[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer Flachrohranschlussstruktur
mit einem Anschlussraumbauteil und mindestens zwei Flachrohrteilen, die in das Anschlussraumbauteil
mit einander flachseitig benachbarten Endabschnitten münden, für einen Wärmeübertrager.
[0002] Wärmeübertrager mit einer derartigen Flachrohranschlussstruktur werden beispielsweise
als Verdampfer sowie Kondensatoren/Gaskühler in Fahrzeug-Klimaanlagen eingesetzt,
die mit Kohlendioxid oder einem anderen Kältemittel arbeiten, wobei der Wärmeübertrager
typischerweise einen Rohrblock aus mehreren geradlinigen Flachrohren oder aus einem
oder mehreren serpentinenförmigen Flachrohren aufweist.
[0003] In den älteren deutschen Patentanmeldungen 100 49 256.8 und 101 05 201.2 sind verschiedene
Wärmeübertrager insbesondere in Serpentinenbauweise mit Flachrohranschlussstrukturen
der eingangs genannten Art beschrieben, bei den zwei Serpentinen-Flachrohre mit flachseitig
gegeneinander anliegenden Enden in ein jeweiliges Sammelrohr münden, um ein Kältemittel
parallel in die Flachrohre hinein und aus den Flachrohren heraus zu leiten. Des weiteren
sind dort Beispiele von Serpentinen-Wärmeübertragerblöcken gezeigt, bei denen je zwei
benachbarte Mehrkanal-Serpentinenflachrohre mit flachseitig gegeneinander anliegenden
Endabschnitten in ein Umlenkrohrstück münden. Mit ihrem anderen Ende münden die Serpentinenflachrohre
in ein quergeteiltes Sammelrohrstück, dessen eine Hälfte als Verteiler zur Einspeisung
des Kältemittels in einen Teil der Kanäle jedes Flachrohrs und dessen andere Hälfte
als Sammler fungiert, in den die anderen Kanäle jedes Flachrohrs münden. In den Umlenkrohrstücken
wird daher das Kältemittel in Blocktiefenrichtung von den einen in die anderen Kanäle
des jeweiligen Flachrohrs umgelenkt. Zur Herstellung dieser Strukturen zum Anschluss
je zweier benachbarter Serpentinen-Flachrohre an ein Sammelrohrstück oder Umlenkrohrstück
werden die beiden Serpentinen-Flachrohre als separate Bauteile vorgefertigt, mit je
einem geradlinigen Flachrohrendteil flachseitig aneinandergelegt und mit den aneinandergelegten
Enden in das Sammel- bzw. Umlenkrohrstück eingefügt und dichtgelötet.
[0004] Der Erfindung liegt als technisches Problem die Bereitstellung eines Verfahrens zugrunde,
mit dem sich Flachrohranschlussstrukturen der besagten Art, bei der mindestens zwei
Flachrohrteile mit flachseitig benachbarten Endabschnitten in ein Anschlussraumbauteil
münden, mit vergleichsweise geringem Aufwand prozesssicher und zuverlässig fluiddicht
herstellen lassen.
[0005] Die Erfindung löst dieses Problem durch die Bereitstellung eines Herstellungsverfahrens
mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Bei diesem Verfahren werden die in das Anschlussraumbauteil
mündenden beiden Flachrohrstücke aus einem mindestens einmal umgebogenen Flachrohrrohling
gefertigt, wobei quer über den Außenradius des wenigstens einen Bogens des Flachrohrrohlings
hinweg eine Sollrisslinie eingebracht und anschließend ein Umformvorgang durchgeführt
wird, bei dem der Bogen zusammengedrückt wird, wodurch das Flachrohr am Bogenaußenradius
entlang der Sollrisslinie aufreisst, so dass Mündungsöffnungen für den oder die Kanäle
des ein- oder mehrkanaligen Flachrohrrohlings entstehen.Anschließend wird das Anschlussraumbauteil
fluiddicht über den zusammengedrückten und am Außenradius aufgerissenen Bogen aufgebracht.
Somit münden die sich an den Bogen anschließenden beiden Flachrohrabschnitte mit den
beiden flachseitig benachbarten Bogenteilen als Endabschnitte in das Anschlussraumbauteil.
Mit anderen Worten entstehen auf diese Weise aus jedem Strömungskanal des Flachrohrrohlings
zwei Kanäle, die über die zugehörige aufgerissene Mündungsöffnung strömungstechnisch
parallel in einen vom Anschlussraumteil definierten Anschlussraum münden.
[0006] Da die beiden über den zusammengedrückten und außenseitig aufgerissenen Bogen in
das Anschlussraumbeil mündenden Flachrohrteile bogeninnenseitig einstückig miteinander
in Verbindung bleiben, ist die Handhabung beim Aufbauen und Zusammenfügen dieser Flachrohranschlussstruktur
im Vergleich zur Handhabung zweier separater Flachrohrteile vereinfacht. Ein weiterer
Vorteil dieses Herstellungsverfahrens besteht darin, dass das Öffnen des Rohrbogens
am Außenradius spanlos erfolgt, so dass keine unerwünschten Späne in den Kältemittelkreislauf
gelangen können bzw. eine Entfernung von Spänen entfallen kann. Zudem stellt dieses
Herstellungsverfahren sehr einfach eine Anschlagbegrenzung für die Einstecktiefe der
in das Anschlussraumteil eingesteckten Flachrohrteile zur Verfügung, indem der sich
verbreiternde Übergang vom zusammengedrückten Bogen zu den beiden anschließenden Flachrohrabschnitten
als Anschlag für das aufgebrachte Anschlussraumteil verwendet werden kann, d.h. die
Länge des zusammengedrückten Bogenbereichs wird kleiner gewählt als die Abmessung
des Anschlussraumbauteils in der Flachrohreinsteckrichtung.
[0007] In einer Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 2 werden die beiden Bogenhälften
beim Umfangvorgang geradegebogen und zusammengedrückt, bis sie sich berührend aneinander
liegen. Das direkte gegeneinander Anliegen der beiden Endabschnitte mit ihrem Flachseiten
wirkt formstabilisierend und raumsparend, insbesondere minimiert diese Maßnahme die
Breite bzw. Höhe des Einsteckschlitzes am Anschlussraumbauteil auf allenfalls geringfügig
mehr als die doppelte Dicke bzw. Höhe des Flachrohrs.
[0008] In einer Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 3 werden die an den Bogen anschließenden
beiden Flachrohrabschnitte beim Umformvorgang durch ein zwischengefügtes Abstandselement
auf Abstand gehalten. Dies ermöglicht beim Aufbau eines Flachrohrblocks in einfacher
Weise die Einhaltung eines definierten Abstandes der im Block benachbarten, geradlinigen
Flachrohrmittelabschnitte, die von entsprechenden Abschnitten geradliniger oder serpentinenförmiger
Flachrohre gebildet sein können.
[0009] In einer Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 4 wird als Anschlussraumbauteil
ein Sammelrohr verwendet, das einen gemeinsamen, vorzugsweise über die gesamte Sammelrohrlänge
durchgehenden Längsschlitz zum Einstecken mehrerer nebeneinanderliegender Paare von
aneinanderliegenden Flachrohrteil-Endabschnitten aufweist, was das Aufbauen und Zusammenfügen
der Flachrohranschlussstruktur und eines diese verwendenden, gesamten Wärmeübertrager-Flachrohrblocks
weiter erleichtert. Zudem ist ein Sammelrohr mit gemeinsamem Längsschlitz für die
darin einzufügenden Flachrohrstücke einfacher zu fertigen als ein Sammelrohr mit je
einem Einsteckschlitz für jedes Flachrohrteil. Außerdem müssen bei Verwendung eines
gemeinsamen und erst recht eines durchgehenden Sammelrohr-Längsschlitzes keine so
genauen Fertigungstoleranzen eingehalten werden wie im Fall von einzelnen Einsteckschlitzen
für je zwei mit flachseitig benachbarten Endabschnitten einzusteckenden Flachrohrteile.
[0010] In einer Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 5 wird vor Durchführen des Umformvorgangs
Lotmaterial in den Bogeninnenbereich eingelegt, z.B. in Form eines Lotblechs oder
einer Lotfolie. Das Lotmaterial wird beim Umformvorgang durch das Zusammendrücken
des Bogens von den Bogenteilen fixiert und steht dann in diesem Bereich zum Dichtlöten
während eines anschließenden Lötvorgangs zur Verfügung.
[0011] Eine Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 6 hat den Vorteil, dass während des
Prozessschrittes zum Einbringen der Sollrisslinie gleichzeitig und damit ohne signifikanten
Mehraufwand Lotflussstopprillen eingebracht werden, mit denen ein Wegfließen von Lot
aus dem Bereich der Fügestelle gestoppt oder jedenfalls vermindert werden kann.
[0012] Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt
und wird nachfolgend beschrieben. Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- eine ausschnittweise Seitenansicht eines umgebogenen Flachrohrrohlings während des
Einbringens einer Sollrisslinie am Bogenaußenradius,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf den Flachrohrbogen entlang des Pfeils II von Fig. 1,
- Fig. 3
- eine schematische Seitenansicht des Flachrohrrohlings nach Einbringen der Sollrisslinie
und Verbringen in ein Umformwerkzeug,
- Fig. 4
- die Ansicht von Fig. 3 nach Durchführung des Umformvorgangs,
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf den Flachrohrbogen entsprechend Fig. 2, jedoch nach beendetem
Umformvorgang und
- Fig. 6
- eine Seitenansicht der durch Aufbringen eines Sammelrohrs auf den umgeformten Flachrohrbogen
fertiggestellten Flachrohranschlussstruktur.
[0013] In den Fig. 1 bis 6 ist ein Beispiel eines Verfahrens zur Herstellung einer Flachrohranschlussstruktur
in aufeinanderfolgenden Prozessschritten veranschaulicht, wie sie insbesondere für
Wärmeübertrager von Fahrzeug-Klimaanlagen verwendbar ist, die mit Kohlendioxid oder
einem anderen Kältemittel arbeiten.
[0014] Fig. 1 illustriert einen anfänglichen Verfahrensschritt, bei dem ein umgebogener
Flachrohrrohling 1 mit wenigstens einem Bogen 2 bereitgestellt wird. Hierbei kann
es sich um einen Serpentinen-Flachrohrrohling mit mehreren Bögen oder auch nur um
einen U-förmigen Flachrohrrohling mit einem einzigen Bogen handeln, wobei in Fig.
1 der Übersichtlichkeit halber von dem Flachrohrrohling 1 nur ein Bogen und die beiden
anschließenden, geradlinigen Flachrohrabschnitte 1a, 1b explizit gezeigt sind. Wie
in Fig. 1 weiter angedeutet, wird in den Außenradius des Bogens 2 mittig eine sich
über die gesamte Flachrohrbreite erstreckende, quer verlaufende Sollrisslinie mittels
eines Dorns 3 oder einer Nadel eingebracht. Fig. 2 zeigt in der Draufsicht auf den
Bogen 2 die durch das Anritzen bogenaußenseitig erzeugte Sollrisslinie 4.
[0015] Fig. 3 veranschaulicht das Verbringen des so bearbeiteten Flachrohrrohlings 1 in
ein Umformwerkzeug, von dem schematisch lediglich zwei hier interessierende Pressbacken
5, 6 wiedergegeben sind. Der Flachrohrrohling 1 wird so weit in das Presswerkzeug
eingebracht, dass sich nur sein Bogen 2 mit der außenseitigen Sollrisslinie 4 zwischen
den Pressbacken 5, 6 befindet. Die beiden an den Bogen 2 anschließenden, geradlinigen
Flachrohrabschnitte 1a, 1b werden durch einen zwischengefügten Abstandsblock 7 abgestützt
und auf Abstand gehalten. In den Bereich der Bogeninnenseite wird ein Lotblech 8 eingelegt.
Dann wird das Presswerkzeug aktiviert, d.h. die beiden Pressbacken 5, 6 bewegen sich
aufeinander zu, wie mit entsprechenden Pfeilen angedeutet.
[0016] Dieser Pressvorgang wird beendet, wenn die beiden Hälften 2a, 2b des Bogens 2 durch
die Wirkung der Pressbacken 5, 6 geradegebogen sind und mit ihren Flachseiten gegeneinander
anliegen, wobei sie das eingebrachte Lotblech 8 zwischen sich fixiert halten. Fig.
4 veranschaulicht diese Situation am Ende des Pressvorgangs.
[0017] Durch diesen Umformvorgang reisst das Flachrohr 1 am Bogenaußenradius während des
Zusammendrückens des Bogens 2 entlang der zuvor eingebrachten Sollrisslinie 4 auf.
Dies hat zur Folge, dass dort jeder Strömungskanal des Flachrohrrohlings 1 unter Bildung
einer entsprechenden Mündungsöffnung nach außen aufbricht. In der Draufsicht von Fig.
5 auf den umgeformten Flachrohrbogenbereich sind die zu in diesem Beispiel acht Strömungskanälen
gehörigen acht Mündungsöffnungen 9 zu erkennen.
[0018] Beim Umformen kann es zu einem seitlichen Hinausdrücken von Rohrmaterial unter Bildung
je eines Wulstes oberhalb und unterhalb der Ebene der Sollrisslinie 4 auf den beiden
Seiten der geradegebogenen Flachrohrhälften 2a, 2b kommen. Wenn dies stört, z.B. weil
mehrere Flachrohre eng aneinanderliegend in einen durchgehenden Längsschlitz eines
Sammelrohrs eingefügt werden sollen, kann diese seitliche Wulstbildung dadurch unterdrückt
werden, dass seitliche Flanken an jedem der beiden Pressbacken 5, 6 mit einem im wesentlichen
der Flachrohrbreite entsprechenden Abstand vorgesehen werden, die ein seitliches Ausweichen
von Rohrmaterial beim Umformvorgang unterbinden. Die Flanken stehen dabei im wesentlichen
um die Flachrohrdicke vor, so dass sie einerseits den Umformvorgang nicht behindern
und andererseits die jeweils seitengleichen Flanken beider Pressbacken 5, 6 in der
in Fig. 4 gezeigten Endstellung des Presswerkzeugs gegeneinander anliegen und das
seitliche Hinausdrücken von Rohrmaterial verhindern. Mit anderen Worten wird dadurch
ein Kalibriervorgang realisiert, der gemeinsam mit dem Umformvorgang erfolgt oder
sich an diesen anschließt und mit dem die Flachrohrendabschnitte 2a, 2b breiten- und
höhenmäßig kalibriert werden.
[0019] Der in den Fig. 4 und 5 gezeigte Teil des umgeformten Flachrohrrohlings beinhaltet
folglich zwei mehrkanalige Flachrohrteile 10, 11, die jeweils einen geradlinigen Flachrohrabschnitt
1a, 1b und die zugehörige, geradegebogene Bogenhälfte 2a, 2b beinhalten und über den
nicht aufgerissenen Bogeninnenradius einstückig miteinander verbunden sind. Dabei
bilden die beiden Übergangsbereiche 12, 13 zwischen dem jeweiligen Endabschnitt 2a,
2b und dem jeweiligen Mittelabschnitt 1a, 1b einen Schulterbereich, dessen Außenabmessung
senkrecht zur Flachrohrebene von der doppelten Flachrohrdicke im Endabschnittbereich
um die Höhe des Abstandsblocks 7 im Mittelabschnittbereich zunimmt, wobei die Höhe
des Abstandsblocks 7 den bleibenden Abstand der Flachrohrmittelabschnitte 1a, 1b für
einen späteren Einbau der Flachrohrteile 10, 11 in einen Wärmeübertrager-Flachrohrblock
definiert und dementsprechend gewählt wird.
[0020] Nach beendetem Umformvorgang werden die Pressbacken 5, 6 gelöst, das umgeformte Flachrohr
wird entnommen, und der Abstandsblock 7 wird entfernt. Dann wird auf den umgeformten
Endabschnitt mit den beiden geradegebogenen Bogenhälften 2a, 2b ein einschlitziges
Sammelrohr 14 aufgeschoben. Anschließend wird die dergestalt vorgefertigte Flachrohranschlussstruktur
durch einen herkömmlichen Lötvorgang dichtgelötet, vorzugsweise in einem gemeinsamen
Lötvorgang, bei dem auch die übrigen Lötverbindungen eines Wärmeübertrager-Flachrohrblockaufbaus
hergestellt werden, in welchem die Anschlussstruktur verwendet wird.
[0021] Das zwischen den geradegebogenen Bogenhälften 2a, 2b fixierte Lotblech 8 dient zur
Lotversorgung beim Dichtlöten. Um einen Lotfluss von der Fügestelle weg während des
Lötvorgangs zu vermeiden bzw. zu vermindern, werden optional entsprechende Lötflussstopprillen
18 vorgesehen, die bevorzugt ohne größeren Mehraufwand in den Rohrbogenbereich oder
den angrenzenden Teil der geradlinigen Rohrmittelabschnitte 1a, 1b während des Verfahrensschrittes
eingebracht werden können, in welchem durch den Ritzdorn 3 bzw. die Ritznadel die
Sollrisslinie 4 eingebracht wird. Im gezeigten Beispiel werden je drei Lötflussstopprillen
18 außen- und innenseitig durch ein entsprechendes Ritzwerkzeug 19, siehe Fig. 1,
in einen Rohrbereich eingebracht, der sich im fertigen Rohrblock zwischen den geradegebogenen
Bogenhälften 2a, 2b einerseits und einer Wellrippe andererseits befindet, die jeweils
zwischen die Flachrohrmittelabschnitte eingefügt ist.
[0022] Bevorzugt besitzt das Sammelrohr 14 einen aus Fig. 6 ersichtlichen Q-förmigen Querschnitt,
d.h. die den durchgehenden Längsschlitz begrenzenden Längskanten 15, 16 sind voneinander
weg etwas aufgeweitet und erleichtern so das Aufschieben des Sammelrohrs 14 bzw. das
Einfügen des jeweiligen Flachrohrendabschnitts 2a, 2b. Indem das Sammelrohr 14 mit
diesen schlitzbegrenzenden Längskanten 15, 16 gegen den Schulterbereich 12, 13 des
umgeformten Flachrohrs zur Anlage kommt, wird automatisch die Einstecktiefe des die
beiden einstückig verbundenen Flachrohrteile 10, 11 beinhaltenden Flachrohrs begrenzt.
Über eine zugehörige Mündungsöffnung stehen somit je ein Strömungskanal jedes der
beiden mehrkanaligen Flachrohrteile 10, 11 mit einem vom Sammelrohr 14 definierten
Sammelraum 17 in Fluidverbindung.
[0023] Die erfindungsgemäß hergestellte Flachrohranschlussstruktur gemäß Fig. 6 ist beispielsweise
für den eingangs erwähnten Wärmeübertrager vom Serpentinentyp verwendbar, der als
Verdampfer in CO
2-Fahrzeugklimaanlagen zum Einsatz kommt und eine Kältemittelumlenkung in der Blocktiefenrichtung
aufweist, wobei ein oder mehrere von Serpentinenflachrohre in ein quergeteiltes Sammelrohrstück
und/oder in ein ungeteiltes Umlenkrohrstück münden. Sowohl der Anschluss an das quergeteilte
Sammelrohr als auch der Anschluss an das oder die Umlenkrohrstücke ist durch die vorliegende,
erfindungsgemäße Flachrohranschlussstruktur realisierbar. Für das quergeteilte Sammelrohrstück
ist das Sammelrohr 14 gemäß Fig. 6 mit der Modifikation verwendbar, dass es mit einer
entsprechenden Quertrennwand versehen ist. Für die Umlenkrohrstücke ist das ungeteilte
Sammelrohr 14 gemäß Fig. 6 verwendbar.
[0024] Es versteht sich, dass außer dem oben erläuterten Ausführungsbeispiel weitere, modifizierte
Flachrohranschlussstrukturen erfindungsgemäß herstellbar sind. So kann in bestimmten
Anwendungsfällen bereits ein weniger weitgehendes Zusammendrücken der Bogenhälften
genügen, das zum bogenaußenseitigen Aufreißen des Flachrohrs und damit dem Öffnen
des oder der Flachrohrkanäle führt, wobei die Bogenhälften dann noch einen gewissen
Abstand voneinander haben. Weiter versteht sich, dass außer dem gezeigten achtkanaligen
Flachrohr jedes andere herkömmliche, umgebogene Flachrohr mit nur einem Strömungskanal
oder mit einer beliebigen anderen Anzahl von Strömungskanälen verwendbar ist. Des
weiteren versteht sich, dass je nach Bedarf eine beliebige Anzahl von erfindungsgemäß
durch Rohrbogenumformung gebildeten Paaren von Flachrohrteilen nebeneinanderliegend
in den gemeinsamen, vorzugsweise durchgehenden Sammelrohr-Längsschlitz eingefügt sein
können. Alternativ können mehrere Paare von Flachrohrteilen in je einen eigenen von
mehreren Einsteckschlitzen eingefügt sein, die voneinander beabstandet in ein entsprechendes
Sammelrohr eingebracht sind.
[0025] Selbstverständlich kann statt eines Sammelrohrs in entsprechenden Anwendungsfällen
auch irgendein anderes herkömmliches Anschlussraumbauteil verwendet werden, z.B. ein
Anschlusskasten.
[0026] In allen Fällen hat das erfindungsgemäße Verfahren den Vorteil, dass Paare von Flachrohrteilen,
die mit flachseitig benachbarten Endabschnitten in ein Anschlussraumbauteil einzufügen
sind, aus einem einzigen Flachrohrrohling hergestellt werden können und einstückig
miteinander in Verbindung bleiben, wobei ihre Strömungskanäle im Bogenbereich spanlos
durch außenseitiges Aufreißen geöffnet werden. Die zusammenhängenden Flachrohrteile,
die Teile eines geradlinigen Flachrohrs oder eines Serpentinenflachrohrs darstellen
können, sind beim Aufbau eines Flachrohrblocks für einen zugehörigen Wärmeübertrager
vergleichsweise einfach handhabbar, und die Einstecktiefe in das Anschlussraumbauteil
lässt sich automatisch begrenzen. Durch den Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist somit die Schaffung einer kostengünstigen und fertigungssicheren Ausführung der
Kältemittel-Beaufschlagung und -Absaugung eines Wärmeübertragers z.B. vom Serpentinentyp
und bei Bedarf eine kostengünstige Ausführung einer Kältemittelumlenkung in der Rohrblocktiefenrichtung
möglich. Der Serpentinen-Wärmeübertrager kann hierbei unter Verwendung einer einzigen
durchgehenden Flachrohrserpentine aufgebaut werden, er kann jedoch auch aus mehreren
Serpentinensegmenten bestehen, bis hin zu dem Fall, dass das jeweilige Segment nur
aus den zwei durch einen Bogen verbundenen, geraden Abschnitten eines U-förmigen Flachrohrrohlings
besteht.
1. Verfahren zur Herstellung einer Flachrohranschlussstruktur mit einem Anschlussraumbauteil
(14) und mindestens zwei darin mit einander flachseitig benachbarten Endabschnitten
(2a, 2b) mündenden Flachrohrteilen (10, 11) für einen Wärmeübertrager,
gekennzeichnet durch die Schritte:
- Bereitstellen eines Flachrohrs (1) mit wenigstens einem Bogen (2);
- Einbringen einer Sollrisslinie (4) quer über den Außenradius des Bogens hinweg;
- Durchführen eines Umformvorgangs, bei dem der Bogen zusammengedrückt wird und dadurch das Flachrohr am Bogenaußenradius entlang der Sollrisslinie aufreisst; und
- fluiddichtes Aufbringen des Anschlussraumteils (14) über den zusammengedrückten
und am Außenradius aufgerissenen Bogen, so dass dessen beide Bogenteile (2a, 2b) die
zwei flachseitig benachbarten, in das Anschlussraumbauteil mündenden Endabschnitte
bilden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, weiter dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Bogenteile (2a, 2b) beim Umformvorgang geradegebogen werden, bis sie sich
berührend aneinander liegen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, weiter dadurch gekennzeichnet, dass die an den Bogen anschließenden beiden Flachrohrabschnitte (1a, 1b) beim Umformvorgang
durch ein zwischengefügtes Abstandselement (7) auf Abstand gehalten werden.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, weiter dadurch gekennzeichnet, dass über die geradegebogenen Bogenteile ein einschlitziges Sammelrohr (14) als Anschlussraumbauteil
aufgeschoben wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, weiter dadurch gekennzeichnet, dass vor Durchführen des Umformvorgangs ein Lotmaterial (8) in den Bogeninnenbereich eingelegt
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, weiter dadurch gekennzeichnet, dass im Verfahrensschritt des Einbringens der Sollrisslinie eine oder mehrere Lotflussstopprillen
(18) eingebracht werden.