sind. Zur Begrenzung der Kompression der Zwischenschichten sind Distanzelemente zwischen
den formstabilen Platten angeordnet. Die Fixierung der bandförmigen Stanzmesser erfolgt
durch eine Blockverspannung dergestalt, dass die Deckplatten und die formstabilen
Platten mit den zwischengeschalteten Distanzelementen zu einem formsteifen Körper
verpresst werden. Die bandförmigen Stanzmesser sind lediglich in den elastomeren,
verformten Zwischenschichten fixiert.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung sind die Stanzmesser im Bereich
der elastomeren Schicht tailliert. Durch die Taillierung kann die Klemmwirkung noch
verbessert werden.
[0010] Eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Bandstahlwerkzeuges sieht vor, dass
die Sandwichplatte freigeschnittene Felder für Prägematrizen aufweist, die an der
rückseitigen Deckplatte befestigt sind, wobei die rückseitige Deckplatte aus einer
Metallplatte besteht.
[0011] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung erläutert. Es zeigen schematisch, jeweils ausschnittsweise,
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch ein Bandstahlwerkzeug, und
- Fig. 2 und 3
- weitere Ausgestaltungen des Bandstahlwerkzeuges.
[0012] Das in den Figuren dargestellte Bandstahlwerkzeug weist eine Platte 1 auf, in der
entsprechend einer vorgegebenen Schnittform gebogene, bandförmige Stanzmesser 2 gehalten
sind. Die Platte 1 ist als Sandwichplatte ausgebildet, die mindestens eine zwischen
zwei formstabilen Deckplatten 3 eingespannte elastomere Zwischenschicht 4 aufweist.
Die Stanzmesser 2 sind in Schlitze der Deckplatten 3 und der Zwischenschicht 4 eingesetzt,
wobei die Zwischenschicht 4 durch die Einspannung elastisch verformt wird und dadurch
eine Klemmwirkung auf die Stanzmesser 2 ausübt. Die Verspannung der Deckplatten 3
erfolgt im Ausführungsbeispiel durch eine Mehrzahl von über die Plattenfläche verteilt
angeordnete Schraubverbindungen 5. Andere Verbindungsarten sollen nicht ausgeschlossen
sein. Zwischen den Deckplatten 3 sind ferner Distanzelemente 6, z.B. in Form von Hülsen,
angeordnet, die den Spannweg begrenzen. Auf diese Weise können definierte Klemmkräfte
auf die Stanzmesser 2 ausgeübt werden.
[0013] Die Deckplatten 3 bestehen aus Metall, z.B. aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung.
Die Schlitze zur Aufnahme der bandförmigen Stanzmesser 2 können mit hoher Genauigkeit
durch eine Wasserstrahlschneidtechnik hergestellt werden.
[0014] Die Zwischenschicht 4 besteht aus einer Platte aus Gummi oder einem gummiähnlichen
Material. Bevorzugt sind Synthesekautschuke.
[0015] In dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Platte 1 eine Schichtenanordnung
aus im Wechsel angeordneten Zwischenschichten 4 und formstabilen Platten 3, 3' auf,
wobei die Zwischenschichten durch Spannen der äußeren Deckplatten 3 deformierbar sind.
Zur Begrenzung der Kompression der Zwischenschichten 4 sind Distanzelemente 6 zwischen
den formstabilen Platten 3, 3' angeordnet.
[0016] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 3 sind die Stanzmesser 2 im Bereich der elastomeren
Zwischenschicht 4 tailliert, weisen also im Bereich der elastomeren Zwischenschicht
4 eine geringere Dicke auf als im Bereich der formstabilen Platten 3. Durch die Taillierung,
z. B. um 0,2 mm bei einem 0,7 mm dicken Stanzmesser, ist eine noch bessere Klemmwirkung
erreichbar.
1. Bandstahlwerkzeug mit einer Platte (1), in der entsprechend einer vorgegebenen Schnittform
gebogene, bandförmige Stanzmesser (2) gehalten sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Platte (1) als Sandwichplatte ausgebildet ist, die mindestens eine zwischen zwei
formstabilen Deckplatten (3) eingespannte elastomere Zwischenschicht (4) aufweist,
und dass die Stanzmesser (2) in Schlitzen der Deckplatten (3) und der Zwischenschicht
(4) eingesetzt sind, wobei die Zwischenschicht (4) durch die Einspannung elastisch
verformt wird und dadurch eine Klemmwirkung auf die Stanzmesser (2) ausübt.
2. Bandstahlwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckplatten (3) durch über die Plattenfläche verteilt angeordnete Verbindungen
(5) gegeneinander verspannt sind.
3. Bandstahlwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Deckplatten (3) Distanzelemente (6) angeordnet sind, die den Spannweg
begrenzen.
4. Bandstahlwerkzeug nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Distanzelemente (6) aus Hülsen bestehen, die von Bolzen der Schraubverbindungen
(5) durchfasst sind.
5. Bandstahlwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckplatten (3) aus Metallplatten bestehen und durch eine Wasserstrahlschneidtechnik,
Lasertechnik oder durch Fräsen hergestellte Schlitze für die Stanzmesser (2) aufweisen.
6. Bandstahlwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenschicht (4) aus einer Platte aus Gummi oder gummiähnlichem Material besteht.
7. Bandstahlwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Platte (1) eine Schichtenanordnung aus im Wechsel angeordneten elastomeren Zwischenschichten
(4) und formstabilen Platten (3, 3') aufweist, wobei die Zwischenschichten (4) durch
Spannen der äußeren Deckplatten (3) deformierbar sind, und dass zur Begrenzung der
Kompression der Zwischenschichten (4) Distanzelemente (6) zwischen den formstabilen
Platten (3, 3') angeordnet sind.
8. Bandstahlwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Stanzmesser (2) im Bereich der elastomeren Zwischenschicht (4) tailliert sind.
9. Bandstahlwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Sandwichplatte freigeschnittene Felder für Prägematrizen aufweist, die an der
rückseitigen Deckplatte befestigt sind, wobei die rückseitige Deckplatte aus einer
Metallplatte besteht.