Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Drahtgittern, insbesondere
von Baustahlmatten, wobei die Längsdrähte in einem gewünschten Produkteraster einer
Gitterschweissmaschine mit mehreren, in einstellbarem Abstand zueinander angeordneten
Schweisseinheiten zugeführt und von dieser mit einem Querstab verschweisst werden.
Weiter bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zum Herstellen von Drahtgittern,
insbesondere von Baustahlmatten.
Stand der Technik
[0002] Zur Bewehrung von Betonbauteilen werden immer öfter verschweisste Drahtgitter, sogenannte
Baustahlmatten verwendet. Um eine optimale statische Nutzung des Stahlquerschnitts
der Längs- und Querdrähte bei der Bewehrung von Beton mit Baustahlmatten zu erreichen,
ist es erforderlich, nicht nur die Querdrahtabstände, sondern auch die Längsdrahtabstände
im Wesentlichen stufenlos einstellen zu können. Während die Einstellung des Querdrahtabstandes
über den Vorschub der Längsdrähte zwischen den einzelnen Schweissungen unproblematisch
ist, erfolgt die Einstellung des Längsdrahtabstandes und der zugeordneten Elektroden
über spezielle, stufenlos wirkende Verstelleinrichtungen. Oft werden nur kleine Losgrössen,
insbesondere von Listenmatten, benötigt, welche jedoch nur aufwändig und somit mit
hohen Kosten herstellbar sind.
[0003] In der DE 33 27 243 C1 ist beispielsweise eine Schweissvorrichtung zur Herstellung
von verschweissten Drahtgittern gezeigt, bei welcher mehrere Elektrodenpaare auf einer
Schiene angeordnet sind. Jedes Elektrodenpaar ist als eine einzeln auf der Schiene
beliebig verfahrbare Schweisseinheit ausgebildet, welche jeden beliebigen Abstand
zur benachbarten Schweisseinheit einnehmen kann. Über eine mit jeder Schweisseinheit
gekuppelte rohrförmige, kurze Längsdrahtführung werden die Längsdrähte der Schweisseinheit
zugeführt.
[0004] Die in der EP 0 239 745 A2 gezeigte Schweissmaschine umfasst mehrere nebeneinander
mit gegenseitigem Abstand voneinander angeordnete, selbstständige Schweisseinheiten,
welche auf einer Schiene beliebig verfahrbar sind. Eingangsseitig sind bei jeder Schweisseinheit
angetriebene Rollenpaare angeordnet. Den Schweisseinheiten ist weiter ein Einfädler
zugeordnet, welcher einen auf Schienen in Transportrichtung des Längsdrahtes verfahrbaren
Wagen aufweist. An einem Querträger, der am Wagen höhenverstellbar gehalten ist, sind
mehrere Klemmzangen verschiebbar gelagert. Die Klemmzangen können einen oder zwei
Längsdrähte gleichzeitig einklemmen. Zwischen einem Teil des Querträgers und den Klemmzangen
ist ein schlauchförmiger Balg angeordnet, welcher bei Druckbeaufschlagung die zuvor
in Position gefahrenen Klemmzangen festklemmt. Am Anfang des Verfahrweges des Einfädlers
ist ein Voreinfädler angeordnet, welcher den Längsdraht derart weit vorschiebt, dass
er mit den Klemmzangen des Einfädlers erfasst und bis zu den Rollenpaaren der Schweisseinheit
transportiert werden kann. Zwischen dem Voreinfädler und den Schweisseinheiten sind
über den Verfahrweg des Einfädlers verteilt mehrere rollenbestückte Stützen für die
Längsdrähte angeordnet.
Darstellung der Erfindung
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, welche
die Produktion von Baustahlmatten mit beliebigem Längsdrahtabstand ermöglicht, wobei
geringe Umrüstarbeiten anfallen und eine einfache Funktionalität gegeben ist.
[0006] Die Lösung der Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 definiert. Gemäss der
Erfindung werden im Verfahren zum Herstellen von Drahtgittern, insbesondere von Baustahlmatten,
die Längsdrähte in einem gewünschten Produkteraster einer Gitterschweissmaschine mit
mehreren, in einstellbarem Abstand zueinander angeordneten Schweisseinheiten zugeführt
und von diesen mit einem Querstab verschweisst. Die Längsdrähte werden in einer Vorholeinrichtung
in einem maschinenfesten Raster bereitgestellt. Anschliessend werden die Längsdrähte
mit mechanischen Führungsmitteln über eine Zuführstrecke unter kontinuierlicher Abstandsänderung
in den gewünschten Produkteraster der Gitterschweisseinrichtung zugeführt.
[0007] Mit dem erfindungsgemässen Verfahren können in der Vorholeinrichtung vorgeschnittene
und gerichtete Längsdrähte in einem festen, vorzugsweise gleichmässigen Raster bereitgestellt
werden. Die Längsdrähte werden anschliessend über die Zuführstrecke mit mechanischen
Führungsmitteln der Gitterschweissmaschine zugeführt. Die Zuführstrecke ist der Bereich,
welcher zwischen der Vorholeinrichtung mit dem festen Raster und den Schweisseinheiten
mit dem Produkteraster liegt. Der Abstand der einzelnen Schweisseinheiten wird vorgängig
auf den gewünschten Produkteraster eingestellt. Der Abstand der Schweisseinheiten
kann frei einstellbar sein oder die Einstellung des Abstands erfolgt über einen vorgegebenen
Raster. Als Produkteraster wird der variable Raster verstanden, den die Längsdrähte
der fertig produzierten Baustahlmatten aufweisen sollen. Durch das erfindungsgemässe
Verfahren werden die Längsdrähte mit den mechanischen Führungsmitteln unter kontinuierlicher
Abstandsänderung vom festen Raster der Vorholeinrichtung in den gewünschten Produkteraster
der Gitterschweisseinrichtung überführt.
[0008] Da die Längsdrähte von einem festen Raster übernommen werden, können einfache und
bewährte Vorholeinrichtungen verwendet werden. Die mechanischen Führungsmittel transportieren
den Längsdraht über die Zuführstrecke. Um die kontinuierliche Abstandsänderung vom
festen Raster in den gewünschten Produkteraster zu ermöglichen, werden die Längsdrähte
vorzugsweise in Längs- und Querrichtung geführt. Beispielsweise sind Klemmen angeordnet,
welche den Draht entlang der Zuführstrecke führen. Weiter können als Führungsmittel
des Längsdrahtes auch Rollen oder Walzen angeordnet sein, zwischen welchen der Längsdraht
hindurch läuft. Es können in einer weiteren Variante flexible Kanäle entlang der Zuführstrecke
vorgesehen werden, in welchen die Längsdrähte geführt werden. Wesentlich bei den verwendeten
Führungsmitteln ist die Möglichkeit, den Längsdraht vom festen Raster in den gewünschten
Produkteraster mit einer kontinuierlichen Abstandsänderung zu führen.
[0009] Bei dem erfindungsgemässen Verfahren entfallen aufwändige mechanische Umstellarbeiten,
welche einen hohen Arbeitsaufwand bedingen und dadurch die Produktion kleiner Lose
wesentlich verlangsamen bzw. die Produktion kleiner Lose in einem vernünftigen Kostenrahmen
verunmöglichen. Für eine Änderung der Längsdrahtabstände der produzierten Baustahlmatten
müssen einzig die verschieblichen Schweisseinheiten auf den neuen, gewünschten Produkteraster
verfahren werden. Durch den Wegfall der aufwändigen, mechanischen Umstellarbeiten
und Einstellarbeiten sowie der daraus resultierenden Zeitersparnis können mit dem
erfindungsgemässen Verfahren auch kleinste Losgrössen spezieller Baustahlmatten -
sogenannte Listenmatten - wirtschaftlich produziert werden.
[0010] Weiter wird durch die kontinuierliche Abstandsänderung vom festen Raster der Vorholeinrichtung
in den gewünschten Produkteraster die Grösse einer auf die Längsdrähte wirkenden Biegekraft
entlang der Zuführstrecke massgeblich reduziert. Die Längsdrähte bleiben im Wesentlichen
gerade, was zu einer höheren Qualität der hergestellten Baustahlmatten führt, als
es beim den bisherigen Verfahren mit unterschiedlichen Raster der Vorholeinrichtung
und gewünschten Produkteraster der Fall ist.
[0011] Vorzugsweise werden bei dem Verfahren die Längsdrähte in der Zuführstrecke mit Zangen
erfasst und vorgeschoben. Damit wird der Transport der Längsdrähte ermöglicht. Der
Längsdraht wird vorzugsweise von der Vorholeinrichtung um eine vorgegebene Wegstrecke
in die Zuführstrecke vorgeschoben, dass der Längsdraht von der zugeordneten Zange
auch bei hohen Taktzahlen der Vorrichtung sicher erfasst werden kann. Die Wegstrecke
des Vorschubs der Vorholeinrichtung beträgt etwa ein Zwanzigstel bis ein Zehntel der
Gesamtlänge des Längsdrahtes. In Abhängigkeit der konstruktiven Ausbildung der Vorrichtung
kann die Wegstrecke mehr oder weniger als die vorgenannten Länge betragen. Bei der
Anordnung von doppelten Längsdrähten, beispielsweise bei einer Listenmatte, werden
die Längsdrähte bevorzugt um einen vorbestimmten Betrag versetzt zueinander bereits
von der Vorholeinrichtung vorgeschoben, von der ihnen zugeordneten Zange erfasst und
von dieser über die Zuführstrecke den Schweisseinheiten zugeführt.
[0012] Bevorzugt verändern die Zangen durch die mechanischen Führungsmittel ihren gegenseitigen
Abstand in Abhängigkeit einer Vorschubposition. Damit werden die Abstände der Längsdrähte
untereinander in bevorzugter Weise kontinuierlich geändert. Zu diesem Zweck ist jede
dieser Zangen bevorzugt mit einem Längsführungsglied mechanisch gekoppelt. Die Zangen
werden durch die mechanische Kopplung entsprechend der Ausrichtung der Längsführungsglieder
geführt. Die Zangen weisen beispielsweise einen mit zumindest einer Rolle besetzten
Wagen auf, wobei die Rolle auf das Längsführungsglied abgestimmt ist. Bei der Anordnung
eines Flachstahlprofils als Längsführungsglied dienen die Seitenflächen als Führungsflächen.
Wird als Längsführungsglied z. B. eine Kranschiene angeordnet, umfasst die Rolle vorzugsweise
diese Schiene oder ist entsprechend einem Rad einer Eisenbahn ausgebildet. Wird als
Längsführungsglied z. B. ein mit dem Steg befestigtes U-Profil angeordnet, beträgt
die Breite der Rolle vorzugsweise weniger als der innere Flanschabstand des U-Profils.
In einer Variante dazu kann die Rolle breiter als das liegende U-Profil ausgebildet
sein, wobei in der Abrollfläche der Rolle entsprechend der vorstehenden Flansche des
U-Profils Ausnehmungen bzw. Nuten vorgesehen sind. Anstelle von Rollen kann der Unterbau
der Zangen als Schlitten ausgebildet sein, welcher auf dem Längsführungsglied gleitend
ausgebildet ist.
[0013] Neben Zangen können, wie bereits erwähnt, Rollen und Walzen die Längsdrähte erfassen
und vorschieben. Weiter können im Wesentlichen jede Art von Klemmen die Funktion der
Zangen übernehmen. Beispielsweise können anstelle der Zangen magnetische Halter verwendet
werden. Bei der Materialwahl der einzelnen Komponenten ist auf die Gebrauchstauglichkeit
der Vorrichtung zu achten. Bevorzugt sind Materialien mit hoher Verschleissresistenz,
die einen geringen Wartungsaufwand bedingen.
[0014] Die Längsdrähte in der Zuführstrecke werden vorzugsweise von einem ersten Längsdrahthaltesystem
an ein nachfolgendes zweites Längsdrahthaltesystem übergeben, wobei die beiden Längsdrahthaltesysteme
in Längsrichtung unabhängig voneinander bewegt werden. Das zweite Längsdrahthaltesystem
führt einen ersten Längsdraht der zugeordneten Schweisseinheit zu, während das erste
Längsdrahthaltesystem bereits einen nachfolgenden zweiten, in der Vorholeinrichtung
bereitgestellten Längsdraht erfasst und vorschiebt. Wurde der erste Längsdraht verarbeitet,
kann das zweite Längsdrahthaltesystem den zweiten Längsdraht von dem ersten Längsdrahthaltesystem
übernehmen und wieder der zugeordneten Schweisseinheit zuführen. Damit wird eine kontinuierliche
Zufuhr von Längsdrähten ermöglicht, welche die produzierte Menge an Baustahlmatten
in der gleichen Zeit gegenüber einem Verfahren mit nur einem Längsdrahthaltesystem
wesentlich erhöht. Die Produktionskosten werden gegenüber bekannten Verfahren gesenkt,
was die Wirtschaftlichkeit der gesamten Vorrichtung und somit das Betriebsergebnis
verbessert.
[0015] Das Längsdrahthaltesystem kann als Querträger ausgebildet sein, an welchem beispielsweise
die durch die Führungsmittel geführten Zangen in Querrichtung gesteuert bzw. kontrolliert
verschieblich angeordnet sind. Die mit den Führungsmitteln mechanisch gekoppelten
Zangen werden durch diese passiv geführt, wenn der Querträger in Längsrichtung verfahren
wird. Die kontinuierliche Abstandsänderung der Führungsmittel wird von den Zangen
nachvollzogen, da diese sich auf dem Querträger in Querrichtung der Zuführstrecke
verschieben können. Die Zangen sind zu diesem Zweck derart auf dem Querträger gelagert,
dass sie mit einer geringen Reibung auf dem Querträger gleiten. Beispielsweise sind
die Zangen mit Rollen auf dem Querträger gelagert. Die Kontaktflächen zwischen den
Zangen und dem Querträger können in einer Variante mit einem Gleitlagerwerkstoff beschichtet
sein.
[0016] Der Querträger wird vorzugsweise mit einem Antrieb versehen, welcher das Längsdrahthaltesystem
in und gegen die Vorschubrichtung (= Längsrichtung) für den Vorschub der Längsdrähte
z. B. auf einer Schienenkonstruktion verfährt. Bei der bevorzugten Anordnung eines
ersten und zweiten Längsdrahthaltesystems sind die beiden Längsdrahthaltesysteme unabhängig
voneinander gesteuert. Zur Gewährleistung des Vorschubs der Längsdrähte und einer
wirtschaftlichen Dimensionierung des Antriebs werden bevorzugt zwei aufeinander abgestimmte
bzw. synchronisierte Antriebe an den Enden der Längsdrahthaltesysteme angeordnet.
Als Antrieb können beispielsweise Linearmotoren oder Zahnstangenantriebe verwendet
werden.
[0017] Bei einer Anordnung von zwei oder mehr Längsdrahthaltesystemen ist jeder Querträger
vorzugsweise unabhängig von den anderen Querträgern mit einem eigenen Antrieb ausgerüstet
und beliebig verfahrbar. Bei einer langen Zuführstrecke können auch mehr als zwei
Längsdrahthaltesysteme angeordnet werden. Wobei das erste Längsdrahthaltesystem den
Längsdraht von der Vorholeinrichtung übernimmt, an die nachfolgenden Längsdrahthaltesysteme
übergibt. Das letzte - bezogen auf die Vorschubrichtung der Längsdrähte-Längsdrahthaltesystem
übergibt den Längsdraht an die zugeordnete Schweisseinrichtung.
[0018] Werden von ein und derselben Zange zwei Längsdrähte gleichzeitig zur Schweisseinheit
vorgeschoben, beispielsweise zur Herstellung von Listenmatten, führt die Zange des
zweiten Längsdrahthaltesystems die im vorderen Bereich erfassten Doppel-Längsdrähte
der zugeordneten Schweisseinheit zu. Das erste Längsdrahthaltesystem kann relativ
zu den vom ersten Längsdrahthaltesystem erfassten Doppel-Längsdrähten eine Streichbewegung
nach hinten ausführen, so dass die hinteren Enden der Doppel-Längsdrähte zusammengeführt
bzw. parallel zueinander ausgerichtet werden.
[0019] Die Zangen, beziehungsweise eine sonstige am Querträger angeordnete Haltevorrichtung,
müssen nicht zwingend durch Führungsmittel zwangsgeführt werden. Beispielsweise können
die Zangen mit rechnerisch ermittelten Daten mit einem eigenen Antrieb aktiv gesteuert
positioniert werden. Dabei kann jede Zange mit einem eigenen Antrieb versehen sein,
welcher die Zange in Querrichtung entsprechend der Position des Querträgers in die
rechnerisch ermittelte Position verfährt. Als Basis für die aktive Steuerung dienen
die Daten der Position des Querträgers, den kontinuierlichen zu verfahrenden Abstand
und die Länge der Zuführstrecke. In einer solchen Ausführung könnte gegebenenfalls
auf Längsführungsglieder verzichtet werden.
[0020] Vorteilhaft werden die Längsdrähte in der Vorholeinrichtung derart auf maschinenfeste
Rasterpositionen verteilt, dass die Abstände der Längsdrähte möglichst nahe dem gewünschten
Produkteraster sind. Die Abstandsänderung von der maschinenfesten Rasterposition zu
dem gewünschten Produkteraster erfolgt kontinuierlich, wie bereits erwähnt wurde.
Je kleiner die Differenz des Abstandes zwischen dem fixen Raster und dem Produkteraster
ist, desto weniger muss der Längsdraht quer zur Vorschubrichtung verschoben werden.
Auch bei dem erfindungsgemässen Verfahren können auf den Längsdraht über die Zuführstrecke
unerwünschte Biegekräfte einwirken, auch wenn diese kleiner als bei den herkömmlichen
Verfahren sind. Es ergibt sich somit ein Zusammenspiel der Länge der Zuführstrecke
und der zu fahrenden Querverschiebung der Längsdrähte.
[0021] Die Vorrichtung zum Herstellen von Drahtgittern, insbesondere von Baustahlmatten,
umfasst eine Längsdrahtzuführeinrichtung mit mechanischen Drahtführungsmitteln für
die Längsdrähte und eine Gitterschweisseinrichtung mit mehreren, in einstellbarem
Abstand zueinander positionierbaren Schweisseinheiten. Die Drahtführungsmittel sind
derart quer zur Längsdrahtrichtung verschiebbar ausgebildet, dass ein gegenseitiger
Abstand der Längsdrähte über eine Zuführstrecke hinweg kontinuierlich von einem maschinenfesten
Raster auf einen einstellbaren Produkteraster an den Schweisseinheiten geändert wird.
[0022] In der Längsdrahtzuführeinrichtung werden die vorgeschnittenen und gerichteten Längsdrähte
in einem maschinenfesten Raster der erfindungsgemässen Vorrichtung zur Verfügung gestellt.
Mit mechanischen Drahtführungsmitteln werden die Längsdrähte beispielsweise aus einem
Magazin auf die Transportebene der Zuführstrecke transportiert.
[0023] Die Schweisseinheiten der Gitterschweissmaschine werden vorgängig auf den gewünschten
Produkteraster verfahren. Der Abstand der Schweisseinheiten entspricht dem Abstand
der Längsdrähte, welche die zu produzierenden Baustahlmatten aufweisen sollen. Bei
der Herstellung von Kleinserien von Baustahlmatten, beispielsweise von sogenannten
Listenmatten, können bei kleinen Stückzahlen die Schweisseinheiten fortlaufend entsprechend
dem gewünschten Produkteraster positioniert werden und die Produktion nach Abschluss
der Umpositionierung der Schweisseinheiten weitergeführt werden. Wie nachfolgend noch
beschrieben wird, entfallen bei der erfindungsgemässen Vorrichtung aufwändige mechanische
Einstellarbeiten oder Umrüstarbeiten, bevor die Produktion von Baustahlmatten mit
einer anderen Längsdrahteinteilung weitergeführt werden kann.
[0024] Der gegenseitige Abstand der Längsdrähte wird durch die Drahtführungsmittel über
die Zuführstrecke hinweg kontinuierlich geändert, indem die Drahtführungsmittel längs
und quer zur Längsdrahtrichtung verschieblich ausgebildet sind. Unter kontinuierlich
wird einerseits eine stetige Änderung wie auch eine Änderung in kleinen Schritten
verstanden. Beispielsweise wird bei einer Änderung in kleinen Schritten der Längsdraht
um z. B. 30 Längeneinheiten in Längsrichtung vorgeschoben und dann um 2 Längeneinheiten
in Querrichtung verschoben. Anschliessend erfolgt der erneute Längs- und Quervorschub,
bis die zugeordnete Schweisseinheit erreicht wurde. Die Differenz vom festen Raster
zum Produkteraster und somit die kontinuierliche Abstandsänderung kann zusammenlaufend
oder auseinanderlaufend sein. Stimmt der feste Raster mit dem Produkteraster überein,
werden die Längsdrähte parallel zueinander den Schweisseinheiten zugeführt.
[0025] Vorzugsweise umfassen die Drahtführungsmittel Längsführungsglieder, welche eingangsseitig
der Zuführstrecke ortsfest entsprechend dem maschinenfesten Raster gelagert sind.
Ausgangsseitig sind die Längsführungsglieder der Zuführstrecke verschieblich gehalten,
um auf einen beliebigen Produkteraster eingestellt werden zu können. Die Längsführungsglieder
können die Drahtführungsmittel auf einer Art Schiene führen. Beispielsweise wird dazu
ein Schienenprofil angeordnet, wie Eisenbahnschienen oder Krahnbahnschienen. Weiter
kann ein Flachstahlprofil oder U-Profil als Längsführungsglied verwendet werden. Der
in Längsrichtung verschiebliche Teil des Drahtführungsmittels wird entsprechend dem
angeordneten Längsführungsglied ausgebildet, d. h. dass der verschiebliche Teil des
Drahtführungsmittels beispielsweise eine oder mehr komplementär zur Schienenform ausgebildete
Rollen oder Schlitten aufweist. Der verschiebliche Teil des Drahtführungsmittels kann
auch als hängende Konstruktion an den Längsführungsgliedern befestigt sein. Bei einer
sogenannten hängenden Konstruktion können die Längsdrähte auf einem ebenen Tisch aufliegen.
Mit den Drahtführungsmitteln werden die Längsdrähte entsprechend der Ausrichtung der
Längsführungsglieder geführt vorgeschoben.
[0026] Eingangsseitig der Zuführstrecke sind die Längsführungsglieder ortsfest und abgestimmt
auf den maschinenfesten Raster der Vorholeinrichtung gelagert. Das Längsführungsglied
ist bevorzugt fest an der Vorholeinrichtung befestigt. In einer Variante dazu sind
die Längsführungsglieder beispielsweise über einen Bolzen eingangsseitig der Zuführstrecke
befestigt, damit die Längsführungsglieder um eine vertikale Achse schwenken können.
Unter der vertikalen Schwenkachse des Längsführungsglieds wird die Achse verstanden,
welche senkrecht zu der durch die Zuführstrecke gebildeten Ebene und durch das Zentrum
des Bolzens verläuft. Bei einer hohen Elastizität des Längsführungsglieds kann dieses
eingangsseitig der Zuführstrecke fest verbunden sein. Vorzugsweise sind die Vorholeinrichtung,
die Zuführstrecke und die Gitterschweisseinrichtung als eine zusammenhängende Anlage
ausgebildet. Die Zuführstrecke kann auch von der Vorholstrecke losgelöst, jedoch in
ihrem festen Raster auf diese abgestimmt sein. Die Längsführungsglieder sind in einer
solchen Variante an einer vertikalen Gelenkachse (= Bolzen) gelagert und eingangsseitig
der Zuführstrecke beispielsweise in Querrichtung verschiebbar angeordnet, damit die
Längsführungsglieder gegebenenfalls an unterschiedliche Raster von verschiedenen Typen
von Vorholeinrichtungen angepasst werden können.
[0027] Ausgangsseitig der Zuführstrecke sind die Längsführungsglieder in Querrichtung zur
Vorschubrichtung der Längsdrähte vorzugsweise verschiebbar gehalten, damit sie auf
den gewünschten Produkteraster eingestellt werden können.
[0028] In Abhängigkeit des gewählten Profils für das Längsführungsglied muss der Stabilität
des Profils, insbesondere im Hinblick auf die Gebrauchstauglichkeit der erfindungsgemässen
Vorrichtung, besondere Beachtung geschenkt werden. Die Längsführungsglieder werden
in der erfindungsgemässen Vorrichtung je nach Grösse des zu verfahrenden Querabstands
bei der kontinuierlichen Abstandsänderung hohen Belastungen ausgesetzt (z. B. Belastungen
durch einwirkende Torsionskräfte). Damit sich die Längsführungsglieder langfristig
nicht derart verbiegen, dass die Führung der Drahtführungsmittel verunmöglicht bzw.
zumindest teilweise behindert wird, können zusätzliche Längsprofile angeordnet werden,
auf welchen die Längsführungsglieder befestigt sind. Solche Längsprofile werden entsprechend
der auftretenden Belastungen dimensioniert und ausgewählt. Dabei müssen die gewählten
Längsprofile eine genügend grosse Elastizität aufweisen, damit sich der Längsträger
mit dem Längsführungsglied der Abstandsänderung vom festen Raster zum Produkteraster
über die Länge der Zuführstrecke anpassen kann. Beispielsweise können als Versteifungsträger
für die Längsführungsglieder Walzprofile angeordnet werden, wie Doppelflansch-Träger
(z. B. I- oder H-Träger) oder Hohlprofile (z. B. rechteckige RHS-Profile).
[0029] Bevorzugt sind die Längsführungsglieder mit den Schweisseinheiten mechanisch gekoppelt.
Beispielsweise sind die Längsführungsglieder, wie in einer zuvor bereits beschriebenen
Variante, eingangsseitig der Zuführstrecke an Bolzen befestigt, welche eine Drehung
der Längsführungsglieder um eine Achse ermöglichen, welche senkrecht zu der durch
die Zuführstrecke gebildete Ebene verläuft. Vorzugsweise sind die Längsführungsglieder
jedoch fest an den Schweisseinheiten angeschraubt oder mit diesen verschweisst. Die
Längsführungsglieder sind bei einer festen Anordnung beim Eingang der Schweisseinheiten
in Richtung der Produktion ausgerichtet. Damit wird ein eckiger Übergang vom ausgangsseitigen
Ende des Längsführungsglieds zur Schweisseinheit vermieden, was die Biegebelastungen
des Längsdrahtes insbesondere kurz vor dem Schweissvorgang weitgehend verhindert.
Durch die kontinuierliche Anpassung der Abstandsänderung über die Zuführstrecke sind
die Längsdrähte beim Zuführen von der Vorholeinrichtung zu den Schweisseinheiten nur
geringen Verformungsbelastungen ausgesetzt. Das Längsführungsglied kann ein durchgehendes
Stahlprofil oder eine Aneinanderreihung von mehreren Profilstücken sein.
[0030] In einer Variante kann die Zuführstrecke von den Schweisseinheiten losgelöst sein,
wobei sie auf den Produkteraster der Schweisseinheiten abgestimmt werden kann. Die
Längsführungsglieder sind in einer solchen Variante beispielsweise an einer separaten
Ständervorrichtung mit Bolzen gelagert oder fest an dieser Vorrichtung angeschraubt
bzw. angeschweisst. Jeder Halter der Längsführungsglieder ist beliebig in Querrichtung
verschiebbar angeordnet, damit die Längsführungsglieder an den Produkteraster der
Schweisseinheiten angepasst werden können. Die Steuerung der Halter der Längsführungsglieder
ist vorzugsweise mit der Steuerung der zugeordneten Schweisseinheiten koordiniert
bzw. die Schweisseinheiten und die Halter werden von einer Steuerung positioniert.
[0031] Die kontinuierliche Anpassung des Längsdrahtabstandes vom festen Raster zum Produkteraster
kann in einer Variante mit einer gesteuerten, mechanischen Verschiebung der Längsführungsglieder
erfolgen. Anhand der Daten des anzupassenden Abstandes und der Länge der Zuführstrecke
werden an mehreren Orten der Längsführungsglieder Positionierungspunkte bestimmt.
Mit einer mechanischen Vorrichtung werden die entsprechenden Punkte der Längsführungsglieder
mit den errechneten Positionierungspunkten in Übereinstimmung gebracht. In dieser
Variante kann die erfindungsgemässe Vorrichtung als eigenes, von der Vorholeinrichtung
und der Gitterschweissmaschine losgelöstes System eingesetzt werden und sich an die
entsprechenden Systeme anpassen. Um die Anpassung an eine Vorholeinrichtung und an
eine Gitterschweissmaschine vornehmen zu können, sind die Längsführungsglieder eingangsseitig
und ausgangsseitig gesteuert beliebig in Querrichtung verfahrbar ausgebildet.
[0032] Eingangsseitig der Zuführstrecke ist vorzugsweise eine Vorholeinrichtung vorgesehen,
welche in einem Längsdrahtbereitstellsystem (= Vorholeinrichtung) mit einem maschinenfesten
Raster vorgerichtete und geschnittene Längsdrähte bereitstellt. Die Anzahl der bereitgestellten
Längsdrähte entspricht vorzugsweise der Anzahl der für die Herstellung der Baustahlmatte
benötigten Anzahl von Längsdrähten. Die Längsdrähte werden von dem Längsdrahthaltesystem
erfasst und mit einer kontinuierlichen Abstandsänderung der Längsdrähte zueinander
vorgeschoben.
[0033] Die Differenz des gegenseitigen Abstands zwischen dem maschinenfesten Raster und
dem Produkteraster wird vorzugsweise auf den minimal möglichsten Abstand der Schweisseinheiten
abgestimmt. Damit werden die Längsdrähte in ihrer engsten Teilung im Wesentlichen
parallel zueinander transportiert, was die Gefahr einer gegenseitigen Behinderung,
beispielsweise durch ineinander Verhaken der Rillen der Längsdrähte, beim Transport
über die Zuführstrecke reduziert.
[0034] Der Längsdraht wird in einem vorderen Bereich seiner Gesamtlänge von einem Drahtführungsmittel
erfasst und von der Vorholeinrichtung über die Zuführstrecke zu der zugeordneten Schweisseinheit
transportiert. Durch die kontinuierliche Abstandsänderung liegt der Längsdraht nicht
immer zwingend auf den Längsführungsgliedern der Drahtführungsmittel auf. Damit ein
Längsdrahtende nicht unbeabsichtigt zwischen die Längsführungsglieder fallen und sich
gegebenenfalls dazwischen verklemmen kann, wird vorzugsweise der Zwischenraum zwischen
den Längsführungsgliedern abgedeckt. Die Abdeckung wird bevorzugt zwischen den Längsführungsgliedern
und den stabilisierenden Längsträgern angeordnet, wodurch ein allfälliges herabhängendes
Längsdrahtende maximal um die Distanz zwischen Drahtführungsmittel und etwa der Unterkante
des Längsführungsglieds herabhängen kann. Als Abdeckung können beispielsweise Bleche
mit Schlitzen verwendet werden, so dass die oben liegenden Längsführungsglieder über
Halter mit den stabilisierenden Längsträgern verbunden und die Längsführungsglieder
in Querrichtung der Zuführstrecke verschoben werden können.
[0035] In einer Variante werden über die gesamte Breite der Zuführstrecke angeordnete Blechstreifen
vorgesehen, welche zueinander beabstandet sind. Damit wird verhindert, dass die Abstandhalter
für die auf den Längsträgern befestigten Längsführungsglieder bei der Ausrichtung
der Längsführungsglieder nicht von den Blechstreifen behindert werden. Als Bleche
können z. B. Belagbleche, Grobbleche oder ein sogenannter Breitflachstahl verwendet
werden. Weiter können bevorzugt engmaschige Drahtnetze oder Drahtgitter sowie Kunststoffplatten
oder dergleichen die Funktion der Bleche übernehmen.
[0036] Die Längsführungsglieder sind vorzugsweise aus vorfabrizierten Stahlprofilen hergestellt.
Mit der entsprechenden Dimensionierung kann die Gebrauchstauglichkeit der erfindungsgemässen
Vorrichtung gewährleistet werden. Wie bereits erwähnt wurde, können die Längsführungsglieder
mit einem stabilisierenden Längsträger gekoppelt werden, welcher seinerseits bevorzugt
aus Stahl hergestellt ist. In einer Variante können Kunststoffe als Basismaterial
für die verschiedenen Bestandteile der erfindungsgemässen Vorrichtung Anwendung finden,
sofern deren Eigenschaften mit denen des Stahls annähernd vergleichbar sind.
[0037] Als Längsführungsglied wird bevorzugt ein Flachstahlprofil verwendet, dessen Seitenflächen
als Führungsflächen für die Rollen dienen. In einer Variante dazu, kann als Längsführungsglied
ein liegendes U-Profil verwendet werden, welches mit seinem Steg an dem in Querrichtung
steiferen Längsträger als das liegende U-Profil z. B. über einzelne Abstandhalter
oder Längsprofile befestigt ist. Die frei liegenden Enden der Flansche der U-Profile
dienen vorzugsweise der seitlichen Führung der Rollen oder des Schlittens des Drahtführungsmittels.
[0038] Die Drahtführungsmittel sind fest an der entlang der Längsführungsglieder gleitenden
Vorrichtung befestigt und senkrecht zur Ebene ausgerichtet, welche durch die Schweisseinheiten
gebildet wird. Durch die feste Ausrichtung des Drahtführungsmittels und des in bevorzugter
Weise fest an der zugeordneten Schweisseinheit befestigten Längsführungsglieds wird
der Längsdraht vor dem Schweissvorgang senkrecht zu den Querdrähten der Schweisseinheit
zugeführt. Dadurch wird eine hohe Präzision der produzierten Baustahlmatten auch bei
hohen Taktzahlen der erfindungsgemässen Vorrichtung gewährleistet.
[0039] Die Drahtführungsmittel können in einer Variante zur festen Ausrichtung um eine Achse
drehbar ausgebildet werden, wobei die Achse senkrecht zur durch die Zuführstrecke
gebildete Ebene und durch das Drahtführungsmittel selbst verläuft. Damit wird der
Längsdraht beim Vorschub über die Zuführstrecke tangential entlang dem zugeordneten,
kontinuierlich ausgerichteten Längsführungsglied geführt. Mit der Drehbarkeit der
Drahtführungsmittel wird ein Winkelausgleich bei einer Schrägfahrt des Drahtführungsmittels
geschaffen. Da das Längsführungsglied in bevorzugter Weise fest an der zugeordneten
Schweisseinheit befestigt ist, wird der Längsdraht vor dem Schweissvorgang senkrecht
zu den Querdrähten der Schweisseinheit zugeführt.
[0040] Aus der nachfolgenden Detailbeschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche ergeben
sich weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen der Erfindung.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0041] Die zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels verwendeten Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine Aufsicht auf die erfindungsgemässe Vorrichtung; und
- Fig. 2
- einen Schnitt entlang der Schnittlinie A-A in der Fig. 1.
[0042] Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0043] Figur 1 zeigt eine Aufsicht auf die erfindungsgemässe Vorrichtung. Die lineare Längsdrahtzuführungsvorrichtung
1 zum Herstellen von Drahtgittern, insbesondere von Baustahlmatten, übernimmt von
Abgabeeinrichtungen 2.1 bis 2.6 einer Vorholeinrichtung vorgeschnittene und gerichtete
Längsdrähte (hier nicht dargestellt) und führt diese den in Querrichtung 6 verschiebbaren
Schweisseinheiten 3.1 bis 3.6 zu. Die Abgabeeinrichtungen 2.1 bis 2.6 sind in einem
festen Raster von beispielsweise 10 cm Abstand zueinander angeordnet. An jeder Abgabeeinrichtung
2.1 bis 2.6 ist eine Schiene 4.1 bis 4.6 - hier ein Flachstahlprofil - bevorzugt fest,
beispielsweise angeschraubt, oder schwenkbar befestigt. Eine schwenkbare Befestigung
der als Längsführungsglied dienenden Schiene 4.1 bis 4.6 kann beispielsweise mit einem
Bolzen 5.1 bis 5.6 erfolgen, welcher eine Drehung der Schiene 4.1 bis 4.6 um eine
senkrecht zur dargestellten Ebene durch das Zentrum des Bolzens 5.1 bis 5.6 verlaufenden
Achse ermöglicht. An den Schweisseinheiten 3.1 bis 3.6 sind die Schienen 4.1 bis 4.6
fest verbunden, beispielsweise fest angeschraubt. Jeder Abgabeeinrichtung 2.1 bis
2.6 ist eine Schweisseinheit 3.1 bis 3.6 zugeordnet.
[0044] Für den Vorschub der Längsdrähte entlang der Zuführstrecke ist eine erste in Längsrichtung
verschiebbare Längsdrahtzuführeinrichtung 7 und eine zweite Längsdrahtzuführeinrichtung
8 angeordnet. Die beiden Längsdrahtzuführeinrichtung 7 und 8 sind im Wesentlichen
identisch aufgebaut. Die Längsdrahtzuführeinrichtung 7 bzw. 8 hat entsprechend der
Anzahl der Schienen 4.1 bis 4.6 auf einem Querträger 10 bzw. 11 eine Anzahl Zangen
12.1 bis 12.6 bzw. 13.1 bis 13.6, welche jeweils mit der zugeordneten Schiene 4.1
bis 4.6 mechanisch gekoppelt bzw. in diesen geführt sind. An dem Querträger 7 bzw.
8 sind jeweils an den Enden aufeinander synchronisierte Antriebe 14.1 und 14.2 bzw.
15.1 und 15.2 angeordnet, welche die Querträger 7 und 8 in der Längsrichtung 9 beliebig
zueinander hin und her verfahren. Beispielsweise sind die Querträger 10 und 11 auf
der gleichen Kranschiene oder einer ähnlichen Vorrichtung angeordnet.
[0045] Beispielhaft für alle Schienen 4.1 bis 4.6 wird nachfolgend das erfindungsgemässe
Verfahren anhand der Schiene 4.3 und den zugehörigen Vorrichtungen beschrieben. Die
nachfolgenden Angaben gelten für die gesamte lineare Längsdrahtzuführung 1 sinngemäss.
Der Abstand der Abgabeeinrichtungen 2.1 bis 2.6 beträgt in diesem Beispiel 10 cm.
Es sollen beispielsweise Baustahlmatten mit einem Längsdrahtabstand von 7.5 cm erstellt
werden. Die Schweisseinheiten 3.1 bis 3.6 werden entsprechend dem gewünschten Längsdrahtabstand
der zu produzierenden Baustahlmatte in Querrichtung 6 in einen Produktionsabstand
von 7.5 cm verfahren. Es versteht sich von selbst, dass der Längsdrahtabstand der
Baustahlmatte und somit der Abstand der Schweisseinheiten 3.1 bis 3.6 nicht über die
gesamte Breite der Baustahlmatte gleichmässig sein muss. Die Schweisseinheiten 3.1
bis 3.6 können in beliebigen Abständen zueinander je nach gewünschter Produktion in
Querrichtung 6 verfahren werden.
[0046] Durch die Verbindung der Schiene 4.3 mit der Abgabeeinrichtung 2.3 und die Verbindung
der Schiene 4.3 mit der Schweisseinheit 3.3 wird die Schiene 4.3 kontinuierlich an
die Abstandsänderung der Abgabeeinrichtung 2.3 zu der Schweisseinheit 3.3 beim Positionieren
der Schweisseinheit 3.3 angepasst. Die Zange 12.3 bzw. 13.3 ist mechanisch mit der
Schiene 4.3 gekoppelt. Die Zuführstrecke ist der Abschnitt in Längsrichtung 9, welcher
zwischen der Abgabeeinrichtung 2.3 und der Schweisseinheit 3.3 liegt und entspricht
beispielsweise der maximalen Länge der zu verarbeitenden Längsdrähte. Es ist jedoch
auch denkbar, dass die Länge der Längsdrähte länger als die Zuführstrecke ausgebildet
ist, wobei diese Länge der Längsdrähte ein Mehrfaches der Zuführstrecke betragen kann.
[0047] Vorzugsweise wird die Zuführstrecke hinreichend lang ausgebildet, damit einerseits
die Winkel der Richtungsänderung zwischen der Position der Abgabeeinrichtungen 2.1
bis 2.6 und der zugehörigen Schweisseinheiten 3.1 bis 3.6 auch bei grösseren Differenzen
zueinander klein gehalten werden und andererseits der vorgeschobene Längsdraht vor
der zugeordneten Schweisseinheit 3.1 bis 3.6 derart abgedreht werden, dass der Längsdraht
im Wesentlichen in gerader Ausrichtung in der Schweisseinheit 3.1 bis 3.6 verarbeitet
wird. Weiter können die genannten Winkel dadurch reduziert werden, dass die Abstände
der Abgabeeinrichtungen 2.1 bis 2.6 auf die hauptsächlich produzierten Baustahlmatten
und deren Längsdrahtabstände bereits in der Grundeinstellung der Vorholeinrichtung
und Gitterschweissmaschine abgestimmt sind. Wenn es die Platzverhältnisse es ermöglichen,
kann in einer Variante die Zuführstrecke länger als die maximale Länge der zu verarbeitenden
Längsdrähte ausgebildet sein. Der vorgeschobene Längsdraht kann in dieser Variante
vor der zugeordneten Schweisseinheit 3.1 bis 3.6 ganz abgedreht werden, so dass der
gesamte Längsdraht bei Beginn des Schweissvorgangs senkrecht zu den Querdrähten ausgerichtet
ist.
[0048] Einen weiteren Einfluss auf die Länge der Zuführstrecke hat die Zeit, welche die
Längsdrahtenden benötigen, um die Abgabeeinrichtungen 2.1 bis 2.6 zu verlassen. Die
Zeitdauer ist durch den Vorschub in die Schweisseinheiten und die Dauer des Schweissvorgangs
an sich sowie der Länge der zu herstellenden Baustahlmatten und somit der Länge der
Längsdrähte bestimmt. Sie muss lang genug sein, dass ein neuer Ladevorgang der Abgabeeinrichtungen
2.1 bis 2.6 erfolgen kann, um den Nachschub der Längsdrähten zur Herstellung weiterer
Baustahlmatten zu ermöglichen. Solange die Längsdrähte noch aus den Abgabeeinrichtungen
2.1 bis 2.6 herausgezogen werden, können diese nicht mit neuen Längsdrähten für die
Herstellung weiterer Baustahlmatten geladen werden.
[0049] An der Abgabeeinrichtung 2.3 wird der zu verarbeitende Längsdraht bereitgestellt.
Gleichzeitig wird der Querträger 10 zur Abgabeeinrichtung 2.3 hin verfahren. Der Längsdraht
wird von der Abgabeeinrichtung 2.3 derart in die Zuführstrecke vorgeschoben, dass
die Zange 12.3 den Längsdraht in seinem vorderen Bereich, bezogen auf die Vorschubrichtung,
ergreifen kann. Der Querträger 10 wird anschliessend in Längsrichtung 9 in Richtung
der Schweisseinheit 3.3 verfahren. Sobald die beiden Querträger nebeneinander zu liegen
kommen, ergreift die Zange den von der Zange 12.3 vorgeschobenen Längsdraht und transportiert
den Längsdraht zu der zugeordneten Schweisseinheit 3.3. Die Zangen 12.3 bzw. 13.3
bewegen sich entlang der Schiene 4.3.
[0050] Der Längsdraht wird von der Zange 13.3 in die zugeordnete Schweisseinheit 3.3 eingeschoben
und schiebt den Längsdraht beim Schweissvorgang vorzugsweise getaktet vor, in Abhängigkeit
des gewünschten Querdrahtabstandes. Hinter den Schweisseinheiten 3.1 bis 3.6 können
Mattenauszugseinheiten (hier nicht dargestellt) angeordnet sein, welche den Längsdraht
von der Zange 13.3 übernehmen und die teilweise hergestellte Baustahlmatte an den
Querdrähten angreifend getaktet vorschiebt. Die Mattenauszugseinheit übernimmt nun
den Weitertransport des Längsdrahtes und der Längsdraht wird von der Zange 13.3 nur
noch geführt. An den Schweisseinheiten 3.1 bis 3.6 können in einer Variante dazu Rollenvorschubeinheiten
angeordnet sein, welche den Längsdraht von der Zange 13.3 übernehmen und diesen getaktet
vorschieben. Auch bei einer solchen Ausführung wird der Längsdraht von der Zange 13.3
nur noch geführt, sobald der Längsdraht von der Rollenvorschubeinheit der Schweisseinrichtung
3.3 erfasst wurde.
[0051] Zur gleichen Zeit wird der Querträger 10 wieder in Richtung der Abgabeeinrichtungen
2.1 bis 2.6 verfahren und mit der Zange 12.3 wird der nächste in der Abgabeeinrichtung
2.3 bereitgestellte Längsdraht ergriffen. Anschliessend wird der Querträger 10 wieder
in Richtung der Schweisseinheiten 3.1 bis 3.6 verfahren. Sobald der von der Zange
13.3 geführte Längsdraht nicht mehr durch diese geführt werden muss, fährt der Querträger
11 dem Querträger 10 entgegen und übernimmt den nächsten Längsdraht für den erneuten
Transport zur Schweisseinheit 3.3.
[0052] Ein Schnitt entlang der Schnittlinie A-A in der Fig. 1 ist in Fig. 2 dargestellt.
Der Längsdraht 16 wird in dieser Position von der Zange 13.3 erfasst und gehalten
der zugeordneten Schweisseinheit 3.3 zugeführt. Für die Schweissung der Baustahlmatte
wird der Längsdraht 16 getaktet mit der Mattenauszugseinheit 17 der Schweisseinheit
3.3 vorgeschoben. Die Taktung des Vorschubs des Längsdrahtes 16 erfolgt im Mass des
gewünschten Abstandes 18 der Querdrähte 19.1 und 19.2 bzw. der nachfolgenden Querdrähte.
Auch der Querdrahtabstand kann beliebig in Abhängigkeit der gewünschten Baustahlmatte
variiert werden. Der Längsdraht 16 wird entsprechend vorgeschoben und vorzugsweise
aus einem Magazin (hier nicht dargestellt) werden die Querdrähte von oben zugeführt
und anschliessend zwischen den Elektroden 20.1 und 20.2 mit dem Längsdraht 16 verschweisst.
[0053] Die Zange 13.3 hat vorgängig den Längsdraht 16 von der Zange 12.3 (hier nicht dargestellt)
übernommen, in die Schweisseinheit 3.3 eingeschoben und schiebt diesen für den Schweissvorgang
getaktet vor. Hinter der Schweisseinheit 3.3 ist eine Mattenauszugseinheit 17 angeordnet,
welche den getakteten Vorschub übernimmt, sobald die Mattenauszugseinheit 17 an einem
der bereits aufgeschweissten Querdraht 19.1 bzw. 19.2 angreift. Vorzugsweise sind
zumindest zwei Mattenauszugseinheiten 17 an der Vorrichtung angeordnet, damit die
Längsdrähte über die ganze Breite der Baustahlmatte gleichmässig vorgeschoben bzw.
durch die Schweisseinheiten 3.1 bis 3.6 gezogen werden. Ein allfälliger Übergabezeitpunkt
von der Zange 13.3 an die Mattenauszugseinheit 17 beim Vorschub des Längsdrahts 16
hängt von der Mattengeometrie ab. Bei langen Längsdrahtüberständen am Anfang der Matte
ist es denkbar, dass der Vorschub des Längsdrahts 16 durch die Zange 12.3 erfolgt
und die Zange 13.3 nur der Führung des Längsdrahtes 16 dient. Ist der Querdraht so
dünn, dass ein Vorschub bzw. Zug an diesen durch die Mattenauszugseinheit 17 nicht
oder nur bedingt möglich ist, wird der Längsdraht 16 weiter mit der Zange 13.3 bzw.
12.3 getaktet vorgeschoben.
[0054] Die Zange 13.3 wird mit Hilfe des Querträgers 11 in Längsrichtung verschoben. Zur
Führung in der Schiene 4.3 ist die Zange 13.3 über den Unterbau 21 mit der Schiene
4.3 mechanisch gekoppelt. Der Unterbau 21 ist in diesem Ausführungsbeispiel als Wagen
mit Rollen 22.1 und 22.2 ausgebildet, welche in der Schiene 4.3 geführt und in ihrer
Dimensionen auf diese abgestimmt sind. Die Rollen 22.1 und 22.2 sind am Chassis 23
befestigt. Auf dem Chassis 23 ist ein Aufbau 24 mit einer in Querrichtung vorgesehenen
Ausnehmung für den Querträger 11 angeordnet. Damit die Zange 13.3 auf dem Querträger
11 in Querrichtung der Vorrichtung mit geringer Reibung gleiten kann, ist der Aufbau
24 z. B. mit Rollen oder Walzen auf dem Querträger 11 gelagert.
[0055] Der getaktete Vorschub erfolgt immer nur mit einer der beschriebenen Vorrichtungen.
Die Mehrzahl der Vorrichtungen (die Längsdrahtzuführeinrichtungen 7 und 8, die Mattenauszugseinheit
oder -einheiten 17 sowie die allfällig angeordnete Rollenvorschubeinheit vor oder
nach den Schweisseinheiten) dient in erster Linie nur dazu, die Nachgreifvorgänge
ohne Zeitverlust durchführen zu können und den Nachschub an Längsdrähten sicher zu
stellen.
[0056] Die Schienen 4.1 bis 4.6 sind auf die Funktion als Längsführungsglieder für die Drahtführungsmittel
(die Zangen z. B. 13.3) abgestimmt und weisen zumeist eine zu geringe Stabilität auf.
Die Schienen 4.1 bis 4.6 werden einerseits möglichst klein gewählt, damit sie eine
genügende Elastizität für die kontinuierliche Anpassung aufweisen und die Gebrauchstauglichkeit
der erfindungsgemässen Vorrichtung über einen längeren Zeitraum gewährleistet ist.
Andererseits werden sie möglichst klein gewählt, damit die Längsdrähte nicht hauptsächlich
in den Schienen 4.1 bis 4.6 geführt werden und somit unnötigen Verformungen ausgesetzt
sind. Zur Verbesserung der Stabilität wird deshalb jeder Schiene 4.1 bis 4.6 ein stabiler
Längsträger 26 zugeordnet. Als Längsträger 26 wird beispielsweise ein rechteckiges
Walzprofil, wie ein RHS-Profil verwendet. Der Längsträger 26 ist wie die zugehörige
Schiene z. B. 4.3 gelenkig an der Abgabeeinrichtung z. B. 2.3 und fest an der dieser
Schiene 4.3 zugeordneten Schweisseinheit 3.3 befestigt. Der Längsträger 26 muss trotz
seiner Stabilität eine kontinuierliche Abstandsänderung der Schiene 4.3 vom festen
Raster der Abgabeeinrichtungen 2.1 bis 2.6 an den Produkteraster der Schweisseinheiten
3.1 bis 3.6 ermöglichen.
[0057] Um zu verhindern, dass das freie Ende des Längsdrahtes 16 zwischen zwei Schienen,
z. B. zwischen den Schienen 4.3 und 4.4, während des Vorschubs mit der Zange 13.3
herunterhängt, eventuell dadurch mit einem Teil der Vorrichtung verklemmt und somit
die Produktion stört, werden zwischen den Längsträgern 26 und den Schienen 4.1 bis
4.6 Blechstreifen 27.1 bis 27.4 angeordnet. Damit die Blechstreifen 27.1 bis 27.4
angeordnet werden können, werden die Schienen 4.1 bis 4.6 zu ihrem zugehörigen Längsträger
26 mit Abstandhaltern 28.1 bis 28.3 beabstandet befestigt, damit der für die Blechstreifen
27.1 bis 27.4 benötigte Zwischenraum geschaffen wird. Die Abstandhalter 28.1 bis 28.3
sind in vorbestimmten Abständen, beispielsweise auf der Basis von statischen oder
konstruktiven Randbedingungen, in Längsrichtung der Vorrichtung angeordnet. Die Blechstreifen
27.1 bis 27.4 sind derart zueinander beabstandet, dass die Schienen 4.1 bis 4.6 sich
in Querrichtung der kontinuierlichen Abstandsänderung anpassen können, ohne dass diese
Anpassung durch die Blechstreifen 27.1 bis 27.4 behindert wird, wenn die Abstandhalter
28.1 bis 28.3 sich zwischen den beabstandeten Blechstreifen 27.1 bis 27.4 seitlich
hin und her bewegen. An ihren Enden können die Blechstreifen 27.1 bis 27.4 beispielsweise
an der Schienenkonstruktion der in Längsrichtung verfahrbaren Querträger 10 und 11
fixiert werden. Zur Optimierung der Materialstärke der Blechstreifen 27.1 bis 27.4
werden diese vorzugsweise an mehreren Punkten entlang der Querrichtung der Vorrichtung
zum Boden hin abgestützt.
[0058] Die Steuerung der beiden Querträger 10 und 11 kann dahingehend abgeändert werden,
dass der Querträger 11 sich auf den Querträger 10 zu bewegt, wenn dieser den Längsdraht
von der Abgabeeinrichtung zur Schweisseinheit transportiert, um den Weg des ersten
Querträgers 10 zu verkürzen. Weiter können mehr als zwei Querträger in ein und derselben
linearen Längsdrahtzuführungsvorrichtung angeordnet werden. Dabei ergreift die Zange
auf dem ersten Querträger den Längsdraht an der Abgabeeinrichtung und übergibt diesen
an die Zange des nächsten Querträgers. Diese transportiert den Längsdraht weiter und
übergibt diesen an die Zange eines weiteren Querträgers für den Transport oder an
die Zange des Querträgers, von welchem der Längsdraht der zugeordneten Schweisseinheit
zugeführt wird. Grundsätzlich könnte die erfindungsgemässe Vorrichtung auch nur mit
einem Querträger und somit nur einer Zange pro Schiene ausgerüstet sein. Die Produktionsmenge
an Baustahlmatten in der gleichen Zeit wäre jedoch wesentlich kleiner, als es mit
der Anordnung von zwei oder mehr Querträgern der Fall ist.
[0059] Anstatt auf einer Konstruktion mit Rollen können die Zangen auf einer Schlittenkonstruktion
entlang der Schienen geführt gleiten.
[0060] Zusammenfassend ist festzustellen, dass mit dem erfindungsgemässen Verfahren und
der Vorrichtung die Produktion von Baustahlmatten mit beliebigem Längsdrahtabstand
ermöglicht wird, wobei die zu verschweissenden Längsdrähte in einem festen Abstand
bereitgestellt sind. Nur durch Umpositionieren der verschieblichen Schweisseinheiten
werden die Längsdrähte für eine geänderte Produktion von Baustahlmatten angepasst.
Um- und Einstellarbeiten mechanischer oder automatischer Art entfallen, womit auch
Kleinserien von sogenannten Listenmatten wirtschaftlich produziert werden können.
1. Verfahren zum Herstellen von Drahtgittern, insbesondere von Baustahlmatten, wobei
Längsdrähte (16) in einem gewünschten Produkteraster einer Gitterschweisseinrichtung
mit mehreren, in einstellbarem Abstand zueinander angeordneten Schweisseinheiten (3.1
bis 3.6) zugeführt und von dieser mit einem Querstab (19.1, 19.2) verschweisst werden,
dadurch gekennzeichnet, dass die Längsdrähte (16) in einer Vorholeinrichtung (2.1 bis 2.6) in einem maschinenfesten
Raster bereitgestellt und dann über eine Zuführstrecke mit mechanischen Führungsmitteln
(7, 8) unter kontinuierlicher Abstandsänderung in den gewünschten Produkteraster der
Gitterschweisseinrichtung zugeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsdrähte in der Zuführstrecke mit Zangen (12.1 bis 12.6 bzw. 13.1 bis 13.6)
erfasst und vorgeschoben werden, wobei die Zangen (12.1 bis 12.6 bzw. 13.1 bis 13.6)
durch die mechanischen Führungsmittel (7, 8) ihren gegenseitigen Abstand in Abhängigkeit
von einer Vorschubposition verändern.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsdrähte (16) in der Zuführstrecke von einem ersten Längsdrahthaltesystem
(7) an ein nachfolgendes zweites Längsdrahthaltesystem (8) übergeben werden, wobei
die beiden Längsdrahthaltesysteme (7 und 8) in Längsdrahtrichtung unabhängig voneinander
bewegt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsdrähte (16) in der Vorholeinrichtung derart auf maschinenfeste Rasterpositionen
verteilt werden, dass die Abstände der Längsdrähte (16) möglichst nahe dem gewünschten
Produkteraster sind.
5. Vorrichtung zum Herstellen von Drahtgittern, insbesondere von Baustahlmatten, mit
a) einer Längsdrahtzuführeinrichtung (7, 8) mit mechanischen Drahtführungsmitteln
für die Längsdrähte (16) und
b) einer Gitterschweisseinrichtung mit mehreren, in einstellbarem Abstand zueinander
positionierbaren Schweisseinheiten,
dadurch gekennzeichnet, dass
c) die Drahtführungsmittel (4.1 bis 4.6) derart quer zur Längsdrahtrichtung verschiebbar
ausgebildet sind, dass ein gegenseitiger Abstand der Längsdrähte (16) über eine Zuführstrecke
hinweg kontinuierlich von einem maschinenfesten Raster auf einen einstellbaren Produkteraster
an den Schweisseinheiten (3.1 bis 3.6) geändert wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Drahtführungsmittel Längsführungsglieder (4.1 bis 4.6) umfassen, welche eingangsseitig
der Zuführstrecke ortsfest entsprechend dem maschinenfesten Raster gelagert sind und
welche ausgangsseitig der Zuführstrecke verschiebbar gehalten sind, um auf einen beliebigen
Produkteraster eingestellt werden zu können.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsführungsglieder (4.1 bis 4.6) mit den Schweisseinheiten (3.1 bis 3.6) mechanisch
gekoppelt sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Drahtführungsmittel quer zur Längsdrahtrichtung verfahrbare Zangen (12.1 bis
12.6 bzw. 13.1 bis 13.6) für die Längsdrähte (16) aufweisen und dass jede Zange (12.1
bis 12.6 bzw. 13.1 bis 13.6) mit einem Längsführungsglied (4.1 bis 4.6) mechanisch
gekoppelt ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Zangen (12.1 bis 12.6 bzw. 13.1 bis 13.6) auf einen in Längsrichtung verfahrbaren
Querträger (10, 11) verfahrbar gelagert sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eingangsseitig der Zuführstrecke eine Vorholeinrichtung (2.1 bis 2.6) vorgesehen
ist, welche ein Längsdrahtbereitstellsystem mit einem maschinenfesten Raster entsprechend
einem minimal möglichen gegenseitigen Abstand der Schweisseinheiten (3.1 bis 3.6)
aufweist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein Zwischenraum zwischen den Längsführungsgliedern abgedeckt ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Längsführungsglied (4.1 bis 4.6) ein Stahlprofil, insbesondere ein Flachstahlprofil
ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Zangen (12.1 bis 12.6 bzw. 13.1 bis 13.6) quer verschieblich gelagert sind.