[0001] Die Erfindung betrifft eine Bohrvorrichtung zum Aufweiten einer Erdbohrung. Die Bohrvorrichtung
umfaßt einen Bohrkopf, der einen Bohrmeißel aufweist, einen Schlagkolben, der durch
ein Antriebsmedium angetrieben wird und auf den Bohrmeißel schlägt, sowie ein hohles
Bohrgestänge, an dem der Bohrkopf befestigt ist und durch dessen Hohlraum das Antriebsmedium
zu dem Schlagkolben geführt wird.
[0002] Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Aufweitung eines bestehenden Bohrlochs,
bei dem ein Bohrkopf an einem in das Bohrloch eingebrachten hohlen Bohrgestänge befestigt
und durch das Bohrloch gezogen wird, wobei auf einen Bohrmeißel des Bohrkopfs während
des Bohrens ein Schlagkolben schlägt, der durch ein Antriebsmedium angetrieben wird,
welches durch das hohle Bohrgestänge zugeführt wird.
[0003] Eine derartige Bohrvorrichtung, die nach dem genannten Verfahren arbeitet, ist in
dem amerikanischen Patent US 5,791,419 beschrieben. Die hier beschriebene Bohrvorrichtung
dient zum Aufbohren eines existierenden Rohres im Boden und zum Ersatz dieses Rohres
durch ein neues Rohr. Das hohle Bohrgestänge wird zunächst durch das aufzubohrende
Rohr hindurchgeschoben. Wenn es am Ende des aufzubohrenden Rohrs austritt, wird der
Bohrkopf an dem hohlen Bohrgestänge befestigt. Die Bohrkrone, d.h. die mit den Schneiden
oder Zähnen besetzte Oberfläche des Bohrkopfes, die den Abtrag des Bohrgutes bewirkt,
ist dabei dem Bohrgestänge zugewandt. Ein Schlagkolben innerhalb des Bohrkopfes, der
ringförmig ausgebildet ist und das Bohrgestänge umgibt, kann Schläge auf die Rückseite
eines Bohrmeißels, der die Bohrkrone trägt, ausüben. Der Bohrmeißel ist über ein Dämpfungselement
axial beweglich an dem Bohrkopf befestigt.
[0004] Das Antriebsmedium zur Betätigung des Schlagkolbens - üblicherweise Druckluft - wird
durch das Innere des hohlen Bohrgestänges zum Bohrkopf und zum Schlagkolben geleitet.
Nach dem Durchströmen der Kanäle in dem Bohrkopf und dem Antreiben des Schlagkolbens
strömt das Antriebsmedium durch einen Kanal zur Bohrkrone des Bohrmeißels. Von hier
aus kann es in dem zu renovierenden Rohr parallel zu dem Bohrgestänge wieder zur Öffnung
des aufzubohrenden Rohres hin strömen.
[0005] Diese Rückströmung des Antriebsmediums, welches gegebenenfalls das Bohrgut aus dem
Bohrloch herausbläst, erfolgt in dem Ringraum um das Bohrgestänge, welches mit großem
radialen Abstand zu dem zu erneuernden Rohr geführt wird. Um das Aufbohren des Rohres
im wesentlichen parallel zu seiner Achse zu bewirken, muß dieser Bohrkopf einen Führungskörper
und Zentrierungskörper aufweisen. Wenn das Bohrgestänge durch einen verstopften oder
einen mit Wasser gefüllten Bereich des zu erneuernden Rohres geführt wird, besteht
die Gefahr, daß die Rückströmung des Antriebsmediums behindert oder unterbrochen wird.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung für das Erweiterungsbohren
der genannten Art derart weiterzubilden, daß das ungestörte Ausblasen des Antriebsmediums
sichergestellt ist.
[0007] Diese Aufgabe wird bezüglich der Bohrvorrichtung dadurch gelöst, daß das Bohrgestänge
von einem hohlen Außengestänge umgeben ist, welches einen das Bohrgestänge umgebenden
Ringraum einschließt, durch den das Antriebsmedium aus dem Bohrloch herausgeführt
wird.
[0008] Gemäß der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird durch einen ringförmigen zweiten Kanal
innerhalb eines als Doppelgestänge ausgebildeten Gestänges ein von der Umgebung in
dem Bohrloch getrennter Kanal geschaffen, durch den das in das Bohrloch geführte Antriebsmedium
nach dem Antreiben des Schlagkolbens hindurchströmen kann, um aus dem Bohrloch herausgeführt
zu werden. Auf diese Weise kann verhindert werden, daß Materialien aus dem das Gestänge
umgebenden Erdreich zusammen mit dem Antriebsmedium aus dem Bohrloch herausgespült
werden. Beispielsweise wenn die Bohrung unterhalb des Grundwasserspiegels verläuft,
wird durch das äußere Bohrgestänge, durch welches das Antriebsmedium zurückströmt,
die Menge an Wasser reduziert, die gemeinsam mit dem Antriebsmedium aus dem Bohrloch
herausgeblasen wird.
[0009] Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise zum Erweitern einer Pilotbohrung
verwendet, welche im Richtungs-Bohrverfahren hergestellt wurde. Beim Richtungsbohren
wird hinter einem lenkbaren Richtungs-Bohrkopf in der Regel ein Stützrohr in das Bohrloch
eingezogen. Gleichzeitig wird ein Stützmedium zugeführt, welches üblicherweise aus
mit Wasser versetztem Bentonit besteht. Dabei wird das Stützrohr, welches bei der
Herstellung einer Pilotbohrung mit dem Richtungs-Bohrkopf eingezogen wird, vorzugsweise
als Außengestänge der Erweiterungs-Bohrvorrichtung benutzt. Dieses Stützrohr ist bündig
von dem Bohrloch umschlossen. Das wässrige Bentonit, welches das Stützrohr umgibt,
weist eine gallertartige Konsistenz auf, die eine axiale Bewegung des Stützrohrs mit
sehr geringem Reibungswiderstand ermöglicht. Es verschließt allerdings einen Ringraum
außerhalb des Gestänges, durch den das Antriebsmedium ausströmen könnte. Durch das
Außengestänge der erfindungsgemäßen Bohrvorrichtung wird vermieden, daß unerwünschterweise
durch das Antriebsmedium für den Schlaghammer das Stützmedium aus dem Bohrloch ausgeblasen
wird. Das Antriebsmedium kann gemeinsam mit dem Bohrgut frei durch den Ringraum zwischen
dem inneren Bohrgestänge und dem Außengestänge zum Ende des Bohrlochs hin strömen.
[0010] Da anders als bei üblichen Bohrverfahren das Bohrgestänge beim Erweiterungsbohren
eine Zugkraft auf den Bohrkopf ausübt, durchragt das Bohrgestänge vorzugsweise den
Bohrkopf und ist mit dessen Rückseite verbunden. Der Schlagkolben ist vorzugsweise
ringförmig ausgebildet, umgibt das Bohrgestänge und schlägt auf die Rückseite des
Bohrmeißels des Bohrkopfes.
[0011] Die Bohrkrone, d.h. die Fläche, die den Abtrag des Erdreiches bewirkt, ist an der
von dem Ende des Bohrgestänges abgewandten Seite des Bohrkopfes angeordnet.
[0012] Das Antriebsmedium wird somit durch das innere Bohrgestänge, welches sich durch den
Bohrkopf hindurch erstreckt, geleitet. Auf dem Ende des inneren Bohrgestänges ist
ein Verschlußdeckel aufgeschraubt, der das Innere des Bohrgestänges abdichtet und
die Zugkraft von dem Bohrgestänge in den Bohrkopf einleitet. Der Bohrkopf hat eine
im wesentlichen zylindermantelförmige Form. In dem Bohrkopf ist ein hülsenförmiger
Kolben verschiebbar geführt. Ferner verlaufen in dem Bohrkopf und in dem Verschlußdeckel
Kanäle für den Durchtritt des Antriebsmediums in den Ringbereich, in dem der Schlagkolben
aufgenommen ist. Das Antriebsmedium strömt durch vorzugsweise pneumatische Steuermittel,
welche die Kolbenbewegung verursachen und seit Jahre in Verbindung mit pneumatischen
Tiefloch-Bohrhämmern bekannt sind. Am Ende des Strömungsweges des Antriebsmediums
und am Ende des Bewegungsraumes für den Schlagkolben liegt die Aufprallfläche des
Bohrmeißels. Auch der Bohrmeißel wird von einem Kanal für den Durchlaß des Antriebsmediums
durchragt, welcher im Bereich der Bohrkrone mündet. Somit wird das Antriebsmedium
zunächst durch das innere Bohrgestänge und dann durch den Bohrkopf hindurch zu der
den Abtrag bewirkenden Fläche der Bohrkrone geleitet. In Zugrichtung vor der Bohrkrone
befindet sich mindestens eine Eintrittsöffnung im Außengestänge, durch die das in
den Grund der Erweiterungsbohrung geleitete Antriebsmedium hindurchtreten kann. Das
genannte Antriebsmedium wird somit aufgrund des Überdrucks gemeinsam mit dem abgetragenen
Material (Bohrgut) in den Ringraum zwischen Außengestänge und innerem Bohrgestänge
einströmen und durch diesen Ringraum aus dem Bohrloch hinaustransportiert.
[0013] Vorzugsweise wird über das Bohrgestänge eine Drehbewegung auf die Bohrkrone übertragen.
Üblicherweise wird bei der Erstellung einer mindestens 10 m, oft über 100 m langen
Erdbohrung ein aus einzelnen Stangensegmenten zusammengesetztes Gestänge verwendet.
Dabei werden die inneren Bohrgestänge sowie die Außengestänge vorzugsweise über ineinander
eingreifende Innengewinde und Außengewinde miteinander verschraubt. Da die Vibrationen
durch den Schlagkolben in aller Regel eine derartige Verschraubung lösen, ist ein
Drehantrieb in Richtung der Verschraubung erforderlich, um ein unerwünschtes Aufschrauben
und Lösen des Bohrgestänges zu verhindern. Selbstverständlich und vor allem erhöht
die Drehbewegung, welche über das Bohrgestänge übertragen wird, die Abtragsleistung
der Bohrkrone.
[0014] Besonders bevorzugt sind das Innengestänge und das Außengestänge an einem gemeinsamen
Kupplungselement außerhalb des Bohrlochs befestigt. Zum einen wird die Drehbewegung
über das Kupplungselement gemeinsam auf das innere Bohrgestänge und auf das Außengestänge
übertragen. Zum anderen wird das Antriebsmedium über das Kupplungselement in das Innere
des inneren Bohrgestänges eingeleitet. Das Kupplungselement weist ferner Austrittsöffnungen
für das aus dem Bohrloch ausströmende Antriebsmedium auf. Das Kupplungselement ist
vorzugsweise auf einer Vortriebsmaschine angeordnet, welche einen Linearantrieb aufweist,
der die Zugkraft auf das Kupplungselement und über das Kupplungselement auf das innere
Bohrgestänge und das Außengestänge überträgt.
[0015] Die Drehkraft kann auf die Bohrkrone entweder allein von dem Innengestänge oder allein
von dem Außengestänge oder von beiden Gestängen gleichzeitig übertragen werden.
[0016] Wie beim Stand der Technik ist der Bohrmeißel mit der Bohrkrone elastisch gegenüber
dem Bohrgestänge gedämpft. Dies reduziert die Übertragung der Schlagkräfte des Schlagkolbens
von dem Bohrmeißel auf das Bohrgestänge. Somit wird der wesentliche Anteil der Energie
des Schlagkolbens für den Materialabtrag über den Bohrmeißel in die Stirnfläche der
Bohrkrone eingeleitet. Nur ein geringer Anteil wird auf das Bohrgestänge übertragen,
so daß dieses nicht überlastet wird.
[0017] An dem in Zugrichtung hinteren Ende des Bohrkopfes ist vorzugsweise ein Verbindungselement
angebracht, an dem ein Stützrohr befestigt ist. Wie bereits erwähnt, wird die erfindungsgemäße
Bohrvorrichtung vorzugsweise für die Erweiterungsbohrung von im Richtungs-Bohrverfahren
hergestellten Pilotbohrungen verwendet. Das Stützrohr der ersten Erweiterungsbohrung,
welches in vielen Fällen bereits das endgültige, in die Bohrung eingezogene Nutzrohr
bildet (z.B. für die Aufnahme von Frischwasser, Verkabelungen etc.) verhindert, daß
die erstellte Bohrung hinter dem Bohrkopf zusammenbricht. Das Stützrohr wird vorzugsweise
ohne Drehbewegung linear durch das Bohrloch hindurchgezogen und ist aus diesem Grund
von der Drehbewegung des Bohrgestänges entkoppelt.
[0018] Die durch das Bohrloch hindurchgezogene Stirnseite des Stützrohres ist vorzugsweise
über eine Kopfplatte verschlossen, die Bestandteil des Verbindungselementes ist. Vorzugsweise
weist die Kopfplatte mindestens einen Austrittskanal für ein Stützmedium auf, welches
durch das Stützrohr hindurch in das Bohrloch nahe dem Bohrkopf eingebracht wird. Als
Stützmedium wird - wie bereits erwähnt - vorzugsweise mit Wasser vermischtes Bentonit
verwendet, welches eine gelartige Konsistenz hat und einen geringen Reibwiderstand
aufweist, so daß das Einziehen des Stützrohres erleichtert wird.
[0019] Die zum Bohrgestänge weisende Oberfläche der Kopfplatte des Stützrohres weist bevorzugt
zumindest im äußeren Bereich ihres Umfangs eine schräg zur radialen Richtung des Bohrgestänges
verlaufende Oberfläche auf, die in Zugrichtung zugespitzt verläuft. Die vorzugsweise
kegelförmige Oberfläche der Kopfplatte bewirkt das Verdrängen der Stützflüssigkeit
in die peripheren Bereiche des Stützrohres.
[0020] Wie oben erwähnt, kann mit der neuen Bohrvorrichtung ein erfinderisches Verfahren
zur Aufweitung eines bestehenden Bohrlochs realisiert werden, bei dem ein Bohrkopf
an einem in das Bohrloch eingebrachten hohlen Bohrgestänge befestigt und durch das
Bohrloch gezogen wird, wobei auf einen Bohrmeißel des Bohrkopfs während des Bohrens
ein Schlagkolben schlägt, der durch ein Antriebsmedium angetrieben wird, welches durch
das hohle Bohrgestänge zugeführt wird.
[0021] Gemäß der Erfindung und zur Lösung der oben genannten Aufgabe wird gemeinsam mit
dem Bohrgestänge ein dieses umgebendes Außengestänge durch das Bohrloch gezogen, wobei
zwischen dem Außengestänge und dem Bohrgestänge ein Ringraum eingeschlossen wird,
durch den das Antriebsmedium aus dem Bohrloch herausgeführt wird.
[0022] Das erfindungsgemäße Verfahren wird besonders bevorzugt zur Erweiterung von Pilotbohrungen
verwendet, die im Richtungs-Bohrverfahren hergestellt wurden. Im Richtungs-Bohrverfahren
wird ein lenkbarer Richtungs-Bohrkopf durch das Erdreich getrieben. Der Richtungs-Bohrkopf
ist so ausgestaltet, daß er ein Bohrloch erzeugt, dessen Längsachse in einer bestimmten
Richtung gekrümmt ist. Durch Drehen des Richtungs-Bohrkopfes kann die Richtung der
Krümmung variiert werden. Soll geradeaus gebohrt werden, wird der Richtungs-Bohrkopf
kontinuierlich um seine Längsachse gedreht, so daß sich die Krümmung des Bohrlochs
gleichmäßig in alle Richtungen verteilt und somit aufhebt. Ein Richtungs-Bohrkopf
wird gemäß dem Stand der Technik mit einem Richtungs-Bohrgestänge durch das Bohrloch
geschoben, wobei ein Stützmedium in das Bohrloch eingebracht wird, welches bündig
gegen das Richtungs-Bohrgestänge anliegt. Dieses Richtungs-Bohrgestänge bildet nach
der Vollendung der Pilotbohrung das Außengestänge für die erfindungsgemäße Bohrvorrichtung.
[0023] Gemäß einer bisher unveröffentlichten europäischen Patentanmeldung des Anmelders
mit dem Anmelde-Aktenzeichen 01 201 167.2 können beim Richtungsbohren mit einem in
dem Richtungs-Bohrgestänge eingebrachten Schlagbohrgestänge Schlagkräfte auf den Richtungs-Bohrkopf
übertragen werden. Dieses Schlaggestänge ist selbstverständlich vor dem Einbringen
des inneren Bohrgestänges aus dem Außengestänge auszutreiben. Das Schlaggestänge gemäß
der genannten europäischen Patentanmeldung besteht aus gegeneinander anliegenden Stangensegmenten,
die nicht miteinander verschraubt sind. Die Stangensegmente können beispielsweise
durch ein Ende des Außengestänges hindurch ausgetrieben werden, indem an das andere
Ende des Außengestänges eine Druckluftquelle angeschlossen wird.
[0024] Wie erwähnt, wird vorzugsweise an der dem Bohrgestänge gegenüberliegenden Seite des
Bohrkopfes ein Stützrohr befestigt, welches gemeinsam mit dem Bohrkopf durch das erweitere
Bohrloch gezogen wird. Durch dieses Stützrohr kann das oben erwähnte Stützmedium in
das Bohrloch geleitet werden.
[0025] Die Bohrleistung wird, wie erwähnt, vorzugsweise durch Verwendung eines mit dem Bohrkopf
gekoppelten Drehantriebs erhöht. Dabei ist das Stützrohr vorzugsweise von der Drehbewegung
des Bohrgestänges entkoppelt.
[0026] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Bohrvorrichtung unter
Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen erläutert. Die Zeichnungen zeigen in:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Durchführung des Richtungsbohrens,
- Fig. 2
- eine der Fig. 1 entsprechende schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Durchführung
einer Erweiterungsbohrung mit einem erfindungsgemäßen Bohrkopf,
- Fig. 3
- eine vergrößerte Darstellung des erfindungsgemäßen Bohrkopfes im Bohrloch in geschnittener
Darstellung,
- Fig. 4
- eine Darstellung des Bohrkopfes aus Fig. 3, wobei die Fließrichtung der verschiedenen
Medien dargestellt ist,
- Fig. 5
- eine vergrößerte Darstellung des in Zugrichtung hinteren Endes des Bohrkopfes aus
den Fig. 3 und 4.
[0027] In Fig. 1 ist die Funktionsweise des Richtungsbohrens zu erkennen. Mit einer Vortriebsmaschine
1 wird zur Erzeugung einer Pilotbohrung ein Richtungs-Bohrkopf 2 mittels eines Richtungs-Bohrgestänges
3 in einem Winkel in das Erdreich eingetrieben. Das Richtungs-Bohrgestänge 3 ist auf
einem schienengeführten Schlitten der Vortriebsmaschine 1 gelagert und wird mit einem
Linearantrieb in das Erdreich getrieben. Nach einem Vortrieb um eine bestimmte Strecke
wird an das Richtungs-Bohrgestänge 3 ein neuer Abschnitt des Richtungs-Bohrgestänges
3 angefügt und der Schlitten zurückgezogen, um das verlängerte Richtungs-Bohrgestänge
3 weiter vorzutreiben.
[0028] In der Nähe des Richtungs-Bohrkopfes 2 ist eine üblicherweise magnetische Sonde 4
angeordnet, die es erlaubt, über ein Navigationssystem und eine Monitoreinheit jeweils
die genaue Position des Richtungs-Bohrkopfes 2 zu ermitteln. Die Vortriebsmaschine
1 weist ferner einen Drehantrieb 7 auf, mit dem das Richtungs-Bohrgestänge 3 um seine
Längsachse gedreht und in einer bestimmten Winkelstellung arretiert werden kann. Auf
diese Weise kann die Ebene des Krümmungsradius der erzeugten Bohrung in beliebige
Richtungen geneigt werden. Die Pilotbohrung kann somit weitgehend parallel zur Erdoberfläche
in beliebige Richtungen geführt werden. Insbesondere kann die Bohrung - wie in Fig.
1 erkennbar - mit einem großen Krümmungsradius von einer Eintrittsöffnung in das Erdreich
bis zu einer Austrittsöffnung geführt werden, so daß ohne einen offenen Verbau Hindernisse
wie Gebäude, Gewässer oder Verkehrsflächen überwunden werden können. Wenn gerade Bohrlochabschnitte
realisiert werden sollen, wird der Richtungs-Bohrkopf 2 gleichmäßig um seine Achse
gedreht.
[0029] Eine Pump- und Mischeinheit 5 für ein Spülmedium, auch Stützflüssigkeit genannt,
welches aus einem Gemisch aus Bentonit und Wasser besteht, ist mit dem Richtungs-Bohrgestänge
3 verbunden. Die Stützflüssigkeit wird unter hohem Druck in das Richtungs-Bohrgestänge
3 geleitet und tritt aus Spüldüsen in dem Richtungs-Bohrkopf 2 aus. Hierdurch wird
der Materialabtrag im Bereich des Richtungs-Bohrkopfes 2 bewirkt. Das Bentonit in
der Stützflüssigkeit legt sich anschließend in den Ringspalt zwischen dem Richtungs-Bohrgestänge
3 und dem Bohrloch. Hierdurch wird einerseits das erzeugte Bohrloch gestützt und andererseits
ein recht reibungsarmer Gleitfilm erzeugt, der den Widerstand gegen den Vortrieb des
Richtungs-Bohrgestänges 3 reduziert.
[0030] Der wesentliche Anteil des Materialabtrags während des Richtungsbohrens wird durch
das aus den Spüldüsen des Richtungs-Bohrkopfes 2 austretende Spülmedium bewirkt. Insbesondere
in härterem Gestein wird der Materialabtrag durch auf den Richtungs-Bohrkopf 2 ausgeübte
Schlagkräfte und ggf. kontinuierliche schnelle Rotationsbewegungen erhöht. Ein Richtungs-Bohrkopf
2 mit integriertem Schlaghammer ist beispielsweise aus dem Dokument DE 199 46 587
A1 bekannt. Die oben genannte unveröffentlichte Europäische Patentanmeldung mit der
Anmeldenummer 01 201 167.2 zeigt einen Richtungs-Bohrkopf 2 bei dem das Richtungs-Bohrgestänge
3 hohl ist und ein Schlaggestänge führt, über welches Schläge von einem äußeren Schlagwerk
auf den Richtungs-Bohrkopf 2 übertragen werden können.
[0031] Nach der Fertigstellung der Pilotbohrung wird der Richtungs-Bohrkopf 2, der aus der
Austrittsöffnung der Bohrung herausgetreten ist, vom Richtungs-Bohrgestänge 3 entfernt.
Anschließend kann ein erfindungsgemäßer Erweiterungs-Bohrkopf 6 - nachfolgend nur
Bohrkopf genannt - an dem hohlen Richtungs-Bohrgestänge 3 gemäß der genannten Europäischen
Patentanmeldung befestigt werden, welcher anschließend durch die Pilotbohrung hindurchgezogen
wird. Dabei dient der Linearantrieb der Vortriebsmaschine zum Aufbringen der Zugkräfte.
Ferner wird der Drehantrieb 7 dazu verwendet, eine Drehbewegung auf den Bohrkopf 6
zu übertragen. An dem Ende des von dem Richtungs-Bohrgestänge gebildeten Außengestänge
3 nahe dem Erweiterungs-Bohrkopf 6 ist nach wie vor der Sensor 4 für die Positionsbestimmung
angeordnet. In das Außengestänge 3 ist ein inneres Bohrgestänge 8 eingefügt, durch
welches zum einen die Drehkräfte auf den Bohrkopf 6 übertragen und zum anderen ein
Antriebsmedium 9 (vgl. Fig. 4) zum Bohrkopf 6 geleitet wird. Das Antriebsmedium 9
ist üblicherweise Druckluft, kann aber auch aus anderen geeigneten fließfähigen Medien
bestehen.
[0032] An das freie Ende des gezogenen Bohrkopfs 6 ist ein Stützrohr 10 angeschlossen, welches
während der Herstellung der Erweiterungsbohrung mit dem Bohrkopf 6 in das entstehende
Bohrloch eingezogen wird. Dabei wird zur Herstellung der Erweiterungsbohrung ein Stützmedium
11 (vgl. Fig. 3 und 4) in das Stützrohr 10 eingeleitet. Aus diesem Grund ist bei der
Herstellung der Erweiterungsbohrung die Pump- und Mischeinheit 5 für das Stützmedium
11 nahe dem Ort angeordnet, an dem das Stützrohr 10 aus dem Bohrloch austritt.
[0033] Die Fig. 3 zeigt den in dem Bohrloch befindlichen Bohrkopf 6 in vergrößerter Darstellung.
Der Bohrkopf 6 umfaßt einen Bohrmeißel 12 an seinem dem Bohrgestänge 8 zugewandten
Ende. Da der Bohrkopf 6 mit dem Bohrmeißel 12 mittels des Bohrgestänges 8 durch das
Bohrloch in eine durch einen Pfeil dargestellten Richtung X gezogen wird, ist die
in Zugrichtung X weisende freie Stirnfläche des Bohrmeißels 12 die Bohrkrone 13, welche
den Materialabtrag im Grund des Bohrloches bewirkt.
[0034] Durch das innere Bohrgestänge 8, welches den Bohrmeißel 6 bis zu seinem hinteren
Ende hindurchragt, wird ein Antriebsmedium 9 geleitet, welches einen Schlagkolben
14 treibt, der auf die gegenüber der Bohrkrone 13 liegende Rückseite des Bohrmeißels
12 schlägt. Am Ende des Bohrgestänges 8 ist ein Verschlußdeckel 15 aufgeschraubt,
der das Bohrgestänge 8 verschließt und die Zugkräfte auf die Bohrkrone 13 überträgt.
Auf den Verschlußdeckel 15 ist außen eine Verbindungshülse 16 aufgeschraubt, die an
ihrem in Zugrichtung X vorderen Ende ein elastisches Dämpfungselement 17 trägt. Gegen
dieses Dämpfungselement 17 stützt sich über ein Zwischenstück 18 die Bohrkrone 12
ab. Die Bohrkrone 12 selbst ist gegenüber dem Bohrgestänge 8 und vorzugsweise auch
dem Zwischenstück 18 um eine gewisse Strecke in axialer Richtung verschiebbar gehalten.
Somit werden die Schläge des Schlagkolbens 14, der innerhalb des Zwischenstücks 18
des Bohrkopfes angeordnet ist und das Bohrgestänge 8 umgibt, ausschließlich in die
Bohrkrone 13 und nicht in das Bohrgestänge 8 eingeleitet.
[0035] Für den Antrieb des Schlagkolbens 14 sind in dem Verschlußdeckel 15 Strömungskanäle
19 angeordnet, welche den Durchtritt des Antriebsmediums 9 durch weitere Strömungskanäle
20,21 des Bohrkopfes 6 hindurch bis in den Ringraum 22 ermöglicht, in dem der Schlagkolben
14 geführt ist. Die pneumatische Steuerung des Schlagkolbens 14 eines Imlochhammers
ist dem Fachmann gut bekannt und wird hier nicht näher beschrieben.
[0036] Das für den Antrieb des Schlagkolbens 14 verwendete Antriebsmediums 9 strömt durch
mehrere Strömungskanäle 23 in dem Bohrmeißel 12 zu dessen in Zugrichtung X vorderer
Stirnfläche, welche die Bohrkrone 13 bildet. Das Antriebsmedium 9 weist gegenüber
der Atmosphäre einen Überdruck auf, so daß es von dem Bereich vor der Bohrkrone 13
gemeinsam mit dem Bohrgut 24 in eine ringförmige Eintrittsöffnung 25 eintritt, die
zwischen dem inneren Bohrgestänge 8 und dem Außengestänge 3 in einem Abstand zur Bohrkrone
13 angeordnet ist. Anschließend kann das Antriebsmedium 9 gemeinsam mit dem Bohrgut
24 durch den Ringraum zwischen Bohrgestänge 8 und Außengestänge 3 strömen, bis es
durch Austrittsöffnungen 26 am Ende des Außengestänges 3 außerhalb des Bohrlochs austritt.
[0037] Die Austrittsöffnungen 26 sind an einem gemeinsamen Kupplungselement 27 angeordnet,
welches sowohl das innere Bohrgestänge 8 als auch das Außengestänge 3 trägt. Über
eine Ringdichtung 28 ist eine Zufuhrleitung 29 für das Antriebsmedium 9 an dem Kupplungselement
27 angeschlossen. Eintrittskanäle 30, die in die Ringdichtung 28 münden, ermöglichen
das Einströmen des Antriebsmediums 9 in das Innere des inneren Bohrgestänges 8.
[0038] Das Kupplungselement 27 ist mit dem Drehantrieb 7 und dem Linearantrieb der Vortriebsmaschine
1 (vgl. Fig. 2) verbunden und überträgt die Zug- und Drehkräfte auf das innere Bohrgestänge
8 und das Außengestänge 3.
[0039] Somit ist zu erkennen, daß durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Bohrvorrichtung
der Abtransport des Antriebsmediums aus dem Bohrloch durch das doppelwandige Gestänge
hindurch möglich ist, ohne ein Ausströmen außerhalb des Bohrgestänges durch das Bohrloch
selbst zu erfordern. Dies ist insbesondere in dem Fall des beschriebenen Richtungsbohrens
sehr wichtig, da - wie nachfolgend beschrieben - die Wände der Bohrung über ein Stützmedium
abgestützt werden, welches durch das Antriebsmedium 9 nicht ausgeblasen werden darf.
Da der Kanal für das Ausblasen des Antriebsmediums in dem Gestänge der Bohrvorrichtung
verwirklicht ist, kann das Gestänge bündig gegen das zu erweiternde Bohrloch anliegen.
Somit muß der Bohrkopf 6 nicht innerhalb des zu erweiternden Bohrlochs zentriert oder
geführt werden.
[0040] Wie erwähnt, wird vorzugsweise die erweiterte Bohrung durch ein gemeinsam mit dem
Bohrkopf 6 durch das Bohrloch gezogenes Stützrohr 10 ausgekleidet. Aus diesem Grund
ist mit dem Verschlußdeckel 15 am Ende des Bohrgestänges 8 eine Zugglocke 31 fest
verbunden, die über ein Wälzlager 32 von der Drehbewegung des Bohrkopfes 6 entkoppelt
ist. Über ein Zugelement 32 ist eine Kopfplatte 33 mit der Zugglocke 31 verbunden.
An der Kopfplatte 33 ist das Stützrohr 10 z. B. über eine Gewindeverbindung befestigt.
[0041] Durch das Stützrohr 10 wird die Stützflüssigkeit 11 (bestehend aus einem Bentonit/Wassergemisch)
in das Bohrloch geleitet. Die Kopfplatte 33 weist mehrere Ausströmkanäle 34 für die
Stützflüssigkeit 11 auf. Die in Zugrichtung X vordere Oberfläche der Kopfplatte 33,
welche zur Zugglocke 31 hin weist, ist konisch ausgebildet, um das Verdrängen der
Stützflüssigkeit 11 in dem Bereich vor der Kopfplatte 33 zur Wandung des Bohrlochs
hin zu begünstigen. So wird eine leicht verdichtete Bentonitschicht zwischen der Wandung
des Stützrohres 10 und dem Erdreich geschaffen, welche aufgrund ihrer gelartigen Konsistenz
die Reibung zwischen Stützrohr 10 und Erdreich reduziert.
Bezugszeichenliste:
[0042]
- 1
- Vortriebsmaschine
- 2
- Richtungs-Bohrkopf
- 3
- Richtungs-Bohrgestänge, Außengestänge
- 4
- Magnetsonde
- 5
- Pump- und Mischeinheit
- 6
- Bohrkopf
- 7
- Drehantrieb
- 8
- inneres Bohrgestänge
- 9
- Antriebsmedium
- 10
- Stützrohr
- 11
- Stützmedium
- 12
- Bohrmeißel
- 13
- Bohrkrone
- 14
- Schlagkolben
- 15
- Verschlußdeckel
- 16
- Verbindungshülse
- 17
- Dämpfungselement
- 18
- Zwischenstück
- 19
- Strömungskanal
- 20
- Strömungskanal
- 21
- Strömungskanal
- 22
- Ringraum
- 23
- Strömungskanal
- 24
- Bohrgut
- 25
- Eintrittsöffnung
- 26
- Austrittsöffnung
- 27
- Kupplungselement
- 28
- Ringdichtung
- 29
- Zufuhrleitung
- 30
- Eintrittskanal
- 31
- Zugglocke
- 32
- Zugelement
- 33
- Kopfplatte
- 34
- Ausströmkanal
- X
- Zugrichtung
1. Bohrvorrichtung zum Aufweiten einer Erdbohrung, mit
- einem Bohrkopf (6), der einen Bohrmeißel (12) aufweist,
- einem Schlagkolben (14), der durch ein Antriebsmedium (9) angetrieben wird und auf
den Bohrmeißel (12) schlägt,
- einem hohlen Bohrgestänge (8), an dem der Bohrkopf (6) befestigt ist und durch dessen
Hohlraum das Antriebsmedium (9) zu dem Schlagkolben (14) geführt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Bohrgestänge (8) von einem hohlen Außengestänge (3) umgeben ist, welches einen
das Bohrgestänge (8) umgebenden Ringraum einschließt, durch den das Antriebsmedium
(9) aus dem Bohrloch herausgeführt wird.
2. Bohrvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Bohrgestänge (8) durch den Bohrkopf (6) hindurch erstreckt.
3. Bohrvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlagkolben (14) ringförmig ausgebildet ist und von dem Bohrgestänge (8) durchragt
wird.
4. Bohrvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Bohrkrone (13) an der von dem Ende des Bohrgestänges (8) abgewandten Seite des
Bohrkopfes (6) angeordnet ist.
5. Bohrvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Außengestänge (3) nahe der Bohrkrone (13) mindestens eine Eintrittsöffnung (25)
für den Eintritt des Antriebsmediums (9), gegebenenfalls gemeinsam mit dem Bohrgut
(24), aufweist.
6. Bohrvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der Bohrkrone (13) mindestens eine Austrittsöffnung für das Antriebsmedium (9)
angeordnet sind.
7. Bohrvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrkrone (13) drehfest mit dem Bohrgestänge (8) verbunden ist und daß das Bohrgestänge
(8) außerhalb des Bohrlochs drehfest mit einem Drehantrieb (7) verbunden sind.
8. Bohrvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrkrone (13) drehfest mit dem Außengestänge (3) verbunden ist und daß das Außengestänge
(3) außerhalb des Bohrlochs drehfest mit einem Drehantrieb (7) verbunden sind.
9. Bohrvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Bohrgestänge (8) außerhalb des Bohrlochs mit einem Linearantrieb verbunden ist,
der das Bohrgestänge (8) durch das Bohrloch zieht.
10. Bohrvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrkrone (13) über ein elastisches Dämpfungselement (17) in axialer Richtung
beweglich mit dem Bohrgestänge (8) verbunden ist.
11. Bohrvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an dem im Bohrloch befindlichen Ende des Bohrgestänges (8) ein Verbindungselement
(31,32,33) angebracht ist, an dem ein Stützrohr (10) befestigt ist.
12. Bohrvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützrohr (10) von der Drehbewegung des Bohrgestänges (8) entkoppelt ist.
13. Bohrvorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungselement eine Kopfplatte (33) zum Verschließen des Stützrohres (10)
aufweist.
14. Bohrvorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Kopfplatte (33) mindestens einen Ausströmkanal (24) für ein durch das Stützrohr
(10) zugeführtes Stützmedium (11) aufweist.
15. Bohrvorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die zum Bohrgestänge (8) weisende Oberfläche der Kopfplatte (33) zumindest im äußeren
Bereich ihres Umfangs schräg zur radialen Richtung des Bohrgestänges (8) verläuft.
16. Verfahren zur Aufweitung eines bestehenden Bohrlochs, bei dem ein Bohrkopf (6) an
einem in das Bohrloch eingebrachten, hohlen Bohrgestänge (8) befestigt und durch das
Bohrloch gezogen wird, wobei auf einen Bohrmeißel (12) des Bohrkopfs (6) während des
Bohrens ein Schlagkolben (14) schlägt, der durch ein Antriebsmedium (9) angetrieben
wird, welches durch das hohle Bohrgestänge (8) zugeführt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß gemeinsam mit dem Bohrgestänge (8) ein dieses umgebendes Außengestänge (3) durch
das Bohrloch gezogen wird, wobei zwischen dem Außengestänge (3) und dem Bohrgestänge
(8) ein Ringraum eingeschlossen wird, und daß das Antriebsmedium (9) durch diesen
Ringraum hindurch aus dem Bohrloch herausgeführt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Außengestänge (3) derart in das Bohrloch eingebracht wird, daß es bündig gegen
die Wandung des Bohrlochs anliegt.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß zum Einbringen des Außengestänges (3) in das Bohrloch ein lenkbarer Richtungs-Bohrkopf
(2) an dessen Ende befestigt wird.
19. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß beim Einbringen des Außengestänges (3) ein Stützmedium in das von dem Richtungs-Bohrkopf
(2) erzeugte Bohrloch eingebracht wird, welches eine bündig gegen das Außengestänge
(3) anliegende Bohrlochwandung bildet.
20. Verfahren nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß während des Bohrens mit dem Richtungs-Bohrkopf (2) ein innerhalb des Außengestänges
(3) verlaufendes Schlaggestänge Schläge auf den Richtungs-Bohrkopf (2) überträgt und
daß vor dem Einbringen des inneren Bohrgestänges (8) das Schlaggestänge aus dem Außengestänge
(3) ausgetrieben wird.
21. Bohrvorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß an der dem Bohrgestänge (8) gegenüberliegenden Seite des Bohrkopfes (6) ein Stützrohr
(10) befestigt wird, welches gemeinsam mit dem Bohrkopf (6) durch das erweiterte Bohrloch
gezogen wird.
22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß durch das Stützrohr (10) hindurch ein Stützmedium (11) in das Bohrloch geleitet wird,
welches am Ende des Stützrohres (10) nahe dem Bohrkopf (6) austritt.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß der Bohrkopf (6) durch einen Drehantrieb (7) über mindestens eines der Gestänge (3,8)
in Drehung versetzt wird.
24. Verfahren nach Anspruch 21 und 23, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützrohr (10) von der Drehbewegung des Gestänges (3,8) entkoppelt wird.