[0001] Die gegenständliche Erfindung betrifft einen Handlauf für den Einsatz bei Fahrtreppen,
Fahrsteigen und dergleichen, welcher einen C-förmigen Querschnitt, als äußere Lagen
eine Gleitlage und eine Gummiabdecklage für den Benützer, ferner eine Zugträger aufweisende
Lage, insbesondere mit in Gummi eingebetteten und in Längsrichtung orientierten Stahlcorden,
sowie beidseitig des Zugträgers zumindest je eine Verstärkungslage aufweist.
[0002] Handläufe für Fahrtreppen, Fahrsteige für die Personenbeförderung und dergleichen
haben wichtige Funktionen zu erfüllen. Sie müssen für die die Fahrtreppen und Fahrsteige
benützenden Personen einen stabilen und sicheren Griff zur Verfügung stellen und derart
flexibel ausgeführt sein, dass sie sich um die verschiedenen Antriebsrollen biegen
und führen lassen. Darüber hinaus müssen Handläufe Spannungen von mehreren tausend
Newton aushalten können.
[0003] Eine Handlaufkonstruktion der eingangs genannten Art ist beispielsweise aus der US
- A 5 255 772 bekannt. Die hier geoffenbarte Handlauftype mit C-förmigem Querschnitt
weist einen Zugträger auf, welcher aus parallel zueinander in der Längsrichtung des
Handlaufs verlaufenden Stahlcorden besteht, die in eine Gummimatrix eingebettet sind.
Die Gleitlage besteht aus einem dicht gewebtem Material, beispielsweise aus Baumwolle,
Polyamid oder Polyester, und hat ein gutes Gleiten des Handlaufs auf der Führungsschiene
zu gewährleisten. Beidseitig des Zugträgers sind Verstärkungslagen angeordnet, die
aus einem gewebten Material bestehen, dessen Kettfäden in der Querrichtung des Handlaufs,
demnach im rechten Winkel zum Zugträger, orientiert sind. Die vereinzelt vorgesehenen
Schußfäden dienen lediglich zum Zusammenhalt der Kettfäden.
[0004] Durch den C-förmigen Querschnitt des Handlaufs wird die erforderliche Steifigkeit
unterstützt. Die Lippenweite wird so abgestimmt, dass der Handlauf ohne zu großen
Widerstand gleiten kann, wobei aber die Lippenweitentoleranz so klein zu sein hat,
dass ein Einzwicken der Finger oder von Bekleidung nicht stattfinden kann. Meist tendieren
Handläufe bekannter Konstruktionen entweder zu einer Aufweitung des Lippenabstandes,
was zu einem Einzwicken der Finger oder von Bekleidung führen kann, oder sie tendieren
dazu, enger zu werden. In letzterem Fall kann dies zur Reibung des Handlaufs an der
Schiene, zu Überhitzung und in weiterer Folge zur Zerstörung des Handlaufs führen.
[0005] Die Erfindung hat sich daher nun die Aufgabe gestellt, einen Handlauf für Fahrtreppen
und Fahrsteige für Personen mit gegenüber den bekannten Konstruktionen verbesserten
dynamischen Eigenschaften und verbesserter dimensioneller Stabilität bei längerer
Lebensdauer zu entwickeln, der die erwähnten Probleme nicht aufweist.
[0006] Gelöst wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, zumindest eine der Verstärkungslagen
eine Gummilage mit homogen verteilten Kurzfasern ist, die eine Vorzugsorientierung
besitzen und gegenüber der Längsrichtung des Handlaufs unter einem von 0° abweichenden
Winkel, verlaufen.
[0007] Durch die gegenständliche Erfindung wird ein Handlauf mit gegenüber den bekannten
Konstruktionen höherer Quersteifigkeit, höherer Längsflexibilität, verbesserter Dimensionsstabilität
und steiferen Lippen zur Verfügung gestellt. Das für die Verstärkungslagen erfindungsgemäß
eingesetzte homogen mit Kurzfasern versehene Material verhindert das Auftreten von
unterschiedlichen Spannungen, die bei konventionellen Handläufen während der Beanspruchung
im Bereich der Übergänge von Textil zu Gummi entstehen. Dabei sind die Verstärkungslagen
im Handlauf so positioniert, dass die Kurzfasern unter einem von 0° abweichenden Winkel
zur Erstreckung des Zugträgers verlaufen. Eine erfindungsgemäße Verstärkungslage beinhaltet
auch keine Kettfäden, die in konventionell aufgebauten Handläufen in den Verstärkungslagen
aus gewebtem Material enthalten sind. Das Fehlen der Kettfäden verleiht einem erfindungsgemäß
aufgebauten Handlauf eine ausgezeichnete Elastizität in Längsrichtung bei gleichzeitig
hoher Quersteifigkeit. Darüber hinaus ist bei erfindungsgemäßen Handläufen die Lippenweitenänderung
sowohl bei einer Positivbiegung als auch bei einer Biegung über den Handlaufrücken
(Negativbiegung) wesentlich geringer als bei herkömmlich aufgebauten Handläufen. Erfindungsgemäß
aufgebaute Handläufe sind einfach herzustellen, besitzen eine gegenüber den bekannten
Konstruktionen erheblich höhere Lebensdauer und sind insgesamt sicherer im Betrieb
als die bekannten Konstruktionen.
[0008] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Kurzfasern in den
Verstärkungslagen derart orientiert, dass sie gegenüber der Längsrichtung des Handlaufs
unter einem Winkel, der um mindestens 30°, insbesondere um mindestens 45°, von der
Längsrichtung des Handlaufs abweicht, verlaufen. Eine Orientierung der Kurzfasern
in diesen Bereichen ist sowohl für die Elastizität in Längsrichtung als auch eine
hohe Quersteifigkeit von Vorteil.
[0009] Je nach Anforderung und Einsatzzweck kann ein erfindungsgemäßer Handlauf unterschiedlich
ausgeführt werden. Insbesondere kann bzw. können auf einer oder auf beiden Seiten
der Zugträgerlage jeweils zumindest je eine, insbesondere je zwei, mit Kurzfasern
versehene Verstärkungslage(n) angeordnet werden.
[0010] Die Steifigkeit des erfindungsgemäßen Handlaufs wird dadurch günstig beeinflußt,
wenn sich die Kurzfasern in benachbarten Verstärkungslagen kreuzen und mit der Längsrichtung
des Handlaufs vorzugsweise gleich große Winkel einschließen. Alternativ dazu kann
auch eine Ausführung getroffen werden, bei der die Kurzfasern in benachbarten Verstärkungslagen
parallel zueinander verlaufen.
[0011] Zum Erziehlen der erwünschten Quersteifigkeit, der Längsflexibilität und der Dimensionsstabilität
ist es dabei günstig, wenn der Anteil an Kurzfasern zwischen 10 und 40 Gewichtsteile,
insbesondere zwischen 15 und 30 Gewichtsteile, bezogen auf 100 Gewichtsteile Kautschuk
in der Mischung, beträgt.
[0012] Was das Material für die Kurzfasern betrifft, so können diese aus synthetischem Material,
wie Nylon, Polyester, Polyvinylalkohol, aromatischem Polyamid, Kohlenstoff, aus mineralischem
Material wie Glas oder aus natürlichem Material, beispielsweise Baumwolle, bestehen.
Die eingesetzten Kurzfasern können dabei auch ein Fasernmix aus Fasern unterschiedlichen
Materials sein. Die Steifigkeit der Verstärkungslagen kann somit durch die Wahl der
Faserart und des Mischverhältnisses möglicher unterschiedlicher Fasern mitbestimmt
werden.
[0013] Auch das Verhältnis der Länge der Fasern zum Durchmesser der Fasern ist mitbestimmend
für die Steifigkeit der Lagen. Dieses Verhältnis sollte für die eingesetzten Fasern
zwischen 50 und 300 betragen.
[0014] Je nach Einsatzzweck und sonstigen Anforderungen sowie auch in Abhängigkeit von Fasermaterial,
Faseranteil usw. besitzen die Verstärkungslagen im fertigen Handlauf schließlich eine
Dicke von 0,8 bis 5 mm.
[0015] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nun anhand der Zeichnung
und von Mischungsbeispielen näher beschrieben. Dabei zeigt Fig. 1 eine Schrägansicht
einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Handlaufs, bei dem die einzelnen Schichten
schrittweise entfernt sind, um den Aufbau des Handlaufs zu verdeutlichen, Fig. 2 zeigt
einen Querschnitt durch den Handlauf gemäß Fig. 1.
[0016] Der in den Zeichnungsfiguren dargestellte Handlauf 1 besitzt den üblichen C-förmigen
Querschnitt und umfaßt daher einen flachen, sich quer erstreckenden Mittelteil 1a
und beidseitig an diesen anschließend nach innen gebogene Lippen 1b. Ein derart ausgeführter
Handlauf 1 wird üblicherweise bei Fahrtreppen oder Fahrsteigen für Personen eingesetzt.
Die Lippen 1b umgreifen dabei die hier nicht dargestellte Führungsschiene der Fahrtreppe
bzw. des Fahrsteiges.
[0017] Der Handlauf 1 hat einen mehrlagigen Aufbau, auf den nun ausführlicher eingegangen
wird.
[0018] An der einen Außenseite besitzt der Handlauf 1 die übliche Gummiabdecklage 2 als
Auflage für die Hand des Benützers der Fahrtreppe bzw. des Fahrsteiges, an der anderen
Außenseite ist der Handlauf 1 mit einer Gleitlage 3 versehen, die mit der hier nicht
dargestellten Führungsschiene in Kontakt tritt. Die Gleitlage 3 kann beim erfindungsgemäß
ausgeführten Handlauf 1 den üblichen Aufbau besitzen und aus einem dicht gewebten
Baumwoll-, Polyamid- oder Polyestergewebe bestehen, um ein gutes Gleiten des Handlaufs
1 auf der Führungsschiene zu gewährleisten. Zwischen der Gleitlage 3 und der Abdecklage
2 besteht der Handlauf 1 aus weiteren Lagen, durch die ihm die erforderliche Quersteifigkeit
und die erforderliche Längsflexibilität verliehen werden.
[0019] Bei der in den beiden Zeichnungsfiguren dargestellten Konstruktion sind zwischen
der Gummiabdecklage 2 und der Gleitlage 3 drei weitere Lagen angeordnet, von denen
die mittlere eine nur im Mittelteil 1a verlaufende Gummilage 4 ist, in die Stahlcorde
4a eingebettet sind, die in der Längsrichtung des Handlaufs 1 verlaufen. Bei einer
weiteren möglichen Ausführungsform, die hier nicht dargestellt ist, kann die Lage
4 bis in die Lippenbereiche verlaufen, wird dann jedoch dort ohne Festigkeitsträger
ausgeführt. Die Stahlcorde 4a bilden den Zugträger des Handlaufes 1. Dabei ist normalerweise
und wie auch in den Zeichnungsfiguren dargestellt eine einzige Lage von Stahlcorden
4a vorgesehen, die in der Lage 4 nebeneinander liegend verlaufen.
[0020] Beidseitig der Zugträgerlage 4 und jeweils zwischen der Abdecklage 2 und der Gleitlage
3 sowie in die Lippenbereiche 1b verlaufend ist je eine erfindungsgemäß ausgeführte
Verstärkungslage 5 vorgesehen. Die Verstärkungslagen 5 betten zwischen sich die Zugträgerlage
4 ein, beidseitig der Lage 4 bzw. in den Lippenbereichen 1b bilden sie eine einheitliche
Lage. Die Lagen 5 bestehen aus einer Gummimischung, in die Kurzfasern 6 eingebettet
sind. Dabei besitzen die Kurzfasern 6 eine bevorzugte Orientierung, sie sind weitgehend
in einer einzigen Richtung orientiert, wobei die Lagen 5 beim dargestellten Ausführungsbeispiel
so in den Handlauf 1 eingebettet sind, dass die Kurzfasern 6 in der Querrichtung des
Handlaufs 1 verlaufen, demnach unter einem rechten Winkel zur Längsrichtung und zur
Ausrichtung des Zugträgers angeordnet sind.
[0021] Je nach Ausführung oder auch Einsatzzweck werden die Lagen 5 mit entsprechender Dicke
ausgeführt. Im fertigen, vulkanisierten Handlauf hat eine Verstärkungslage 5 üblicherweise
eine Dicke zwischen 0,8 und 5 mm, insbesondere bis zu 3 mm. Die rohen Platten aus
der faserverstärkten Mischung werden bei einer Herstellung durch Kalandrieren in einer
Dicke von 0,5 bis 0,8 mm erstellt, was eine gute Orientierung der Fasern gewährleistet.
Um im fertigen Handlauf eine dickere Verstärkungslage 5 zu erhalten werden mehrere,
insbesondere bis zu vier, dünne kalandrierte Platten entweder nach dem Kalandrieren
doubliert oder beim Aufbau des Handlaufs 1 übereinander gelegt. Bei dünnen Lagen 5,
wenn diese eine Dicke von etwa 0,8 mm besitzen, kann es erforderlich sein, die an
die Zugträgerlage 4 unmittelbar anschließenden Querschnittsbereiche mit gesonderten
Streifen aus der Mischung der Lagen 5 auszufüllen. Bei dickeren Lagen 5 reicht im
Allgemeinen deren Volumen bereits aus, diese Querschnittbereiche adäquat aufzufüllen.
Was die Orientierung der Fasern in den Auffüllstreifen betrifft, würde beim vorliegenden
Ausführungsbeispiel diese der Orientierung der Fasern in den Lagen 5 entsprechen.
[0022] Anhand der in der nachfolgenden Tabellen enthaltenen zwei Mischungsbeispiele für
eine Kautschukmischung zur Herstellung von Verstärkungslagen 5 werden weitere besondere
Merkmale derselben näher erläutert. Die zu den einzelnen Komponenten angegebenen Anteile
sind Gewichtsteile, die jeweils auf 100 Gewichtsteile Kautschuk in der Mischung bezogen
sind.
Mischungsbeispiel 1: |
BESTANDTEIL |
ANTEIL |
CR Schwefel modifiziert |
100 |
Ruß N 550 |
45 |
Baumwollkurzfasern |
15 |
Nylonkurzfasern |
5 |
Weichmacher |
6 |
Alterungsschutzmittel |
3 |
MgO |
3 |
ZnO |
6 |
Beschleuniger |
0,5 |
Schwefel |
1 |
Vernetzer |
0,5 |
Mischungsbeispiel 2: |
BESTANDTEIL |
ANTEIL |
SBR |
70 |
NR |
30 |
Ruß N330 |
30 |
Baumwollkurzfasern |
10 |
Nylonkurzfasern |
5 |
PVA-Kurzfasern |
5 |
Aromatischer Weichmacher |
5 |
Alterungsschutzmittel |
1,5 |
Stearinsäure |
1 |
ZnO |
6 |
Beschleuniger |
1 |
Schwefel |
4 |
[0023] Vom Polymer her basiert die Mischung gemäß Beispiel 1 auf Polychloropren-Kautschuk,
die Mischung gemäß Beispiel 2 auf Styrolbutadienkautschuk und Naturkautschuk, wobei
es sich hier lediglich um Beispiele und somit um bevorzugte Kautschuktypen handelt.
Dabei kann in Beispiel 2 der Anteil an SBR zwischen 30 und 80 Gewichtsteile und der
Anteil an Naturkautschuk demnach zwischen 20 und 70 Gewichtsteilen betragen. Beide
Mischungen enthalten ferner Weichmacher, dessen Anteil bis zu 20 Gewichtsteile betragen
kann. Die Kautschukmischungen enthalten ferner die üblichen Zusätze, wie Alterungsschutzmittel,
Magnesiumoxid, Stearinsäure, Zinkoxid, Beschleuniger, Schwefel und gegebenenfalls
Vernetzer, wobei diese Zusätze in den üblichen Mengen beigemengt sind. Der Rußanteil
kann zwischen 20 und 70 Gewichtsteile betragen.
[0024] Was die oben erwähnten Kurzfasern 6 betrifft, enthält die Kautschukmischung gemäß
Mischungsbeispiel 1 Nylonkurzfasern in einem Anteil von 5 Gewichtsteilen und Baumwollkurzfasern
in einem Anteil von 15 Gewichtsteilen, jeweils bezogen auf 100 Gewichtsteile Kautschuk
in der Mischung. Die Mischung gemäß Mischungsbeispiel 2 enthält ein Gemisch aus Baumwollkurzfasern
(10 Gewichtsteile), Nylonkurzfasern (5 Gewichtsteile) und PVA-Kurzfasern (5 Gewichtsteile).
Es kommen daher neben Fasern aus synthetischem Material, wie Kohlenstoff, Nylon, Polyester
und aromatischen Polyamid (Kevlar) auch Fasern aus einem mineralischen Material wie
Glas und natürliche Fasern, wie Baumwolle, in Frage. Der Gesamtanteil an Fasern in
der Mischung wird zwischen 10 und 40 Gewichtsteilen, insbesondere 15 bis 30 Gewichtsteile,
gewählt. Dabei können Fasern unterschiedlichen Materials in Kombination miteinander
beigemengt werden, es kann aber auch nur ein Fasertyp eingesetzt werden. Die Länge
der in den Verstärkungslagen 5 eingebetteten Fasern beträgt im allgemeinen zwischen
1 und 12 mm. Dabei ist insbesondere auch das Verhältnis der Länge der Fasern zum Durchmesser
der Fasern mitbestimmend für die Steifigkeit der Lagen 5. Dieses Verhältnis sollte
für die eingesetzten Fasern zwischen 50 und 300 betragen.
[0025] Die Steifigkeit der faserverstärkten Lagen 5 kann somit durch die Wahl der Faserart,
des Mischverhältnisses möglicher unterschiedlicher Fasern, des Anteil an Fasern, der
Länge der Fasern und des Verhältnisses Länge zu Durchmesser bestimmt bzw. eingestellt
werden. Die nach der Vulkanisation aus solchen Kautschukmischungen entstehende fertige
Verstärkungslage 5 besitzt eine Härte von mindestens 75 Shore A, insbesondere von
mindestens 80 Shore A.
[0026] Die Fasern können unbeschichtet oder gummifreundlich beschichtet, beispielsweise
RFL (Resorcin-Formaldehyd-Latex)-beschichtet, eingesetzt werden. Die Beschichtung
hat den Zweck, die Haftung zwischen Fasermaterial und Gummimatrix zu verbessern. Die
der rohen Kautschukmischung beigemischten Kurzfasern 6 werden beispielsweise durch
den Kalandriervorgang in eine bestimmte Richtung orientiert. Eine gute Orientierung
der Fasern in der Gummimischung erreicht man dabei im allgemeinen bei einem Kalandrieren
der Mischung in einer Dicke von 0,5 bis 0,8 mm Dicke. Um dickere Lagen zu erhalten,
wird die kalandrierte Lage mehrschichtig eingesetzt. Auch Extrudieren durch eine Breitschlitzdüse
ist dazu geeignet, die Faserorientierung zu erreichen.
[0027] Beim Ausführungsbeispiel gemäß den Zeichnungsfiguren ist jeweils ober- und unterhalb
der den Zugträger beinhaltenden Lage 4 je eine erfindungsgemäße Verstärkungslage 5
mit Kurzfasern 6 vorgesehen. Die Anzahl an bzw. die Gesamtdicke der Verstärkungslagen
5 werden einerseits von der Steifigkeit einer einzelnen Lage 5 und andererseits von
der zu erreichenden Quersteifigkeit bestimmt.
[0028] Wird nun, wie dargestellt, jeweils eine Lage 5 ober- und unterhalb der den Zugträger
aufweisenden Lage 4 eingesetzt, erfolgt deren Anordnung bevorzugt derart, dass die
Kurzfasern 6 unter einem rechten Winkel zur Längsrichtung des Handlaufs 1 bzw. des
Zugträgers verlaufen. In jedem Fall wird die Ausrichtung der Kurzfasern 6 so gewählt,
dass sie einen von 0° abweichenden Winkel mit der Längsrichtung des Handlaufs 1 einschließen.
Von besonderem Vorteil ist es dabei, wenn der Winkel um mindestens 30°, insbesondere
mindestens 45°, von der Längsrichtung abweicht.
[0029] Werden beispielsweise jeweils zwei Lagen 5 ober- und unterhalb der Lage 4 vorgesehen,
ist es von Vorteil, wenn jeweils die beiden oberhalb oder unterhalb der Lage 4 vorgesehenen
Verstärkungslagen 5 so im Handlauf 1 positioniert werden, dass die Kurzfasern 6 der
einen Lage 5 unter einem spitzen Winkel zur Längsrichtung des Handlaufs 1 orientiert
sind und die zweite Verstärkungslage 5 derart eingesetzt wird, dass ihre Kurzfasern
6 unter einem vorzugsweise gleich großem, bezüglich der Längsrichtung jedoch in die
andere Richtung weisenden Winkel verlaufen. Dies ergibt eine kreuzende Anordnung der
Kurzfasern 6 in diesen beiden benachbarten Lagen 5. Bezüglich der beiden weiteren
Lagen 5 kann die Orientierung der Kurzfasern 6 so fortgesetzt werden, dass in den
Lippenbereichen 1b, wo Lagen 5 aneinander anschließen, wieder eine kreuzende Anordnung
gegeben ist. Es kann jedoch die Positionierung sämtlicher Lagen 5 oder nur von einigen
Lagen 5 so erfolgen, dass ihre Kurzfasern 6 quer zur Längsrichtung des Handlaufs 1
verlaufen.
[0030] Erfindungsgemäße Verstärkungslagen 5 bilden homogen aufgebaute Verstärkungslagen,
die dem Handlauf 1 eine ausgezeichnete Elastizität in Längsrichtung bei gleichzeitig
hoher Quersteifigkeit verleihen. Dieses homogene Verstärkungsmaterial oberhalb und
unterhalb des Zugträgers verhindert das Auftreten von unterschiedlichen Spannungen,
wie es beispielsweise bei konventionellen Handläufen durch die Übergänge von Textil
zu Gummi während der Beanspruchung der Fall sein kann, wodurch bei erfindungsgemäßen
Handläufen eine größere Lebensdauer erreicht wird. Lippenweitenänderungen sowohl bei
Positivbiegung als auch bei Biegung über den Handlaufrücken (Negativbiegung) sind
durch das Fehlen von Einlagen-Kettfäden auf ein Minimum beschränkt. Es ist ferner
ein Stauchen der Lagen, wie es ebenfalls bei herkömmlich aufgebauten Handläufen eintreten
kann, durch die neue Konstruktion ausgeschlossen. Auch das Austreten der Gewebeeinlagen
an die Gummioberfläche, wie es bei konventionellen Konstruktionen auftreten kann,
kann bei erfindungsgemäß ausgeführten Handläufen nicht mehr stattfinden.
[0031] Ein weiterer, bedeutender Vorteil der neuen Konstruktion ist beim Aufbau des Stoßes
gegeben. Gewebeüberlappungen, die bei herkömmlich aufgebauten Handläufen eine Inhomogenität
und Schwachstelle des Handlaufs darstellen, fehlen bei der erfindungsgemäßen Konstruktion.
Die Stoßstellen werden so ausgeführt, dass die erfindungsgemäßen Verstärkungslagen
5 in einem Winkel von 30 bis 90° nur Längsrichtung stumpf oder überlappend gestoßen
werden, wobei während der Vulkanisation die Stoßstelle verfließt und keine inhomogene
Stelle im Handlauf bilden kann. Auch die bei herkömmlichen Konstruktionen mit Textileinlagen
oft auftretenden Probleme mit der Feuchtigkeitsaufnahme entfallen bei der erfindungsgemäßen
Konstruktion.
[0032] Die besonders hohe Härte des faserverstärkten Gummimaterials verleiht dem Handlauf
eine hohe Quersteifigkeit, die sehr hohe Gummimischungsviskosität verhindert ein Durchdringen
des Gummimaterials durch die Gleitlage, was bei konventionellen Handläufen zu einer
Erhöhung der Reibung der Gleitlage an der Führungsschiene führen kann.
1. Handlauf für den Einsatz bei Fahrtreppen, Fahrsteigen und dergleichen, welcher einen
C-förmigen Querschnitt, als äußere Lagen eine Gleitlage (3) und eine Gummiabdecklage
(2) für den Benützer, ferner eine Zugträger (4) aufweisende Lage, insbesondere mit
in Gummi eingebetteten und in Längsrichtung orientierten Stahlcorden (4a) sowie beidseitig
des Zugträgers (4) zumindest je eine in die Lippenbereiche hinein verlaufende Verstärkungslage
(5) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Verstärkungslagen (5) eine Gummilage mit homogen verteilten Kurzfasern
(6) ist, die eine Vorzugsorientierung besitzen und gegenüber der Längsrichtung des
Handlaufs (1) unter einem von 0° abweichenden Winkel verlaufen.
2. Handlauf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kurzfasern (6) gegenüber der Längsrichtung unter einem Winkel, der um mindestens
30°, insbesondere um mindestens 45°, von der Längsrichtung des Handlaufs abweicht,
verlaufen.
3. Handlauf nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass auf einer oder auf beiden Seiten des Zugträgers (4) jeweils zumindest je eine, insbesondere
je zwei, mit Kurzfasern (6) versehene Verstärkunglagen (5) angeordnet ist bzw. sind.
4. Handlauf nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Kurzfasern (6) in benachbarten Verstärkungslagen (5) kreuzen, wobei vorzugsweise
die Winkel, die die Kurzfasern (6) in diesen Lagen (5) mit der Längsrichtung des Handlaufs
(1) einschließen, gleich groß sind.
5. Handlauf nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kurzfasern (6) in benachbarten Verstärkungslagen (5) parallel zueinander verlaufen.
6. Handlauf nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungslage(n) (5) aus einer Kautschukmischung erstellt ist, bzw. sind,
dessen bzw. deren Anteil an Kurzfasern (6) zwischen 10 und 40 Gewichtsteile, bezogen
auf 100 Gewichtsteile Kautschuk in der Mischung, beträgt.
7. Handlauf nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil an Kurzfasern (6) zwischen 15 und 30 Gewichtsteile beträgt.
8. Handlauf nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kurzfasern aus synthetischem Material, wie Nylon, Polyester, Polyvinylalkohol,
aromatischem Polyamid, Kohlenstoff, aus mineralischem Material wie Glas oder aus natürlichem
Material, beispielsweise Baumwolle, bestehen.
9. Handlauf nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kurzfasern (6) ein Fasermix aus Fasern verschiedenen Materials sind.
10. Handlauf nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass Fasern verwendet werden, deren Verhältnis von Länge zu Durchmesser zwischen 50 und
300 beträgt.
11. Handlauf nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungslage(n) (5) eine Dicke von 0,8 bis 5 mm aufweist bzw. aufweisen.
1. Hand-rail for use with escalators, moving pavements and the like, which hand-rail
has a C-shaped cross-section, outer layers in the form of a sliding layer (3) and
a rubber cover layer (2) for the user, plus a layer having tractive support elements
(4), more especially provided with steel cords (4a), which are embedded in rubber
and orientated in the longitudinal direction, as well as at least one reinforcing
layer (5), which extends into the lip regions on each side of the tractive support
element (4), characterised in that at least one of the reinforcing layers (5) is a rubber layer with homogeneously distributed
short fibres (6), which have a preferred orientation and extend at an angle, which
deviates from 0°, relative to the longitudinal direction of the hand-rail (1).
2. Hand-rail according to claim 1, characterised in that the short fibres (6) extend at an angle, which deviates from the longitudinal direction
of the hand-rail by at least 30°, more especially by at least 45°, relative to the
longitudinal direction.
3. Hand-rail according to claim 1 or 2, characterised in that at least every one, more especially every two reinforcing layers (5), provided with
short fibres (6), is or are disposed on one or both sides of the tractive support
element (4).
4. Hand-rail according to one of claims 1 to 3, characterised in that the short fibres (6) intersect one another in adjacent reinforcing layers (5), the
angles which the short fibres (6) form in these layers (5) with the longitudinal direction
of the hand-rail (1) being preferably identical.
5. Hand-rail according to one of claims 1 to 3, characterised in that the short fibres (6) extend parallel to one another in adjacent reinforcing layers
(5).
6. Hand-rail according to one of claims 1 to 5, characterised in that the reinforcing layer or layers (5) is or are produced from a rubber mixture, the
proportion of short fibres (6) of which is between 10 and 40 parts by weight, relative
to 100 parts by weight rubber in the mixture.
7. Hand-rail according to claim 6, characterised in that the proportion of short fibres (6) is between 15 and 30 parts by weight.
8. Hand-rail according to one of claims 1 to 7, characterised in that the short fibres are formed from synthetic material, such as nylon, polyester, polyvinyl
alcohol, aromatic polyamide, carbon, from mineral material such as glass, or from
natural material, cotton for example.
9. Hand-rail according to one of claims 1 to 8, characterised in that the short fibres (6) are a mix of fibres of various materials.
10. Hand-rail according to one of claims 1 to 9, characterised in that fibres are used, the ratio of length to diameter of which is between 50 and 300.
11. Hand-rail according to one of claims 1 to 10, characterised in that the reinforcing layer or layers has or have a thickness of between 0.8 and 5 mm.
1. Main courante destinée à être utilisée dans les escaliers mécaniques, les tapis roulants
et analogues, laquelle a une section en forme de C, et comporte comme couches extérieures
une couche de glissement (3) et une couche de revêtement en caoutchouc (2) pour l'utilisateur,
avec en outre une couche comportant des tirants (4), constitués en particulier de
cordons en acier (4a) orientés dans la direction longitudinale et incorporés dans
le caoutchouc, ainsi que une couche de renforcement (5) s'étendant dans la régions
des lèvres des deux côtés de chaque tirant (4), caractérisée en ce qu'au moins une des couches de renforcement (5) est une couche en caoutchouc comportant
des fibres courtes (6), réparties de façon homogène, qui possèdent une direction privilégiée
et qui s'étendent suivant un angle s'écartant de 0° par rapport à la direction longitudinale
de la main courante (1).
2. Main courante selon la revendication 1, caractérisée en ce que les fibres courtes (6) s'étendent par rapport à la direction longitudinale suivant
un angle qui s'écarte d'au moins 30°, en particulier d'au moins 45°, par rapport à
la direction longitudinale de la main courante.
3. Main courante selon la revendication 1 ou 2, caractérisée en ce qu'au moins une couche, de préférence deux couches, de renforcement (5) dotées de fibres
courtes (6) sont disposées d'un côté ou des deux côtés de chaque tirant (4).
4. Main courante selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisée en ce que les fibres courtes (6) se croisent dans des couches de renforcement voisines (5),
les angles qui sont formés entre les fibres courtes (6) dans ces couches (5) et la
direction longitudinale de la main courante (1) étant de préférence de même grandeur.
5. Main courante selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisée en ce que les fibres courtes (6) dans des couches de renforcement voisines (5) s'étendent parallèlement
entre elles.
6. Main courante selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisée en ce que la ou les couches de renforcement (5) sont réalisées à partir d'un mélange caoutchouteux
dont le pourcentage de fibres courtes (6) est compris entre 10 et 40 par rapport à
100 parties en poids de caoutchouc dans le mélange.
7. Main courante selon la revendication 6, caractérisée en ce que le pourcentage de fibres courtes (6) est compris entre 15 et 30 parties en poids.
8. Main courante selon l'une des revendications 1 à 7, caractérisée en ce que les fibres courtes sont en une matière synthétique, comme le nylon, le polyester,
l'alcool polyvinylique, le polyamide aromatique, le carbone, en une matière minérale,
comme le verre, ou en une matière naturelle, comme le coton.
9. Main courante selon l'une dès revendications 1 à 8, caractérisée en ce que les fibres courtes (6) sont un mélange de fibres de matières différentes.
10. Main courante selon l'une des revendications 1 à 9, caractérisée en ce qu'il est utilisé des fibres dont le rapport de la longueur sur le diamètre est compris
entre 50 et 300.
11. Main courante selon l'une des revendications 1 à 10, caractérisée en ce que la ou les couches de renforcement (5) ont une épaisseur comprise entre 0,8 et 5 mm.