[0001] Die Erfindung betrifft ein Funktions- und Verkleidungselement, insbesondere zum Betätigen
von verdeckt angeordneten Spülkästen unterschiedlicher Hersteller und unterschiedlicher
Auslösemechanismen.
[0002] Der Anwendungsbereich der Erfindung erstreckt sich neben vorgenannten Spülkästen
auch auf die Abdeckung von Revisionsöffnungen, Luftauslässen, Armaturen und Zählereinrichtungen,
Spüleinrichtungen von Urinalen, Verkleidungen von Ver- und Entsorgungskanälen und
Schächten im Innenausbau, Befestigungsmechanismen für Wandbekleidungselemente, z.B.
Trennwandsysteme, Sanitäraccessoires, Möbel- und Möbelbauteile sowie Elektroschalterprogramme.
[0003] Spülkästen mit Betätigungseinrichtungen der genannten Art werden üblicherweise verkleidet
durch Trockenbau- oder auch Maurerarbeiten. Nach Fertigstellung der jeweiligen Wandoberfläche
werden die Betätigungseinrichtungen in herstellerspezifische Befestigungsmöglichkeiten
in auf-Putz-Ausführung montiert.
[0004] Der jeweilige Spülkasten befindet sich dabei als sogenannter Unterputzspülkasten
üblicherweise zwischen der vorgesetzten Trockenbauwand und der jeweiligen Gebäudewand,
während sich die Betätigungseinrichtung für die Einleitung des Spülprozesses an der
raumseitigen, fertig gefliesten Wand befindet.
[0005] Die Betätigungseinrichtungen werden unterschieden nach der Lage der Betätigung: vorn
oder oben am Spülkasten; der Art: Spül-Stop-Funktion oder 2-Mengen-Spültechnik; und
nach dem Auslöseprinzip des Ablaufventils: mechanisch, pneumatisch oder elektrisch.
[0006] Die Größe der jeweiligen Taste als Betätigungseinrichtung ist durch den Hersteller
festgelegt, wobei sich deren Größe nach dem Spülkastentyp orientiert. Von der Betätigungseinrichtung
ist weiterhin eine Öffnung verdeckt, die für einen Revisionsfall Zugriff für Demontage
und Montage aller Einzelteile des Spülkastens ermöglicht.
[0007] Schließlich sind die Betätigungseinrichtungen überwiegend aus Kunststoff oder aus
Metall mit stark eingeschränkter Farbauswahl hergestellt. Bei der Verwendung von Kunststoff
beschränken sich die Farben überwiegend auf die Farben der Sanitärkeramik, während
sich die Farben der metallischen Betätigungseinrichtungen nach der Art der Oberfläche
der Armaturen richten.
[0008] Einrichtungen der genannten Art sind beispielsweise aus DE 297 22 148 U1 und 298
22 703 U1 oder aus DE 198 40 712 A1 bekannt.
[0009] Den Betätigungseinrichtungen der vorgenannten Art haftet jedoch durchgängig der Nachteil
an, dass diese über die jeweilige Wandfläche und deren Bekleidung überstehen, da die
Betätigungseinrichtungen erst nach der Fertigstellung von Wandfläche und Bekleidung
montiert werden. Die hervorstehenden Teile bilden schlecht zu reinigende Kanten, wodurch
insbesondere in öffentlichen Einrichtungen hygienische Nachteile entstehen.
[0010] Darüber hinaus sind die Betätigungseinrichtungen nach dem vorgenannten Stand der
Technik teilweise ohne Werkzeuge oder mit einfachsten Mitteln demontierbar, wodurch
an diesen Stellen, insbesondere wiederum in öffentlichen Einrichtungen, Sachbeschädigungen
durch Vandalismus hervorgerufen werden.
[0011] Ein weiterer Nachteil der genannten Einrichtungen besteht darin, dass deren Größe
unveränderlich an den installierten Spülkastentyp gebunden ist, die mit anderen Herstellern
nicht kompatibel ist.
[0012] Dadurch muss bereits bei der Planung und Gestaltung einer entsprechenden sanitären
Anlage der Spülkastentyp und Hersteller bekannt sein. Bei Herstellerwechsel während
der Bauzeit muss die Planung und Gestaltung mit zusätzlichem Aufwand überarbeitet
und geändert werden.
[0013] Darüber hinaus besteht ein weiterer Nachteil darin, dass der montierte Spülkasten
bei jeder Bauweise die Lage der Betätigungseinrichtung definiert.
[0014] Toleranzen, die zwischen der Planung und den gegebenen Bedingungen entstehen, können
nicht ausgeglichen werden. Insbesondere bei der Sanierung von Altbauobjekten entstehen
dadurch Mehraufwendungen für die operative Planung und für die Herstellung des Wandbelages.
[0015] Schließlich ist eine individuelle Anpassung der Betätigungseinrichtung an die Vielzahl
möglicher Wandbeläge, wie Keramik, Naturstein, Holz, Metall oder an andere Werkstoffe
sowie die freie Wahl von Formen (z.B. rund, polyedrisch) und individuelle Gestaltung
nicht möglich.
[0016] Der Erfindung liegt ausgehend von den Lösungen der vorgenannten Art die Aufgabe zugrunde,
ein Funktions- und Verkleidungselement für Spülkästen in Vorwandinstallation zu schaffen,
das unabhängig vom Hersteller und Spülkastentyp universell einsetzbar sowie individuell
gestaltbar in Form, Oberfläche und Lage in der Wandfläche ist und Revisionsmaßnahmen
an zugehörigen Armaturen ermöglicht.
[0017] Die Aufgabe der Erfindung wird ausgehend von den Lösungen der vorgenannten Art durch
die Merkmale des Hauptanspruches gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterentwicklungen
der Erfindung sind in den zugehörigen Unteransprüchen beschrieben.
[0018] Mit der Erfindung wird in vorteilhafter Weise erreicht, dass die von verschiedenen
Herstellern angebotenen Betätigungseinrichtungen für Spülkästen durch nur eine universelle
Betätigungseinrichtung ersetzt werden können.
[0019] Mit Hilfe der Universalität des Funktions- und Verkleidungselementes ist es möglich,
diese in den jeweiligen Wandbelag (Stoff, Fliese, Holz, Metall) oder in eine bestehende
Design-Serie von Armaturen für sanitäre Einrichtungsgegenstände zu integrieren.
[0020] Durch die konstruktive Lösung des Funktions- und Verkleidungselementes ist es möglich,
die Betätigungseinrichtung mit dem jeweiligen Wandbelag zu belegen sowie in ein Verlegeschema
zu integrieren
[0021] Nach einer ersten Ausführungsform der Erfindung ist durch eine senkrecht aus der
Fläche des Wandbelages in Richtung des Spülkastens verschiebbare Führungsplatte die
Auslösung und auch die Beendigung des Spülvorganges punktuell oder flächig, analog
bisheriger Betätigungseinrichtungen, möglich.
[0022] Die in der ersten Weiterentwicklung der Erfindung vorgesehene Maßnahme ist insbesondere
dazu geeignet, dass die Führungsplatte mit einem entsprechenden Belag, beispielsweise
einer kompletten Fliese, in das System des übrigen Wandbelages durch Justiermöglichkeiten
bei freier Wahl der Positionierung, insbesondere in horizontaler und vertikaler Richtung,
einzusetzen ist.
[0023] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind der Wipp-Mechanismus sowie der "touch-screen"
für die Betätigung von Spülkästen der oben genannten Art.
[0024] Eine bestehende Differenz von der Oberfläche, hier der Fliese, zur Oberfläche des
Wandbelages, kann je nach ihrer Dicke mittels der justierbaren Aufnahme in jegliche
Richtungen ausgeglichen werden.
[0025] Außerdem ist die Führungsplatte durch freie Gestaltung der Aufnahme und ihrer Rahmenform
individuell der jeweiligen Größe einer Fliese, beziehungsweise dem Raster eines entsprechenden
Verlegesystems oder anderen Belägen, einfach anzupassen. Somit ist es möglich, das
Funktionsund Verkleidungselement in gleicher Größe und genau in ein durch die jeweils
vorgegebene Größe der Elemente des Wandbelages vorgegebenes Raster einzusetzen, ohne
dass beispielsweise Fliesen geteilt werden müssen.
[0026] Die Vorteile der Merkmale der beiden folgenden Weiterentwicklungen bestehen darin,
dass die vorhandenen mechanischen Auslöseelemente des Spülkastens verwendet werden
können, wobei die Hebelanordnung für ihre exakte Lagerung sowie zur Montage und Demontage
der Betätigungseinrichtung an der Führungsplatte anliegend angeordnet ist.
[0027] Die folgende Weiterentwicklung der Erfindung ist insbesondere dazu geeignet, eine
leichtgängige, parallel wirkende und federbelastete Verschiebung der Führungsplatte
ohne Verkantungen zu ermöglichen.
[0028] Nach Betätigung der kompletten Führungsplatte in Richtung des Spülkastens und nachfolgender
Entlastung wird die automatische Rückführung in die Ausgangslage durch den definierten
Druck der in den Führungen angeordneten Federelemente bewirkt.
Durch eine definierte Veränderung der rückführenden Bewegung der Führungsplatte gegen
den Widerstand von in den Führungen eingesetzter, beispielsweise federnder Gleitringe,
kann darüber hinaus die Führungsplatte sowohl aus den Führungen entfernt als auch
in Gegenrichtung mittels entsprechendem Werkzeug wieder eingesetzt werden.
[0029] Diese Maßnahme ist insbesondere für Revisionsmaßnahmen durch entsprechendes Personal
von Vorteil, während unautorisierten Personen eine Demontage der Führungsplatte wesentlich
erschwert, beziehungsweise unmöglich ist.
[0030] Durch Veränderung der Anordnung der Führungen und Verlagerung der Kontaktstelle der
Hebelanordnung ist schließlich neben der parallel geführten Führungsplatte auch eine
Auslösung durch eine Kippvorrichtung oder Pneumatik sowie elektrische Auslösung durch
touch-screen-Technik möglich.
[0031] Die in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehenen Merkmale sind vorzugsweise
dazu geeignet, die Aufnahme in Abhängigkeit von den vorgegebenen räumlichen Bedingungen
definiert in eine Vielzahl von Richtungen zu verstellen.
[0032] Dadurch ist es möglich, in bestimmten Größenordnungen sowohl eine vertikale und horizontale
als auch darüber hinaus eine Verstellung in der Tiefe der Aufnahme mit eingesetzter
kompletter Führungsplatte gegenüber dem Wandbelag an der Vorwand zu realisieren.
[0033] Dadurch kann beispielsweise die an der Führungsplatte befestigte Fliese oder ein
anderer Wandbelag mit dem übrigen Wandbelag an der Vorwand bündig oder aber diesem
gegenüber überstehend oder versenkt montiert werden.
[0034] Die Möglichkeit der bündigen Anordnung der Betätigungseinrichtung gegenüber dem diese
umgebenden Wandbelag der Vorwand ist insbesondere für eine Verbesserung der hygienischen
Anforderungen geeignet, da gegenüber den bisherigen Lösungen keine überstehenden Kanten
oder Vorsprünge vorhanden sind, die eine Reinigung bisher erschwerten.
[0035] Schließlich sind die Merkmale einer letzten Ausgestaltung der Erfindung in vorteilhafter
Weise dazu geeignet, bei abgenommener kompletter Führungsplatte durch die Durchbrüche
hindurch Revisonsmaßnahmen an den in der Vorwand liegenden Armaturen des Spülkastens
problemlos durchzuführen.
[0036] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf zugehörige Zeichnungen näher erläutert.
Die Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- Funktions- und Verkleidungselement mit Z-förmigen Justierhalterungen
- Fig. 2
- Funktions- und Verkleidungselement mit Exzenterjustiersystem
- Fig. 3
- Funktions- und Verkleidungselement mit Exzenterjustiersystem in Armaturengriffausführung
[0037] Die Ausführungsbeispiele beziehen sich dabei auf Trockenbau mit Fliesen als Wandbelag.
[0038] In Fig. 1 ist ein Spülkasten einer üblicherweise eingesetzten Spüleinrichtung für
Vorwandinstallation im Querschnitt dargestellt und mit der Position 1 gekennzeichnet.
[0039] Der Spülkasten 1 weist an seiner zeichnungsgemäß linken Seite in einer entsprechenden
Höhe beispielsweise eine Ausnehmung 1' mit einer definierten Abmessung auf.
[0040] Im Bereich der Ausnehmung 1' ist an der zeichnungsgemäß linken Seite außerhalb des
Spülkastens 1 eine Adapterplatte 2 mit einer nicht näher definierten Revisionsöffnung
2' angeordnet. Derartige Revisionsöffnungen besitzen üblicherweise Ausmaße von 11
cm x 11 cm bis 22 cm x 15 cm.
[0041] Die Adapterplatte 2 ist an der Wandung des Spülkastens 1 mittels einer Anzahl von
nicht näher beschriebenen Halterungen 3 befestigt.
[0042] An der Adapterplatte 2 sind neben der Revisionsöffnung 2' weiterhin Justierhalterungen
4 vorgesehen, die hier Z-förmig ausgebildet und die eine im Rahmen vorgegebener Abmessungen
mögliche Verstellung der Aufnahme 5 sowohl in ihrer horizontalen und vertikalen Richtung
als auch in Richtung der dargestellten Achse der jeweiligen Justierhalterungen 4 ermöglichen.
[0043] An den Justierhalterungen 4 ist dazu gemäß eines vorgebbaren Abstandes gegenüber
der Adapterplatte 2 eine zeichnungsgemäß rahmenförmige Aufnahme 5 mit einer Revisionsöffnung
5' befestigt, die das Mindestmaß zur De- und Montage aller Spülkasteneinbauteile aufweist
und vorzugsweise etwa der Revisionsöffnung 2' entspricht.
[0044] In einem weiteren Abstand gegenüber der Adapterplatte 2 und der größeren der Flächen
der Aufnahme 5 ist ferner eine derselben angenähert gleich große Führungsplatte 6
so vorgesehen, dass diese innerhalb der durch die Form der Aufnahme 5 vorgegebenen
Dimensionen bewegbar ist.
[0045] Die Konturen der Aufnahme 5 dienen somit gleichsam als Fliesenrahmen für die Aufnahme
von Fliesen als Wandbelag 17 auf der Führungsplatte 6, welche durch eine Klebeschicht
12, beispielsweise mit der Führungsplatte 6, verbunden sind.
[0046] Die Führungsplatte 6 weist etwa im Bereich ihrer äußeren Abmessungen und senkrecht
zu ihrer Oberfläche Stößel 7 auf, die auf geeignete Weise mit der Führungsplatte 6
verbunden, beispielsweise verschweißt, sind.
[0047] Diese Stößel 7 stehen durch entsprechende Öffnungen in der Aufnahme 5 hindurchgreifend,
in axialer Richtung bewegbar mit beispielsweise hohlzylindrischen Führungen 8 in Verbindung,
die zeichnungsgemäß an der rechten Seite der Wandung der Aufnahme 5 befestigt sind
und Federelemente 9 in ihrem zylinderförmigen Innenraum aufweisen.
[0048] Im Bereich der erwähnten durchführenden Öffnung durch die Fläche der Aufnahme 5 ist
in jeder der Führungen 8 eine Einrichtung zur definiert begrenzt axialen Führung der
Stößel 7 eingesetzt, beispielsweise je ein federnder Gleitring 10.
[0049] Dieser jeweilige Gleitring 10 ermöglicht in einfacher Weise neben einer leicht gängigen
Bewegung die axiale Begrenzung der Stößel 7 in den Führungen 8. Durch eine definiert
weitergeführte Bewegung entgegen der Führungen 8 ist darüber hinaus eine Entnahme
der Stößel 7 gegen einen durch den jeweiligen federnden Gleitring 10 und einer bestimmten
Ausbildung der Stößelenden gebildeten Widerstand möglich.
[0050] Die vorerwähnten Maßnahmen ermöglichen somit, die komplette Führungsplatte 6 einerseits
mittels der Stößel 7 innerhalb der Führungen 8 in definierter Weise in Richtung des
Doppelpfeiles parallel gegen die Federelemente 9 zu drücken. Andererseits wird nach
Wegfall des Druckes die komplette Führungsplatte 6 bis zur Anlage der Stößel 7 am
jeweiligen Gleitring 10 auf Grund der Federwirkung automatisch zurückgeführt.
[0051] Darüber hinaus ist die Montage und Demontage der kompletten Führungsplatte 6 nur
mit Spezialwerkzeug möglich.
[0052] Die Führungsplatte 6 sowie ihre führende Aufnahme 5 sind bezüglich ihrer Größe und
auch ihrer Form im Wesentlichen oberhalb einer Mindestgröße bis zu einer definierten
Maximalgröße beliebig variierbar, so dass die hier als Fliese dargestellte oder jeglicher
anderer Wandbelag 17 wunschgemäß in den Wandbelag 15 der übrigen Fläche der Vorwand
integrierbar ist.
[0053] Eine Schmutzabdeckung 13 schließt die Revisionsöffnung 5'.
[0054] Im zeichnungsgemäß etwa mittigen Bereich der Revisionsöffnungen 2' und 5' ist ein
Teil einer vom Hersteller des Spülkastensystems vorgesehenen verstellbaren Hebelanordnung
11 gezeichnet, die in ihrer nach dem Spülkasten 1 weisenden Verlängerung mit nicht
dargestellten Einrichtungen zur Betätigung eines entsprechenden Schwimmerschalters
für das Spülwasser in Verbindung steht. Zur Definition der Lage der Hebelanordnung
11 ist an der Schmutzabdeckung 13 eine Führung vorgesehen.
[0055] Am zeichnungsgemäß linken Rand des Spülkastens 1 sind weiterhin Teile von Wandbauplatten
14 dargestellt, die den nach dem jeweiligen Raum weisenden Abschluss der hier verwendeten
Vorwandinstallation bilden.
[0056] An der raumseitigen Fläche der Wandbauplatten 14 ist eine Abdeckung 15 mittels Klebeschicht
16 angebracht. Die Abdeckung 15 besteht aus Elementen, beispielsweise einer Anzahl
von Fliesen, die der Größe von Fliesen 17 entspricht, die an der Führungsplatte 6
befestigt ist. Dadurch wird eine einheitliche Flächengestaltung des Wandbelages 15
in Verbindung mit dem Funktions- und Verkleidungselementes an der Vorwand gewährleistet.
[0057] Der Bereich zwischen den Wandbauplatten 14 und den schmalen Seiten der Aufnahme 5
ist mit einer entsprechenden Verfüllung, beispielsweise Spachtelmasse 18, ausgefüllt,
der neben der Justierhalterung 4 und Lagefixierung der Adapterplatte 2 am Spülkasten
1 mittels der Halterung 3 eine auf den Umfang verteilte gleichmäßige Befestigung der
Aufnahme 5 an den Wandbauplatten 14 gewährleistet. Dabei werden bevorzugt Ankerschrauben
zur Sicherung der Befestigung der Aufnahme 5 und der Adapterplatte 2 eingesetzt.
[0058] Durch die Verstellbarkeit der Aufnahme 5 und der darin beweglich angeordneten Führungsplatte
6 mit einer Fliese 17, entsprechend der Größe der Fliesen des Wandbelages 15, kann
eine mit diesem exakt bündigen, eine gegenüber diesem versenkte oder auch hervorstehende
Anordnung des Funktions- und Verkleidungselementes mühelos erreicht werden.
Somit ist es möglich, die Betätigungseinrichtung gemäß der Erfindung für Spülkästen
der eingangs genannten Art in bestehende Serien verschiedenster Hersteller und darüber
hinaus in Gestaltungen von Vorwandbelägen einzuordnen.
[0059] Dabei kann die Montage im jeweils gewünschten oder vorgeschriebenen Design durch
individuelle Anpassung der Betätigungseinrichtung hinsichtlich der Größe, Form, Farbe
und Lage der jeweils an der Führungsplatte vorgesehenen Abdeckung erfolgen, beispielsweise
durch entsprechende Auswahl und den Einsatz von Fliesen, Naturstein, Holz oder anderen
Werkstoffen.
[0060] Die Montage der Betätigungseinrichtung erfolgt in der Weise, dass die für eine Vielzahl
von Herstellertypen einsetzbare Adapterplatte und Aufnahme mit Führungsstegen am beziehungsweise
auf dem Spülkasten in Verbindung mit einer mitgelieferten Schutzabdeckung montiert
wird.
[0061] Der hier eingesetzte Unterputzspülkasten wird mit den Wandbauplatten, beispielsweise
Gipskartonplatten, beplankt.
[0062] Im Anschluss an das Anlegen des Fliesenrasters wird die Aufnahme 5 mit Hilfe der
Justierhalterung 4 an der Adapterplatte 2 befestigt, auf die entsprechende Tiefe eingestellt
sowie nach dem Raster der Fliesen vertikal und horizontal ausgerichtet. Anschließend
erfolgen die seitliche Befestigung der Aufnahme 5 mittels einer geeigneten Spachtelmasse
18 und die Verlegung der Fliesen, wobei die Aufnahme 5 als Fliesenrahmen dient und
die Führungsplatte 6 je nach Größe mit einer oder mehreren Fliesen belegt und befestigt
werden.
[0063] Die Hebelanordnung zur Auslösung des Ablaufventils wird auf die entsprechende Länge
eingestellt und die Führungsplatte 6 in der Führung 8 platziert. Die Führungsplatte
6 wird mittels der an ihr befestigten Stößel 7 in die federnden Ringe der jeweiligen
Führung 8 mit Druck eingesetzt, wobei nach Betätigung die Federelemente 9 in den Führungen
8 die Führungsplatte 6 wieder in ihre Ausgangslage zurückdrücken.
[0064] In Fig. 2 wurde nach einer vorteilhaften erfindungsgemäßen Ausgestaltung das Justiersystem
für das Funktions- und Verkleidungselement als Exzenterscheibensystem ausgestaltet.
[0065] Dabei wird eine Exzenterscheibe 26 mit Verschiebebohrungen auf der Adapterplatte
2 angelegt, horizontal und vertikal ausgerichtet und durch eine Befestigung 27, beispielsweise
Schrauben oder Klemmen, in der gewünschten Position verbunden. Sowohl die Exzenterscheibe
26 als auch die Adapterplatte 2 weisen Revisionsöffnungen 2' und 26' auf.
Fest mit der Exzenterscheibe 26 verbunden ist die Tiefenverstelleinrichtung 28, welche
an ihrem von der Exzenterscheibe 26 abgewandten Ende mit der Aufnahme 5 in Verbindung
steht.
[0066] In analoger Weise zur Ausführungsform gemäß Fig. 1 ist die Adapterplatte 2 über eine
Halterung 3 mit dem Spülkasten 1 verbunden. Lediglich die Positionierung wird im vorgenannten
Ausführungsbeispiel nicht über eine Justierhalterung 4, sondern über die Exzenterscheibe
mit Verschiebebohrungen 26 realisiert. Durch eine variable Tiefenverstelleinrichtung
28 kann der Sitz des Funktions- und Verkleidungselementes in Bezug auf das Niveau
des Wandbelages 15 stufenlos angepasst werden.
[0067] Fig. 3 zeigt ein Exzenterjustiersystem in Armaturengriffausführung der Betätigungseinrichtung.
Der Aufbau des spülkastenseitigen Teils des Funktions- und Verkleidungselementes wurde
dabei vorteilhaft, gemäß der Ausführung nach Fig. 2, über das Exzenterjustiersystem
gewählt, die Exzenterscheibe 26 mit ihren Verschiebebohrungen für horizontale und
vertikale Verstellung ist über Befestigungsmittel 27 mit der Adapterplatte 2 verbunden.
[0068] Eine Führungshülse mit Bord 20 wird mit Hilfe einer Kontermutter 22 mit dem Wandbelag
15 und der im vorliegenden Ausführungsbeispiel feststehenden Führungsplatte 6 verbunden.
Auf diese Art können unterschiedliche Dicken von Führungsplatte 6 und Wandbelag 15
ausgeglichen werden. Eine Abdeckrosette 21 bildet optisch den Abschluss und verhindert
die Sicht auf Kontermutter 22 und eventuell sonst sichtbares Außengewinde der Führungshülse
20.
Die Kontermutter 22 gestattet die Arretierung der Führungshülse mit Bord 20.
[0069] Der Armaturengriff 24 ist über eine Ankerschraube 25 mit einer Auslöseplatte 19 verbunden.
Nach Betätigung des Armaturengriffes 24 in horizontaler Richtung wird die Auslöseplatte
19 verschoben und bewegt die Hebelanordnung 11 zur Auslösung des Spülvorganges.
[0070] Die Rückstellung des Armaturengriffs 24 erfolgt über ein Federelement 23. Dieses
Federelement 23 ist im Inneren der Führungshülse mit Bord 20 verdeckt angeordnet.
[0071] Gemäß in Fig. 3 dargestellter Ausführungsform ist die Führungsplatte 6 feststehend.
Die Auslösefunktion wird von der Führungsplatte 6 auf den Armaturengriff 24 und die
Auslöseplatte 19 verlagert.
[0072] Diese Ausführungsform ermöglicht in gestalterisch sehr freier Weise die Einbindung
von Armaturengriffen 24 als Betätigungseinrichtungen für Spülkästen der gattungsgemäßen
Art.
[0073] In besonders vorteilhafter Weise gestattet die Justierung des Funktions- und Verkleidungselementes
über die Exzenterscheibe mit Verschiebebohrung 26 das horizontale und vertikale Einpassen
des Funktions- und Verkleidungselementes in den Wandaufbau.
[0074] Hervorzuheben ist, dass Armaturengriffe 24, die bisher nicht für Betätigungseinrichtungen
von Spülkästen verwendet werden konnten, über das erfindungsgemäße Funktions- und
Verkleidungselement nun die Designserien komplettieren können.
LISTE DER BEZUGSZEICHEN
[0075]
- 1
- Spülkasten
- 1'
- Ausnehmung
- 2
- Adapterplatte
- 2'
- Revisionsöffnung
- 3
- Halterung
- 4
- Justierhalterung
- 4'
- Befestigungsmittel
- 5
- Aufnahme
- 5'
- Revisionsöffnung
- 6
- Führungsplatte
- 7
- Stößel
- 8
- Führung
- 9
- Federelement
- 10
- Federnder Gleitring
- 11
- Hebelanordnung
- 12
- Klebeschicht
- 13
- Schmutzabdeckung mit Führung
- 14
- Wandbauplatte
- 15
- Wandbelag
- 16
- Klebeschicht
- 17
- Wandbelag
- 18
- Spachtelmasse
- 19
- Auslöseplatte
- 20
- Führungshülse mit Bord
- 21
- Abdeckrosette
- 22
- Kontermutter
- 23
- Federelement
- 24
- Armaturengriff
- 25
- Ankerschraube
- 26
- Excenterscheibe mit Verschiebebohrungen für horizontale/vertikale Verstellung
- 26'
- Revisionsöffnung
- 27
- Befestigung
- 28
- Tiefenverstelleinrichtung
1. Funktions- und Verkleidungselement zum Betätigen von herstellerspezifischen Auslösern
von Spülkästen in Vorwandinstallation, mit an der Vorwand raumseitig angeordneter
Betätigungseinrichtung, die mit einem Auslösemechanismus für Spülwasser in Verbindung
steht,
dadurch gekennzeichnet, dass
am Spülkasten (1) im Bereich einer Ausnehmung (1') eine Adapterplatte (2) mit Mitteln
zum dreiachsigen Justieren einer Aufnahme (5) angeordnet ist, wobei die Aufnahme (5)
einen Rahmen für die Anordnung der Betätigungseinrichtung bildet.
2. Funktions- und Verkleidungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Justierhalterungen (4) Z-förmig ausgebildet sind.
3. Funktions- und Verkleidungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Mittel zum Justieren der Aufnahme (5) eine Exzenterscheibe mit Verschiebebohrungen
(26) und Tiefenverstelleinrichtung (28) zur lageveränderlichen Befestigung der Aufnahme
(5) an der Adapterplatte (2) und dem Spülkasten (1) vorgesehen sind.
4. Funktions- und Verkleidungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinrichtung mechanisch ausgebildet ist und dass die Aufnahme (5) mit
einer Führungsplatte (6) über in einer Führung (8) gleitende Stößel (7) federelastisch
verschiebbar und lagebegrenzt derart verbunden ist, dass die Führungsplatte (6) horizontal
bewegbar ist.
5. Funktions- und Verkleidungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinrichtung mechanisch ausgebildet ist und dass die Führungsplatte
(6) mit einem Kipp- oder Wipp-Mechanismus bewegbar ausgebildet ist.
6. Funktions- und Verkleidungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinrichtung als Armaturengriff (24) mit einer Auslöseplatte (19) in
horizontaler Richtung durch Drücken bewegbar ausgebildet ist, wobei der Armaturengriff
(24) mittels einer Führungshülse (20) in den Wandbelag (17) integriert ist und dass
in der Führungshülse (20) ein Federelement (23) zur Rückstellung des Armaturengriffes
(24) angeordnet ist.
7. Funktions- und Verkleidungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinrichtung als "touch-screen" ausgebildet ist.