(19)
(11) EP 1 308 610 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.05.2003  Patentblatt  2003/19

(21) Anmeldenummer: 02022812.8

(22) Anmeldetag:  12.10.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7F01P 7/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 02.11.2001 DE 10154091

(71) Anmelder: Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft
80809 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Hess, Ulrich
    83627 Warngau (DE)
  • Enke, Wolfram
    80337 München (DE)
  • Chekaiban, Georg
    85283 Wolnzach (DE)

   


(54) Verfahren und Vorrichtung zur Regelung eines Kühlsystems einer Verbrennungskraftmaschine


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Regelung eines Kühlsystems einer Verbrennungskraftmaschine, wobei die Leistung einer Kühlmittelpumpe in Abhängigkeit von einer der Verbrennungskraftmaschine zugeführten Kraftstoffmenge regelbar ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Regelung eines Kühlsystems einer Verbrennungskraftmaschine im folgenden auch Motor genannt.

[0002] Ein solches Kühlsystem umfaßt eine Kühlmittelpumpe die Kühlmittel durch eine Verbrennungskraftmaschine leitet, um diese zu kühlen.

[0003] Aus dem Stand der Technik ist bekannt, daß eine Kühlmittelpumpe beispielsweise über einen Keilriemen mit der Kurbelwelle einer Verbrennungskraftmaschine verbunden werden kann, so daß diese beim Motorlauf mit angetrieben wird.

[0004] Bezüglich des Standes der Technik ist des weiteren aus der DE 195 08 104 C2 ein Verfahren bekannt zur Regelung eines Kühlkreislaufs eines Verbrennungskraftmotors bei der zwischen einer Warmlaufphase, einer Betriebsphase und einem Nachlauf unterschieden wird. Die Warmlauf- und Betriebsphase wird bei gestartetem Motor anhand der Kühlmitteltemperatur am Motoraustritt bestimmt, die mit einem Kühlmitteltemperaturgrenzwert für die Warmlaufphase verglichen wird. Bei der Unterschreitung des Wertes wird auf Warmlaufphase und bei Erreichen oder Überschreiten des Wertes auf Betriebsphase erkannt. In der Warmlaufphase wird der Motor zunächst nicht gekühlt solange er nicht eine Kühlmittelanfangstemperatur erreicht hat. Nach Erreichen dieser Anfangstemperatur wird jedoch ein von einem Gebläse erzeugter Luftstrom der durch ein Kühlermodul geleitet wird und der von der Kühlmittelpumpe erzeugte Kühlmittelstrom in Abhängigkeit von einem Differenztemperatur-Sollwert des Kühlmittels zwischen Motorein- und austritt geregelt. Ein für die Regelung notwendiger Differenztemperatur-Istwert wird über den Wärmestrom von dem Verbrennungsmotor in das Kühlmittel bestimmt. Der Wärmestrom wird wiederum aus dem momentanen Kühlmittelstrom, der momentanen Motorlast und der Motordrehzahl errechnet. Die Drehzahl der Kühlmittelpumpe ändert sich dabei mit der Änderung des Wärmestroms, so daß sich kurzfristige Motorlast- und Drehzahländerungen nicht auf den Betrieb der Kühlmittelpumpe auswirken. Sobald der Temperaturgrenzwert für die Warmlaufphase erreicht ist, beginnt die sog. Betriebsphase. Darin erfolgt die Regelung der Kühlmittelpumpe und des Gebläses in Abhängigkeit von dem Differenztemperatur-Sollwert und eines Temperatur-Sollwerts des Kühlmittels am Motoraustritt. Der Temperatur-Sollwert wird über ein entsprechendes Kennfeld für eine vorgegebene Motortemperatur ermittelt. In der Nachlaufphase in der der Motor ausgeschaltet ist, wird der Motor weitergekühlt, wenn die Kühlmitteltemperatur einen vorbestimmten Temperaturgrenzwert überschreitet. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß als Regelgröße die Temperatur oder die Differenz verschiedener Temperaturen im Kühlsystem verwendet werden. Solche Temperaturen im Kühlkreislauf sind träge und letztlich nur Auswirkungen des Motor- bzw. Fahrzeugbetriebspunktes.

[0005] In der EP 0 952 315 A1 ist ein Regelungssystem zur Minimierung des Verbrauchs an elektrischer Energie in einem Kühlsystem eines Verbrennungsmotors offenbart. Basierend auf der durch Sensoren erfaßten Motortemperatur, Fahrzeuggeschwindigkeit und Umgebungstemperatur steuert eine Steuereinheit einen Ventilator und eine elektrische Pumpe zur Kühlung des Verbrennungsmotors. Mittels der von den Sensoren erfaßten Werte wird ein Betriebspunkt anhand eines Kennfeldes bestimmt, um einen bestimmten Betrag an Wärmeenergie aus dem Motor abzuführen, welcher ein optimales Verhältnis aus der Summe der dem Ventilator und der Pumpe zugeführten Energie angibt. Das Regelungssystem hat den Nachteil, daß mehrere Sensoren notwendig sind um bestimmte Parameter zu erfassen von denen abhängig der Motor gekühlt wird. Neben den Kosten die mit jedem einzelnen Sensor verbunden sind, besteht auch ein Ausfallrisiko desselben. Ebenso gilt, daß bei Temperaturmeßstellen die Meßgenauigkeit durch äußere Einflüssen vermindert werden kann und so eine Regelung auf Basis der Temperatur beschränkt ist.

[0006] Aufgabe der Erfindung ist es ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Regelung eines Kühlsystems einer Verbrennungskraftmaschine bereitzustellen, wobei eine zuverlässige Kühlung ermöglicht wird.

[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren, mit den im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen bzw. eine Vorrichtung mit den im Patentanspruch 12 angegebenen Merkmalen gelöst.

[0008] Die Erfindung geht von dem Grundgedanken aus, das Kühlsystem und die damit verbundene variabel antreibbare Kühlmittelpumpe in Abhängigkeit von einer dem Motor zugeführten Kraftstoffmenge variabel zu regeln. Mit der Erfindung kann die Leistung der Kühlmittelpumpe über einen Bereich zwischen vorzugsweise Null bis zu einer maximalen Pumpleistung (l/h) entweder kontinuierlich oder in einer Vielzahl von Stufen variabel eingestellt werden. Dadurch, daß die dem Verbrennungsmotor zugeführte Kraftstoffmenge mit der Erwärmung des Motors in Zusammenhang steht, kann die Regelung der Kühlmittelpumpe und damit die Kühlung des Motors vorausschauend erfolgen und zwar auf der Basis des aktuell verbrauchten Kraftstoffes. Die Funktion des Wärmeeintrags des Motors in das Kühlmittel zu Kraftstoffmassenstrom ist weitgehend für alle Verbrennungskonzepte ähnlich. Dies hat den Vorteil, daß das Kühlsystem bzw. die Kühlmittelpumpe nach Verursachergrößen geregelt werden kann und nicht allein wie aus dem Stand der Technik bekannt, durch Temperaturen im Kühlkreislauf die träge sind und zudem nur Auswirkungen eines Motor- oder Fahrzeugbetriebspunktes sind. Ein weiterer Vorteil ist, daß eine Kühlregelung grundsätzlich ohne störanfällige Sensoren oder Temperaturmeßstellen möglich ist und diese Sensoren oder Temperaturmeßstellen gegebenenfalls nur bei folgenden Betriebsfällen gebraucht werden und zwar Warmlauf, Heißleerlauf oder Heißabstellen.

[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen dargestellt.

[0010] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Summe der zugeführten Kraftstoffmenge seit der Zündung des Motors Σm'KS mit einer sogenannten Soll-Kraftstoffmenge mSoll verglichen. Ist der Sollwert unterschritten, wie dies beispielsweise beim Kaltstart des Motors der Fall ist, so erfolgt zunächst keine Kühlung des Motors durch das Kühlsystem, es sei denn mit einem auf andere Bedürfnisse im Kühlsystem angeforderten Volumenstrom beispielsweise für eine Heizung. Dies hat den Vorteil, daß die Warmlaufphase des Motors verkürzt und der Kraftstoffverbrauch reduziert werden kann, im Gegensatz zu Motoren bei denen die Kühlmittelpumpe mit der Kurbelwelle verbunden ist. Bei diesen Motoren wird die Kühlmittelpumpe mit dem Starten des Motors automatisch angetrieben, so daß der Motor gekühlt wird, bevor er warmgelaufen ist.

[0011] Überschreitet die Summe der zugeführten Kraftstoffmenge Σm'KS den vorgegebenen Sollwert mSoll, so erfolgt eine Kühlung durch Einschalten der Kühlmittelpumpe. Dabei wird die Leistung der Kühlmittelpumpe in Abhängigkeit von mindestens einem der folgenden Parameter bestimmt, wie Motordrehzahl nMot, Motorlast, Außentemperatur und/oder einem Mittelwert über ein vorbestimmtes Zeitintervall (z.B. 30 Sekunden) der Kraftstoffmenge m'KS. Durch eine zeitliche Mittelung der Kühlmittelpumpendrehzahl wird erreicht, daß Druckschwellbelastungen vermieden werden können, was zu einer geringeren Belastung des Kühlsystems und der Kühlmittelpumpe wie z.B. einer Wasserpumpe führt.

[0012] Vorzugsweise wird das Kühlsystem und die Kühlmittelpumpe zusätzlich in Abhängigkeit von der Kühlmitteltemperatur geregelt. Hierzu wird neben dem Vergleich der zugeführten Kraftstoffmenge die momentane Temperatur des Kühlmittels TMot mit einer Kühlmittel-Solltemperatur TSoll verglichen. Wird der Sollwert TSoll überschritten, so erfolgt eine Kühlung des Motors durch das Kühlsystem, wobei die Leistung der Kühlmittelpumpe wie oben bereits beschrieben in Abhängigkeit von der Motordrehzahl nMot, der Motorlast, der Außentemperatur und/oder einem Mittelwert der Kraftstoffmenge m'KS bestimmt werden kann. Dies hat den Vorteil, daß der Betriebspunkt der Kühlmittelpumpe weiterhin in Abhängigkeit bestimmter Parameter wie der Außentemperatur oder der Last variabel angepaßt werden kann. Dieser Betrieb ist insbesondere von Vorteil beim Heißleerlauf und Heißabstellen des Motors.

[0013] Zusätzlich oder alternativ kann das Kühlsystem und die Kühlmittelpumpe in Abhängigkeit von der Motoröltemperatur geregelt werden. Hierzu wird neben dem Vergleich der zugeführten Kraftstoffmenge, der Kühlmitteltemperatur, die momentane Motoröltemperatur TOil mit einer Motoröl-Solltemperatur TSoll verglichen. Wird der Sollwert TSoll unterschritten, so erfolgt keine Kühlung durch die Kühlmittelpumpe, es sei denn mit einem auf andere Bedürfnisse im Kühlsystem angeforderten Volumenstrom beispielsweise für eine Heizung. Des weiteren setzt die Kühlung ein, sobald die Motoröl-Solltemperatur TSoll überschritten ist. Die Leistung der Kühlmittelpumpe wird dabei in Abhängigkeit von der Motordrehzahl nMot, der Motorlast, der Außentemperatur und/oder einem Mittelwert der Kraftstoffmenge m'KS bestimmt.

[0014] Da neben der Kühlmittelpumpe auch das Betreiben von zusätzlichen Einrichtungen wie einer Klimaanlage, einer separaten Heizung oder einem Automatikgetriebe dem Motor Wärme entzieht und/oder zuführt, erfolgt die Regelung des Kühlsystems vorzugsweise zusätzlich in Abhängigkeit von dem Zuschalten oder dem Wärmeeintrag einer solchen Einrichtung. Hierbei wird vorzugsweise in Abhängigkeit von einem Zuschaltgrad beispielsweise der Heizung die Leistung der Kühlmittelpumpe bestimmt. Ein Vorteil ist, daß die Pumpe entsprechend den Anforderungen der zusätzlichen Einrichtungen betrieben wird, auch wenn dies für die Kühlung des Motors nicht erforderlich wäre. Dies ist beispielsweise zur Versorgung der Heizung oder Kühlung des Automatikgetriebes z.B. im Leerlauf der Fall. Dadurch entfällt unter Umständen eine zusätzliche Wasserpumpe für die Heizung. Entsprechend dem Zuschaltgrad der Heizung, beispielsweise von annähernd 100%, wird die Leistung der Kühlmittelpumpe entsprechend erhöht, so daß diese einen Teil des Kühlmittels zu dem Wärmetauscher der Heizung pumpen kann. Ist keine Heizung zugeschaltet, so wird die zuvor bestimmte Leistung der Kühlmittelpumpe beibehalten.

[0015] Des weiteren wird von dem Regelungssystem ein erster Kühlmitteltemperatur-Schwellenwert mit der momentanen Kühlmitteltemperatur TMot verglichen. Wird der Schwellenwert überschritten, so wird die Kühlmittelpumpe mindestens innerhalb eines vorbestimmten Zeitintervalls mit einer vorbestimmten Leistung betrieben, so daß der Motor weiter gekühlt wird. Dies hat den Vorteil, daß der Motor auch im Heißlauf oder bei zusätzlichem Aufheizen durch die Umgebungstemperatur ausreichend gekühlt wird.

[0016] Um bei einem Heißabstellen des Motors nach hoher Last eine zuverlässige Kühlung zu ermöglichen wird festgestellt, ob der Motor abgestellt ist. Übersteigt die Kühlmitteltemperatur dabei einen zweiten Kühlmitteltemperatur-Schwellenwert, so wird die Kühlmittelpumpe mit einer vorbestimmten Leistung innerhalb eines vorbestimmten Zeitintervalls betrieben und der Motor gekühlt. Dies hat den Vorteil, daß der Motor weiter gekühlt wird und so Temperaturspitzen im Motor nach dem Abstellen des Motors nach hoher Last verhindert werden können. Die Dauer des Nachlaufs ist dabei abhängig von der Temperaturüberschreitung zum Sollwert, wobei eine definierte Dauer nicht überschritten werden darf (Entladung der Batterie). Bei Unterschreitung des zweiten Kühlmitteltemperatur-Schwellenwerts, erfolgt keine weitere Kühlung durch das Kühlsystem.

[0017] Wird festgestellt, daß der Motor im Betrieb ist, so wird der Regelkreis geschlossen und erneut eine Berechnung der Pumpenleistung anhand der zugeführten Kraftstoffmenge durchgeführt, um eine fortlaufende Kühlung des Motors zu erzielen.

[0018] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird unter Bezugnahme auf folgende Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt:

Figur 1 ein Ablaufdiagramm für ein bevorzugtes Regelverfahren gemäß der Erfindung.



[0019] Bei dem in Figur 1 gezeigten erfindungsgemäßen Regelverfahren wird zunächst bestimmt ob der Motor im Betrieb ist. In diesem Fall wird die Summe der Kraftstoffmenge seit der Zündung des Motors Σm'KS mit einem vorbestimmten Sollwert mSoll der Kraftstoffmenge verglichen. In einer weiteren Abfrage wird die momentane Temperatur des Kühlmittels TMot mit einer Solltemperatur TSoll des Kühlmittels verglichen.

[0020] Unterschreitet einer der Werte den entsprechenden Sollwert, d.h. ist die Summe des Kraftstoffs seit der Zündung des Motors noch nicht ausreichend, um den Motor auf Betriebstemperatur zu erwärmen oder hat der Motor noch nicht die notwendige Betriebstemperatur erreicht, so wird die Kühlmittelpumpe zunächst nicht betrieben, es sei denn mit einem auf andere Bedürfnisse im Kühlsystem angeforderten Volumenstrom beispielsweise für eine Heizung. Dadurch wird ein Abführen an Wärme aus dem Motor verhindert und so ein schnelles Warmlaufen des Motors erreicht. In dem Fall, in dem einer der Sollwerte überschritten wird, setzt die Kühlung ein. Hierzu wird die Leistung der Kühlmittelpumpe in Abhängigkeit von einem Mittelwert der Kraftstoffmenge in einem bestimmten Zeitintervall (z,B. 30 Sekunden), der Motordrehzahl und/oder der Motorlast bestimmt. Andere Parameter wie die Betriebsparameter des Kühlsystems sind hierbei auch denkbar.

[0021] Wie oben bereits genannt, kann die Kühlmittelpumpe betrieben werden, wenn ein Volumenstrom für andere Bedürfnisse im Kühlsystems angefordert wird beispielsweise für eine Heizung. Die Regelung der Leistung der Kühlmittelpumpe abhängig von der zugeschalteten Heizung hat dabei Vorrang vor der Regelung abhängig davon ob die Sollwerte für die Kraftstoffmenge bzw. die Kühlmitteltemperatur unter- oder überschritten werden.

[0022] Hierzu wird in einem weiteren Schritt bestimmt, ob eine Heizung zugeschaltet ist und abhängig davon die Leistung der Kühlmittelpumpe geregelt. Bei einer zugeschalteten Heizung entzieht diese dem Motor Wärme, in dem mindestens ein Teil des erwärmten Kühlmittels zu der Heizung gepumpt wird und dort über einen Wärmetauscher an den Fahrzeuginnenraum abgeführt wird. Abhängig von dem Zuschaltgrad der Heizung wird die Leistung der Kühlmittelpumpe entsprechend geregelt. Ist die Heizung zu annähernd 100% zugeschaltet, so wird die Pumpleistung entsprechend erhöht auf einen Wert von beispielsweise V'Pumpe = 2200l/h. Ist die Heizung lediglich zu 40% zugeschaltet, so ist die Pumleistung der Kühlmittelpumpe entsprechend geringer und beträgt beispielsweise V'Pumpe = 1500 l/h. Für den Fall, daß die Heizung nicht zugeschaltet ist, bleibt die zuvor ermittelte Pumpleistung der Kühlmittelpumpe unverändert beibehalten. Diese Ausführungsform der Erfindung hat insbesondere den Vorteil, daß unter Umständen keine separate Pumpe für den Heizkreislauf erforderlich ist. Neben der Heizung können zusätzlich oder alternativ andere Elemente, die wenn sie eingeschaltet bzw. zugeschaltet werden, einem Motor Wärme entziehen und/oder zuführen zur Regelung der Kühlmittelpumpe herangezogen werden. Dies kann dabei in vergleichbarer Weise wie bei der Heizung über den Zuschaltgrad oder den Wärmeeintrag (Verlust) erfolgen.

[0023] In einem weiteren Schritt wird bestimmt, ob das Kühlmittel einen ersten, oberen Kühlmitteltemperatur-Schwellenwert (z.B. 115°C) übersteigt, beispielsweise durch Heißleerlauf. Ist dies der Fall so wird, wenn die Pumpleistung der Kühlmittelpumpe unterhalb eines vorbestimmten für die Kühlung ausreichenden Werts liegt, die Pumpleistung auf diesen vorbestimmten Wert erhöht und in einem vorbestimmten Zeitintervall weiter gekühlt. Ist der Schwellenwert unterschritten, so bleibt die Leistung der Kühlmittelpumpe unverändert.

[0024] In einem nächsten Schritt wird bestimmt, ob der Motor weiterhin im Betrieb ist. In diesem Falle schließt sich der Regelkreis, durch eine erneute Berechnung der Pumpleistung anhand der zugeführten Kraftstoffmenge, um eine fortlaufende Kühlung des Motors zu gewährleisten.

[0025] Ist der Motor abgestellt so wird überwacht, ob ein zweiter, unterer Kühlmitteltemperatur-Schwellenwert (z.B. 100°C) von dem Kühlmittel überschritten wird, um bei einem Abstellen des Motors nach hoher Last (Heißabstellen) eine zuverlässige Kühlung zu gewährleisten. In diesem Fall kühlt die Kühlmittelpumpe den Motor mit einer vorbestimmten Leistung in einem vorgegebenen Zeitintervall von vorzugsweise 60-300 Sekunden. Wird der zweite Kühlmitteltemperatur-Schwellenwert unterschritten so erfolgt keine weitere Kühlung.

[0026] Durch die Berücksichtigung von Sonderfällen wie beispielsweise dem Heißabstellen, einem Kaltstart ohne oder mit Heizung sowie dem Heißleerlauf wird darauf abgezielt, den Anforderungen der Heizung und der Bauteiltemperaturen gerecht zu werden, sowie durch eine Unterdrückung der Zwangskonvektion den Wärmeübergang minimal zu halten und damit eine schnellere Bauteilerwärmung zu erhalten. Das absolute Temperaturniveau des Kühlsystems wird weiterhin von einem Thermostat eingeregelt. Dieser kann als herkömmlicher Thermostat mit einem Dehnstoffelement (beheizbar als Kennfeldthermostat oder unbeheizbar) oder auch als elektrisches Stellglied ausgeführt sein. Als Kühlmittelpumpe wird vorzugsweise eine elektrisch betriebene Kühlmittelpumpe verwendet, die über einen eigenen Antrieb verfügt. Als Kühlmittel wird vorzugsweise Kühlwasser verwendet. Sämtliche hier genannten Werte für die Pumpleistung, Temperaturen und Zeitintervalle sind lediglich beispielhafte Angaben.


Ansprüche

1. Verfahren zur Regelung eines Kühlsystems einer Verbrennungskraftmaschine, wobei die Leistung einer Kühlmittelpumpe in Abhängigkeit von einer der Verbrennungskraftmaschine zugeführten Kraftstoffmenge regelbar ist.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Soll-Kraftstoffmenge mSoll vorgegeben wird, die mit der Summe der Kraftstoffmenge seit der Zündung der Verbrennungskraftmaschine Σm'KS verglichen wird und wobei keine Kühlung durch die Kühlmittelpumpe erfolgt, wenn der Sollwert mSoll unterschritten wird und wobei die Kühlmittelpumpe mit einer einstellbaren Leistung betrieben wird, wenn der Sollwert überschritten wird.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlmittelpumpe in Abhängigkeit von der Temperatur des Kühlmittels TMot geregelt wird, wobei eine Solltemperatur der Kühlmittels TSoll vorgegeben wird, die mit der Temperatur des Kühlmittels TMot verglichen wird und wobei keine Kühlung durch die Kühlmittelpumpe erfolgt, wenn der Sollwert TSoll unterschritten wird und wobei die Kühlmittelpumpe mit einer einstellbaren Leistung betrieben wird, wenn der Sollwert überschritten wird.
 
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlmittelpumpe in Abhängigkeit von der Temperatur des Motoröls TOil geregelt wird, wobei eine Motoröl-Solltemperatur vorgegeben wird, die mit der Temperatur des Motoröls TOil verglichen wird und wobei keine Kühlung durch die Kühlmittelpumpe erfolgt, wenn der Sollwert unterschritten wird und wobei die Kühlmittelpumpe mit einer einstellbaren Leistung betrieben wird, wenn der Sollwert überschritten wird.
 
5. Verfahren nach Anspruch 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die einstellbare Leistung der Kühlmittelpumpe von mindestens einem der Parameter wie dem Mittelwert der Kraftstoffmenge m'KS über ein vorbestimmtes Zeitintervall, der Motordrehzahl, der Motorlast und/oder der Außentemperatur bestimmt wird.
 
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Leistung der Kühlmittelpumpe in Abhängigkeit von der Zuschaltung einer zusätzlichen Einrichtung geregelt wird, die der Verbrennungskraftmaschine Wärme entziehen und/oder zuführen kann, wobei diese Regelung der Leistung der Kühlmittelpumpe Vorrang hat.
 
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß diese Einrichtung eine Heizung und/oder Klimaanlage und/oder ein Automatikgetriebe ist.
 
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß abhängig von dem Zuschaltgrad der Heizung die Leistung der Kühlmittelpumpe einstellbar ist, wobei vorzugsweise bei 100% Zuschaltgrad die Leistung mindestens 2200 l/h beträgt.
 
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß abhängig von dem Wärmeeintrag des Automatikgetriebes die Leistung der Kühlmittelpumpe einstellbar ist, wobei die Pumpenleistung zur für die Kühlung der Verbrennungskraftmaschine erforderlichen Pumpenleistung addiert wird.
 
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß wenn die Kühlmitteltemperatur einen ersten Kühlmitteltemperatur-Schwellenwert von beispielsweise 115°C übersteigt, die Kühlmittelpumpe mindestens innerhalb eines vorbestimmten Zeitintervalls mit einer vorbestimmten Leistung von vorzugsweise etwa 2000 l/h betrieben wird.
 
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß wenn der Motor abgestellt ist und die Kühlmitteltemperatur einen zweiten Kühlmitteltemperatur-Schwellenwert von beispielsweise 100°C übersteigt, wird die Kühlmittelpumpe mit einer vorbestimmten Leistung von vorzugsweise etwa 1500 l/h innerhalb eines vorbestimmten Zeitintervalls betrieben.
 
12. Vorrichtung zur Regelung eines Kühlsystems einer Verbrennungskraftmaschine mit einer Regeleinrichtung zur Regelung der Leistung einer Kühlmittelpumpe in Abhängigkeit von einer der Verbrennungskraftmaschine zugeführten Kraftstoffmenge.
 
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Regeleinrichtung die Kühlmittelpumpe so regelt, daß keine Kühlung erfolgt wenn eine Summe der Kraftstoffmenge seit der Zündung der Verbrennungskraftmaschine Σm'KS eine vorgegebenen Soll-Kraftstoffmenge mSoll unterschreitet und die Kühlmittelpumpe mit einer einstellbaren Leistung betreibt, wenn der Sollwert überschritten ist.
 
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Regeleinrichtung die Kühlmittelpumpe so regelt, daß keine Kühlung erfolgt wenn die Temperatur des Kühlmittels TMot eine vorgegebenen Solltemperatur des Kühlmittels TSoll unterschreitet und die Kühlmittelpumpe mit einer einstellbaren Leistung betreibt, wenn der Sollwert überschritten ist.
 
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Regeleinrichtung die Kühlmittelpumpe so regelt, daß keine Kühlung erfolgt wenn die Temperatur des Motoröls TOil eine vorgegebenen Motoröl-Solltemperatur unterschreitet und die Kühlmittelpumpe mit einer einstellbaren Leistung betreibt, wenn der Sollwert überschritten ist.
 
16. Vorrichtung nach Anspruch 13, 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die einstellbare Leistung der Kühlmittelpumpe von mindestens einem der Parameter wie dem Mittelwert der Kraftstoffmenge m'KS über ein vorbestimmtes Zeitintervall, der Motordrehzahl, der Motorlast und/oder der Außentemperatur abhängig ist.
 
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Regeleinrichtung die Leistung der Kühlmittelpumpe in Abhängigkeit von der Zuschaltung einer zusätzlichen Einrichtung regelt, die der Verbrennungskraftmaschine Wärme entziehen und/oder zuführen kann, wobei diese Regelung der Leistung der Kühlmittelpumpe vorrangig von der Regeleinrichtung durchgeführt wird.
 
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß diese Einrichtung eine Heizung und/oder Klimaanlage und/oder ein Automatikgetriebe ist.
 
19. Vorrichtung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Regeleinrichtung die Leistung der Kühlmittelpumpe abhängig von dem Zuschaltgrad und/oder dem Wärmeeintrag der Einrichtung regelt.
 
20. Vorrichtung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Regeleinrichtung die Leistung der Kühlmittelpumpe für ein bestimmtes Zeitintervall einschaltbar regelt abhängig von dem Zuschaltgrad der Einrichtung.
 
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Regeleinrichtung die Kühlmittelpumpe mindestens innerhalb eines vorbestimmten Zeitintervalls mit einer vorbestimmten Leistung betreibt, wenn die Kühlmitteltemperatur einen ersten Kühlmitteltemperatur-Schwellenwert übersteigt.
 
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Regeleinrichtung die Kühlmittelpumpe mit einer vorbestimmten Leistung innerhalb eines vorbestimmten Zeitintervalls betreibt, wenn der Motor abgestellt ist und die Kühlmitteltemperatur einen zweiten Kühlmitteltemperatur-Schwellenwert übersteigt.
 




Zeichnung