[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Spender zum Austrag fließfähiger Medien mit
einer vorzugsweise handbetätigten Pumpe. Derartige Pumpen sind für Flüssigkeiten,
Pasten, Schäume etc. vorgesehen, und zwar entweder zu ihrem Dosieren, Versprühen oder
anderen Austragvorgängen. Bei den verwendeten Pumpen handelt es sich meist um Schubkolbenpumpen,
die über eine hohle Kolbenstange und einen darauf aufgesetzten Drücker betätigt werden,
der gleichzeitig auch die Austragöffnung, beispielsweise eine Sprühdüse, trägt.
[0002] Bei der Betätigung derartiger Spender ist es stets ein Problem, den Austragvorgang
von der individuellen Betätigung durch den Benutzer unabhängig zu machen, um beispielsweise
eine gleichmäßige Dosierung und insbesondere bei Sprühvorrichtungen, ein einheitliches
Sprühbild zu erzeugen.
[0003] Es sind daher Spender entwickelt worden, die so arbeiten, dass sie bei der Betätigung
durch den Benutzer zuerst eine Feder spannen, wonach dann ein von der Feder betätigter
Austragvorgang folgt. Hier sei beispielsweise die US 6 145 710 A erwähnt, bei der
beim Niederdrücken des Austragnippels ein mit diesem verbundener Kolben in einem Zylinder
größeren Durchmessers einen in einem daran anschließenden Zylinder kleineren Durchmessers
laufenden Kolben gegen eine Federkraft verdrängt. Nach Öffnen des Auslassventiles
durch Freigeben eines eingespannten Kopfes kann dann die Flüssigkeit unter dem Druck
einer auf den kleineren Kolben wirkenden Feder ausgegeben werden.
Aufgabe und Lösung
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Spender zu schaffen, dessen Austragvorgang von
der Art der Betätigung durch den Benutzer weitgehend unabhängig ist und relativ einfach
und kompakt aufgebaut ist. Es soll insbesondere ein Austrag unter möglichst konstant
gehaltenem Druck erfolgen.
[0005] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch den Spender nach dem Anspruch 1 gelöst.
Die Pumpe, die einen Pumpenzylinder aufweist, hat einen Kolben mit einer in einer
Betätigungsrichtung betätigbaren Kolbenstange und einem Förderkolbenelement, das beispielsweise
als eine ringförmige Kolbenmanschette ausgebildet sein kann. Ein Pumpeneinlass ist
mit einem Einlassventil versehen, das beispielsweise als gewichts- oder federbelastetes
Kugelventil ausgebildet sein kann. Der Pumpenauslass hat einen Auslasskanal, der in
den meisten Fällen durch die Kolbenstange geführt ist, was wiederum das Aufsetzen
eines mit einer Sprühdüse kombinierten Drückers ermöglicht.
[0006] Das Förderkolbenelement ist an der Kolbenstange abdichtend und axial verschiebbar
geführt. Es ist durch ein Federelement belastet, das den Medienaustrag bewirkt, indem
es an der Kolbenstange abgestützt ist und durch Bewegung der Kolbenstange in der Betätigungsrichtung
gespannt wird. Nach Öffnung des Auslassventils bewirkt es dann den Medienaustrag,
indem es unter der Kraft des Federelementes in Betätigungsrichtung läuft.
[0007] Besonders einfach und sinnfällig ist es, wenn das Förderkolbenelement eine ringförmige
Kolbenmanschette ist, die auf der Kolbenstange und im Pumpenzylinder abdichtend geführt
ist. Es wäre aber auch möglich, das Förderkolbenelement als ein in der hohlen Kolbenstange
verlaufenden Kolben auszubilden, wobei dann auch die Feder dort anzuordnen wäre.
[0008] Der Kolben kann durch ein Rückhol-Federelement entgegen der Betätigungsrichtung belastet
sein, wodurch sich die Pumpe nach Art einer einfachwirkenden Pumpe nach Freigabe eines
Betätigungselementes, wie eines Drückers, selbst wieder in die Ausgangsstellung rückstellt.
[0009] Bei dem Spender nach der Erfindung ist es besonders vorteilhaft, dass die Federn,
und zwar insbesondere das zum Austrag vorgesehene Federelement, relativ stark vorgespannt
sein können. Dadurch ist die Spannkraft der Feder über den gesamten Förderhub relativ
konstant, weil nur ein kleiner Ausschnitt der Federkennlinie benutzt wird. Trotzdem
muss die Feder nicht übermäßig lang sein. Da die Kolbenmanschette zu ihrer die Förderenergie
speichernden Bewegung entgegen der Betätigungsrichtung läuft bzw. nahezu axial unveränderlich
stehen bleibt, kann der gesamte Spender relativ kurz gebaut werden. Es ist lediglich
der Spannweg für das Austrag-Federelement vorzusehen und der relativ kurze Förderhub
des Hauptförderkolbens, d.h. im Ausführungsbeispiel der Kolbenmanschette.
[0010] Gespannt wird der Spender dadurch, dass die Kolbenstange in den Zylinder hineingedrückt
wird. Dabei spannt sie das Austragförderelement und verdrängt auch etwas Flüssigkeit
in der Pumpenkammer, was dadurch ausgeglichen wird, dass das Förderkolbenelement unter
weiterer Vorspannung des Austragförderelementes axial entgegen der Betätigungsrichtung
gedrückt wird.
[0011] Am Ende des so vorgenommenen Spannhubes wird die Austragbetätigung dadurch ausgelöst,
dass die bisher dicht verschlossene Pumpenkammer über das Auslassventil in Richtung
auf den Auslasskanal freigegeben wird.
[0012] Dies geschieht vorzugsweise durch ein weggesteuertes Ventil, das nach Art eines Schieberventils
ausgebildet sein kann. Es kann an einem Stempel vorgesehen sein, der nach Art einer
Hohlnadel, die seitlich geschlitzt ist, ins Innere der Kolbenstange eingreift und
mit dieser zusammen zuerst die Pumpenkammer gegen den Auslasskanal abdichtet und dann,
wenn zwei zusammenwirkende Steuerkanten dies freigeben, den Austrag des unter Druck
stehenden Inhalts der Pumpenkammer in den Auslasskanal bewirken. Dabei entleert sich
die Pumpenkammer unter dem relativ gleichmäßigen Druck, den die Austragfeder auf das
Förderkolbenelement ausübt. Nach Freigabe der Kolbenstange bewegt die Rückholfeder
die Einheit Kolbenstange/Förderkolbenelement einschließlich der vorgespannten Austragfeder
wieder in die Ausgangslage und saugt dabei über das Einlassventil Flüssigkeit nach.
[0013] Das Priming, d.h. das erste Ansaugen der noch nicht mit Flüssigkeit gefüllten Pumpenkammer,
ist unproblematisch, da das Auslassventil weggesteuert ist und daher keine "tote"
Luftkompression in der Pumpenkammer stattfindet.
[0014] Auch die notwendige Belüftung des Behälters ist über ein Belüftungsventil möglich,
das eine Dichtfläche an einer Schulter der zweigeteilten Kolbenstange aufweist, die
mit einem Gehäuseteil zusammenwirkt und den Belüftungsweg über einen Schlitz in der
Pumpenkammer herstellt. Das Belüftungsventil ist nur während des kurzen Betätigungsvorganges
offen und somit ist der Behälter über die Pumpe im Ruhezustand dicht verschlossen.
[0015] Es wird also ein Spender für fließfähige Medien geschaffen, der bezüglich des Druckaufbaus
und der Dosiermenge benutzerunabhängig arbeitet. Als Benutzer ist im Zusammenhang
mit der Erfindung sowohl eine Person, als auch eine mechanische oder in anderer Weise
angetriebene Vorrichtung zu verstehen, die den Betätigungsvorgang der Pumpe bewirkt.
So kann der Spender z.B. als Vor-Dosierer für Inhalationsgeräte oder andere medizinische
Geräte dienen, die die ausgegebene Charge weiter verarbeiten.
[0016] Beim Druck auf einen Betätigungskopf wird eine Kolbenstange in einen Pumpenzylinder
gedrückt. Da über ein Auslassventil, das wegabhängig als Schieberventil arbeitet,
die Pumpenkammer abgeschlossen ist, baut sich unter der Wirkung einer Feder, die auf
eine Kolbenmanschette drückt, ein Druck in der Pumpenkammer auf, der bei Öffnung des
Auslassventils nach einer vorgegebenen Wegstrecke freigesetzt wird. Durch Vorspannung
der Feder kann ein relativ konstanter Druck über die gesamte Austragphase erreicht
werden.
[0017] Die vorstehenden und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen auch aus der
Beschreibung und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für
sich allein oder zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform
der Erfindung und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte sowie für
sich schutzfähige Ausführungen darstellen können, für die hier Schutz beansprucht
wird. Die Unterteilung der Anmeldung in einzelne Abschnitte sowie Zwischenüberschriften
beschränkt die unter diesen gemachten Aussagen nicht in ihrer Allgemeingültigkeit.
[0018] Bei manueller Betätigung ist auch eine Hebelübertragung auf den Pumpenantrieb möglich,
z.B. eine Ausführung mit seitlichem Betätigungsgriff wie er in der DE 100 32 976 A
beschrieben ist, auf die zur näheren Erläuterung ausdrücklich Bezug genommen wird.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0019] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
Folgenden näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1 bis 3
- drei verschiedene Arbeitsphasen eines im Längsschnitt dargestellten Spenders nach
der Erfindung,
wobei in Figur 1 ein Spender einschließlich der Drücker/Sprühdüsenkombination des
Behälters dargestellt ist und in den Figuren 2 und 3 nur die Pumpe.
Detaillierte Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0020] Fig. 1 zeigt einen Spender 11 mit einer Pumpe 12, die auf den Hals 13 eines nach
Art einer Glasflasche ausgebildeten Behälters 14 aufgesetzt ist und in diesen mit
dem größten Teil ihrer Längserstreckung hineinragt. Die Pumpe hat ein Basisgehäuse
15, das mittels eines Krimpverschlusses 16 am Flaschenhals 13 befestigt ist.
[0021] In das Basisgehäuse 15 ist ein langgestreckter Zylinderkörper 17 eingeschnappt, und
zwar in eine axiale Ringnut 18 zwischen einem Außenteil und einem Innenteil des Basisgehäuses.
Der Zylinderkörper bildet unterhalb seines Einschnappabschnittes einen Pumpenzylinder
20 und daran anschließend einen im Durchmesser verringerten, ebenfalls zylindrischen
Zylinderabschnitt 21. Dieser endet in einem Boden 22, an dem nach Innen ein Teil eines
Käfigs 23 für ein Kugel-Einlassventil 24 ausgebildet ist, während sich, damit verbunden,
nach außen ein Stutzen 25 erstreckt, in den ein Saugrohr 26 eingesteckt ist, das bis
zum Boden 27 des Behälters reicht.
[0022] In den Zylinder 20 hinein ragt ein Kolben 28, der eine rohrförmige Kolbenstange 29
aufweist, die aus zwei fest ineinander gesteckten Hohlkörpern 30, 31 zusammengesetzt
ist. Die Kolbenstange 29 bildet in ihrem Inneren einen Auslasskanal 32, der mit einem
Pumpenauslass 33 in Form einer Sprühdüse 34 in Verbindung steht. Diese ist in einem
Betätigungskopf 35 vorgesehen, der gleichzeitig einen Drücker mit einer Finger-Druckfläche
36 für die manuelle Betätigung des Spenders bildet. Der Betätigungskopf 35 ist auf
den oberen Stutzen der Kolbenstange, d.h. den Hohlkörper 31, aufgepresst. Sein Außenmantel
verläuft außerhalb des Basisgehäuses 15.
[0023] An dem oberen Hohlkörperabschnitt 31 der Kolbenstange 29, der unter Bildung eines
Luftspalts 37 durch die Mittelöffnung des Basisgehäuses 15 hindurchragt, ist am zum
Pumpenzylinder weisenden Ende eine flanschartige, abgeschrägte Schulter 38 angeformt,
die eine Dichtfläche für ein Belüftungsventil 39 bildet, und zwar im Zusammenwirken
mit der inneren, zum Pumpenzylinder hinweisenden Stirnfläche 40 des Basisgehäuses
15. Zur Funktion des Belüftungsventils gehört ein Durchbruch 41 in der Pumpenzylinderwandung.
[0024] Auf der Schulter 38 stützt sich ein Austrags-Federelement 42 in Form einer vorgespannten
Schraubenfeder ab. Diese drückt mit ihrer anderen Seite auf eine Kolbenmanschette
43, die ein Förderkolbenelement bildet. Die Kolbenmanschette 43 läuft mit einer äußeren
Dichtlippe 44 auf der inneren Zylinderfläche des Pumpenzylinders 20 und mit einer
inneren Dichtlippe 45 auf dem Außenumfang des rohrförmigen Hohlkörperteils der Kolbenstange
29. Ein von dort in Richtung auf die Schraubenfeder und innerhalb dieser hoch ragender
Abschnitt der Kolbenmanschette führt die Schraubenfeder und die Manschette auf der
Kolbenstange.
[0025] Zwischen den beiden Dichtlippen 44, 45 ist eine Nut gebildet, in die ein Anschlagvorsprung
46 eines im Durchmesser vergrößerten Endabschnittes 47 der Kolbenstange 29 eingreift.
Auf diesem stützt sich eine Rückholfeder 48 ab, die ebenfalls als Schraubenfeder ausgebildet
ist und in dem schmaleren Zylinderabschnitt 21 geführt ist. Die Rückholfeder 48 stützt
sich auf dem Basisabschnitt 49 eines Stempels 50 ab, der mit einer inneren Ausnehmung
das Oberteil des Käfigs 23 für das Kugel-Einlassventil bildet und mit einem stift-
oder nadelförmigen Teil ins Innere der hohlen Kolbenstangen 29 eingreift. Er bildet
mit der Kolbenstange zusammen das Auslassventil 51 für die Pumpenkammer 52.
[0026] Dazu ist der Stempel 50 mit einem Kanal in Form eines Längsschlitzes 53 versehen,
der in einigem Abstand von der oberen zugeschärften Spitze 54 des Stempels endet.
Damit bildet er eine Steuerkante 55 für das Auslassventil.
[0027] An der Kolbenstange 29 ist die entsprechende Gegen-Steuerkante 56 am inneren Ende
einer genau kalibrierten, gegenübem den übrigen Auslasskanal 32 im Durchmesser verringerten
Bohrung 57 vorgesehen. Der zwischen der Spitze 54 und der Steuerkante 55 am Stempel
liegende Abschnitt greift passgenau und dichtend in die Bohrung 57 ein.
[0028] Der Spender 11 ist, bis auf die Schraubenfedern und die Kugel 24, ganz aus Kunststoff-Spritzgußteilen
herstellbar. Die Pumpe besteht aus zwei Gehäuseteilen 15, 17, dem Kolben 28 mit der
zweiteiligen Kolbenstange 29 und der Kolbenmanschette 43 und dem Stempel 50. Alle
Teile sind montagegünstig durch bloßes Zusammenstecken bzw. -pressen montierbar. Gegebenenfalls
ließen sich auch die Metallteile durch entsprechend geformte Kunststoffteile, z.B.
Kunststoff-Balgfedern, ersetzen..
Funktion
[0029] In Fig. 1 ist die Ruhestellung des Spenders 11 gezeigt. Dabei ist der Kolben 28 unter
der Wirkung der Rückholfeder 48 aufwärts geschoben, so dass die eine Dichtfläche für
das Belüftungsventil bildende Schulter 38 an der entsprechenden Gegen-Dichtfläche
40 des Basisgehäuses 15 anliegt und den Behälter gegen die Außenluft abschließt.
[0030] Auch das Auslassventil 51 ist geschlossen, da der Stempel 50 in der Bohrung 57 steckt
und die Steuerfläche 55 nicht die Steuerfläche 56 erreicht hat. Die das Austrags-Federelement
bildende Schraubenfeder 42 ist zwar vorgespannt, jedoch in ihrer maximalen Betriebserstreckung.
Sie drückt die Kolbenmanschette 43 gegen den Endabschnitt 47 der Kolbenstange 29.
Die Dichtlippen 44, 45 liegen an der Pumpenzylinderwand 20 und der zylindrischen Außenwand
58 der Kolbenstange 29 dichtend an. Die Kraft der Feder wird durch den ringförmigen
Anschlagvorsprung 46 am Endabschnitt 47 aufgenommen, der zwischen beide Dichtlippen
eingreift. Diese sind daher von der von der Feder ausgeübten Druckkraft entlastet.
[0031] Es sei angenommen, dass die Pumpenkammer 52 bereits mit Medium 59 aus dem Behälter
14 gefüllt ist.
[0032] Wenn nun, wie in Fig. 2 dargestellt, die Kolbenstange 29 über den Betätigungskopf
35 in die Pumpe hineingedrückt wird, dann baut sich in der Pumpenkammer 52 ein Druck
auf. Dieser rührt einerseits daher, dass über die Schulter 38 und die Feder 42 ein
axialer Druck auf die Kolbenmanschette 43 ausgeübt wird und andererseits der untere
Abschnitt der Kolbenstange in die Pumpenkammer hineinfährt und somit Volumen verdrängt.
Da das Auslassventil 51 bis zu der in Fig. 2 gezeigten Position noch geschlossen ist,
bewirkt die Verdrängung dieses Volumenteils der Flüssigkeit, dass die Kolbenmanschette
axial entgegen der Betätigungsrichtung 60 und unter weiterer Spannung der Feder 42
aufwärts gedrückt wird. Durch die in Betätigungsrichtung 60 aufgebrachte Federkraft
wird außerdem auch die Rückholfeder 48 zusammengedrückt. Der in der Pumpenkammer 52
gebildete Druck drückt ferner die Kugel 61 des Einlassventils 24 auf ihren Ventilsitz
und hält dieses geschlossen.
[0033] Dagegen ist das Belüftungsventil 39 geöffnet, indem die eine Dichtfläche bildende
Schulter 38 von der Stirnfläche 40 abgehoben hat und über den Spalt 37 und den Durchbruch
41 im Pumpenzylinder eine Verbindung zwischen der Außenluft und dem Behälter 14 hergestellt
ist.
[0034] In dieser Position ist zwar noch kein Medium durch den Auslasskanal 32 geflossen,
aber der Spender ist nun zur Durchführung eines automatischen Austragvorganges gespannt.
[0035] Dieser wird, wie in Fig. 3 dargestellt, dadurch ausgelöst, dass die Steuerkanten
55 und 56 des Auslassventils 51 einander passieren und somit, wie durch den strichlierten
Pfeil 62 angedeutet, Medium aus der Pumpenkammer 52 über das Auslassventil 51 in den
Auslasskanal 32 strömen kann, und zwar unter dem von der Feder 52 über die Kolbenmanschette
43 erzeugten Druck. Dieser ist wegen der Vorspannmöglichkeit der Schraubenfeder 42
sehr gleichmäßig und kann genau auf die optimalen Zerstäubungsverhältnisse an der
Düse 34 eingestellt werden. Das Medium strömt durch den Auslasskanal 32 zur Düse 33
und wird dort, von Drallkanälen in Rotation versetzt, als kegeliger Sprühkegel zerstäubt.
[0036] Fig. 3 zeigt bereits die Schlussposition des Austragvorganges, in der die äußere
Dichtlippe 44 auf der zwischen den Zylinderteilen 20 und 21 gebildeten Stufe 63 aufstößt.
Für den Benutzer, der den Betätigungsvorgang durch Fingerdruck auf die Druckfläche
36 begonnen hat, ergibt sich also ein druckpunktartiger Betätigungsablauf. Er drückt
den Betätigungskopf 35 und damit die Kolbenstange in die Pumpe hinein, ohne dass anfänglich
etwas passiert. An einer durch die Lage der beiden Steuerkanten 55, 56 zueinander
vorgegebenen Position, meist nahe an der Endposition nach Fig. 3, löst sich der Sprühvorgang
ohne sein weiteres Zutun aus.
[0037] Es ist also zu erkennen, dass der Sprühvorgang nicht nur mit einem recht konstanten
und genau vorher bestimmbaren Druck erfolgt, sondern auch die Dosiermenge hohe Anforderungen
an die Genauigkeit erfüllt. Sie kann im übrigen durch die Lage der Steuerkanten, und
damit bei der Herstellung durch eine einfache Bearbeitung von Formteilen für unterschiedliche
Anforderungen vorgegeben werden. So könnten beispielsweise unterschiedliche Stempel
50 hergestellt werden und damit unterschiedliche Dosiermengen bei im übrigen unveränderter
Pumpenausführung erzeugt werden.
[0038] Nach dem Entlasten des Betätigungskopfes 35 drückt die Rückholfeder 48 den gesamten
Kolben, also die zweiteilige Kolbenstange 29, die Kolbenmanschette 43 und die Feder
42 (ohne sie erneut über ihre vorgebene Vorspannung hinaus zu komprimieren) in die
Position nach Fig. 1 zurück. Dabei vergrößert sich das Volumen der Pumpenkammer 52
wieder, so dass über das durch den Unterdruck geöffnete Kugeleinlassventil 24 und
das Saugrohr 26 Medium 59 in die Pumpenkammer 52 nachgesaugt wird. Das Auslassventil
ist dann, wie aus Fig. 1 zu erkennen, wieder geschlossen.
[0039] Das erstmalige Ansaugen (Priming) geschieht einfach über ein oder wenige Betätigungshübe.
Bei nicht flüssigkeitsgefüllter Pumpenkammer entsteht in dieser kein wesentlicher
Druck und deswegen bleibt die Kolbenmanschette 43 auch beim Niederdrücken in Betätigungsrichtung
60 (Fig. 2) relativ zur Kolbenstange in ihrer Position nach Fig. 1. Beim Erreichen
der Position nach Fig. 3 wird das Auslassventil 51 geöffnet und die leicht komprimierte
Luft in der Pumpenkammer 52 über den Auslasskanal 32 herausgedrückt. Je nach dem,
wie groß der in dem Zylinderabschnitt 51 gebildete Totraum der Pumpe ist, kann mit
wenigen Hüben die gesamte Pumpenkammer mit Flüssigkeit gefüllt werden.
1. Spender zum Austrag fließfähiger Medien (59) mit
1.1 einer Pumpe (12) mit einem Pumpenzylinder (20),
1.2 die einen Kolben (28) mit einer in einer Betätigungsrichtung (60) betätigbaren
Kolbenstange (29) und einem Förderkolbenelement (43),
1.3 sowie einen Pumpeneinlaß mit einem Einlaßventil (24) und
1.4 einen Pumpenauslass (33) mit einem Auslaßventil (51) und einem Auslasskanal (33),
der vorzugsweise durch die Kolbenstange (29) verläuft, aufweist,
1.5 wobei das Förderkolbenelement (43) an der Kolbenstange (29) abdichtend und
1.6 axial verschiebbar geführt ist und
1.7 das Förderkolbenelement (43) durch ein an der Kolbenstange (29) abgestütztes,
1.8 durch Bewegung der Kolbenstange (29) in der Betätigungsrichtung (60) gespanntes
1.9 und nach Öffnung des Auslaßventils (51) den Medienaustrag (62) mittels des Förderkolbenelements
(43) bewirkendes Federelement (42) in Betätigungsrichtung (60) belastet ist.
2. Spender nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Förderkolbenelement (43) eine ringförmige Kolbenmanschette ist, die auf der Kolbenstange
(29) und in dem Pumpenzylinder (20) abdichtend geführt ist.
3. Spender nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (28) durch ein Rückhol-Federelement (48) entgegen der Betätigungsrichtung
(60) belastet ist.
4. Spender nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Federelemente (42, 48), insbesondere das Austrag-Federelement (42), vorgespannt
sind.
5. Spender nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kolbenstange (29) nach Art eines in der Kolbenmanschette (43) geführten Verdrängerkolbens
ausgebildet ist und vorzugsweise an seinem in der Betätigungsrichtung (60) liegenden
Endabschnitt (47) eine Anschlagstufe aufweist, die insbesondere einen eine Abdichtlippe
(45) der Kolbenmanschette (43) hintergreifenden Anschlagvorsprung (46) aufweist.
6. Spender nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Auslassventil (51) ein weggesteuertes Ventil, vorzugsweise ein Schieberventil,
ist.
7. Spender nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Auslassventil (51) als Ventilkörper einen in die hohle Kolbenstange (29) eingreifenden,
mit einem Ventilkanal (53) und einer Ventil-Steuerkante (55) versehenen Stempel (50)
aufweist, wobei vorzugsweise eine zugehörige Gegensteuerkante (56) in der hohlen Kolbenstange
(29) ausgebildet ist und insbesondere der Stempel (50) in einem ggf. gegenüber dem
Pumpenzylinder (20) im Durchmesser verringerten Gehäuseabschnitt (21) mit einem Basisabschnitt
(49) aufgenommen und von einer Rückholfeder (48) umgeben ist, wobei bevorzugt der
Basisabschnitt (49)einen Teil eines Käfigs (23) für das Einlassventil (24) bildet.
8. Spender nach Anspruch 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kolbenstange (29) aus zwei ineinander gesteckten Hohlkörpern (30, 31) aufgebaut
ist, von denen der eine eine an seinem Außenumfang eine Laufbahn (58) für die Kolbenmanschette
(43) bildet und der andere eine Abstützung (38) für das Austrag-Federelement (42)
enthält.
9. Spender nach einer der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Kolbenstange (29) eine Dichtfläche eines Belüftungsventils (39) für einen
das Medium enthaltenden Behälter (14) vorgesehen ist, die mit einer Gehäusefläche
(40) zusammenwirkt, wobei vorzugsweise ein Durchbruch (41) in dem Pumpenzylinder (20)
die Verbindung der Außenluft über das Belüftungsventil (39) zu dem Behälter (14) herstellt.