[0001] Die Erfindung betrifft eine Bedienungsanordnung zur Betätigung von Steuerorganen
durch einen gemeinsamen Bedienungshebel, der mit einer mit den Steuerorganen in Wirkverbindung
stehenden Halterung verbunden ist, wobei die Halterung um zwei zueinander im Wesentlichen
senkrecht stehende, sich im Bereich der Halterung schneidende Betätigungsachsen drehbar
ist.
[0002] Bei Gabelstaplern ist es bekannt, das Hubgerüst und damit den Lastträger sowie eine
Neigevorrichtung für das Hubgerüst mittels sogenannter Einhebelbedienungen auszufahren
bzw. zu betätigen. Dem Bedienungshebel ist dabei für jede Funktion jeweils ein hydraulisches
Schieberventil zugeordnet. Die Schieberventile, die bei diesen Funktionen angesteuert
werden, können dabei sowohl gemeinsam als auch getrennt voneinander betätigt werden.
Hierfür ist aber nur ein einziger Bedienungshebel erforderlich. Die dazu benötigte
Halterung lässt Bewegungen des Bedienungshebels um zwei horizontale, aufeinander senkrecht
stehende Achsen in beliebigen Zwischenstellungen zu.
[0003] Eine gattungsgemäße Bedienungsanordnung ist aus der DE 195 15 016 A1 bekannt. Diese
Anordnung bedient sich eines Gelenklagers für die Halterung. Es ist eine zentrische
Bohrung in der Gelenkkugel des Gelenklagers, welches in einem mit einem Hals versehenen
Gelenkkopf angeordnet ist, vorgesehen, in der die Halterung befestigt ist. Die Halterung
kann sich aufgrund dieser Befestigungsart mit drei Freiheitsgraden bewegen. Eine Rotation
um die Mittelachse der Bohrung der Gelenkkugel ist weder erforderlich noch erwünscht,
weshalb diese Bewegungsmöglichkeit des Gelenklagers unterbunden wird. Dafür sind Anschläge
in Form von Kerbstiften vorgesehen, welche den Hals des Gelenkkopfs umschließen. Sie
lassen zwar eine Gleitbewegung der Anschläge relativ zu dem Hals zu, aber verhindern
gleichzeitig, dass die Halterung um die Mittelachse der Bohrung der Gelenkkugel rotieren
kann. In alle anderen Richtungen kann sich die Halterung weiterhin bewegen.
[0004] Die aus dem Stand der Technik bekannte Bedienungsanordnung hat jedoch einige Nachteile,
deren Behebung die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist. Um ein einwandfreies Gleiten
der Anschläge relativ zu dem Hals zu gewährleisten, ist ein gewisses Spiel unvermeidlich.
Dieses Spiel macht sich auch bei dem Handhebel bemerkbar und ist für die Bedienperson
unangenehm. Weiterhin kommt es im Laufe der Zeit zu Verschleiß zwischen den Stahlteilen,
der den Austausch des Gelenkkopfs und der Kerbstifte erforderlich machen kann.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Bedienungsanordnung der eingangs
genannten Art zur Verfügung zu stellen, welche die oben genannten Nachteile beseitigt
und dennoch die gleichen Vorteile bietet wie bekannte Anordnungen.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass eine Gelenkstange vorgesehen
ist, die eine Rotation der Halterung um eine senkrecht zu den Betätigungsachsen liegende
Achse verhindert. Die erwünschte Betätigung der Steuerorgane ist somit gewährleistet,
während die unerwünschte Rotationsbewegung blockiert ist. Eine Anordnung mittels Gelenkstange
ist darüber hinaus auch wesentlich verschleißfester und reduziert das Spiel des Bedienungshebels.
[0007] Besonders vorteilhaft ist die Verwendung der Erfindung, wenn die Steuerorgane von
hydraulischen Ventilen, vorzugsweise von Schieberventilen gebildet sind. Ein erstes
Schieberventil dient der Auf- und Abbewegung eines an einem Hubgerüst angeordneten
Lastträgers, während ein zweites Schieberventil der Neigebewegung des Hubgerüsts zugeordnet
ist.
[0008] Um zu gewährleisten, dass die Halterung prinzipiell in alle Richtungen bewegbar ist,
ist die Halterung an einer Gelenkkugel eines Gelenklagers befestigt. Somit kann sich
die Halterung mit drei Freiheitsgraden bewegen. Unerwünschte Bewegungsmöglichkeiten
können dann erfindungsgemäß durch zusätzliche Maßnahmen im nachhinein je nach Bedarf
ausgeschlossen werden.
[0009] Zweckmäßigerweise sind an der Halterung Zapfen für die Befestigung von Betätigungsstangen
für die Steuerorgane befestigt. Aufgrund der Ausbildung der Betätigungsstangen als
Gelenkstangen ergeben sich Vorteile hinsichtlich der vom Bedienungshebel erzeugten
Bewegung auf die Steuerorgane. Die von der Halterung vollführte Kreisbewegung wird
mittels der Betätigungsstangen in eine Linearbewegung der Steuerorgane umgewandelt.
[0010] Vorteilhafterweise ist die Gelenkstange an einem Ende mittels eines Gelenklagers
an einem fahrzeugfesten Bauteil befestigt. Die Gelenkstange kann sich in die gewünschten
Richtungen bewegen, ist aber gleichzeitig so gelagert, dass eine Rotation der Halterung,
mit der sie ebenfalls verbunden ist, unmöglich gemacht wird.
[0011] Aus den oben genannten Gründen ist es ebenso zweckmäßig, wenn die Gelenkstange an
einem Ende mittels eines Gelenklagers an der Halterung befestigt ist.
[0012] Weiterhin erweist es sich als günstig, wenn eine Betätigungsstange und die Gelenkstange
mittels eines gemeinsamen Zapfens an der Halterung befestigt sind. Durch diese Anordnung
können Bauteile eingespart werden, da lediglich ein Zapfen für die Befestigung beider
Stangen benötigt wird.
[0013] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand der in den Figuren
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Hierbei zeigt:
- Figur 1
- eine erfindungsgemäße Bedienungsanordnung von schräg oben gesehen,
- Figur 2
- eine erfindungsgemäße Bedienungsanordnung von schräg unten gesehen.
[0014] Die erfindungsgemäße Bedienungsanordnung ist in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
als Einhebelbedienung für das Hubgerüst eines Gabelstaplers ausgebildet. Figur 1 zeigt
eine perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Bedienungsanordnung, wobei
von schräg oben auf die Anordnung geblickt wird.
[0015] Das zentrale Bauteil der Anordnung ist eine Halterung 2, welche aus einer horizontalen
Platte 10 und einem seitlich an der Platte 10 befestigten Winkelblech 11 zusammengesetzt
ist. An der Platte 10 ist ein Bedienungshebel 1 befestigt. In das Winkelblech 11 sind
zwei um 90 Grad zueinander versetzt angeordnete Zapfen 3a und 3b angeschweißt oder
angeschraubt. Jeder Zapfen 3a und 3b dient der Befestigung einer Betätigungsstange
4a und 4b, die bevorzugt mit dem Schieber eines als Wegeventil ausgebildeten Steuerorgans
in Verbindung stehen.
[0016] In der Figur gesehen links befindet sich ein fahrzeugfestes Bauteil 6, an dem über
ein Lager eine Gelenkstange 5 befestigt ist. Die Gelenkstange 5 erstreckt sich bis
zu dem weiter rechts befindlichen Zapfen 3b, mittels dessen sie mit der Halterung
2 verbunden ist. Eine Betätigungsstange 4b und die Gelenkstange 5 sind also gemeinsam
über den Zapfen 3b an der Halterung 2 befestigt. In Verlängerung des weiter links
befindlichen Zapfens 3a über die Halterung 2 hinaus befindet sich ein fahrzeugfestes
Lager 7, an welches die Halterung 2 mittels eines weiteren Gelenklagers (Pos.8, Fig.
2) derart angeschlossen ist, dass sie sich nicht verschieben kann.
[0017] Zieht man eine Verbindungslinie zwischen den Mittelpunkten der Zapfen 3a und 3b einerseits
sowie dem Mittelpunkt des Gelenklagers 8 (siehe Fig. 2) andererseits, so erhält man
die Lage zweier Betätigungsachsen 9a und 9b. Um die beiden Betätigungsachsen 9a und
9b kann sich die Halterung 2 infolge einer Bewegung des Bedienungshebels 1 drehen.
[0018] Bei einer Betätigung des Bedienungshebels 1 derart, dass sich die Halterung 2 um
die Achse 9a dreht, bewegt sich der Zapfen 3b und mit ihm die dort angeordnete Betätigungsstange
4b nach unten (oder oben). Die Betätigungsstange 4a bewegt sich dabei nicht. Aufgrund
der Verbindung mit der Gelenkstange 5 enthält die Abwärtsbewegung jedoch nicht nur
eine senkrechte Komponente, sondern beinhaltet auch einen kleinen waagrechten Anteil,
da die Gelenkstange 5 eine Kreisbewegung um das fahrzeugfeste Bauteil 6 ausführen
muss. Für die Wirkverbindung mit dem angeschlossenen Steuerorgan spielt diese schiefe
Bewegung aber keine Rolle, d.h. es kann problemlos betätigt werden. Betätigt man den
Bedienungshebel 1 in die entgegengesetzte Richtung erfolgt eine Aufwärtsbewegung auf
dieselbe Weise.
[0019] Analog des soeben beschriebenen Musters spielt sich die Bewegung der Halterung 2
ab, wenn eine Betätigung des Bedienungshebels 1 zu einer Drehung um die Betätigungsachse
9b führt. In diesem Fall hat der Bewegungsablauf für die Betätigungsstange 4a einen
ähnlichen Effekt wie oben für die Betätigungsachse 4b beschrieben. Die Betätigungsstange
4b bewegt sich dabei nicht, während die Betätigungsstange 4a eine Abwärtsbewegung
mit einer kleinen waagrechten Komponente erfährt. Das entsprechende Steuerorgan kann
aber ebenfalls problemlos betätigt werden. Die Anordnung lässt im übrigen Bewegungen
des Bedienungshebels 1 auch in beliebigen Zwischenstellungen zu. Diese stellen dann
eine Kombination der beiden beschriebenen Bewegungsabläufe dar.
[0020] Dagegen verhindert die Anordnung eine Rotation der Halterung 2 um eine senkrecht
auf den Betätigungsachsen 9a und 9b stehende, hier nicht dargestellte Achse. Um eine
solche Drehbewegung zu ermöglichen, müsste sich die Gelenkstange 5 um eine vertikale
Achse verbiegen. Dies ist nicht möglich, da der Werkstoff, aus dem die Gelenkstange
5 gefertigt ist, entsprechende Biegemomente aufnehmen kann und seine Form nicht verliert.
Damit ist der Hauptzweck der Erfindung erfüllt.
[0021] Die Figur 2 zeigt eine Bedienungsanordnung gemäß der Anordnung in Figur 1 mit dem
Unterschied, dass der Betrachter von unten auf die Bedienungsanordnung blickt. Daher
ist auch eine Gelenkkugel eines Gelenklagers 8 zu erkennen, welche erst die Bewegung
der Halterung 2 mit drei Freiheitsgraden und damit die oben beschriebenen Bewegungsvorgänge
ermöglicht.
[0022] Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass mittels einer einfachen konstruktiven
Änderung, die weder erhöhte Kosten noch Montagezeit beansprucht, eine sehr verschleißfeste
und zweckmäßige Bedienungsanordnung zur Betätigung von Steuerorganen mittels eines
gemeinsamen Bedienungshebels 1 ermöglicht wird.
1. Bedienungsanordnung zur Betätigung von Steuerorganen durch einen gemeinsamen Bedienungshebel
(1), der mit einer mit den Steuerorganen in Wirkverbindung stehenden Halterung (2)
verbunden ist, wobei die Halterung (2) um zwei zueinander im Wesentlichen senkrecht
stehende, sich im Bereich der Halterung (2) schneidende Betätigungsachsen (9a, 9b)
drehbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine Gelenkstange (5) vorgesehen ist, die eine Rotation der Halterung (2) um eine
senkrecht zu den Betätigungsachsen (9a, 9b) liegende Achse verhindert.
2. Bedienanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerorgane von hydraulischen Ventilen, vorzugsweise von Schieberventilen gebildet
sind.
3. Bedienanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung (2) an einer Gelenkkugel eines Gelenklagers (8) befestigt ist.
4. Bedienanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass an der Halterung (2) Zapfen (3a, 3b) für die Befestigung von Betätigungsstangen (4a,
4b) für die Steuerorgane befestigt sind.
5. Bedienanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenkstange (5) an einem Ende mittels eines Gelenklagers an einem fahrzeugfesten
Bauteil (6) befestigt ist.
6. Bedienanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenkstange (5) an einem Ende mittels eines Gelenklagers an der Halterung (2)
befestigt ist.
7. Bedienanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Betätigungsstange (4b) und die Gelenkstange (5) mittels eines gemeinsamen Zapfens
(3b) an der Halterung (2) befestigt sind.