[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine selbstansaugende Kreiselpumpe mit
einem Saugdeckel mit Ansaugöffnung, einem Laufrad, einem das Laufrad aufnehmenden
Strömungskanalgehäuse, einer druckseitigen Öffnung im Strömungskanalgehäuse und einem
Unterbrecherbereich im Umfangsbereich zwischen der druckseitigen Öffnung und der Ansaugöffnung.
[0002] Kreiselpumpen sind im Stand der Technik seit langem bekannt, so z.B. aus der deutschen
Offenlegungsschrift Nr. 44 00 289. Kreiselpumpen haben in der Regel einen Saugdeckel,
ein Laufrad und ein das Laufrad aufnehmendes Strömungskanalgehäuse. Des weiteren sind
eine Ansaugöffnung und eine druckseitige Austrittsöffnung vorgesehen. Eine selbstansaugende
Kreiselpumpe hat demgegenüber die Besonderheit, daß die eigentliche Ansaugöffnung
nicht zentral am Saugdeckel vorgesehen ist und daß in Umfangsrichtung versetzt hierzu
und im Regelfall auf der dem Saugdeckel gegenüberliegenden Seite eine Austrittsöffnung
vorgesehen ist, wobei Ansaugöffnung und druckseitige Austrittsöffnung effektiv durch
einen sogenannten Unterbrecherbereich voneinander getrennt werden. In diesem Unterbrecherbereich
wird der Abstand zwischen den Kanten der Laufradschaufeln und den die Laufradschaufeln
umgebenden Wänden des Pumpraumes bzw. Strömungskanals so weit wie möglich verringert,
so daß, abgesehen von den notwendigerweise verbleibenden Spalten keine direkte Verbindung
zwischen Ansaugöffnung und Druckaustrittsöffnung besteht. Auf diese Weise kann ein
relativ großer Druckunterschied zwischen Ansaugöffnung und Druckaustrittsöffnung erzeugt
und aufrechterhalten werden, der auch beim Ansaugen von Gas bzw. Luft mehreren Metern
Wassersäule entspricht und so der Pumpe die Eigenschaft des "Selbstansaugens" verleiht.
Damit Ansaugöffnung und Druckaustrittsöffnung immer voneinander getrennt bleiben,
ohne daß über größere Querschnitte hinweg ein Druckausgleich stattfinden kann, muß
der Unterbrecherbereich in Umfangsrichtung eine Länge von mindestens zwei Schaufelradkammern
haben, wobei als Schaufelradkammer das Volumen zwischen zwei benachbarten Schaufelrädern
bezeichnet wird. Wenn sich dann beim Bewegen über den Unterbrechungsbereich hinweg
eine Schaufelradkammer zu dem ansaugseitigen Abschnitt des Strömungskanals öffnet,
befindet sich, von der Druckseite her kommend, bereits die nächstfolgende Schaufelradkammer
vollständig im Unterbrecherbereich und ist damit abgeschlossen.
[0003] Die konstruktiven Unterschiede einer selbstansaugenden Kreiselpumpe gegenüber einer
normal ansaugenden Kreiselpumpe bringen es mit sich, daß für selbstansaugende Pumpen
die Sterilitätsbedingungen nur sehr schwer zu erfüllen sind. Insbesondere müssen die
Einzelteile einer selbstansaugenden Pumpe wegen des notwendigen Unterbrecherbereiches
noch präziser hergestellt und montiert werden als bei normal ansaugenden Kreiselpumpen
und vor allem dürfen auch bei der Rotation des Laufrades keine größeren dynamischen
Abweichungen auftreten. Die einzelnen Teile, aus welchen eine entsprechende Pumpe
zusammengesetzt ist, müssen außerdem gut gegeneinander abgedichtet werden. Konstruktionsbedingt
führen diese Anforderungen an eine genaue und abgedichtete Montage aller Bauteile
in der Regel dazu, daß in dem vom Pumpmedium beaufschlagten Bereich mehr oder weniger
große Toträume verbleiben, in die das Pumpmedium zwar eindringen kann, aus denen es
jedoch nur sehr schlecht wieder zu entfernen ist. Dies bedeutet konkret, daß derartige
Pumpen für sogenannte Sterilanwendungen, das heißt für Anwendungen im Lebensmittelbereich
oder auch im medizinischen/pharmazeutischen Bereich nicht geeignet sind. Hinzu kommt
noch, daß auch die Materialien, die eine hinreichend genaue Fertigung und Lagerung
erlauben, sehr oft eine zu große Oberflächenrauhigkeit und/oder Porosität aufweisen
und aus diesem Grunde ebenfalls für Sterilanwendungen nicht geeignet sind.
[0004] Es besteht daher ein Bedarf an selbstansaugenden Pumpen, die auch für Sterilanwendungen
geeignet sind. Angesichts dieses Standes der Technik liegt der vorliegenden Erfindung
die Aufgabe zugrunde, eine selbstansaugende Kreiselpumpe mit den eingangs genannten
Merkmalen zu schaffen, welche bei einem möglichst einfachen Aufbau auch für Sterilanwendungen
geeignet ist.
[0005] Hinsichtlich der Pumpe mit den eingangs genannten Merkmalen wird diese Aufgabe dadurch
gelöst, daß Saugdeckel, Laufrad und Strömungskanalgehäuse aus einem den Anforderungen
an Sterilität genügenden Material gefertigt und/oder mit einem solchen Material beschichtet
sind, und daß Saugdeckel und Strömungskanalgehäuse sowie alle weiteren vom Pumpmedium
beaufschlagten statischen Bauelemente der Pumpe mit zu den Funktionsräumen offen liegenden
und vom Pumpmedium gut beaufschlagten Dichtungen gegeneinander abgedichtet sind.
[0006] Dabei ist die Herstellung der vom Pumpmedium beaufschlagten Bauteile aus einem den
Sterilitätsanforderungen genügenden Material oder zumindest die Beschichtung der Bauteile
mit einem solchen Material eine notwendige Bedingungen, ohne deren Erfüllung die der
Erfindung zugrunde liegende Aufgabe nicht zu lösen wäre. Das Erfüllen dieser Forderung
bringt allerdings neue Schwierigkeiten mit sich, weil nämlich zumindest einige dieser
für Sterilanwendungen geeigneten Materialien Eigenschaften haben, die sie für die
Verwendung bei einer selbstansaugenden Pumpe als weniger geeignet erscheinen lassen.
Während z.B. herkömmliche, nicht sterile selbstansaugende Pumpen ein Laufrad aus Bronze
und einen Saugdeckel und/oder ein Strömungskanalgehäuse aus Gußmaterial haben, die
bei Berührung gut aufeinander gleiten, so daß man dazwischen im Unterbrechungsbereich
eine relativ enge Spaltweite einstellen kann, ohne daß im Fall einer Berührung der
Laufradkanten mit dem Saugdeckel oder dem Strömungskanalgehäuse aufgrund von Berührungen
nennenswerte Schäden auftreten können, neigen die Edelstahlmaterialien, die für Sterilanwendungen
auf den ersten Blick als besonders geeignet erscheinen, relativ leicht zu Kaltverschweißung
im Falle einer Berührung oder eines Reibens der Schaufelradkanten an den Innenseiten
der entsprechenden Gehäuseteile. Dies schränkt entweder die Auswahl der verfügbaren
Materialien ein oder führt zu Kompromissen hinsichtlich der Einstellung einer engen
Spaltbreite im Unterbrecherbereich, um Beschädigungen oder frühzeitigen Verschleiß
zu vermeiden. Dies wiederum hat allerdings eine Verminderung der Leistungsfähigkeit
der Pumpe zur Folge, insbesondere eine Reduzierung der möglichen Ansaughöhe.
[0007] Neben der Verwendung des geeigneten Materials werden die konstruktiven Schwierigkeiten,
denen man sich bei der Realisierung selbstansaugender Pumpen für Sterilanwendungen
ausgesetzt sieht, vor allem durch die erfindungsgemäße Anordnung der notwendigen Dichtungen
überwunden. Statt die Dichtungen weitgehend geschützt von dem Pumpmedium in Toträumen
oder versteckten Aussparungen unterzubringen, werden die Dichtungen im Falle der vorliegenden
Erfindung dem Pumpmedium bewußt ausgesetzt. Die Dichtungen werden vorzugsweise so
angeordnet, daß das die Dichtungen beaufschlagende Pumpmedium keine Engstellen passieren
muß, deren Querschnitt wesentlich (um einen Faktor 2 oder mehr) geringer wäre als
die zu beaufschlagenden Flächen der Dichtung selbst. Dabei können die Dichtungen z.B.
ganz oder teilweise so angeordnet werden, daß die Verlängerung der Wandkontur der
gegeneinander abgedichteten Flächen in der Pumpe in den Querschnitt der Dichtung fällt.
Mit anderen Worten, die Dichtungen wölben sich zumindest etwas in den glatt (d. h.
im wesentlichen gerade und konkav ohne vermeidbare Krümmungen) ergänzten Bereich der
inneren Oberfläche der Gehäuseteile vor. Alternativ oder zusätzlich können die Pumpenbauteile
im Bereich der Dichtungen so ausgestaltet werden, daß die inneren Bauteilflächen,
die an die mit den Dichtungen in Kontakt tretenden Flächen angrenzen, sich unter einem
relativ kleinen Krümmungsradius, typischerweise in der Größenordnung von 5 mm oder
kleiner, von der Oberfläche der Dichtung weg krümmen oder aber unter einem Winkel,
der größer als 30° ist, von der Oberfläche bzw. einer Tangente an die Oberfläche der
Dichtung weg erstrecken.
[0008] In einigen Anwendungsfällen kann es jedoch zweckmäßig sein, die Kontur der Dichtung
nicht in die verlängert gedachte Kontur der Innenwände der Pumpe bzw. der mit dem
Pumpmedium beaufschlagten Innenräume der Pumpe überlappen zu lassen, so dass sich
die Dichtung also nicht in den Innenraum der Pumpe vorwölbt. Dies gilt insbesondere
in dem Pumpenbereich, wo ein sehr enger Abstand zwischen Kanten und/oder Ecken der
Laufradschaufeln und den die Laufradschaufeln umgebenden Flächen einzuhalten ist.
Soweit in diesem Bereich auch Dichtungen anzuordnen sind, ist es zweckmäßig, diese
von der inneren Oberfläche etwas weg zu versetzen, weil aufgrund der elastischen Verformbarkeit
der Dichtungen enge Toleranzen zwischen der Oberfläche der Dichtung und beispielsweise
den Laufradkanten nicht einzuhalten sind. Falls die Dichtungen daher in einem solchen
etwas zurückversetzten Dichtungsraum aufgenommen sind, ist jedoch erfindungsgemäß
vorgesehen, daß dann die Breite bzw. kleinste Dimension der Öffnung zwischen Dichtung
und dem übrigen mit Pumpmedium beaufschlagten Raum mindestens 0,5 mm beträgt. Außerdem
sollte das Aspektverhältnis einer entsprechenden Öffnung, defimiert als das Verhältnis
von Tiefe zu Breite der Zugangsöffnung bzw. eines Zugangskanals zu der Dichtung, höchstens
2 und vorzugsweise weniger als 1 betragen. Wesentlich ist auf jeden Fall, daß weder
vor den Dichtungen noch am Übergang zwischen Dichtungen und den angrenzenden Flächen
schmale und tiefe Spalte oder gar deutliche Hinterschneidungen entstehen, die nur
schlecht von dem Pumpmedium und/oder einem Reinigungsmittel durchspült werden können.
Die dichtenden Wandabschnitte der Pumpenbauteile sollten daher mit einem möglichst
großen Winkel nicht unter 30° an die Dichtungsoberfläche anstoßen. Wenn ein kleinerer
Übergangswinkel unvermeidlich ist, sollte der betreffende Wandabschnitt sich zumindest
mit einem relativ kleinen Krümmungsradius unter 5 mm von der Oberfläche der Dichtung
weg krümmen, damit der gegebenenfalls noch verbleibende, keilförmige Spalt zwischen
Dichtung und angrenzendem Wandabschnitt nur eine sehr geringe Tiefe hat und damit
leicht ausgespült werden kann.
[0009] Die Dichtungen haben zweckmäßigerweise einen Querschnitt von mindestens 4 bis 8 mm
2.
[0010] Im Unterbrecherbereich sollte die Spaltbreite zwischen den Kanten der einzelnen Schaufeln
des Laufrades und den angrenzenden Wänden, nämlich dem Saugdeckel und der gegenüberliegenden
Wand des Strömungskanalgehäuses und auch des entsprechenden Gehäuseabschnittes, der
entlang des Umfanges des Laufrades verläuft, weniger als 0,5 mm betragen, vorzugsweise
weniger als 0,3 mm. Gegenüber dem Saugdeckel können konstant 0,2 mm Spaltbreite oder
weniger eingehalten werden und im Unterbrecherbereich kann dieser kleine Spaltabstand
auch gegenüber der dem Saugdeckel gegenüberliegenden Wand des Strömungskanalgehäuses
eingehalten werden. Eine Dichtung befindet sich vorzugsweise im Eckbereich zwischen
Saugdeckel und dem dort ansetzenden Rand des Strömungskanalgehäuses und ist nach hinten
weg von der entsprechenden Ecke der Laufradschaufeln um etwa 0,5 mm versetzt angeordnet.
Das heißt die Dichtungsoberfläche springt gegenüber einem gedachten (geraden oder
konkaven) Übergang in der Ecke zwischen Saugdeckel und Strömungskanalgehäuse um etwa
0,2 bis 0,3 mm zurück.
[0011] Abgesehen von dem Unterbrecherbereich ist der Strömungskanal vorzugsweise in radialer
Richtung erweitert, das heißt er hat, mit Ausnahme des unmittelbar an den Saugdeckel
angrenzenden und die Dichtung in diesem Bereich tragenden Abschnittes, einen deutlich
größeren Durchmesser als das Laufrad. Wie bei selbstansaugenden Kreiselpumpen üblich,
verläuft im übrigen der Strömungskanal parallel zu dem von den Laufradschaufeln beaufschlagten
Raum, wobei sich während eines Pumpvorganges ein torusförmiger Wirbel in dem Strömungskanal
und dem unmittelbar angrenzenden, vom Laufrad beaufschlagten Pumpraum ausbildet. Dieser
Torus beginnt im Bereich der Ansaugöffnung und endet an der druckseitigen Austrittsöffnung,
ist also nicht vollständig, sondern durch den Unterbrecherbereich unterbrochen. Außerdem
verjüngt sich der Strömungskanal in Richtung der druckseitigen Austrittsöffnung, wobei
dieser verjüngte Abschnitt von Fachleuten auch als "Wurmfortsatz" bezeichnet wird.
Radial innerhalb dieses Wurmfortsatzes ist in der Wand des Strömungskanalgehäuses
eine Entgasungsbohrung vorgesehen für das Gas, welches möglicherweise zu Beginn eines
Ansaugvorganges durch die Pumpe angesaugt wurde oder welches möglicherweise durch
Entgasung aus dem Pumpmedium freigesetzt wird.
[0012] Außerhalb des Strömungskanals ist zusätzlich noch ein Druckraum vorgesehen, der in
der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung im wesentlichen parallel zum Strömungskanal
verläuft und dabei auch den Strömungskanal bzw. das Strömungskanalgehäuse teilweise
umschließt. Der Druckraum mündet schließlich in einen radialen oder tangentialen Ausgangsstutzen.
[0013] Zweckmäßigerweise wird der Druckraum durch das Innere eines topfförmigen Gehäuses
gebildet, welches eine zusätzliche zentrale Bohrung für den Durchtritt einer Antriebswelle
für das Laufrad hat. Der Außendurchmesser des Druckraumgehäuses ist vorzugsweise derselbe
wie der Außendurchmesser des Strömungskanalgehäuses, wobei jedoch letzteres auf seiner
Außenseite eine stufenförmige Verjüngung aufweist, deren Außendurchmesser im wesentlichen
dem Innendurchmesser des Druckraumgehäuses entspricht, so daß dieses von außen auf
das Strömungskanalgehäuse aufgesetzt werden kann und dabei die erwähnte stufenförmige
Verjüngung aufnimmt. Auf der Außenseite schließen dann das Strömungskanalgehäuse mit
seinem erweiterten Abschnitt und das Druckraumgehäuse bündig miteinander ab. Die Antriebswelle
verläuft zweckmäßigerweise durch eine zentrale Bohrung des Druckraumgehäuses und auch
des Strömungskanalgehäuses und ist in diesem Bereich durch eine Gleitdichtung abgedichtet.
[0014] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Welle außerdem
noch im Bereich des Saugdeckels in einem Gleitlager gelagert. Das Gleitlager kann
gegebenenfalls auch einstückig mit dem Laufrad ausgebildet sein, wobei das Laufrad
nicht nur in Umfangsrichtung mit der Welle kraftschlüssig verbunden ist, sondern auch
in axialer Richtung auf der Welle fixiert ist. In Verbindung mit der Lagerung der
Welle bzw. des Laufrades auch im Bereich des Saugdeckels ist es möglich, das Laufrad
so genau innerhalb des Pumpengehäuses, das heißt zwischen Saugdeckel und Saugkanalgehäuse
und insbesondere im Unterbrecherbereich zu führen, daß die kleinen Spaltdichtungsabstände
zwischen den Kanten des Laufrades und dem Saugdeckel bzw. dem Strömungskanalgehäuse
von weniger als 0,2 mm einzuhalten sind.
[0015] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der selbstansaugenden
Kreiselpumpe noch eine zusätzlich nicht selbstansaugende Kreiselpumpenstufe vorgeschaltet.
Diese Kreiselpumpenstufe hat zweckmäßigerweise denselben Außendurchmesser und ebenfalls
eine stufenförmige Verjüngung, wie sie zuvor schon für das Strömungskanalgehäuse beschrieben
wurde, wobei auch der Saugdeckel der selbstansaugenden Pumpe topfartig ausgebildet
ist und, ähnlich wie dies zuvor zwischen Druckraumgehäuse und Strömungskanalgehäuse
beschrieben wurde, den verjüngten Abschnitt des Gehäuses der vorgeschalteten nicht
selbstansaugenden Kreiselpumpe umfaßt. Die vorgeschaltete, nicht selbstansaugende
Kreiselpumpe erhöht zum einen die Pumpleistung des Gesamtsystems und trägt zum anderen
auch dazu bei, daß Kavitationseffekte besser vermieden werden könnte, weil die in
der selbstansaugenden Pumpe auftretenden Druckdifferenzen hierdurch verringert werden.
[0016] Als Material kann für die erfindungsgemäße Pumpe, insbesondere für Saugdeckel, Strömungskanalgehäuse
und gegebenenfalls auch für das Laufrad ein Edelstahl, z.B. Chrom-Molybdän-Nickel-Stahl
verwendet werden, der sich gut schmieden und verarbeiten läßt. Insbesondere für das
Laufrad selbst können allerdings auch Kunststoffmaterialien oder eine Kunststoffbeschichtung
zur Anwendung kommen. Im Falle einer Herstellung aus Kunststoff oder einer Beschichtung
mit Kunststoff kann das Laufrad bzw. dessen Beschichtung auch einstückig mit dem in
einer zentralen Bohrung des Saugdeckels angeordneten Gleitlager einstückig ausgebildet
sein.
[0017] Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform und
der dazugehörigen Figuren. Es zeigen:
- Figur 1
- eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Pumpe in einem axialen Schnitt,
- Figur 2
- ein Detail aus Figur 1 im Bereich der Dichtung 14,
- Figur 3
- einen vergrößerten Ausschnitt aus Figur 1 im Bereich der Dichtung 15,
- Figur 4
- die Draufsicht auf ein offenes Strömungskanalgehäuse mit einem darin angeordneten
Laufrad, entsprechend einer Ansicht auf Figur 1 von links ohne Saugdeckel und Pumpengehäusedeckel
und
- Figur 5
- einen axialen Schnitt durch eine zweite Ausführungsform.
[0018] Die in Figur 1 insgesamt mit 20 bezeichnete selbstansaugende Pumpe besteht im wesentlichen
aus dem Saugdeckel 2, dem Laufrad 5, dem Strömungskanalgehäuse 6 und der Antriebswelle
10 für das Laufrad 5. Komplettiert wird die Pumpe noch durch einen Gehäusedeckel 12,
der einen zentralen Ansaugstutzen 1 aufweist, und ein Druckraumgehäuse 8, welches
einen tangentialen Druckstutzen oder Ausgangsstutzen 16 aufweist. Das Druckgehäuse
8, das Strömungskanalgehäuse 6 und der Saugdeckel 2 haben einen zylindrischen Umfang
mit im wesentlichen demselben Außendurchmesser, wobei der Saugdeckel 2 und das Strömungskanalgehäuse
6 eine abgestufte Verjüngung aufweisen, deren Außendurchmesser jeweils dem Innendurchmesser
des nächstfolgenden Teiles entspricht, so daß das Strömungskanalgehäuse 6 passend
in das Druckgehäuse 8 eingesetzt werden kann, während der Saugdeckel mit seinem verjüngten
Abschnitt in dem axial vorspringenden Randteil des Strömungskanalgehäuses 6 aufgenommen
werden kann. Auch der Saugdeckel 2 weist eine zylindrisch umlaufende Felge auf, die
wiederum den verjüngten zylindrischen Abschnitt eines Gehäusedeckels 12 aufnimmt.
Der Gehäusedeckel 12 weist schließlich noch einen seitlich überstehenden Flanschrand
mit Befestigungsbohrungen auf, durch welche sich Befestigungsbolzen 18 erstrecken,
die die vier wesentlichen und zu einer in etwa zylindrischen Einheit zusammengesteckten
Teile, nämlich den Gehäusedeckel 12, den Saugdeckel 2, das Strömungskanalgehäuse 6
und das Druckgehäuse 8 an die Halterung 17 eines entsprechenden Motorblockes andrücken,
der hier nicht dargestellt ist und durch welchen die Welle 10 drehend angetrieben
wird.
[0019] Die einzelnen Schaufeln 25 des Laufrades 5 sind in der in Figur 1 dargestellten axialen
Ansicht im wesentlichen rechteckige, plattenförmige Teile, die allerdings zu ihren
Rändern hin abgeschrägt bzw. "angeschärft" sind, was durch die prismatischen Randflächen
der Schaufeln im oberen Bereich des Laufrades in Figur 1 angedeutet wird.
[0020] Der Saugdeckel 2 weist in seinem in Figur 1 unteren Bereich eine Ansaugöffnung 3
auf und ist ansonsten vollständig geschlossen, das heißt er verdeckt das Laufrad 5
mit Ausnahme des Bereiches der Ansaugöffnung 3. Der Saugdeckel 2 liegt auf einer ebenen
Umfangsfläche des Strömungskanalgehäuses 6 auf und ist über eine Dichtung 14 gegen
das Strömungskanalgehäuse 6 abgedichtet. Das Strömungskanalgehäuse hat näherungsweise
die Form eines Torus, von dem Teile weggeschnitten sind, so daß das Laufrad 5 im Inneren
des Torus um dessen Achse frei rotieren kann und die Laufradschaufeln 25 dabei etwa
die Hälfte des freien Torusquerschnitts überstreichen. Vor allem der nicht von den
Laufradschaufeln 25 beaufschlagte Querschnittsbereich des Strömungskanalgehäuses 6
wird als Strömungskanal 7 bezeichnet. Dieser Strömungskanal 7 verläuft axial versetzt
parallel zu dem von den Laufradschaufeln 25 beaufschlagten und überstrichenen, zylindrischen
Volumen, ist aber gegenüber den von den Laufradschaufeln beaufschlagten Bereich auch
in radialer Richtung etwas erweitert. Aufgrund der strömungsdynamischen Verhältnisse
im Betrieb der Pumpe bildet sich im Betrieb im Strömungskanal 7 ein mehr oder weniger
spiralförmiger Wirbel aus, der sowohl den Bereich der Kammern zwischen den Schaufeln
als auch den Bereich des Strömungskanals 7 außerhalb der Laufradkammern erfaßt. Die
radiale Erweiterung des Strömungskanals 7 dient vor allem auch der ungehinderten Ausbildung
dieses Wirbels. Der Strömungskanal 7 erstreckt sich allerdings nicht über den gesamten
Umfang des Strömungskanalgehäuses 6, wie man am besten anhand der Figur 4 erkennt.
[0021] Figur 4 entspricht im wesentlichen einer Draufsicht auf Figur 1 von links, wobei
allerdings der Gehäusedeckel 12 mit dem Ansaugstutzen 1 und auch der Saugdeckel 2
fortgelassen sind. Auch die Welle 10 mit der Laufradmutter 11 ist in Figur 4 nicht
dargestellt. In der in Figur 4 dargestellten Position würde sich die Ansaugöffnung
3 des Saugdeckels in einer unten rechts im Bereich des Ansaugkanals 7 durch einen
gestrichelten Kreis angedeuteten Position befinden. Wie man erkennen kann, beginnt
dort der Strömungskanal 7 mit dem sogenannten Ansaugbereich 7', wobei der Durchmesser
der Ansaugöffnung der Breite des Strömungskanals 7 angepasst ist (etwas größer als
der gestrichelte Kreis bei 7'). Das Laufrad 5 mit den Laufradschaufeln 25 dreht sich
in Figur 4 entgegen dem Uhrzeigersinn. Das durch die Ansaugöffnung 3 in den Ansaugbereich
7' des Strömungskanals 7 eintretende Fluid wird durch die Laufradschaufeln 25 mitgenommen
und in Umfangsrichtung beschleunigt. Dabei findet zwar entsprechend dem bereits beschriebenen
Wirbel ein permanenter Austausch des Mediums zwischen den Schaufeln (in den Schaufelkammern)
und dem parallel hierzu verlaufenden Strömungskanal 7 statt, insgesamt wird jedoch
das Fluid bzw. Pumpmedium in Umfangsrichtung entgegen dem Uhrzeigersinn mitgenommen
und zunehmend verdichtet.
[0022] Etwa um 270° gegenüber dem Ansaugbereich 7' versetzt liegt die druckseitige Austrittsöffnung
26 im Bereich des maximalen Druckes im Strömungskanal 7. Dahinter beginnt ein sich
zunehmend verjüngender Bereich des Strömungskanals, der unter Fachleuten auch als
der "Wurmfortsatz" 7" bezeichnet wird. Dieser Wurmfortsatz 7" in Form einer allmählichen
Verjüngung des Strömungskanals 7 hinter der Austrittsöffnung 26 endet unmittelbar
radial außerhalb einer Entgasungsöffnung 19 im Gehäuse 6 des Strömungskanals 7. Diese
Entgasungsbohrung 19 dient dem Austritt von beim Ansaugvorgang oder auch sonst während
des Pumpens im Pumpmedium mitgerissenen Gasen, die auch durch Entgasungsvorgänge des
Pumpmediums entstehen können, wenn dieses entsprechende gelöste Gase enthält. Aufgrund
der höheren Dichte von Flüssigkeiten, die in der Regel mit solchen Pumpen gefördert
werden, konzentriert sich die Flüssigkeit eher im radial äußeren Bereich, während
Gase sich im radial inneren Bereich des Laufrades ansammeln, so daß demzufolge auch
die Entgasungsöffnung 19 am radial inneren Ansatzbereich der einzelnen Schaufeln 25
zu finden ist. Im stationären Betrieb, wenn ausschließlich Flüssigkeit gepumpt bilden
der Wurmfortsatz mit der Entgasungsöffnung 19 einen Bypass zur druckseitigen Austrittsöffnung
26, durch den ebenfalls ein Teil des Pumpmediums aus dem Strömungskanal 7 der Pumpe
20 in den Druckraum 9 überführt wird.
[0023] Der Druckbereich 7" sowie die Entgasungsöffnung 19 sind in Umfangsrichtung in einem
Abstand zu der Ansaugöffnung 3 bzw. dem Beginn des Strömungskanals 7 angeordnet, der
in etwa der in Umfangsrichtung gemessenen Breite zweier Pumpkammern entspricht, wobei
eine Pumpkammer als das zwischen zwei Laufradschaufeln 25 eingeschlossene Volumen
definiert wird. Bezogen auf die axiale Querschnittsdarstellung in Figur 1 bedeutet
dies, daß ein entsprechender, durch den Unterbrecherbereich 22 gelegter Schnitt keinen
parallel zu dem Schaufelbereich verlaufenden Strömungskanal 7 mehr zeigen würde. Vielmehr
liegt im Unterbrecherbereich 22 die Wand des Strömungskanalgehäuses 6 eng an dem Laufrad
bzw. den Kanten der Laufradschaufeln 25 an, ebenso wie auf der gegenüberliegenden
Seite der Laufradschaufeln der Saugdeckel 2 dicht an diesen Kanten entlangläuft. Auch
die radiale Erweiterung des Strömungskanales 7 ist in dem Unterbrecherbereich 22 auf
einen schmalen Spalt S2 reduziert, der so klein wie möglich gehalten wird, ohne daß
es aufgrund von Vibrationen oder Toleranzabweichungen zu einer Berührung der Schaufelkanten
mit dem Strömungskanalgehäuse 6 kommen kann.
[0024] Ein axialer Schnitt durch den Unterbrecherbereich am Übergang des Strömungskanalgehäuses
6 zum Saugdeckel 2 ist in Figur 2 vergrößert dargestellt. Dies entspricht in etwa
dem in Figur 1 oben im Bereich der Dichtung 14 eingekreisten und mit II bezeichneten
Bereich.
[0025] Wie man in Figur 2 erkennt, haben die Kanten der Laufradschaufeln 25 zur Innenwand
des Laufraddeckels einen sehr kleinen Abstand S1, der typischerweise nicht mehr als
0,2 mm beträgt. Auch zu dem in Umfangsrichtung verlaufenden Wandabschnitt des Strömungskanalgehäuses
6 hat die äußere Kante der Laufradschaufel 25 nur einen sehr kleinen Abstand entsprechend
dem angegebenen Spalt S2, der geringfügig größer ist als der Spalt S1, nach Möglichkeit
jedoch auch 0,5 mm nicht übersteigen sollte. Man beachte, dass im Unterbrecherbereich
22 auch der Spalt zwischen den Schaufelkanten und der oben dargestellten radialen
Wand über die gesamte axiale Länge der Laufradschaufeln 25 auf die Spaltbreite S2
reduziert wäre, während in dem in Figur 2 dargestellten Ausschnitt aus Figur 1 noch
die radiale Erweiterung des Strömungskanales erkennbar ist ist.
[0026] Die Dichtung 14 ist in entsprechenden Aussparungen des Saugdeckels 2 und der angrenzenden
Wand des Strömungskanalgehäuses 6 aufgenommen, wobei diese Aussparungen im Verhältnis
zum Durchmesser des zylindrischen Dichtringquerschnittes so bemessen sind, daß der
Dichtring 14 bei Berührung der einander zugewandten Wandabschnitte des Saugdeckels
2 und des Strömungskanalgehäuses 6 um das Maß S3 gequetscht wird.
[0027] Beim Übergang von den Dichtflächen, die durch die Aussparungen im Saugdeckel 2 und
der Wand des Strömungskanalgehäuses 6 gebildet werden, zu dem von den Laufradschaufeln
25 beaufschlagten Bereich weisen die Innenwand des Saugdeckels 2 und eine entsprechende
vorspringende Ecke des Strömungskanalgehäuses 6 einen sehr kleinen Krümmungsradius
r auf, der deutlich kleiner ist als der Radius des Dichtungsquerschnittes. Auf diese
Weise erreicht man, daß zwischen der Dichtungsoberfläche und den angrenzenden Wänden
ein enger und tiefer Spalt vermieden wird, sondern die Wände der betreffenden Bauteile
sich unmittelbar außerhalb des abdichtenden Kontaktes schnell von der Oberfläche der
Dichtung fort krümmen. Im Ergebnis verbleibt zwischen dem von den Laufradschaufeln
25 beaufschlagten Bereich und der Oberfläche der Dichtung 14 ein kleiner Kanal mit
einer Tiefe von im allgemeinen weniger als 0,5 mm und einer Breite von mehr als 0,5
mm, so daß das Aspektverhältnis dieses Zugangskanals zu der Dichtung deutlich kleiner
als 1 ist. Außerdem ist der Kanalquerschnitt (in der Draufsicht auf die Dichtung)
nur geringfügig, d. h. um höchstens 10 oder 20% kleiner als die dahinterliegende zu
beaufschlagende Oberfläche der Dichtung. Dies wiederum bedeutet, daß sich in diesem
Kanal und generell im Bereich des Übergangs zwischen dichtenden Wandabschnitten und
der Dichtung selbst das von der Pumpe geförderte Medium nicht festsetzen kann und
daß bei einem Spülen der Pumpe mit einem Spülmittel auch dieser Kanal und die Oberfläche
der Dichtung gut durchspült bzw. abgespült werden und eine vollständige Reinigungswirkung
erzielt wird, so daß hinsichtlich der Anordnung dieser Dichtung alle üblichen Sterilitätsanforderungen
erfüllt werden können.
[0028] Ähnliches gilt auch für die übrigen Dichtungen 13, 15 oder 23, die in Figur 1 erkennbar
sind. Zur Verdeutlichung ist in Figur 3 nochmals eine Vergrößerung der Dichtung 15
entsprechend dem in Figur 1 mit einem Kreis III gekennzeichneten Bereich wiedergegeben.
Die Dichtung 15 dichtet den Übergang vom Strömungskanalgehäuse 6 zu dem Druckraumgehäuse
8 ab, die im übrigen bei der Ausführungsform gemäß Figur 5 identisch wie bei der Ausführungsform
gemäß Figur 1 ausgebildet sind. Man erkennt in Figur 3 den oberen gekrümmten Verlauf
der Außenwand des Strömungskanalgehäuses 6 am Übergang zu dem verjüngten Bereich,
der von der zylindrischen Wand des Druckraumgehäuses 8 umschlossen wird. Die Wand
des Druckraumgehäuses 8 hat in diesem Bereich eine Aussparung zur Aufnahme des Dichtringes
15, die allerdings so bemessen ist, daß der Dichtring 15 deutlich aus dieser Aussparung
hervorsteht und so mit dem gekrümmten Eckbereich auf der Außenseite des Strömungskanalgehäuses
6 in Dichtungskontakt treten kann. Wie man in Figur 3 erkennt, sind die Dichtung 15,
die Aussparung in der Wand des Druckraumgehäuses 8 und die Krümmung der Wand des Strömungskanalgehäuses
6 so ausgebildet, daß die gestrichelt gezeichneten Projektionen oder Verlängerungen
der entsprechenden Wandabschnitte in den Dichtungsquerschnitt fallen. Dies bedeutet
wiederum, daß sich, ebenso wie auch im Falle der Dichtung 14, am Übergang von der
Dichtungsoberfläche zu den angrenzenden Dichtflächen der Bauelemente der Pumpe keine
tiefen und engen Spalte bilden, sondern die Oberflächen der Bauelemente und der Dichtung
unter einem relativ großen Winkel von 30° oder mehr aufeinandertreffen. Damit wird
sowohl die Oberfläche der Dichtung selbst als auch der Übergang zwischen Dichtung
und angrenzenden Flächen der Bauelemente von dem Pumpmedium und etwaigen Reinigungsflüssigkeiten
gut überspült und kann sehr einfach gereinigt werden.
[0029] Völlig analog ist auch die Anordnung der Dichtung 13, und auch die Dichtung 23 im
Bereich der Laufradmutter 11 und der Welle bzw. einem entsprechenden zylindrischen
Ansatz des Laufrades 5 ist so ausgestaltet, daß sich keine engen und tiefen Spalte
zwischen Dichtung und Dichtflächen bilden können.
[0030] In den in den Figuren 1 und 5 dargestellten Ausführungsformen ist das Laufrad 5 einstückig
mit einem zylindrischen Ansatz 24 ausgebildet und auch das Gleitlager 4 kann ganz
oder teilweise einstückig mit diesem zylindrischen Ansatz 24 ausgebildet werden. Dieses
Gleitlager 4 ermöglicht eine sehr präzise Lagerung des Laufrades 5 bzw. der Welle
10, die zusätzlich noch über eine Gleitdichtung 21 gegenüber dem Druckraumgehäuse
8 und dem Strömungskanalgehäuse 6 abgedichtet ist. Aufgrund der präzisen Lagerung
des Laufrades in sehr kurzem axialem Abstand zu den Laufradschaufeln ist es möglich,
zwischen dem Saugdeckel 2 und den Kanten der Laufradschaufeln 25 und auch zwischen
diesen Kanten der Laufradschaufeln 25 und den Wänden des Strömungskanalgehäuses 6
im Unterbrecherbereich 22 den erwähnten sehr kleinen Abstand von weniger als 0,5 mm
und vorzugsweise im Bereich von 0,2 mm, aufrechtzuerhalten, ohne daß es zu Berührungen
der Laufradschaufeln mit den genannten Bauteilen der Pumpe kommen kann. Demzufolge
ist es möglich, hochlegierte, kohlenstoffarme Stähle für das Laufrad und den Saugdeckel
sowie das Strömungskanalgehäuse 6 zu verwenden, ohne daß Kaltverschweißungen aufgrund
von Berührungen zwischen Laufradschaufeln und den Gehäuseteilen der Pumpe zu befürchten
sind. Bei vielen sterilen Anwendungen sind diese hochlegierten Stähle das Material
der Wahl.
[0031] Allerdings ist es auch möglich, entsprechende Bauteile aus hochfesten Kunststoffen
zu verwenden oder die genannten Bauteile mit solchen Kunststoffen zu beschichten.
Aufgrund der hohen Genauigkeit, die durch die erfindungsgemäße Anordnung der Dichtungen
und auch der Lagerung der entsprechenden Bauteile möglich ist, kann man eine sehr
gute Trennung von Ansaugbereich und Druckbereich der selbstansaugenden Pumpe durch
den sogenannten Unterbrecherbereich 22 erzielen, was sich positiv auf die Ansaugfähigkeit
einer solchen selbstansaugenden Pumpe auswirkt. Mit der erfindungsgemäßen Konstruktion
sind bereits Ansaughöhen von mehr als 8 m erzielt worden, was ansonsten bisher nur
mit selbstansaugenden Pumpen erreicht werden konnte, bei denen keine konstruktiven
Maßnahmen zur Berücksichtigung von Sterilitätsbedingungen getroffen werden mußten.
[0032] Figur 5 zeigt eine weitere, für manche Anwendungsfälle bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, bei welcher der selbstansaugenden Pumpe 20 zusätzlich
noch eine nicht selbstansaugende Kreiselpumpenstufe 30 herkömmlicher Bauart vorgeschaltet
ist. Der Begriff "herkömmlicher Bauart" bezieht sich dabei allerdings nur auf das
Funktionsprinzip der Kreiselpumpe 30, die im übrigen eine besondere modulare Bauweise
hat, so daß sie problemlos mit der in Figur 1 dargestellten selbstansaugenden Pumpe
20 zusammenmontiert werden kann, die in der Ausführungsform gemäß Figur 5 identisch
enthalten ist. Der Übergang von der Pumpe gemäß Figur 1 zu der Pumpe gemäß Figur 5
erfolgt einfach dadurch, daß der Deckel 12 von der selbstansaugenden Pumpe 20 gelöst
und durch das Kreiselpumpenmodul 30 ersetzt wird. Dann wird der Deckel 12 unverändert
auf das Kreiselpumpenmodul 30 aufgesetzt und mit entsprechend längeren Spannschrauben
18 mit dem Motorblock 17 verbunden. Der Antrieb des Laufrades 35 der vorgesetzten
Kreiselpumpe erfolgt entweder durch eine entsprechende Verbindung mit dem zylindrischen
Ansatz des Laufrades 5 oder aber durch eine entsprechend verlängerte, ausgetauschte
Welle 10', die sich durch das Laufrad 5 hindurch und bis in das Laufrad 35 hinein
erstreckt. Alle übrigen Bauteile der in Figur 1 dargestellten Pumpe können identisch
weiterverwendet werden. Auch die Dichtungen 13 haben dieselben Anordnungen und Querschnitte
wie die neu hinzuzufügenden Dichtungen 13'.
[0033] Die vorgeschaltete normale und nicht selbstansaugende Kreiselpumpe 30 hat dabei den
Effekt, daß die Pumpleistung insgesamt vergrößert wird und das Druckgefälle in der
selbstansaugenden Pumpe 20 weniger stark ausgeprägt ist, so daß sich bei einer solchen
Konstruktion Kavitationen, wie sie bei manchen Pumpmedien auftreten können, leichter
vermeiden lassen. Beim Anlaufen der Pumpe unter Selbstansaugbedingungen erzielt dabei
die vorgeschaltete Kreiselpumpe 30 keine nennenswerte Saugwirkung, sondern das Ansaugen
erfolgt zunächst im wesentlichen nur durch die selbstansaugende Pumpe 20, die das
zu pumpende Medium durch die vorgeschaltete Kreiselpumpe 30 hindurchsaugt. Sobald
dieser Ansaugvorgang abgeschlossen ist und das entsprechende flüssige Pumpmedium in
die vorgeschaltete Kreiselpumpe 30 einströmt, entfaltet auch diese eine spürbare Zusatzpumpwirkung,
so daß die gesamte Pumpe dann eine entsprechend höhere Pumpleistung zeigt.
[0034] Es versteht sich, daß anstelle lediglich eines Kreiselpumpenmoduls 30 auch mehrere
solcher Module vorgeschaltet werden können, wie dies im übrigen auch in der parallelen
und noch nicht veröffentlichten deutschen Patentanmeldung Nr. 100 33 402.4 derselben
Anmelderin offenbart ist.
1. Selbstansaugende Kreiselpumpe mit einem Saugdeckel (2) mit Ansaugöffnung (3), einem
Laufrad (5), einem das Laufrad (5) aufnehmenden Strömungskanalgehäuse (6), einer druckseitigen
Öffnung im Strömungskanalgehäuse (6) und einem im Umfangsbereich zwischen der druckseitigen
Öffnung und der Ansaugöffnung (3) vorgesehenen Unterbrechungsbereich (22), dadurch gekennzeichnet, daß alle mit dem Pumpmedium beaufschlagten Teile der Pumpe aus einem Sterilitätsanforderungen
genügenden Material hergestellt oder mit einem solchen beschichtet sind und daß der
Saugdeckel (2) und das Strömungskanalgehäuse (6) sowie alle weiteren vom Pumpmedium
beaufschlagten, statischen Bauelemente der Pumpe mit zu den Funktionsräumen hin freiliegenden
Dichtungen gegeneinander abgedichtet sind.
2. Selbstansaugende Kreiselpumpe nach Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittskontur der Dichtungen (13, 14, 15) in die in den Bereich der Dichtungen
fortgesetzt gedachte Kontur der Innenflächen der Bauelemente der Pumpe hineinragt.
3. Selbstansaugende Kreiselpumpe nach Anspruch 1, bei welcher die Kontur mindestens einer
der Dichtungen (13, 14, 15) nicht in den Bereich der Dichtung fortgesetzt gedachte
Kontur der Innenwände der Pumpenbauteile hineinragt, so daß die Dichtung vollständig
in einer hinter die Kontur der Innenflächen der Pumpe zurückspringenden Ausnehmung
aufgenommen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die verbleibende Verbindungsöffnung zwischen der Oberfläche der Dichtung und dem
vom Pumpmedium beaufschlagten Innenraum im Querschnitt ein Aspektverhältnis von <
2, vorzugsweise von < 1 hat.
4. Selbstansaugende Kreiselpumpe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugangsöffnung die Form eines Spaltes mit einer minimalen Spaltbreite von 0,5
mm hat.
5. Selbstansaugende Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die vom Pumpmedium beaufschlagbare Fläche einer Dichtung höchstens das Zweifache
des freien Querschnitts einer vom Innenraum der Pumpe zu dieser Fläche führenden Zugangsöffnung
beträgt.
6. Selbstansaugende Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungen im wesentlichen Dichtringe mit kreisförmigem oder elliptischem Querschnitt
sind.
7. Selbstansaugende Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die an die Kontaktflächen mit den Dichtungen angrenzende Flächenabschnitte der Pumpenbauteile
unter einem Krümmungsradius, der höchstens dem Dreifachen des Krümmungsradius des
Dichtringquerschnittes entspricht, von der Oberfläche des Dichtringes weg gekrümmt
ist oder unter einem Winkel von mindestens 30° zu einer Tangente an die Oberfläche
des Dichtringes verlaufen.
8. Selbstansaugende Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Laufrad (5) abgedichtet auf der Welle (10) der Pumpe (20) montiert ist.
9. Selbstansaugende Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Strömungskanal (7) mit Ausnahme des Unterbrecherbereiches (22) auch in dem das
Laufrad umgreifenden Bereich in radialer Richtung erweitert ist.
10. Selbstansaugende Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Strömungskanal an seinem der Ansaugöffnung (3) in Umfangsrichtung entfernten
Ende kurz vor dem Unterbrechungsbereich einen sich verjüngenden Druckabschnitt (7")
mit einer Austrittsöffnung in einen Druckraum (9) aufweist, wobei vorzugsweise zusätzlich
radial innerhalb des sich verjüngenden Kanalbereiches eine Entgasungsbohrung (19)
das vom Laufrad beaufschlagte Volumen mit dem Druckraum (9) verbindet.
11. Selbstansaugende Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Spaltbreite zwischen den Schaufelkanten des Laufrades (5) einerseits und der
Saugscheibe (2) sowie der Wand des Strömungskanalgehäuses (6) im Unterbrecherbereich
(22) sowohl axial als auch radial kleiner als 0,5 mm und vorzugsweise kleiner als
0,3 mm ist.
12. Selbstansaugende Kreiselpumpe nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die axiale Spaltbreite im Unterbrecherbereich beidseitig 0,2 mm oder weniger beträgt.
13. Selbstansaugende Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß ein zum Strömungskanal (7) weitgehend paralleler und den Strömungskanal (7) teilweise
umschließender Druckraum (9) vorgesehen ist, der in einen radialen oder tangentialen
Druckstutzen (17) mündet.
14. Selbstansaugende Kreiselpumpe nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckraum (9) durch das Innere eines topfförmigen Gehäuses (8) gebildet wird,
welches mit einer zentralen Bohrung für die Antriebswelle (10) des Laufrades (5) versehen
ist.
15. Selbstansaugende Kreiselpumpe nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Außendurchmesser des Druckraumgehäuses (8) gleich dem Durchmesser des Strömungskanalgehäuses
(6) ist, welcher auf seiner Außenseite eine stufenförmige Verjüngung aufweist, deren
Außendurchmesser dem Innendurchmesser des Druckraumgehäuses (8) entspricht.
16. Selbstansaugende Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle im Druckraum (9) und am Übergang vom Druckraum (9) zum Pumpraum eine Gleitdichtung
aufweist.
17. Selbstansaugende Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des Saugdeckels (2) eine Lagerung der Welle (10) und/oder des mit der
Welle (10) verbundenen Laufrades (5) in Form eines axialen Gleitlagers vorgesehen
ist.
18. Selbstansaugende Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Pumpe eine oder mehrere Stufen nicht selbstansaugender Kreiselpumpen vorgeschaltet
sind.
19. Selbstansaugende Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß Saugscheibe (2), Strömungskanalgehäuse (6), Druckraumgehäuse (8) und gegebenenfalls
auch ein Eingangsstutzen (1) aus einem schmiedbaren Stahl, vorzugsweise aus einem
Chrom-Molybdän-Nickel-Stahl mit geringem Kohlenstoffgehalt hergestellt sind.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß das Laufrad (5) im wesentlichen aus demselben Material hergestellt ist wie der Saugdeckel
(2) und/oder das Strömungskanalgehäuse (6).
21. Selbstansaugende Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß das Laufrad (5) aus einem mechanisch beständigen und chemisch widerstandsfähigen
Kunststoff hergestellt oder mit einem solchen beschichtet ist.
22. Selbstansaugende Kreiselpumpe nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß das Gleitlager (4) für die Welle im Bereich des Saugdeckels (2) mit dem Material
des Laufrades (1) oder einer Laufradbeschichtung einstückig hergestellt ist.