(19)
(11) EP 1 259 376 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
05.11.2003  Patentblatt  2003/45

(21) Anmeldenummer: 01913505.2

(22) Anmeldetag:  12.01.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B41F 7/30, B41F 35/00
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/DE0100/103
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 0106/4439 (07.09.2001 Gazette  2001/36)

(54)

FEUCHTWERK UND VERFAHREN ZUM WAHLWEISE AUSBRINGEN VON FEUCHTMITTEL ODER REINIGUNGSFLÜSSIGKEIT

DAMPENING SYSTEM AND A METHOD FOR ALTERNATELY DISPENSING DAMPENING MEANS OR CLEANING LIQUID

DISPOSITIF DE MOUILLAGE ET PROCEDE POUR APPLIQUER DE MANIERE SELECTIVE UN AGENT DE MOUILLAGE OU UN LIQUIDE DE NETTOYAGE


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR

(30) Priorität: 29.02.2000 DE 10009522

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
27.11.2002  Patentblatt  2002/48

(73) Patentinhaber: Koenig & Bauer Aktiengesellschaft
97080 Würzburg (DE)

(72) Erfinder:
  • HOLM, Helmut
    97250 Erlabrunn (DE)
  • RAUH, Volker, Gerold
    97265 Hettstadt (DE)
  • SCHOEPS, Martin, Heinz
    97261 Güntersleben (DE)
  • WESCHENFELDER, Kurt, Johannes
    97299 Zell/Main (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 612 618
DE-A- 3 638 607
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Feuchtwerk und ein Verfahren zum wahlweise Ausbringen von Feuchtmittel oder Reinigungsflüssigkeit gemäß dem Oberbegriff der Ansprüche 1 oder 3.

    [0002] Durch eine Werbeschrift "Sprühfeuchten und Gummireinigen in Einem" der Schwedischen Firma Grafiskt Team AB, S-57 121 Nässjö, ist ein Sprühfeuchtwerk bekannt geworden, mittels welchem alternativ auch Plattenzylinder oder Gummizylinder eines Druckwerkes gesäubert werden können.

    [0003] Die DE 36 38 607 A1 beschreibt ein Farbwerk, bei dem ein Auffangbehälter wahlweise mit verschiedenen Auffangbehältem verbindbar ist.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Feuchtwerk und Verfahren zum wahlweise Ausbringen von Feuchtmittel oder Reinigungsflüssigkeit zu schaffen.

    [0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der Ansprüche 1 oder 3 gelöst.

    [0006] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß die wahlweise auf die Feuchtmittelwalze aufbringbaren verschiedenen Flüssigkeiten bei teilweiser Nichtbenutzung jeweils separat, d. h. sortenrein verschiedenen Sammelbehältern zugeführt werden können. Nachfolgend können die Flüssigkeiten entweder wieder aufbereitet der jeweiligen Flüssigkeitszuführung beigemischt oder aber entsorgt werden.

    [0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.

    [0008] Es zeigen:
    Fig. 1
    eine schematische Darstellung eines Querschnittes durch ein Sprühfeuchtwerk;
    Fig. 2
    einen Längsschnitt II -II nach Fig. 1 mit Darstellung des linken Endes des Sprühfeuchtwerkes, jedoch mit Schaltmitteln.


    [0009] Ein Feuchtwerk 01 für ein Druckwerk einer Rotationsdruckmaschine besteht u. a. aus einem Rahmen 02, welcher ein in achsparalleler Richtung zu einer Walze, z. B. einer Übertragungswalze 03 für Feuchtmittel verlaufendes Gehäuse 04 trägt. Die Übertragungswalze 03 ragt mit einem Teil ihrer Mantelfläche 06 in das einseitig in Richtung Übertragungswalze 03 geöffnete Gehäuse 04. Das Gehäuse 04 nimmt mehrere in axialer Richtung der Übertragungswalze 03 voneinander beabstandete Mittel zum Auftragen von Feuchtmittel, z. B. Sprühdüsen 07 auf.

    [0010] Die Sprühdüsen 07 sind auf einer zwischen den Rahmenteilen befestigten Traverse 08 auf einem Düsenträger 10 angeordnet und weisen mit ihrer Sprühöffnung jeweils in Richtung der Mantelfläche 06 der Übertragungswalze 03. Jede der Sprühdüsen 07 ist an eine mit einem Rückschlagventil 09 versehenen gemeinsamen Zuleitung 11 angeschlossen, die wiederum über ein Mehrwegeventil 12 wahlweise mit einer Zuleitung 13 für Feuchtmittel oder einer Zuleitung 14 für Reinigungsflüssigkeit verbindbar ist.

    [0011] Das die Sprühdüsen 07 aufnehmende Gehäuse 04 ist an seiner Unterseite als Auffangbehälter 16 ausgebildet, so daß eine oder mehrere Flüssigkeitsrücklaufstellen 17 entstehen, die jeweils in eine Sammelleitung 18 münden. Die Sammelleitung 18 ist über ein Mehrwegeventil 19 wahlweise über Leitungen 21; 22 mit einem Sammelbehälter 23; 24 für Feuchtmittel bzw. für Reinigungsflüssigkeit verbunden.

    [0012] Das Feuchtwerk 01 kann bekannterweise außer der Übertragungswalze 03 noch zwei oder drei andere Zylinder oder Walzen aufweisen, von denen eine nicht dargestellte Feuchtauftragwalze mit einem Formzylinder und dieser wiederum mit einem Gummizylinder eines Druckwerkes zusammenwirkt.

    [0013] Die Funktion ist wie folgt:

    Während des Produktionsvorganges, z. B. dem Drucken insbesondere von Zeitungen, wird das von der Übertragungswalze 03 ablaufende überschüssige Feuchtmittel im Sammelbehälter 23 für Feuchtmittel aufgenommen. Wird die Übertragungswalze 03 mit Reinigungsflüssigkeit besprüht, so sind beide Mehrwegeventile 12; 19 z. B. elektrisch betätigbar umgeschaltet und die überflüssige Reinigungsflüssigkeit wird im Sammelbehälter 24 für Reinigungsflüssigkeit aufgenommen.



    [0014] Vor dem Auftragen von Feuchtmittel während der Produktion, d. h. während des Druckens, findet ein Spülvorgang statt. Während des Spülvorganges wird bereits für das Drucken geeignetes Feuchtmittel mittels des Feuchtwerkes ausgebracht, aber nicht in den Sammelbehälter 23 für Feuchtmittel (der der Wiederaufbereitung dient) geleitet, sondern in den Sammelbehälter 24 für Reinigungsflüssigkeit.

    [0015] Die Sprühdüsen 07 sind also während des Spülens mit der Zuleitung 13 für Feuchtmittel und der Auffangbehälter 16 ist mit dem Sammelbehälter 24 für Reinigungsflüssigkeit verbunden.

    Bezugszeichenliste



    [0016] 
    01
    Feuchtwerk
    02
    Rahmen (01)
    03
    Übertragungswalze
    04
    Gehäuse (01)
    05
    -
    06
    Mantelfläche (03)
    07
    Mittel zum Auftragen von Feuchtmittel oder Reinigungsflüssigkeit, Sprühdüse (04)
    08
    Traverse
    09
    Rückschlagventil (1)
    10
    Düsenträger
    11
    Zuleitung, gemeinsame (13; 14)
    12
    Mehrwegeventil
    13
    Zuleitung, Feuchtmittel
    14
    Zuleitung, Reinigungsflüssigkeit
    15
    -
    16
    Auffangbehälter (04)
    17
    Flüssigkeitsrücklaufstelle
    18
    Sammelleitung
    19
    Mehrwegeventil
    20
    -
    21
    Leitung
    22
    Leitung
    23
    Sammelbehälter, Feuchtmittel
    24
    Sammelbehälter, Reinigungsflüssigkeit



    Ansprüche

    1. Feuchtwerk eines Druckwerkes einer Rotationsdruckmaschine zum Ausbringen von Feuchtmittel oder Reinigungsflüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß ein Auffangbehälter (16) für Flüssigkeit angeordnet ist, dessen Sammelleitung (18) über ein Mehrwegeventil (19) wahlweise in einem ersten Betriebszustand mit einem Sammelbehälter (23) für Feuchtmittel und in einem zweiten Betriebszustand während des Ausbringens von Feuchtmittel bei einem Spülvorgang mit einem Sammelbehälter (24) für Reinigungsflüssigkeit verbunden ist.
     
    2. Feuchtwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Auffangbehälter (16) unter den Mitteln (07) zum Auftragen von Feuchtmittel oder Reinigungsflüssigkeit und im Bereich der befeuchteten Walze (03) angeordnet ist.
     
    3. Verfahren zum wahlweise Ausbringen von Feuchtmittel oder Reinigungsflüssigkeit in einem Feuchtwerk einer Rotationsdruckmaschine, wobei nach dem Ausbringen von Reinigungsflüssigkeit Feuchtmittel ausgebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Feuchtmittel zunächst während eines Spülvorganges in einen Sammelbehälter (24) für Reinigungsflüssigkeit und anschließend während eines Feuchtvorganges in einen Sammelbehälter (23) für Feuchtmittel geleitet wird.
     


    Claims

    1. Dampening unit for a printing unit of a rotary printing press for dispensing fountain solution or cleaning liquid, characterised in that there is arranged a catching container (16) for liquid, whose collecting line (18) is connected, via a multi-way valve (19), alternatively to a collecting container (23) for fountain solution in a first mode of operation or to a collecting container (24) for cleaning liquid in a second mode of operation during the dispensing of fountain solution in a flushing process.
     
    2. Dampening unit according to claim 1, characterised in that the catching container (16) is arranged below the means (07) for dispensing fountain solution or cleaning liquid and in the region of the dampened roller (03).
     
    3. Method of dispensing fountain solution or cleaning liquid alternatively in a dampening unit of a rotary printing press, wherein fountain solution is dispensed after the application of cleaning liquid, characterised in that the fountain solution is first conveyed to a collecting container (24) for cleaning liquid during a flushing process and is then conveyed to a collecting container (23) for fountain solution during a dampening process.
     


    Revendications

    1. Dispositif de mouillage d'un groupe d'impression d'une machine à imprimer rotative, pour fournir un agent humidificateur ou bien un liquide de nettoyage, caractérisé en ce qu'un récipient de captage (16), pour le liquide, est prévu, dont la conduite de collectrice (18) est reliée, par l'intermédiaire d'une soupape multivoies (19), au choix, en un premier état de fonctionnement, un récipient collecteur (23) pour un agent humidificateur et, en un deuxième état de fonctionnement, pendant la fourniture d'agents humidificateurs, lors d'un processus de rinçage, à un récipient collecteur (24) pour du liquide de nettoyage.
     
    2. Dispositif de mouillage selon la revendication 1, caractérisé en ce que le récipient collecteur (16) est disposé au-dessous des moyens (07) d'application d'agent humidificateur, ou de liquide de nettoyage, et dans la zone du rouleau (03) humidifié.
     
    3. Procédé d'application au choix d'agent humidificateur ou de liquide de nettoyage, dans un dispositif de mouillage d'une machine à imprimer rotative, sachant que, après fourniture de liquide de nettoyage, on fournit un agent humidificateur, caractérisé en ce que l'agent humidificateur est guidé d'abord, pendant un processus de rinçage, dans un récipient collecteur (24) pour liaison liquide de nettoyage, puis, pendant un processus d'humidification, dans un récipient collecteur (23) pour un agent humidificateur.
     




    Zeichnung