(19)
(11) EP 1 112 219 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
07.05.2003  Patentblatt  2003/19

(21) Anmeldenummer: 99944536.4

(22) Anmeldetag:  27.08.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B66B 23/24
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP9906/308
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 0001/5536 (23.03.2000 Gazette  2000/12)

(54)

HANDLAUF

HAND-RAIL

MAIN COURANTE


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE

(30) Priorität: 11.09.1998 AT 153698

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
04.07.2001  Patentblatt  2001/27

(73) Patentinhaber: Semperit AG Holding
1031 Wien (AT)

(72) Erfinder:
  • LEDZINSKI, Janusz
    A-2632 Wimpassing (AT)

(74) Vertreter: Vinazzer, Edith, Dipl.-Ing. 
European Patent Attorney, Schönburgstrasse 11/7
1040 Wien
1040 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
DE-A- 1 756 354
GB-A- 1 351 554
DE-A- 19 641 502
   
  • PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 1998, no. 04, 31. März 1998 (1998-03-31) & JP 09 315746 A (SHOWA ELECTRIC WIRE &CABLE CO LTD), 9. Dezember 1997 (1997-12-09)
  • PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 1998, no. 11, 30. September 1998 (1998-09-30) & JP 10 152279 A (HITACHI CABLE LTD), 9. Juni 1998 (1998-06-09)
  • PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 1997, no. 07, 31. Juli 1997 (1997-07-31) & JP 09 086848 A (SHOWA ELECTRIC WIRE &CABLE CO LTD), 31. März 1997 (1997-03-31)
   
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


Beschreibung


[0001] Die gegenständliche Erfindung betrifft einen Handlauf für den Einsatz bei Fahrtreppen, Fahrsteigen und dergleichen, welcher einen C-förmigen Querschnitt, als äußere Lagen eine Gleitlage und eine Gummiabdecklage für den Benützer, ferner eine Zugträger aufweisende Lage, insbesondere mit in Gummi eingebetteten und in Längsrichtung orientierten Stahlcorden, sowie beidseitig des Zugträgers zumindest je eine Verstärkungslage aufweist.

[0002] Handläufe für Fahrtreppen, Fahrsteige für die Personenbeförderung und dergleichen haben wichtige Funktionen zu erfüllen. Sie müssen für die die Fahrtreppen und Fahrsteige benützenden Personen einen stabilen und sicheren Griff zur Verfügung stellen und derart flexibel ausgeführt sein, dass sie sich um die verschiedenen Antriebsrollen biegen und führen lassen. Darüber hinaus müssen Handläufe Spannungen von mehreren tausend Newton aushalten können.

[0003] Eine Handlaufkonstruktion der eingangs genannten Art ist beispielsweise aus der US - A 5 255 772 bekannt. Die hier geoffenbarte Handlauftype mit C-förmigem Querschnitt weist einen Zugträger auf, welcher aus parallel zueinander in der Längsrichtung des Handlaufs verlaufenden Stahlcorden besteht, die in eine Gummimatrix eingebettet sind. Die Gleitlage besteht aus einem dicht gewebtem Material, beispielsweise aus Baumwolle, Polyamid oder Polyester, und hat ein gutes Gleiten des Handlaufs auf der Führungsschiene zu gewährleisten. Beidseitig des Zugträgers sind Verstärkungslagen angeordnet, die aus einem gewebten Material bestehen, dessen Kettfäden in der Querrichtung des Handlaufs, demnach im rechten Winkel zum Zugträger, orientiert sind. Die vereinzelt vorgesehenen Schußfäden dienen lediglich zum Zusammenhalt der Kettfäden.

[0004] Durch den C-förmigen Querschnitt des Handlaufs wird die erforderliche Steifigkeit unterstützt. Die Lippenweite wird so abgestimmt, dass der Handlauf ohne zu großen Widerstand gleiten kann, wobei aber die Lippenweitentoleranz so klein zu sein hat, dass ein Einzwicken der Finger oder von Bekleidung nicht stattfinden kann. Meist tendieren Handläufe bekannter Konstruktionen entweder zu einer Aufweitung des Lippenabstandes, was zu einem Einzwicken der Finger oder von Bekleidung führen kann, oder sie tendieren dazu, enger zu werden. In letzterem Fall kann dies zur Reibung des Handlaufs an der Schiene, zu Überhitzung und in weiterer Folge zur Zerstörung des Handlaufs führen.

[0005] Die Erfindung hat sich daher nun die Aufgabe gestellt, einen Handlauf für Fahrtreppen und Fahrsteige für Personen mit gegenüber den bekannten Konstruktionen verbesserten dynamischen Eigenschaften und verbesserter dimensioneller Stabilität bei längerer Lebensdauer zu entwickeln, der die erwähnten Probleme nicht aufweist.

[0006] Gelöst wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, zumindest eine der Verstärkungslagen eine Gummilage mit homogen verteilten Kurzfasern ist, die eine Vorzugsorientierung besitzen und gegenüber der Längsrichtung des Handlaufs unter einem von 0° abweichenden Winkel, verlaufen.

[0007] Durch die gegenständliche Erfindung wird ein Handlauf mit gegenüber den bekannten Konstruktionen höherer Quersteifigkeit, höherer Längsflexibilität, verbesserter Dimensionsstabilität und steiferen Lippen zur Verfügung gestellt. Das für die Verstärkungslagen erfindungsgemäß eingesetzte homogen mit Kurzfasern versehene Material verhindert das Auftreten von unterschiedlichen Spannungen, die bei konventionellen Handläufen während der Beanspruchung im Bereich der Übergänge von Textil zu Gummi entstehen. Dabei sind die Verstärkungslagen im Handlauf so positioniert, dass die Kurzfasern unter einem von 0° abweichenden Winkel zur Erstreckung des Zugträgers verlaufen. Eine erfindungsgemäße Verstärkungslage beinhaltet auch keine Kettfäden, die in konventionell aufgebauten Handläufen in den Verstärkungslagen aus gewebtem Material enthalten sind. Das Fehlen der Kettfäden verleiht einem erfindungsgemäß aufgebauten Handlauf eine ausgezeichnete Elastizität in Längsrichtung bei gleichzeitig hoher Quersteifigkeit. Darüber hinaus ist bei erfindungsgemäßen Handläufen die Lippenweitenänderung sowohl bei einer Positivbiegung als auch bei einer Biegung über den Handlaufrücken (Negativbiegung) wesentlich geringer als bei herkömmlich aufgebauten Handläufen. Erfindungsgemäß aufgebaute Handläufe sind einfach herzustellen, besitzen eine gegenüber den bekannten Konstruktionen erheblich höhere Lebensdauer und sind insgesamt sicherer im Betrieb als die bekannten Konstruktionen.

[0008] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Kurzfasern in den Verstärkungslagen derart orientiert, dass sie gegenüber der Längsrichtung des Handlaufs unter einem Winkel, der um mindestens 30°, insbesondere um mindestens 45°, von der Längsrichtung des Handlaufs abweicht, verlaufen. Eine Orientierung der Kurzfasern in diesen Bereichen ist sowohl für die Elastizität in Längsrichtung als auch eine hohe Quersteifigkeit von Vorteil.

[0009] Je nach Anforderung und Einsatzzweck kann ein erfindungsgemäßer Handlauf unterschiedlich ausgeführt werden. Insbesondere kann bzw. können auf einer oder auf beiden Seiten der Zugträgerlage jeweils zumindest je eine, insbesondere je zwei, mit Kurzfasern versehene Verstärkungslage(n) angeordnet werden.

[0010] Die Steifigkeit des erfindungsgemäßen Handlaufs wird dadurch günstig beeinflußt, wenn sich die Kurzfasern in benachbarten Verstärkungslagen kreuzen und mit der Längsrichtung des Handlaufs vorzugsweise gleich große Winkel einschließen. Alternativ dazu kann auch eine Ausführung getroffen werden, bei der die Kurzfasern in benachbarten Verstärkungslagen parallel zueinander verlaufen.

[0011] Zum Erziehlen der erwünschten Quersteifigkeit, der Längsflexibilität und der Dimensionsstabilität ist es dabei günstig, wenn der Anteil an Kurzfasern zwischen 10 und 40 Gewichtsteile, insbesondere zwischen 15 und 30 Gewichtsteile, bezogen auf 100 Gewichtsteile Kautschuk in der Mischung, beträgt.

[0012] Was das Material für die Kurzfasern betrifft, so können diese aus synthetischem Material, wie Nylon, Polyester, Polyvinylalkohol, aromatischem Polyamid, Kohlenstoff, aus mineralischem Material wie Glas oder aus natürlichem Material, beispielsweise Baumwolle, bestehen. Die eingesetzten Kurzfasern können dabei auch ein Fasernmix aus Fasern unterschiedlichen Materials sein. Die Steifigkeit der Verstärkungslagen kann somit durch die Wahl der Faserart und des Mischverhältnisses möglicher unterschiedlicher Fasern mitbestimmt werden.

[0013] Auch das Verhältnis der Länge der Fasern zum Durchmesser der Fasern ist mitbestimmend für die Steifigkeit der Lagen. Dieses Verhältnis sollte für die eingesetzten Fasern zwischen 50 und 300 betragen.

[0014] Je nach Einsatzzweck und sonstigen Anforderungen sowie auch in Abhängigkeit von Fasermaterial, Faseranteil usw. besitzen die Verstärkungslagen im fertigen Handlauf schließlich eine Dicke von 0,8 bis 5 mm.

[0015] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nun anhand der Zeichnung und von Mischungsbeispielen näher beschrieben. Dabei zeigt Fig. 1 eine Schrägansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Handlaufs, bei dem die einzelnen Schichten schrittweise entfernt sind, um den Aufbau des Handlaufs zu verdeutlichen, Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch den Handlauf gemäß Fig. 1.

[0016] Der in den Zeichnungsfiguren dargestellte Handlauf 1 besitzt den üblichen C-förmigen Querschnitt und umfaßt daher einen flachen, sich quer erstreckenden Mittelteil 1a und beidseitig an diesen anschließend nach innen gebogene Lippen 1b. Ein derart ausgeführter Handlauf 1 wird üblicherweise bei Fahrtreppen oder Fahrsteigen für Personen eingesetzt. Die Lippen 1b umgreifen dabei die hier nicht dargestellte Führungsschiene der Fahrtreppe bzw. des Fahrsteiges.

[0017] Der Handlauf 1 hat einen mehrlagigen Aufbau, auf den nun ausführlicher eingegangen wird.

[0018] An der einen Außenseite besitzt der Handlauf 1 die übliche Gummiabdecklage 2 als Auflage für die Hand des Benützers der Fahrtreppe bzw. des Fahrsteiges, an der anderen Außenseite ist der Handlauf 1 mit einer Gleitlage 3 versehen, die mit der hier nicht dargestellten Führungsschiene in Kontakt tritt. Die Gleitlage 3 kann beim erfindungsgemäß ausgeführten Handlauf 1 den üblichen Aufbau besitzen und aus einem dicht gewebten Baumwoll-, Polyamid- oder Polyestergewebe bestehen, um ein gutes Gleiten des Handlaufs 1 auf der Führungsschiene zu gewährleisten. Zwischen der Gleitlage 3 und der Abdecklage 2 besteht der Handlauf 1 aus weiteren Lagen, durch die ihm die erforderliche Quersteifigkeit und die erforderliche Längsflexibilität verliehen werden.

[0019] Bei der in den beiden Zeichnungsfiguren dargestellten Konstruktion sind zwischen der Gummiabdecklage 2 und der Gleitlage 3 drei weitere Lagen angeordnet, von denen die mittlere eine nur im Mittelteil 1a verlaufende Gummilage 4 ist, in die Stahlcorde 4a eingebettet sind, die in der Längsrichtung des Handlaufs 1 verlaufen. Bei einer weiteren möglichen Ausführungsform, die hier nicht dargestellt ist, kann die Lage 4 bis in die Lippenbereiche verlaufen, wird dann jedoch dort ohne Festigkeitsträger ausgeführt. Die Stahlcorde 4a bilden den Zugträger des Handlaufes 1. Dabei ist normalerweise und wie auch in den Zeichnungsfiguren dargestellt eine einzige Lage von Stahlcorden 4a vorgesehen, die in der Lage 4 nebeneinander liegend verlaufen.

[0020] Beidseitig der Zugträgerlage 4 und jeweils zwischen der Abdecklage 2 und der Gleitlage 3 sowie in die Lippenbereiche 1b verlaufend ist je eine erfindungsgemäß ausgeführte Verstärkungslage 5 vorgesehen. Die Verstärkungslagen 5 betten zwischen sich die Zugträgerlage 4 ein, beidseitig der Lage 4 bzw. in den Lippenbereichen 1b bilden sie eine einheitliche Lage. Die Lagen 5 bestehen aus einer Gummimischung, in die Kurzfasern 6 eingebettet sind. Dabei besitzen die Kurzfasern 6 eine bevorzugte Orientierung, sie sind weitgehend in einer einzigen Richtung orientiert, wobei die Lagen 5 beim dargestellten Ausführungsbeispiel so in den Handlauf 1 eingebettet sind, dass die Kurzfasern 6 in der Querrichtung des Handlaufs 1 verlaufen, demnach unter einem rechten Winkel zur Längsrichtung und zur Ausrichtung des Zugträgers angeordnet sind.

[0021] Je nach Ausführung oder auch Einsatzzweck werden die Lagen 5 mit entsprechender Dicke ausgeführt. Im fertigen, vulkanisierten Handlauf hat eine Verstärkungslage 5 üblicherweise eine Dicke zwischen 0,8 und 5 mm, insbesondere bis zu 3 mm. Die rohen Platten aus der faserverstärkten Mischung werden bei einer Herstellung durch Kalandrieren in einer Dicke von 0,5 bis 0,8 mm erstellt, was eine gute Orientierung der Fasern gewährleistet. Um im fertigen Handlauf eine dickere Verstärkungslage 5 zu erhalten werden mehrere, insbesondere bis zu vier, dünne kalandrierte Platten entweder nach dem Kalandrieren doubliert oder beim Aufbau des Handlaufs 1 übereinander gelegt. Bei dünnen Lagen 5, wenn diese eine Dicke von etwa 0,8 mm besitzen, kann es erforderlich sein, die an die Zugträgerlage 4 unmittelbar anschließenden Querschnittsbereiche mit gesonderten Streifen aus der Mischung der Lagen 5 auszufüllen. Bei dickeren Lagen 5 reicht im Allgemeinen deren Volumen bereits aus, diese Querschnittbereiche adäquat aufzufüllen. Was die Orientierung der Fasern in den Auffüllstreifen betrifft, würde beim vorliegenden Ausführungsbeispiel diese der Orientierung der Fasern in den Lagen 5 entsprechen.

[0022] Anhand der in der nachfolgenden Tabellen enthaltenen zwei Mischungsbeispiele für eine Kautschukmischung zur Herstellung von Verstärkungslagen 5 werden weitere besondere Merkmale derselben näher erläutert. Die zu den einzelnen Komponenten angegebenen Anteile sind Gewichtsteile, die jeweils auf 100 Gewichtsteile Kautschuk in der Mischung bezogen sind.
Mischungsbeispiel 1:
BESTANDTEIL ANTEIL
CR Schwefel modifiziert 100
Ruß N 550 45
Baumwollkurzfasern 15
Nylonkurzfasern 5
Weichmacher 6
Alterungsschutzmittel 3
MgO 3
ZnO 6
Beschleuniger 0,5
Schwefel 1
Vernetzer 0,5
Mischungsbeispiel 2:
BESTANDTEIL ANTEIL
SBR 70
NR 30
Ruß N330 30
Baumwollkurzfasern 10
Nylonkurzfasern 5
PVA-Kurzfasern 5
Aromatischer Weichmacher 5
Alterungsschutzmittel 1,5
Stearinsäure 1
ZnO 6
Beschleuniger 1
Schwefel 4


[0023] Vom Polymer her basiert die Mischung gemäß Beispiel 1 auf Polychloropren-Kautschuk, die Mischung gemäß Beispiel 2 auf Styrolbutadienkautschuk und Naturkautschuk, wobei es sich hier lediglich um Beispiele und somit um bevorzugte Kautschuktypen handelt. Dabei kann in Beispiel 2 der Anteil an SBR zwischen 30 und 80 Gewichtsteile und der Anteil an Naturkautschuk demnach zwischen 20 und 70 Gewichtsteilen betragen. Beide Mischungen enthalten ferner Weichmacher, dessen Anteil bis zu 20 Gewichtsteile betragen kann. Die Kautschukmischungen enthalten ferner die üblichen Zusätze, wie Alterungsschutzmittel, Magnesiumoxid, Stearinsäure, Zinkoxid, Beschleuniger, Schwefel und gegebenenfalls Vernetzer, wobei diese Zusätze in den üblichen Mengen beigemengt sind. Der Rußanteil kann zwischen 20 und 70 Gewichtsteile betragen.

[0024] Was die oben erwähnten Kurzfasern 6 betrifft, enthält die Kautschukmischung gemäß Mischungsbeispiel 1 Nylonkurzfasern in einem Anteil von 5 Gewichtsteilen und Baumwollkurzfasern in einem Anteil von 15 Gewichtsteilen, jeweils bezogen auf 100 Gewichtsteile Kautschuk in der Mischung. Die Mischung gemäß Mischungsbeispiel 2 enthält ein Gemisch aus Baumwollkurzfasern (10 Gewichtsteile), Nylonkurzfasern (5 Gewichtsteile) und PVA-Kurzfasern (5 Gewichtsteile). Es kommen daher neben Fasern aus synthetischem Material, wie Kohlenstoff, Nylon, Polyester und aromatischen Polyamid (Kevlar) auch Fasern aus einem mineralischen Material wie Glas und natürliche Fasern, wie Baumwolle, in Frage. Der Gesamtanteil an Fasern in der Mischung wird zwischen 10 und 40 Gewichtsteilen, insbesondere 15 bis 30 Gewichtsteile, gewählt. Dabei können Fasern unterschiedlichen Materials in Kombination miteinander beigemengt werden, es kann aber auch nur ein Fasertyp eingesetzt werden. Die Länge der in den Verstärkungslagen 5 eingebetteten Fasern beträgt im allgemeinen zwischen 1 und 12 mm. Dabei ist insbesondere auch das Verhältnis der Länge der Fasern zum Durchmesser der Fasern mitbestimmend für die Steifigkeit der Lagen 5. Dieses Verhältnis sollte für die eingesetzten Fasern zwischen 50 und 300 betragen.

[0025] Die Steifigkeit der faserverstärkten Lagen 5 kann somit durch die Wahl der Faserart, des Mischverhältnisses möglicher unterschiedlicher Fasern, des Anteil an Fasern, der Länge der Fasern und des Verhältnisses Länge zu Durchmesser bestimmt bzw. eingestellt werden. Die nach der Vulkanisation aus solchen Kautschukmischungen entstehende fertige Verstärkungslage 5 besitzt eine Härte von mindestens 75 Shore A, insbesondere von mindestens 80 Shore A.

[0026] Die Fasern können unbeschichtet oder gummifreundlich beschichtet, beispielsweise RFL (Resorcin-Formaldehyd-Latex)-beschichtet, eingesetzt werden. Die Beschichtung hat den Zweck, die Haftung zwischen Fasermaterial und Gummimatrix zu verbessern. Die der rohen Kautschukmischung beigemischten Kurzfasern 6 werden beispielsweise durch den Kalandriervorgang in eine bestimmte Richtung orientiert. Eine gute Orientierung der Fasern in der Gummimischung erreicht man dabei im allgemeinen bei einem Kalandrieren der Mischung in einer Dicke von 0,5 bis 0,8 mm Dicke. Um dickere Lagen zu erhalten, wird die kalandrierte Lage mehrschichtig eingesetzt. Auch Extrudieren durch eine Breitschlitzdüse ist dazu geeignet, die Faserorientierung zu erreichen.

[0027] Beim Ausführungsbeispiel gemäß den Zeichnungsfiguren ist jeweils ober- und unterhalb der den Zugträger beinhaltenden Lage 4 je eine erfindungsgemäße Verstärkungslage 5 mit Kurzfasern 6 vorgesehen. Die Anzahl an bzw. die Gesamtdicke der Verstärkungslagen 5 werden einerseits von der Steifigkeit einer einzelnen Lage 5 und andererseits von der zu erreichenden Quersteifigkeit bestimmt.

[0028] Wird nun, wie dargestellt, jeweils eine Lage 5 ober- und unterhalb der den Zugträger aufweisenden Lage 4 eingesetzt, erfolgt deren Anordnung bevorzugt derart, dass die Kurzfasern 6 unter einem rechten Winkel zur Längsrichtung des Handlaufs 1 bzw. des Zugträgers verlaufen. In jedem Fall wird die Ausrichtung der Kurzfasern 6 so gewählt, dass sie einen von 0° abweichenden Winkel mit der Längsrichtung des Handlaufs 1 einschließen. Von besonderem Vorteil ist es dabei, wenn der Winkel um mindestens 30°, insbesondere mindestens 45°, von der Längsrichtung abweicht.

[0029] Werden beispielsweise jeweils zwei Lagen 5 ober- und unterhalb der Lage 4 vorgesehen, ist es von Vorteil, wenn jeweils die beiden oberhalb oder unterhalb der Lage 4 vorgesehenen Verstärkungslagen 5 so im Handlauf 1 positioniert werden, dass die Kurzfasern 6 der einen Lage 5 unter einem spitzen Winkel zur Längsrichtung des Handlaufs 1 orientiert sind und die zweite Verstärkungslage 5 derart eingesetzt wird, dass ihre Kurzfasern 6 unter einem vorzugsweise gleich großem, bezüglich der Längsrichtung jedoch in die andere Richtung weisenden Winkel verlaufen. Dies ergibt eine kreuzende Anordnung der Kurzfasern 6 in diesen beiden benachbarten Lagen 5. Bezüglich der beiden weiteren Lagen 5 kann die Orientierung der Kurzfasern 6 so fortgesetzt werden, dass in den Lippenbereichen 1b, wo Lagen 5 aneinander anschließen, wieder eine kreuzende Anordnung gegeben ist. Es kann jedoch die Positionierung sämtlicher Lagen 5 oder nur von einigen Lagen 5 so erfolgen, dass ihre Kurzfasern 6 quer zur Längsrichtung des Handlaufs 1 verlaufen.

[0030] Erfindungsgemäße Verstärkungslagen 5 bilden homogen aufgebaute Verstärkungslagen, die dem Handlauf 1 eine ausgezeichnete Elastizität in Längsrichtung bei gleichzeitig hoher Quersteifigkeit verleihen. Dieses homogene Verstärkungsmaterial oberhalb und unterhalb des Zugträgers verhindert das Auftreten von unterschiedlichen Spannungen, wie es beispielsweise bei konventionellen Handläufen durch die Übergänge von Textil zu Gummi während der Beanspruchung der Fall sein kann, wodurch bei erfindungsgemäßen Handläufen eine größere Lebensdauer erreicht wird. Lippenweitenänderungen sowohl bei Positivbiegung als auch bei Biegung über den Handlaufrücken (Negativbiegung) sind durch das Fehlen von Einlagen-Kettfäden auf ein Minimum beschränkt. Es ist ferner ein Stauchen der Lagen, wie es ebenfalls bei herkömmlich aufgebauten Handläufen eintreten kann, durch die neue Konstruktion ausgeschlossen. Auch das Austreten der Gewebeeinlagen an die Gummioberfläche, wie es bei konventionellen Konstruktionen auftreten kann, kann bei erfindungsgemäß ausgeführten Handläufen nicht mehr stattfinden.

[0031] Ein weiterer, bedeutender Vorteil der neuen Konstruktion ist beim Aufbau des Stoßes gegeben. Gewebeüberlappungen, die bei herkömmlich aufgebauten Handläufen eine Inhomogenität und Schwachstelle des Handlaufs darstellen, fehlen bei der erfindungsgemäßen Konstruktion. Die Stoßstellen werden so ausgeführt, dass die erfindungsgemäßen Verstärkungslagen 5 in einem Winkel von 30 bis 90° nur Längsrichtung stumpf oder überlappend gestoßen werden, wobei während der Vulkanisation die Stoßstelle verfließt und keine inhomogene Stelle im Handlauf bilden kann. Auch die bei herkömmlichen Konstruktionen mit Textileinlagen oft auftretenden Probleme mit der Feuchtigkeitsaufnahme entfallen bei der erfindungsgemäßen Konstruktion.

[0032] Die besonders hohe Härte des faserverstärkten Gummimaterials verleiht dem Handlauf eine hohe Quersteifigkeit, die sehr hohe Gummimischungsviskosität verhindert ein Durchdringen des Gummimaterials durch die Gleitlage, was bei konventionellen Handläufen zu einer Erhöhung der Reibung der Gleitlage an der Führungsschiene führen kann.


Ansprüche

1. Handlauf für den Einsatz bei Fahrtreppen, Fahrsteigen und dergleichen, welcher einen C-förmigen Querschnitt, als äußere Lagen eine Gleitlage (3) und eine Gummiabdecklage (2) für den Benützer, ferner eine Zugträger (4) aufweisende Lage, insbesondere mit in Gummi eingebetteten und in Längsrichtung orientierten Stahlcorden (4a) sowie beidseitig des Zugträgers (4) zumindest je eine in die Lippenbereiche hinein verlaufende Verstärkungslage (5) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Verstärkungslagen (5) eine Gummilage mit homogen verteilten Kurzfasern (6) ist, die eine Vorzugsorientierung besitzen und gegenüber der Längsrichtung des Handlaufs (1) unter einem von 0° abweichenden Winkel verlaufen.
 
2. Handlauf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kurzfasern (6) gegenüber der Längsrichtung unter einem Winkel, der um mindestens 30°, insbesondere um mindestens 45°, von der Längsrichtung des Handlaufs abweicht, verlaufen.
 
3. Handlauf nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass auf einer oder auf beiden Seiten des Zugträgers (4) jeweils zumindest je eine, insbesondere je zwei, mit Kurzfasern (6) versehene Verstärkunglagen (5) angeordnet ist bzw. sind.
 
4. Handlauf nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Kurzfasern (6) in benachbarten Verstärkungslagen (5) kreuzen, wobei vorzugsweise die Winkel, die die Kurzfasern (6) in diesen Lagen (5) mit der Längsrichtung des Handlaufs (1) einschließen, gleich groß sind.
 
5. Handlauf nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kurzfasern (6) in benachbarten Verstärkungslagen (5) parallel zueinander verlaufen.
 
6. Handlauf nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungslage(n) (5) aus einer Kautschukmischung erstellt ist, bzw. sind, dessen bzw. deren Anteil an Kurzfasern (6) zwischen 10 und 40 Gewichtsteile, bezogen auf 100 Gewichtsteile Kautschuk in der Mischung, beträgt.
 
7. Handlauf nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil an Kurzfasern (6) zwischen 15 und 30 Gewichtsteile beträgt.
 
8. Handlauf nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kurzfasern aus synthetischem Material, wie Nylon, Polyester, Polyvinylalkohol, aromatischem Polyamid, Kohlenstoff, aus mineralischem Material wie Glas oder aus natürlichem Material, beispielsweise Baumwolle, bestehen.
 
9. Handlauf nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kurzfasern (6) ein Fasermix aus Fasern verschiedenen Materials sind.
 
10. Handlauf nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass Fasern verwendet werden, deren Verhältnis von Länge zu Durchmesser zwischen 50 und 300 beträgt.
 
11. Handlauf nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungslage(n) (5) eine Dicke von 0,8 bis 5 mm aufweist bzw. aufweisen.
 


Claims

1. Hand-rail for use with escalators, moving pavements and the like, which hand-rail has a C-shaped cross-section, outer layers in the form of a sliding layer (3) and a rubber cover layer (2) for the user, plus a layer having tractive support elements (4), more especially provided with steel cords (4a), which are embedded in rubber and orientated in the longitudinal direction, as well as at least one reinforcing layer (5), which extends into the lip regions on each side of the tractive support element (4), characterised in that at least one of the reinforcing layers (5) is a rubber layer with homogeneously distributed short fibres (6), which have a preferred orientation and extend at an angle, which deviates from 0°, relative to the longitudinal direction of the hand-rail (1).
 
2. Hand-rail according to claim 1, characterised in that the short fibres (6) extend at an angle, which deviates from the longitudinal direction of the hand-rail by at least 30°, more especially by at least 45°, relative to the longitudinal direction.
 
3. Hand-rail according to claim 1 or 2, characterised in that at least every one, more especially every two reinforcing layers (5), provided with short fibres (6), is or are disposed on one or both sides of the tractive support element (4).
 
4. Hand-rail according to one of claims 1 to 3, characterised in that the short fibres (6) intersect one another in adjacent reinforcing layers (5), the angles which the short fibres (6) form in these layers (5) with the longitudinal direction of the hand-rail (1) being preferably identical.
 
5. Hand-rail according to one of claims 1 to 3, characterised in that the short fibres (6) extend parallel to one another in adjacent reinforcing layers (5).
 
6. Hand-rail according to one of claims 1 to 5, characterised in that the reinforcing layer or layers (5) is or are produced from a rubber mixture, the proportion of short fibres (6) of which is between 10 and 40 parts by weight, relative to 100 parts by weight rubber in the mixture.
 
7. Hand-rail according to claim 6, characterised in that the proportion of short fibres (6) is between 15 and 30 parts by weight.
 
8. Hand-rail according to one of claims 1 to 7, characterised in that the short fibres are formed from synthetic material, such as nylon, polyester, polyvinyl alcohol, aromatic polyamide, carbon, from mineral material such as glass, or from natural material, cotton for example.
 
9. Hand-rail according to one of claims 1 to 8, characterised in that the short fibres (6) are a mix of fibres of various materials.
 
10. Hand-rail according to one of claims 1 to 9, characterised in that fibres are used, the ratio of length to diameter of which is between 50 and 300.
 
11. Hand-rail according to one of claims 1 to 10, characterised in that the reinforcing layer or layers has or have a thickness of between 0.8 and 5 mm.
 


Revendications

1. Main courante destinée à être utilisée dans les escaliers mécaniques, les tapis roulants et analogues, laquelle a une section en forme de C, et comporte comme couches extérieures une couche de glissement (3) et une couche de revêtement en caoutchouc (2) pour l'utilisateur, avec en outre une couche comportant des tirants (4), constitués en particulier de cordons en acier (4a) orientés dans la direction longitudinale et incorporés dans le caoutchouc, ainsi que une couche de renforcement (5) s'étendant dans la régions des lèvres des deux côtés de chaque tirant (4), caractérisée en ce qu'au moins une des couches de renforcement (5) est une couche en caoutchouc comportant des fibres courtes (6), réparties de façon homogène, qui possèdent une direction privilégiée et qui s'étendent suivant un angle s'écartant de 0° par rapport à la direction longitudinale de la main courante (1).
 
2. Main courante selon la revendication 1, caractérisée en ce que les fibres courtes (6) s'étendent par rapport à la direction longitudinale suivant un angle qui s'écarte d'au moins 30°, en particulier d'au moins 45°, par rapport à la direction longitudinale de la main courante.
 
3. Main courante selon la revendication 1 ou 2, caractérisée en ce qu'au moins une couche, de préférence deux couches, de renforcement (5) dotées de fibres courtes (6) sont disposées d'un côté ou des deux côtés de chaque tirant (4).
 
4. Main courante selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisée en ce que les fibres courtes (6) se croisent dans des couches de renforcement voisines (5), les angles qui sont formés entre les fibres courtes (6) dans ces couches (5) et la direction longitudinale de la main courante (1) étant de préférence de même grandeur.
 
5. Main courante selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisée en ce que les fibres courtes (6) dans des couches de renforcement voisines (5) s'étendent parallèlement entre elles.
 
6. Main courante selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisée en ce que la ou les couches de renforcement (5) sont réalisées à partir d'un mélange caoutchouteux dont le pourcentage de fibres courtes (6) est compris entre 10 et 40 par rapport à 100 parties en poids de caoutchouc dans le mélange.
 
7. Main courante selon la revendication 6, caractérisée en ce que le pourcentage de fibres courtes (6) est compris entre 15 et 30 parties en poids.
 
8. Main courante selon l'une des revendications 1 à 7, caractérisée en ce que les fibres courtes sont en une matière synthétique, comme le nylon, le polyester, l'alcool polyvinylique, le polyamide aromatique, le carbone, en une matière minérale, comme le verre, ou en une matière naturelle, comme le coton.
 
9. Main courante selon l'une dès revendications 1 à 8, caractérisée en ce que les fibres courtes (6) sont un mélange de fibres de matières différentes.
 
10. Main courante selon l'une des revendications 1 à 9, caractérisée en ce qu'il est utilisé des fibres dont le rapport de la longueur sur le diamètre est compris entre 50 et 300.
 
11. Main courante selon l'une des revendications 1 à 10, caractérisée en ce que la ou les couches de renforcement (5) ont une épaisseur comprise entre 0,8 et 5 mm.
 




Zeichnung