[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Brettschichtholz bzw. Balkenschichtholz,
bei dem Bretter bzw. Balken mehrlagig zu Schichtholz verleimt werden und das verleimte
Schichtholz anschließend zur Erzielung des gewünschten Maßes gehobelt und zur Erzielung
der gewünschten Oberflächengüte erforderlichenfalls an Fehlstellen lokal repariert
wird.
[0002] Beim üblichen Verfahren, beispielsweise nach DIN 1052, werden die Werkstücke (Brettschichtholz
oder Balkenschichtholz) in einem ersten Prozeßschritt gehobelt und anschließend werden
in einem zweiten Prozeßschritt Oberflächenfehler ausgebessert. Das Ausbessern der
Oberflächenfehler kann hierbei insbesondere so vonstatten gehen, daß die gehobelten
Werkstücke von entsprechend geschultem Personal visuell kontrolliert werden und im
Falle von Oberflächenfehlern wie insbesondere Harzgallen, Ausfalläste, Waldkante,
kleine Ausrisse und eingewachsene Rinde, also im Falle von optischen Fehlern und kleinen
Beschädigungen, im Bereich dieser Oberflächenfehler je nach geforderter Oberflächenqualität
lokal repariert werden. Eine solche Reparatur kann beispielsweise dadurch erfolgen,
daß die Fehlstellen mittels handgehaltener Werkzeuge an den Fehlstellen ausgefräst
werden und entsprechende Flickstücke ( ein- oder mehrschiffige Harzgallenflicken,
Flickleisten in jeweils unterschiedlichen Längen und Dimensionen, Naturersatzäste,
Querplattl usw.) eingesetzt werden. Auch können geeignete Füllstoffe wie Holzkitt,
Schmelzkleber, PUR-Filler usw. zum Einsatz kommen.
[0003] Nach dem Einsetzen der Flickstücke bzw. dem Aushärten der Füllstoffe ist es zum Erzielen
einer gleichmäßigen Oberfläche erforderlich, die reparierten Bereiche durch Nachhobeln
oder Nachschleifen nochmals nachzuarbeiten, was ebenfalls mittels handgehaltener Werkzeuge
erfolgt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße Verfahren so weiterzubilden,
daß eine noch höhere Oberflächenqualität des Endprodukts erzielt werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß im wesentlichen durch folgende Verfahrensschritte
gelöst: Erste Kontrolle der Oberflächengüte des verleimten Schichtholzes nach dem
Verleimen sowie Vorreparieren des Schichtholzes, Hobeln des vorreparierten Schichtholzes
auf das gewünschte Endmaß, Endkontrolle der Oberflächengüte des vorreparierten und
gehobelten Schichtholzes und gegebenenfalls Nachreparieren ausgewählter Bereiche,
sowie Nachbearbeiten der nachreparierten Bereiche.
[0006] Während somit im Falle des bekannten Standes der Technik die Reparatur der Fehlstellen
einschließlich der Nachbearbeitung der reparierten Bereiche nach dem Hobeln der Werkstücke
erfolgt, wird beim erfindungsgemäßen Verfahren der größte Teil der Fehlstellen vor
dem (letzten) Hobeln der Werkstücke repariert und die Nachbearbeitung der reparierten
Fehlstellen erfolgt im anschließenden maschinellen Hobelvorgang. Das manuelle Nachbearbeiten
dieser reparierten Fehlstellen, welches personalintensiv und daher kostspielig ist,
entfällt daher beim erfindungsgemäßen Verfahren. Darüber hinaus kann auf diese Weise
im Bereich dieser Fehlstellen eine höhere Oberflächengüte erzielt werden als im Falle
des Nacharbeitens von Hand. Auch wird aufgrund des erfindungsgemäßen Verfahrens der
Durchsatz erhöht, da das maschinelle Hobeln sehr viel schneller vonstatten geht als
das maschinelle Nachbearbeiten. Anschließend an das Hobeln wird erfindungsgemäß die
Endkontrolle durchgeführt und es werden dann nur noch die möglicherweise verbleibenden,
einige wenigen Fehlstellen von Hand nachrepariert und schließlich von Hand nachgearbeitet.
[0007] Die Erfindung ermöglicht somit eine gegenüber dem Stand der Technik gesteigerte Oberflächenqualität
bei gleichzeitig vermindertem Einsatz an manueller Nachbearbeitung und höherem Durchsatz.
[0008] In bevorzugter Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Schichtholz zwischen
dem Schritt des Verleimens und dem Schritt der ersten Kontrolle einschließlich der
Vorreparierens zunächst auf ein Zwischenmaß vorgehobelt wird, welches größer ist als
das Endmaß. Hierdurch wird eine saubere und gut bearbeitbare Holzoberfläche erzeugt.
Insbesondere dann, wenn die Holzoberflächen, besonders die seitlichen Oberflächen
der Bauteile, sehr sauber aus der der Verleimstation nachgeschalteten Presse kommen,
kann auf diesen Verfahrensschritt auch verzichtet werden.
[0009] In alternativer Ausgestaltung der Erfindung kann der Schritt der ersten Kontrolle
und/oder der Schritt des Vorreparierens maschinell erfolgen; hierzu können geeignete
Scanner und entsprechende, über EDV gesteuerte Bearbeitungszentren eingesetzt werden.
[0010] Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und der nachfolgenden Beschreibung, in der anhand der Zeichnung ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung näher beschrieben wird. In der Zeichnung zeigt in schematischer Darstellung
[0011] Fig. 1 ein Flußdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0012] Die in der Station 400 verleimten und gepreßten Werkstücke (Brettschichtholz bzw.
Balkenschichtholz) werden zunächst in der Station 402 auf ein Zwischenmaß vorgehobelt,
welches größer ist als das gewünschte Endmaß, so daß die Werkstücke eine saubere und
gut bearbeitbare Oberfläche aufweisen.
[0013] In der Station 404 erfolgt dann eine erste visuelle Kontrolle der vorgehobelten Werkstücke
durch geschultes Personal und eine Reparatur der ermittelten Fehlstellen von Hand
unter Einsatz geeigneter Handwerkzeuge und Reparaturmaterialien. Das visuelle Auffinden
und manuelle Reparieren erfolgt für jede Fehlstelle von ein und derselben Person.
Ein manuelles Nachbearbeiten der reparierten Fehlstellen mittels Schleifen oder Hobeln
ist hier nicht erforderlich.
[0014] Die auf diese Weise reparierten Werkstücke werden anschließend in der Station 406
auf das gewünschte Endmaß gehobelt.
[0015] Schließlich werden die reparierten und gehobelten Werkstücke der Station 408 zugeführt,
in der dann eine visuelle Endkontrolle der Werkstücke durch geschultes Personal erfolgt
und je nach gewünschter bzw. geforderter Oberflächenqualität werden etwa noch vorhandene
Fehlstellen von Hand unter Einsatz geeigneter Handwerkzeuge und Reparaturmaterialien
repariert. Abschließend werden die in diesem Verfahrensschritt reparierten Fehlstellen
von Hand mittels geeigneter Handwerkzeuge einer Nachbearbeitung durch lokales Hobeln
oder Schleifen der ausgebesserten Fehlstellen unterzogen.
1. Verfahren zum Herstellen von Brettschichtholz bzw. Balkenschichtholz, bei dem Bretter
bzw. Balken mehrlagig zu Schichtholz verleimt werden und das verleimte Schichtholz
anschließend zur Erzielung des gewünschten Maßes gehobelt und zur Erzielung der gewünschten
Oberflächengüte erforderlichenfalls an Fehlstellen lokal repariert wird, mit folgenden
Verfahrensschritten:
- erste Kontrolle der Oberflächengüte des verleimten Schichtholzes nach dem Verleimen
sowie Vorreparieren des Schichtholzes,
- Hobeln des vorreparierten Schichtholzes auf das gewünschte Endmaß,
- Endkontrolle der Oberflächengüte des vorreparierten und gehobelten Schichtholzes
und erforderlichenfalls Nachreparieren ausgewählter Bereiche, und
- erforderlichenfalls Nachbearbeiten der nachreparierten Bereiche.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem das Schichtholz zwischen dem Schritt des Verleimens
und dem Schritt der ersten Kontrolle einschließlich des Vorreparierens zunächst auf
ein Zwischenmaß vorgehobelt wird, welches größer ist als das Endmaß.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Reparieren durch Ausfräsen der Fehlstellen
und Einsetzen von den Ausfräsungen entsprechenden Flickstücken erfolgt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Reparieren durch Ausfräsen
von Fehlstellen und das Einbringen von Füllstoffen erfolgt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Schritt der ersten Kontrolle
visuell durchgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Schritt des Vorreparierens
von Hand durchgeführt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Schritt der Endkontrolle
visuell durchgeführt wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Schritt des Nachreparierens
von Hand durchgeführt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Schritt des Nachbearbeitens
ein Nachhobeln und/oder Nachschleifen umfaßt.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Schritt des Nachbearbeitens
von Hand durchgeführt wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Schritte der ersten Kontrolle
und des Vorreparierens einerseits und die Schritte der Endkontrolle, des Nachreparierens
und des Nacharbeitens andererseits für jede Fehlstelle jeweils von ein und derselben
Person durchgeführt werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 4 und 7 - 11, wobei der Schritt der ersten
Kontrolle und/oder der Schritt des Vorreparierens maschinell durchgeführt wird.