[0001] Die Erfindung betrifft eine Spinn-Streck-Texturiermaschine zur Herstellung gekräuselter
Fäden gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Derartige Spinn-Streck-Texturiermaschinen zur Herstellung gekräuselter Fäden sind
allgemein bekannt und werden im wesentlichen zur Herstellung von Teppichgarnen eingesetzt.
Hierzu weist die Spinn-Streck-Texturiermaschine eine Spinneinrichtung, eine Streckeinrichtung,
eine Texturiereinrichtung und eine Aufwickeleinrichtung auf. Dabei werden mehrere
parallel laufende Fäden aus einer Polymerschmelze gesponnen, gemeinsam verstreckt
und parallel nebeneinander texturiert. Die nach der Texturierung gekräuselten Fäden
werden am Ende durch die Aufwickeleinrichtung parallel nebeneinander aufgewickelt.
Hierzu sind die Spinneinrichtung, die Streckeinrichtung, die Texturiereinrichtung
und die Aufwickeleinrichtung vertikal untereinander angeordnet. Derartige Maschinen
besitzen jedoch den Nachteil, daß die Fäden zum Anlegen über mehrere Etagen geführt
werden müssen.
[0003] Aus der EP 0 718 424 A1 ist eine Spinn-Streck-Texturiermaschine bekannt, bei welcher
der Nachteil der schlechten Einfädelmöglichkeit dadurch behoben wurde, daß die Streckeinrichtung,
die Texturiereinrichtung und die Aufwickeleinrichtung jeweils zu einer Maschineneinheit
zusammengefaßt wurden, um einen Faden zu texturieren und aufzuwickeln. Dabei sind
mehrere Maschineneinheiten nebeneinander angeordnet. Diese Ausbildung der Streck-Texturiermaschine
besitzt jedoch generell den Nachteil, daß zur parallelen Bearbeitung mehrerer Fäden
entsprechend viele Maschineneinheiten erforderlich sind. Desweiteren ist die Integration
der Funktionsbaugruppen zu einer Maschineneinheit nachteilig, da gegenseitige Beeinflussungen
beispielsweise bei einem Spulenwechsel unumgänglich sind.
[0004] Es ist somit Aufgabe der Erfindung, eine Spinn-Streck-Texturiermaschine zur Herstellung
gekräuselter Fäden bereitzustellen, welche einen bedienungsfreundlichen kompakten
Aufbau aufweist.
[0005] Ein weiteres Ziel der Erfindung liegt darin, die Behandlung sowie das Aufwickeln
der Fäden möglichst flexibel auszubilden.
[0006] Die Aufgabe wird durch eine Spinn-Streck-Texturiermaschine mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Die Erfindung zeichnet sich besonders dadurch aus, daß die Einrichtungen, die zur
Ausführung der wesentlichen Verfahrensschritte zur Herstellung gekräuselter Fäden
erforderlich sind, nach ihrer Funktion getrennt und zu einzelnen Maschinenmodulen
zusammengefaßt sind. So bilden die zur Behandlung der gesponnenen Fäden erforderliche
Streckeinrichtung und Texturiereinrichtung gemeinsam ein Behandlungsmodul. Das Behandlungsmodul
ist unterhalb der Spinneinrichtung angeordnet, so daß die frisch gesponnenen Fäden
unmittelbar zur Behandlung in das Behandlungsmodul einlaufen können. Nach dem Spinnen
und dem Behandeln der Fäden erfolgt die Aufwicklung der Fäden zu Spulen. Hierzu ist
die Aufwickeleinrichtung an einem Wickelmodul angeordnet, das unmittelbar neben dem
Behandlungsmodul aufgestellt ist und somit eine Maschinenlängsseite bildet. Die erfindungsgemäße
Texturiermaschine besitzt somit den besonderen Vorteil einer geringen Bauhöhe, so
daß die Streckeinrichtung und die Texturiereinrichtung in dem Behandlungsmodul sowie
die Aufwickeleinrichtung in dem Wickelmodul aus einer Ebene heraus durch das Bedienpersonal
bedienbar sind. Durch die erfindungsgemäße Aufteilung der Funktionsgruppen ist ein
weiterer Vorteil dadurch gegeben, daß die Spulwechselvorgänge in der Aufwickeleinrichtung
ohne wesentliche Beeinflussung der in dem nebenstehenden Behandlungsmodul angeordneten
Einrichtungen erfolgen kann.
[0008] Die besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 2 zeichnet
sich dadurch aus, daß die mit engem Fadenabstand zueinander aus dem Behandlungsmodul
austretenden Fäden ohne wesentliche Spreizung aufgewickelt werden können. Die Streckeinrichtung,
die Texturiereinrichtung und die Aufwickeleinrichtung bilden im wesentlichen eine
gemeinsame Führungsebene zur Behandlung und Aufwicklung der Fäden. Dadurch können
Fadenspannungsdifferenzen in den einzelnen Fäden aufgrund größerer Spreizungen vorteilhaft
vermieden werden.
[0009] Ein besonders flexibler Aufbau der Spinn-Streck-Texturiermaschine ist durch die Weiterbildung
der Erfindung nach Anspruch 3 gegeben. Hierzu werden die etagenmäßig übereinander
angeordneten Aufspuleinheiten der Aufwickeleinrichtung unabhängig voneinander angetrieben
und gesteuert. Jeder gekräuselte Faden läßt sich individuell zu einer Spule aufwickeln,
wobei die Aufwickelgeschwindigkeiten gleich sind. Ein besonderer Vorteil dieser Weiterbildung
liegt darin, daß bei Fadenbruch in einer Aufspuleinheit keine Prozeßunterbrechung
erforderlich wird und somit eine hohe Auslastung der Maschine gewährleistet ist.
[0010] Die Aufspuleinheiten können hierbei jeweils eine antreibbare Spulspindel zur Aufnahme
der Spule aufweisen. Um eine kontinuierliche Aufwicklung der Fäden zu gewährleisten,
könnten die Aufspuleinheiten jeweils zwei antreibbare Spulspindeln zur abwechselnden
Aufnahme der Spule aufweisen.
[0011] Bei der Herstellung von gekräuselten Fäden werden nach dem Spinnen der Fäden in Abhängigkeit
vom Garntyp zusätzliche Behandlungen erforderlich. So wird beispielsweise bei Verwendung
von Stauchkammer-Texturiereinrichtungen eine zusätzliche Kühleinrichtung zur Abkühlung
des Fadenstopfens verwendet. Ebenso könnte eine Verwirbelung der Fäden vor oder nach
der Texturierung zur Verbesserung eines Fadenschlusses erforderlich sein. Durch die
besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 6 ist die Möglichkeit
gegeben, die zusätzlichen Behandlungseinrichtungen in dem Behandlungsmodul zu integrieren.
[0012] Um zu gewährleisten, daß bei einer Störung in der Aufwickeleinrichtung keine Prozeßunterbrechung
eintritt, ist gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung der Aufwickeleinrichtung
eine Absaugvorrichtung zugeordnet, welche Absaugvorrichtung zu jeder Aufspuleinheit
jeweils einen vorgeordneten Saugstutzen aufweist. Damit wird ein kontinuierlicher
Abzug der Fäden aus dem Behandlungsmodul heraus selbst bei Fadenbruch in einer der
Aufspuleinheiten gewährleistet.
[0013] Die besonders vorteilhaften Weiterbildungen der Erfindung gemäß Anspruch 8 und 9
zeichnen sich durch einen sehr hohen Automatisierungsgrad aus. Dabei ist ein Roboter
zur Fadenführung beim Anlegen der Fäden zu Prozeßbeginn sowie ein Doffer zum Wechseln
der Spulen in den Aufspuleinheiten vorgesehen. Der Roboter bzw. der Doffer ist vorzugsweise
beweglich an der Maschinenlängsseite geführt, so daß eine Fadenführung von der Spinneinrichtung
bis hin zur Aufwickeleinrichtung möglich ist.
[0014] Die Ausführungsvariante der Erfindung gemäß Anspruch 10 zeichnet sich durch eine
hohe Betriebssicherheit aus. Ebenso werden flüchtige Bestandteile während des Betriebes
wie beispielsweise Relationsnebel vorteilhaft abgeschirmt.
[0015] Die Erfindung wird anhand einiger Ausführungsbeispiele gemäß den folgenden Figuren
näher erläutert.
[0016] Es stellen dar:
- Fig. 1 und 2
- schematische Ansichten eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Spinn-Streck-Texturiermaschine;
- Fig. 3
- schematisch eine Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Spinn-Streck-Texturiermaschine.
[0017] In Fig. 1 und Fig. 2 ist ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Spinn-Streck-Texturiermaschine
gezeigt. In Fig. 1 ist schematisch eine Vorderansicht und in Fig. 2 schematisch eine
Draufsicht der Spinn-Streck-Texturiermaschine dargestellt. Insoweit kein ausdrücklicher
Bezug zu einer der Figuren gemacht ist, gilt die nachfolgende Beschreibung für beide
Figuren.
[0018] Die Spinn-Streck-Texturiermaschine besitzt eine Spinneinrichtung 1, die sich auf
einem Behandlungsmodul 6 abstützt. Die Spinneinrichtung umfaßt eine Schmelzezuführung
2, einen Spinnbalken 3, mehrere an der Unterseite des Spinnbalkens 3 angeordnete Spinndüsen
4 sowie einen Spinnschacht 5.
[0019] Das Behandlungsmodul 6 ist als ein Maschinengestellteil ausgebildet, um eine Streckeinrichtung
11 und eine Texturiereinrichtung 14 zu tragen. Neben dem Behandlungsmodul 6 ist ein
Wickelmodul 10 aufgestellt. Das Wickelmodul 10 ist ebenfalls als ein Gestellteil zur
Aufnahme einer Aufwickeleinrichtung 15 ausgeführt und bildet mit dem Behandlungsmodul
6 eine Maschinenlängsseite 38.
[0020] In dem Behandlungsmodul 6 sind neben der Streckeinrichtung 11 und der Texturiereinrichtung
14 eine dem Auslaß der Spinneinrichtung 1 zugeordnete Präparationseinrichtung 9, eine
zwischen der Präparationseinrichtung 9 und der Streckeinrichtung 11 angeordnete Umlenkrolle
12.1 sowie ein der Texturiereinrichtung 14 nachgeordnetes Lieferwerk 16 aufgenommen.
Der Präparationseinrichtung 9 sind mehrere Fadenführer 8 zur Bildung der Fäden 7 zugeordnet.
Desweiteren ist die Präparationseinrichtung 9 vorteilhaft mit einer Absaugung und
einer Schneideinrichtung (hier nicht dargestellt) gekoppelt. Die Streckeinrichtung
11 wird durch zwei Galetteneinheiten 13.1 und 13.2 gebildet. Die Galetteneinheit 13.1
wird beispielsweise durch zwei angetriebene Galetten gebildet. Die Galetteneinheit
13.2 ist beispielhaft als eine angetriebene Galette und eine Überlaufrolle dargestellt,
die mehrfach von den Fäden umschlungen werden. Die der Streckeinrichtung 11 nachgeordnete
Texturiereinrichtung 14 besteht aus einer Texturierdüse 39 und mehreren Austragsrohren
40. Die Texturierdüse 39 enthält mehrere Führungskanäle und Stauchkammern, in welchen
jeweils ein Faden 7 zu einem Fadenstopfen 35 gestaucht wird (hier nicht dargestellt).
Zwischen der Texturiereinrichtung 14 und dem Lieferwerk 16 ist eine Umlenkrolle 12.2
angeordnet.
[0021] Die in dem Wickelmodul 2 enthaltene Aufwickeleinrichtung 15 besteht aus mehreren
Aufspuleinheiten 17.1 bis 17.3, die etagenmäßig übereinander angeordnet sind. Jede
der Aufspuleinheiten 17.1 bis 17.3 weisen jeweils einen Spindelträger 18 auf, an welchem
zwei auskragende Spulspindeln 37.1 und 37.2 angeordnet sind. Der Spindelträger 18
ist drehbar gelagert, so daß die Spulspindeln 37.1 und 37.2 abwechselnd in einen Spulbereich
und einen Wechselbereich verschwenkt werden können. In dem Spulbereich wird auf der
Spulspindel 37 eine Spule 41 gewickelt. Hierzu weist die Aufspuleinheit 17 jeweils
eine Tänzerarmregelung 21, eine Changiereinheit 20 und eine Kontaktwalze 19 auf. Durch
die Tänzerarmregelung 21 wird der Antrieb der Spulspindel 37 derart geregelt, daß
eine konstante Aufwickelgeschwindigkeit eingehalten ist. Die Spulspindel 37 kann hierbei
direkt durch einen Spindelantrieb oder indirekt durch eine angetriebene Kontaktwalze
19 angetrieben werden. Die Fäden 7 werden über eine Umlenkrolle 12.3 und mehrere Fadenführer
46 in dem Aufwickelmodul 10 zu den Aufspuleinheiten 17.1 bis 17.3 geführt. Hierbei
können die Fadenführer 46 auch als Umlenkrolle ausgeführt sein.
[0022] Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel der Spinn-Streck-Texturiermaschine wird in
der Spinneinrichtung eine Polymerschmelze beispielsweise mittels eines Extruders der
Spinneinrichtung 1 zugeführt und über die Schmelzezuführung 2 dem Spinnbalken 3 aufgegeben.
Durch die Spinndüsen 4 wird die Polymerschmelze in jeweils drei nebeneinander austretenden
Filamentbündeln extrudiert. Jedes der Filamentbündel wird durch die Fadenführer 8
zu jeweils einem Faden 7 zusammengeführt. Die Fäden 7 werden durch die Streckeinrichtung
11 aus der Spinneinrichtung 1 abgezogen. Dabei werden die Fäden 7 in der Präparationseinrichtung
9 präpariert und anschließend über die Umlenkrolle 12.1 zur Streckeinrichtung 11 geführt.
Dabei werden die parallel geführten Fäden 7 in ihrer Fadenlaufebene um 90° gedreht.
In der Streckeinrichtung 11 erfolgt ein Verstrecken der Fäden 7 zwischen den Galetteneinheiten
13.1 und 13.2. Die Galetteneinheiten 13.1 und 13.2 werden hierzu mit einer Differenzgeschwindigkeit
angetrieben. Zur Unterstützung der Verstreckung können die Galetteneinheiten 13.1
und/oder die Galetteneinheit 13.2 beheizbar ausgebildet sein. Nach dem Verstrecken
werden die Fäden 7 parallel in die Texturiereinrichtung 14 eingezogen. Dabei wird
jeder Faden 7 jeweils zu einem Fadenstopfen 35 in der Texturierdüse 39 aufgestaut.
Am Ende der Texturiereinrichtung 14 werden die Fadenstopfen 35 zu den nun gekräuselten
Fäden 7 aufgelöst und über das Lieferwerk 16 zu der Aufwickeleinrichtung 15 geführt.
Das Lieferwerk 16 ist hierbei beispielhaft als eine Galetteneinheit, die mehrfach
von den Fäden 7 umschlungen ist, ausgeführt.
[0023] In der Aufwickeleinrichtung 15 werden die Fäden 7 auf die einzelnen Aufspuleinheiten
17.1, 17.2 und 17.3 aufgeteilt und jeder Etage zu jeweils einer Spule 41 aufgewickelt.
Hierzu können die Aufspuleinheiten 17 gemeinsam über Gruppenantriebe oder unabhängig
über Einzelantriebe angetrieben ausgebildet sein. In jedem Fall wird durch eine Regelung,
in diesem Fall beispielsweise eine Tänzerarmregelung 21, gewährleistet, daß jeder
der Fäden 7 mit gleicher Aufwickelgeschwindigkeit aufgespult wird. Durch die erfindungsgemäße
Trennung der Funktionsbaugruppen ist an dem Wickelmodul 10 ein Doffer 26 zur Ausführung
der Spulwechsel zugeordnet. Der Doffer 26 wird hierzu in einer Führungsschiene 27
parallel zur Maschinenlängsseite 38 im Bereich des Wickelmoduls 10 geführt. Der Doffer
26 weist hierzu einen Träger 28 auf, der in der Führungsschiene 27 am Boden geführt
ist. An dem Träger 28 ist ein Halter 29 ausgebildet, welcher die zur Ausführung des
Spulenwechsels erforderlichen Greifarme aufweist. Der Doffer ist in der Lage, alle
Bewegungsabläufe wie Aufstecken der leeren Hülsen, Abnahme der vollen Spulen und ggf.
auch Anlegen der Fäden in der Aufspuleinheit durchzuführen.
[0024] Zum Anlegen der Fäden 7 zu Prozeßbeginn weist das Ausführungsbeispiel nach Fig. 1
und 2 einen Roboter 22 auf, der parallel zur Maschinenlängsseite 38 in einer Führungsschiene
23 geführt ist. Die Führungsschiene 23 ist hierzu oberhalb des Behandlungsmoduls 6
und des Wickelmoduls 10 angeordnet. In der Führungsschiene 23 ist ein Träger 24 geführt,
an dem ein Halter 25 beweglich ausgebildet ist. Der Halter 25 enthält alle notwendigen
Greifarme und Antriebe, um das Anlegen der Fäden ausführen zu können.
[0025] Während des Betriebes sind die Behandlungseinrichtungen 9, 11, 14 am Behandlungsmodul
6 sowie die Aufwickeleinrichtung 15 an dem Wicklermodul 10 nach außen hin abgeschirmt.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich weist das Behandlungsmodul 6 einen Träger 42 mit den Seitenwänden
43.1 und 43.2 auf. An dem Träger 42 sind die Behandlungseinrichtungen 9, 11 und 14
angeordnet. Durch die Seitenwände 43.1 und 43.2 sowie eine parallel zur Maschinenlängsseite
38 verschiebbare Schutzverkleidung 36.1 ist eine Kapselung gebildet, wodurch die Behandlungseinrichtungen
9, 11 und 14 nach außen hin zur Maschinenlängsseite 38 abgeschirmt sind. Ebenso ist
das Wickelmodul 10 durch einen Träger 44 und die Seitenwände 45.1 und 45.2 gebildet.
Die Seitenwände 45.1 und 45.2 sind auf der zum Träger 44 gegenüberliegenden Seite
durch eine Schutzverkleidung 36.2 miteinander verbunden, die parallel zur Maschinenlängsseite
38 beweglich ausgebildet ist. Auch hierbei bildet die Schutzverkleidung 36.2 mit den
Seitenwänden 45.1 und 45.2 eine Kapselung. Die Schutzverkleidung 36.1 und 36.2 ist
hierbei jeweils durch eine geschlossene, beispielsweise durchsichtige Wand ausgebildet,
die mit einer oberen Abdeckung (hier nicht dargestellt) zu einer vollständigen Kapselung
führt, um beispielsweise den Staubanfall und Lärm zu reduzieren sowie das Bedienpersonal
gegenüber rotierenden Bauteilen zu schützen oder beispielsweise bei empfindlichen
Materialien eine Klimatisierung vornehmen zu können.
[0026] In Fig. 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Spinn-Streck-Texturiermaschine
in einer Vorderansicht schematisch dargestellt. Die Bauteile mit gleichen Funktionen
haben identische Bezugszeichen erhalten. Der Aufbau des Ausführungsbeispiels ist im
wesentlichen identisch zu dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel. Insoweit werden
nachfolgend nur die Unterschiede erläutert und im übrigen Bezug zu der vorhergehenden
Beschreibung zu den Figuren 1 und 2 genommen.
[0027] Unterhalb der Spinneinrichtung 1 sind das Behandlungsmodul 6 und das Wickelmodul
10 zu einer Maschinenlängsseite nebeneinander aufgestellt. Das Behandlungsmodul 6
enthält in Fadenlaufrichtung nacheinander angeordnet eine Präparationseinrichtung
9, eine Umlenkrolle 12.1, ein Lieferwerk 30, eine Streckeinrichtung 11, eine Texturiereinrichtung
14, eine Kühleinrichtung 31, zwei Lieferwerke 16.1 und 16.2 sowie eine Verwirbelungseinrichtung
32, die zwischen den Lieferwerken 16.1 und 16.2 angeordnet ist. Gegenüber dem vorhergehenden
Ausführungsbeispiel werden bei diesem Ausführungsbeispiel die Fäden 7 durch ein zusätzliches
Lieferwerk 30 aus der Spinneinrichtung 1 abgezogen und zu der folgenden Streckeinrichtung
11 geführt. Die Streckeinrichtung wird durch zwei Galetteneinheiten 13.1 und 13.2
gebildet, die jeweils zwei angetriebene Galetten enthalten. Die Fäden 4 werden parallel
nebeneinander mit mehreren Umschlingungen um die jeweiligen Galetteneinheiten 13.1
und 13.2 geführt. Hierbei sind die Galetteneinheiten 13.1 und 13.2 mit Differenzgeschwindigkeit
angetrieben, so daß die Fäden verstreckt werden. Nach dem Verstrecken erfolgt eine
Stauchkräuselung innerhalb der Texturiereinrichtung 14. Hierzu weist die Texturiereinrichtung
14 eine Texturierdüse 39 auf. Der Texturierdüse 39 ist eine Kühleinrichtung 31 nachgeordnet,
die am Umfang nebeneinander pro Faden eine umlaufende Nut aufweist, um die aus der
Texturiereinrichtung 14 austretenden Fadenstopfen 35 zu übernehmen. Die Kühleinrichtung
31 ist als Trommel ausgebildet, an deren Umfang eine Kühlung der Fadenstopfen 35 erfolgt.
Zum Auflösen der Fadenstopfen 35 werden die Fäden 7 durch das nachgeordnete Lieferwerk
16.1 von der Kühleinrichtung 31 abgezogen. Zwischen den Lieferwerken 16.1 und 16.2
ist eine Verwirbelungseinrichtung 32 an dem Behandlungsmodul 6 angeordnet. Hierbei
erfolgt eine Verwirbelung der Fäden, um einen erhöhten Fadenschluß herzustellen. Damit
ist die Behandlung der Fäden abgeschlossen. Die Fäden werden zum Wickelmodul 10 geführt
und auf die einzelnen Aufspuleinheiten 17.1, 17.2 und 17.3 der Aufwickeleinrichtung
15 verteilt. Die Aufspuleinheiten 17 weisen hierbei jeweils einen Spindelträger 18
mit einer Spulspindel 37 auf, die am Umfang einer angetriebenen Kontaktwalze 19 gehalten
sind. Die Spindelträger 18 sind schwenkbar ausgebildet. Im Fadenlauf vor der Kontaktwalze
19 ist jeweils eine Changiereinrichtung 20 vorgesehen, die den von einem Fadenführer
46 vorzugsweise eine Überlaufrolle ablaufenden Faden übernimmt und im wesentlichen
parallel zu der Spule 41 hin- und herführt.
[0028] Der Aufwickeleinrichtung 15 ist eine Absaugvorrichtung 33 zugeordnet, die mehrere
Saugstutzen 34 aufweist. Hierbei ist jeder Aufspuleinheit 17.1 bis 17.3 einer der
Saugstutzen 34 zugeordnet. Die Absaugvorrichtung 33 ist mit einem Garnbehälter (hier
nicht dargestellt) verbunden. Für den Fall eines Spulenwechsels oder für den Fall,
daß ein Fadenbruch in einer der Aufspuleinheiten 17.1 bis 17.3 eintritt, wird der
zulaufende Faden über den jeweilig zugeordneten Saugstutzen 34 der Absaugvorrichtung
33 zugeführt und einem Garnbehälter aufgegeben. Dadurch wird gewährleistet, daß die
Behandlungseinrichtungen in dem Behandlungsmodul 6 ohne Störung weiterbetrieben werden
können. Ein Abschalten des Prozesses ist nicht erforderlich.
[0029] Bei der in Fig. 3 dargestellten Spinn-Streck-Texturiermaschine ist auf der Seite
des Wickelmoduls 10 ein Bediengang gebildet, in welchem der Doffer 26 geführt ist.
Der Doffer 26 ist identisch zu dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel ausgebildet
und übernimmt hierbei den Spulenwechsel in den Aufspuleinheiten 17.1 bis 17.3.
[0030] Zum Anlegen der Fäden 7 in den Behandlungseinrichtungen des Behandlungsmoduls 6 ist
der Roboter 22 beweglich parallel zur Maschinenlängsseite geführt. Der Roboter 22
ist identisch zu dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel ausgebildet, so daß auf die
vorhergehende Beschreibung Bezug genommen wird.
[0031] Die in den Figuren 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispiele sind in Aufbau und
Anordnung der Behandlungseinrichtungen und der Aufwickeleinrichtung beispielhaft.
So können beispielsweise alle erforderlichen Bauteile im Fadeneinlaufbereich sowie
Galetten, Texturiereinheiten, Kühltrommel, Tangelung in übersichtlicher Art und Weise
in dem Behandlungsmodul 6 angeordnet sein. Durch die seitliche Anordnung der Aufwickeleinrichtung
in dem Wickelmodul ergibt sich eine sehr kompakte Anordnung mit einer Bauhöhe, die
unter 2 m liegen kann. Damit ist eine einfache und leichte Bedienbarkeit der Behandlungseinrichtungen
sowie der Aufwickeleinrichtung gewährleistet.
[0032] So können auch einzelne Behandlungseinrichtungen aus dem Behandlungsmodul entnommen
oder ersetzt werden, um beispielsweise ungekräuselte FDY-Garne oder POY-Garne herzustellen.
[0033] Bei den in den Ausführungsbeispielen gezeigten Streckeinrichtungen sind die Anzahl
und die Ausführung der Galetten grundsätzlich frei wählbar. Die Ausgestaltung der
Streckeinrichtung ist vom Herstellungsprozeß und vom Ganztyp abhängig.
[0034] Ebenso ist die Anzahl der parallel geführten und behandelten Fäden (gezeigt sind
drei Fäden) beispielhaft. So lassen sich einzelne Fäden oder mehrere Fäden ohne Probleme
führen, behandeln und aufwickeln. Zum Aufwickeln der Fäden könnten die Aufspuleinheiten
beispielsweise auch durch zwei Wickelstellen gebildet sein, die abwechselnd zum Aufwickeln
des Fadens einsetzbar sind. Durch die einfädige Fadenführung in dem Aufwickelbereich
ergeben sich an jeder Aufspuleinheit gleiche Ablaufverhältnisse. Es ist somit eine
schonende und gleichmäßige Aufwicklung der Fäden gewährleistet. Die Aufspuleinheiten
lassen sich in Abhängigkeit von der Anzahl der Fäden sowohl vertikal übereinander
als auch horizontal nebeneinander anordnen.
[0035] Zur Automatisierung lassen sich vorteilhaft Roboter und Doffer einsetzen. Hierbei
könnte beispielsweise zum Anlegen der Fäden ein Roboter ausschließlich für die Behandlungseinrichtungen
des Behandlungsmoduls 6 zuständig sein. Ein derartiger Roboter ist in der Lage, alle
erforderlichen Bewegungsabläufe und Anlegevorgänge auszuführen. Hierzu könnten die
Behandlungseinrichtungen des Behandlungsmoduls wie beispielsweise die Präparationseinrichtung,
die Texturiereinrichtung und die Verwirbelungseinrichtung entsprechende Hilfsvorrichtungen
aufweisen. Ein zweiter Roboter könnte das Anlegen der Fäden in der Aufwickeleinrichtung
sowie den Wechsel der Spule ausführen.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 1
- Spinneinrichtung
- 2
- Schmelzezuführung
- 3
- Spinnbalken
- 4
- Spinndüse
- 5
- Spinnschacht
- 6
- Behandlungsmodul
- 7
- Faden
- 8
- Fadenführer
- 9
- Präparationseinrichtung
- 10
- Wickelmodul
- 11
- Streckeinrichtung
- 12
- Umlenkrolle
- 13
- Galetteneinheit
- 14
- Texturiereinrichtung
- 15
- Aufwickeleinrichtung
- 16
- Lieferwerk
- 17
- Aufspuleinheit
- 18
- Spindelträger
- 19
- Kontaktwalze
- 20
- Changiereinheit
- 21
- Tänzerarmregelung
- 22
- Roboter
- 23
- Führungsschiene
- 24
- Träger
- 25
- Halter
- 26
- Doffer
- 27
- Führungsschiene
- 28
- Träger
- 29
- Halter
- 30
- Lieferwerk
- 31
- Kühleinrichtung
- 32
- Verwirbelungseinrichtung.
- 33
- Absaugeinrichtung
- 34
- Saugstutzen
- 35
- Fadenstopfen
- 36
- Schutzverkleidung
- 37
- Spulspindel
- 38
- Maschinenlängsseite
- 39
- Texturierdüse
- 40
- Austragsrohr
- 41
- Spule
- 42
- Träger
- 43
- Seitenwand
- 44
- Träger
- 45
- Seitenwand
- 46
- Fadenführer
1. Spinn-Streck-Texturiermaschine zur Herstellung gekräuselter Fäden mit einer Spinneinrichtung
(1), mit einer Streckeinrichtung (11), mit einer Texturiereinrichtung (14) und mit
einer Aufwickeleinrichtung (15), wobei der Streckeinrichtung (11), der Texturiereinrichtung
(14) und der Aufwickeleinrichtung (15) mehrere durch die Spinneinrichtung (1) gesponnene
Fäden (7) zugeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Streckeinrichtung (11) und die Texturiereinrichtung (14) zu einem Behandlungsmodul
(6) unterhalb der Spinneinrichtung (1) angeordnet sind, daß die Aufwickeleinrichtung
(15) an einem Wickelmodul (10) angeordnet ist und daß das Behandlungsmodul (6) und
das Wickelmodul (10) nebeneinander stehend eine Maschinenlängsseite (38) bilden.
2. Spinn-Streck-Texturiermaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Aufwickeleinrichtung (15) mehrere Aufspuleinheiten (17.1, 17.2, 17.3) aufweist,
die in dem Wickelmodul (10) etagenmäßig übereinander angeordnet sind.
3. Spinn-Streck-Texturiermaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Aufspuleinheiten (17.1, 17.2, 17.3) der Aufwickeleinrichtung (15) unabhängig voneinander
antreibbar und steuerbar sind, wobei jede der Aufspuleinheiten (17) jeweils einen
texturierten Faden (7) zu einer Spule (41) aufwickelt.
4. Spinn-Streck-Texturiermaschine nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Aufspuleinheiten (17) jeweils einen antreibbaren Spulspindel (18) zur Aufnahme
der Spule (41) aufweisen.
5. Spinn-Streck-Texturiermaschine nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Aufspuleinheiten (17) jeweils zwei antreibbare Spulspindeln (37.1, 37.2) zur abwechselnden
Aufnahme der Spule (41) aufweisen.
6. Spinn-Streck-Texturiermaschine nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Behandlungsmodul (6) mehrere Aufnahmen enthält, um zusätzliche Behandlungseinrichtungen
(9, 31, 32) zum Behandeln der gesponnen Fäden und/oder der texturierten Fäden zu tragen.
7. Spinn-Streck-Texturiermaschine nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Aufwickeleinrichtung (15) an dem Wickelmodul (10) eine Absaugvorrichtung (33)
zugeordnet ist, welche Absaugvorrichtung (33) zu jeder Aufspuleinheit (17) jeweils
einen vorgeordneten Saugstutzen (34) aufweisen.
8. Spinn-Streck-Texturiermaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein an der Maschinenlängsseite (38) beweglich angeordneter Roboter (22) vorgesehen
ist, welcher Roboter (22) die Führung und das Anlegen der Fäden zu Prozeßbeginn ausführt.
9. Spinn-Streck-Texturiermaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein an der Maschinenlängsseite (38) beweglich angeordneter Doffer (26) vorgesehen
ist, welcher Doffer (26) das Wechseln der Spulen in den Aufspuleinheiten der Aufwickeleinrichtung
(15) ausführt.
10. Spinn-Streck-Texturiermaschine nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Behandlungsmodul (6) und/oder das Wickelmodul (10) eine an der Maschinenlängsseite
(38) beweglich angebrachte Schutzverkleidung (36) aufweisen, so daß die Streck- und
Texturiereinrichtung und/oder die Aufwickeleinrichtung nach außen hin abschirmbar
sind.