[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein kapazitives Meßverfahren mit mehreren Elektroden,
das charakteristische Eigenschaften eines leitenden Körpers wie Form und Ort mittels
kapazitiver Kopplung zwischen jeweils zwei dieser Elektroden über den elektrisch leitenden
Körper ermittelt. Hierzu werden in einem kapazitivem Meßsystem die einzelnen Elektroden
mit einer Wechselspannung beaufschlagt und die jeweils über die Elektroden abfließenden
Ströme gemessen. Aus den Werten für die Meßspannung und Elektrodenstrom können dann
die jeweiligen Koppelkapazitäten errechnet werden.
[0002] Solche Meßsysteme sind beispielsweise in den WO 97/29391 oder LU-A-88 828 beschrieben.
Letzteres Meßsystem umfaßt mindestens eine Sendeelektrode und mindestens eine Empfangselektrode,
die mit dem leitenden Körper kapazitiv gekoppelt sind. Die Empfangselektroden sind
mit einer Auswerteschaltung verbunden, die die kapazitive Kopplung der Sendeantenne
mit dem leitenden Körper durch Vergleich des gemessenen Signals mit einem Referenzsignal
ermitteln.
[0003] Bei der Messung der kapazitiven Kopplung, mit einem geerdeten Meßgerät, stellt die
Kapazität des leitenden Körpers gegen Masse eine Fehlerquelle dar. Um diesen Fehler
zu beseitigen, wird in der Anmeldung LU 88 828 eine galvanische Trennung des Stromkreises
vorgeschlagen. Dabei wird das Signal der Sendeelektrode von der Masse des Systems
entkoppelt, um den Einfluß der parasitären Kapazität des zu detektierenden Körpers
mit der Masse zu verringern.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein kapazitives Meßverfahren der oben
genannten Art vorzuschlagen, das besonders geeignet ist, um in Halbleiter-Technik
angewandt zu werden.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zur Messung der kapazitiven
Kopplung von mindestens zwei Elektroden an einen elektrisch leitenden Körper, mit
mindestens zwei Elektroden die jeweils von einer Wechselspannungsquelle mit einer
Wechselspannung beaufschlagt werden, wobei die Wechselspannungsquellen derart ausgestaltet
sind, daß die Spannung an den Elektroden eines Paares gegenphasig ist und so geregelt
wird daß die Ströme in beiden Elektroden des Paares die gleiche Amplitude haben.
[0006] Bei diesem Meßverfahren werden die Wechselspannungsquellen zur Beaufschlagung der
verschiedenen Elektroden derart geregelt, daß das Verhältnis der Spannung der beiden
Spannungsquellen genau umgekehrt zum Verhältnis der Koppelkapazitäten ist. Das Verhältnis
der Wechsel-Spannungen an den Spannungsquellen ist genau dann entsprechend eingestellt,
wenn der Strom, der beiden Spannungsquellen entnommen wird, gleich groß ist. In diesem
Fall stellt sich am leitenden Körper Massepotential ein und es wird kein Strom vom
leitenden Körper nach Masse fließen, auch wenn dieser mit der Masse verbunden wird.
Somit kann auch kein Meßfehler durch diesen Strom entstehen. Die Regelung der Spannungsquellen
in Funktion vom Strom durch die Elektroden, kann kontinuierlich oder zeitdiskret erfolgen.
[0007] Eine Methode zur Messung der kapazitiven Koppelung von mindestens zwei Elektroden
an einen elektrisch leitenden Körper, ist demgemäß dadurch gekennzeichnet, daß die
Elektroden mit einer Wechselspannung beaufschlagt werden, wobei die Spannung an den
Elektroden eines Paares gegenphasig ist und so geregelt wird, daß die Ströme in beiden
Elektroden des Paares die gleiche Amplitude haben.
[0008] Im folgenden wird nun eine Ausgestaltung der Erfindung anhand der beiliegenden Figuren
beschrieben. Es zeigen:
- Fig.1:
- Eine schematische Darstellung des Meßprinzips
- Fig.2:
- Ein Ersatzschaltbild einer ersten Ausgestaltung des vorliegenden Meßsystems,
- Fig.3:
- Ein Ersatzschaltbild einer zweiten Ausgestaltung des vorliegenden Meßsystems.
[0009] Fig. 1 veranschaulicht eine mögliche Anordnung verschiedener Elektroden 11, 12, 15,
16 und 18 um einen elektrisch leitenden Körper 10. Das Meßprinzip beruht auf der Messung
der kapazitiven Kopplung zwischen jeweils zwei dieser Elektroden 11, 12, 15, 16 und
18 über den elektrisch leitenden Körper 10.
[0010] Zwei Elektroden, zwischen denen die Koppelkapazität gemessen werden soll, werden
dabei mit einer Wechselspannung gleicher Frequenz, aber unterschiedlicher Polarität
und Amplitude gespeist.
[0011] Das elektrische Ersatzschaltbild einer Anordnung mit zwei Elektroden ist in Figur
2 dargestellt. Diese zeigt die beiden synchronen Wechselspannungsquellen 100 und 101,
die die jeweiligen Elektroden mit einer Wechselspannung beaufschlagen. Die Koppelkapazitäten
200 und 201 von den Spannungsquellen zum leitenden Körper 10 stellen beispielsweise
die Kapazität zwischen der Elektroden 11 und dem leitenden Körper 10 sowie der Elektrode
12 und dem leitenden Körper dar.
[0012] Ist das Verhältnis der Spannungen der beiden Spannungsquellen 100 und 101 genau umgekehrt
zum Verhältnis der Koppelkapazitäten 200 und 201, stellt sich am leitenden Körper
10 Massepotential ein. In diesem Fall wird kein Strom vom leitenden Körper nach Masse
fließen, auch wenn es mit Masse verbunden wird. Somit kann auch kein Meßfehler durch
diesen Strom entstehen. Das Verhältnis der Wechsel-Spannungen an den Spannungsquellen
100 und 101 ist genau dann entsprechend eingestellt, wenn der Strom, der beiden Spannungsquellen
entnommen wird, gleich groß ist. Die Regelung der Spannungsquellen in Funktion vom
Strom durch die Elektroden, kann kontinuierlich oder zeitdiskret erfolgen.
[0013] In einem Mehrelektroden-System nach Figur 1 bietet sich die Möglichkeit alle Elektrodenpaare
im Zeitmultiplex sequentiell anzusteuern und somit das Prinzip aus Figur 2 unverändert
einzusetzen.
[0014] Alternativ kann auch im Frequenzmultiplex gearbeitet werden so daß Spannungs-Quellen
mit unterschiedlichen Frequenzen gleichzeitig die Elektroden ansteuern. In der Praxis
bietet Codemultiplex, gegenüber Frequenzmultiplex, den Vorteil daß man ein verteiltes
Frequenzspektrum erhält und somit die Störfestigkeit erhöht. Dabei werden Pseudo-Zufallsfolgen
als Code auf die Wechselspannung moduliert so daß die Folge von jeder Spannungs-Quelle
orthogonal zu denen aller anderen Spannungs-Quellen ist.
[0015] In Fig. 3 sind drei Wechselspannungsquellen 100, 101, 110 und 3 Elektroden 400, 410,
420 gezeigt. Jedem Elektrodenpaar 400-410, 400-420, 410-420 ist eine eigene Spannungsquelle
100, 101, 110 mit spezifischer Codesequenz zuzuordnen. Die Wechselspannung wird über
variable Verstärker 200, 201, 210, 211, 220, 221 einem Addierer 700, 710, 720 zugeführt.
[0016] Jede Elektrode ist Teil von mehreren Elektrodenpaaren zwischen denen die kapazitive
Koppelung gemessen wird. Die dem jeweiligen Elektrodenpaar zugeordneten modulierte
Wechselspannung wird für jede Elektrode des Paares addiert bzw. subtrahiert so daß
die zwei Elektroden jedes Elektrodenpaares mit unterschiedlicher Polarität angesteuert
werden.
[0017] Die durch die Elektroden fließenden Ströme werden mittels Synchrondemodulatoren 300,
301, 310, 311, 320, 321 codeselektiv gemessen. 300 und 310 messen den Strom der durch
die Quelle 100 verursacht wird, 301 und 320 messen den Strom der durch die Quelle
101 verursacht wird und 311 und 321 messen den Strom der durch die Quelle 110 verursacht
wird. Mit den gemessenen Strömen werden die variablen Verstärker so geregelt, daß
die beiden einer Quelle, einem Code zugeordneten Ströme gleich groß sind.
1. Verfahren zur Messung der kapazitiven Kopplung von zwei Elektroden an einen elektrisch
leitenden Körper, wobei jede der Elektroden jeweils mit einer Wechselspannung beaufschlagt
wird und wobei die Wechselspannungen an den beiden Elektroden gegenphasig sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Wechselspannungen an den beiden Elektroden derart geregelt werden, dass die Ströme
in den beiden Elektroden die gleiche Amplitude aufweisen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Regelung der Wechselspannungen in Funktion vom Strom durch die jeweilige Elektrode
erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Regelung der Wechselspannungen kontinuierlich oder zeitdiskret erfolgt.
1. Method for measuring the capacitive coupling from two electrodes to an electrically
conductive body, with each of the electrodes each having an AC voltage applied to
them, and with the AC voltages on the two electrodes being in antiphase, characterized in that the AC voltages on the two electrodes are regulated such that the currents in the
two electrodes have the same amplitude.
2. Method according to Claim 1, characterized in that the AC voltages are regulated as a function of the current through the respective
electrode.
3. Method according to Claim 1 or 2, characterized in that the AC voltages are regulated continuously or on a discrete-time basis.
1. Procédé de mesure du couplage capacitif de deux électrodes à un corps électriquement
conducteur, chacune des électrodes étant alimentée par une tension alternative propre
et les tensions alternatives sur les deux électrodes étant en opposition de phase,
caractérisé en ce que les tensions alternatives sur les deux électrodes sont réglées de telle façon que
les courants dans les deux électrodes aient la même amplitude.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que le réglage des tensions alternatives est réalisé en fonction du courant passant dans
l'électrode correspondante.
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que le réglage des tensions alternatives est réalisé soit en continu, soit à temps discret.