[0001] Die Erfindung betrifft einen Vorrichtung zur gesicherten Aufbewahrung eines Schlüssels
oder eines weiteren Gegenstandes nach Patentanspruch 1.
[0002] Firmengebäude und Anlagen sind ausserhalb der Betriebszeiten normalerweise gegen
den Zutritt Dritter gesichert. Um in Notfällen einem Sicherheitsdienst, beispielsweise
der Feuerwehr, Zugang zum gesicherten Objekt zu gewähren, ist oft ein sogenanntes
Schlüsseldepot vorgesehen, in dem der benötigte Objektschlüssel deponiert ist.
[0003] In einem Notfall kann das Schlüsseldepot durch den Sicherheitsdienst mittels eines
Hauptschlüssels geöffnet und der Objektschlüssel entnommen werden, so dass sich die
entsprechenden Eingänge des geschützten Objekts ohne Gewaltanwendung öffnen lassen.
Ein Sicherheitsdienst, der gegebenenfalls mehrere Gebäude und Anlagen betreut, benötigt
dabei nur einen Hauptschlüssel, mit dem sich die jeweiligen Schlüsseldepots öffnen
lassen.
[0004] Anforderungen, Planung und Einbau von Schlüsseldepots ist beispielsweise in den VdS-Richtlinien
für Schlüsseldepots, Richtlinie 2105 vom Dezember 1996, des Verbandes der Schadenversicherer
e.V., Köln beschrieben.
[0005] Grundsätzlich stellt die Aufbewahrung von Schlüsseln in einem Schlüsseldepot eine
Gefahrenerhöhung für das zugehörige Objekt dar. Ist das Schlüsseldepot nicht entsprechend
vorgegebenen Richtlinien installiert, betrieben und instandgehalten, erlischt gegebenenfalls
ein vertraglich vorgesehener Versicherungsschutz. Die Sicherheit von Schlüsseldepots
ist daher von grosser Bedeutung.
[0006] Schlüsseldepots sind beispielsweise aus der Offenlegungsschrift EP 0 688 421 A1 bekannt.
Das dort beschriebene Schlüsseldepot weist ein Mauerrohr mit einer Halterung für einen
Objektschlüssel sowie ein durch einen ersten Schliesszylinder gesichertes Verschlussteil
auf, das sich mit einem Hauptschlüssel öffnen lässt. Der Objektschlüssel, der nach
dem Öffnen des Verschlussteils entnommen werden kann, ist in einen zweiten Schliesszylinder
einsteckbar, der mit dem ersten Schliesszylinder derart gekuppelt ist, dass ein Schlüssel
aus dem ersten oder zweiten Schliesszylinder nur dann entfernt werden kann, wenn der
zugehörige Schlüssel in den andern, zweiten oder ersten Schliesszylinder eingesteckt
wurde. Nach dem Einstecken des Hauptschlüssels kann daher der Objektschlüssel entnommen
und das Objekt geöffnet werden. Anschliessend kann der Objektschlüssel wieder deponiert
und der Hauptschlüssel entnommen werden.
[0007] Die beiden voneinander abgewandten Schliesszylinder sind mit einer Schlüsselträgereinheit
verbunden, die zur Entnahme des Objektschlüssels vollständig aus dem Mauerrohr entfernt
werden muss; jedoch stets über ein Sicherungsseil mit dem Mauerrohr verbunden bleibt.
[0008] Aufgrund dieser speziellen Konstruktion ergibt sich ein erheblicher Herstellungsaufwand.
Die Schliesszylinder sind mechanisch zu koppeln, woraus einerseits ein erhöhter Fertigungsaufwand
und andererseits eine mögliche Fehlerquelle resultiert. Die axial hintereinander angeordneten
Schliesszylinder, die kaum als in grosser Stückzahl gefertigte Standardausführungen
erhältlich sind, führen zudem zu einer erheblichen Einbautiefe des Schlüsseldepots.
[0009] Besonders nachteilig bei dieser Vorrichtung ist ferner, dass das Öffnen des Schlüsseldepots
und somit die Verwendung des Objektschlüssels aufgrund mechanischer Veränderungen
nicht nachweisbar ist. Ein Träger des Hauptschlüssels kann sich daher Zugang zum gesicherten
Objekt verschaffen, ohne dass dessen Identität und dessen Eindringen anschliessend
feststellbar ist.
[0010] Weiterhin dient das beschriebene Schlüsseldepot lediglich zur Lagerung eines speziellen
Schlüssels, der in den zugehörigen Schliesszylinder eingeführt wird.
[0011] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Vorrichtung
zur gesicherten Aufbewahrung eines Schlüssels oder eines weiteren Gegenstandes zu
schaffen.
[0012] Insbesondere sollte eine kostengünstig herstellbare, praktische wartungsfreie Vorrichtung
geschaffen werden, die einfacher aufgebaut und besser gegen unerlaubte Manipulationen
geschützt ist.
[0013] Ferner sollte eine Vorrichtung geschaffen werden, die es erlaubt, festzustellen,
wer die Vorrichtung geöffnet hat.
[0014] Diese Aufgaben werden mit einer Vorrichtung zur gesicherten Aufbewahrung eines Schlüssels
oder eines weiteren sicherheitsrelevanten Gegenstandes gelöst, welche die in Anspruch
1, angegebenen Merkmale aufweist. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
in weiteren Ansprüchen angegeben.
[0015] Die erfindungsgemässe Vorrichtung, die der gesicherten Aufbewahrung eines Objektschlüssels
oder eines weiteren Gegenstandes dient, weist einen in ein ortsfest montierbares Mauerrohr
einführbaren, zur Aufnahme des Objektschlüssels oder des weiteren Gegenstandes geeigneten
Einschub auf, der eingeführt mittels eines ersten Schliesszylinders verschliessbar
ist. Erfindungsgemäss ist eine mit dem Mauerrohr verbundene oder verbindbare Verschlussstange
vorgesehen, die eine erste Ausnehmung zur Aufnahme eines Mitnehmers des ersten Schliesszylinders
sowie eine zweite Ausnehmung zur Aufnahme einer im Einschub drehbar gelagerten Klinke
aufweist, die während des Herausziehens des aufgeschlossenen Einschubs in die zweite
Ausnehmung eingreift und darin verschiebbar zwischen einem ersten und einem zweiten
Anschlag gehalten ist, und die mittels eines Mitnehmers eines zweiten Schliesszylinders
aus dem Eingriff in die zweite Ausnehmung wieder lösbar ist.
[0016] Die durch eine im Einschub vorgesehene Bohrung einführbare Verschlussstange ist derart
ausgestaltet, dass, nach dem Eingreifen der Klinke in die zweite Ausnehmung, deren
erster Anschlag das vollständige Einschieben des Einschubs und somit das Eingreifen
des Mitnehmers des ersten Schliesszylinders in die erste Ausnehmung verhindert und
dass deren zweite Anschlag das vollständige Herausziehen des Einschubs aus dem Mauerrohr
verhindert. Eine Sicherung von Teilen der Vorrichtung mittels eines Sicherungsseils,
wie bei der in der EP 0 688 421 A1 beschriebenen Vorrichtung, ist daher nicht notwendig.
[0017] Nach dem Eingreifen der Klinke in die zweite Ausnehmung kann daher der Mitnehmer
des ersten Schliesszylinders nicht mehr in die erste Ausnehmung der Verschlussstange
eingedreht werden, so dass der im ersten Schliesszylinder befindliche Hauptschlüssel
nach dem Aufschliessen des Einschubs nicht mehr ausgezogen werden kann.
[0018] Die erfindungsgemässe Vorrichtung weist zahlreiche Vorteile gegenüber bekannten Lösungen
auf. Die Vorrichtung ist einfach aufgebaut und mit zwei konventionellen, nicht miteinander
verkuppelten Schliesszylindern ausrüstbar, so dass reduzierte Herstellungskosten resultieren.
[0019] Nebst den Schliesszylindern und der drehbar gelagerten Klinke sind keine beweglichen
Teile vorgesehen, so dass sich Wartungsarbeiten auf ein Minimum reduzieren und die
Funktionalität der Vorrichtung über Jahre erhalten bleibt. Die Klinke ist vorzugsweise
derart exzentrisch gelagert, dass sie jeweils mittels der Schwerkraft gegen die Verschlussstange
bewegt wird. Eine Feder zur Bewegung der Klinke kann daher verwendet werden, ist jedoch
nicht notwendig. Eine Feder wird gegebenenfalls eingesetzt, falls der Einbau der Vorrichtung
in beliebiger Lage möglich sein soll.
[0020] Da die verwendeten Schliesszylinder nebeneinander und nicht hintereinander angeordnet
sind, kann die Vorrichtung zudem mit geringen Abmessungen, insbesondere mit geringer
Einbautiefe hergestellt werden, so dass sie in Mauern oder Metallträgern unterschiedlicher
Grösse problemlos eingebaut werden kann.
[0021] Nebst den reduzierten Herstellungs- und Wartungskosten weist die Vorrichtung insbesondere
auch verschiedene sicherheitstechnische Vorteile auf. Zum Öffnen der Vorrichtung muss
lediglich der erste Schliesszylinder betätigt werden. In einem Notfall kann die Vorrichtung
daher mit höchster Zuverlässigkeit schnell geöffnet werden.
[0022] Nach dem Öffnen der Vorrichtung und dem Ausziehen des Einschubs wird dessen Verschiebbarkeit
durch den Eingriff der Klinke in die Verschlussstange beschränkt. Der Einschub lässt
sich nicht vollständig ausziehen und entfernen, aber auch nicht mehr vollständig einschieben,
so dass der erste Schliesszylinder, dessen Mitnehmer an die Verschlussstange anstösst,
nicht mehr verschlossen und der Hauptschlüssel daher nicht mehr abgezogen werden kann.
[0023] Das Öffnen der Vorrichtung und die Entnahme des Objektschlüssels kann daher leicht
festgestellt werden. Es ist nicht möglich, den Objektschlüssel zu entnehmen das geschützte
Objekt zu betreten und anschliessend den Objektschlüssel wieder zu deponieren und
die Vorrichtung abzuschliessen. Entsprechende Schadensgefahren, beispielsweise die
gegebenenfalls nicht leicht feststellbare Entwendung von Gütern oder die Manipulation
an Maschinen und Einrichtungen, werden somit vermieden.
[0024] Zudem kann festgestellt werden, mit wessen Hauptschlüssel die Vorrichtung geöffnet
wurde. Mittels der Vorrichtung werden daher auch die Schlüsselinhaber, des Sicherheitsdienstes,
beispielsweise der Feuerwehr, vor falschen Verdächtigungen geschützt. Mit dem Besitz
seines Hauptschlüssels kann jeder Schlüsselinhaber nachweisen, dass das Objekt nicht
mittels seines Schlüssels geöffnet wurde. Die Vorrichtung bietet daher einen umfassenden
Schutz für das Objekt und die am Sicherheitssystem beteiligten Personen.
[0025] Nach dem Ausziehen des Einschubs kann die Klinke mittels des durch einen Kontrollschlüssel
betätigten zweiten Schliesszylinders gelöst und der Hauptschlüssel entfernt werden.
Der Inhaber des Kontrollschlüssels, beispielsweise der Verwalter des geschützten Objekts,
ist daher, zusammen mit einem Inhaber des oder eines Hauptschlüssels, immer anwesend,
wenn der Objektschlüssel in der Vorrichtung deponiert und diese abgeschlossen wird.
Ferner kann der Hauptschlüssel, nach dem Öffnen der Vorrichtung, ebenfalls nur in
Anwesenheit der Kontrollperson bzw. des Inhabers des Kontrollschlüssels abgezogen
werden, so dass Eingriffe in das Sicherheitssystem und die dafür verantwortlichen
Personen stets feststellbar sind.
[0026] Durch doppelte Kontrolle der beiden Träger des Haupt- und des Kontrollschlüssels
wird ferner gewährleistet, dass der richtige Objektschlüssel in der Vorrichtung deponiert
wird.
[0027] Der vorzugsweise aus einem Monoblock gefertigte Einschub weist einen dem Objektschlüssel
oder dem weiteren Gegenstand angepassten Aufnahmeraum auf, der jeweils durch das Ausziehen
des Einschubs zugänglich gemacht wird. Anstelle oder zusätzlich zum Objektschlüssel
könnte beispielsweise ein Datenträger deponiert werden, mittels dessen der Eingriff
in den Betrieb einer Anlage ermöglicht wird.
[0028] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt
:
- Figur 1
- eine mittels eines Mauerrohrs in eine Mauer eingebaute Vorrichtung mit einem aufzubewahrenden
Objektschlüssel, einem zum Öffnen der Vorrichtung geeigneten Hauptschlüssel und einem
zum Verschliessen der Vorrichtung zusätzlich benötigten Kontrollschlüssel,
- Figur 2
- in Schnittdarstellung das Mauerrohr der erfindungsgemässen Vorrichtung von Figur 1
mit einer darin eingebauten Verschlussstange,
- Figur 3
- die Vorrichtung von Figur 1 von vorn gesehen, mit freigelegter Sicht auf die Verschlussstange,
in die der Mitnehmer des dem Hauptschlüssel zugehörigen Schliesszylinders eingreift,
- Figur 4
- in Schnittdarstellung die Vorrichtung von Figur 3,
- Figur 5
- die mittels des Hauptschlüssels geöffnete Vorrichtung mit ausgezogenem Einschub,
- Figur 6
- in Schnittdarstellung die Vorrichtung von Figur 5,
- Figur 7
- die in den Figuren 4 und 5 dargestellte Vorrichtung mit blockiertem Hauptschlüssel
und einer in die Verschlussstange eingreifenden Klinke, die mittels des Kontrollschlüssels
betätigbar ist,
- Figur 8
- die in Figur 7 dargestellte Vorrichtung mit mittels des Mitnehmers des dem Kontrollschlüssel
zugeordneten Schliesszylinders aus dem Eingriff in die Verschlussstange befreiter
Klinke und
- Figur 9
- die Unterseite des in Figur 5 dargestellten Einschubs mit einem der Aufnahme des Objektschlüssel
dienenden Aufnahmeraum.
[0029] Figur 1 zeigt eine erfindungsgemässe Vorrichtung 1, die der gesicherten Aufbewahrung
eines Objektschlüssels 4 (zusätzlich mit O bezeichnet) oder eines weiteren Gegenstandes
dient. Die Vorrichtung 1 weist ein frontseitig mit einem Flansch 11 versehenes Mauerrohr
10 auf, das in eine Mauer 2 eingebaut ist. Das Mauerrohr 10 ist frontseitig in bekannter
Weise mit einem Deckel 19 abgeschlossen, der mittels eines Haltebolzens 18 drehbar
mit dem Flansch 11 verbunden ist (siehe auch Figur 3).
[0030] Gezeigt sind ferner der aufzubewahrende Objektschlüssel 4 sowie ein Hauptschlüssel
5 (zusätzlich mit H bezeichnet) und ein Kontrollschlüssel 6 (zusätzlich mit K bezeichnet),
die zur Bedienung der Vorrichtung 1 benötigt werden.
[0031] Figur 2 zeigt einen Seitenschnitt des hohlzylinderförmigen Mauerrohrs 10, das einbauseitig
durch einen Rohrboden 13 abgeschlossen und auf der Aussenseite mit Montagenuten 12
versehen ist, mittels denen das Mauerrohr 10 in der Mauer 2 gehalten wird. Der Rohrboden
13 ist mit einer Verschlussstange 20 verbunden, die senkrecht auf dem Rohrboden 13
steht, parallel zur Achse 300 eines in das Mauerrohr 10 verschiebbaren Einschubs 30
ausgerichtet (siehe Figur 5) und mit einer ersten und einer zweiten Ausnehmung 21,
22 versehen ist. Ersichtlich ist ferner, dass der Flansch 1 eine zur Aufnahme des
Haltebolzens 18 dienenden Öffnung 23 aufweist.
[0032] Figur 3 zeigt die Vorrichtung 1 von vorn gesehen mit eingesetztem Einschub 30, in
den nebeneinander in Bohrungen 52, 62 ein erster, mittels des Hauptschlüssels 5 zu
betätigender und ein zweiter, mittels des Kontrollschlüssels 6 zu betätigender Schliesszylinder
50, 60 eingebaut sind. Schliesszylinder und deren Funktion sind beispielsweise in
Holztechnik, Fachkunde für Schreiner, 13. Auflage, VERLAG EUROPA-LEHRMITTEL, Wuppertal
1987, Seite 419 (siehe Bild 1) beschrieben. Der Mitnehmer des Schliesszylinders ist
dort als Schliessbart bezeichnet.
[0033] Durch einen Schnitt durch den in Figur 3 gezeigten Einschub 30 ist die Sicht auf
die Mitnehmer 51, 61 der Schliesszylinder 50, 60; auf eine im Einschub 30 drehbar
gelagerte Klinke 36 sowie die im Bereich der ersten Ausnehmung 21 durchschnitten dargestellte
und durch eine Bohrung 31 im Einschub 30 hindurch geführte Verschlussstange 20 freigelegt.
[0034] In Figur 3 ist ferner gezeigt, dass die erste Ausnehmung 21 der Verschlussstange
20 für den Eingriff des Mitnehmers 51 des ersten Schliesszylinders 50 vorgesehen ist.
Im gezeigten Zustand ist der Einschub 30 daher vollständig in das Mauerrohr 10 eingeschoben
und vom Mitnehmer 51 des ersten Schliesszylinders 50 gehalten. Die Klinke 36 ruht
auf der Verschlussstange 20 und ist mit dieser nicht im Eingriff. Der Mitnehmer 61
des zweiten Schliesszylinders 61, der lediglich zur Betätigung der Klinke 36 dient,
befindet sich in seiner passiven Stellung.
[0035] Figur 4 zeigt die abgeschlossene Vorrichtung 1 in einem Seitenschnitt. Dabei ist
ebenfalls ersichtlich, dass die Klinke 36 auf der Verschlussstange 20 ruht und nicht
in deren zweite Ausnehmung 22 eingreift. Dieser Umstand ist für das Verschliessen
der Vorrichtung 1 wesentlich, das nur erfolgen kann, wenn die Klinke 36 angehoben
und der Einschub 30 vollständig eingeschoben wird.
[0036] Der abgeschlossne Einschub 30 kann mittels des Hauptschlüssels 5 aufgeschlossen und
herausgezogen werden, wonach der Objektschlüssel 4, wie in Figur 5 gezeigt, aus einem
im Einschub 30 vorgesehenen Aufnahmeraum 33 entnommen werden kann. Sofern der Aufnahmeraum
33 auf der Unterseite des Einschubs 30 vorgesehen und der Kontrollschlüssel 4 mit
einem Haltering 40 versehen ist, fällt dieser nach dem Ausziehen des Einschubs 30
nach unten und kann daher leicht ergriffen werden.
[0037] Figur 6 zeigt einen Seitenschnitt der Vorrichtung 1 mit ausgezogenem Einschub 30.
Die Klinke 36 ist während des Ausziehens bereits nach einer kurzen Verschiebung in
die zweite Ausnehmung 22 gefallen und wird darin verschiebbar zwischen einem ersten
und einem zweiten Anschlag 221, 222 gehalten. Der erste Anschlag 221 ist dabei derart
positioniert, dass der Zugriff zum Objektschlüssel 4 oder zum weiteren Gegenstand
während des Herausziehens des Einschubs 30 erst erfolgen kann, nach dem die Klinke
36 in die zweite Ausnehmung 22 eingegriffen hat.
[0038] Die Klinke 36, die vorzugsweise derart ausgestaltet und montiert ist, dass sie während
des Herausziehens des aufgeschlossenen Einschubs 30 mittels Schwerkraft in die zweite
Ausnehmung 22 fällt, weist ein für den Eingriff in die Verschlussstange 20 vorgesehenes
Verschlussstück 361 und ein mit dem Mitnehmer 62 des zweiten Schliesszylinders 60
zusammenwirkendes Hebelstück 362 auf. Die Klinke 36 ist mittels einer parallel zur
Achse 300 des Einschubs 300 in einer Bohrung 34 vorgesehenen Welle 35 derart exzentrisch
gelagert, dass das freigegebene Verschlussstück 361 jeweils rasch gegen die Verschlussstange
20 abkippt. Möglich ist ferner auch die Verwendung einer Feder, mittels der die Klinke
36 gegen die Verschlussstange 20 gedrückt wird.
[0039] Der erste Anschlag 221 der Ausnehmung 22 verhindert nach dem Eingriff der Klinke
36 somit das vollständige Einschieben des Einschubs 30 und daher das Eingreifen des
Mitnehmers 51 des ersten Schliesszylinders 50 in die erste Ausnehmung 21. Der Hauptschlüssel
5, der zum Öffnen der Vorrichtung 1 verwendet wurde, ist daher aus dem ersten Schliesszylinder
50 nicht mehr ausziehbar. Der zweite Anschlag 222 verhindert das vollständige Herausziehen
des Einschubs 30 aus dem Mauerrohr 10. Der Einschub 30 ist im gezeigten Zustand der
Vorrichtung daher mit blockiertem Hauptschlüssel 5, begrenzt durch die Anschläge 221,
222, innerhalb des Mauerrohrs 10 axial verschiebbar.
[0040] Figur 7 zeigt die Vorrichtung 1 mit ausgezogenem Einschub 30 von vorn. Wie oben beschrieben,
hat die Klinke 36 in die zweite Ausnehmung 22 eingegriffen. Das Zurückdrehen des Mitnehmers
51 des ersten Schliesszylinders 50 wird durch die Verschlussstange 20 verhindert,
so dass der darin eingesteckte Hauptschlüssel 5 blockiert ist.
[0041] Es lässt sich daher leicht feststellen, dass die Vorrichtung 1 geöffnet wurde. Ferner
ist feststellbar, mit wessen Hauptschlüssel 5 die Vorrichtung 1 geöffnet wurde. Gleichzeitig
wird in einfacher Weise verhindert, dass Teile der Vorrichtung 1 entfernt werden können.
Ein Sicherungsseil und weitere zugehörige Vorrichtungsteile, wie sie in der EP 0 688
421 A1 beschrieben sind, werden dazu nicht benötigt.
[0042] In den Figuren 7 und Figur 8 ist gezeigt, dass die Klinke 35 durch eine Drehung des
Mitnehmers 61, des zweiten Schliesszylinders 60 aus dem Eingriff in die zweite Ausnehmung
22 befreit werden kann, so dass der Einschub 30 wieder vollständig eingeschoben und
abgeschlossen oder auch ganz herausgezogen werden kann.
[0043] Die verschiedenen Vorteile der erfindungsgemässen Vorrichtung 1 wurden eingangs beschrieben.
Nebst der erweiterten und verbesserten Funktionalität, ist der einfache Aufbau mit
der Verwendung nur weniger beweglicher Teile wesentlich. Die beiden verwendeten Schliesszylinder
50, 60 sind nicht miteinander gekuppelt und können daher Standardausführungen sein,
die in hohen Stückzahlen zu entsprechendem Preis gefertigt werden.
[0044] Der Einschub 30 ist vorzugsweise aus einem Monoblock gefertigt, in den die Bohrung
31 zur Aufnahme der Verschlussstange 20, die Bohrungen 52, 62 zur Aufnahme der Schliesszylinder,
die Bohrung 34 zur Aufnahme der zur Lagerung der Klinke 36 dienenden Welle 35, der
Raum 33 zur Aufnahme des Objektschlüssels 4 sowie eine Querausnehmung 32 eingearbeitet
werden, in der die Klinke 36 sowie die Mitnehmer 51, 61 der Schliesszylinder 50, 60
bewegt werden können.
[0045] Wie in Figur 6 gezeigt, weist der Einschub 30 in einer vorzugsweisen Ausgestaltung
senkrecht zu dessen Achse 300 frontseitig wenigstens eine gegebenenfalls schlitzförmige
Öffnung 38 auf, die zum Einschieben einer Stahlplatte 39 dient, mittels der das Aufbohren
des Einschubs 30 verhindert werden kann.
[0046] Der Einschub 30 kann auch mehr als einen Raum 33 zur Aufnahme des Objektschlüssels
4 und eines weiteren Gegenstandes aufweisen. Anstelle oder zusätzlich zum Objektschlüssel
4 könnte beispielsweise ein Datenträger deponiert werden, mittels dessen der Eingriff
in den Betrieb einer Anlage ermöglicht wird.
[0047] Wie in Figur 9 gezeigt, weist der Einschub 30 vorzugsweise Befestigungsmittel, beispielsweise
eine mit Schrauben 41 montierte Feder 42, auf, mittels denen der Objektschlüssel 4
oder der weitere Gegenstand im Aufnahmeraum 33 gehalten werden.
[0048] Die sicherheitstechnischen Vorteile der Vorrichtung 1 wurden bereits eingangs detailliert
beschrieben. Zum Öffnen der Vorrichtung 1 muss lediglich der erste Schliesszylinder
50 betätigt werden. Das Verschliessen der Vorrichtung erfolgt stets im Beisein einer
Kontrollperson, des Inhabers des Kontrollschlüssels 6, so dass die sicherheitstechnischen
Abläufe unter optimaler Kontrolle erfolgen. Auch nach dem Öffnen der Vorrichtung 1,
nach dem Auftreten eines Notfalls, erfolgt die Entnahme des blockierten Hauptschlüssels
5 und das Verschliessen der Vorrichtung wieder im Beisein einer Kontrollperson. Die
Vorrichtung 1 erlaubt daher die Realisierung eines verbesserten Sicherheitsdispositivs,
welches die Mitwirkung einer Kontrollperson vorsieht.
[0049] Die erfindungsgemässe Vorrichtung 1 wurde in einer bevorzugten Ausgestaltung beschrieben
und dargestellt. Anhand der erfindungsgemässen Lehre sind zahlreiche weitere fachmännische
Ausgestaltungen der beschriebenen Vorrichtung 1 realisierbar. Einerseits sind verschiedene
Materialien, Metalle oder auch Kunststoffe, zur Herstellung der Vorrichtungsteile
verwendbar. Die Verschlusstange 20, der Rohrboden 13 und das Mauerrohr 10 können miteinander
verschweisst (siehe die Schweissnähte 120, 130 in Figur 2) oder als Gussstücke hergestellt
werden.
[0050] Möglich ist ferner der Einbau von Sensoren oder Schaltern, mittels denen beispielsweise
der Positionszustand des Einschubs feststellbar ist und beispielsweise in einer Überwachungszentrale
der Polizei oder der Feuerwehr angezeigt werden kann. Eine Manipulation an der Vorrichtung
1 würde daher eine Meldung oder einen Alarm auslösen. Ein Einbau von Sensoren ist
aufgrund des einfachen Aufbaus der erfindungsgemässen Lösung besonders gut möglich.
Ein Sensor 95, der das Ausziehen des Einschubs 30 detektiert, ist in Figur 9 rein
schematisch dargestellt.
1. Vorrichtung (1) zur gesicherten Aufbewahrung eines Objektschlüssels (4) oder eines
weiteren Gegenstandes, mit einem in ein ortsfest montierbares Mauerrohr (10) einführbaren,
zur Aufnahme des Objektschlüssels (4) oder des weiteren Gegenstandes dienenden Einschub
(30), der eingeführt mittels eines ersten Schliesszylinders (50) verschliessbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass eine mit dem Mauerrohr (10) verbundene Verschlussstange (20) vorgesehen ist, die
eine erste Ausnehmung (21) zur Aufnahme eines Mitnehmers (51) des ersten Schliesszylinders
(50) sowie eine zweite Ausnehmung (22) zur Aufnahme einer im Einschub (30) drehbar
gelagerten Klinke (36) aufweist, die während des Herausziehens des aufgeschlossenen
Einschubs (30) in die zweite Ausnehmung (22) eingreift und darin verschiebbar zwischen
einem ersten und einem zweiten Anschlag (221, 222) gehalten ist, und die mittels eines
Mitnehmers (62) eines zweiten Schliesszylinders (60) aus dem Eingriff in die zweite
Ausnehmung (22) wieder lösbar ist.
2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlussstange (20) derart ausgestaltet ist, dass, nach dem Eingreifen der
Klinke (36) in die zweite Ausnehmung (22), deren erster Anschlag (221) das vollständige
Einschieben des Einschubs (30) und somit das Eingreifen des Mitnehmers (51) des ersten
Schliesszylinders (50) in die erste Ausnehmung (21) verhindert und dass deren zweiter
Anschlag (222) das vollständige Herausziehen des Einschubs (30) aus dem Mauerrohr
(10) verhindert.
3. Vorrichtung (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmer (51) des ersten Schliesszylinders (50) nach einem Herausziehen des
Einschubs (30) nicht mehr in die erste Ausnehmung (21) der Verschlussstange (20) eingreifen
kann und der zur Betätigung des ersten Schliesszylinders (50) dienende Hauptschlüssel
(5) daher nicht ausziehbar ist.
4. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Anschlag (221) der zweiten Ausnehmung (22) derart positioniert ist, dass
der Zugriff zum Objektschlüssel (4) oder zum weiteren Gegenstand während des Herausziehens
des Einschubs (30) erst nach erfolgtem Eingriff der Klinke (36) freigegeben wird.
5. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Einschub (30) kolbenförmig ausgestaltet ist und parallel zu dessen Achse (300)
eine zur Einführung der Verschlussstange (20) dienende Bohrung (31) sowie eine damit
verbundene Querausnehmung (32) aufweist, in der die vom Mitnehmer (62) des zweiten
Schliesszylinders (60) betätigbare Klinke (36) sowie der Mitnehmer (52) des ersten
Schliesszylinders (50) senkrecht zur Bohrung (31) geführt sind.
6. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Klinke (36) derart ausgestaltet und montiert ist, dass sie während des Herausziehens
des aufgeschlossenen Einschubs (30) mittels Schwerkraft oder mittels einer Feder in
die zweite Ausnehmung (22) bewegt wird.
7. Vorrichtung (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Klinke (36), die ein für den Eingriff in die Verschlussstange (20) vorgesehenes
Verschlussstück (361) und ein mit dem Mitnehmer (62) des zweiten Schliesszylinders
(60) zusammenwirkendes Hebelstück (362) aufweist, mittels einer parallel zur Achse
(300) verlaufenden Welle (35) derart exzentrisch gelagert ist, dass das freigegebene
Verschlussstück (361) jeweils gegen die Verschlussstange (20) abkippt.
8. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das frontseitig mit einem Flansch (11) versehene, vorzugsweise mittels eines Deckels
(19) abschliessbare Mauerrohr (10) rückseitig mittels eines Rohrbodens (13) abgeschlossen
ist, der mit der achsparallel und gegebenenfalls exzentrisch angeordneten Verschlussstange
(20) verbunden ist.
9. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Schliesszylinder (50, 60) voneinander getrennt in Zylinderbohrungen (52,
62) angeordnet sind, die parallel zu dessen Achse (300) im Einschub (30) vorgesehen
sind.
10. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Einschub (30) wenigstens einen zur Aufnahme des Objektschlüssels (4) oder des
weiteren Gegenstandes dienenden Aufnahmeraum (33) aufweist, der durch das Ausziehen
des Einschubs (30) zugänglich gemacht wird.
11. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmeraum (33) mit Befestigungsmitteln (41, 42) versehen ist, die zum Halten
des Objektschlüssels (4) oder des weiteren Gegenstandes dienen.
12. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Einschub (30) senkrecht zu dessen Achse (300) frontseitig wenigstens eine gegebenenfalls
schlitzförmige Öffnung (38) aufweist, die zum Einschieben einer Stahlplatte (39) dient,
mittels der das Aufbohren des Einschubs (30) verhindert wird.