[0001] Die Erfindung betrifft eine Schubladenführung mit Breitenausgleich und ggf. Mittenzentrierung
nach dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruches.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Zentrierungen von Schubladenführungen innerhalb von
Korpuswänden bekannt, die hierfür entweder mehrere komplizierte Mechaniken wie z.
B. symmetrische Klappscheren einsetzen, oder aber Federelemente auf beiden Längsseiten
der Schubladenführungen.
[0003] Nachteil dieser Zentriermechanik des Standes der Technik ist, dass die ganzen Seitenkräfte,
die auf den Einschub bzw. die Schublade wirken, über die komplizierte Mechanik übertragen
werden muss und somit diesem erhöhtem Verschleiß ausgesetzt ist. Zudem ist diese Zentriermechanik
teuer in der Herstellung und Wartung. Auch funktioniert die Zentrierung nur bei parallelen
Korpusseiten.
[0004] Mit der DE 299 23 509 U1 ist eine Auszugführung für einen aus einem Möbelkorpus ausziehbaren
Einschub bekannt geworden, umfassend eine korpusseitige und eine einschubseitige Führungsschiene
zu beiden Seiten des Einschubs, wobei zwischen den vertikalen Seitenwänden des Einschubs
und der einschubseitigen Führungsschiene je ein elastisch federndes Ausgleichselement
eingebracht ist, so dass der Einschub in der Mitte des Möbelkorpus quer zur Einschubrichtung
zentriert wird. Das Ausgleichselement kann hierbei als Spiral- oder Blattfeder ausgebildet
sein.
[0005] Nachteil dieser Ausführung einer Zentriermechanik für Schubladen ist, dass die Zentriermechanik
zwischen der Schublade und der einschubseitigen Führungsschiene angeordnet ist und
somit vormontiert werden muss. Dies macht das System unflexibel und erschwert den
Austausch der Zentriermechanik bei einem Defekt.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Schubladenführung mit Breitenausgleich
ausgehend von der DE 299 23 509 U1 bereit zustellen, welches sehr variabel einsetzbar
ist und zudem leicht zu warten und instand zu setzen ist.
[0007] Zur Lösung der gestellten Aufgabe dient die technische Lehre des unabhängigen Anspruches
1.
[0008] Wesentliches Merkmal der Erfindung ist, dass das mindestens eine elastisch federnde
Breitenausgleichselement mittelbar oder unmittelbar zwischen einer der korpusseitigen
Führungsschienen und dem Möbelkorpus angeordnet ist.
[0009] Vorteil hierbei ist, dass nun die Schublade, die korpusseitige und die einschubseitige
Führungsschiene zueinander montiert sein können, bevor sie mit dem Breitenausgleichselement
verbunden werden. Dies bietet den wesentlichen Vorteil der Flexibilität des Systems,
da somit einfach verschiedene vormontierte Schubladen und Führungsschienen mit beliebigen
verschiedenen Breitenausgleichselementen kombiniert werden können, sogar noch am Montageort
der Schublade selbst. Diese beliebige Kombination zwischen Breitenausgleichselement
und Führungsschienen kann auch nachträglich nach der Erstmontage noch leicht geändert
werden, ohne dass die Schienen von der Schublade abgenommen werden müssen, oder die
Schienen getrennt werden müssen.
[0010] Das elastisch federnde Breitenausgleichselement kann als Spiralfeder, als Blattfeder
oder als elastisch federndes Kunststoffelement ausgebildet sein. Auch Kombinationen
davon können eingesetzt werden.
[0011] Eine bevorzugte Ausführung der Erfindung sieht vor, dass an jeder der beiden Schubladenführungs-Elemente
mindestens ein elastisch federndes Breitenausgleichselement vorgesehen ist.
[0012] Weiterhin wir bevorzugt, dass an beiden Endbereichen jeder der korpusseitigen Führungsschienen
das Breitenausgleichselement angreift und auf diese durch Applizierung der elastischen
Federkraft wirkt.
[0013] Hierbei kann das Breitenausgleichselement pro korpusseitigem Führungsschienen-Element
einstückig ausgebildet sein, oder aber es können mehrere Breitenausgleichselemente
vorgesehen sein, bevorzugt je zwei pro korpusseitigem Führungsschienen-Element, die
auf Bereiche der Enden wirken. Mindestens vier federnde Zentrierflächen (Breitenausgleichselemente)
drücken dann gegen die komplett montierte Schublade und diese wird durch die gegenüberliegenden
Zentrierflächen zur Kraftmitte hin positioniert.
[0014] Eine weitere Ausführung der Erfindung bevorzugt, dass das elastisch federnde Breitenausgleichselement
mittelbar über ein Befestigungselement zwischen der korpusseitigen Führungsschiene
und dem Korpus angeordnet ist, an welchem Befestigungselement das Breitenausgleichselement
vorteilhaft lösbar angebracht ist. In einer anderen Ausführung kann aber das Breitenausgleichselement
unlösbar fest mit dem Befestigungselement verbunden sein.
[0015] Bevorzugt dient dieses Befestigungselement gleichzeitig als Befestigung für die Korpusschiene
und ist insbesondere als Winkelschiene mit zwei ungleichen 90°-Schenkeln ausgebildet.
Mit einem der Schenkel kann die Winkelschiene dann am Korpus des Möbels befestigt
werden, auf dem anderen Schenkel kann dann die korpusseitige Führungsschiene aufgelegt
werden.
[0016] Das Auseinanderschieben der korpusseitigen Führungsschiene und der Winkelschiene
wird dadurch verhindert, dass eine Einrastmechanik zwischen den beiden Teilen vorgesehen
ist. Nur durch Entriegeln dieser Einrastmechanik können diese beiden Teile dann wieder
z. B. durch Herausziehen getrennt werden. Das Verbinden der beiden Teile geschieht
analog umgekehrt durch Aufschieben der korpusseitigen Führungsschiene auf die am Korpus
festgelegte Winkelschiene, bis die Einrastmechanik einrastet, was einer Überlappung
der beiden Teile in Längsrichtung entspricht.
[0017] Wichtig ist nun, dass die korpusseitige Führungsschiene quer zur Winkelschiene in
definierten Grenzen verschiebbar ausgebildet ist, jedoch in Richtung des Längsauszugs
im wesentlichen fest gelegt ist. Somit kann das Breitenausgleichselement zwischen
der korpusseitigen Führungsschiene und der korpusfesten Winkelschiene, die bewegliche
korpusseitige Führungsschiene quer zur Auszugsrichtung der Schublade verschieben,
auf Grund der elastischen Federkraft des Breitenausgleichselementes. Es stellt sich
ein Kräftegleichgewicht zwischen den Breitenausgleichselementen der einen Seite der
Schublade zu denen der anderen Seite der Schublade ein. Somit kann z. B. eine mittige
Stellung der Schublade innerhalb der Korpusöffnung erfolgen. Aber auch beliebige nicht
mittige Stellung der Schublade innerhalb der Korpusöffnung sind möglich, falls gewünscht,
was durch unterschiedliche Federkräfte (Art oder Vorspannung der Feder) erzielt werden
kann. Durch einseitig verstellbare Federkräfte kann also die Kraftmitte verschoben
werden. Die Federkräfte werden dadurch verstellt, dass z. B. ein Einstellteil mit
Keilflächen verschoben wird, welches die Vorspannung der Federteile auf einer Seite
der Schublade erhöht oder verringert.
[0018] Bevorzugt wird die Querbeweglichkeit der korpusseitigen Führungsschiene zur Winkelschiene
lösbar festgelegt, wenn die Schublade vollkommen in der Öffnung des Möbelkorpus eingefahren
ist.
[0019] Hierzu ist im hinteren Bereich der Winkelschiene ein Sperrsystem angeordnet, welches
die korpusseitige Führungsschiene zur Winkelschiene lösbar klemmt. Dieses Sperrsystem
kann formschlüssig und/oder kraft- bzw. reibschlüssig arbeiten. Insbesondere sind
hierzu zwischen korpusseitiger Führungsschiene und Winkelschiene dann im hinteren,
der Korpusrückwand zugewandten Seite, reibungserhöhte Flächen und/oder Verzahnungen
vorgesehen, die einen Formund/oder Reibschluss verursachen, wenn die Schublade im
vollkommen eingefahrenen Zustand sich befindet. Der Reib- und/oder Formschluss kann
noch zusätzlich erhöht werden durch einen Klemmhebel, der mindestens Teile der zueinander
weisenden Flächen der korpusseitigen Führungsschiene und der Winkelschiene aufeinander
presst.
[0020] Da die Fixierung der Schublade nach dem Zentrieren erfolgt, kann die Schublade durch
das Zusammenschieben der korpusseitigen Führungsschiene und der Winkelschiene z. B.
mit geriffelten Einhängeflächen realisiert werden. Zur Erhöhung der Kräfte, die z.B.
auf geriffelte Einhängeflächen wirken, diese durch einen z.B. exzentrisch gelagerten
Hebel zusätzlich angepresst werden.
[0021] Nachfolgend wird die Erfindung anhand beiliegender Figuren beispielhaft näher beschrieben,
die den Rahmen der Erfindung aber nicht einschränken sollen.
[0022] Es zeigt
- Figur 1:
- Eine Rückansicht auf eine erfindungsgemäße Schubladenführung mit Schublade ohne Möbelkorpus;
- Figur 2:
- Die erfindungsgemäße Schubladenführung nach Figur 1 in einer perspektivischen Ansicht
von oben ohne Schublade und ohne Möbelkorpus;
- Figur 3:
- Eine Explosionsdarstellung von unten der linken erfindungsgemäßen Schubladenführung
nach den Figuren 1 und 2;
- Figur 4:
- Unteransicht der erfindungsgemäßen Schubladenführung im zusammen gebauten Zustand
nach Figur 3;
- Figur 5:
- Eine perspektivische Darstellung von oben einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Schubladenführung nach den Figuren 3 und 4 mit Blattfeder als Breitenverstellelement;
- Figur 6:
- Oberansicht der erfindungsgemäßen Schubladenführung im zusammen gebauten Zustand nach
Figur 4;
- Figur 7:
- Seitenansicht im Schnitt der erfindungsgemäßen Schubladenführung im zusammen gebauten
Zustand nach Figuren 6 entlang der Linie VII-VII;
- Figur 8:
- Eine Explosionsdarstellung der erfindungsgemäßen Schubladenführung nach Figur 5 mit
Keilflächenelement;
- Figur 9:
- Seitenansicht der erfindungsgemäßen Schubladenführung nach Figur 8 im zusammen gebauten
Zustand;
- Figur 10:
- Eine vergrößerte Teildarstellung des unteren Endbereichs der erfindungsgemäßen Schubladenführung
nach Figur 9;
- Figur 11:
- Ein Schnitt durch den unteren Endbereich der erfindungsgemäßen Schubladenführung nach
Figur 9 entlang der Linie XI-XI, mit Darstellung der Klemmung zwischen Winkelschiene
und korpusseitiger Führungsschiene.
[0023] In Figur 1 ist eine Rückansicht auf die erfindungsgemäße Schubladenführung 3 mit
zwei Schubladenführungs-Elementen 3a und 3b gezeigt, welche links und zur rechts der
Mittenlinie 2 der Korpusöffnung (nicht dargestellt) angeordnet sind und auf welchen
die Schublade 1 gelagert ist, wobei aus Übersichtlichkeitsgründen kein Möbelkorpus
dargestellt ist. Die Schublade 1 ist hierdurch in der Korpusöffnung des Korpus senkrecht
zur Zeichnungsebene der Figur 1 linear verschiebbar auf den beiden Schubladenführungs-Elementen
3a und 3b gelagert. Die zwei Schubladenführungs-Elemente 3a und 3b sind bevorzugt
etwa spiegelsymmetrisch zur Mittenlinie 2 der Korpusöffnung angeordnet, können zu
dieser aber auch seitlich leicht versetzt sein.
[0024] Die zwei zueinander parallel beabstandeten Schubladenführungs-Elemente 3a und 3b
der Schubladenführung 3 beinhalten je eine schubladenseitige Führungsschiene 4a oder
4b, auf welcher die Schublade 1 linear verschiebbar ruht.
[0025] Über entsprechende Gleit- oder Wälzlager (nicht dargestellt) ist jede dieser schubladenseitigen
Führungsschienen 4a,b mit je einer entsprechenden korpusseitigen Führungsschiene 5a
oder 5b verbunden, zwischen welchen Führungsschienen 4, 5 die eigentliche relative
Bewegung zwischen der Schublade 1 und dem Korpus des Möbels erfolgt.
[0026] Die korpusseitigen Führungsschienen 5a,b sind im vorliegenden Beispiel über je eine
Winkelschiene 6a oder 6b mit dem Korpus des Möbels verbunden, wobei die korpusseitigen
Führungsschienen 5 im Benutzungszustand der Schublade 1 mit den Winkelschienen 6 lösbar
fest verbunden sind, so dass keine Relativbewegung zwischen den jeweiligen Teilen
5, 6 in axialer Auszugsrichtung erfolgt.
[0027] In Querrichtung zur axialen Auszugsrichtung (quer zur Zeichnungsebene in Figur 1)
muss jedoch im Benutzungszustand der Schublade 1 eine Relativbewegung zwischen der
korpusseitigen Führungsschiene 5 und der Winkelschiene 6 erfolgen.
[0028] Im vollkommen eingezogenen Zustand der Schublade 1 in die Öffnung des Möbelkorpus
ist dann bevorzugt auch diese Querverschiebung zwischen den Teilen 5, 6 durch eine
entsprechende Verriegelung nicht mehr möglich.
[0029] In Figur 2 ist nun die erfindungsgemäße Schubladenführung 3 nach Figur 1 in einer
perspektivischen Ansicht zu sehen, wobei aus Übersichtlichkeitsgründen auch die Schublade
1 nicht dargestellt ist.
[0030] Die lösbare axiale Verriegelung 8a,b zwischen der korpusseitigen Führungsschiene
5a,b und der Winkelschiene 6a,b wird mit entsprechenden Federzungen 10, 11 (Figur
3) erzielt, die derart ineinander einschnappen, dass sie eine axiale Relativbewegung
der Bauteile 5, 6 zuverlässig verhindern, jedoch eine relative Querbewegung der Bauteile
5, 6 zur axialen Auszugsrichtung noch ermöglichen.
[0031] Diese Querbewegung soll nämlich eine Breitenverstellung der Schublade 1 gewährleisten,
und insbesondere eine Mittenzentrierung der Schublade 1, aber auch eine außermittige
Stellung der Schublade 1 in Bezug auf die Mittenlinie 2 der Korpusöffnung ermöglichen.
[0032] Für diesen Breitenausgleich sind pro Schubladenführungs-Element 3a oder 3b jeweils
zwei Stück federnde Zentrierteile als Breitenausgleichselement 7a oder 7b vorgesehen,
welche jeweils zwischen der Winkelschiene 6a,b und der zugehörigen korpusseitigen
Führungsschiene 5a,b bevorzugt endseitig angeordnet sind.
[0033] Wenn nach Figur 1 diese linken Breitenausgleichselemente 7a zu den rechten Breitenausgleichselementen
7b gleichartig ausgebildet sind, dann wirken beidseitig gleich große Federkräfte auf
die korpusseitigen Führungsschienen 5a,b und somit werden die schubladenseitige Führungsschienen
4a,b zusammen mit der Schublade 1 in der Korpusmitte beziehungsweise in der Mitte
der Öffnung des Korpus gehalten, was einer Kraftmitte entspricht.
[0034] In anderen Ausführungsformen sind natürlich auch ungleiche Breitenausgleichselemente
7a,b möglich oder aber ungleiche Vorspannungen gleicher Breitenausgleichselemente
7, so dass die Schublade 1 exzentrisch zur Mittenlinie 2 der Korpusöffnung gehalten
wird.
[0035] Nach Figur 2 sind die vier Breitenausgleichselemente 7 pro Schubladenführung 3 beziehungsweise
zwei Ausgleichselemente 7a oder 7b pro
Schubladenführungs-Element 3a oder 3b auf der Winkelschiene 6a,b endseitig auf Befestigungslappen
17 derart aufgesteckt, dass sie ihre Kraftwirkung zwischen der Winkelschiene 6 und
der zugehörigen korpusseitigen Führungsschiene 5 jeweils entfalten. Das Breitenausgleichselement
7a,b besitzt je eine Andrückfläche 7.1 zur Anlage an der korpusseitigen Führungsschiene
5 und einen Federbereich 7.2 zur Abstützung an der Winkelschiene 6.
[0036] Um eine entsprechende Dämpfung bzw. Bremsung der Querbewegung zwischen Winkelschiene
6 und korpusseitiger Führungsschiene 5 zu erreichen befinden sich zwischen diesen
beiden Teilen 5, 6 reibungserhöhende Vorrichtungen 12-14. Um diese Querbewegung zwischen
Winkelschiene 6 und korpusseitiger Führungsschiene 5 vollständig zu unterbinden, befinden
sich zwischen diesen beiden Teilen 5, 6 Klemmvorrichtungen 15, 16, welche die Breitenverriegelung
9 definieren und welche mit den reibungserhöhenden Vorrichtungen 12-14 in diesem Beispiel
zusammen wirken.
[0037] Diese Breitendämpfung und Breitenverriegelung zwischen den beiden Teilen 5, 6 wird
gemäß Figur 3 dadurch erreicht, dass Verriegelungshaken 12 der korpusseitigen Führungsschiene
5 insbesondere an deren Endseiten in zugehörige Fenster 14 der Winkelschiene 6 eingreifen
und diese derart durchgreifen, dass die Verriegelungshaken 12 mit ihren Innenflächen
dann entsprechend auf reibungserhöhten Verriegelungsflächen 13 aufliegen, wodurch
eine relative Querbewegung der beiden Teile 5, 6 durch erhöhte Reibung gedämpft bzw.
gebremst wird.
[0038] Die Reibung zwischen den Verriegelungshaken 12 und der Verriegelungsfläche 13 kann
zusätzlich noch dadurch wesentlich erhöht werden, dass über einen Klemmhebel 15, der
gemäß den Figuren 7 und 11 über ein Lager 16 auf der Winkelschiene 6 gelagert ist,
durch Erhöhung der Anpresskraft die beiden Teile 5, 6 zusammenpresst und dadurch die
Breitenverriegelung 9 in Querrichtung zur Auszugsrichtung gebildet wird. Der Klemmhebel
kann hier beispielsweise als Exzenterhebel ausgebildet sein und die Verriegelungsfläche
13 kann Riffelungen aufweisen.
[0039] In Figur 4 ist die Unteransicht der Schubladenführung 3 im zusammengebautem Zustand
nach Figur 3 zu sehen, wobei sowohl die axiale Verriegelung 8, mit den zusammenwirkenden
Federzungen 10, 11, als auch die Breitenverriegelung 9 mit dem Klemmhebel 15 zu sehen
sind, aber auch die Dämpfungsvorrichtung mit den Haken 12 dem Fenster 14 und den Flächen
13, die miteinander in Eingriff stehen.
[0040] Das Breitenausgleichselement 7 ist auf dem Befestigungslappen 17 zu beiden Enden
der Winkelschiene unter Feder-Vorspannung aufgesteckt und stützt sich dort mit seinem
Federbereich 7.2 ab, der derart an der Winkelschiene eingehängt ist, dass das Breitenausgleichselement
7 im unbelasteten Zustand die kleinste Länge hat, jedoch unter Belastung, wenn die
korpusseitige Führungsschiene 5 auf das Breitenausgleichselement 7 drückt, sich der
Federbereich 7b des Breitenausgleichselements 7 dann in die Länge zieht, wodurch die
Feder-Vorspannung erhöht wird.
[0041] Gemäß Figur 5 ist eine andere Ausführungsform des Breitenausgleichselementes 7 der
Figuren 1-4 in Form einer Flachfeder 18 gezeigt, die an der Winkelschiene 6 über die
seitliche Halterungen 19 und die Höhenhalterung 20 befestigt ist. Gleiche Bauteile
wurden wiederum mit gleichen Bezugszeichen wie in den Figuren 1 bis 4 bezeichnet.
[0042] Die Figuren 6 und 7 zeigen noch einmal die erste Ausführungsform einer Schubladenführung
3 nach den Figuren 1-4, mit je zwei endseitig angeordneten Breitenausgleichselementen
7 als federnde Zentrierteile pro
Schubladenführungs-Element 3a,b. Die Figur 7 stellt einen Schnitt entlang der Linie
VII-VII der Figur 6 dar, wobei die Winkelschiene 6 und die korpusseitige Führungsschiene
5 noch nicht vollkommen funktionsfähig miteinander verbunden sind.
[0043] Die Figuren 5 und 8-11 zeigen also eine zweite Ausführungsform mit einer Flachfeder
18 als Breitenausgleichselement, sowie eine zugehörige Blockiereinrichtung 22-24 der
Flachfeder 18. Gleiche Bauteile wurden wiederum mit gleichen Bezugszeichen wie in
den Figuren 1-4, 6 und 7 der ersten Ausführungsform bezeichnet.
[0044] Figur 8 zeigt eine Explosionsdarstellung der zweiten Ausführungsform mit der Flachfeder
18 und der zugehörigen Blockiereinrichtung 22-24 , welche aus dem Keilflächenschieber
22 besteht, welcher nahezu gleiche Länge wie die Blattfeder 18 aufweist und endseitig
jeweils ein Keilflächenelement 23 besitzt, sowie mindestens auf einer Seite eine Handhabe
24 zum Verschieben per Hand.
[0045] In Figur 9 ist nun die Schubladenführung nach Figur 8 in zusammengebautem Zustand
dargestellt, wobei zu erkennen ist, dass sich im Bereich der Federerhebungen 18.1
des Breitenausgleichselementes 18 die Keilflächenelemente 23 des Keilflächenschiebers
22 befinden.
[0046] Die Figur 10 ist eine vergrößerte Darstellung der Schubladenführung 3 des unteren
Bereichs der Ausführung der Schubladenführung 3 nach Figur 9. Gemäß Figur 10 kann
der Keilflächenschieber 22 in den Schieberichtungen 28 relativ zum Breitenausgleichselement
18 nach oben und unten derart verschoben werden, dass sich die Keilflächenelemente
23 im Kontaktbereich 25 der Keilflächenelemente 23 und der Federerhebung 18.1 des
Breitenausgleichselements 18 derart verschieben, dass die Federvorspannung der Federerhebung
18.1 des Breitenausgleichselementes 18 damit variiert werden kann.
[0047] Hierdurch kann die Lage der Schublade 1 in der Korpusöffnung relativ zur Mittenlinie
2 verschoben werden. Eine Erhöhung der Federkraft der Federvorspannung des Breitenausgleichselementes
18 kann also dadurch erreicht werden, dass gemäß Figur 10 das Keilflächenelement 23
des Keilflächenschiebers 22 nach oben in Verschieberichtung 28 verschoben wird, wodurch
die Feder eine Versteifung erfährt und somit die Schublade 1 von diesem Schubladenführungs-Element
3a weggedrückt wird in Richtung des gegenüberliegenden Schubladenführungs-Elements
3b. Hierbei drückt die Federerhebung 18.1 des Breitenausgleichselementes 18 über eine
schmale Kontaktfläche 18.2 auf die korpusseitige Führungsschiene 5.
[0048] Es genügt, wenn lediglich ein Keilflächenschieber 22 vorgesehen ist, der an dem linken
3a oder rechten Schubladenführungs-Element 3b angeordnet sein kann. Natürlich ist
es auch möglich je einen oder mehrere Keilflächenschieber 22 pro Schubladenführungs-Element
3a und 3b vorzusehen.
[0049] Ebenfalls im unteren Bereich der Figur 9 ist ein Schnitt entlang der Linie XI-XI
gezeigt, welcher der Figur 11 in vergrößerter Darstellung entspricht.
[0050] Dort wird noch einmal die Klemmung zwischen der Winkelschiene 6 und der korpusseitigen
Führungsschiene 5 dargestellt, wobei auf der Winkelschiene 6 über das Lager 16 der
Klemmhebel 15 schwenkbar gelagert ist. Der Klemmhebel 15 wirkt im Verriegelungszustand
nach Figur 11 mit seiner Kontaktfläche 26 auf den Verriegelungshaken 12, der mit der
korpusseitigen Führungsschiene 5 fest verbunden ist und durch das Fenster 14 der Winkelschiene
6 hindurch greift, wodurch eine zuverlässige Verrastung der Bauteile 5, 6 erfolgt.
Der Verriegelungshaken 12 ist bevorzugt aus dem Material der korpusseitigen Führungsschiene
5 heraus geformt, so dass eine Öffnung 21 in der korpusseitigen Führungsschiene 5
verbleibt.
[0051] Wird nun der Klemmhebel 15 um das Lager 16 in Verschwenkrichtung 29 aus dem Verriegelungszustand
heraus verschwenkt, so kommt der Verriegelungs-Kontaktbereich 26 außer Kontakt, die
Anpresskraft auf den Verriegelungshaken 12 nimmt ab und entfällt dann vollständig,
und der zweite stirnseitige Kontaktbereich 27 des Klemmhebels 15 gewinnt an Einfluss,
so dass eine Lösung zwischen den beiden Teilen 5 und 6 erfolgt, sofern die Verriegelungszungen
10, 11 für die axiale Verriegelung betätigt werden.
[0052] Der Klemmhebel 15 wirkt also zum einen als Arretierung entgegen die Querverschieblichkeit
zwischen den Teilen 5, 6, dient aber auch der anfänglichen Lösebewegung in axialer
Richtung der beiden Teile 5, 6 nach dem Betätigen der Verriegelung 8 der Federzungen
10, 11.
[0053] Die Erfindung betrifft zusammenfassend eine Schubladenführung mit Breitenausgleich
und ggf. Mittenzentrierung, umfassend eine korpusseitige und eine schubladenseitige
Führungsschiene zu beiden Seiten der Schublade. Mindestens ein elastisch federndes
Breitenausgleichselement ist zu beiden Seiten der Schublade je zwischen der korpusseitigen
Führungsschiene und dem Korpus unmittelbar oder mittelbar über z. B. eine Winkelschiene
angeordnet. Die korpusseitige Führungsschiene ist auf der korpusfesten Winkelschiene
lösbar angeordnet, axial verriegelt, aber quer dazu beweglich und in Endstellung der
Schublade verriegelbar.
[0054] Vorteil hierbei ist, dass beliebige Kombination zwischen Breitenausgleichselement
und Führungsschienen flexibel eingesetzt werden können und zudem die Schubladenführung
leicht zu warten und instand zu setzen ist.
Zeichnungslegende
[0055]
1. Schublade
2. Mittenlinie der Korpusöffnung
3. Schubladenführung; 3a,b Elemente von 3
4. Schubladenseitige Führungsschiene
5. Korpusseitige Führungsschiene
6. Winkelschiene
7. Breitenausgleichselement; 7.1 Andrückfläche; 7.2 Federbereich
8. axiale Verriegelung zwischen 5 und 6
9. Breitenverriegelung zwischen 5 und 6
10. Verriegelungszunge von 5
11. Verriegelungszunge von 6
12. Verriegelungshaken von 5
13. Verriegelungsfläche von 6
14. Fenster von 6
15. Klemmhebel
16. Lager für 15 von 6
17. Befestigungslappen für 7 von 6
18. Breitenausgleichselement; 18.1 Federerhöhung; 18.2 Kontaktfläche
19. seitliche Halterung von 18 auf 6
20. vertikale Halterung von 18 auf 6
21. Öffnung von 5 bei 12
22. Keilflächenschieber
23. Keilflächenelement
24. Handhabe von 22
25. Kontaktbereich von 18 mit 23
26. Kontaktbereich von 15 mit 12 zum Verriegeln
27. Kontaktbereich von 15 mit 12 zum Entriegeln
28. Längsverschiebung von 22
29. Drehrichtung
1. Schubladenführung (3) mit Breitenausgleich und ggf. Mittenzentrierung mittels mindestens
einem elastisch federnden Breitenausgleichselement (7, 18), wobei die Schubladenführung
(3) je ein parallel voneinander beabstandetes Schubladenführungs-Elementen (3a, 3b)
mit je einer korpusseitigen Führungsschiene (5) und einer schubladenseitigen Führungsschiene
(4) zu beiden Seiten der in der Öffnung eines Möbelkorpus befindlichen Schublade (1)
beinhaltet, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine elastisch federnde Breitenausgleichselement (7, 18) mittelbar
oder unmittelbar zwischen einer der korpusseitigen Führungsschienen (5) und dem Möbelkorpus
angeordnet ist.
2. Schubladenführung (3) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das elastisch federnde Breitenausgleichselement (7, 18) als Spiralfeder, als Blattfeder
(18) oder als elastisch federndes Kunststoffelement (7) ausgebildet ist.
3. Schubladenführung (3) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Federvorspannung des elastisch federnden Breitenausgleichselements (7, 18) einstellbar
ist.
4. Schubladenführung (3) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellung der Federvorspannung über Keilflächen (23) eines Keilflächenschiebers
(22) erfolgt.
5. Schubladenführung (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens je ein elastisch federndes Breitenausgleichselement (7, 18) pro Schubladenführungs-Element
(3a, 3b) an der korpusseitigen Führungsschiene (5) angeordnet ist.
6. Schubladenführung (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens je ein elastisch federndes Breitenausgleichselement (7, 18) an beiden
Endbereichen der beiden korpusseitigen Führungsschiene (5) angeordnet ist.
7. Schubladenführung (3) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die elastisch federnden Breitenausgleichselemente (7, 18) an beiden Endbereichen
der korpusseitigen Führungsschiene (5) einstückig miteinander verbunden sind.
8. Schubladenführung (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die elastisch federnden Breitenausgleichselemente (7, 18) mittelbar über ein Befestigungselement
zwischen der korpusseitigen Führungsschiene (5) und dem Möbelkorpus angeordnet ist.
9. Schubladenführung (3) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungselement als Winkelschiene (6) ausgebildet ist.
10. Schubladenführung (3) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Breitenausgleichselement (7, 18) auf der Winkelschiene (6) lösbar angebracht
ist.
11. Schubladenführung (3) nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die korpusseitige Führungsschiene (5) auf der Winkelschiene (6) lösbar angebracht
ist und zur Winkelschiene (6) über eine axiale Verriegelung (8) axial verriegelbar,
aber quer beweglich ist.
12. Schubladenführung (3) nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die relative Querbewegung der korpusseitigen Führungsschiene (5) zur Winkelschiene
(6) durch dämpfende Bremsflächen (12,13) gebremst wird, welche einen erhöhten Reibungskoeffizienten
und/oder einen definierten Formschluss in Querrichtung zur axialen Auszugsrichtung
aufweisen.
13. Schubladenführung (3) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Reibschluss und/oder Formschluss über eine Riffelung in axialer Längsrichtung
erfolgt, welche sich an mindestens einem Teil (12) der korpusseitigen Führungsschiene
(5) und/oder mindestens einem Teil (13) der Winkelschiene (6) befindet.
14. Schubladenführung (3) nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die korpusseitige Führungsschiene (5) zur Winkelschiene (6) in Endstellung der Schublade
(1) im vollkommen in die Korpusöffnung eingefahrenen Zustand über eine Querverriegelung
(9) verriegelbar ausgebildet ist.
15. Schubladenführung (3) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Querverriegelung (9) über mindestens einen Klemmhebel (15) erfolgt.
16. Schubladenführung (3) nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmhebel (15) das Teil (12) der korpusseitigen Führungsschiene (5) und das
Teil (13) der Winkelschiene (6), welche den Reib- und/oder Formschluss aufweisen,
zueinander verklemmt.