[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gemischsteuerung bei einem Verbrennungsmotor
sowie eine Vorrichtung zu dessen Durchführung.
[0002] Die Gemischsteuerung spielt nicht nur eine wichtige Rolle für das Betriebsverhalten
eines Verbrennungsmotors, sondern ist entscheidend für die Erzielung geringerer Emissionen
von schädlichen Abgasen. So überführt der bei Ottomotoren übliche Dreiwegekatalysator
nur dann zufriedenstellend schädliche Abgase (insbesondere Kohlenwasserstoffe, Kohlenmonoxid
und Stickoxide) in unschädliche Reaktionsprodukte, wenn der Sogenannte Lambdawert
(λ) des Gemisches innerhalb sehr enger Grenzen bei λ=1 (stöchiometrisches Verhältnis)
liegt. Auch bei Dieselmotoren müssen zur Erzielung geringer Emissionen und hoher Wirkungsgrade
bestimmte variable Gemischverhältnisse sehr genau erreicht werden. Angesichts der
zunehmenden Probleme im Bereich der Luftreinhaltung und der immer strenger werdenden
Emissionsschutzbestimmungen kommt der Gemischsteuerung daher eine wichtige Rolle zu.
[0003] Bei den herkömmlichen Systemen erfolgt die Einstellung des Gemisches i.a. durch Vorsteuerung
und eine überlagerte Regelung. Und zwar wird z.B. über eine im Abgasstrom angeordnete
Lambdasonde der verbleibende Restsauerstoffgehalt im Abgas gemessen. Der gewünschte
stöchiometrische Wert des Luft- Kraftstoffgemisches (d.h. λ=1) führt zu einem bestimmten
Restsauerstoffgehalt. Beim Abweichen von λ=1 zeigt sich demgegenüber ein größerer
oder kleinerer Restsauerstoffgehalt. Die Lambdasonde erzeugt ein entsprechendes Ausgangssignal.
Diese dient als Istwert für einen PI-Regler, der die einzuspritzende Kraftstoffmenge
dahingehend verändert, daß das stöchiometrische oder ggf. ein anderes gewünschtes
Mischungsverhältnis eingehalten wird. Um die bei einer Regelung im herkömmlichen Sinn
unvermeidliche Regeldifferenz möglichst klein zu halten, erfolgt durch Verwendung
von statischen Kennfeldern eine betriebspunktabhängige z.B. von der Drosselklappenstellung
und der Drehzahl abhängige Vorsteuerung der Einspritzmenge. Die Kennfelder werden
beim Motorenhersteller in umfangreichen Test auf Prüfständen ermittelt. Dabei werden
Mittelwerte im Kennfeld abgelegt, um die Serienstreuung der für die Verbrennung ausschlaggebenden
Motorparameter auszugleichen. Solange noch kein Regelsignal vorliegt, verwendet die
Gemischregelung den im Kennfeld vorgegebenen Wert für die Einspritzmenge. Aufgrund
der mehrere Arbeitstakte betragende Totzeit (bis sich nämlich eine bestimmte Einspritzmenge
im Abgas am Ort der Lambdasonde bemerkbar macht) ist es dieser Regelung nicht möglich,
nach Last- oder Drehzahländerungen das gewünschte Mischungsverhältnis einzuhalten.
In der Praxis wird aus diesem Grund während Beschleunigungs- und Abbremsphasen die
Lambdaregelung gänzlich inaktiviert; die Einspritzmenge wird dann nur mit Hilfe des
Kennfeldes gesteuert. Bei dynamischem Fahrbetrieb kommt es daher insgesamt betrachtet
zu erheblichen Abweichungen von dem Lambda-Sollwert, was zu entsprechend hohen Schadstoffemissionen
führt. Strenge Abgasbestimmungen lassen sich damit nicht oder nur unter Schwierigkeiten
einhalten.
[0004] In der Veröffentlichung U.Lenz und D.Schröder: Artificial Intelligence for Combustion
Engine Control, SAE-Paper Nr. 960328, Februar 1996 wird ein Verfahren zur Bestimmung
der in einen Zylinder eingesaugten Luftmasse vorgeschlagen. Die Veröffentlichung U.Lenz
und D.Schröder: Identifikation isolierter Nichtlinearitäten mit Neuronalen Netzen,
GMA Fachausschuß 1.4 "Theoretische Verfahren der Regelungstechnik", Workshop in Interlaken,
1996, betrifft allgemein einen sogenannten Beobachteransatz auf der Grundlage eines
Neuronalen Netzes. In diesen Veröffentlichungen wird ein Verfahren der künstlichen
Intelligenz, einsetzbar zur Regelung von Verbrennungsmotoren, beschrieben, welches
einen "indirekten" Regelungsansatz durch Gewinnung von Wissen darstellt. (Vorweg sei
bemerkt, daß die vorliegende Erfindung im Gegensatz dazu ein neuartiges Verfahren
der Künstlichen Intelligenz lehrt, das einen "direkten" Regelungsansatz darstellt,
indem das Verfahren das Steuergesetz "lernt").
[0005] Lambda-Regelungen mit Hilfe eines Neuronalen Netzes, bei denen die Eingangswerte
Drehzahl, Druck und/oder Drosselklappenstellung und der gemessene Lambda-Wert, gegebenenfalls
aufbereitet, dem Neuronalen Netz zur Regelung und/oder zu Lernzwecken zugeführt wird,
sind bekannt, so z.B. aus US-A-5 247 445, EP-A-724 073 und Hitoshi Shirashi et al.:
"CMAC Neural Network Controller for Fuel-injection Systems", IEEE Transactions on
Control Systems Technology, Band 3, Nr. 1, 1. März 1995, Seiten 32-38.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, im Hinblick auf die Erfüllung strenger
Abgasnormen ein verbessertes Verfahren zur Gemischsteuerung bereitzustellen. Dazu
gehört auch die Bereitstellung einer entsprechenden Vorrichtung.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch das Verfahren zur Gemischsteuerung gemäß Anspruch
1.
[0008] Hierbei umfaßt der Lernprozeß sowohl die stationären als auch die dynamischen Betriebszustände.
[0009] Hierbei wird der Begriff "Messen" in einem weiten Sinn verstanden, welcher die eigentliche
physikalische Messung und ggf. die Ableitung einer Größe hieraus umfaßt. Die Meßgröße
kann also eine unmittelbar gemessene Größe oder eine daraus abgeleitete Größe sein.
Beispielsweise kann der Meßwertaufnehmer für die Istgröße eine Lambdasonde sein, welche
ein dem Restsauerstoffgehalt des Abgases entsprechendes Signal abgibt. Das "Messen"
kann in diesem Beispiel zusätzlich zur Gewinnung dieses Signals auch die Ermittlung
des Restsauerstoffgehalt und ggf. daraus die Ermittlung des Lambdawerts umfassen.
Die i.a. interessierende Gemischgröße ist das Gemischverhältnis (d.h. der Lambdawert).
Es ist möglich, eine Gemischgröße direkt zu messen oder eine Messung einer Abgasgröße
vorzunehmen, die einen Rückschluß auf die interessierende Gemischgröße (z.B. der Lambdawert)
erlauben.
[0010] Kurz gesagt lehrt die Erfindung also eine lernende Gemischsteuerung, welche das tatsächlich
enthaltene Gemischverhältnis mit einem Sollwert vergleicht und bei einer Abweichung
hiervon die gespeicherte Steuerinformation dahingehend adaptiert, daß bei zukünftigem
Durchlaufen des gleichen oder ähnlichen Betriebspunkts eine geringere Abweichung erreicht
wird. Der erfindungsgemäße Lernprozeß erzeugt dabei eine genaue Abbildung der realen
Verhältnisse unter allen relevanten Betriebsbedingungen, aus der dann die Steuerinformation
zur vermeidung jeglicher Regeldifferenz abgeleitet wird; dies gilt insbesondere auch
fiir den dynamischen Betrieb des Verbrennungsmotors. Es geht also darum, z.B. mit
Methoden der Künstlichen Intelligenz aus Fehlern zu lernen, um diese in Zukunft zu
vermeiden.
Im folgenden wird die Gemischbildung näher erläutert:
[0011] Bei Kolbenmotoren werden Leistung, Verbrauch und Emission in entscheidendem Maße
durch das Gemischverhältnis (auch Luftzahl) λ beeinflußt. Dieses Gemischverhältnis
λ ist definiert als Verhältnis von im Motorzylinder (Brennraum) befindlicher Luftmasse
(
macyl) und Kraftstoffmasse (
mfcyl),
wobei
Kλ der Faktor zur stöchiometrischen Verbrennung ist (
Kλ= 14.7 fiir Benzin). Aufgabe der Motorsteuerung ist es daher, das Gemischverhältnis
in Abhängigkeit vom Betriebspunkt nach obigen Kriterien optimal einzustellen. Beispielsweise
ist für einen emissionsoptimalen Betrieb eines Ottomotors mit Dreiwege-Katalysator
eine Luftzahl von λ = 1,00 zu erzielen, was einem exakt stöchiometrischen Gemischverhältnis
entspricht. Dieselmotore dagegen werden mit variablem, magerem Gemisch betrieben,
d.h. mit einem λ größer als eins; bei Vollast wird das Gemisch bis hinunter zur sogenannten
Rauchgrenze bei etwa λ=1,5 angefettet.
[0012] Die folgende Darstellung der Gemischbildung bezieht sich beispielhaft auf Verbrennungsmotoren
mit Direkteinspritzung. Wie weiter unten ausgeführt wird, ist die Erfindung auch bei
anderen Motoren vorteilhaft einsetzbar.
[0013] Seit geraumer Zeit ist die Direkteinspritzung bei Dieselmotoren bekannt. Hierzu zählen
auch Dieselmotoren mit Vor- oder Wirbelkammer, wenn diese effektiv Teil des Brennraums
sind. Benzindirekteinspritzung für Ottomotoren ist bereits vor mehr als 50 Jahren
einmal in Serienfertigung gewesen, Daimler Benz Militär-Flugmotoren waren mit einer
mechanischen Direkteinspritzung ausgerüstet. Nach dem 2. Weltkrieg wurde eine mechanische
Benzindirekteinspritzung im Mercedes-Seriensportwagen 300 SL und Lloyd-Kleinwagen
eingesetzt, aber letztendlich war der mechanische Aufwand unrentabel. Angesichts der
steigenden Umweltschutzanforderungen, sind solchen Motoren, von denen man geringen
Kraftstoffverbrauch erwartet, wieder aktuell.
[0014] Der Vorteil der Direkteinspritzung liegt im Vergleich etwa zu einem konventionellen
Saugrohrmotor in der exakten Zumessung des Kraftstoffs ohne den dynamischen Speichereffekt
durch die dortige sog. Wandfilmbildung.
[0015] Es wird erwartet, daß der Wirkungsgrad von Ottomotoren im Teillastbereich neben der
Benzindirekteinspritzung durch den Ersatz der Drosselklappe mittels unabhängig steuerbarer
Einlaßventile (hydraulisch, elektromagnetisch) gesteigert werden kann.
[0016] Nachfolgend wird die Gemischbildung beispielhaft bei verschiedenen direkteinspritzenden
Kolben-Verbrennungs-motoren mathematisch beschrieben.
[0017] Das Gemischverhältnis λ beim Kolben-Verbrennungsmotor wird bestimmt durch die Luft-
und die Kraftstoffmasse im Zylinder. Günstig ist daher die Betrachtung der Gemischbildung
als Schnittpunkt zweier Pfade, des Luft- und des Kraftstoffpfades.
[0018] Zunächst soll das Ansaugverhalten, der sog. Luftpfad beschrieben werden: Der Motor
saugt bei offenen Einlaßventilen und Hinunterlaufen des Kolbens Frischluft aus dem
Saugrohr an. Infolge des sogenannten choked-flow-Effektes kann die Einströmgeschwindigkeit
der Luft durch die Einlaßventile in die Zylinder maximal Schallgeschwindigkeit erreichen.
Dadurch kann während der mit zunehmender Drehzahl kürzer werdenden Ansaugtakte kein
vollständiger Druckausgleich zwischen Saugrohr und Zylinder erfolgen; der Zylinder
enthält also weniger Luftmasse als bei dem thermodynamischen Saugrohrzustand entsprechend
seinem Volumen möglich wäre. Vor diesem Hintergrund kann das Saugverhalten des Motors
mathematisch als eine Pumpe mit nichtlinearem Wirkungsgrad beschrieben werden, die
pro Ansaugtakt in den Zylinder gelangte Luftmasse (
macyl) ergibt sich zu
mit:
Tm = Temperatur der Luftmasse
pm = Druck der Luftmasse
VD = Hubvolumen eines Zylinders
[0019] Der dimensionslose Wirkungsgrad "volumetrische Effizienz"
ηvol ist bei Motoren mit Drosselklappe (Ottomotor, konventionell, Sauger oder Turbo) nichtlinear
abhängig vom Saugrohrdruck und der Drehzahl des Motors (welche die Zeitdauer des Ansaugtaktes
bestimmt), also
oder
oder
falls der Motor mit einer um
αcs verstellbaren Nockenwelle oder mit einem Schaltsaugrohr (α
sr) (d.h. einem in der wirksamen Länge verstellbaren Saugrohr) ausgerüstet ist.
[0020] Werden die Einlaßventile unabhängig von einer Nockenwelle angetrieben, das heißt,
die Laststeuerung geschieht z.B. über das Tastverhältnis
aa der Einlaßventilöffnung, so wird die volumetrische Effizienz bestimmt durch eben
dieses Tastverhältnis und die Drehzahl, also
[0021] Nach Gleichung 2 wird die nach dem Ansaugtakt im Zylinder befindliche Luftmasse auch
bestimmt durch den Druck und die Temperatur im Saugrohr. Ist der Motor nicht mit einer
Drosselklappe ausgerüstet, so entsprechen diese thermodynamischen Zustände denen der
Umgebung, es kann davon ausgegangen werden, daß diese nur langsam schwanken, mit einer
Adaption kann auf die Messung beider Größen verzichtet werden. Wird der Verbrennungsmotor
dagegen gedrosselt betrieben, so sind beide Größen schnell veränderlich, dann können
z.B. außerdem Druck und ggf. Temperatur im Saugrohr gemessen werden, um die Luftmasse
in den Zylinder zu bestimmen. Für die pro Arbeitsspiel in den Brennraum eingesaugte
Luftmasse ergibt sich also die nichtlineare Abhängigkeit
mit der volumetrischen Effizienz in Abhängigkeit von Saugrohrdruck und Drehzahl oder
Tastverhältnis und Drehzahl. Bei Schaltsaugrohren oder variabler Nockenwellensteurungen
tritt zudem noch die Abhängigkeit der volumetrischen Effizienz von diesen Steuergrößen
auf.
[0022] Im folgenden wird die Kraftstoffeinspritzung, der sog. Kraftstoffpfad beschrieben:
Analog zum Ansaugverhalten kann die Kraftstoffeinspritzung mittels eines Wirkungsgrades
beschrieben werden. Würde ideales trägheitsloses Öffnen und Schließen der Einspritzventile
und stets gleichbleibender Benzinversorgungsdruck angenommen, so würde sich die pro
Arbeitsspiel in den Zylinder eingespritzte Kraftstoffmasse beim Tastverhältnis
af berechnen zu
mit einer Konstanten
K, bestimmt durch Ventilöffnungsquerschnitt und Kraftstoffversorgungsdruck. Durch die
Dynamik der Ventilnadeln und einen geringen Versorgungsdruckverlust vor den Ventilen
wird jedoch auch hier zur Beschreibung ein Wirkungsgrad η
f eingeführt werden. Dieser Wirkungsgrad hängt nichtlinear von der Öffnungsdauer ab,
also vom Tastverhältnis der Einspritzventile
af und der Ansteuerfrequenz 1/
n. Damit ergibt sich die nichtlineare Abhängigkeit
für die pro Arbeitsspiel in den Zylinder eingespritzte Kraftstoffmasse.
[0023] Nach Gleichung 1 und den obenstehenden Ableitungen zum Luftpfad und dem Kraftstoffpfad
ist das Gemischverhältnis (die Luftzahl λ) somit bestimmt zu
[0024] In Fig. 1 wird dieser Zusammenhang beispielhaft für einen Kolben-Verbrennungsmotor
mit konventioneller Einlaßventilsteuerung verdeutlicht. Und zwar zeigt Fig.1 einen
"Signalflußplan" fiir die Bildung des Gemischverhältnis bei direkteinspritzenden Kolben-Verbrennungsmotoren
mit konventioneller Einlaßventilsteuerung. Die zusätzliche (dünn eingezeichnete) Abhängigkeit
ηvol = f(.,.,
αcs) gilt für Motoren mit variabler Nockenwelle (Otto- und Dieselmotoren). Dabei gilt
beispielsweise für einen freisaugenden Dieselmotor
pm ≈
p0 (
p0=Umgebungsdruck) oder für einen gedrosselten Ottomotor
pm≤p0. Bei Turbomotoren kann der Saugrohrdruck auch den Umgebungsluftdruck überschreiten.
Ist der betrachtete Kolben-Verbrennungsmotor statt mit einer konventionellenen Einlaßventilsteuerung
mit unabhängig angetriebenen Einlaßventilen ausgerüstet, so hängt die volumetrische
Effizienz z.B. vom Tastverhältnis
aa und der Drehzahl
n ab. Die Laststeuerung kann dann durch Variation des Tastverhältnisses geschehen,
der Motor saugt ungedrosselt an. Das Gemischverhältnis wird dann z.B. gemäß der Veranschaulichung
der Fig.2 gebildet, die einen "Signalflußplan" fiir die Bildung des Gemischverhältnis
bei direkteinspritzenden Kolben-Verbrennungsmotoren mit nockenwellenloser Einlaßventilsteuerung
zeigt.
[0025] Beim Betrieb des Verbrennungsmotors besteht nun allgemein die Aufgabe, durch eine
Steuerung bzw. Regelung ein gewünschtes Gemischverhältnis einzustellen. Dieses Gemischverhältnis
ist bestimmt aus dem Quotient von Luft- und Kraftstoffmasse im Zylinder. Sowohl Luft-
als auch Kraftstoffmasse im Zylinder sind nicht meßbar und auch nicht ohne großen
Aufwand (z.B. durch Kalibrierung, Zeitvarianz) durch Variation der Steuergrößen
pm oder
aa und
af einstellbar. Jedoch ist die angesaugte Luftmasse oder die eingespritzte Kraftstoffmasse
- bei dem hier beispielhaft näher erläuterten Direkteinspritzer - immer gleich für
gleiche Steuergrößen bei gleichen Motorbetriebspunkten, wenn die Zeitvarianz infolge
von Alterung oder z.B. langsamen Zusetzen eines Ventils vernachlässigt wird. Sowohl
NLa und
NLf sind also hier statische (ggf. zeitvariante) Nichtlinearitäten und nur durch eine
aufwendige Kalibrierung bestimmbar. Das Gemischverhältnis kann gemessen werden; neuartige
Verfahren beruhen auf der Interpretation des Ionisierungstromes bei der elektrischen
Funkenzündung (beim Ottomotor), konventionell jedoch ist die Messung mittels schneller
schaltender Lambda-Sonde. Der Messung mittels einer Lambda-Sonde (z.B. Breitband-Lambda-Sonde
oder Sonde mit sprungförmigem Verlauf der Sondenspannung bei λ=1) im Auspuffkrümmer
(sog. Hosenrohr) geht jedoch eine durch das verbrennungsmotorische Arbeitsverfahren
bedingte drehzahlabhängige Totzeit voraus.
[0026] Aus den obigen Erläuterungen wird klar, daß die für erfindungsgemäße Verfahren vermittelte
Abbildung von der Luftmassengröße (Eingangsgröße) auf die Kraftstoffmengengröße (Ausgangsgröße)
zwei nicht genau vorherbestimmbare nichtlineare Funktionen umfaßt, nämlich die des
Luft- und des Kraftstoffpfades. Zur Vereinfachung wurde dabei beispielhaft auf direkteinspritzende
Motoren Bezug genommen. Wie unten näher erläutert wird, ist das erfindungsgemäße Verfahren
auch auf nicht direkteinspritzende Motoren anwendbar, die einen sog. Kraftstoffspeichereffekt
aufweisen.
[0027] Erfindungsgemäß wird die a priori nicht genau bekannte Abbildung nicht - wie im Stand
der Technik - durch eine Regelung vermittelt, sondern durch eine lernende Steuerung.
Das Lernen kann im laufenden Betrieb erfolgen, bei dem die verschiedenen, in der Praxis
vorkommenden Betriebspunkte (ein solcher kann z.B. ein Tupel eines Drehzahlwerts und
eines Saugrohrdruckwerts sein) durchlaufen werden. Das erfindungsgemäße Verfahren
wird hierbei in jedem relevanten, d.h. erreichbaren Betriebspunkt durchgeführt. Nachdem
alle Betriebspunkte mehrmals durchlaufen worden sind - was im Normalbetrieb i.a. relativ
schnell erzielt wird - ist die Gesamtabbildung für alle möglichen Werte der Eingangsgröße
gelernt.
[0028] Nach dem Anlernen liefert die Steuerung dann im laufenden Betrieb instantan - d.h.
ohne jede Regelverzögerung - mit hoher Genauigkeit den richtigen Wert der Ausgangsgröße,
und zwar auch nach einer Änderung des Betriebspunkts. Vorteilhaft wird der Lernprozeß
laufend weiter ausgeführt, um eine laufende Adaption an Störgrößen zu ermöglichen,
welche nicht als Eingangsgrößen erfaßt werden. Hierbei kann es sich zum Beispiel um
verschleißbedingte Änderungen, Änderungen der Ansauglufttemperatur, der Kühlwassertemperatur,
des äußeren Luftdrucks, des Sauerstoffgehalts der Luft etc. handeln.
[0029] Das erfindungsgemäße Verfahren ist in der Lage, nach dem Lernen der Abbildung das
Anfahren neuer Betriebspunkte ohne jegliche λ-Deviation sicherzustellen. Bei herkömmlichen
Regelungsansätzen tritt im Gegensatz dazu immer eine Regeldifferenz auf, die dann
beispielsweise durch einen integrierenden Anteil im Regler solange zu einer Steuergröße
aufintegriert wird, bis die Differenz zu null geworden ist.
[0030] Die Erfindung hat damit folgende Vorteile:
- aufgrund der Selbstadaption der Abbildungsinformation verringern sich die Anforderungen
an die Genauigkeit, mit der die Abbildungsinformation für das Gemischsteuerungskennfeld
vorbekannt sein muß. Dies reduziert den Aufwand für die Entwicklung einer Motorsteuerung
und die Serienentwicklung beträchtlich;
- das erfindungsgemäße Steuerverfahren ist robust gegenüber Serienstreuungen und zeitlich
veränderlichen Störgrößen;
- der gewünschte Lambdawert wird nicht nur im stationären Betrieb, sondern auch nach
einem Wechsel des Betriebszustands (Drehzahl- und/oder Laständerungen des Motors)
ohne Zeitverzögerung mit großer Genauigkeit eingehalten;
- insgesamt ergeben sich damit geringere Abgasemissionen sowie ein geringerer Kraftstoffverbrauch.
[0031] Die Erfindung leistet damit einen Beitrag zum Umweltschutz und zum schonenden Umgang
mit den begrenzt vorhandenen Ressourcen.
[0032] Die Erfindung läßt sich im übrigen auch im Rahmen einer Fehlerdiagnose im laufenden
Betrieb einsetzen. Falls nämlich der Grad der erforderlichen Adaption den hinsichtlich
üblicher Serienstreuung und Störgrößeneinflüsse übersteigt, läßt sich hieraus auf
Fehlerzustände schließen, etwa auf unzulässig hohen Verschleiß oder einen Defekt.
Durch entsprechende Auswertung des Adaptionsgrads, etwa durch ein Fahrzeugdiagnosesystem,
lassen sich im laufenden Betrieb Motorschäden oder Teilausfälle frühzeitig erkennen.
[0033] Grundsätzlich kann das Verfahren so durchgeführt werden, daß eine oder mehrere der
Verfahrensschritte a)-f) über mehrere Arbeitsspiele oder Takte eines Zylinders gemittelt
durchgeführt werden. Bei einem Mehrzylindermotor mit z.B. einem gemeinsamen Saugrohr
und/oder einer gemeinsamen Lambdasonde tragen dann zu den in den Schritten a) und/oder
d) gemessenen Größen aufgrund der Mittelung mehrere Zylinder und ggf. mehrere Arbeitsspiele
bei. Bevorzugt wird das Verfahren jedoch im Takt mit den Arbeitsspielen der einzelnen
Zylinder durchgeführt (Anspruch 2), d.h., die Abfolge der Verfahrensschritte a)-f)
wird im Rahmen eines einzelnen Arbeitstaktes eines einzelnen Zylinders jeweils einmal
durchgeführt. Demnach erfolgt beispielsweise die Messung im Schritt a) während des
Ansaugtaktes eines Zylinders. Im Schritt b) wird die zuzuführende Kraftstoffmenge
auf der Grundlage dieser Messung (und ggf. vorausgehender Messungen; näheres hierzu
folgt unten) ermittelt. Das Zuführen der Kraftstoffmenge im Schritt c) erfolgt dann
z.B. in dem unmittelbar folgenden Kompressionstakt desselben Zylinders, d.h. im selben
Arbeitsspiel wie Schritt a) bezogen auf denselben Zylinder. Die folgenden Schritte
d)-f) werden i.a. aufgrund von Totzeiteffekten verzögert durchgeführt; sie werden
jedoch dem Arbeitsspiel der Schritte a)-c) und dem zugehörigen Zylinder zugeordnet.
Grundsätzlich ist es möglich, das Verfahren nicht in jedem Arbeitsspiel, sondern z.B.
nur in jedem zweiten, dritten, usw. Spiel durchzuführen. Besonders vorteilhaft ist
jedoch eine Ausgestaltung, bei der das Verfahren mit den Schritten a)-f) bei jedem
Arbeitsspiel jedes Zylinders einmal abgearbeitet wird.
[0034] Der am meisten verbreitete Ottomotor ist ein gedrosselter Motor, welcher üblicherweise
durch Verstellen einer vor einem Saugrohr angeordneten Drosselklappe gesteuert wird.
Bei einem solchen Motor ist die Eingangsgröße oder - bei mehreren Eingangsgrößen -
eine der Eingangsgrößen vorteilhaft der Druck im Saugrohr (Anspruch 3). Dieser Druck
bestimmt nämlich wesentlich die Zylinderfüllung. Es kann sich um einen Motor mit oder
ohne Aufladung handeln. Bei einem aufgeladenen Motor (z.B. einem Turbo- oder Kompressormotor)
kann der Druck im Saugrohr zeitweise oder dauernd über dem Atmosphärendruck liegen.
[0035] Manche Motorkonstruktionen machen sich die Dynamik der angesaugten Luft für eine
Aufladung zunutze. Bei manchen dieser Konstruktionen ist das Ansaugsystem veränderlich
ausgebildet, um die dynamische Aufladung verschiedenen Betriebsbedingungen anpassen
zu können (vgl. Kraftfahrtechnisches Taschenbuch, Bosch, 1991, S. 373, "Schalt-Ansaugsysteme").
Beispielsweise kann die wirksame Saugrohrlänge verstellt werden, um akustische Phänomene
zur Füllungssteigerung zu nutzen (Stichwort: Resonanzaufladung). Bei diesen Systemen
ist vorteilhaft eine die Momentanstellung des Ansaugsystems charakterisierende Größe
(z.B. die effektive Saugrohrlänge), die Eingangsgröße bzw eine der Eingangsgrößen
(Anspruch 4).
[0036] Eine Weiterbildung des Typs der gedrosselten Motoren weist eine Einlaßventilsteuerung
mit verstellbaren Ventilsteuerzeiten auf. Beispielsweise kann durch eine Nockenwellenverstellung
eine Verschiebung der Öffnungs- und Schließzeit und/oder eine Veränderung der Öffnungsdauer
erzielt werden (siehe Kraftfahrtechnisches Taschenbuch a.a.O. S. 370). [n diesem Fall
sind vorteilhaft ein oder mehrere Ventilsteuerzeitparameter (z.B.
[0037] Nockenwellenverdrehung und/oder Axialverschiebung) die Eingangsgröße bzw. eine der
Eingangsgrößen (Anspruch 5).
[0038] Ein anderer Motortyp, der zukünftig große Bedeutung erlangen könnte, weist frei betätigbare
(z.B. elektromagnetisch betätigbare) Einlaßventile auf Ein solcher Motor braucht keine
Drosselung mehr aufzuweisen, er kann vor den Einlaßventilen mit Atmosphärendruck beaufschlagt
sein, da die Ventile aufgrund der freien Wählbarkeit der Öffnungs- und Schließzeiten
vollständig die Leistungssteuerung des Motors übernehmen können. Vorteilhaft ist das
Tastverhältnis und/oder die Schließ- und/oder Öffnungszeit des Einlaßventils eine
Eingangsgröße bzw. eine der Eingangsgrößen (Anspruch 6). Das Tastverhältnis ist die
auf die Dauer des Einlaßtaktes oder des gesamten Arbeitsspiels bezogene Öffnungsdauer.
[0039] Oben wurde bereits erläutert, daß die in den Zylinder gelangende Luftmasse von der
Drehzahl des Verbrennungsmotors abhängt. Vorteilhaft ist daher die Drehzahl eine Eingangsgröße
bzw. eine der Eingangsgrößen (Anspruch 7).
[0040] Wie oben bereits ausgeführt wurde, werden Otto-Motoren mit 3-Wege-Katalysator üblicherweise
mit einem konstanten Gemischverhältnis von λ = 1 betrieben, Dieselmotoren hingegen
mit einem variablen Soll-Gemischverhältnis. Das erfindungsgemäße Verfahren eignet
sich mit einer einfachen Ergänzung auch für letztere Betriebsweise, und zwar dadurch,
daß, dem Soll-Gemischverhältnis die Rolle einer Eingangsgröße zugewiesen wird (Anspruch
8). Während bei einem Otto-Motor der Eingangsgrößenraum z.B. zweidimensional ist (er
wird etwa durch Saugrohrdruck und Drehzahl aufgespannt), kommt bei dieser Ausgestaltung
fiir einem Dieselmotor als z.B. dritte Eingangsgröße das Soll-Gemischverhältnis hinzu,
so daß hier ein dreidimensionaler Eingangsgrößenraum aufgespannt wird (etwa durch
Saugrohrdruck, Drehzahl und Soll-Gemischverhältnis).
[0041] Bevorzugt erfolgt bei dem Verbrennungsmotor die Kraftstoffzufuhr durch Einspritzen.
Vorteilhaft ist die die zuzuführende Kraftstoffmenge steuemde Ausgangsgröße dann eine
oder mehrere der folgenden Größen: Einspritzdauer, Tastverhältnis der Einspritzventilöffnung,
Einspritzdruck, Öffnungsgrad des Einspritzventils (Anspruch 9). Mit dem Tastverhältnis
ist auch hier die Öffnungsdauer bezogen auf die Dauer eines Arbeitstakts oder eines
Arbeitsspiels gemeint. Der Öffnungsgrad des Einspritzventils kann z.B. über den Hub
der Ventilnadel gesteuert werden.
[0042] Bei den heute am meisten verbreiteten Otto-Motoren erfolgt die Kraftstoffeinspritzung
nicht direkt in die Zylinder, sondern in das ihnen vorgelagerte Saugrohr. Der Kraftstoff
benetzt hier zunächst die Saugrohrwand (sog. Wall-Wetting-Effect) und benötigt dann
fiir den Übergang in die gasförmige Phase eine gewisse Zeit. Als Folge hiervon erreicht
nur ein Teil der zu einem Arbeitstakt eingespritzten Kraftstoffmenge in diesem Arbeitstakt
den zugeordneten Zylinder. Der übrige Teil wird erst später gasförmig und wird daher
bei späteren Arbeitstakten und - bei gemeinsamer Einspritzung für mehrere Zylinder
- zum Teil in nicht zugeordneten Zylindern verbrannt. Das erfindungsgemäße Verfahren
ist besonders vorteilhaft bei einem Motor einsetzbar, der keinen derartigen Kraftstoffspeichereffekt
aufweist da hier keine derartige Verzögerung berücksichtigt zu werden braucht (Anspruch
10). Insbesondere ist dies ein direkteinspritzender Motor. Auch Motoren, bei denen
die Einspritzung in eine Vor- oder Nebenkammer erfolgt, weisen keinen Kraftstoffspeichereffekt
auf, sofern nach dem Verbrennungstakt praktisch kein Kraftstoff in der Vor- bzw. Nebenkammer
verbleibt.
[0043] Das Fehlen eines Kraftstoffspeichereffekts erlaubt eine besonders einfache Ausgestaltung
des Verfahrens, indem die Ermittlung der Ausgangsgröße/n im Schritt b) nur auf Größen
beruht, die zum aktuell durchgeführten Arbeitstakt gehören - also insbesondere auf
dem Ergebnis der im unmittelbar vorausgegangenen Schritt a) erfolgten Eingangsgrößenmessung.
[0044] Das erfindungsgemäße Verfahren ist aber auch vorteilhaft bei Verbrennungsmotoren
mit Kraftstoffspeichereffekt einsetzbar. Die bei einem bestimmten Arbeitstakt in einen
Zylinder gelangende Kraftstoffmenge hängt hier i.a. auch von der bei vorausgegangenen
Takten eingespritzten Kraftstoffmenge ab. Vorzugsweise werden daher bei einem solchen
Motor auch Größen aus einem oder mehreren vorhergehenden Arbeitstakten in die Ermittlung
der Ausgangsgröße/n im Schritt b) einbezogen (Anspruch 11). Hierbei kann es sich z.B.
um die in diesen vorhergehenden Takten eingespritzten Kraftstoffmengen handeln, die
sich im aktuellen Takt noch auswirken. Ihre Berücksichtigung erlaubt eine sehr genauere
Steuerung der im aktuellen Takt einzuspritzenden Kraftstoffmenge.
[0045] Vorteilhaft hat die gespeicherte Abbildungsinformation die Form eines Kennfeldes,
welches die Ausgangsgröße/n direkt oder indirekt enthält (Anspruch 12). Ein Kennfeld
erhält man beispielsweise, indem man den (i.a. mehrdimensionalen) Eingangsgrößenraum
diskretisiert und jeder durch die Diskretisierung gebildeten Eingangsgrößenzelle eine
Ausgangsgröße oder - bei einer mehrdimensionalen Abbildung - mehrere Ausgangsgrößen
zuordnet. Die Diskretisierung des Eingangsraums muß dabei nicht regelmäßig erfolgen,
ebenso muß die Größe der Eingangsgrößenzellen nicht konstant sein. Das Lernen erfolgt
hierbei so, daß im Schritt f) die gespeicherten Werte einer oder mehrerer benachbarter
Eingangsgrößenzellen entsprechend einer festgestellten Abweichung so verstellt werden,
daß bei einem zukünftigen Betrieb in der gleichen Eingangsgrößenzelle eine kleinere
Abweichung auftritt.
[0046] Besonders bevorzugt erfolgt die Abbildung der Eingangsgröße/n auf die Ausgangsgröße/n
sowie die Adaption der gespeicherten Abbildungsinformation durch einen Neuronales-Netz-Algorithmus
(Anspruch 13). Infolge der Parallelisierung der Datenverarbeitung in sogenannten,
das Netz bildenden Neuronen kann die Verwendung eines Neuronales-Netz-Algorithmus
die Berechnungszeit der Ausgangsgröße auf Basis der gespeicherten Abbildungsinformation
im Vergleich zu anderen Interpolationsverfahren (z.B. splines, lineare oder polynomiale
Interpolation) bei Verwendung angepaßter hardware erheblich verkürzt werden. Während
bei der Verwendung bekannter Interpolationsverfahren schon durch die Auswahl der Interpolation
(eventuell gar nicht vorhandenes) Vorwissen über den zu approximierenden Zusammenhang
angesetzt wird, kann ein Neuronales Netz gänzlich ohne diese Vorwissen auskommen.
Insbesondere sind Neuronale Netze durch ihren Auswerte- und Adaptionsalgorithmus für
das vorliegende lernfähige Verfahren sehr vorteilhaft einsetzbar.
[0047] Gemäß dieser bevorzugten Ausgestaltung wird also ein Neuronales Netz
NN so angesetzt, daß die Steuergröße des Luftpfades (z.B. der Saugrohrdruck) auf die
Steuergröße des Kraftstoffpfades solchermaßen abgebildet wird, um so ein gewünschtes
Gemischverhältnis zu erreichen. Die Steuergröße des Luftpfades wird auch aus historischer
Sicht als die Steuergröße betrachtet, mit der der Fahrer die Leistungsabgabe des Verbrennungsmotors
beeinflußt. Das lernfähige Neuronale Netz
NN soll dabei in Abhängigkeit von der fahrerbeeinflußten Steuergröße für den Luftpfad
und ggf. vom Motorbetriebszustand (z.B. Drehzahl) die Steuergröße, hier z.B.
af für den Kraftstoffpfad ausgeben. Der Ausgang des Neuronalen Netzes entspricht also
z.B. dem Tastverhältnis der Einspritzventile
af, der Eingangsraum des Neuronalen Netzes
NN besteht in diesem Beispiel aus Saugrohrdruck
pm und Motordrehzahl
n, wir schreiben also
[0048] Das Ziel der Steuerung ist, fiir jeden Betriebspunkt ein gewünschtes Kraftstoff-Luft-Verhältnis
mit
zu erreichen. Im weiteren vernachlässigen wir den konstanten Faktor
Kλ. Mit dem Neuronalen Netz
NN als Steuerung nach
af =
af(
pm,
n)
= NN(
pm,n) kann vorstehende Gleichung also als
geschrieben werden. Soll ein bestimmtes Gemischverhältnis
λsoll erreicht werden, so muß im Neuronalen Netz
NN eine Abbildung gelernt werden, so daß
macyl = λsollmfcyl gilt, also
[0049] Die Ausgangsgröße wird durch Verknüpfung eines die abgespeicherte Abbildungsinformation
repräsentierenden Stützwertevektors und eines von der/den Eingangsgröße/n abhängigen
Aktivierungsvektors gebildet. Diese Verknüpfung ist vorzugsweise linear, und hat insbesondere
die Form eines Skalarprodukts oder - bei mehrdimensionaler Ausgangsgröße - eines Vektor-Matrix-Produkts.
Gemäß obigem Bespiel erhält man dann die Steuergröße a
f mit
wobei
Θ der Stützwertevektor und
A(
pm,
n) der Aktivierungsvektor ist.
[0050] Es ist vorteilhaft, daß der Aktivierungsvektor normiert ist und nur vom Abstand der
Eingangsgröße/n zu den Stützstellen abhängt, die der Vektordarstellung zugrunde liegen
(Anspruch 14). Die Normierungsbedingung lautet z.B.
d.h. die Summe aller Komponenten des Aktivierungsvektors ist stets gleich eins.
[0051] Die Abhängigkeit des Aktivierungsvektors
A nur vom Abstand der Eingangsgröße/n zu den Stützstellen läßt sich dadurch ausdrücken,
daß seine Komponenten
Ai nur von einer Variablen abhängt, die dem Abstand zu der zur betrachteten Stützstelle
gehörenden Komponente entspricht:
mit den Abständen
wobei
ζi die Stützstellen, d.h. die Orte der Neuronen im Eingangsraum sind.
[0052] Die Abbildung der Eingangsgröße/n auf die Ausgangsgröße/n ist im wesentlichen lokal.
Dies bedeutet, daß bei einem bestimmten Wert der Eingangsgröße/n im wesentlichen nur
derjenige/diejenigen Stützwert/e zu der Abbildung auf die Ausgangsgröße/n beitragen,
die in unmittelbarer Nachbarschaft zu der/den Eingangsgröße/n liegt/liegen. Dies wird
vorteilhaft dadurch realisiert, daß nur diejenige/n Komponente/n des Aktivierungsvektors
nennenswert große Werte erhält/erhalten, die im geringen Abstand zu der/den Eingangsgröße/n
liegt/liegen, während Komponenten in größerem Abstand vernachlässigbar klein sind
oder verschwinden.
[0053] Besonders vorteilhaft hängen die Komponenten des Aktivierungsvektors vom Abstand
der Eingangsgröße/n zu der zugehörigen Stützstelle gemäß einer Zentrumsfunktion ab
(Anspruch 15). Beispiele für vorteilhafte Zentrumsfunktionen sind
, wobei σ ein (ggf. variabler) Breitenparameter ist.
[0054] Grundsätzlich braucht die "Reichweite" des Lernens nicht mit der derjenigen der Abbildung
übereinstimmen. So ist es z.B. möglich, bei dem lokal gestalteten Lernvorgang (d.h.
bei einer Abweichung werden nur Stützwertkomponenten in der Nähe der Abweichungsstelle
adaptiert), die Abbildung nichtlokal durchzuführen (d.h. in die Abbildungsoperation
auch Stützwertkomponenten einzubeziehen, die weiter entfernt von dem abzubildenden
Eingangswert liegen). Vorteilhaft werden jedoch beide Reichweiten im wesentlichen
gleich gewählt, d.h. die Adaption der Abbildungsinformation erfolgt im wesentlichen
in dem gleichen Bereich des Abstands von einer Abweichungsstelle, der auch in die
Abbildung einer an dieser Stelle liegenden Eingangsgröße auf die Ausgangsgröße einbezogen
wird (Anspruch 16).
[0055] Die Adaption der Abbildungsinformation erfolgt im wesentlichen lokal zur Abweichungsstelle.
Dies läßt sich z.B. durch
ausdrücken, wobei Δ
Θ ein Stützwertekorrekturvektor ist. Besonders vorteilhaft erfolgt sowohl die Adaption
als auch die Abbildung lokal und mit gleicher Reichweite.
[0056] Genauer erfolgt die Adaption der Abbildungsinformation vorzugsweise so, daß zu dem
Stützwertevektor ein Stützwertekorrekturvektor addiert wird, welcher einer Verknüpfung
des Abweichungswerts mit dem Aktivierungsvektor proportional ist (Anspruch 17). Bei
der Verknüpfung handelt es sich insbesondere um das Produkt des Abweichungswerts mit
dem Aktivierungsvektor. Die Adaption erfolgt z.B. gemäß
[0057] Der Faktor η in dieser Gleichung repräsentiert die Lernschrittweite. Die Größe
e ist der gemessene Gemischfehler im Betriebspunkt, der zu
als Abweichung vom hier als konstant angenommenen Sollwert definiert ist. Bei Verwendung
einer Breitband-lambdasonde kann auf die Größe der Abweichung geschlossen werden,
während diese Information bei einer Lambda-Sonde mit sprungförmiger Kennlinie nur
in Form einer Aussage "zu fett" oder "zu mager" vorliegt. Bildlich gesprochen werden
durch die Aktivierung
A(
pm,
n) die einzelnen Stützwerte ausgesucht, welche nach der Beziehung
adaptiert werden.
[0058] Der Lernprozeß erfolgt mit einem Adaptionsgesetz mit nachweisbarer Stabilität und
Parameterkonvergenz. Unter "Konvergenz" wird hier die Konvergenz gegen ein globales
Minimum des Abstandes zwischen λ und λ
soll in allen zum Lernen angefahrenen Betriebspunkten verstanden (nicht etwa nur Konvergenz
gegen ein lokales Minimum). Konvergenz bedeutet dann, daß das Lernverfahren erst dann
abgeschlossen sein kann, wenn der Stützwertevektor gegen den einzig möglichen, aber
unbekannten Stützwertevektor konvergiert. Es wird Bezug genommen auf die folgende
Beschreibung eines Beweises für Stabilität und Konvergenz eines bevorzugten Adaptionsgesetzes.
[0059] Vorrichtungsmäßig wird die eingangs genannte Aufgabe durch eine Vorrichtung zur Gemischsteuerung
bei einern Verbrennungsmotor gemäß Anspruch 18 gelöst.
[0060] Bezüglich vorteilhafter Ausgestaltungen der Vorrichtung wird auf die obigen Ausführungen
zum Verfahren verwiesen.
[0061] Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen und der angefügten Zeichnung
veranschaulicht. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- einen Signalflußplan fiir die Bildung des Gemischverhältnisses bei einem direkteinspritzenden
Kolben-Verbrennungsmotor mit herkömmlicher Einlaßsteuerung;
- Fig. 2
- einen Signalflußplan entsprechend Fig. 1, jedoch fiir einen ungedrosselten Verbrennungsmotor
mit frei betätigbaren Einlaßventilen;
- Fig. 3
- eine Schemadarstellung eines direkt einspritzenden Otto-Motors mit herkömmlicher Einlaßventilsteuerung;
- Fig. 4
- einen Signalflußplan entsprechend Fig. 1, jedoch mit Darstellung eines Neuronales-Netz-Algorithmus;
- Fig. 5
- eine sog. Parallel-Darstellung eines Neuronales-Netz-Algorithmus;
- Fig. 6
- eine Signalflußplandarstellung eines Neuronales-Netz-Algorithmus mit einer Eingangsdimension;
- Fig. 7
- Diagramme, welche die Netzausgabe als Funktion eines eindimensionalen Eingangswerts
darstellen, zur Veranschaulichung der Lokalität der Stützwertadaption;
- Fig. 8
- eine Veranschaulichung des Inter- und Extrapolationsverhalten eines NeuronalesNetz-Algorithmus;
- Fig. 9
- eine einfache Lernstruktur eines Neuronales-Netz-Algorithmus;
- Fig. 10
- eine Darstellung einer beispielhaft angenommenen Nichtlinearität für den Luftpfad;
- Fig. 11
- ein Fig. 10 entsprechende Darstellung für den Kraftstoffpfad;
- Fig. 12
- ein Diagramm des zeitlichen Verlaufs der Ausgangsgröße zum Beginn des Lernens;
- Fig. 13
- ein Diagramm gemäß Fig. 12, jedoch im Verlauf des Lernens;
- Fig. 14
- ein Diagramm gemäß Fig. 12, jedoch nach nahezu abgeschlossenem Lernprozeß;
- Fig. 15
- ein Diagramm des Gemischfehlers im Verlauf des Lernprozesses; und
- Fig. 16
- eine Gegenüberstellung des zu erlernenden und des erlernten Zusammenhangs.
[0062] Wichtig bei der Anwendung von Ansätzen mit Lernprozeß ist der Sicherheitsgedanke,
die Frage also, ob das Lernen stets ohne Irrwege zum richtigen Ergebnis führt; ein
mathematischer Stabilitäts- und Konvergenzbeweis sollte also führbar sein. Bei dem
im folgenden zu beschreibenden beispielhaften Vorgehen wird ein spezielles Neuronales
Netz in Abhängigkeit bestimmter meßbarer Zustandsgrößen des Verbrennungsmotores und/oder
des Fahrerwunsches das Tastverhältnis der Einspritzung durch direkteinspritzende (Magnet-)Ventile
als Steuergröße ausgeben. Sinnvollerweise wird das Neuronale Netz neben stationär
bestimmtem Vorwissen als Korrekturglied angesetzt, welches online so adoptiert wird,
daß stets das gewünschte Gemischverhältnis adaptiert wird.
[0063] Bezüglich der Bildung von Gemischverhältnissen wird auf die Fig. 1 und 2 und die
dazugehörigen vorausgegangenen Ausführungen verwiesen.
[0064] Die nachfolgende Darstellung von Ausführungsbeispielen soll zunächst an einem direkteinspritzenden
Ottomotor mit herkömmlicher Einlaßventilsteuerung mit festen Steuerzeiten nach Fig.
3 erfolgen.
[0065] Die Laststeuerung bei dieser Verbrennungsmotoren-Bauart geschieht über den Lagewinkel
der Drosselklappe: der Fahrer steuert damit den Luftmassenstrom
ṁat in das Saugrohr. Bei geöffneten Einlaßventilen saugt der Zylinder während der Abwärtsbewegung
des Kolbens im Ansaugtakt den Luftmassenstrom
ṁav an, bis nach dem Schließen die Frischluftmasse
macyl im Zylinder zur Verbrennung zur Verfügung steht. Die Frischluftmasse im Zylinder
hängt dabei entscheidend von dem thermodynamischen Saugrohrzustand Druck
pm nach Gleichung 2 ab. Letztendlich bestimmt der Fahrer also über die Drosselklappenlage
den Luftdruck im Saugrohr und damit mittelbar die Last im Zylinder.
[0066] Aus den obigen Ausführungen geht hervor, daß die nach dem Schließen der Einlaßventile
im Brennraum befindliche Luftmasse
macyl nichtlinear abhängig von einerseits der Motordrehzahl und andererseits dem Saugrohrdruck
ist.
[0067] Die Motordrehzahl bestimmt nämlich die zum Ansaugen zur Verfügung stehende Zeitspanne,
so daß als Faustregel gilt, daß bei niedrigerer Drehzahl mehr Frischluft gleichen
thermodynamischen Zustandes wie im Saugrohr angesaugt werden kann.
[0068] Durch das konstruktive Design der Ansaugkrümmer und des Saugrohres wird dazu der
Effekt erzielt, daß durch akustische Phaenomene (Interferenzen) in bestimmten Drehzahlbereichen
eine höhere Füllung erreicht wird. Dies wird bei Verbrennungsmotoren mit variabler
Saugrohrgeometrie zur Drehmomentensteigerung ausgenutzt.
[0069] Bei schnellem Herablaufen des Kolbens bei geöffneten Einlaßventilen besteht im Inneren
der Zylinder gegenüber dem Saugrohr ein großer Unterdruck, so daß der Zylinder aus
dem Saugrohr ansaugt. Nach der thermodynamischen Durchflußgleichung für kompressible
Medien jedoch kann das durchströmende Medium keine höhere als die Schallgeschwindigkeit
erreichen, so daß der Massenstrom durch das Einlaßventil für verschiedene Betriebsbereiche
des Motors bei wachsendem Druckunterschied nicht mehr weiter ansteigen kann (Lavalverhältnis,
choked-flow-Effekt).
[0070] Insgesamt hängt also die angesaugte Luftmasse
macyl bei diesem Beispiel stetig nichtlinear ab vom Saugrohrdruck und der Drehzahl, bei
variabler Ansauggeomtrie zudem noch von deren Steuerwinkel oder dem der verstellbaren
Einlaßnockenwelle. Mathematisch schreiben wir also
[0071] Analoge Überlegungen lassen sich für die Kraftstoff-Direkteinspritzung anstellen:
Infolge der Massenträgheit der Ventilnadeln ergibt sich auch hier ein nichtlinearer
Zusammenhang zwischen eingespritzter Kraftstoffmasse und Tastverhältnis zusammen mit
der Tastfrequenz (reziprok der halben Drehzahl bei Viertakt-Motoren). Ein weiterer
Effekt, der die eingespritzte Kraftstoffmasse nichtlinear beeinflusst, ist der Abfall
des Kraftstoffversorgungsdruckes beim Öffnen des Ventils; auch hierdurch entstehen
im Kraftstoffversorgungssystem Druckschwingungen, welche das Einspritzverhalten drehzahlabhängig
beeinflussen. Insgesamt hängt die eingespritzte Kraftstoffmasse nach diesen Überlegungen
statisch nichtlinear ab von der Ventilöffnungszeit und der Einspritzfrequenz (2/
n).
[0072] Mathematisch schreiben wir also
[0073] Die Idee zur Gemischsteuerung besteht jetzt darin, ein Neuronales Netz
NN so anzusetzen, daß die Steuergröße des Luftpfades (hier der Saugrohrdruck) auf die
Steuergröße des Kraftstoffpfades solchermaßen abgebildet wird, um so ein gewünschtes
Gemischverhältnis zu erreichen.
[0074] Das lernfähige Neuronale Netz
NN soll dabei in Abhängigkeit des Motorbetriebszustandes (hier die Drehzahl) und der
fahrerbeeinflußten Steuergröße fiir den Luftpfad (hier der Saugrohrdruck) die Steuergröße
(hier
af) für den Kraftstoffpfad ausgeben.
[0075] Der Ausgang des Neuronalen Netzes entspricht also hier dem Tastverhältnis der Einspritzventile
af, der Eingangsraum des Neuronalen Netzes
NN besteht aus Saugrohrdruck
pm und Motordrehzahl
n, wir schreiben also
[0076] Das Ziel der Steuerung ist, für jeden Betriebspunkt ein gewünschtes Kraftstoff-Luft-Verhältnis
mit
zu erreichen. Im weiteren vernachlässigen wir den konstanten Faktor
Kλ. Mit dem
NN als Steuerung. nach
af = af(
pm,
n) =
NN(
pm,
n) kann vorstehende Gleichung also als
geschrieben werden. Soll ein bestimmtes Gemischverhältnis
λsoll erreicht werden, so muß im
NN eine Abbildung gelernt werden, so daß
macyl=λsollmfcyl gilt, also
[0077] Beispielhaft fiir eine Vielzahl lernfähiger Neuronaler Netzarchitekturen verwenden
wir ab hier das sogenannte DANN, welches den gewählten Ansatz besonders plausibel
macht; außerdem gestattet dieser Algorithmus eine einfache Beweisführung für Stabilität
und Parameterkonvergenz ebenso wie eine sinnvolle Interpretierbarkeit des gelernten
Wissens. Das DANN ist eine besonders rechenzeitoptimale Ausgestaltung eines sogenannten
RBF-Netzes mit lokaler Stützwertewirkung. Eine eingehende Beschreibung des DANN folgt
unten.
[0078] Wir setzen also an
wobei die Stützwerte
Θ des Neuronalen Netzes so adaptiert werden müssen, um beide Nichtlinearitäten in Gleichung
28 im Betriebspunkt (
pm,
n) auszugleichen.
[0079] Dies soll mit dem Adaptionsansatz
mit garantierter Stabilität erfolgen. Der Faktor η in dieser Gleichung repräsentiert
die Lernschrittweite. Bildlich gesprochen werden durch die Aktivierung
A(
pm,
n) die einzelnen Stützwerte ausgesucht, welche nach der Beziehung
adaptiert werden. Nun wirken die Stützwerte beim DANN hauptsächlich lokal, ohne großen
Fehler können wir
annehmen (wobei die Größe rechts neben dem Entsprichtzeichen die Kompoente des
Θ - Vektors ist, die der Stelle (
pm,
n) nächsten liegt).
[0080] Wegen des taktdiskreten Arbeitsverfahren des Kolben-Verbrennungsmotors ersetzen wir
in dieser Ableitung die kontinuierliche Ableitung (nach der Zeit) durch die Notation
mit Deltagrößen, was einer Ableitung nach den Arbeitstakten des Verbrennungsmotors
entsprechen soll.
[0081] Um den Stabilitätsbeweis mathematisch zu führen, untersuchen wir die Auswirkung dieser
lokalen Adaption nach Gleichung 32 auf den Gemischfehler
e im Betriebspunkt, der zu
als Abweichung vom hier als konstant angenommenen Sollwert definiert ist. Wir bestimmen
also
woraus mit Gleichung 27
folgt. Zunächst wollen wir den ersten Quotienten der rechten Seite aus vorstehender
Gleichung betrachten:
ist kleiner oder gleich null! Dies kann ganz einfach erklärt werden: bei konstanter
Luftmasse im Zylinder nimmt die Luftzahl λ mit zunehmender eingespritzter Kraftstoffmasse
mfcyl ab, das Gemisch wird fetter. Und mit zunehmendem Tastverhältnis
af, also längerer Ventilöffnungsdauer bei gleichbleibender Drehzahl, wird natürlich
auch mehr Kraftstoff eingespritzt, zumindest aber gleichviel; weniger wäre widersinnig.
Es gilt also nach Gleichung 27
weil ja
natürlich größer (oder evtl. gleich) null ist.
[0082] Nun betrachten wir den zweiten Quotienten der rechten Seite von Gleichung 35: Aus
den Eigenschaften des Neuronalen Netzes DANN folgt
was bedeutet, daß bei Verstellung eines Stützwertes nach oben an einer bestimmten
Stelle im Eingangsraum des DANN/GRNN die Ausgabe des Netzes an dieser Stelle natürlich
auch steigt. Damit gilt
[0083] Diese Ableitungen sind möglich, weil bei der Stützwerteadaption wegen der Lokalität
der Stützwertewirkung dieser Netze
gilt.
[0084] Wir können nun zusammenfassen:
und mit dem Adaptionsgesetz folgt
[0085] Damit ist die Beziehung
hergeleitet, mit der die Stabilität des Adaptionsansatztes 18 bewiesen ist. Dazu
interpretieren wir Gleichung 43 verbal:
[0086] Das Vorzeichen der Fehleränderung ist also stets invers dem Vorzeichen des Fehlers;
mit anderen Worten, ist der Fehler kleiner null (
e<0), so steigt sein Wert (
Δe>0), sein Betrag wird damit kleiner. Ist der Fehler größer null, so fällt sein Wert,
auch hier wird somit der Betrag kleiner. Somit kann der Fehler nur gegen null konvergieren.
[0087] Neben der Konvergenz des Gemischfehlers im Arbeitspunkt zu null folgt aus den Eigenschaften
des DANN die Konvergenz der Stützwerte in den gelernten Arbeitspunkten gegen die einzig
möglichen Stützwerte, mit denen λ=λ
soll erreicht werden kann. Diese Ableitung gilt lokal, fiir den Arbeitspunkt (
pm,
n) des Verbrennungsmotores. Logisch ist, wiederum wegen der Lokalität der Stützwertewirkung,
daß nur in diesen Betriebspunkten der Gemischfehler mit hoher Genauigkeit ausgeglichen
wird, in denen auch die Steuerung lernen kann.
[0088] Zu berücksichtigen ist noch eine Lernkorrelation, nämlich eine Totzeit wegen des
Viertakt-Arbeitsverfahrens. Bei den obenstehenden Ableitungen waren wir bei der Adaption
davon ausgegangen, daß bei der Gemischbildung gleich der entstehende Gemischfehler
zur Adaption der Einspritzsteuerung herangezogen werden kann. Infolge des Viertakt-Arbeitsverfahren
des Verbrennungsmotors steht jedoch bei Verwendung einer Abgas-Lambdasonde erst frühestens
nach drei Takten Totzeit (Verdichten, Verbrennen, Ausschieben) ein Meßwert für die
Luftzahl zur Verfügung. Dargestellt ist dies in Fig. 4. Diese Figur zeigt einen Signalflußplan
für die Bildung des Gemischverhältnis bei gedrosselten direkteinspritzenden Kolben-Verbrennungsmotoren.
Die zusätzliche (dünn eingezeichnete) Abhängigkeit
ηvol =
f(.,.,α
cs,sr) gilt für Motoren mit variabler Nockenwelle oder Schaltsaugrohr. Zwischen Gemischbildung
und Lambda-Messung liegt eine Totzeit von drei Takten wegen des Viertakt-Arbeitsverfahren
des Verbrennungsmotors.
[0089] Zur Lernkorrelation müssen wir demnach bei der Adaption diese Totzeit berücksichtigen.
Dies geschieht zweckmäßigerweise durch eine einfache Verzögerung der Eingangswerte
(
pm und
n) bei der Adaption, so daß Fehlersignal und zu verstellender Stützwert miteinander
korrelieren. Dagegen müssen zur Bildung des Einspritzsignals (
af) die unverzögerten Eingangswerte herangezogen werden.
[0090] Das obenstehend beschriebene Beispiel betrifft die Synthese eines Steuergesetzes
für die Einspritzung bei direkteinspritzenden Verbrennungsmotoren. Der Beschreibung
lag ein gedrosselter Benzin-Direkteinspritzer mit konstantem Soll-Gemischverhältnis
zugrunde. Kann das Soll-Gemischverhältnis wie beispielsweise bei Dieselmotoren einen
variablen Wert annehmen, so kann dieser Sollwert als zusätzliche Eingangsdimension
des DANN vorgesehen werden. Ebenso kann bei nockenwellenlos angetriebenen Einlaßventilen
deren Steuersignal (Tastverhältnis
aa) anstelle des Saugrohrdruckes als Netzeingang herangezogen werden. Sinnvoll ist bei
einer realen Implementierung der Ansatz des Neuronalen Netzes als Korrekturglied neben
z.B. off-line bestimmten Vorwissen in Form etwa einer linearen Abbildung
pm →
af. Dadurch kann die Lernzeit erheblich verringert werden.
[0091] Die folgende Tabelle gibt überblickartig die hier verwendete Nomenklatur wieder:
m acyl |
Masse Frischluft im Zylinder |
kg |
ṁat |
Massenstrom Frischluft durch Drosselstelle |
kg s-13 |
ṁav |
Massenstrom Frischluft in den Zylinder |
kg s-11 |
mfcyl |
Masse Kraftstoff im Zylinder |
kg |
n |
Drehzahl des Kolben-Verbrennungsmotors |
s-11 |
p0 |
Umgebungsdruck der Luft (langsam veränderlich) |
Pa |
pm |
Luftdruck im Saugrohr |
Pa |
R |
Gaskonstante |
J/kgm |
T0 |
Lufttemperatur in der Umgebung (langsam veränderlich) |
K |
Tλ |
Zeitkonstante der Lambdasonde |
s |
Tm |
Lufttemperatur im Saugrohr |
K |
VD |
Hubvolumen eines Zylinders |
m3 |
αcs |
Steuerwinkel bei variabler Nockenwellensceuerung (VANOS) |
rad |
αth |
Lagewinkel der Drosselklappe |
rad |
ηvol |
Volumetrische Effizienz |
― |
λ |
Luftzahl |
― |
λm |
gemessene Luftzahl |
― |
[0092] Im folgenden wird als Beispiel fiir einen geeigneten lernfähigen Neuronales-Netz-Algorithmus
das sogenannte DANN näher erläutert. Es verbindet die Vorteile normierter RBF-Netze
mit dem Vorteil der Rechenzeit- und Speicherplatzoptimierung.
[0093] Bei Verwendung des sogenannten Distance Activation Neural Network DANN nach Fig.
5 die eine Parallel-Darstellung eines DANN mit zwei Eingangsdimensionen zeigt, wird
durch die lokale Stützwertewirkung beim Lernvorgang Parameterkonvergenz garantiert
und die Problematik der sog, persistent excitation umgangen. Parameterkonvergenz bedeutet
hierbei, daß das Neuronale Netz nur mit einem Parametersatz eine bestimmte statische
Nichtlinearität approximieren kann. Es besteht demnach eine eindeutige Zuordnung von
gelerntem Zusammenhang und Stützwerten des
NN, dies macht das gelernte Wissen interpretierbar. Dieser im Vergleich zu anderen lernfähigen
Algorithmen entscheidende Vorteil beruht auf der Form des RBF-Netzes, speziell des
DANN: die beim Lernen zu verstellenden Parameter wirken in der Hauptsache lokal und
das Netz liefert damit eine stetige Ausgangsfunktion über dem Eingangsraum mit definiertem
Interpolationsverhalten. Das Extrapolationsverhalten des DANN an Stellen, an denen
kein Wissen in Form gelernter Parameter zur Verfügung steht, ist ebenso definiert
wie sinnvoll: der Ausgang des Netzes entspricht einem (gewichteten) Mittelwert des
gelernten Wissens in der gelernten Umgebung; das DANN unterscheidet sich hierin erheblich
vom originären RBF-Netz. Das Netz besteht aus lokal aktivierten Neuronen, d.h. hauptsächlich
die Neuronen in der unmittelbaren Umgebung des Netzeinganges
x werden aktiviert. Die Struktur des DANN ist unterteilbar in Aktivierung und Gewichtung,
Dies veranschaulicht die in Fig. 6 gezeigte Signalflußplan-Darstellung eines DANN
mit einer Eingangsdimension (d.h. skalarem Eingang
x),
A(
x) und
∂ sind Vektoren; ŷ(
x)=
∂TA(
x). Dadurch ist es beim Lernen für das sogenannte Verfahren der verzögerten Aktivierung
zugänglich.
Kurz sei nun der Algorithmus des DANN beschrieben:
[0094] Ein skalarer Schätzwert ŷ an einer Stelle
x∈
mit einer gegebenen Menge von
q Datenpunkten (Stützwerten ∂
i an Stützstellen
ζ1) (∂
l, ζ
1 ),
i∈[l,
q] und
ζ∈
ist beim DANN definiert durch die Gleichung
mit den Abständen
[0095] Gleichung 44 garantiert die Beschränktheit der Aktivierung
A(
x) ,durch die Normierung wird
erreicht, das heißt, die Summe der Aktivierungen aller Neuronen ist stets gleich
eins; ebenso beträgt die Aktivierung eines einzelnen Neurons stets einen Wert zwischen
null und eins. Aus Gleichung 44 wird klar, daß bei sehr kleinem Glättungsfaktor σ
nahezu nur ein einziges Neuron aktiviert wird; damit trägt also beinahe nur ein einziger
Stützwert zum Ergebnis der Auswertung bei. Wird also ein Stützwert verstellt, so wird
der Netzausgang auch nur in dessen Umgebung verändert. Wir nennen diesen Sachverhalt
"Lokalität" der Stützwertewirkung. Zur Veranschaulichung zeigt Fig. 7 die Lokalität
der Stützwertewirkung, der Netzausgang ändert sich nur in der Umgebung des verstellten
Stützwertes. Diese Feststellung ist wichtig für den Stabilitätsbeweis des Lernens
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren.
[0096] Gleichung 44 definiert eine stetige beliebig nichtlineare Ausgangsfunktion ŷ=
f(
x) (bezeichnet geschätzte oder verstellbare Größen) mit definiertem Inter- und Extrapolationsverhalten
wie in Fig. 8 dargestellt. Diese Figur zeigt Inter- und Extrapolationsverhalten des
DANN, die Kreuze bezeichnen die vorhandenen Datenpunkte. Im gelernten Bereich stimmt
der durch die Stützwerte (Kreuze) approximierte Verlauf mit der zu erlernenden Sinus-Funktion
überein. Über den gelernten Bereich hinaus tendiert der Schätzwert mit zunehmender
Entfernung vom nächsten Stützwert zum Durchschnitt allen vorhandenen Wissens (Stützwerte).
Der Schätzwert an einer Auswertestelle mit großem Abstand zum gespeicherten Wissen
(Datenpunkte) wird sich zum Mittelwert des vorhandenen Wissens ergeben, in der unmittelbaren
Nähe eines Datenpunktes bestimmt dieser hauptsächlich den Netzausgang. Werden die
Stützwerte in ihrem Gewicht ∂
i als verstellbar definiert, so kann die einfachste, in Fig. 9 dargestellte Online-Struktur
zum Lernen abgeleitet werden. Diese Darstellung gilt fiir zeitkontinuierliche Systeme.
Das gezeigte DANN kann alle statischen (ohne interne Zustände wie z.B. Gedächtnis)
Nichtlinearitäten bis hin zu Unstetigkeiten (grouped activation method) abgesehen
eines kleinen Approximationsfehlers wegen der endlichen Stützwerteanzahl erlernen.
Bei Abbildungen mit Gedächtnis (z.B. wegen des oben erwähnten Speichereffekts) wird
die Information über vorausgegangene Ereignisse in das Lern- und Abbildungsverhalten
mit einbezogen. Die in Fig. 9 dargestellte Lernstruktur basiert auf einem bekannten
mathematischen Fehlermodell, für das Stabilität nach der direkten Methode nach Ljapunov
bewiesen ist.
[0097] Eine zu erlernende eindimensionale Nichtlinearität wie in Fig. 9 soll in der DANN-Form
als das Skalarprodukt
y(
t)
=ϑT A(
x(
t))+
d dargestellt sein, wobei
x(
t),
y(
t) ∈
und
A,
∂ ∈
; der konstante Vektor
∂ ist der unbekannte zu erlernende Parametervektor der Dimension
n, wobei
n Stützwerte verteilt über dem Eingangsraum die reale zu erlernende Nichtlinearität
bis auf den Fehler
d → 0 mit
n → ∞ darstellen können. Nach Fig. 9 berechnet sich der Beobachterfehler zu
e(
t) = ŷ(
t)-
y(
t). Wird ein Parameterfehlervektor definiert als
Φ(
t) =
∂̂(
t)-
∂, so ergibt sich die Fehlergleichung zu
[0098] Nach dem Fehlermodell 1 kann
als garantiert stabiles Adaptionsgesetz gewählt werden, da wegen der Eigenschaften
des DANN (Gleichung 44) der Vektor
A(
x(
t)) in allen seinen Komponenten beschränkt ist. Dies führt zu einer monoton abnehmenden
Funktion |
Φ(
t)|, was ja lim
t→∞ ∂̂(
t) =
∂ bedeutet.
[0099] Bei den vorliegenden Ausführungsbeispielen wird die gezeigte Lernfähigkeit des DANN
zur Synthese eines Steuergesetzes für die Kraftstoffeinspritzung verwendet, indem
beim Lernen der Fehler zwischen Soll-Gemischverhältnis und Ist-Gemischverhältnis zu
null gemacht wird.
Obiges Ausführungsbeispiel soll nun an einer Simulation demonstriert werden:
[0100] Es soll die Fähigkeit des Ansatzes gezeigt werden, daß eine Abbildung gelernt werden
kann, so daß gilt
[0101] Zur Demonstration sei λ
soll gleich 1. Zum Zweck der Veranschaulichung wird für
NLa(
pm,
n) die statische stetige nichtlineare Beziehung
angenommen, für
NLf(
af,
n) nehmen wir
an, eine nichtlineare Funktion, die mit
af monoton steigend ist. Diese beiden fiir den Luftpfad und den Kraftstoffpfad angenommenen
Nichtlinearitäten sind in den Fig. 10 und 11 dargestellt.
[0102] Sind diese Abhängigkeiten bekannt, so kann analytisch die Abbildung
NNsoll berechnet werden, so daß Gleichung 49 mit
NN = NNsoll erfüllt wird. Mit den Beziehungen nach Gleichungen 50 und 51 ergibt sich für die
Abbildung
NNsoll die durch die Reglersynthese zu erlernen ist.
[0103] Drehzahl n sei auf Maximaldrehzahl normiert, ebenso der Saugrohrdruck auf Umgebungsdruck,
diese Größen schwanken also beide zwischen 0 und 1. Zur Lernsimulation wird nun der
Eingangsraum
n∈[0.2,0.8] und
pm ∈[0.2,0.8] flächendeckend durchfahren, in Fig. 16 wird dies bei der gelernten Steuerfläche
deutlich. In den Fig. 12, 13 und 14 ist dabei der zu erlernende Steuerverlauf nach
Gleichung 52 und der online vom Netz erlernte Verlauf von
a1 während des Lernvorganges dargestellt. Diese Figuren zeigen jeweils den optimalen
Verlauf der Steuergröße (gestrichelt) und den vom Netz gelernten Verlauf (durchgezogen).
Fig. 12 zeigt dabei den Beginn des Lernens (wobei ohne jedes Vorwissen begonnen wurde),
Fig. 13 den Steuergrößenverlauf während des Lernens, und in Fig. 14 ist das Lernen
so gut wie abgeschlossen. Den während des Lernens schnell kleiner werdenden Gemischfehler
zeigt Fig. 15.
[0104] Den dabei im Neuronalen Netz gelernten Zusammenhang stellt Fig. 16 der zu lernenden
Abhängigkeit gegenüber. Die Figur zeigt den zu erlernenden und den gelernten Zusammenhang,
und zwar jeweils die Steuerfläche. Im Zielzusammenhang ist nur die Fläche über dem
während des Lernens zu durchfahrenden Eingangsraum dargestellt, um einen einfachen
Vergleich zu ermöglichen. Selbstverständlich war auch nur im durchfahrenen Eingangsraum
gelernt worden, demzufolge ist auch nur dort das Wissen aussagekräftig.
[0105] Diese Simulation demonstriert, daß ohne jedes Vorwissen bereits nach größenordnungsmäßig
10000 Takten (verteilt über die verschiedenen Betriebspunkte), ein ganzes Kennfeld
fiir die Einspritzsteuerung mit sehr großer Genauigkeit "angelernt" ist.
1. Verfahren zur Gemischsteuerung bei einem Verbrennungsmotor, das folgende Schritte
umfaßt:
a) Messen wenigstens einer Größe, mit der die in einen Brennraum des Verbrennungsmotors
gelangende Luftmasse im Zusammenhang steht, einer sog. Eingangsgröße;
b) Ermitteln wenigstens einer die zuzuführende Kraftstoffmenge steuernde Ausgangsgröße
af in Abhängigkeit von wenigstens der/den in a) gemessenen Eingangsgröße/n, mit Hilfe
gespeicherter Abbildungsinformation;
c) Zuführen der Kraftstoffmenge entsprechend der Ausgangsgröße af aus b);
d) Messen einer Größe, die Information über das so entstandene Gemisch trägt, einer
sog. Istgröße;
e) Ermitteln einer Abweichung der in d) gemessenen Istgröße von einem Sollwert für
diese Größe;
f) Verändern der gespeicherten Abbildungsinformation in Abhängigkeit von der in e)
ermittelten Abweichung für den in a) gemessenen Betriebszustand, so daß bei einem
zukünftigen Durchlaufen der Schritte a) bis e) im gleichen Betriebszustand die Abweichung
kleiner wird;
und das einen intelligenten Lernprozeß realisiert, mit dem ein nichtlinearer Regler
gebildet wird, der zumindest sowohl die Nichtlinearitäten des Luftpfades als auch
des Kraftstoffipfades berücksichtigt,
wobei bei dem Lernprozeß Lerngesetze verwendet werden, die lokal wirken und die stabil
sowie konvergent sind,
wobei die Abbildung der Eingangsgröße/n auf die Ausgangsgröße
af durch mit einem Aktivierungsvektor
A linear verknüpften, die Abbildungsinformation repräsentierenden Stützwertevektor
Θ definiert wird, gemäß:
und der Lernprozeß damit sowohl das Kleinsignal- als auch das Großsignal-Verhalten
umfaßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Schritte a) bis e) taktweise durchgeführt werden,
wobei die Schritte d) und e) dem Takt zugeordnet werden, in dem die Schritte a) bis
c) durchgeführt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem der Verbrennungsmotor ein Motor mit oder
ohne Aufladung ist und die Eingangsgröße bzw. eine der Eingangsgrößen der Druck im
Saugrohr des Verbrennungsmotors ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem der Verbrennungsmotor mit einem
veränderlichen Ansaugsystem ausgerüstet ist, und eine dessen Stellung charakterisierende
Größe die Eingangsgröße bzw. eine der Eingangsgrößen ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem der Verbrennungsmotor eine Einlaßventilsteuerung
mit verstellbaren Ventilsteuerzeiten aufweist und die Eingangsgröße bzw. eine der
Eingangsgrößen ein oder mehrere Ventilsteuerzeitparameter sind.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem der Verbrennungsmotor frei betätigbare
Einlaßventile aufweist und die Eingangsgröße bzw. eine der Eingangsgrößen das Tastverhältnis
und/oder die Schließ- und/oder Öffnungszeit der Einlaßventile sind.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem die Eingangsgröße bzw. eine der
Eingangsgrößen die Drehzahl des Verbrennungsmotors ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei dem der Verbrennungsmotor mit variablem
Gemischverhältnis gesteuert wird, und deshalb das Soll-Gemischverhältnis eine der
Eingangsgrößen ist.
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, bei dem die Ausgangsgröße eine oder mehrere der folgenden
Größen ist: Einspritzdauer, Tastverhältnis der Einspritzventilöffnung, Ein-spritzdruck,
Öffnungsgrad des Einspritzventils.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, bei dem als Verbrennungsmotor ein Motor
verwendet wird, der im wesentlichen keinen Kraftstoffspeichereffekt aufweist, insbesondere
ein direkteinspritzender Motor.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, bei dem ein Verbrennungsmotor mit Kraftstoffspeichereffekt
verwendet wird, und in die Ermittlung der Ausgangsgröße/n im Schritt b) auch Größen
aus einem oder mehreren vorhergehenden Arbeitstakten einbezogen werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, bei dem die gespeicherte Abbildungsinformation
die Form eines Kennfeldes hat, welches die Ausgangsgrößeln direkt oder indirekt enthält,
und bei dem im Schritt f) ein oder mehrere gespeicherte Werte verändert werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, bei dem die Abbildung der Eingangsgröße/n
auf die Ausgangsgröße/n durch einen Neuronales-Netz-Algorithmus erfolgt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, bei dem der Aktivierungsvektor (A) normiert ist und nur vom Abstand der Eingangsgröße/n zu den Stützstellen abhängt,
die der Vektordarstellung zugrundeliegen,
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, bei dem die Komponenten A
i des Aktivierungsvektors (
A) vom Abstand
d1 der Eingangsgröße/n zu der zugehörigen Stützstelle i gemäß einer Zentrumsfunktion,
insbesondere
abhängen, wobei σ ein Breitenparameter ist.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 15, bei welchem die Veränderung der Abbildungsinformation
im wesentlichen in dem Bereich des Abstands von einer Abweichungsstelle erfolgt, der
auch in die Abbildung der an dieser Stelle liegende/n Eingangsgröße/n auf die Ausgangsgröße/n
einbezogen würde.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 16, bei dem die Veränderung der Abbildungsinformation
erfolgt, indem zu dem Stützwertevektor (Θ) ein Stützwertekorrekturvektor (ΔΘ) addiert wird, welcher einer Verknüpfung, und zwar insbesondere dem Produkt des Abweichungswerts
(e) mit dem Aktivierungsvektors (A) proportional ist.
18. Vorrichtung zur Gemischsteuerung bei einem Verbrennungsmotor, umfassend:
- wenigstens eine Einrichtung zur Messung wenigstens einer Größe, mit der die in einen
Brennraum des Verbrennungsmotors gelangende Luftmasse im Zusammenhang steht, einer
sog. Eingangsgröße;
- wenigstens eine Stelleinrichtung zum Zuführen von Kraftstoff;
- wenigstens eine Einrichtung zur Messung einer Größe, die Information über das so
entstandene Gemisch oder dessen Verbrennung trägt, einer sog. Istgröße;
- wenigstens einen Speicher zur Aufnahme der veränderlichen Abbildungsinformation;
- und einen zur Ausführung des folgenden Verfahrens programmierten und/oder fest verdrahteten
Rechner:
a) Messen wenigstens einer Größe, mit der die in einen Brennraum des Verbrennungsmotors
gelangende Luftmasse im Zusammenhang steht, einer sog. Eingangsgröße;
b) Ermitteln wenigstens einer die zuzuführende Kraftstoffmenge steuernde Ausgangsgröße
af in Abhängigkeit von wenigstens der/den in a) gemessenen Eingangsgröße/n, mit Hilfe
gespeicherter Abbildungsinformation;
c) Zuführen der Kraftstoffmenge entsprechend der Ausgangsgröße af aus b);
d) Messen einer Größe, die Information über das so entstandene Gemisch trägt, einer
sog. Istgröße;
e) Ermitteln einer Abweichung der in d) gemessenen Istgröße von einem Sollwert für
diese Größe;
f) Verändern der gespeicherten Abbildungsinformation in Abhängigkeit von der in e)
ermittelten Abweichung für den in a) gemessenen Betriebszustand, so daß bei einem
zukünftigen Durchlaufen der Schritte a) bis e) im gleichen Betriebszustand die Abweichung
kleiner wird;
wobei ein intelligenter Lernprozeß realisiert wird, mit dem ein nichtlinearer Regler
gebildet wird, der zumindest sowohl die Nichtlinearitäten des Luftpfades als auch
des Kraftstoffpfades berücksichtigt,
wobei bei dem Lernprozeß Lerngesetze verwendet werden, die lokal wirken und die stabil
sowie konvergent sind,
wobei die Abbildung der Eingangsgröße/n auf die Ausgangsgröße
af durch mit einem Aktivierungsvektor
A linear verknüpften, die Abbildungsinformation repräsentierenden Stützwertevektor
Θ definiert wird, gemäß:
und der Lernprozeß damit sowohl das Kleinsignal- als auch das Großsignal-Verhalten
umfaßt.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, bei dem der Rechner zur Ausführung einer oder mehrerer
Ausgestaltungen des Verfahrens gemäß Anspruch 2 bis 17 programmiert bzw. verdrahtet
ist.
1. Process for controlling the mixture in an internal combustion engine, incorporating
the following steps:
a) Measurement of at least one parameter, associated with the mass of air entering
the combustion chamber of the internal combustion engine, a so-called input parameter;
b) Calculation of at least one of the output parameters af controlling the amount of fuel to be injected, dependent at least on the input parameter
(or parameters) measured in a), using the stored mapping information;
c) Injecting the amount of fuel corresponding to the output parameter af from b);
d) Measurement of a parameter bearing information about the resultant mixture, a so-called
actual parameter;
e) Calculation of a deviation of the actual parameter measured in d) from a nominal
value for this parameter;
f) Changing the stored mapping information according to the deviation calculated in
e) for the operating state measured in a) so that, in a future iteration of the steps
a) to e), the deviation in the same operating state will be less;
and which implements an intelligent learning process, forming a non-linear controller
taking into account non-linearities in both the air and fuel paths,
where the learning process uses learning laws that have a local effect and are stable
as well as convergent,
where the mapping of the input parameter/s onto the output parameter a
f is defined as the basic value vector Θ which represents the mapping information and
is linked linearly with an activation vector
A. The following equation applies:
and the learning process thus incorporates both the small and large signal processes.
2. Process as in Claim 1, in which the steps a) to e) are performed cyclically, with
steps d) and e) assigned to the cycle in which the steps a) to c are performed.
3. Process as in Claim 1 or 2, in which the internal combustion engine is an engine with
or without a turbocharger, and the input parameter, or one of the input parameters,
is the pressure in the internal combustion engine's manifold.
4. Process as in any of Claims 1 to 3, in which the internal combustion engine is fitted
with a variable suction system, and a characteristic parameter whose setting is the
input parameter, or one of the input parameters.
5. Process as in any of Claims 1 to 4, in which the internal combustion engine has an
inlet valve control system with variable valve control timings and the input parameter
or one of the input parameters are one or more of the valve control timing parameters.
6. Process as in any of Claims 1 to 5, in which the internal combustion engine has freely
operable inlet valves, and the input parameter, or one of the input parameters, are
the duty factor and/or the closing and/or opening times of the inlet valves.
7. Process as in any of Claims 1 to 6, in which the input parameter or one of the input
parameters is the speed of the internal combustion engine in rpm.
8. Process as in any of Claims 1 to 7, in which the internal combustion engine is controlled
with a variable mixing ratio, and hence the nominal mixing ratio is one of the input
parameters.
9. Process as in any of Claims 1 to 8, in which the output parameter is one or more of
the following parameters: injection period, injection valve opening duty factor, injection
pressure, injection valve opening angle.
10. Process as in any of Claims 1 to 9, in which an engine is used as an internal combustion
engine which fundamentally has no fuel accumulator effect, in particular a direct
injection engine.
11. Process as in any of Claims 1 to 9, in which an internal combustion engine with a
fuel accumulator effect is used and, in calculating the output parameter (or parameters)
in step b), parameters from one or more previous strokes are also included.
12. Process as in any of Claims 1 to 11, in which the stored mapping information takes
the form of a knowledge field which directly or indirectly includes the output parameter
or parameters, and where one or more stored values are changed in step f).
13. Process as in any of Claims 1 to 12, in which the mapping of the input parameter (or
parameters) on to the output parameter (or parameters) is performed by means of a
neuronal network algorithm.
14. Process as in any of Claims 1 to 13, in which the activation vector (A) is standardised, and is proportional only to the distance of the input parameters
from the support points which form the basis of the vector representation.
15. Process as in Claim 13 or 14, in which the components A; of the activation vector
(
A) depend on the distance d; of the input parameter(s) to the associated support point
i according to a centre function, in particular
where σ is a width parameter.
16. Process as in any of Claims 13 to 15, in which the mapping information is changed
fundamentally in the vicinity of the distance from a deviation point, which also,
in the mapping of the input parameter (or parameters), was included in the output
parameter (or parameters).
17. Process as in any of Claims 13 to 16, in which the information in the diagram is changed,
and a support value correction vector (Δθ), which is proportional to a linkage, particularly
the product of the deviation (e) and the activation vector (A), is added to the support vector.
18. Device for controlling the mixture in an internal combustion engine, incorporating
the following:
- at least one appliance for measuring at least one parameter associated with the
mass of air entering a combustion chamber in the internal combustion engine, a so-called
input parameter;
- at least one appliance for varying the amount of fuel injected;
- at least one appliance for measuring a parameter bearing information about the resultant
mixture or its combustion, a so-called actual parameter;
- at least one store to record the mapping information to be changed;
- and a computer programmed and/or hard-wired to execute the following process:
a) measurement of at least one parameter associated with the mass of air entering
a combustion chamber in the internal combustion engine, a so-called input parameter;
b) calculation of at least one of the output parameters af controlling the amount of fuel to be injected, proportional to at least (one of)
the input parameter (or parameters), measured in a), using the stored mapping information;
c) injection of the amount of fuel corresponding to the output parameter af from b);
d) measurement of a parameter bearing information about the resultant mixture, a so-called
actual parameter;
e) calculation of a deviation of the actual parameter measured in d) from a nominal
value for this parameter;
f) changing the stored mapping information proportional to the deviation calculated
in e) for the operating state measured in a), so that the deviation in the same operating
state is smaller during a future cycle of the steps a) to e);
where an intelligent learning process, forming a non-linear controller, which considers
at least the non-linearities of the air and fuel paths, is implemented,
where learning laws are used during the learning process which have a local effect
and are stable as well as convergent,
where the mapping of the input parameter/s onto the output parameter a
f is defined as the basic value vector θ which represents the mapping information and
is linked linearly with an activation vector
A. The following equation applies:
and the learning process hence incorporates both the small signal and large signal
processes.
19. Device as in Claim 18, in which the computer is programmed or hard-wired for execution
of one or more variants of the process as in Claims 2 to 17.
1. Procédé de régulation du mélange dans un moteur à combustion interne, qui comprend
les étapes suivantes :
a) la mesure d'au moins une grandeur avec laquelle est en rapport la masse d'air arrivant
dans une chambre à combustion du moteur, dénommée grandeur d'entrée,
b) le calcul d'au moins une grandeur de sortie af régulant la quantité de carburant à amener, en fonction d'au moins la/les grandeur(s)
d'entrée mesurée(s) au point a), à l'aide d'une information de projection enregistrée,
c) l'amenée de la quantité de carburant conformément à la grandeur de sortie af du point b),
d) la mesure d'une grandeur qui porte l'information sur le mélange ainsi produit,
dénommée grandeur réelle,
e) le calcul d'une différence de la grandeur réelle mesurée au point d) par rapport
à une valeur de consigne de cette grandeur,
f) la modification de l'information de projection enregistrée, en fonction de la différence
calculée au point e) pour l'état de marche mesuré au point a), de telle sorte que,
lors d'un déroulement futur des étapes a) à e) dans le même état de marche, la différence
devienne plus faible.
et qui exécute un processus d'apprentissage intelligent au moyen duquel est formé
un régulateur non-linéaire qui prend en compte, au minimum, aussi bien les non-linéarités
du circuit de l'air que celles du circuit du carburant,
dans lequel sont utilisées, dans le processus d'apprentissage, des lois d'apprentissage
qui s'appliquent localement et sont stables ainsi que convergentes,
dans lequel la projection de la/des grandeur(s) d'entrée sur la grandeur de sortie
af est définie par un vecteur de valeur d'appui
Θ, représentant l'information de projection et associé de manière linéaire à un vecteur
d'activation
A, selon :
et le processus d'apprentissage englobe ainsi aussi bien le comportement à faibles
signaux que le comportement à forts signaux.
2. Procédé selon la revendication 1, dans lequel les étapes a) à e) sont effectuées de
manière cyclique, les étapes d) et e) étant associées au cycle dans lequel les étapes
a) à c) sont effectuées.
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, dans lequel le moteur à combustion interne
est un moteur avec ou sans suralimentation et la grandeur d'entrée ou l'une des grandeurs
d'entrée est la pression présente dans le tuyau d'admission du moteur à combustion
interne.
4. Procédé selon l'une des revendications 1 à 3, dans lequel le moteur à combustion interne
est équipé d'un système d'aspiration variable et une grandeur, caractérisant sa position,
est la grandeur d'entrée ou l'une des grandeurs d'entrée.
5. Procédé selon l'une des revendications 1 à 4, dans lequel le moteur à combustion interne
présente une commande de soupapes d'admission avec des temps de commande des soupapes
réglables et la grandeur d'entrée ou l'une des grandeurs d'entrée est un ou plusieurs
paramètres de temps de commande des soupapes.
6. Procédé selon l'une des revendications 1 à 5, dans lequel le moteur à combustion interne
présente des soupapes d'admission à actionnement libre et la grandeur d'entrée ou
l'une des grandeurs d'entrée est le rapport cyclique et/ou le temps de fermeture et/ou
le temps d'ouverture des soupapes d'admission.
7. Procédé selon l'une des revendications 1 à 6, dans lequel la grandeur d'entrée ou
l'une des grandeurs d'entrée est le régime du moteur à combustion interne.
8. Procédé selon l'une des revendications 1 à 7, dans lequel le moteur à combustion interne
est commandé par un rapport de mélange variable et de ce fait le rapport de mélange
de consigne est l'une des grandeurs d'entrée.
9. Procédé selon les revendications 1 à 8, dans lequel la grandeur de sortie est l'une
ou plusieurs des grandeurs suivantes : durée de l'injection, rapport cyclique de l'ouverture
de la soupape d'injection, pression d'injection, degré d'ouverture de la soupape d'injection.
10. Procédé selon l'une des revendications 1 à 9, dans lequel on utilise, en tant que
moteur à combustion interne, un moteur qui ne présente, pour l'essentiel, aucun effet
d'accumulation de carburant, en particulier un moteur à injection directe.
11. Procédé selon l'une des revendications 1 à 9, dans lequel est utilisé un moteur à
combustion interne avec effet d'accumulation de carburant et dans lequel sont également
incluses dans le calcul de la/des grandeur(s) de sortie, à l'étape b), des grandeurs
provenant d'un ou de plusieurs cycles de travail précédents.
12. Procédé selon l'une des revendications 1 à 11, dans lequel l'information de projection
enregistrée a la forme d'un diagramme caractéristique, lequel comprend directement
ou indirectement la/les grandeur(s) de sortie et dans lequel, à l'étape f), une ou
plusieurs valeurs enregistrées sont modifiées.
13. Procédé selon l'une des revendications 1 à 12, dans lequel la projection de la/des
grandeur(s) d'entrée sur la/les grandeurs de sortie se fait par un algorithme de réseau
neuronal.
14. Procédé selon l'une des revendications 1 à 13, dans lequel le vecteur d'activation
(A) est normalisé et ne dépend que de l'écart de la/les grandeurs d'entrée par rapport
aux emplacements d'appui qui sont à la base de la représentation du vecteur.
15. Procédé selon la revendication 13 ou 14, dans lequel les composantes A
i du vecteur d'activation (
A) dépendent de l'écart
di de la/des grandeur(s) d'entrée par rapport à l'emplacement d'appui i correspondant
selon une fonction centrale, en particulier,
,σ étant un paramètre de largeur.
16. Procédé selon l'une des revendications 13 à 15, dans lequel la modification de l'information
de projection se fait essentiellement dans la zone de l'écart avec un emplacement
de divergence, écart qui serait également inclu dans la projection de la/des grandeur(s)
d'entrée, se trouvant à cet emplacement, sur la/les grandeurs de sortie.
17. Procédé selon l'une des revendications 13 à 16, dans lequel la modification de l'information
de projection se fait par l'addition au vecteur de la valeur d'appui (Θ) d'un vecteur de correction de la valeur d'appui (ΔΘ) lequel est proportionnel à une combinaison et en particulier au produit de la valeur
de divergence (e) et du vecteur d'activation (A).
18. Dispositif de régulation du mélange dans un moteur à combustion interne comprenant
:
- au moins un dispositif de mesure d'au moins une grandeur avec laquelle est en rapport
la masse d'air arrivant dans une chambre de combustion du moteur, dénommée grandeur
d'entrée,
- au moins un dispositif de réglage pour l'amenée de carburant,
- au moins un dispositif de mesure d'une grandeur qui porte des informations sur le
mélange ainsi produit
ou sur sa combustion, dénommée grandeur réelle,
- au moins une mémoire pour l'enregistrement de l'information de projection variable,
- et un ordinateur programmé et/ou à câblage fixe pour l'exécution du procédé suivant
:
a) la mesure d'au moins une grandeur avec laquelle est en rapport la masse d'air arrivant
dans une chambre de combustion du moteur, dénommée grandeur d'entrée,
b) le calcul d'au moins une grandeur de sortie af régulant la quantité de carburant à amener, en fonction d'au moins la/les grandeur(s)
d'entrée mesurée(s) au point a), à l'aide d'une information de projection enregistrée,
c) l'amenée de la quantité de carburant conformément à la grandeur de sortie af du point b),
d) la mesure d'une grandeur qui porte des informations sur le mélange ainsi produit,
dénommée grandeur réelle,
e) le calcul de la différence de la grandeur réelle mesurée au point d) par rapport
à la valeur théorique de cette grandeur,
f) la modification de l'information de projection enregistrée, en fonction de la différence
calculée au point e) pour l'état de marche mesuré au point a), de telle sorte que,
lors d'un déroulement futur des étapes a) à e) dans le même état de marche, la différence
devienne plus faible.
et dans lequel est exécuté un processus d'apprentissage intelligent au moyen duquel
est formé un régulateur non-linéaire qui prend en compte, au minimum, aussi bien les
non-linéarités du circuit de l'air que celles du circuit du carburant,
dans lequel sont utilisées, dans le processus d'apprentissage, des lois d'apprentissage
qui s'appliquent localement et sont stables ainsi que convergentes,
dans lequel la projection de la/des grandeur(s) d'entrée sur la grandeur de sortie
af est définie par un vecteur de valeur d'appui
Θ représentant l'information de projection et associé de manière linéaire à un vecteur
d'activation
A selon :
et le processus d'apprentissage comprend ainsi aussi bien le comportement à faibles
signaux que le comportement à forts signaux.
19. Dispositif selon la revendication 18, dans lequel l'ordinateur est programmé ou câblé
pour l'exécution d'une ou de plusieurs configuration(s) du procédé selon l'une des
revendications 2 à 17.