(19)
(11) EP 1 319 569 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.06.2003  Patentblatt  2003/25

(21) Anmeldenummer: 01129984.9

(22) Anmeldetag:  17.12.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B61G 5/04, B61G 1/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: Voith Turbo Scharfenberg GmbH & Co. KG
38239 Salzgitter-Watenstedt (DE)

(72) Erfinder:
  • Heller, Wilhelm
    8561 Söding (AT)

(74) Vertreter: Rupprecht, Kay, Dipl.-Ing. et al
Meissner, Bolte & Partner Postfach 86 06 24
81633 München
81633 München (DE)

 
Bemerkungen:
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86 (2) EPÜ.
 


(54) Kupplungsanordnung, insbesondere für ein Schienenfahrzeug


(57) Die Erfindung betrifft eine Kupplungsanordnung zum Verbinden zweier benachbarter Wagenkästen eines mehrgliedrigen Fahrzeuges, insbesondere eines Schienenfahrzeuges. Mit dem Ziel, eine leichte und möglichst preiswerte Kupplungsanordnung zum automatischen Verkuppeln, insbesondere bei Güterwagen, ist eine Kupplungsklaue (1) und ein entsprechend komplementär angeordnetes Kupplungsmaul (2) vorgesehen, wobei jede Kupplungsklaue (1) einerseits und jedes Kupplungsmaul (2) andererseits symmetrisch zu einer in Kupplungsrichtung (101) verlaufenden Spiegelebene (100) angeordnet ist. Ferner ist eine Adapterplatte (8) vorgesehen, um ein automatisches Durchkuppeln von Energie- und Signalleitungen zu ermöglichen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Kupplungsanordnung zum Verbinden zweier benachbarter Wagenkästen eines mehrgliedrigen Fahrzeuges, insbesondere eines Schienenfahrzeuges.

[0002] Zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Bahn, insbesondere im Hinblick auf den Güterverkehr, ist eine EU-weite Harmonisierung der verkehrspolitischen Maßnahmen erforderlich. Ein wichtiger Punkt hierbei ist die Anpassung der in den einzelnen Ländern der europäischen Union unterschiedlich angewandten technischen Kupplungsprinzipien. Hierbei wird angestrebt, eine einheitliche automatische Kupplung einzuführen, welche die bisherigen Schraubenkupplungen ersetzen soll. Neben einer EUweiten Harmonisierung des Kupplungsprinzipes führt die automatische Kupplung ferner zu einer deutlichen Reduzierung des Zeitfaktors bei Rangierarbeiten, welche insbesondere beim Güterverkehr im umfangreichen Maße erforderlich sind.

[0003] Die einzelnen europäischen Verkehrsverbände sind sich einig, daß bei der einheitlichen automatischen Kupplung als technisches Kupplungsprinzip das Prinzip der als besonders robust bekannten Klauenkupplung am besten geeignet ist. Hierfür sprechen unter anderem umfangreiche Erfahrungen in Übersee, insbesondere in den USA, und der ehemaligen Sowjetunion. Dennoch sind sich die europäischen Bahngesellschaften auch einig, daß es nicht sinnvoll ist, diese schon eingesetzten Kupplungen als solche direkt zu übernehmen. Dagegen spricht vor allem, daß die bisher eingesetzten automatischen Kupplungsprinzipien ein automatisches Mitkuppeln von Luft- und Elektroleitungen nicht realisieren. Dieses wird jedoch von den europäischen Verkehrsverbänden als notwendig erachtet.

[0004] Weitere unterschiedliche Forderungen der europäischen Eisenbahngeseilschaften an das geplante automatische Kupplungsprinzip sind in einem technischen Forderungskatalog verzeichnet, welcher im UIC Kodex 522-2 VE November 1994 gemäß der fünften Sitzung der UIC SG 45-B-40 niedergelegt wurde. Ein wesentlicher Punkt betrifft die Forderung, daß die herkömmlichen manuell betätigte Klauenkupplungen mit möglichst geringem materiellen Aufwand auf eine automatische Kupplung umzurüsten sein müssen. Ferner darf die gesamte Kupplungsmasse bei der automatischen Kupplungen nicht wesentlich anwachsen. Im Rahmen des verschärften Wettbewerbes auf der Schiene ist ferner ein bedeutender Punkt, daß die Umrüstung möglichst preiswert erfolgen muß. Des weiteren ist es zwingend erforderlich, daß eine neu eingeführte automatische Kupplung auch noch mit der herkömmlichen Schraubenkupplung kompatibel ist.

[0005] Aus dem Stand der Technik sind eine Vielzahl von Ausführungsmöglichkeiten einer automatischen Kupplung für Schienenfahrzeuge, insbesondere einer automatischen Zugkupplung, bekannt. Stellvertretend wird dabei auf die beiden Druckschriften DE 199 47 829 A1 und EP 0 230 263 B1 verwiesen. Die in diesen Druckschriften beschriebenen konventionellen Lösungen bestehen im wesentlichen aus einem Kupplungskopf mit Zentrierflächen, einem Kupplungsarm, einem Riegelsystem, einem Betätigungssystem für das Riegelsystem, einer Abstützung, sowie den Kupplungskörpern zugeordneten Leitungskupplungen zum Durchkuppeln von Luftleitungen.

[0006] Da die Anwendung des Funktionsprinzipes der Schraubenkupplung bei einer automatischen Kupplung bisher als problematisch angesehen wurde, basieren die bekannten automatischen Kupplungen auf anderen Kupplungsprinzipien. Dadurch können die bisher vorgeschlagenen automatischen Kupplungsprinzipien in wesentlichen Punkten den im UIC Kodex 522-2 VE im November 1994 gemäß der fünften Sitzung der UIC SG 45-B-40 niedergelegten technischen Forderungskatalog nicht erfüllen. Das Umrüsten der bisherigen konventionellen Schraubenkupplungen auf die vorgeschlagenen automatischen Kupplungen erweist sich dabei als relativ aufwendig und kostenintensiv, was insbesondere im vom scharf umkämpften Wettbewerbsgeschäft des Schienenfrachtverkehrs praktisch nicht umsetzbar ist.

[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt also die Problemstellung zugrunde, eine solche aus der Schienenfahrzeugtechnik bekannte manuell zu betätigende Schraubenkupplung derart weiterzubilden, daß diese ein automatisches Verkuppeln benachbarter Wagenkästen ermöglicht. Im Hinblick auf eine Erfüllung der unterschiedlichen Forderungen der europäischen Eisenbahngesellschaften ist es dabei anzustreben, eine automatische Kupplung auf Basis der bisher verwendeten manuell zu betätigenden Schraubenkupplungen zu entwickeln. Ferner ist bei der automatischen Kupplung zu beachten, daß die gesamte Kupplungsmasse gegenüber dem heutigen Stand nicht wesentlich anwächst. Ein weiterer Punkt besteht darin, daß die automatische Kupplung weiterhin auch mit der herkömmlichen manuellen Schraubenkupplung kompatibel sein muß. Ferner liegt das Problem darin, eine automatische Kupplungsanordnung vorzuschlagen, bei der die Umrüstung von der bisher eingesetzten manuellen Kupplung mit möglichst geringem finanziellen sowie technischen Aufwand durchführbar ist.

[0008] Auf der Grundlage der geschilderten Problemstellung liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Kupplung der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, daß sie die wesentlichen Punkte der von der UIC geforderten Funktionsbestimmung betreffend eine automatische Kupplung für Schienenfahrzeuge möglichst optimal erfüllt.

[0009] Diese Aufgabe wird bei einer Kupplungsanordnung zum Verbinden zweier benachbarter Wagenkästen eines mehrgliedrigen Fahrzeuges der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß wenigstens eine Kupplungsklaue und eine entsprechende Anzahl von komplementär angeordneten Kupplungsmäulern vorgesehen sind, wobei jede Kupplungsklaue einerseits und jedes Kupplungsmaul andererseits symmetrisch zu einer in Kupplungsrichtung verlaufenden Spiegelebene angeordnet ist.

[0010] Die erfindungsgemäße Lösung weist eine ganze Reihe wesentlicher Vorteile gegenüber der aus der Schienenfahrzeugtechnik bekannten und vorstehend erläuterten Kupplungsanordnungen auf. Zum einen garantiert der symmetrische Aufbau der Kupplungsklauen und der komplementär angeordneter Kupplungsmäuler die Möglichkeit, daß immer zwei identisch aufgebaute Kupplungsköpfe zum Verkuppeln benutzt werden können. Zum anderen werden hierbei Elemente zum Fangen der Kupplung mit denen zur Kraftübertragung kombiniert. Ein wesentlicher Vorteil ist, daß durch die Verwendung von wenigstens zwei zu verkuppelnden Elementen eine Kraftflußteilung aufgrund einer Parallelogrammbildung der Kuppelelemente realisiert wird. Aus diesem Grund kann die erfindungsgemäße Kupplungsanordnung auf höhere Zugbelastungen ausgelegt werden. Dieses ermöglicht es, daß insbesondere Güterzüge, welche mit der erfindungsgemäßen Kupplungsanordnung ausgerüstet sind, für eine höhere Geschwindigkeit zugelassen werden können. Dieses entspricht vor allem auch einer UIC-Norm und führt zu einer Steigerung der Arbeitseffizienz des eingesetzten Zugverbandes.

[0011] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den unteransprüchen angegeben.

[0012] So ist beispielsweise vorgesehen, daß die Kupplungsklaue und das Kupplungsmaul gemeinsam mit dem Zughaken einer konventionellen Schraubenkupplung an dem Kupplungsbolzen dieser bisher verwendeten Schraubenkupplung um diesen schwenkbar montiert sind. Diese Anordnung ermöglicht es, daß Wagenkästen, welche mit der erfindungsgemäßen Kupplungsanordnung bereits ausgerüstet sind, nach wie vor mit konventionellen Wagenkästen, welche mit der althergebrachten Schraubenkupplung ausgerüstet sind, verkuppelt werden können. Hierzu ist es erforderlich, daß die Kupplungsklaue und das Kupplungsmaul um den Kupplungsbolzen der Schraubenkupplung heruntergeklappt werden. Diese Umrüstung ist mit wenigen Handgriffen zu erledigen. Insbesondere durch die Verwendung von Bauteilen aus der Schraubenkupplung, nämlich dem Zughaken und dem Kupplungsbolzen, umfaßt die erfindungsgemäße Lösung nur eine geringe Anzahl von Teilen, die neu ausgebildet werden müssen. Vorteilhaft hieran ist, daß die erfindungsgemäße Lösung zum einen eine besonders geringe Kupplungsmasse aufweist, zum anderen ist der finanzielle sowie der materielle Aufwand für eine Umrüstung äußerst gering. Somit werden hiermit wesentliche Punkte aus dem Forderungskatalog der UIC erfüllt.

[0013] Eine mögliche konstruktive Realisierung liegt darin, daß die Kupplungsklaue derart geformt ist, daß sie beim Kupplungsvorgang von selbst in das Kupplungsmaul gleitet. Der wesentliche Vorteil dieser Ausführung liegt darin, daß hierdurch die erfindungsgemäße Kupplungsanordnung erst ein automatisches Kuppeln auf einfachster Art ermöglicht. Selbstverständlich sind hier aber auch andere Ausführungsformen denkbar.

[0014] In einer vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kupplungsanordnung ist eine Zentriereinrichtung zur Eigenzentrierung zweier beim Herstellen der Verbindung mit zueinander zu verkuppelnder Verkupplungsanordnungen vorgesehen. Diese Zentriereinrichtung ermöglicht es, daß ein automatisches Verkuppeln benachbarter Wagenkästen auch vollständig ohne manuelle Unterstützung zustande kommen kann. Dadurch wird die Arbeitseffizienz des betrachteten Zugverbandes wesentlich gesteigert.

[0015] In einer vorteilhaften Ausführungsform sind als Zentriereinrichtung ein Führungszapfen und ein zur Spiegelebene symmetrisch angeordnetes Führungsrohr vorgesehen. Führungszapfen und Führungsrohre haben sich bei ähnlichen.Vorrichtungen als Zentriereinrichtung bereits bewährt. Somit kann hierbei auf den Stand der Technik zurückgegriffen werden, so daß eine Neuentwicklung in diesem Punkt nicht mehr notwendig ist. Vorteilhaft hierbei ist vor allem, daß Führungszapfen und Führungsrohre in radialer Richtung bezüglich der Hauptzug- und Hauptstoßrichtung nur wenig Spiel lassen. Dadurch ist vor allem ein Verschieben in Vertikalrichtung nicht mehr möglich. Die Zentriereinrichtung in dieser vorteilhaften Ausführungsform als Führungszapfen bzw. Führungsrohr dient somit auch gleichzeitig als Starrmachungselement, welches sicherstellt, daß auch in vertikaler Richtung eine Ausrichtung der Fixierung erfolgt. Selbstverständlich sind hier auch andere Ausführungsformen als Zentriereinrichtung denkbar.

[0016] In besonders bevorzugter Weise ist vorgesehen, daß ein Trichter als Grobzentriereinrichtung axial auf das Führungsrohr aufgesetzt wird. Hierdurch wird die Eigenzentriereigenschaft der Zentriereinrichtung der erfindungsgemäßen Kupplungsanordnung verstärkt. Andere Grobzentrierungseinrichtungen sind auch hier natürlich denkbar.

[0017] Des weiteren ist zur Sicherstellung eines automatischen Mitkuppelns von Energiesignal- bzw. Datenübertragungsleitungen in einer vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kupplungsanordnung eine Adapterplatte mit Kontakten bzw. Komplementärkontakten als Terminal zur Energie-, Signal- und/oder Datenübertragung vorgesehen, wobei die Adapterplatte im Kontaktspiegel der Kupplungsanordung liegt und die Kontakte bzw. Komplementärkontakte symmetrisch zur Spiegelebene angeordnet sind. Dadurch wird ein wesentlicher Punkt aus dem Forderungskatalog der UIC erfüllt. Bei der Adapterplatte mit den entsprechend ausgebildeten Kontakten bzw. Komplementärkontakten kann hierbei auf eine bereits erprobte Technologie zurückgegriffen werden, welche insbesondere beim Verkuppeln von Wagenkästen, speziell bei S- und U-Bahnen, erfolgreich eingesetzt wird.

[0018] In einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Adapterplatte auf den Führungszapfen der Zentriereinrichtung bzw. auf dem Führungsrohr gegen die Kraft von Federelementen verschiebbar gelagert. Durch die Kombination der Zentriereinrichtung mit Terminals zur Energie-, Signal- und/oder Datenübertragung wird erreicht, daß bei der erfindungsgemäßen Kupplungsanordnung nur wenige Bauteile zusätzlich zur herkömmlichen Klauenkupplung eingebracht werden müssen.

[0019] Um zu garantieren, daß das automatische Mitkuppeln der Energieund Datenleitungen fehlerfrei und möglichst jederzeit ohne Zwischenfälle durchgeführt werden kann, ist in einer bevorzugten Ausführungsform die Adapterplatte mit einer eigenen Zentriereinrichtung, insbesondere einer Nut-/Stiftanordnung, welche in ähnlichen Anwendungsgebieten bereits erprobt ist, ausgestattet. Selbstverständlich sind hier aber auch eigene Zentriereinrichtungen der Adapterplatten denkbar.

[0020] In einer möglichen Realisierung der erfindungsgemäßen Kupplungsanordnung sind Fixiervorrichtungen vorgesehen, welche ein unbeabsichtigtes Lösen der durchgekuppelten Kupplungsanordnung verhindern. Dieses hat den Vorteil, daß die erfindungsgemäße Kupplungsanordnung zuverlässig eingesetzt werden kann. Insbesondere beim Güterverkehr treten vornehmlich starke Vibrationen und Erschütterungen auf, so daß eine Kupplungsanordnung im durchgekuppelten Zustand vorteilhafterweise mit Fixiervorrichtungen ausgestattet sein sollte. Dadurch kann eine möglichst störungsfreie Anwendung der Kupplungsanordnung sichergestellt werden.

[0021] Eine mögliche Realisierung einer derartigen Fixiervorrichtung besteht aus drehbaren Federn, welche nach dem Verkuppeln die Kupplungsklaue mit dem zugehörigen Kupplungsmaul fixiert.

[0022] Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Kupplungsanordnung zum Verkuppeln von benachbarten Wagenkästen eines mehrgliedrigen Fahrzeuges insbesondere eines Schienenfahrzeuges anhand der Zeichnungen näher erläutert.

[0023] Es zeigen:
Fig. 1
eine dreidimensionale Ansicht eines Ausführungsbeispieles der erfindungsgemäßen Kupplungsanordnung;
Fig. 2
eine Seitenansicht auf das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1;
Fig. 3
eine Draufsicht auf das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1;
Fig. 4
eine Ansicht auf den Kontaktspiegel der Kupplungsanordnung des Ausführungsbeispieles gemäß Fig. 1; und
Fig. 5
eine Seitenansicht auf das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1, in einer Position zum Gemischkuppeln.


[0024] Fig. 1 zeigt eine dreidimensionale Ansicht auf ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Kupplungsanordnung. Beim Grundkörper handelt es sich um eine als Schweißkonstruktion ausgebildete Vorrichtung, die zusammen mit der Kupplungsklaue 1 und dem Kupplungsmaul 2 am Zughaken 3 einer althergebrachten Schraubenkupplung befestigt wird. Diese drei Bestandteile werden am Kupplungsbolzen 4 der bei der herkömmlichen Schraubenkupplung normalerweise den Kupplungsbügel mit der Spindel trägt, schwenkbar montiert. Auf der Unterseite des Grundkörpers sind zwei Formrohre als Führungen eingeschweißt, wobei in der in Fig. 1 gewählten Perspektive nur ein Führungsrohr 5 sichtbar ist, während das zweite von Bauteilen verdeckt wird. Das sichtbare Führungsrohr dient als Führungszapfen 5, das andere verdeckte als Führungsrohr 6. Führungszapfen 5 und Führungsrohr 6 dienen als Zentriereinrichtung 13 zur Eigenzentrierung zweier beim Herstellen der Verbindung miteinander zu verkuppelnder Kupplungsanordnungen. Um das Einführen des Führungszapfens 5 in ein korrespondierendes Führungsrohr 6 einer zweiten zu verkuppelnden Kupplungsanordnung zu erleichtern, dient eine Grobzentriereinrichtung, welche durch einen axial auf dem Führungsrohr 6 aufgesetzten und sich am freien Ende als öffnender Trichter 7 ausgebildet ist.

[0025] Auf der Unterseite des Grundkörpers sind in der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kupplungsanordnung eine Adapterplatte 8 mit Kontakten 9 bzw. aufgrund der gewählten Perspektive verdeckten Komplementärkontakten 10 als Terminal zur Energie-, Signal- bzw. Datenübertragung angeordnet. Die Adapterplatte 8 liegt dabei im Kontaktspiegel der Kupplungsanordnung, und die Kontakte 9 bzw. Komplementärkontakte 10 sind spiegelsymmetrisch angeordnet. Die Adapterplatte 8 ist auf dem Führungszapfen 5 und dem Führungsrohr 6 gegen die Kraft von Federelementen 11 verschiebbar gelagert und wird durch die Federkraft fixiert. Zur besseren Führung der Adapterplatte 8 dient eine Eigenzentriereinrichtung 12, welche hier als eine Nut-/Stiftanordnung ausgebildet ist.

[0026] Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 1. Wie bereits in Fig. 1 beschrieben, ist hierbei insbesondere der Zughaken 3 der althergebrachten Schraubenkupplung zu erkennen. Des weiteren ist das Kupplungsmaul 2 im Vorder- . grund, sowie dessen Anordnung in Zusammenwirken mit dem Kupplungsbolzen 4 zu sehen. In dieser Darstellung ist der Führungszapfen 5 unterhalb des Zughakens 3 zusammen mit den Federelementen 11 und der Adapterplatte 8 als ganzes vollständig zu erkennen. Dagegen ist das Führungsrohr 6 von dem Führungszapfen 5 teilweise verdeckt, hier ist lediglich ein Teil des Trichters 7 als Grobzentriereinrichtung zu erkennnen. Das Bezugszeichen 101 bezeichnet die Kupplungsrichtung der erfindungsgemäßen Kupplungsanordnung.

[0027] Die kuppelbereite Position wird in senkrechter und waagerechter Ebene durch gefederte Anschläge 14 gewährleistet. Zusätzlich wirken Federelemente 11 beim Kupplungsvorgang als Dämpfungsglieder in waagerechter Richtung. Die Führungsplatten, welche die Federelemente 11 beinhalten, werden mit den herkömmlichen Führungsplatten des Zughakens 3 ausgetauscht und so angebracht, daß die Federn 11 über Druckplatten direkt am Zughaken 3 angreifen.

[0028] Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1. Diese Ansicht verdeutlicht insbesondere, in welcher Weise bei der erfindungsgemäßen Lösung die neu eingebrachten Elemente, nämlich die Kupplungsklaue 1, das Kupplungsmaul 2, der Führungszapfen 5 und das Führungsrohr 6, mit den althergebrachten Elementen der bisherigen Schraubenkupplung, nämlich mit dem Zughaken 3 und dem Kupplungsbolzen 4, kombiniert werden. In der in Fig. 3 gewählten Perspektive fällt die Kupplungsrichtung 101 mit der Spiegelebene 100, bezüglich welcher der Kontaktspiegel der erfindungsgemäßen Kupplungsanordnung symmetrisch aufgebaut ist, zusammen.

[0029] Fig. 4 zeigt eine Ansicht auf das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1, bei welcher der Kontaktspiegel der Kupplungsanordnung gezeigt wird. Der Kontaktspiegel ist symmetrisch bezüglich der Spiegelebene 100 aufgebaut. In dieser Darstellung sind insbesondere die Kontakte 9 bzw. die Komplementärkontakte 10, welche jeweils als Terminal zur Daten- bzw. Energieübertragung ausgebildet sind, an dem Führungszapfen 5 bzw. in dem Führungsrohr 6 erkennbar. Des weiteren kommt die Eigenzentriereinrichtung 12 der Adapterplatte 8 gut zur Geltung.

[0030] Fig. 5 zeigt eine Seitenansicht auf das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 in einer Position zum Gemischkuppeln. Zum gemischten Kuppeln, d.h. zum Verkuppeln der erfindungsgemäßen Kupplungsanordnung mit einer althergebrachten Schraubenkupplung wird der Kupplungskopf, bestehend aus der Kupplungsklaue 1, dem Kupplungsmaul 2, dem Führungszapfen 5, dem Führungsrohr 6 und der Adapterplatte 8 heruntergeklappt. Als Drehachse dient hierbei der bei der althergebrachten Schraubenkupplung eingesetzte Kupplungsbolzen 4. In dieser Stellung kann die erfindungsgemäße Kupplungsanordnung mit einer althergebrachten Schraubenkupplung verkuppelt werden. Hierzu nimmt der Zughaken 3 einen Kupplungsbügel der althergebrachten Schraubenkupplung auf.

[0031] An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, daß alle oben beschriebenen Teile für sich alleine gesehen und in jeder Kombination, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellten Details als erfindungswesentlich beansprucht werden. Abänderungen davon sind dem Fachmann geläufig.

Bezugszeichenliste



[0032] 
1
Kupplungsklaue
2
Kupplungsmaul
3
Zughaken
4
Kupplungsbolzen
5
Führungszapfen
6
Führungsrohr
7
Trichter
8
Adapterplatte
9
Kontakte
10
Komplementärkontakte
11
Federelemente
12
Eigenzentriereinrichtung
13
Zentriereinrichtung
14
Anschlag (gefedert)
100
Spiegelebene
101
Kupplungsrichtung



Ansprüche

1. Kupplungsanordnung zum Verbinden zweier benachbarter Wagenkästen eines mehrgliedrigen Fahrzeuges, insbesondere eines Schienenfahrzeuges,
gekennzeichnet durch
wenigstens eine Kupplungsklaue (1) und eine entsprechende Anzahl von komplementär angeordneten Kupplungsmäulern (2), wobei jede Kupplungsklaue (1) einerseits und jedes Kupplungsmaul (2) andererseits symmetrisch zu einer in Kupplungsrichtung (101) verlaufenden Spiegelebene (100) angeordnet ist.
 
2. Kupplungsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,daß
die Kupplungsklaue (1) und das Kupplungsmaul (2) gemeinsam mit dem Zughaken (3) einer Schraubenkupplung an dem Kupplungsbolzen (4) der Schraubenkupplung um diesen schwenkbar montiert sind.
 
3. Kupplungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,daß
die Kupplungsklaue (1) derart geformt ist, daß sie beim Kupplungsvorgang von selbst in das Kupplungsmaul (2) gleitet.
 
4. Kupplungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnetdurch
eine Zentriereinrichtung (13) zur Eigenzentrierung zweier beim Herstellen der Verbindung miteinander zu verkuppelnder Kupplungsanordnungen.
 
5. Kupplungsanordnung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,daß
die Zentriereinrichtung (13) einen Führungszapfen (5) und einen zur Spiegelebene (100) symmetrisch angeordnetes Führungsrohr (6) enthält.
 
6. Kupplungsanordnung nach Anspruch 4 oder 5,
gekennzeichnet durch
eine Grobzentriereinrichtung, welche durch einen axial auf das Führungsrohr (6) aufgesetzten und sich am freien Ende öffnenden Trichter (7) gebildet ist.
 
7. Kupplungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
eine Adapterplatte (8) mit Kontakten (9) bzw. Komplementärkontakten (10) als Terminal zur Energie-, Signal- und/oder Datenübertragung, wobei die Adapterplatte (8) im Kontaktspiegel der Kupplungsanordnung liegt, und die Kontakte (9) bzw. Komplementärkontakte (10) symmetrisch zur Spiegelebene (100) angeordnet sind.
 
8. Kupplungsanordnung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,daß
die Adapterplatte (8) auf dem Führungszapfen (5) und/oder auf dem Führungsrohr (6) gegen die Kraft von Federelementen (11) verschiebbar gelagert sind.
 
9. Kupplungsanordnung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,daß
die Adapterplatte (8) mit einer Eigenzentriereinrichtung (12), insbesondere einer Nut/Stift-Anordnung, ausgestattet ist.
 
10. Kupplungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
eine Fixiervorrichtung zum Verhindern eines unbeabsichtigten Lösens der durchgekuppelten Kupplungsanordnung.
 
11. Kupplungsanordnung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,daß
die Fixiervorrichtung Drehfedern enthält, die an einem Bolzen drehbar angebracht sind.
 


Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86(2) EPÜ.


1. Kupplungsanordnung zum Verbinden zweier benachbarter Wagenkästen eines mehrgliedrigen Fahrzeuges, insbesondere eines Schienenfahrzeuges, mit wenigstens einer Kupplungsklaue (1) und einer entsprechenden Anzahl von komplementär angeordneten Kupplungsmäulern (2), wobei jede Kupplungsklaue (1) einerseits und jedes Kupplungsmaul (2) andererseits symmetrisch zu einer in Kupplungsrichtung (101) verlaufenden Spiegelebene (100) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,dass
die Kupplungsklaue (1) und das Kupplungsmaul (2) gemeinsam mit dem Zughaken (3) einer Schraubenkupplung an dem Kupplungsbolzen (4) der Schraubenkupplung um diesen schwenkbar montiert sind.
 
2. Kupplungsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,daß
die Kupplungsklaue (1) derart geformt ist, daß sie beim Kupplungsvorgang von selbst in das Kupplungsmaul (2) gleitet.
 
3. Kupplungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2,
gekennzeichnet durch
eine Zentriereinrichtung (13) zur Eigenzentrierung zweier beim Herstellen der Verbindung miteinander zu verkuppelnder Kupplungsanordnungen.
 
4. Kupplungsanordnung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,daß
die Zentriereinrichtung (13) einen Führungszapfen (5) und einen zur Spiegelebene (100) symmetrisch angeordnetes Führungsrohr (6) enthält.
 
5. Kupplungsanordnung nach Anspruch 3 oder 4,
gekennzeichnet durch
eine Grobzentriereinrichtung, welche durch einen axial auf das Führungsrohr (6) aufgesetzten und sich am freien Ende öffnenden Trichter (7) gebildet ist.
 
6. Kupplungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
eine Adapterplatte (8) mit Kontakten (9) bzw. Komplementärkontakten (10) als Terminal zur Energie-, Signal- und/oder Datenübertragung, wobei die Adapterplatte (8) im Kontaktspiegel der Kupplungsanordnung liegt, und die Kontakte (9) bzw. Komplementärkontakte (10) symmetrisch zur Spiegelebene (100) angeordnet sind.
 
7. Kupplungsanordnung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,daß
die Adapterplatte (8) auf dem Führungszapfen (5) und/oder auf dem Führungsrohr (6) gegen die Kraft von Federelementen (11) verschiebbar gelagert sind.
 
8. Kupplungsanordnung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,daß
die Adapterplatte (8) mit einer Eigenzentriereinrichtung (12), insbesondere einer Nut/Stift-Anordnung, ausgestattet ist.
 
9. Kupplungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
eine Fixiervorrichtung zum Verhindern eines unbeabsichtigten Lösens der durchgekuppelten Kupplungsanordnung.
 
10. Kupplungsanordnung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,daß
die Fixiervorrichtung Drehfedern enthält, die an einem Bolzen drehbar angebracht sind.
 




Zeichnung



















Recherchenbericht