[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und die entsprechende Vorrichtung für
den Abbau des Untergrundes der Gleisbettung mit Abräumung des Abbaumaterials mit kontinuierlichem
Vortrieb, zwecks Schaffung eines neuen Untergrundes auf niedrigerem Niveau in Bezug
auf jenem des ursprünglichen Untergrundes.
[0002] Es ist bekannt, dass der Querschnitt von Eisenbahntunnels älterer Bauart nicht für
die Durchfahrt von sperrigen Lasten wie z.B. von, auf Eisenbahnwagen verladenen, Containern
oder Lastern welche nicht eine größere Breite aber eine größere Höhe fordern, geeignet
ist. Um den Tunnelquerschnitt an besagte Anforderungen anzupassen wird normalerweise
der Untergrund der Gleisbettung so abgebaut, dass das Niveau des ursprünglichen Untergrundes
auf ein niedrigeres, meist um ca. 50 bis 100cm tieferes, Niveau gebracht wird.
[0003] Dieser Abbau erfordert normalerweise in einer ersten Arbeitsphase di Demontage der
Gleise und der entsprechenden Bahnschwellen was üblicherweise über fortlaufende Streckenteilstücke
erfolgt, anschließend wird die Gleisschüttung abgeräumt, und dann der Untergrund über
die erforderliche Tiefe abgebaut indem die Gesteinsmasse aufgelockert und das Abbaumaterial
abgeräumt wird; erst in einer folgenden Arbeitsphase kann die Gleisbettung wieder
errichtet und die Geleise mit den Bahnschwellen verlegt werden. Diese Arbeitsphasen
können nicht mit kontinuierlichem Vortrieb ausgeführt werden sondern erfordern die
Demontage der Gleise in Teilstücken sowie auch das Verlegen der Geleise in Teilstücken
auf dem abgebauten vertieften Untergrund um so die bekannten Maschinen für die Sanierung
von Eisenbahnlinien einsetzen zu können, wie zum Beispiel die Bettungsreinigungsmaschine,
die Schotterwägen, die Kranwägen für das Verschieben der Gleisteilstücke, die Einebnungs-
und Gleisstopfmaschinen.
[0004] Die Durchführung der Vorbereitungsarbeiten, der Abbau des Untergrundes, das Abräumen
des Abbaumaterials und die Wiederverlegung der Bahngeleise gemäß diesem bekannten
Verfahren, bewirkt sehr hohe Arbeitszeiten, ohne zu berücksichtigen, dass oft der
Abbau selbst durch den Einsatz von Mitteln erfolgt welche eine Nacharbeit mit Mitteln
erfordert die geeignet sind um z.B. die Randbereiche des Abbaues nachzuarbeiten. Sehr
arbeitsaufwendig ist weiters das Abräumen und der Abtransport des Abbaumaterials.
[0005] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe ein Verfahren und die entsprechende Vorrichtung
für den Abbau des Untergrundes der Gleisschüttung innerhalb oder außerhalb von Tunnels
zu schaffen welcher, unter kontinuierlichem Vortrieb und unter Verbesserung des Nutzungsfaktors,
ohne mit der Oberleitung zu interferieren, erfolgt.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass eine Abbaumaschine vom Typ
"Streckenvortriebsmaschine" mit mindestens einem Abbaukopf so ausgerüstet wird, dass
sie sich zwischen dem von der Gleisschüttung befreiten Untergrund und dem, samt Bahnschwellen,
angehobenen Bahngleis vorarbeiten kann. Das erfindungsgemäße Verfahren, welches den
Einsatz der besagte erfindungsgemäß ausgerüsteten nachstehend näher beschriebenen,
Abbaumaschine voraussetzt, sieht folgende Arbeitsphasen vor:
- Abräumen der Gleisschüttung mittels bekannter Bettungsreinigungsmaschine über die
gesamte oder über ein Teilstück der zu sanierenden Trasse,
- Durchtrennen und Anheben des Bahngleises am Anfang der Trasse so dass die erfindungsgemäße
Abbaumaschine auf dem, von der Gleisbettung freien, Untergrund und unter dem Gleis
samt Bahnschwellen sich fortbewegen kann,
- Abbau des Untergrundes um die erforderliche Höhe, unter kontinuierlichem Vortrieb
samt Abräumen des Abbaumaterials und dessen Brechung und folgende Verteilung und Einebnung,
auf dem neu erstellten tiefer gelegenen Untergrund um so eine neue provisorische Gleisbettung
zu erstellen,
- erneute Verbindung des Bahngleises, nach dem Abbau des Untergrundes über eine Strecke
von ca. 70m, unter Einsatz von geeigneten Verbindungsstücken um den Abstand, welcher
durch das Anheben des Gleises welches über die Abbaumaschine verläuft entstanden ist,
auszugleichen,
- Abbau des Untergrundes mit Erstellung der provisorischen Gleisbettung, wie oben beschrieben,
über die gesamte Strecke,
- Durchtrennen des Bahngleises am Ende der abgebauten Strecke,
- Herausfahren der Abbaumaschine von der Einsatzposition unter dem Gleis und Ablegen
des Gleises auf der provisorischen Gleisbettung,
- eventuelle Wiedervereinigung des Gleises unter Herausschneiden des durch die Absenkung
des Gleises entstandenen Überstandes,
- Abräumen der provisorischen Gleisbettung mittels bekannter Bettungsreinigungsmaschine
und Neuerstellung der Gleisbettung auf dem erniedrigten Untergrund mit eventuellem
Austausch des Bahngleises; diese Arbeitsphasen sind auch während der Abbauarbeiten
durchführbar, wobei sich die Durchführungszeiten mit jenen für den Abbau überlagern
wodurch eine relativ kurze Zeit erreichbar ist während welcher die Strecke nicht benutzbar
ist.
[0007] Das erfindungsgemäße Verfahren sieht also vor die Gleise für sämtliche, an der Bahnstrecke
durchzuführenden, Arbeitsphasen zu nutzen und zwar für den Materialtransport, für
die Arbeiten am Bahngleis und an der Gleisbettung mittels bekannter Maschinen; die
selben Gleise sind für die Logistik für die Abbaumaschine, für den Transport von Elektroaggregaten,
von Pumpaggregaten, von Lüftungsaggregaten usw. nutzbar.
[0008] Die Erfindung sieht weiters, im Fall eines Untergrundes aus sehr widerstandsfähiger
Gesteinsmasse, den Einsatz eines vorteilhafterweise selbstfahrenden Wagens vor welche
auf dem Bahngleis vor der Abbaumaschine fährt. Dieser Wagen ist erfindungsgemäß mit
mindestens einem Hydraulikhammer oder einem anderen Gerät für das Auflockern des Gesteins
durch Schläge und/oder Bohren ausgerüstet welche in den Bereichen zwischen und seitlich
der Bahnschwellen arbeiten. Vorteilhafterweise ist jeder der Hämmer gemäß einer senkrechten
Achse verstellbar, in einer senkrechten, parallel zum Gleis verlaufenden, Ebene schwenkbar
und horizontal quer zum Gleis verstellbar.
Auf diese Weise ist es möglich jeden beliebigen Punkt zwischen den Bahnschwellen und
seitlich davon über die gesamte Breite des abzubauenden Untergrundes zu erreichen
um die harte und kompakte Gesteinsmasse aufzulockern und um die Abbauarbeiten welche
nachfolgend durch die Abbaumaschine welche z.B. mit Schrämmkopf ausgerüstet ist, zu
erleichtern und die Zeiten maßgeblich zu reduzieren.
[0009] Die erfindungsgemäße Abbaumaschine ist, um auf dem von der Gleisbettung befreiten
Untergrund und unter dem progressiv angehobenen Bahngleis welches hinter der Maschine
wieder auf einer provisorischen, aus dem gebrochenen und eingeebneten Abbaumaterial
erstellten, Gleisbettung abgelegt wird, arbeiten und sich fortbewegen zu können, mit
einem oder mehreren freilaufenden oder angetriebenen Beförderungsvorrichtungen, wie
z.B. mit Raupen, Rollen oder Laufbändern ausgestattet. Diese sind so angeordnet, dass
das Bahngleis während der Vorwärtsbewegung der Maschine progressiv vom Untergrund
angehoben wird und über die Maschine hinwegbefördert wird um hinter der Maschine wieder
auf das Abbaumaterial welches als provisorische Gleisbettung verlegt ist, abgelegt
zu werden.
[0010] Diese Beförderungsvorrichtungen können gelenkig direkt an der Maschine gelagert sein
oder indirekt über einen Rahmen mit eventueller seitlicher Höhenverstellbarkeit gelagert
sein um so die Erstellung eines, gegen eine der Längsseiten geneigten, Untergrundes
zu ermöglichen, dabei verläuft die (geneigte) Ebene des Untergrundes nicht parallel
zur (horizontalen) Lage der am Bahngleis verankerten angehobenen Bahnschwellen.
[0011] Um im Fall von, durch Biegung der Bahngleise, verursachten Brüchen Unfälle zu vermeiden,
schlägt die Erfindung vor für mindestens jenes Teilstück des Bahngleises welches dem
Arbeitsplatz der Bedienungsperson der Abbaumaschine entspricht, eine das Bahngleis
umgreifende Struktur mit einer Reihe von Führungsrollen vor welche auf den Schienen
laufen und auch ein seitliches Verschieben des Bahngleises in Bezug auf die darunter
positionierte Maschine, verhindert. Gegebenenfalls können auch seitliche Führungsorgane
vorgesehen sein welche auf die Stirnflächen der Bahnschwellen wirken.
Insbesondere die oberhalb des Gleises laufenden Rollen können mit gelenkig verbundenen
Schutzschildern ausgestattet sein oder von niedrigen kleinen, untereinander verbundenen
Transportwagen ersetzt sein welche von der Abbaumaschine mitgezogen werden und als
Laufsteg für das Arbeitspersonal (als Sicherheits- und Fluchtweg) fungieren können
falls z. B seitlich des Bahngleises wenig Platz für den Durchgang vorhanden ist.
[0012] Gemäß einer Weiterentwicklung der Erfindung ist die Abbaumaschine, um auch außerhalb
dem Bereich unter dem Bahngleis operieren zu können, mit vier seitlich ausfahrbaren
Stützfüßen von der Art wie sie z.B. auch an Autokränen bekannt sind versehen. Diese
Stützfüße sind so bemessen, dass die Abbaumaschine angehoben werden kann um eine Portalstellung
einzunehmen indem sie sich über dem Bahngleis auf dem Untergrund, im Bereich seitlich
von den Bahnschwellen, mittels der obgenannten, mit Hydraulikzylindern ausgestatteten,
Stützfüße aufstützt um eine vertikale Hebe- und Senkbewegung ausführen zu können.
Auf diese Weise kann, bei vom Bahngleis angehobener Abbaumaschine, das Gleis jeweils
in Teilstücken unter der Maschine hindurchgezogen werden um anschließend mit der abgesenkten
Abbaumaschine, nachdem die Stützfüße eingefahren und/oder abmontiert worden sind,
den entsprechenden freien Bereich des Untergrundes bearbeiten zu können.
[0013] Die Abbaumaschine welche für den Vortrieb über und nicht unter den Bahngleis gerüstet
ist ermöglicht es Teilstücke, wie z.B. im Bereich von Weichen oder Kreuzungen, zu
bearbeiten welche den Vortrieb der Maschine unter dem Bahngleis erschweren würden.
Im Falle einer zweiten Bahnlinie welche durch das selbe Tunnel führt sind natürlich
die Abbaumaschine und die Vorrichtungen welche für die Durchführung der Arbeiten eingesetzt
werden so abgeschirmt, dass sie keine Gefahr für die auf der zweiten Linie verkehrenden
Züge darstellen und dass das abgebaute Gestein, anderes Material oder Maschinenteile
nicht mit der Sicherheitszone für den Verkehr auf der zweiten Linie interferieren,
bzw. dass im Falle von unvorhersehbaren Vorfällen das von den Sicherheitsbestimmungen
vorgesehene Warnsignal ausgelöst wird.
[0014] Die Erfindung schließt weiters nicht aus, dass das Anheben des Bahngleises nicht
mittels, an der unter dem Gleis sich vorarbeitenden Abbaumaschine selbst gelagerten
Beförderungsvorrichtungen erfolgt, sondern durch selbstfahrende, gezogene, bzw. geschobene,
z.B. portalartige Vorrichtungen erfolgt welche mit der Abbaumaschine verbunden sind
oder von dieser unabhängig arbeiten und zusammen mit dieser vorgetrieben werden um
das Bahngleis zusammen mit den Schwellen für den jeweiligen Arbeitsbereich der Abbaumaschine
anzuheben.
[0015] Gemäß einer Weiterentwicklung des Erfindungsgedankens kann das Anheben des Bahngleises
samt Schwellen durch ein, in Bezug auf die Abbaumaschine und auf dem ursprünglichen
Untergrund, vorausfahrendes Fahrzeug erfolgen. Dieses Fahrzeug ist mit den nötigen
Beförderungsmitteln für das Bahngleis wie sie bereits für die erfindungsgemäß ausgerüstete
Abbaumaschine beschrieben worden sind, ausgerüstet; weiters verfügt dieses Fahrzeug
über einen sicher abgeschirmten Führersitz von welchem aus die Bedienungsperson auch
sämtliche Arbeitsfunktionen der folgenden Abbaumaschine, z.B. über Fernsteuerung,
steuern kann. Gemäß dieser Anordnung ist es dadurch, dass die Bedienungsperson nicht
auf der Abbaumaschine ihren Führersitz hat, möglich die Beförderungsmittel an der
Abbaumaschine für die Abstützung des darüber hinweglaufenden Gleises weniger hoch
anzuordnen. Dies hat zur Folge dass das Bahngleis in einem flacheren Bogen durchgebogen
wird, ein weniger langer Gleisabschnitt hochgehoben, bzw. abgestützt werden muss und
somit auch eine kleinere Belastung auf die Beförderungsmittel wirkt.
[0016] Die Erfindung wird anschließend anhand eines, in den beigelegten Zeichnungen schematisch
dargestellten, vorzuziehenden Ausführungsbeispieles der erfindungsgemäßen Vorrichtung
welche nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitet, näher erklärt; dabei erfüllen
die Zeichnungen rein erklärenden, nicht begrenzenden Zweck.
[0017] Die Fig. 1 zeigt in schematischer Seitenansicht die erfindungsgemäße Abbaumaschine
in Vortriebstellung unter dem Bahngleis, gefolgt von einem Brecher mit Verteiler-
und/oder Einebnungsvorrichtung für das Abbaumaterial welches als provisorische Gleisbettung
verlegt wird und auf welchem das Gleis wieder abgelegt wird.
[0018] Die Fig. 2 zeigt in vergrößertem Maßstab die Seitenansicht der in Fig. 1 dargestellten
Abbaumaschine.
[0019] Die Fig. 2a zeigt in schematischer Seitenansicht die erfindungsgemäße Abbaumaschine
in Vortriebstellung unter dem Bahngleis, ohne Führersitz und mit weniger hoch angeordneten
Beförderungsmitteln und ein, in Bezug auf die Abbaumaschine, vorausfahrendes Fahrzeug
mit Führersitz und Beförderungsmittel zum Anheben und Abstützen des Bahngleises.
[0020] Die Fig. 3 zeigt die schematische Seitenansicht eines Teiles eines Eisenbahnwagens
welcher mit hydraulischen Hämmern ausgerüstet ist welche im Bereich zwischen den darunter
verlegten Bahnschwellen operieren.
[0021] Die Fig. 4 ist die Vorderansicht des in Fig. 3 gezeigten, mit drei Hydraulikhämmern
ausgestatteten, Eisenbahnwagens.
[0022] Die Abbaumaschine 4 ist vorzugsweise vom Typ "Streckenvortriebsmaschine" mit an einem
Schwenkarm 4a vorgesehenem Fräskopf 4b. Die selbe Maschine 4 ist vorne mit einer Abräumvorrichtung
4d für das Abbaumaterial 7 ausgerüstet welches über Förderband 4c nach hinten befördert
7a wird und in den Trichter eines Brechers 5 fällt 7b welcher eventuell von der Abbaumaschine
gezogen wird oder direkt an dieser rückseitig angebaut ist. Der Brecher zerkleinert
das Abbaumaterial auf eine Stückgröße welche nicht jene des Schotters für die Gleisbettung
überschreitet. Am Austritt des Abbaumaterials vom Brecher wird dieses mittels Verteiler-
und Einebnungsvorrichtung 6 so ausgelegt, dass es eine provisorische Gleisbettung
3 bildet.
[0023] Die Abbaumaschine 4 ist im oberen Bereich mit festen oder hydraulisch vertikal 9a
und eventuell auch horizontal in Querrichtung einstellbaren Lagerböcken 9 für eine
Reihe von Rollen für freilaufende oder angetriebene, in Synchronismus mit der Vortriebsbewegung
A der Maschine 4 sich bewegende Raupen 8, ausgerüstet.
Die Erfindung schließt nicht aus, dass diese Vorrichtungen der Beförderung durch Raupen
8 für den Vortrieb unter dem Bahngleis 2 samt Schwellen 2a, z.B. durch eine Reihe
von Rollen ersetzt werden können welche auf gelenkig gelagerten Bügeln drehbar gelagert
sind oder dass besagte Beförderungsittel wie Raupen 8, Rollen oder Förderbänder an
einem oder mehreren Rahmen gelagert sind welche ihrerseits an der Maschine eventuell
hydraulisch verstellbar gelagert sind um den Abbau des Untergrundes 1 so durchführen
zu können, dass der neue Untergrund 1a gegen eine der Längsseiten geneigt ist. An
die gelenkigen Bügel für die Rollen der Raupen sind Trägerstrukturen 8d für, längs
der Gleise 2 laufenden Rollen 8a welche eine seitliche Führung sichern anbaubar, an
den selben können auch Schutzschilde 8a, 8c oder andere Schutzvorrichtungen angebracht
werden. Die Erfindung schließt nicht die Anbringung weiterer Führungen und/oder Schilder
aus welche seitlich auf die Bahnschwellen 2a wirken um eine umhüllende Schutzstruktur
zu schaffen welche geeignet ist im Falle von, durch die Biegung des Gleises, hervorgerufenen
Brüchen, Unfälle zu vermeiden.
[0024] Die Schutzschilde 8a, 8c samt Führungsrollen können auch von den Ladeflächen von
auf dem Bahngleis laufenden niedrigen Wagen ersetzt werden, diese sind miteinander
gelenkig verbunden und können, eventuell mit seitlichem Geländer versehen, als Laufsteg
dienen welche von der Abbaumaschine 4 mitgezogen wird.
[0025] Gemäß der Erfindung kann die Abbaumaschine 4 ohne Führersitz sein (Fig. 2a) wodurch
es möglich ist die Beförderungsmittel 8 für das Bahngleis, samt deren Aufbau 9 und
den daran befestigten Schutzeinrichtungen 8b, 8c niedriger anzuordnen.
In diesem Fall ist der Führersitz auf einem, in Bezug auf die Abbaumaschine 4, auf
dem ursprünglichen Untergrund 1 vorausfahrenden Fahrzeug 10 vorgesehen. Dieses Fahrzeug
10 ist, wie die Abbaumaschine 4, oben mit Beförderungsmitteln 8 und eventuell auch
mit Führungsrollen 8a und Schutzschildern 8b ausgestattet. Der Führersitz ist in einer
sicheren und abgeschirmten Position vorgesehen so dass die Bedienungsperson dieses
Fahrzeuges 10 auch eine gute Übersicht auf den Arbeitsbereich der nachfahrenden Abbaumaschine
4 hat und diese in allen ihren Arbeitsfunktionen, z.B. über Fernsteuerung, steuern
kann. Der Ablauf des Verfahrens zur erfindungsgemäßen Durchführung des Abbaues des
Untergrundes durch Vortrieb der Abbaumaschine 4 unter dem Bahngleis 2 samt Schwellen
2a, bleibt grundsätzlich, auch bei Einsatz eines Anhebe- und Führerfahrzeug 10, der
selbe.
[0026] Das erfindungsgemäße Verfahren sieht ein eventuelles vorausgehendes Auflockern des
abzubauenden Untergrundes 1 mittels Hydraulikhämmer oder anderer Mittel 10 zum Auflockern
durch Schläge und/oder durch Bohren vor, welche vorzugsweise auf einem Eisenbahnwagen
16 vertikal verstellbar, in einer vertikalen Ebene welche parallel zum Gleis 2 verläuft
schwenkbar 10d und horizontal quer zum Bahngleis verstellbar 10e ist. Die Erfindung
schließt weiters in besonderen Fällen den Einsatz von Mikrosprengladungen nicht aus
welche in, durch besagte Vorrichtungen hergestellte, Bohrlöcher eingeführt werden.
[0027] Der Wagen 16 weist eine horizontale Führung 16a auf an welcher horizontal verstellbare
10e und über Hydraulikzylinder angetriebene Trägerelemente 15 gelagert sind welche
Lagerplatten 15b für die schwenkbare 10d Lagerung 15c von Führungsplattenpaaren 12
aufweisen zwischen welchen ein Hydraulikhammer 10 oder eine andere Schlag- und/oder
Bohrvorrichtung mit gegen den Boden gerichtetem Werkzeug 11, verschiebbar 10c gelagert
ist. Die Führungsplattenpaare 12sind unter sich über Querbolzen 15c, 15d und 12b verbunden
und weisen Führungsschlitze 12a auf in welchen Gleitelemente 10a oder andere Roll-
oder Laufelemente verschiebbar sind welche seitlich am Hammer 10 angebracht sind.
Die Gleitbewegung 10c des Hydraulikhammers 10 wird durch Betätigung des Hydraulikzylinders
13 ausgeführt welcher zwischen dem, mit den Platten 12 fest verbundenen, Zapfen 12b
und einem am Hammer 10 angebrachten Lagerbock 10b wirkt. Die Platten 12 sind zusammen
mit dem Hammer 10, durch Betätigung des Hydraulikzylinders 14 welcher zwischen einem
mit dem Trägerelement 15 fest verbundenen Zapfen 15a und einem mit den Platten 12
verbundenen Zapfen 15d wirkt, um den Zapfen 15c schwenkbar 10d. Jeder dieser Hämmer
10 ist also horizontal verstellbar 10e um so an jedem Punkt im Bereich zwischen den
Bahnschwellen 2 oder seitlich von diesen auf dem felsigen Untergrund 1 operieren zu
können. Um auch in jenen Bereichen des Untergrundes 1 welche durch die Bahnschwellen
2a abgedeckt sind operieren zu können, werden die Hämmer geneigt 10d so dass die Werkzeuge
auch das Material unter den Bahnschwellen auflockern. Damit die horizontale Führung
16a nicht mit dem Sicherheitsbereich für die Durchfahrt von Zügen auf einem eventuellen
zweiten parallelen Gleis nicht interferiert, kann diese Führung ihrerseits seitlich
hydraulisch oder mechanisch verstellbar sein.
[0028] Vorzugsweise sind auf dem selben Eisenbahnwagen 16 auch das Aggregat 17 für den unabhängigen
Antrieb der Hämmer 10 und die Gerätschaften für die Instandhaltungsarbeiten, für den
Austausch der Werkzeuge und die Reparaturen aufgebaut. Natürlich können auf der selben
Querführung 16a und/oder an der gegenseitigen Querseite des Wagens 16 andere Vorrichtungen
für das Auflockern des Untergrundes, z.B. mittels Schneidklingen, Fräsen oder anderer
rotierender Werkzeuge, angebracht sein.
[0029] Das Verfahren für den Abbau des Untergrundes für die Gleisbettung nutzt erfindungsgemäß
im Wesentlichen den Einsatz folgender Maschinen:
- eine bekannte Bettreinigungsmaschine zum Abräumen des Schotters der Gleisbettung,
- einen erfindungsgemäß ausgerüsteten Eisenbahnwagen 16 mit eventuell unterschiedlichen
Vorrichtungen 10 zum Auflockern des Gesteins,
- eine bekannte Abbaumaschine 4 mit kontinuierlichem Vortrieb welche erfindungsgemäß
so ausgestattet ist, dass sie durch progressives Anheben des Bahngleises 2 samt Schwellen
2a unter diesem operieren und sich vorwärtsbewegen kann; diese Abbaumaschine ist von
einem Brecher 5 und einer Vorrichtung 6 für die Verteilung und die Einebnung des Abbaumaterials
7 zwecks Erstellung einer provisorischen Gleisbettung 3, gefolgt,
- eine Gleisstopfmaschine samt allen Vorrichtungen für die Neuerstellung der Gleisbettung
und den eventuellen Austausch des Bahngleises.
[0030] Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst die folgenden Arbeitsphasen:
- Abbau der ursprünglichen Gleisbettung,
- eventuelles vorheriges Auflockern des ursprünglichen Untergrundes 1 an den Streckenteilstücken
welche Gesteinsmasse hohe Härte aufweisen,
- Durchtrennen und Anheben des Bahngleises 2 samt den Schwellen 2a am Streckenanfang
sowie Einfahren unter das Gleis der erfindungsgemäß ausgestatteten Abbaumaschine 4
samt Brecher 5 und Vorrichtung 6 zum Verteilen und Einebnen des Abbaumaterials,
- Wiedervereinigung des Gleises unter Einfügen eines Teilstückes 2c um den Abstand welcher
durch das Anheben entstanden ist auszugleichen,
- Abbau des ursprünglichen Untergrundes 1 mit Abräumung des Abbaumaterials 7, Brechen
des Abbaumaterials, Erstellung einer provisorischen Gleisbettung 3 und Ablegen des
Bahngleises auf diese,
- Durchtrennen des Bahngleises am Streckenende und Herausfahren der Abbaumaschine 4
samt Brecher 5 und Vorrichtung 6 zum Verteilen und Einebnen,
- Abschneiden eines Gleisstückes welches, infolge des Ablegens des Gleises auf die Gleisbettung,
übersteht und Wiedervereinigung des Bahngleises,
- Abräumen der provisorischen Gleisbettung 3 und Wiederherstellung einer Gleisbettung
mit eventuellem Austausch des Bahngleises; diese Arbeitsphasen können vorteilhafterweise
gleichzeitig mit den Abbauarbeiten ausgeführt werden wodurch die Lahmlegung der Strecke
für den Bahnverkehr sehr verkürzt werden kann.
[0031] Es ist Teil des erfindungsgemäßen Verfahrens dass, im Falle eines problematischen
Vortriebes der Abbaumaschine 4 unter dem Bahngleis, wie z.B. im Bereich von Wechsel
oder Kreuzungen, diese von unter den Gleisen herausgefahren wird um über dem Gleis
mittels Stützfüßen portalartig aufgebockt zu werden, so dass Teilstücke des Bahngleises
darunter durchgezogen werden können und anschließend der freie Untergrund 1 mit der
darauf abgesenkten Abbaumaschine 4 mit eingefahrenen und/oder abmontierten hydraulischen
Stützfüßen abgebaut werden kann.
[0032] Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es das Bahngleis 2, 2a, während und auch
unmittelbar nach den Abbauarbeiten am Untergrund 1, für den Einsatz von bekannten
Maschinen für die Sanierung von Bahntrassen, bzw. für die Logistik betreffend die
Durchführung sämtlicher Arbeitensphasen zu nutzen.
1. Vorrichtung für den Abbau des Untergrundes der Gleisbettung für ein Bahngleis, bestehend
aus einer Abbaumaschine mit kontinuierlichem Vortrieb (4) mit Abräumvorrichtung für
das Abbaumaterial (7) und dessen Beförderung hinter die Maschine, dadurch gekennzeichnet, dass die Abbaumaschine (4) oben mit einer Beförderungseinrichtung wie Raupen (8), Rollen
oder Förderbänder ausgerüstet ist welche sich freilaufend bewegen oder synchron mit
dem Vortrieb (A) der Maschine angetrieben sind und an der Maschine (4) direkt oder
über einen Trägerrahmen für besagte Beförderungsmittel (8) aufgebaut (9) sind und
dass hinter der Abbaumaschine (4) ein Brecher versehen mit, oder gefolgt von, einer
Verteilungsund/oder Einebnungsvorrichtung für das Abbaumaterial (7), zwecks Erstellung
einer provisorischen Gleisbettung, vorgesehen ist.
2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufbau oder die Aufbauten (9) für die freilaufenden oder angetriebenen Beförderungsmittel
(8) hydraulisch vertikal (9a) und eventuell auch horizontal, quer zum Verlauf des
Gleises, voneinander unabhängig mindestens an einer Seite der Abbaumaschine (4) verstellbar
sind.
3. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass über dem Bahngleis, im Bereich dessen Durchlaufes über der Abbaumaschine (4), Rollen,
Raupen oder andere Beförderungs- und Führungselemente (8a) gelagert sind, wobei auch
diese angetrieben sein können, welche auf die oberen und/oder auf die seitlichen Flächen
des Gleises (2) und/oder der Bahnschwellen (2a) wirken.
4. Vorrichtung gemäß Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass die unteren Beförderungsmittel (8) und /oder die oberen Beförderungsmittel und/oder
die seitlichen Beförderungs- und Führungsmittel (8a) mit eventuell gelenkigen (8c)
Schutzschilder (8b) ausgestattet sind welche eventuell mit seitlichem Geländer versehen
sind um einen über dem Bahngleis verlaufenden Laufsteg zu bilden und dass dieser Laufsteg
auch von mehreren hintereinander verbundener niedriger, kleiner Transportwägen gebildet
werden kann welche von der Abbaumaschine (4) mitgezogen werden.
5. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abbaumaschine (4) mit hydraulisch aus- und einfahrbaren oder seitlich auf- und
abbaubaren Stützfüßen ausgerüstet ist welche mit hydraulischen Hebern ausgerüstet
sind um die Maschine über dem Bahngleis in Portalstellung anzuheben ohne mit dem darunter
verlaufenden Bahngleis zu interferieren.
6. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in Vortriebsrichtung vor der Abbaumaschine (4) ein selbstfahrendes Fahrzeug (10)
eingesetzt ist welches oben, wie die Abbaumaschine mit Beförderungsmitteln (8), Führungselementen
(8a) für das Gleis (2) und mit Schutzeinrichtungen (8b) ausgestattet ist, dass der
Führersitz dieses Fahrzeuges (10) so angeordnet ist, dass die Bedienungsperson Überblick
auf den Arbeitsbereich der nachfolgenden Abbaumaschine (4) hat und dass deren Arbeitsabläufe
über Schaltelemente gesteuert werden welche auf dem vorausfahrenden Fahrzeug (10)
vorgesehen sind und von der selben Bedienungsperson betätigt werden können.
7. Verfahren unter Nutzung der Vorrichtung gemäß der Ansprüche von 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Abbaumaschine (4) auf dem ursprünglichen Untergrund (1) für die Gleisschüttung
vorgetrieben wird um einen neuen, auf tieferem Niveau liegenden, Untergrund (1a) zu
schaffen, welcher eventuell zu einer der Längsseiten geneigt ist, indem sie unter
dem Bahngleis (2) samt Schwellen (2a) vorgetrieben (A) wird wobei dieses durch, an
der Maschine (4) selbst aufgebaute (9), Beförderungsmittel (8) abgestützt wird.
8. Verfahren gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Anheben des Bahngleises (2) samt Schwellen (2a) durch ein vor der Abbaumaschine
4, fahrendes Fahrzeug (10) erfolgt deren Bedienungsperson auch die Arbeitsabläufe
der nachfolgenden Abbaumaschine steuert.
9. Verfahren teilweise gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Bahngleis (2) samt den Schwellen (2a) progressiv im Bereich wo die Abbaumaschine
(4) operiert von einem selbstfahrenden, gezogenen oder geschobenen, eventuell portalartigen,
Fahrzeug welches mit Beförderungsmitteln wie freilaufenden oder angetriebenen Raupen
(8), Rollen oder Förderbänder an welchen das Gleis aufliegt, ausgestattet ist, angehoben
wird indem ein Fahrzeug vor und eventuell eines hinter der Abbaumaschine (4) fährt.
10. Verfahren unter Nutzung der Vorrichtung gemäß den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass um Streckenabschnitte bearbeiten zu können an welchen der Vortrieb der Abbaumaschine
(4) unter dem Bahngleis problematisch wäre, diese eine portalartig, vom darunter verlaufenden
Gleis abgehobene, Position einnimmt indem sie auf seitliche ausfahrbaren mechanischen
Stützfüßen steht um das Abmontieren und Durchziehen von Gleisabschnitten und darauf
das Absenken der Maschine (4) auf den Untergrund zwecks dessen Abbau, zu ermöglichen.
11. Verfahren gemäß dem Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Bahngleis (2) samt Schwellen (2a) durch, im Arbeitsbereich der Abbaumaschine
(4) auf dem Untergrund (1, 1a), von seitlich vom Bereich welcher von der abgeräumten
Gleisschüttung eingenommen war verfahrbaren portalartigen Gestellen angehoben und
unterstützt wird.
12. Verfahren gemäß den Ansprüchen von 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass während der Abbauarbeiten das Bahngleis für jede bekannte Bahnstrecken-Sanierungsmaschine
vor und hinter der Abbaumaschine (4) nutzbar bleibt.