[0001] Die Erfindung betrifft ein Dämmelement aus Mineralwolle.
[0002] Zur Verbesserung der physikalischen und ästhetischen Eigenschaften von Elementen
der gattungsgemäßen Art sind eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten ihrer Oberfläche
und entsprechende Technologien dafür bekannt. Dabei sind die Sichtoberflächen mit
Beschichtungsmitteln belegt, die eine ästhetische Wirkung aufweisen, jedoch nicht
brandhemmend sind und bei einer Brandeinwirkung die Wirkung des Dämmelementes am Bauwerk
beeinträchtigen. Bei der Verwendung von Haftbeschichtungen auf Bauelementen, mit parallel
zu ihren großen Körperachsen liegenden Mineralfasern, ist es nachteilig, dass die
Abreißfestigkeit sowohl des Körpers des Bauelementes in sich, und so schlußfolgernd,
auch die der Beschichtung sehr unzureichend ist. Weiterhin ist es nachteilig, dass
Beschichtungen dieser Art eine dampfsperrende Wirkung haben, und das Diffusionsverhalten
des Baukörpers beeinträchtigt wird. Es ist bereits bekannt, beschichtete Bauelemente
dieser Art mit senkrecht zu den großen Körperachsen gerichteten Fasern herzustellen,
jedoch bleibt die Herstellung solcher Bauelemente auf eine Breite unter 220 mm beschränkt.
Weiterhin haben die Elemente den Nachteil, dass sie durchgängig zwischen den Lamellen
Klebestöße aufweisen, welche das Brandverhalten nachteilig beeinflussen. So offenbart
DE 42 10 393 A1 ein Bauelement mit einer Dampfsperre, welche den Diffusionsvorgang
nachteilig vermeidet, auch wenn zwischen der Dämmstoffschicht und der sperrenden Beschichtung
eine dünne Luftschicht angeordnet. ist. Die DE 42 10 392 A1 offenbart weiter eine
Wärmedämmplatte aus Kunststoffhartschaum, bei der das Imprägnier- oder Beschichtungsmittel
einen anders bestimmten Wasserdampfdurchlaßwiderstand hat als der des Grundmaterials
der Wärmedämmplatte. Mit einer Entwicklung dieser Art kann selbstverständlich der
Nachteil des Standes der Technik nicht beseitigt werden. Die WO 95/33 105 legt ein
Verfahren zum Verkleben der Schnittflächen von Mineralwolle offen, bei der insbesondere
Lamellenplatten aus diesem Material auf einen Haftgrund mit einem Klebemittel aufgeklebt
werden. Dabei werden die Schnittflächen zunächst ganzflächig mit einem dünnen Klebemittel
oder einer wäßrigen Kunststoffdispersion vorbeschichtet und nach dem Abbinden mit
punkt- und/oder wulstförmig aufgetragenem Klebemittel beaufschlagt sowie mit dem Untergrund
verklebt. Ein Nachteil dieses Verfahrens ist darin zu sehen, dass aufgrund der Entwicklung
der Herstellungsmöglichkeiten lamellierter Mineralwolleplatten mit senkrechtem Faserverlauf,
nur relativ kleinformatige Platten mit einer Breite bis maximal 200 mm hergestellt
werden können. Der Begriff -großformatig- wird hier in der Schrift für die Länge angenommen,
so dass das Format auch bei großer Länge eine Breite von 200 mm nicht überschreiten
kann. Damit ist es nicht gegeben, auf dem Element, von den großen Oberflächen gesehen,
beidseitig diffusionsoffene Beschichtungen vorzunehmen.
[0003] Aus der internationalen Patentanmeldung WO 95/20707 geht eine Mineralwollmatte hervor,
bei der die Mineralfasern durch ein Bindemittel verbunden und im wesentlichen senkrecht
zur Oberfläche der Matte ausgerichtet wird. Auf eine Oberfläche ist eine Beschichtung
aufgebracht.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Dämmelement aus Mineralwolle mit hohen
bautechnischen und physikalischen Eigenschaften zu schaffen.
[0005] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Dämmelement nach Anspruch 1 gelöst.
[0006] Nach einer Ausführungsform soll nur die Oberfläche beschichtet werden, die einen
zu den großen Körperachsen des Elementes senkrecht orientierten Faserverlauf ausweist.
Es kann die zur Beschichtung ausgewählte Oberfläche des Dämmelementes in einem Breitenbereich
von 230 und 2400 mm, mit variabel wählbarer Längenbegrenzung des in der Fertigungsstrecke
durchlaufenden Faservlieses, mit einer Beschichtung versehen sein, die auf den Querschnittsflächen
der senkrecht zu den großen Achsen des Elementes stehend verlaufenden Fasern, deren
Faserschäfte in geringer Tiefe umfassend, mit gleichhoher Abreißfestigkeit, wie die
des Dämmelementes im Bereich von 40 bis 100 kPa aufgebracht ist. Die Begrenzung des
Dämmelementes in seiner Längserstreckung nach der Beschichtung seiner Oberfläche kann
den technologischen Anforderungen der Bauwerksausführung entsprechend angepaßt werden.
Die Beschichtung kann aus einem nichtbrennbaren Material bestehen, z. B. ein silikatisches
Material. Die Beschichtung, als Trägerschicht einer abschließenden, gesondert aufzutragenden
Deckschicht bestimmt, kann diffusionsoffen ausgebildet sein. Die Beschichtung kann
als abschließende Deckschicht vorgesehen, koloriert ausgestaltet werden. Die Abrißfestigkeit
der Beschichtung kann in einem Bereich von 60 bis 80 kPa liegen.. Es ist möglich,
dass die Beschichtung über eine seitliche Anfasung der umlaufenden Kanten bis hin
an den äußeren Bereich der vertikalen Seitenflächen des Dämmelementes geführt wird.
Die erfindungsgemäße Lösung eröffnet den Vorteil, dass die Beschichtung unmittelbar
im Fertigungsablauf des Mineralfaservlieses in der Anlage erfolgen kann. Da das Vlies
in der Fertigungseinrichtung bis zu einer Breite von 2400 mm anstehen kann und durchgängig
lamelliert verwendet ist, wird eine Oberflächenbeschichtung über die gesamte Breite
schon während des kontinuierlichen Durchlaufes im endgültigen Fertigungsstadium des
Faservlieses auf dem Förderband vorgenommen. Dabei werden den wählbaren Längenbegrenzungen
objektiv keine einschränkenden Größen mehr zuzumessen sein, weil das aus der kontinuierlichen
Fertigungsstraße kommende, zu beschichtende Faservlies die Herstellung beliebig längserstreckter
Dämmelemente bis zu einer Breite von 2400 mm gestattet. Durch die kontinuierliche
Beschichtung während des Fertigungsdurchlaufes über die gesamte Vliesbreite ist die
Längenbegrenzung jetzt nur noch durch die technologischen Anforderungen bestimmt,
welche das Bauwerk an die Dämmelemente stellt. Dem Fachmann werden damit Möglichkeiten
erschlossen, durchgängig lamelliert produzierte, beschichtete Dämmelemente bis zu
2400 mm Breite herzustellen, die in ihren Längsbegrenzungen allein den Anforderungen
des Bauwerks genügen müssen. Die durchgängig klebestoßfreie Lamellierung sichert einen
hohen Grad an Brandsicherheit, auch bei einer Oberflächenbeschichtung. Die Beschichtung
ist so ausgeführt, dass sie die Querschnittsflächen der senkrecht stehenden Fasern
völlig bedeckt und durch ein Umfassen der Faserschäfte eine hohe Haftung an der Oberfläche
des Dämmelementes sichert. Das Umfassen der Faserschäfte erfolgt z. B. in einer Tiefe
bis zu 1,5 mm in die Oberfläche des Dämmelementes hinein. Damit ist gleichzeitig gesichert,
dass das behandelte Element flächenhaft durchgängig beschichtet ist und die Schicht
eine hohe Abrißfestigkeit auf dem Dämmelement erhält. Die, gemessen an der Faserlänge,
senkrecht gegen die Oberfläche hin dicht an dicht erstreckten Fasern sichern eine
hohe Haftungsfestigkeit, gewährleisten jedoch, dass die zur Beschichtung verwendete
Beschichtungssubstanz wie eine hochviskose, aushärtende silikatische Masse, nicht
tiefer in die Faserzwischenräume eindringen kann und zum einen ein heterogenes Gefüge
des Dämmelementes erzeugt und zum anderen die Dämmwirkung durch Verstopfen der Luftzwischenräume
zwischen den Fasern beeinträchtigt wird. Die Eindringtiefe des Beschichtungsmediums,
also das Umfassen der Faserschafte, kann auch über einen Bereich von 1,5 mm hinaus
erfolgen, jedoch sollte eine Eindringtiefe von 2,5 mm nicht überschritten werden,
da sonst die Elastizität und die Streckgrenze der Oberfläche des Elementes nachteilig
beeinflußt wird. Die erfindungsgemäß eingeleiteten Maßnahmen führen dazu, dass die
Abrißfestigkeit der Beschichtung genauso hoch werden kann, wie die Abrißfestigkeit
des gesamten Dämmelementes, wobei es in einem pragmatischen Bereich liegt, wenn die
Abrißfestigkeit 60 bis 80 kPa beträgt. Die Verwendung eines silikatischen Materials
sichert die Einhaltung der Grundforderung für Dämmelemente dieser Art ab, ein vorteilhaftes
Brandverhalten zu gewährleisten. So ist die silikatische Beschichtung nichtbrennbar,
und vermeidet die Bildung von schädlichen Gasen bei der Verwendung in Bauten des Industrie-
und Wohnungsbaus. Die Beschichtung kann als Deck- und Unterschicht ausgesprochen diffusionsoffen
sein, und dem Baukörper eine ausgezeichnete Belüftung seiner Bauwerksoberflächen gestatten.
Die Beschichtung, auch oder vor allem als Silikatschicht ausgeführt, kann besonders
als Trägerschicht für eine Putzmörtelschicht verwendet werden, da sie eine hohe Verbindungsfreudigkeit
zum Putzmörtel besitzt und durch die hervorragenden Diffusionseigenschaften die Hinterlüftung
aller Baukörperschichten gewährleistet. Eine Verwendung von farbigen Beschichtungen
mit den gleichen physikalischen Eigenschaften, wie vorstehend erwähnt, heben eine
ästhetische Wirkung des Bauwerkes durch ihre Farbgestaltung und die Ästhetik der Flächengestaltung
hervor. Das Konzept garantiert die Herstellung von beschichteten Elementen mit angeformten
Flächenteilen, die auch angefast, abgerundet und flächenformend gestaltet sind. Unter
Beachtung des erfinderischen Konzeptes kann die Beschichtung auch vorgenommen werden,
wenn die Elemente auf dem Fertigungsband der Anlage geschnitten und kantenbearbeitet
sind und dabei noch dicht an dicht auf dem Band aufliegen. Dadurch werden auch umlaufende
Fasungen, Abrundungen oder Verfeinerungen der Kantenausbildung erfaßt und die Oberflächen
der Elemente lückenlos von der Beschichtung bedeckt.
[0007] Die Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert werden. In
der zugehörigen Zeichnung zeigen:
- Fig. 1:
- Das Dämmelement in einer axonometrischen Darstellung
- Fig. 2:
- Den Schnitt I-I in Fig. 1
- Fig. 3:
- Die Art des Umfassens der Faserschäfte in einer stark vergrößerten Darstellung gemäß
der Einzelheit X in Fig. 2.
[0008] Fig. 1 stellt ein Dämmelement 34 mit einer Oberflächenbeschichtung 35 vor, dem an
den Kanten Abfasung 36 zugeordnet sind. Wie noch in Fig. 2 näher dargestellt, erstreckt
sich die Beschichtung 35 über Fasen 36 hinweg bis zu den Kanten der Seitenflächen
38. Das Element 34 kann eine. Breite bis zu 2400 mm einnehmen und ist in seiner Länge,
begründet durch die kontinuierliche Formatierung und Beschichtung auf der Fertigungsstraße,
variabel gehalten. Es hat hier eine rechteckige Formatierung, kann aber den technologischen
Bedingungen des Bauwerkes entsprechend, jede geometrische, flächenhafte Form einnehmen.
Fig. 2 zeigt, dass der Faserverlauf 37 der Fasern des lamellierten Dämmelementes 34
senkrecht zu den großen Körperachsen 39;39' gerichtet ist. Dadurch ist es möglich,
dass die Beschichtung 35 die Faserschäfte 40 umfassen kann. Die Form des Umfassens
der Faserschäfte 40 ist in Fig. 3 dargestellt. Eine sehr starke Vergrößerung eines
Ausschnittes der beschichteten Oberfläche läßt erkennen, dass das Umfassen der Faserschäfte
40 mit einer geringen Eindringtiefe 41 des Beschichtungsmediums in das Dämmelement
35 einhergeht und trotzdem eine homogene, lückenlose Oberflächenbeschichtung 35 gewährleistet.
Das Umfassen der Faserschäfte 40 über deren Querschnittsflächen hinweg, die innige
Verbindung des Beschichtungsmaterials mit den Querschnittflächen der Fasern und die
Eigenschaften des Beschichtungsmaterials gewährleisten eine Abrißfestigkeit, die sich
mit der des Dämmaterials vergleichen läßt und pragmatisch bei 60 bis 80 kPa angesiedelt
ist.
1. Dämmelement (34) aus Mineralwolle mit folgenden Merkmalen:
a) einer Breite zwischen 230 und 2.400 mm,
b) variabel wählbarer Längenbegrenzung,
c) einem durchgängig klebestoßfreien, kontinuierlich produzierten Lamellenaufbau,
d) senkrecht zu seinen großen Körperachsen (39,39') gerichtetem Faserverlauf (37),
und
e) einer Beschichtung (35) auf seiner als Sichtfläche dienenden Oberfläche, wobei
f) die Beschichtung (35) auf die Querschnittsflächen der Fasern aufgebracht ist und
g) deren Faserschäfte (40) in geringer Tiefe (41) umfaßt, wobei
h) die Beschichtung (35) eine Abrißfestigkeit im Bereich 40 bis 100 kPa aufweist,
die gleich hoch ist wie die Abrißfestigkeit des Dämmelementes (34).
2. Dämmelement nach Anspruch 1, bei dem die Beschichtung (35) aus einem nicht brennbaren
Material besteht.
3. Dämmelement nach Anspruch 1, bei dem die Beschichtung (35) aus einem silikatischen
Material besteht.
4. Dämmelement nach Anspruch 1, bei dem die Beschichtung (35) diffusionsoffen ausgebildet
ist.
5. Dämmelement nach Anspruch 1, bei dem die Beschichtung (35) über seitliche Anfasungen
(36) der umlaufenden Kanten bis in den Bereich der äußeren Kanten von vertikalen Seitenflächen
(38) des Dämmelementes (34) geführt ist.
1. An insulating element (34) made of mineral wool, having the following features:
a) a width of between 230 and 2400 mm,
b) a length whereof the limitation is variably selectable,
c) a lamellar structure which is free throughout of adhesive joins and is produced
continuously,
d) a fibre orientation (37) directed perpendicular to the principal axes (39, 39')
of its body, and
e) a coating (35) on its surface serving as the visible surface, with
f) the coating (35) being applied to the cross-sectional surfaces of the fibres and
g) surrounding the fibre shafts (40) thereof to a small depth (41), with
h) the coating (35) having a peel strength in the range of 40 to 100 kPa, which is
of the same size as the peel strength of the insulating element (34).
2. An insulating element according to Claim 1, in which the coating (35) is made from
a non-flammable material.
3. An insulating element according to Claim 1, in which the coating (35) is made from
a silicate material.
4. An insulating element according to Claim 1, in which the coating (35) is constructed
to be open to diffusion.
5. An insulating element according to Claim 1, in which the coating (35) is guided over
lateral chamfers (36) of the peripheral edges into the region of the outer edges of
vertical side surfaces (38) of the insulating element (34).
1. Elément d'isolation (34) en laine minerale présentant les caractéristiques suivantes
:
a) une largeur comprise entre 230 et 2400 mm,
b) une délimitation en longueur pouvant être sélectionnée de manière variable,
c) une structure en lamelles entièrement exempte de colle et produite en continu,
d) une orientation des fibres (37) perpendiculaire aux grands axes du corps (39, 39')
et
e) une couche de revêtement (35) appliquée sur sa surface servant de surface visible,
f) la couche de revêtement (35) étant appliquée sur les superficies de section des
fibres et
g) entourant les tiges formant fibres (40) sur une faible profondeur (41),
h) la couche de revêtement (35) présentant une résistance à l'arrachement située dans
la plage de 40 à 100 kPa, qui a la même valeur que la résistance à l'arrachement de
l'élément d'isolation (34).
2. Elément d'isolation selon la revendication 1, dans lequel la couche de revêtement
(35) se compose d'un matériau non combustible.
3. Elément d'isolation selon la revendication 1, dans lequel la couche de revêtement
(35) se compose d'un matériau siliceux.
4. Elément d'isolation selon la revendication 1, dans lequel la couche de revêtement
(35) permet la diffusion.
5. Elément d'isolation selon la revendication 1, dans lequel la couche de revêtement
(35) est guidée, par l'intermédiaire de chanfreins latéraux (36) présents sur les
arêtes périphériques, jusque dans la zone des arêtes extérieures de surfaces latérales
verticales (38) de l'élément d'isolation (34).