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(11) |
EP 0 826 848 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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05.11.2003 Patentblatt 2003/45 |
(22) |
Anmeldetag: 21.08.1997 |
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(54) |
Vorrichtung zur konzentrierten Krafteinleitung in Beton
Device for the concentrated introduction of forces into concrete
Dispositif pour l'introduction concentrée d'efforts dans le béton
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE ES FR GB LI NL |
(30) |
Priorität: |
29.08.1996 DE 29615019 U
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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04.03.1998 Patentblatt 1998/10 |
(73) |
Patentinhaber: |
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- Rojek, Richard, Prof. Dr.-Ing.
86316 Friedberg (DE)
- Eisenhofer, André, Dipl.-Ing.
86152 Augsburg (DE)
- Schäffer, Wolfgang, Dipl.-Ing.
86152 Augsburg (DE)
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(72) |
Erfinder: |
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- Rojek, Richard Prof. Dr.-Ing.,
86316 Friedberg (DE)
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(74) |
Vertreter: Werner, Klaus et al |
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Brienner Strasse 9 80333 München 80333 München (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
EP-A- 0 215 148 DE-A- 3 700 295 FR-A- 765 943 FR-A- 1 509 977
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DE-A- 3 422 905 DE-C- 825 002 FR-A- 1 164 683 US-A- 3 221 458
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft Bauelemente mit Verankerungseinrichtungen, die durch offene
Nischen mit dem Beton verzahnbar ist, wodurch Zug- oder Druckkräfte und ggf. gleichzeitig
Querkräfte konzentriert in Stahl- und Spannbetonkonstruktionen eingeleitet werden
können. Die Elemente können zu diesem Zweck mit herkömmlichen Bewehrungen oder den
verschiedenartigsten Sonderelementen verbunden werden oder können auch Bestandteil
einer biegesteifen Sonderkonstruktion sein, da sie - im Gegensatz zu stabförmigen
Elementen mit kreisförmigem Querschnitt - aufgrund ihrer rechteckigen Querschnittsform
auch gut für die Übertragung von Biegemomenten und Querkräften geeignet sind.
[0002] Die häufigste Art der Ausbildung von Zug- oder Druckkraftverankerungen in Stahlund
Spannbetonkonstruktionen besteht in der Anordnung der sogenannten Verankerungslängen
für Bewehrungsstäbe, die nach DIN 1045 bzw. ENV DIN 1992-1 auszubilden sind. Diese
Verankerungslängen haben den Nachteil, daß für die Einleitung der Kräfte relativ große
Längen erforderlich sind. Dieser Nachteil macht sich besonders stark bemerkbar, wenn
die Kraftübertragung im Zusammenhang mit einer Fuge im Bauwerk erforderlich wird.
[0003] Für den Fall, daß die für eine herkömmliche Verankerung erforderliche Länge nicht
zur Verfügung steht oder aus irgendwelchen Gründen stark verkürzt werden soll, werden
bislang in der Praxis als Sonderlösung gelegentlich Ankerplatten angeordnet, die am
Stabende rechtwinklig zur Stabachse angeschweißt werden. Die Anwendbarkeit dieser
Sonderlösung wird aber u. a. dadurch stark eingeschränkt, daß bei den in aller Regel
nur wenige Zentimeter von der Betonoberfläche entfernt angeordneten Bewehrungsstäben
kein ausreichender Platz für Ankerplatten zur Verfügung steht.
[0004] Vor diesem Hindergrund werden in der Literatur bereits verschiedene Konstruktionen
vorgestellt, die ansatzweise auf einem ähnlichen Grundgedanken aufbauen wie die vorliegende
Erfindung. So werden beispielsweise mit den Dokumenten FR 1 509 977 A und DE 825 002
C Lösungen vorgeschlagen, bei denen die übliche, stabförmige Bewehrung von Stahlbetonkonstruktionen
durch dünne, perforierte Bleche ersetzt werden sollen. Über die Öffnungen soll der
Verbund mit dem Beton hergestellt werden. Die jeweils sehr geringe Blechstärke erlaubt
jedoch nur sehr geringe Verbundkräfte, so dass mit diesen Konstruktionen keine konzentrierte
Lasteinleitung möglich ist; sie können auch nicht zur Kraftweiterleitung auf Biegung
beansprucht werden.
[0005] Ein weiteres, gleichfalls entfernt artverwandtes Anwendungsbeispiel findet man im
Dokument FR 1 164 683 A. Hier werden dünne, gelochte Blechstreifen als durchgehende
Bewehrung für eine Ziegeldeckenkonstruktion vorgeschlagen. Auch für diese Form gilt,
dass sie nur Zugkräfte aufnehmen kann und keine echten Leibungsflächen ausweist, die
eine konzentrierte Lasteinleitung erlauben würde; sie ist gleichfalls nicht in der
Lage, Querkräfte in Verbindung mit Biegemomenten weiterzuleiten.
[0006] Für die vorliegende Erfindung besteht dagegen die viel weiter gefasste Aufgabenstellung
darin, Verankerungselemente so auszubilden, dass sie mit einer kurzen Längenentwicklung
sehr konzentriert Kräfte aus dem Beton übernehmen können und gleichzeitig diese aufgenommenen
Kräfte weiterleiten und dabei auch die entstehenden Biegemomente aufnehmen kann.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Anspruch 1 gelöst. Hiernach sind aus
Stahl oder anderen geeigneten Werkstoffen bestehende Ankerelemente vorgesehen, die
beliebige Querschnitts- und Grundrißformen aufweisen können und durch beliebig geformte
Ausnehmungen und / oder entsprechende durchgehende Aussparungen im Flächeninnern und
/ oder an den Rändern die Verankerungskraft über - i. d. R. mehrere - kleine Teilflächen
mit Druckkontakt in den Beton übertragen. Dadurch können im Vergleich zu den herkömmlichen
Ankerplatten größere Betonspannungen ausgenutzt werden. Die erfindungsgemäßen Ankerelemente
heben sich gegenüber den beschriebenen, bekannten Lösungen vor allem dadurch hervor,
dass sie einen plattenförmigen Querschnitt aufweisen, wodurch erst hinreichend große
Leibungsflächen zur konzentrierten Lasteinleitung und gleichzeitig biegesteife Querschnitte
entstehen.
[0008] Die Verankerungswirkung der erfindungsgemäßen Konstruktion kann erheblich verstärkt
werden, indem die Ränder der Aussparungen mit Aufkantungen ausgebildet werden. Dadurch
entstehen gegenüber ebenen Ankerelementen zusätzliche Kontaktflächen zur Übertragung
von Druckkräften in den Beton.
[0009] Wird das Ankerelement mit einem Bewehrungsstab kombiniert, kann je nach gewählter
Zuordnung zwischen Bewehrungsstab und Ankerelement bei der Kraftübertragung vom Stab
zum Anker ein Versatzmoment entstehen. Infolge der Biegesteifigkeit des Ankers ist
es möglich, dieses Versatzmoment durch ein Kräftepaar, das das Ankerelement in den
Beton einleitet, im Gleichgewicht zu halten.
[0010] Die erfindungsgemäßen Ankerelemente können außer mit Bewehrungsstäben auch mit allen
denkbaren flächen- oder stabförmigen Konstruktionsteilen kombiniert werden. Bei biegesteifen
Konstruktionen können außer Normalkräften auch Querkräfte über die Ausnehmungen und/oder
Aussparungen als Auflagerkräfte in den Beton geleitet werden.
[0011] Somit stellt die erfindungsgemäße Vorrichtung ein Ankerelement dar, das die Krafteinleitung
aus zug- oder druckbeanspruchten Stäben in den Beton mit vergleichsweise sehr kurzen
Längen ermöglicht und damit für viele Anwendungsfälle konstruktive und wirtschaftliche
Vorteile bietet. Wesentlich ist dabei die mögliche Ausnutzung vergleichsweise großer
Betondruckspannungen. Die Ankerelemente sind in der Regel gleich gut geeignet zur
Einleitung von Zug- oder Druckkräften. Durch die vollflächige Einbettung der Elemente
in den Beton können bei Druckbeanspruchung keine Stabilitätsprobleme entstehen.
[0012] Weiterhin können mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung völlig neuartige, biegesteife
Tragkonstruktionen für den Stahl- und Spannbetonbau entwickelt werden, mit denen Kräfte
wesentlich günstiger übertragen werden können als mit den bislang bekannten Lösungen.
[0013] Nachstehend werden einige mögliche Ausführungs- und Anwendungsbeispiele der Erfindung
anhand der Zeichnungen näher erläutert. Hierbei zeigen:
- Figur 1
- eine Draufsicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei der zwei Bewehrungsstäbe
an einen gemeinsamen Lochplattenanker angeschlossen sind,
- Figur 2
- einen axial geführten Längsschnitt der Vorrichtung gemäß Figur 1,
- Figur 3
- einen Querschnitt der Vorrichtung gemäß Figur 1,
- Figuren 4 - 7
- verschiedene mögliche Querschnitte der Ankerelemente,
- Figur 8
- ein Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung, bei der die Aussparungsränder
mit Aufkantungen ausgebildet sind,
- Figur 9
- eine Draufsicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei der ein einzelner Bewehrungsstab
an einem Ankerelement angeschlossen ist,
- Figur 10
- einen axial geführten Längsschnitt der Vorrichtung gemäß Figur 8,
- Figur 11
- einen Querschnitt der Vorrichtung gemäß Figur 8,
- Figuren 12 - 14
- weitere Formvarianten der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- Figur 15
- ein Schnittbild der Formvariante gemäß Figur 13,
- Figur 16
- die Seitenansicht eines biegesteifen Tragelements, das mit einer erfindungsgemäßen
Verankerungsvorrichtung kombiniert ist,
- Figur 17
- die Seitenansicht eines Tragelements zur Übertragung von Biegemomenten und Querkräften
über eine wärmegedämmte Fuge, bei dem die Biegezugkräfte mit erfindungsgemäßen Verankerungsvorrichtungen
im Beton verankert werden,
- Figur 18
- die Seitenansicht eines biegesteifen Tragelements, das mit einer erfindungsgemäßen
Verankerungsvorrichtung Auflagerkräfte aufnimmt und weiterleitet,
- Figuren 19, 20
- eine Seitenansicht sowie eine Rückansicht der erfindungsgemässen Verankerungsvorrichtung
zur Verankerung von Stahlplatten mit angreifenden Lasten in den Beton und
- Figuren 21, 22
- die erfindungsgemäße Verankerungsvorrichtung zur Herstellung einer Verbundkonstruktion
aus einer Stahlbetonplatte und einem Stahlträger in einer Seitenansicht sowie im Querschnitt.
[0014] Die Figuren 1 bis 3 zeigen eine Lösung, bei der zwei Bewehrungsstäbe 1 mit einem
gemeinsamen Lochplattenanker 2 verschweißt sind. Das Ankerelement übernimmt die Zug-
oder Druckkraft der beiden Stäbe und leitet sie im wesentlichen über die Stirnfläche
3 oder 3 a sowie die Lochleibungsflächen der in diesem Beispiel kreisförmigen Aussparungen
4 jeweils als Druckkraft in den Beton.
[0015] In den Querschnittszeichnungen der Figuren 4 bis 7 stellt die Figur 4 ein Ankerelement
mit innenliegender, durchgehender Aussparung 5, die Figur 5 ein solches mit innenliegender,
einseitiger Ausnehmung 6, die Figur 6 ein weiteres mit innenliegenden, beidseitigen
Ausnehmungen 7 und die Figur 7 ein Ankerelement mit an den Rändern angeordneten Aussparungen
8 dar.
[0016] Die Figur 8 zeigt in einem Längsschnitt eine erfindungsgemäße Verankerungsvorrichtung,
bei der die Ränder der Aussparungen 9 mit Aufkantungen 10 versehen sind. Diese Formen
können hergestellt werden, indem sie gegossen oder gepreßt werden oder indem in die
Aussparungen ringförmige, kleine Rohrabschnitte eingeschweißt werden. Gegenüber Verankerungselementen
mit ebenen Oberflächen entstehen dadurch weitere Druckkontaktflächen zum Beton, wodurch
die Verankerungswirkung der Elemente erheblich gesteigert wird.
[0017] Die Figuren 9 bis 11 zeigen eine Variante, bei der ein Bewehrungsstab 11 einseitig
mit einem Ankerelement 12 verschweißt ist. Das Ankerelement überträgt die Zugoder
Druckkraft im wesentlichen über die Stimfläche 13 bzw. 13 a sowie vor allem über die
Lochleibungsflächen der in diesem Beispiel halbkreisförmigen Aussparungen 14 an den
Rändern in den Beton.
[0018] Die Figuren 12 und 13 zeigen mit der Draufsicht auf eine weitere Variante, daß es
für die Grundrißform bzw. den Querschnitt der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine große
Vielfalt von Gestaltungsmöglichkeiten gibt. So weist das Ankerelement 15 beispielhaft
einen trapezförmigen Grundriß sowie Aussparungen 16 bzw. 17 im Innern und an den Rändern
auf. Insbesondere an den Rändern bieten sich auch dreieckförmige Aussparungen an.
Figur 12 stellt die Anordnung für eine Zugverankerung, Figur 13 dagegen die Anordnung
für eine Druckverankerung dar.
[0019] Figur 14 zeigt eine Variante, bei der zunächst die Grundformen der Figuren 1 und
9 kombiniert wurden, so daß Aussparungen 18 bzw. 19 im Innern und an den Rändern vorhanden
sind. Zusätzlich weisen die zwischen den gerundeten, randseitigen Aussparungen 19
verbleibenden Plattenteile 20 zu den Randaussparungen entgegengesetzt angeordnete
Ausrundungen auf. Diese etwa sinusförmige Formgebung hat zunächst den Vorteil, daß
sowohl im Verankerungselement wie auch im Beton Kerbwirkungen vermieden werden. Dadurch
wird die Tragfähigkeit der Ankerelemente nicht nur für statische Belastung, sondern
auch für dynamische Einflüsse vergrössert.
[0020] Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Formgebung gemäß Figur 14 ist dem in Figur
15 dargestellten Schnittbild zu entnehmen: Sie kann so günstig gewählt werden, daß
beim Zuschnitt der Ankerelemente lediglich für die innenliegenden Aussparungen 18
Materialverschnitt entsteht.
[0021] Figur 16 zeigt als eines von zahlreichen, möglichen Anwendungsbeispielen einen biegesteifen
Träger 21 mit z. B. rechteckförmigen Querschnitt, der Lasten des linken Betonteils
22 über die Dehnfuge 23 auf den rechten Betonteil 24 übertragen muß. Um die Funktion
der Dehnfuge nicht zu stören, ist er innerhalb des linken Betonteils in einer Hülse
25 längsverschieblich gelagert. Infolge der Kraftübertragung erhält der Träger eine
Biegebeanspruchung, die jeweils durch ein vertikales Kräftepaar im Gleichgewicht gehalten
wird. Aufgrund der rechteckigen Querschnittsform können bei gleichem Materialaufwand
erheblich größere Kräfte übertragen werden als mit einem kreisförmigen Querschnitt.
Unmittelbar rechts der Fuge entstehen nach unten gerichtete Auflagerkräfte, am rechten
Ende des Trägers sind die Kräfte nach oben gerichtet. An beiden Stellen werden die
Kräfte außer an den Oberflächen zusätzlich mit Hilfe der in diesem Beispiel rechteckigen
Aussparungen 26 in den Beton geleitet. Die Trägerlänge kann dadurch im einbetonierten
Teil gegenüber einem vollflächigen Stab bei gleicher Tragfähigkeit deutlich kürzer
gewählt werden.
[0022] Der dargestellte Träger 21 kann aus einem Einzelelement, aus paarweise oder auch
mehrfach hintereinander angeordneten Elementen bestehen. Wenn diese mit Zwischenlücken
angeordnet werden, können die Kraftübertragungsflächen zwischen den Trägern und dem
Beton mit vergleichsweise hohen Druckspannungen belastet werden.
[0023] Bei ähnlichen Konstruktionen wie dem Träger 21 können gleichzeitig zu den quergerichteten
auch längsgerichtete Verankerungskräfte auftreten. In diesem Fall werden von den Aussparungen
und / oder Ausnehmungen die daraus resultierenden Kraftkomponenten schräg zur Trägerachse
in den Beton geleitet.
[0024] Figur 17 zeigt eine Tragkonstruktion, die die Lasten und das für das Gleichgewicht
notwendige Kragmoment einer links dargestellten Stahlbetonkragplatte 27 über die wärmegedämmte
Fuge 28 in die anschließende Stahlbetonkonstruktion 29 leitet. Die an der Oberseite
der Stahlbetonkragplatte entstehenden Biegezugkräfte werden mit einem erfindungsgemäßen
Ankerelement 30 vom Beton aufgenommen und mit Stahlstäben 31 über die Dämmfuge 28
geleitet. Die Verankerungsvorrichtung kann - wie hier dargestellt - horizontal liegend,
oder auch vertikal stehend angeordnet werden. In der anschließenden Stahlbetonkonstruktion
werden die Zugkräfte wiederum mit einem erfindungsgemäßen Ankerelement 30 im Beton
verankert. Im Anschluß an den Fugenbereich wird der Beton herkömmlich mit Bewehrung
32 versehen, mit der das Ankerelement 30 verschweißt sein kann. Die Stäbe 31 können
über Diagonalstäbe mit einer als Ganzes mit 45 bezeichneten Vorrichtung verbunden
sein, die tiefer angeordnet und für die Aufnahme und Weiterleitung der auftretenden
Biegedruckkräfte und Querkräfte eingerichtet ist.
[0025] Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Ankerelements 30 können somit extrem kurze Fugenträger
entwickelt werden, ohne daß Schweißverbindungen oder sonstige paßgenaue Verbindungen
mit der Stahlbetonbewehrung erforderlich werden. Es ergeben sich gegenüber bisher
bekannten Systemen wesentliche Vorteile für die Herstellung, Logistik und den Einbau
solcher Tragelemente.
[0026] In der Figur 18 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung dargestellt, die die Lasten
des Stahlbetonelements 34 aufnimmt und über eine Lagerplatte 35 auf eine Tragkonstruktion
36 abgibt. Das dabei entstehende Versatzmoment wird durch ein horizontales Kräftepaar
ins Gleichgewicht gebracht, mit dem sich das winkelförmige, d. h. zweischenkligeTragelement
33 gegen die Konstruktion 34 stützt. Ebenso wie das Tragelement 21 kann auch das Tragelement
33 aus einem Einzelelement, aus paarweise oder auch mehrfach hintereinander angeordneten
Elementen bestehen. Die seriell angeordneten Einzelelemente können mit einem Zwischenelement
37 so miteinander verbunden werden, daß dieses Zwischenelement als Transportanker
verwendet werden kann. Dadurch erübrigen sich für den Fall, daß das Stahlbetonelement
34 vorgefertigt wird, zusätzliche Transportanker.
[0027] Das erfindungsgemäße Tragelement 33 kann u. a. in der Weise variiert werden, daß
der in Figur 18 lotrecht dargestellte lastaufnehmende Teil der Konstruktion auch geneigt
angeordnet sein kann. Dadurch kann u. U. ein günstigerer Spannungszustand im Beton
erreicht werden.
[0028] Das erfindungsgemäße Tragelement 33 kann - bei entsprechend angepaßter Formgebung
- für die Lagerung der verschiedenartigsten Stahlbetonbauteile wie Platten, Treppen,
Balken, Scheiben u. ä. verwendet werden. Dadurch können insbesondere bei der Herstellung
solcher Teile in Fertigteilbauweise wirtschaftliche Lagerungs- und Montageverhältnisse
erreicht werden. Bei Bedarf - z. B. bei der Lagerung von Treppen oder Treppenpodesten
auf den anschließenden Bauteilen - kann die erfindungsgemäße Tragkonstruktion mit
schalldämmenden Lagern kombiniert werden.
[0029] In den Figuren 19 und 20 ist eine Stahlankerplatte 38 in der Seiten- sowie in der
Rückansicht dargestellt. Solche Ankerplatten werden verwendet, um z. B. Stahlkonstruktionen
wie abgehängte Vordächer an Stahlbetonkonstruktionen zu befestigen. im vorliegenden
Fall werden die Lasten über die erfindungsgemäßen Verankerungselemente 39 in den Beton
geleitet. Auch hier ist aufgrund der großen Kontaktflächen eine besonders günstige
Übertragung der auftretenden Zug- und Druckkräfte gewährleistet. Zusätzlich können
die vertikalen Lastkomponenten als Querkräfte sowohl von der Druck- als auch der Zugverankerung
günstig aufgenommen und weitergeleitet werden.
[0030] Die Figuren 21 und 22 zeigen in einer Seitenansicht und im Querschnitt, wie die erfindungsgemäßen
Verankerungsvorrichtungen als besonders vorteilhafte Verbundmittel zur Herstellung
von Stahlverbundkonstruktionen verwendet werden können. Um eine gute Verbundtragwirkung
zu erreichen, ist es erforderlich, daß sich die Betonkonstruktion 40 gegenüber dem
Stahlträger 41 in der gemeinsamen Kontaktfuge 42 nicht verschieben kann. Hierzu müssen
über die Kontaktfuge durch geeignete Verbundmittel horizontale, in Figur 21 in der
Bildebene verlaufende Scherkräfte möglichst schlupffrei übertragen werden. Die erfindungsgemäßen
Ankerelemente 43 bieten hierfür ideale Voraussetzungen: Sie können diese Kräfte über
ihre großen Kontaktflächen zum Beton gut aufnehmen und aufgrund ihrer großen Biegesteifigkeit
tatsächlich schlupffrei zum Stahlträger leiten, wo sie diese Kräfte z. B. über Schweißnähte
einleiten.
[0031] Eine von der Aufgabenstellung ähnliche Vorrichtung wurde bereits mit dem Dokument
EP 0 215 148 A vorgestellt. Dort wird vorgeschlagen, Profilstäbe, die gleichfalls
mit Öffnungen versehen sind, durchgehend auf Stahlträgergurte aufzuschweissen und
in eine anschließende Betonplatte eingreifen zu lassen, um ein gemeinsam wirkendes
Verbundtragwerk herzustellen. Diese Lösung weicht in mehreren Punkten entscheidend
von dem in den Figuren 21 und 22 dargestellten Anwendungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung ab:
[0032] Das Verbundelement der EP 0 215 148 A ist stabförmig und wir durchgehend mit einem
Stahlträger verschweisst. Durch die Stabform werden einerseits die pro Längeneinheit
aufnehmbaren Kräfte stark eingeschränkt; andererseits kann das Verbundelement in Folge
der durchgehenden Schweissverbindung nicht auf Biegung beansprucht werden. Dadurch
können die Verbundkräfte nicht beliebig weit, sondern nur in den Randbereich der Betonplatte
geleitet werden. Darüber hinaus sind die durchgehenden Schweissnähte vergleichsweise
kostenintensiv.
[0033] Bei verschiedenen Varianten der erfindungsgemäßen Tragelemente kann es sinnvoll sein,
sie bereits werksmäßig mit Befestigungshilfen (z. B. als Spritzgußteil aus Kunststoff)
zu versehen, so daß sie leicht und mit geringstem Aufwand an der Betonschalung befestigt
werden können. Beispielhaft ist eine derartige Befestigungshilfe 44 in der Figur 18
dargestellt.
1. Vorrichtung zur konzentrierten Einleitung von Kräften in Beton mit einer mit dem Beton
verzahnbaren Verankerungseinrichtung, die wenigstens einen an wenigstens einer Seite
offenen Nischenbereich (4, 5, 6, 7, 8, 9, 14, 16, 17, 18, 19, 26) enthält, in den
Beton eindringen kann und dessen Randbegrenzung zumindest im in Kraftrichtung gesehen
hinteren Bereich eine zumindest teilweise quer zur Kraftrichtung verlaufende Leibungsfläche
aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung plattenförmige Abmessungen mit einem biegesteifen Querschnitt aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verankerungseinrichtung wenigstens ein an einem durch die einzuleitenden Kräfte
beanspruchbaren, vorzugsweise eine Fuge (28) überbrückenden Bauwerkskonstruktionselement
(1, 11, 31, 38, 41) angebrachtes, vorzugsweise plattenförmiges Verankerungselement
(2, 12, 15, 20, 30, 39, 43) aufweist, das wenigstens einen mit Beton ausfüllbaren
Nischenbereich aufweist.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen an ein durch die zu übertragenden Kräfte beanspruchbares, vorzugsweise eine Fuge (23) überbrückendes
Bauwerkskonstruktionselement (21, 23) angeformten, mit Beton ausfüllbaren Nischenbereich (26).
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein mit Beton ausfüllbarer Nischenbereich als Durchgangsloch (5, 9, 16,
18) oder als Sackloch (6, 7, 26) oder als Randprofilierung (8, 14, 17, 19) ausgebildet
ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Randprofilierung (19) einen etwa sinusförmig gewellten Verlauf aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich wenigstens eines mit Beton ausfüllbaren Nischenbereichs (9) eine Aufkantung
(10) vorzugsweise in Form einer eingesetzten oder angeformten Büchse vergesehen ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein mit angeformten, mit Beton ausfüllbaren Nischenbereichen versehenes
Konstruktionselement als zweischenkliges Tragelement (33) ausgebildet ist, dessen
vom die Nischenbereiche enthaltenden, in einem Bauwerksteil (34) verankerten Schenkel
abstehender Schenkel auf eine Lagerfläche, vorzugsweise Lagerplatte (35) des jeweils
benachbarten Bauwerksteils (36) auflagerbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Tragelement (33) mittels eines vorzugsweise als aus Kunststoff bestehender Spritzgussformling
ausgebildeten Hilfselements (44) vorzugsweise an der Betonschalung positionierbar
ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein eine Fuge (23) zwischen zwei Betonteilen (22, 24) durchgreifender,
plattenförmiger Träger (21) vorgesehen ist, der in einem Betonteil (24) mittels angeformter
Nischenbereiche (26) verankert ist und in einer im anderen Bauteil (22) angeordneten
Büchse (25) verschiebbar gelagert ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein mit angeformten, mit Beton ausfüllbaren Nischenbereichen versehenes
Konstruktionselement als Verbundelement (39, 43) ausgebildet ist, das von der der
Kontaktfläche zwischen einem Stahlteil (38, 41) und Beton (42) zugewandten Seite des
Stahlteils (38, 41) absteht.
1. A device for concentrated induction of forces in concrete with a fixture for securing
in interlockable manner in the concrete that contains at least one recessed area (4,
5, 6, 7, 8, 9, 14, 16, 17, 18, 19, 26) that is open on at least one side where concrete
can penetrate and in the anterior area with respect to the direction of forces has
an intrados surface running at least partially perpendicular to the direction of forces,
characterized in that the device is realised in the dimensions of a panel with a flexurally stiff cross-section.
2. A device according to claim 1, characterized in that the securing fixture has at least one panel-shaped securing element (2, 12, 15, 20,
30, 39, 43) attached to a construction member (1, 11, 31, 38, 41) that may be subjected
to the inducted loads and preferably spans an open joint (28), and having at least
one recessed area that can be filled with concrete.
3. A device according to either of the previous claims, characterized by a recessed area (26) that can be filled with concrete and is conformed with a construction
member (21, 23) that is capable of tolerating the inducted loads and preferably spans
an open joint (23).
4. A device according to any of the previous claims, characterized in that at least one recessed area that can be filled with concrete takes the form of a through
hole (5, 9, 16, 18) or a blind hole (6, 7, 26) or a rim pattern (8, 14, 17, 19).
5. A device according to claim 4, characterized in that rim pattern (19) has an approximately sinusoidal wave shape.
6. A device according to any of the previous claims, characterized in that an edging (10) preferably in the form of an inset or shaped socket is provided in
the area of at least one recessed area (9) that can be filled with concrete.
7. A device according to any of the previous claims, characterized in that at least one construction element furnished with shaped recessed areas that can be
filled with concrete is configured as a bearing member (33) having two legs, of which
the leg which separated from the leg that contains the recessed areas and is secured
to a construction member (34), can be supported by a bearing surface, preferably a
bearing plate (35) of the respectively adjacent construction (36).
8. A device according to claim 7, characterized in that the bearing member (33) can be positioned prefereably on the concrete formwork with
the aid of an accessory (44) produced preferably by injection molding of plastic.
9. A device according to any of the previous claims, characterized in that at least one panel-shaped bearing member (21) spanning an open joint (23) between
two concrete elements (22, 24) is provided that is secured in the one concrete member
(24) by means of shaped recessed areas (26) and is attached movably in a socket (25)
provided in the other construction member (22).
10. A device according to any of the previous claims, characterized in that at least one construction element furnished with shaped recess areas that can be
filled with concrete is realized as a composite element (39, 43), that is positioned
at the side of the steel member (38, 41) that is facing the contact surface between
steel member (38, 41) and concrete (42).
1. Dispositif pour l'introduction concentrée de forces au béton, avec un dispositif d'ancrage
qui peut être endenté avec le béton, comprend au moins une zone à niche (4, 5, 6,
7, 8, 9, 14, 16, 17, 18, 19, 26) ouverte d'un côté au moins qui peut être remplie
de béton, la limitation de bord de cette zone à niche présentant - au moins dans la
zone arrière vue dans la direction de force - une surface intrados s'étendant au moins
en partie transversalement à la direction de force, caractérisé par le fait que le dispositif présente des dimensions en forme de plaque avec une section résistante
à la flexion.
2. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé par le fait que le dispositif d'ancrage présente au moins un élément d'ancrage (2, 12, 15, 20, 30,
39, 43) de préférence en forme de plaque qui est fixé sur un élément de construction
de bâtiment (1, 11, 31, 38, 41) lequel peut être sollicité par les forces à appliquer
et ponte, de préférence, un joint (28), ledit élément d'ancrage présentant au moins
une zone à niche qui peut être remplie de béton.
3. Dispositif selon l'une des revendications précédentes, caractérisé par une zone à niche (26) qui est formée sur un élément de construction de bâtiment (21,
23) qui peut être sollicité par les forces à transmettre et ponte, de préférence,
un joint (23), ladite zone à niche pouvant être remplie de béton.
4. Dispositif selon l'une des revendications précédentes, caractérisé par le fait qu'une zone à niche au moins qui peut être remplie de béton est réalisée comme trou
de passage (5, 9, 16, 18) ou comme trou borgne (6, 7, 26) ou en tant que profilage
de bord (8, 14, 17, 19).
5. Dispositif selon la revendication 4, caractérisé par le fait que le profilage de bord (19) présente une allure ondulée d'une manière à peu près sinusoïdale.
6. Dispositif selon l'une des revendications précédentes, caractérisé par le fait que, dans la zone d'au moins une zone à niche (9) qui peut être remplie de béton, on prévoit
une partie en saillie (10) de préférence sous forme d'une boîte insérée ou formée.
7. Dispositif selon l'une des revendications précédentes, caractérisé par le fait que du moins un élément de construction pourvu de zones à niche formées qui peuvent être
remplies de béton est réalisé comme élément porteur (33) à deux branches dont la branche
faisant saillie de la branche qui comprend les zones à niche et qui est ancrée dans
une partie de bâtiment (34) peut être appuyée sur une surface d'appui, de préférence
sur une plaque d'appui (35) de la partie de bâtiment (36) respectivement voisine.
8. Dispositif selon la revendication 7, caractérisé par le fait que l'élément porteur (33) peut être positionné de préférence sur le coffrage de béton
au moyen d'un élément auxiliaire (44) réalisé en tant que pièce moulée par injection
se composant de matière plastique.
9. Dispositif selon l'une des revendications précédentes, caractérisé par le fait que l'on prévoit au moins une poutre (21) en forme de plaque, traversant un joint (23)
entre deux parties de béton (22, 24), qui est ancré dans l'une (24) des parties de
béton par le biais de zones à niche formées (26) et qui est logé à déplacement dans
une boîte (25) disposée dans l'autre partie de construction (22).
10. Dispositif selon l'une des revendications précédentes, caractérisé par le fait que du moins un élément de construction pourvu de zones à niche formées qui peuvent être
remplies de béton est réalisé comme élément d'assemblage (39, 43) qui fait saillie
du côté de la partie d'acier (38, 41), qui montre vers la surface de contact entre
une partie d'acier (38, 41) et le béton (42).