(19)
(11) EP 1 323 866 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.07.2003  Patentblatt  2003/27

(21) Anmeldenummer: 02025222.7

(22) Anmeldetag:  12.11.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E01B 29/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 27.12.2001 DE 10163771

(71) Anmelder: LEONHARD WEISS GmbH & Co.KG
73037 Göppingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Früh, Ulrich
    74594 Kressberg/Waldtann (DE)

(74) Vertreter: Patentanwalts-Partnerschaft, Rotermund + Pfusch + Bernard 
Waiblinger Strasse 11
70372 Stuttgart
70372 Stuttgart (DE)

   


(54) Verfahren zur Herstellung einer festen Fahrbahn für Schienenfahrzeuge


(57) Ein Verfahren zum Herstellen einer festen Fahrbahn für Schienenfahrzeuge, bei dem auf einen festen Untergrund eine Betontragplatte (5) mittels eines Gleitfertigers auftragen wird, in die in noch nicht ausgehärtetem Zustand Schienenbefestigungselemente in einer für das fertige Gleis lagegenauen Position eingeformt werden, wobei
  • vor dem Auftragen der Betontragplatte (5) werden auf dem festen Untergrund die das fertige Gleis bildenden Schienen seitlich des von der Betontragplatte (5) einzunehmenden Raumes in einer um einen konstanten Wert definiert von der Endlage der Schienen in dem fertigen Gleis exakt abweichenden Lage temporär fixiert,
  • das lagegenaue Positionieren der Schienenbefestigungselemente erfolgt durch eine mittels der temporär befestigten Schienen geführten Positioniereinrichtung.





Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer festen Fahrbahn für Schienenfahrzeuge nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

[0002] Ein solches Verfahren ist aus DE 198 08 812 C2 bekannt.

[0003] Die Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, die Schienenbefestigungselemente auf eine möglichst rationelle Weise lagegenau positionieren zu können.

[0004] Erfindungsgemäß erreicht wird dies durch die Verfahrensschritte nach dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1.

[0005] Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

[0006] Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, die Schienen des fertigen Gleises zuvor als Ausrichthilfe für ein lagegenaues Positionieren der Schienenbefestigungselemente zu verwenden. Zu diesem Zweck werden die für das fertige Gleis einzusetzenden Schienen, die Längen über 100 m besitzen können, noch zeitlich vor dem Aufbringen der Betontragplatte auf dem festen Untergrund, auf dem die Betontragplatte zu liegen kommt, in einer von der Lage der Schienen im fertigen Gleis definiert um einen konstanten Wert exakt abweichenden Position temporär befestigt.

[0007] Das entsprechende Ausrichten der temporär zu befestigenden Schienen erfolgt über höhen- und seitenmäßig justierbare Hilfslager zwischen den Schienen und dem festen Untergrund. Die Hilfslager werden dabei beispielsweise über Schrauben, die in in den festen Untergrund zuvor eingebrachte Dübel eingeschraubt werden, befestigt. Auch die Schienen selbst sind mit den Hilfslagern lösbar verbunden. Nachdem die temporär befestigten Schienen ihre Positionierfunktion für das Anbringen der Schienenbefestigungselemente auf der Betontragplatte erfüllt haben, werden sie demontiert und auf die Schienenbefestigungselemente zur Erzeugung des fertigen Gleises aufgesetzt. Auch die Hilfslager, mit denen die Schienen temporär auf dem festen Untergrund befestigt waren, werden anschließend entfernt und erneut zum temporären Befestigen einer Schiene zu Ausrichtzwecken verwendet.

[0008] Zum Positionieren und Einbringen der Schienenbefestigungselemente in der Betontragplatte kann die Einbringvorrichtung auf den temporär verlegten Schienen verfahrbar gelagert sein. Beim Durchführen des eigentlichen Einbringvorganges durch insbesondere Rütteln sollte die Einbringvorrichtung temporär an den Schienen, auf denen sie verfährt, fixiert sein, um eine hohe Einbringgenauigkeit erzielen zu können. Die Schienenbefestigungselemente können bestehen aus einem Betonfertigteil mit daran befindlichen, bei Betonschwellen üblichen Schienenbefestigungsmitteln und Verankerungsmitteln zum Verankern des Betonfertigteiles innerhalb der Betontragplatte. Das Betonfertigteil entspricht praktisch demjenigen Bereich einer üblichen Betonschwelle, der direkt unterhalb der metallischen Schienenbefestigungsmittel liegt. Die Verankerungsmittel ragen insbesondere von unten aus dem Betonfertigteil hinaus.

[0009] Die Betontragplatte soll keine herausragenden Dämme oder Höcker besitzen. Die Betontragplatte soll vielmehr mit einem solchen höhenmäßigen Übermaß gefertigt werden, daß in den Auflagerbereichen für die Betonfertigteile Aufnahmemulden auf ein vorgebbares Sollmaß eingearbeitet werden können. Das Übermaß muß also derart sein, daß auch bei ungünstigster Fertigungstoleranz noch eine ausreichende Höhe zum Auflegen eines erfindungsgemäßen Betonfertigteiles verbleibt. Die betreffenden Aufnahmemulden in der Betontragplatte werden von der die Betonfertigteile einbringenden Einbringvorrichtung aus durch hierfür vorgesehene Ausräumvorrichtungen ausgeräumt.

[0010] Ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäß hergestellten Gleises ist in der Zeichnung dargestellt.

[0011] In dieser zeigen
Fig. 1
eine Vorderansicht eines Auflagers,
Fig. 2
eine Seitenansicht des Auflagers,
Fig. 3
eine Draufsicht des Auflagers,
Fig. 4
einen Schnitt durch das Gleis einer festen Fahrbahn mit eingesetzten, noch nicht mit Schienen versehenen Auflagern,
Fig. 5
eine Draufsicht auf das Gleis einer festen Fahrbahn nach Fig. 4.


[0012] Die gezeigten Auflager 1 bestehen aus Beton, der gegebenenfalls in bekannter Weise bewehrt sein kann. In die Auflager 1 eingeformt ist jeweils ein Aufnahmebereich 2 für das Anbringen üblicher metallischer Schienenbefestigungsmittel. Zur Aufnahme der Schienenbefestigungsmittel in dem Bereich 2 sind in den Auflagern Dübel 3 vorgesehen.

[0013] In den Auflagern 1 verankert sind jeweils nach unten herausragende Dorne 4, die mit Gewinde, Rillen oder sonstigen Hinterschnitten in Richtung der jeweiligen Dornenachse versehen sind.

[0014] Die Figuren 4 und 5 zeigen in eine Tragplatte 5 einer festen Fahrbahn eingeformte erfindungsgemäße Auflager 1.

[0015] Die Auflager 1 besitzen an ihren Längsseitenenden zu der Aufnahmefläche 2 paßgenau ausgerichtete Ausnehmungen 6 zur Aufnahme in einer die Auflager 1 paßgenau in die Tragplatte 5 einformenden, das heißt insbesondere einrüttelnden erfindungsgemäßen - nicht dargestellten - Positioniereinrichtung.


Ansprüche

1. Verfahren zur Herstellung einer festen Fahrbahn für Schienenfahrzeuge, bei dem auf einen festen Untergrund eine Betontragplatte mittels eines Gleitfertigers auftragen wird, in die in noch'nicht ausgehärtetem Zustand Schienenbefestigungselemente in einer für das fertige Gleis lagegenauen Position eingeformt werden,
gekennzeichnet durch die Merkmale,

- vor dem Auftragen der Betontragplatte (5) werden auf dem festen Untergrund die das fertige Gleis bildenden Schienen seitlich des von der Betontragplatte (5) einzunehmenden Raumes in einer um einen konstanten Wert definiert von der Endlage der Schienen in dem fertigen Gleis exakt abweichenden Lage temporär fixiert,

- das lagegenaue Positionieren der Schienenbefestigungselemente erfolgt durch eine mittels der temporär befestigten Schienen geführten Positioniereinrichtung.


 
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Fixieren der Schienen seitlich und höhenmäßig justierbare Schienen-Hilfslager eingesetzt werden, die sowohl mit den Schienen als auch dem festen Untergrund lösbar verbunden werden.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die einzuformenden Schienenbefestigungselemente bestehen aus üblichen metallischen Schienenbefestigungsmitteln, einem Betonfertigteil als Auflager (1), das sich auf die horizontale Ausdehnung der betreffenden Schienenbefestigungsmittel beschränkt, mit diesen verbunden ist und die Form einer auf diesen Bereich beschränkten üblichen Betonschwelle besitzt, sowie nach unten aus dem Betonfertigteil (1) herausragenden Verankerungsmitteln zum Einbringen in die Betontragplatte (5).
 




Zeichnung













Recherchenbericht