(19)
(11) EP 1 345 004 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.09.2003  Patentblatt  2003/38

(21) Anmeldenummer: 03000308.1

(22) Anmeldetag:  09.01.2003
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7F42B 4/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO

(30) Priorität: 16.03.2002 DE 20204237 U

(71) Anmelder: WECO PYROTECHNISCHE FABRIK GMBH
53783 EITORF (DE)

(72) Erfinder:
  • Alef Georg
    51570 Windeck (DE)

(74) Vertreter: Maxton Langmaack & Partner 
Patentanwälte, Postfach 51 08 06
50944 Köln
50944 Köln (DE)

   


(54) Feuerwerksrakete


(57) Zur Lösung der Aufgabe, eine Feuerwerkskörperanordnung zur Verfügung zu stellen, welche einfachst montiert werden kann, wird eine solche mit einem Treibsatzhülsenkörper vorgeschlagen, der mindestens einen im Treibsatzhülsenkörper angeordneten Treibsatz aufweist, wobei an einem Ende des Treibsatzhülsenkörpers ein Versatzhülsenkörper angeordnet ist, der an seinem dem Treibsatzhülsenkörper entgegengesetzten Ende einen Abschluß aufweist, und wobei im Innern des Versatzhülsenkörpers mindestens eine Bombe aufgenommen ist, die eine Verdämmung aufweist.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Feuerwerkskörperanordnung mit einem Treibsatzhülsenkörper, der mindestens einen im Treibsatzhülsenkörper angeordneten Treibsatz aufweist.

[0002] Feuerwerkskörperanordnungen der eingangs genannten Art sind Stand der Technik und bekannt beispielsweise als Silvesterfeuerwerksraketen. Immer wieder kommt es jedoch mit Silvesterfeuerwerksraketen zu Unfällen, insbesondere, wenn durch Dritte und vor allem Kinder die Silvesterfeuerwerksraketen entgegen den Vorschriften auseinandergenommen werden. Hierdurch wird die im Versatzhülsenkörper angeordnete Zerlegeund Effektladung freigesetzt, was dann zu kleinen Explosionen führen kann.

[0003] Bei den im Stand der Technik bekannten Feuerwerkskörperanordnungen ist nämlich im Versatzhülsenkörper unmittelbar angeordnet die Zerlege- und Effektladung sowie die Anfeuerung und gegebenenfalls noch Verzögerungszünder o.ä. Dieser Aufbau führt auch dazu, daß es bei der Herstellung von Feuerwerkskörperanordnungen der genannten Art zu ungleichen Füllungen des Versatzhülsenkörpers kommen kann, wodurch dann sogar gegebenenfalls gesetzliche Vorschriften nicht mehr eingehalten werden. Darüber hinaus kann es beim Einfüllen der insbesondere Zerlege- und Effektladung in den Versatzhülsenkörper zu Unfällen kommen, welche insbesondere durch Verschütten der Zerlege- und/oder Effektladung bei Einfüllen in den Versatzhülsenkörper hervorgerufen werden.

[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die vorgenannten Nachteile zu beseitigen und eine Feuerwerkskörperanordnung zur Verfügung zu stellen, welche einfachst montiert werden kann und eine erhöhte Sicherheit bietet.

[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Feuerwerkskörperanordnung und einem Treibsatzhülsenkörper, der mindestens einen im Treibsatzhülsenkörper angeordneten Treibsatz aufweist, wobei an einem Ende des Treibsatzhülsenkörpers ein Versatzhülsenkörper angeordnet ist, der an seinem dem Treibsatzhülsenkörper entgegengesetzten Ende einen Abschluß aufweist, und wobei im Innern des Versatzhülsenkörpers mindestens eine Bombe aufgenommen ist, die eine Verdämmung aufweist.

[0006] Die erfindungsgemäßen Feuerwerkskörperanordnungen können einfachst unter Vermeidung von Unfällen montiert werden, da in der Endmontage lediglich in den Versatzhülsenkörper mindestens eine Bombe, welche eine Verdämmung aufweist, einzugeben ist. Es ist somit nicht mehr notwendig, eine Verdämmung mittels des Abschlusses vorzunehmen, so daß dieser Abschluß vereinfacht ausgebildet werden kann. Darüber hinaus enthalten die Bomben die vollständige Zerlege- und/oder Versatzladung, so daß ein getrenntes Einfüllen der einzelnen Ladungen unmittelbar in den Versatzhülsenkörper, wie es bisher im Stand der Technik bekannt ist, entfällt. Hierdurch können insbesondere auch Unfälle bei der Endmontage vermieden werden. Schließlich weist die erfindungsgemäße Feuerwerkskörperanordnung den großen Vorteil auf, daß bei unbefugtem Öffnen des Versatzhülsenkörpers durch Dritte, beispielsweise Kinder, hier nicht die Zerlege- und/oder Effektladung herausrieselt, sondern eine geschlossene Bombe anfällt, wodurch hier ebenfalls Unfälle vermieden werden.

[0007] Bevorzugt ist die Bombe von dem Treibsatzhülsenkörper gehalten. Diese Haltung kann beispielsweise ein Quetschpaßsitz im Falle einer Kugelbombe sein, andererseits kann bei einer Zylinderbombe beispielsweise diese an ihrem dem Treibsatzhülsenkörper zugewandten Ende eine Ausnehmung in der Bombettenhülse aufweisen, welche paßgenau zu dem Treibsatzhülsenkörper ausgebildet ist. Vorteilhafterweise weist die Bombe zur Haltung eine Überzündung auf, welche bevorzugt eine mit Schwarzpulver getränkte Zündschnur ist. Diese Überzündung ist bevorzugt in der im Fußbereich der Bombe durch die Umwicklung hindurchgehende Bohrung aufgenommen. Durch die elastisch ausgebildete Überzündung kann dann die Bombe in das Innere des Treibsatzhülsenkörpers eingedrückt werden, so daß diese dann sicher gehalten ist.

[0008] Eine sichere Haltung kann darüber hinaus auch erzielt werden, wenn sich die an dem dem Treibsatzhülsenkörper der Feuerwerkskörperanordnung zugewandten Ende der Bombe angeordnete Anfeuerung um den gesamten unteren Teil des Fußbereichs der Bombe erstreckt, so daß hier bei Aufsatz auf den Treibsatzhülsenkörper ein fester Sitz der Bombe auf diesem erfolgt. Besonders bevorzugt weisen die Bomben im Fußbereich eine Schnürung um die Umwicklung auf, wodurch ein sicherer Halt der Umwinklung samt den von dieser umwickelten Zündschnüren erreicht wird.

[0009] Vorzugsweise ist die in der erfindungsgemäßen Feuerwerkskörperanordnung angeordnete Bombe kugelförmig und/oder zylinderförmig ausgebildet. Durch eine kugelförmige Ausbildung der Bombe lassen sich insbesondere Kugelbukette erreichen, welche einen besonders schönen Effekt aufweisen. Im Falle einer zylinderförmigen Ausbildung der Bomben lassen sich unterschiedlichste Effekte erzielen, beispielsweise können in diesen Schlangenschnüre angeordnet sein, oder aber diese werden derart gefüllt, daß sich ein fontänenartiges Bukett ergibt.

[0010] Vorteilhafterweise weist die Bombe über eine Anfeuerung eine Zündung auf den in der Bombe enthaltenen Effekt auf. In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind mindestens zwei Bomben, welche über eine Zündverzögerung miteinander verbunden sind, im Innern des Versatzhülsenkörpers angeordnet. Hierbei kann die Zündverzögerung als eine einfache mit Schwarzpulver getränkte Schnur ausgebildet sein, welche an den Anfeuerungen der jeweiligen Bomben angreift.

[0011] Diese und weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen im einzelnen:
Fig. 1:
eine Feuerwerkskörperanordnung im Querschnitt;
Fig. 2:
eine kugelförmig ausgebildete Bombe;
Fig. 3:
eine weitere Feuerwerkskörperanordnung mit einer zylinderförmig ausgebildeten Bombe;
Fig. 4:
eine zylinderförmig ausgebildete Bombe mit Schlangenschnüren; und
Fig. 5:
eine zylinderförmig ausgebildete Bombe mit Sterneffektladung.


[0012] Fig. 1 zeigt eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnete Feuerwerkskörperanordnung, welche einen Treibsatzhülsenkörper 2 und einen Satz Versatzhülsenkörper 3 aufweist. Im Innern 4 des Versatzhülsenkörpers 3 ist eine kugelförmige Bombe 5 angeordnet. Diese ist über die Überzündung 6 im Treibsatzhülsenkörper 2 gehalten. Im Treibsatzhülsenkörper 2 ist ein Treibsatz 7 angeordnet, in welchen eine Anzündung 12 hineinragt. Diese weist eine zweite Anfeuerung 11 auf und ist insgesamt mit einer Schutzkappe 10 geschützt. Des weiteren ist an der Anzündung 12 eine zweite Überzündung 13 angeordnet, welche unmittelbar benachbart eine ebenfalls im Treibsatzhülsenkörper 2 angeordnete Düse 14 ist. Am äußeren Umfang des Treibsatzhülsenkörpers 2 ist ein Leitstab 9 befestigt.

[0013] Fig. 2 zeigt eine kugelförmig ausgebildete Bombe 5 im Detail. Diese weist eine Anfeuerung 8 im Fußbereich derselben auf, wobei diese Anfeuerung 8 auch um die Umwicklung 16 im Fußbereich der Bombe 5 angeordnet sein kann. Die Überzündung 6 ist als eine mit Schwarzpulver beschichtete Zündschnur ausgebildet und in einer seitlichen Bohrung im Fußbereich der Bombe 5 angeordnet. Durch die Bohrung kommt die Überzündung 6 in Kontakt mit den von der Umwicklung 16 umwickelten Zündleitungen 17. Oberhalb der Überzündung 6 ist eine Schnürung 18, bevorzugt aus zweifädigem Zwirn, angeordnet, welche im Fußbereich der Bombe 5 die Umwicklung 16 samt Zündschnüren 17 fest zusammenhält. Des weiteren sind Schnürungen 18.2 und 18.3 aus zwei- und/oder dreifädigem Zwirn vorgesehen.

[0014] Die Bombe 5 weist eine Umklebung 22 auf, welche Halbschalen 20.1 und 20.2 umfaßt. Diese Halbschalen 20.1 und 20.2 sind über einen Verschluß 21 miteinander verbunden, welcher als einfacher Steckverschluß ausgebildet sein kann. Die Halbschalen 20.1 und 20.2 stellen die Verdämmung der kugelförmig ausgebildeten Bombe 5 dar. Innerhalb der Halbschalen 20.1 und 20.2 ist der Versatz 19 und die Effektladung, hier Sterne 23, angeordnet. Dabei ist bevorzugt der Versatz 19 in unmittelbarer Nachbarschaft der in das Kugelinnere hineinragenden Zündleitung 17 angeordnet, wohingegen die Effektladung 23 eher im Bereich der inneren Wandungen der Halbschalen 20.1 und 20.2 angeordnet ist. Der Versatz 19 ist vorzugsweise hergestellt aus mit Schwarzpulver beschichteten Reisspelzen.

[0015] Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Feuerwerkskörperanordnung, wobei hier in dem Versatzhülsenkörper 3 eine zylinderförmige Bombe 5 angeordnet ist. Diese zylinderförmige Bombe 5 weist in ihrem dem Treibsatzhülsenkörper 2 zugewandten Ende eine Ausnehmung auf, welche paßgenau zum Treibsatzhülsenkörperende ausgebildet ist, so daß die zylinderförmig ausgebildete Bombe 5 durch den Treibsatzhülsenkörper 2 gehalten ist. Im übrigen ist die in Fig. 3 gezeigte Feuerwerkskörperanordnung entsprechend derjenigen in Fig. 1 gezeigten ausgebildet. Der Abschluß 15 ist in Fig. 1 und Fig. 3 als Spitzkappe ausgebildet, welche lediglich einfach auf den Versatzhülsenkörper 3 lose aufgesteckt wird.

[0016] Fig. 4 zeigt eine zylinderförmig ausgebildete Bombe 5, in welcher Schlangenschnüre 26 angeordnet sind. Die in Fig. 4 gezeigte zylinderförmige Bombe 5 weist eine erste Überzündung 6 auf, welche mit einer Anfeuerung 8 in Verbindung steht. In dem dem Treibsatzhülsenkörper 2 zugewandten Ende der in Fig. 4 gezeigten Bombe 5 ist ein Abschluß 24, welcher aus Pappe in einer Stärke von 0,5 mm hergestellt ist, angeordnet. Zwischen den Schlangenschnüren 26 ist als Zerlegeladung etwas Schwarzpulver eingegeben. Die Schlangenschnüre 26 sind in der Bombettenhülse 25 angeordnet, welche an ihrem dem Treibsatzhülsenkörper 2 abgewandten Ende eine Verdämmung 28 aus Ton aufweist. Diese wiederum weist noch eine zusätzliche Schicht Leim 32 auf. Mittels der in Fig. 4 gezeigten Bombe lassen sich sehr effektvolle Schlangenschnür-Effekte erzielen.

[0017] Fig. 5 schließlich zeigt eine weitere Ausbildung einer zylinderförmig ausgebildeten Bombe 5. Diese weist eine erste Überzündung 6 und eine Verzögerung 30 auf. Unmittelbar über der ersten Überzündung 6 ist ein Leuchtsatz 31 angeordnet, auf welchen eine Verdämmung 28 erfolgt. Nachfolgend ist die Effektladung angeordnet, welche aus Sternen 23 besteht. Diese Effektladung ist vermischt mit dem Ausstoßsatz 29, welcher insbesondere aus Schwarzpulver hergestellt ist und somit die Zerlegeladung darstellt. Diesem Ausstoßsatz 29 können noch weitere Farbeffekte beigemischt werden. Nachfolgend auf die Zerlege- und Effektladung 23 bzw. 29 ist ein Abschluß 27 aus Pappe angeordnet, auf welchen wiederum eine Verdämmung 28 folgt, welche zum Abschluß eine Schicht Leim 32 aufweist. Die Verdämmung 28 ist aus Ton gefertigt.

[0018] Sämtliche der in den Fig. 2, 4 und 5 gezeigten Bomben weisen eine eigene Verdämmung auf, welche beispielsweise aus Ton oder aber durch die Halbschalen 20.1 und 20.2 erfolgt. Darüber hinaus ist in den in Fig. 2, 4 und 5 gezeigten Bomben 5 sowohl die Effekt- als auch die Zerlegeladung im Innern derselben angeordnet, so daß es nicht notwendig ist, den Versatzhülsenkörper 3 der Feuerwerkskörperanordnung 1 mit zusätzlichen Materialien zu versehen. Hierdurch wird die Montage und Herstellung der Feuerwerkskörperanordnung im Vergleich zu denjenigen im Stand der Technik bekannten erheblich vereinfacht und sicherer gemacht. Darüber hinaus wird bei unbefugtem Öffnen des Versatzhülsenkörpers ein Herausrieseln der Effekt- und/oder Zerlegeladung aus selbigem vermieden, so daß auch hier eine erhöhte Sicherheit besteht.


Ansprüche

1. Feuerwerkskörperanordnung (1) mit einem Treibsatzhülsenkörper (2), der mindestens einen im Treibsatzhülsenkörper (2) angeordneten Treibsatz (7) aufweist, wobei an einem Ende des Treibsatzhülsenkörpers (2) ein Versatzhülsenkörper (3) angeordnet ist, der an seinem dem Treibsatzhülsenkörper (2) entgegengesetzten Ende einen Abschluß (15) aufweist, und wobei im Innern (4) des Versatzhülsenkörpers (3) mindestens eine Bombe (5) aufgenommen ist, die eine Verdämmung (20, 22, 28) aufweist.
 
2. Feuerwerkskörperanordnung (1) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bombe (5) von dem Treibsatzhülsenkörper (2) gehalten ist.
 
3. Feuerwerkskörperanordnung (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bombe (5) kugelförmig oder zylinderförmig ausgebildet ist.
 
4. Feuerwerkskörperanordnung (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bombe (5) eine erste Überzündung (6) aufweist.
 
5. Feuerwerkskörperanordnung (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bombe (5) über eine Anfeuerung (8, 30) eine Anzündung auf den in der Bombe (5) enthaltenen Effekt (23, 26) aufweist.
 
6. Feuerwerkskörperanordnung (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei Bomben (5), welche über eine Zündverzögerung miteinander verbunden sind, im Innern (4) des Versatzhülsenkörpers (3) angeordnet sind.
 




Zeichnung



















Recherchenbericht