(19)
(11) EP 1 009 354 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
05.11.2003  Patentblatt  2003/45

(21) Anmeldenummer: 98907980.1

(22) Anmeldetag:  23.01.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A61H 23/02
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP9800/369
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 9803/2409 (30.07.1998 Gazette  1998/30)

(54)

MASSAGEGERÄT

MASSAGE APPARATUS

APPAREIL A MASSER


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB LI

(30) Priorität: 23.01.1997 DE 19702334

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
21.06.2000  Patentblatt  2000/25

(73) Patentinhaber: Randoll, Ulrich, G.
82194 Gröbenzell (DE)

(72) Erfinder:
  • Randoll, Ulrich, G.
    82194 Gröbenzell (DE)

(74) Vertreter: Heuer, Wilhelm, Dr. 
Patentanwalt, Am Flosskanal 7
82515 Wolfratshausen
82515 Wolfratshausen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
WO-A-96/23403
DE-A- 4 408 867
DE-C- 4 443 756
FR-A- 2 439 584
DE-A- 3 245 765
DE-A- 19 508 791
DE-C- 19 615 793
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Massagegerät zur Behandlung von akuten und chronischen Mikrozirkulationserkrankungen bei warmblütigen Lebewesen.

    [0002] Aus DE-A 44 08 867 ist ein Massagegerät bekannt, das an einem in der Hand halt- und führbaren Gehäuse eine mit dem Gehäuse um eine Achse schwenkbar verbundene Wirkoberfläche trägt. Diese Wirkoberfläche ist zylinderförmig, wobei die Drehachse des Zylinders mit der Schwenkachse zusammenfällt. Wenn die Wirkoberfläche an eine zu behandelnde Körperregion angedrückt wird, wird die von der Wirkoberfläche berührte Haut sowie darunterliegendes Gewebe durch Reibung parallel zur Körperoberfläche in Oszillation versetzt. Dabei ist die Amplitude der Oszillation durch die Konstruktion des Massagegeräts vorgegeben.

    [0003] In DE 44 43 756 D1 ist ein Massagegerät mit einer Wirkoberfläche beschrieben, deren Radius, von einer Schwenkachse des Geräts aus gemessen, in verschiedene Richtungen unterschiedlich ist. Dieses Gerät ist ein großformatiges Standgerät, bei dem der Patient einen ganzen Körperteil wie etwa einen Unterschenkel auf die Wirkoberfläche legt, so daß der zu behandelnde Körperteil im wesentlichen als Ganzes der Bewegung der Wirkoberfläche folgt. Da die Position des Patienten relativ zum Gerät während einer Behandlung nicht ohne weiteres geändert werden kann, ist die vom Gerät auf den zu behandelnden Körperteil übertragene Bewegung während einer Behandlung immer dieselbe.

    [0004] Ziel der vorliegenden Erfindung ist, ein flexibel anwendbares und therapeutisch hochwirksames Massagegerät zu schaffen. Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.

    [0005] Die vorliegende Erfindung gestattet es, durch eine einfache Änderung der Orientierung der Wirkoberfläche des Massagegeräts in bezug zum zu behandelnden Gewebe die Amplitude der Schwenkbewegung zu verändern. Erstaunlicherweise ermöglicht diese Modulation der Amplitude eine deutlich nachhaltigere und tiefergehende therapeutische Wirkung bei der Behandlung von mit Störungen der Mikrozirkulation zusammenhängenden Erkrankungen als die herkömmlichen Techniken. Versuche ergaben deutliche Linderung bis hin zum Verschwinden der Beschwerden selbst bei Patienten, die auf die herkömmlichen Verfahren nicht ansprachen.

    [0006] Indikationen des erfindungsgemäßen Geräts sind daher gegeben bei schmerzhafter oder verspannter Muskulatur, muskub-skelettalen Erkrankungen des Nerven-, Stütz- und Bewegungsapparates, langjährigem Alkohol-, Medikamenten- und Drogenabusus, akuten Traumata, nach operativen Eingriffen, aber auch bei chronischen Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, psychiatrischen Erkrankungen, Chronic-Fatigue-Syndrom, Osteoporose, Multipler Sklerose, Gicht, Diabetes, Cellulite, Sudeck, Hirndruck, Schwindel, Menier, Durchblutungsstörungen, Schmerz, Tumoren, Apoplexie, sensiblen und sensorischen Hypästhesien und Parästhesien. sensibler Stimulation, umweltbedingten Erkrankungen und allen die Matrix beeinflussenden Veränderungen.

    [0007] Dabei, ist bevorzugt, daß sich der Radius der Wirkoberfläche über wenigstens einen Bereich von ihr hinweg kontinuierlich ändert. Dies gestattet es, zusätzlich zur oberflächenparallelen Bewegung einen oszillierenden Druck gleicher Frequenz auf das Gewebe auszuüben. Dieser Druck ist über die die Wirkoberfläche berührende Körperoberfläche des Patienten nicht gleichmäßig verteilt, sondern nimmt in Richtung größerer Radien der Wirkoberfläche hin zu. Auf diese Weise wird im Gewebe rhythmisch ein Druckgefälle erzeugt, durch das Gewebeflüssigkeit durch das Gewebe parallel zur Oberfläche gepumpt wird. Diese Pumpwirkung gestattet es, den Durchsatz von Körperflüssigkeiten wie Blut oder Lymphe durch die behandelten Gewebezonen zu steigern und so die Versorgung des Gewebes mit Nährstoffen und den Abbau von Stoffwechselabfallprodukten signifikant zu verbessern.

    [0008] Die Erfindung kann als Standgerät sowie als mit der Hand zu führendes Gerät ausgeführt werden. Dabei ist ein besonderer Vorzug des mit der Hand zu führenden Geräts, daß sein Benutzer mit derselben Hand, die das Gerät führt, die Verhärtung des behandelten Gewebes erfassen und durch ein einfaches Drehen des Massagegeräts um die Achse der Wirkoberfläche die Amplitude der Massagebewegung auf den jeweils erfaßten Verhärtungsgrad einstellen oder die Amplitude rhythmisch variieren kann.

    [0009] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden deutlich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die begleitenden Zeichnungen. Es zeigen:
    Fig. 1 und 2
    jeweils eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Massagegeräts;
    Fig. 3 und 4
    jeweils eine Draufsicht auf einen Massagekopf eines erfindungsgemäßen Massagegeräts;
    Fig. 5
    einen Querschnitt durch einen Massagekopf parallel zu dessen Schwenkachse;
    Fig. 6
    eine schematische Darstellung der Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Massagegeräts;
    Fig. 7 und 8
    jeweils eine Weiterentwicklung des erfindungsgemäßen Massagegeräts; und
    Fig. 9 und 10
    weitere Varianten von Massageköpfen.


    [0010] Das in Fig. 1 gezeigte Massagegerät ist ein Standgerät, das mit Hilfe zweiter Arme 50 an Schienen 51 an der Wand eines Behandlungsraums höhenverstellbar montiert ist. Die Arme 50 tragen an ihren Enden einen walzenförmigen Massagekopf 4, dessen Mantelfläche eine Wirkoberfläche bildet, und ein Gehäuse 1, in dem ein Elektromotor untergebracht ist, der den Massagekopf in einer oszillierenden Schwenkbewegung um eine Achse A antreibt. Die Amplitude der Schwenkbewegung ist in Abhängigkeit vom mittleren Radius des Kopfes so gewählt, daß eine typische Amplitude eines Punkts auf der Oberfläche des Kopfes 4 ca. 4 bis 7 mm beträgt.

    [0011] Zur Behandlung z.B. der Unterschenkelmuskulatur legt ein Patient sich vor dem Gerät auf den Rücken und legt den Unterschenkel auf die Oberseite des in geeigneter Höhe eingestellten Massagekopfes 4.

    [0012] Die Einheit aus Gehäuse 1 und Massagekopf 4 ist mit Hilfe eines Schwenkarms um die Achse A über einen Winkel von bis zu 360° drehbar, so daß verschiedene Zonen der Wirkoberfläche des Kopfes 4 nach Wahl mit dem Unterschenkel in Kontakt gebracht werden können, um diesen mit unterschiedlicher Amplitude je nach Radius der Zone in Schwingungen zu versetzen.

    [0013] Bei einer Variante des in Fig. 1 gezeigten Geräts sind die Schienen 51 nicht an einer Wand, sondern auf einer. fahrbaren Lafette montiert. Ein solches fahrbares Gerät eignet sich besonders zur Behandlung bettlägeriger Patienten.

    [0014] Das in Fig. 2 gezeigte Massagegerät hat ein in der Hand halt- und führbares Gehäuse 1 mit einem Durchmesser im Bereich von 3 bis 8 cm. Das Gehäuse 1 enthält einen Elektromotor, der über ein Zuleitungskabel 2 von einem Netzgerät (nicht gezeigt) mit Energie versorgt wird. Ein Exzentergetriebe im Gehäuse 1 setzt eine Drehbewegung des Motors in eine oszillierende Schwenkbewegung einer Welle 3 um. Die Welle 3 trägt einen Massagekopf 4, dessen Randfläche eine Wirkoberfläche 5 zum Auflegen auf die Haut eines Patienten bildet. Der Verlauf der Wirkoberfläche in einem Querschnitt senkrecht zur Achse A ist bei den Geräten aus Fig. 1 und 2 derselbe und ist in Fig. 3 genauer gezeigt.

    [0015] Die Wirkoberfläche des dort gezeigten Massagekopfes umfaßt zwei spiegelsymmetrisch zueinander angeordnete Abschnitte 10, 11, die jeweils die Form einer archimedischen Spirale um die Achse A haben. Die zwei Spiralen schneiden sich in einem Punkt, der einen achsfernen Bereich 12 der Wirkoberfläche bildet. Ein zu beiden Spiralen 10, 12 tangentialer Bereich bildet einen achsnahen Bereich 13.

    [0016] Die Entfernung des achsnahen Bereichs 13 von der Achse A beträgt ca. 3 bis 10 mm, der des achsfernen Bereichs 12 15 bis 100, vorzugsweise 20 bis 50 mm.

    [0017] Fig. 4 zeigt eine zweite Ausgestaltung eines Massagekopfes im Querschnitt senkrecht zur Achse A. Dessen Wirkoberfläche umfaßt nur einen spiralförmigen Bereich 10 sowie einen geradlinigen Begrenzungsabschnitt 14.

    [0018] Fig. 5 zeigt einen Behandlungskopf im Querschnitt parallel zur Schwenkachse A. Da die Schwenkachse A nicht durch den Schwerpunkt des Massagekopfes verläuft, weist dieser eine Unwucht auf, die dazu führen kann, daß das Massagegerät unruhig läuft, was insbesondere bei einem in der Hand geführten Gerät stört. Um dem entgegenzuwirken, kann an der Welle 3, gegebenenfalls im Gehäuse 1, ein Gegengewicht zum Kompensieren der Unwucht des Massagekopfes vorgesehen sein. Ein solches Gegengewicht kann auch in den Massagekopf selber eingelassen sein. Um die Unwucht aber von vornherein gering zu halten, sollte der Massagekopf leicht und mit geringem Trägheitsmoment konstruiert sein. Der in Fig. 4 gezeigte Massagekopf umfaßt deshalb eine Hülse 20, die formschlüssig auf die Welle 3 aufgesteckt und daran lösbar befestigt wird, eine um die Welle herum verlaufende Mantelfläche 21 sowie eine Scheibe 22, die Hülse und Mantelfläche verbindet. Die Scheibe kann, soweit die Stabilität des Massagekopfes dies zuläßt, durchbrochen oder auf einzelne Speichen reduziert sein. Die Hülse 20, Mantelfläche 21 und Scheibe 22 sind vorzugsweise aus einem festen Kunststoff gebildet.

    [0019] Bei einer einfachen Ausgestaltung kann die Mantelfläche 21 gleichzeitig die Wirkoberfläche des Massagekopfes bilden. Bei der in Fig. 4 gezeigten Ausgestaltung ist sie jedoch mit einem Überzug 23 aus einem nachgiebigen Material wie etwa Weichpolyurethan, Moosgummi, Textil oder dergleichen, versehen.

    [0020] Die Wirkungsweise der Erfindung wird anhand von Fig. 6 verdeutlicht. Diese Figur zeigt drei verschiedene Phasen der Schwenkbewegung des in Fig. 4 gezeigten Massagekopfes. Die Höhe der Achse A über der Haut 30 des zu behandelnden Patienten ist in allen drei Phasen gleich. In Phase a ist der Massagekopf 4 maximal im Uhrzeigersinn ausgelenkt, es besteht kein oder nur unwesentlicher Kontakt zwischen dem Massagekopf und der Haut 30 des Patienten.

    [0021] Aus dieser Position beginnt der Massagekopf, im Gegenuhrzeigersinn zu schwenken und erreicht zunächst eine Mittelstellung b. In dieser Stellung sind die Haut 30 und darunterliegende Muskelbereiche um einige Millimeter nach rechts in der Figur verschoben, gleichzeitig wird das Gewebe nach unten zusammengedrückt. Das Zusammenwirken des Drucks von oben auf das Gewebe mit seiner gleichzeitigen Verschiebung nach rechts in der Figur führt dazu, daß sich rechts unterhalb des Massagekkopfes 4 eine Zone 31 ausbildet, in der der Druck der Gewebeflüssigkeit erhöht ist. In Phase c der Bewegung, in der der Massagekopf 4 seinen maximalen Ausschlag in Gegenuhrzeigerrichtung erreicht hat, ist dieser Effekt noch verstärkt, Haut und Gewebe sind bei 32 sichtbar aufgestaucht. Da der Weg in der Figur nach links durch den Massagekopf 4 behindert ist, kann Gewebeflüssigkeit aus der Zone 31 vorzugsweise in Richtung nach rechts in der Figur entweichen. Auf diese Weise wird also eine gerichtete Durchströmung des Gewebes erreicht, die dessen Versorgung deutlich verbessert.

    [0022] Durch Überstreichen der Gliedmaßen eines Patienten von distal nach proximal können diese mit dem erfindungsgemäßen Gerät als Ganzes entwässert und das Gewebe so gefestigt und gestärkt werden.

    [0023] Dieser Effekt läßt sich auch zur Behandlung umweltinduzierter Gewebeschäden nutzbar machen. So ist z.B. bekannt. daß das giftige Schwermetall Cadmium sich vorzugsweise im Bindegewebe ablagert. Durch Anwendung des erfindungsgemäßen Geräts, vorzugsweise in Verbindung mit Infusionen, etwa mit physiologischer Kochsalzlösung, lassen sich derartige Ablagerungen ausspülen und das belastete Gewebe reinigen.

    [0024] Bei Verwendung des in Fig. 3 gezeigten Massagekopfes kann die behandelnde Person die anhand von Fig. 6 geschilderte Pumpwirkung wahlweise in entgegengesetzte Richtungen erzeugen, einfach indem sie das Gerät um die Achse A oder eine dazu parallele Achse dreht und so entweder den Abschnitt 10 oder den Abschnitt 11 mit der Haut des Patienten in Berührung bringt. Beim Gerät aus Fig. 1 erfolgt diese Drehung mit Hilfe des Hebels 52, beim Handgerät aus Fig. 2 durch eine freihändige Drehung.

    [0025] Indem die behandelnde Person das Gerät um die Achse A dreht, kann sie ferner die Zone des Abschnitts 10 oder 11 wählen, der auf die Haut des Patienten wirken soll. Dabei wird man eine Zone mit um so größerem Radius wählen, je stärker die zu behandelnde Muskelschicht ist. Ein typischer Wert für die Bewegungsamplitude eines Punktes auf der Wirkoberfläche sind ca. 4 bis 7 mm.

    [0026] Die Oszillationsfrequenz der Wirkoberfläche ist in einem Bereich von 5 bis 25 Hz einstellbar. Bei der quergestreiften Muskulatur, welche mit 40% Körpermasse das größte Organ des menschlichen Körpers darstellt, sind funktionszustandsabhängige eigene Oszillationen bekannt, z.B. Muskelzittern zur Wärmeproduktion in der Kälte, Schüttelfrost im Krankheitsfall oder bei harter Anstrengung, wie etwa beim Gewichtheben. Dieses Zittern selbst leistet einen aktiven Beitrag zur Flüssigkeitsdurchströmung des Gewebes, indem es Gefäße, Nerven und Bindegewebsräume rhythmisch komprimiert und bei intaktem Klappensystem der Venen und Lymphgefäße für einen beschleunigten Abtransport von Flüssigkeit aus dem Gewebe sorgt. Um diese körpereigenen. Dispositionen zum Zittern und die damit verbundene verbesserte Gewebeversorgung nutzbar zu machen und anzuregen, arbeitet das erfindungsgemäße Massagegerät zweckmäßigerweise bei derselben Frequenz. die im Bereich von 8 bis 12 Hz liegt.

    [0027] Fig. 7 zeigt eine Weiterentwicklung des erfindungsgemäßen Massagegeräts. Gehäuse 1 und Energieversorgung sind dieselben wie bei dem in Fig. 2 gezeigten Gerät. Anstelle eines Massagekopfes trägt die Welle 3 der Weiterentwicklung aber ein Kegelrad 40, das mit zwei weiteren Kegelwellen 41 und 42 im Eingriff ist und diese gegensinnig antreibt. Die Kegelwellen 41, 42 sind von zweiten Wellen 43 getragen, die in einer auf das Gehäuse 1 aufgesteckten Kappe 44 drehbar gelagert sind und an ihren aus der Kappe 44 austretenden Enden jeweils einen Massagekopf 4 tragen. Diese Massageköpfe bewegen sich entgegenphasig und üben so zusätzlich zu der anhand von Fig. 5 beschriebenen Druck- und Verschiebungswirkung eine Scherkraft auf zwischen ihnen liegendes Gewebe aus. Diese Weiterentwicklung eignet sich insbesondere zur paradorsalen Behandlung.

    [0028] Fig. 8 zeigt eine zweite Weiterentwicklung. In dieser ist das Gehäuse 1 von einem Tragarm 50 mit mehreren feststellbaren Gelenken 53 getragen, die es gestatten, den Massagekopf 4 weitgehend beliebig im Raum zu positionieren. Diese Weiterentwicklung eignet sich besonders zur Selbstbehandlung an Körperstellen, die ohne dem Behandlungserfolg abträgliche Muskelanspannung kaum zugänglich sind. so etwa im Genick oder im Brustwirbelsäulenbereich.

    [0029] Fig. 9 und 10 zeigen eine dritte, den Massagekopf 4 betreffende Weiterentwicklung. In dem in Fig. 9 im Querschnitt zur Achse A gezeigten Massagekopf sind Permanentmagnete 60 mit in der Schnittebene im wesentlichen parallel zur Wirkoberfläche 5 laufender Feldachse eingelassen. Diese Magnete induzieren im behandelten Gewebe ein elektromagnetisches Wechselfeld, das mit der Oszillationsfrequenz des Massagekopfes oszilliert und elektrische Potentiale im Gewebe induziert.

    [0030] Beim Massagekopf nach Fig. 10 sind die Magnete mit zur Schwenkachse A paralleler Feldachse und jeweils abwechselnder Orientierung eingelassen. Die Wirkung dieses Massagekopfes auf das Gewebe entspricht derjenigen des Kopfes aus Fig. 9. Die Wechselfelder wirken insbesondere auf die Nervenbahnen im Gewebe und wirken so insbesondere auf die durch die Nerven gesteuerte natürliche Disposition des Muskelgewebes zum Zittern. Hiervon wird eine zusätzliche Verstärkung des mit dem erfindungsgemäßen Massagegerätes erzielten Flüssigkeitsaustausches im Gewebe erwartet.

    [0031] Die vorliegende Erfindung läßt zahlreiche, hier nicht im einzelnen beschrie bene Varianten zu. So kann der Massagekopf auch kreisförmig mit gegen den Kreismittelpunkt versetzter Schwenkachse, eiförmig oder elliptisch sein, kann archimedisch oder logarithmisch spiralförmige Abschnitte sowie Kombinationen von kreisförmigen, elliptischen, geraden oder spiralförmigen Abschnitten aufweisen etc. Zur Anpassung an unterschiedliche Anwendungen kann eine Mehrzahl von Massageköpfen vorgesehen werden, die lösbar und austauschbar am Gerät befestigt werden, z.B. durch Verschrauben an der Welle oder durch einen Bajonettmechanismus. Die Energieversorgung des Massagegeräts kann statt über das Zuleitungskabel auch über einen im Gehäuse eingebauten Akkumulator oder Batterien erfolgen; ein Ein-Aus-Schalter und ein Regler für die Oszillationsfrequenz können am Gehäuse oder gegebenenfalls am Netzgerät vorgesehen sein.


    Ansprüche

    1. Massagegerät mit einer Wirkoberfläche (5) zum Inkontaktbringen mit einem zu behandelnden Gewebe und einem Mittel zum Antreiben der Wirkoberfläche in einer oszillierenden Schwenkbewegung um eine Achse (A), wobei die Wirkoberfläche (5) ferner parallel zur Achse (A) um einen Winkel drehbar ist, um jeweils unterschiedliche Zonen der Wirkoberfläche (5) mit dem Gewebe in Kontakt zu bringen dadurch gekennzeichet dass die Wirkoberfläche im Querschnitt senkrecht zur Achse (A) in verschiedene Richtungen unterschiedliche Radien aufweist, so dass sie einen achsnahen (13) und einen achsfernen Bereich (12) aufweist, die entlang der Wirkoberfläche (5) durch Abschnitte (10, 11) mit monoton zunehmendem Radius verbunden sind.
     
    2. Massagegerät nach Anspruch 1, bei dem die Radien des achsnahen und des achsfemen Bereichs zueinander im Verhältnis des goldenen Schnitts oder einer Potenz dieses Verhältnisses stehen.
     
    3. Massagegerät nach Anspruch 1 oder 2, bei dem der Radius des achsnahen Bereichs (13) im Bereich 3 bis 10 mm und der des achsfernen Bereichs (12) im Bereich 15 bis 100 mm liegt.
     
    4. Massagegerät nach Anspruch 3, bei dem der Radius des achsfernen Bereichs (12) im Bereich 20 bis 50 mm liegt.
     
    5. Massagegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dessen Wirkoberfläche (5) bezüglich einer durch den achsnahen und den achsfernen Bereich (12, 13) verlaufenden Ebene spiegelsymmetrisch ist.
     
    6. Massagegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem jeder Abschnitt (10, 11) im Schnitt senkrecht zur Achse im wesentlichen die Form einer Spirale hat.
     
    7. Massagegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einem in der Hand führenden Gehäuse (1), in dem ein Motor zu Antreiben der Schwenkbewegung angeordnet ist, wobei das Gehäuse (1) von Hand um den Winkel (α) drehbar ist.
     
    8. Massagegerät nach Anspruch 7, mit einem die Wirkoberfläche (5) tragenden und lösbar mit dem Gehäuse verbundenen Kopf (4).
     
    9. Massagegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dessen Wirkoberfläche (5) aus einem nachgiebigen Material gebildet ist.
     
    10. Massagegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Wirkoberfläche (5) mit einer Frequenz im Bereich von 5 bis 25 Hz oszilliert.
     
    11. Massagegerät nach Anspruch 10, bei dem die Wirkoberfläche (5) mit einer Frequenz im Bereich von 8 bis 12 Hz oszilliert.
     
    12. Massagegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Bewegungsamplitude eines Punktes der Wirkoberfläche (5) 4 bis 7 mm beträgt.
     
    13. Massagegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem eine erste Welle (43) an einem Ende die Wirkoberfläche (5) trägt, wobei eine zweite Welle (43) an einem Ende eine zweite Wirkoberfläche trägt, wobei die Wirkoberfläche (5) und die zweite Wirkoberfläche in einem festen Phasenverhältnis zueinander oszillieren.
     
    14. Massagegerät nach Anspruch 7, mit einem frei im Raum positionierberen Tragarm (50), der das Gehäuse (1) trägt.
     


    Claims

    1. A massage device with an active surface (5) for bringing into contact with tissue to be treated, and with a means for driving the active surface in an oscillating pivoting movement about an axis (A), the active surface (5) further being able to be rotated about the axis (A) by an angle in order to bring in each case different zones of the active surface (5) into contact with the tissue, characterized in that the active surface (5) has, in cross section, different radii perpendicular to the axis (A) in different directions so that it has an area (13) near the axis and an area (12) distant from the axis, the regions being interconnected by portions (10, 11) having a radius that increases in monotonic manner.
     
    2. The massage device as claimed in claim 1, in which the radii of the area near the axis and of the area distant from the axis are in relation to one another in the ratio of the golden section or a power of this ratio.
     
    3. The massage device as claimed in claim 1 or 2, in which the radius of the area (13) near the axis is in the range of 3 to 10 mm, and that of the area (12) distant from the axis is in the range of 15 to 100 mm.
     
    4. The massage device as claimed in claim 3, in which the radius of the area (12) distant from the axis is in the range of 20 to 50 mm.
     
    5. The massage device as claimed in one of claims 1 to 4, whose active surface (5) is mirror-symmetrical in relation to a plane passing through the areas (12, 13) near and distant from the axis.
     
    6. The massage device as claimed in one of claims 1 to 5, in which each portion (10, 11) has essentially the form of a spiral in section perpendicular to the axis.
     
    7. The massage device as claimed in one of the preceding claims, with a housing (1) which can be guided in the hand and in which a motor is arranged for driving the pivoting movement, the housing (1) being able to be rotated by hand about the angle (α).
     
    8. The massage device as claimed in claim 7, with a head (4) bearing the active surface (5) and releasably connected to the housing.
     
    9. The massage device as claimed in one of the preceding claims, the active surface (5) being made of a resilient material.
     
    10. The massage device as claimed in one of the preceding claims, in which the active surface (5) oscillates with a frequency in the range of 5 to 25 Hz.
     
    11. The massage device as claimed in claim 10, in which the active surface (5) oscillates with a frequency in the range of 8 to 12 Hz.
     
    12. The massage device as claimed in one of the preceding claims, in which the movement amplitude of a point of the active surface (5) is 4 to 7 mm.
     
    13. The massage device as claimed in one of the preceding claims, in which a first shaft (43) carries the active surface (5) at an end thereof, a second shaft (43) carries a second active surface at an end thereof, the active surface (5) and the second active surface oscillating in a fixed phase relationship to one another.
     
    14. The massage device as claimed in claim 7, with a support arm (50) which can be positioned freely in space and which bears the housing (1).
     


    Revendications

    1. Appareil à masser avec une surface active (5) pour la mise en contact avec un tissu à traiter et un moyen pour l'entraînement de la surface active dans un mouvement pivotant oscillant autour d'un axe (A), la surface active (5) pouvant par ailleurs tourner autour d'un angle de façon parallèle à l'axe (A) afin de mettre en contact chacune des différentes zones de la surface active (5) avec le tissu, caractérisé en ce que la surface active présente, dans la section perpendiculaire à l'axe (A), différents rayons dans différentes directions de sorte qu'elle présente une zone proche de l'axe (13) et une zone éloignée (12) de l'axe qui sont reliées le long de la surface active (5) par des portions (10, 11) à rayon augmentant de façon monotone.
     
    2. Appareil à masser selon la revendication 1 dans lequel les rayons de la zone proche de l'axe et de la zone éloignée de l'axe sont l'un par rapport à l'autre dans le rapport du nombre d'or ou d'une puissance de ce nombre.
     
    3. Appareil à masser selon revendication 1 ou 2, dans lequel le rayon de la zone proche de l'axe (13) est compris entre 3 et 10 mm et celui de la zone éloignée de l'axe (12) entre 15 et 100 mm.
     
    4. Appareil à masser selon revendication 3 dans lequel le rayon de la zone éloignée de l'axe (12) est compris entre 20 et 50 mm.
     
    5. Appareil à masser selon l'une quelconque des revendications 1 à 4 dont la surface active (5) présente une symétrie miroir par rapport à un plan traversant la zone proche de l'axe et la zone éloignée de l'axe (12, 13).
     
    6. Appareil à masser selon l'une quelconque des revendications 1 à 5, dans lequel chaque portion (10, 11) a essentiellement la forme d'une spirale en coupe perpendiculaire à l'axe.
     
    7. Appareil à masser selon l'une quelconque des revendications précédentes, avec un boîtier (1) tenant dans la main, dans lequel est placé un moteur destiné à l'entraînement du mouvement pivotant, le boîtier (1) est mobile manuellement autour d'un angle (α).
     
    8. Appareil à masser selon revendication 7 avec une tête (4) portant la surface active (5) et reliée de manière détachable au boîtier.
     
    9. Appareil à masser selon l'une quelconque des revendications précédentes dont la surface active (5) est constituée d'une matière souple.
     
    10. Appareil à masser selon l'une quelconque des revendications précédentes dans lequel la surface active (5) oscille à une fréquence comprise entre 5 et 25 Hz.
     
    11. Appareil à masser selon revendication 10 dans lequel la surface active (5) oscille à une fréquence comprise entre 8 et 12 Hz.
     
    12. Appareil à masser selon l'une quelconque des revendications précédentes dans lequel l'amplitude de déplacement d'un point de la surface active (5) mesure 4 à 7 mm.
     
    13. Appareil à masser selon l'une quelconque des revendications précédentes dans lequel un premier arbre (43) porte la surface active (5) sur une extrémité, un second arbre (43) porte une deuxième surface active sur une extrémité, la surface active (5) et la deuxième surface active oscillant l'une par rapport à l'autre dans un rapport de phase fixe.
     
    14. Appareil à masser selon revendication 7, avec un bras porteur (50) librement positionnable dans l'espace, qui porte le boîtier (1).
     




    Zeichnung