[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Stanzbearbeitung einer Sockelleiste,
insbesondere einer Kernsockelleiste, mit einem Stanzgestell und einer Klemmeinrichtung
zum Fixieren der zu bearbeitenden Sockelleiste und mit dem an oder in dem Stanzgestell
längs verschiebbar angeordneten Stanzmesser mit endseitiger Schneide zum Austanzen
einer Gehrungskerbe aus der fixierten Sockelleiste, wobei die Klemmeinrichtung zumindest
eine beweglich geführte Klemmbacke aufweist, mit welcher die Sockelleiste gegen einen
Klemmwiderlager an dem Stanzgestell drückbar ist. - Sockelleisten werden beispielsweise
in Übergangsbereichen zwischen einem Boden und einer Wand verlegt. Bei Kernsockelleisten
handelt es sich um Sockelleisten mit einem Werkstoffkern, einer Kunststoffummantelung
und einem an der Leistenunterseite angeordneten Bodenabschlussprofil aus weichelastischem
Material, welches raumseitig um ein vorgegebenes Maß übersteht. Ferner kann im Bereich
der Leistenoberseite an die Kunststoffummantelung ein Wandabschlussprofil angeschlossen
sein, welches wandseitig um ein vorgegebenes Maß übersteht. Das Bodenabschlussprofil
und das Wandabschlussprofil bilden gleichsam elastische Dichtlippen, welche Bodenunebenheiten
bzw. Wandunebenheiten kompensieren sollen. Derartige Kernsockelleisten sind grundsätzlich
bekannt (vgl. EP 1 114 901 A2). Bei dem Werkstoffkern kann es sich beispielsweise
um einen Kern aus Holzwerkstoffen, z. B. aus MDF (Medium Densified Fibres) handeln.
Bei der Kunststoffummantelung kann es sich beispielsweise um eine Ummantelung aus
einem Polypropylenmaterial handeln, an welches an der Leistenunterseite das Wandabschlussprofil
aus einem weichelastischen Thermoplastmaterial auf Polyolefinbasis angespritzt ist.
Die bekannten Kernsockelleisten haben sich insbesondere in Verbindung mit Teppichböden
oder PVC-Bodenbelägen bewährt. Sie lassen sich insbesondere im Bereich von Ecken auf
einfache Weise verlegen. Dazu ist es bekannt, mit Hilfe einer Kerbstanze vorgegebene
Bereiche bzw. Gehrungskerben aus der Kernsockelleiste herauszustanzen, sodass sich
die Kernsockelleiste sowohl in Außenecken als auch in Innenecken von Räumen einpassen
lässt.
[0002] Eine Vorrichtung zur Stanzbearbeitung einer Sockelleiste, insbesondere einer Kernsockelleiste,
der eingangs beschriebenen Ausführungsform ist aus der Praxis bekannt. Das Stanzmesser
ist in dem Stanzgestell vertikal verschiebbar, d. h. absenkbar und anhebbar geführt.
Die Kernsockelleiste wird so in die Kerbstanze eingespannt, dass im Zuge des Stanzvorgangs
eine Gehrungskerbe aus der Sockelleiste ausgestanzt wird, welche die Kunststoffummantelung
entweder auf der Innenseite oder auf der Außenseite der Kernsockelleiste unbeschädigt
lässt. D. h. es werden keine vollständigen Gehrungsschnitte eingebracht, sondern die
beiden beidseitig der Gehrungskerbe angeordneten Leistenteile bleiben nach der Stanzbearbeitung
über einen Teil der Kunststoffummantelung miteinander verbunden. Dieses ermöglicht
ein einfaches Verlegen der Kernsockelleiste im Bereich von Außenecken und von Innenecken.
Die aus der Praxis bekannte Vorrichtung zur Stanzbearbeitung einer Kernsockelleiste
ist für Kernsockelleisten für Teppichböden und PVC-Böden ausgelegt, welche einen Leistenkern
mit einer Dicke von ca. 4 mm bis 5 mm aufweisen. In jüngster Zeit bestehen Überlegungen,
Kernsockelleisten auch im Bereich von Parkettböden oder Laminatböden zu verlegen.
Derartige Kernsockelleisten sollten wesentlich dicker ausgebildet sein als die bekannten
Kernsockelleisten für PVC- oder Teppichböden, da verhältnismäßig breite Dehnungsfugen
zwischen z. B. Parkettboden und Wand überbrückt werden müssen. Mit den bekannten Kerbstanzen
lassen sich derartige Kernsockelleisten nicht ohne Weiteres bearbeiten. - Hier setzt
die Erfindung ein.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Stanzbearbeitung einer
Sockelleiste, insbesondere einer Kernsockelleiste, der eingangs beschriebenen Ausführungsform
zu schaffen, welche einfach und funktionsgerecht aufgebaut und universell für verschieden
dicke Sockelleisten, insbesondere Kernsockelleisten, einsetzbar ist.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung zur Stanzbearbeitung einer
Sockelleiste dadurch gelöst, dass die Klemmeinrichtung zur Bearbeitung unterschiedlicher
Sockelleisten an die Dicke der Sockelleiste anpassbar ist. Dazu ist die Klemmbacke
vorzugsweise derart austauschbar an dem Stanzgestell befestigt, dass unterschiedliche,
an die Dicke der Sockelleiste angepasste Klemmbacken oder Klemmbackenaggregate montierbar
sind. Die Erfindung geht folglich von der Erkenntnis aus, dass eine Vorrichtung zur
Stanzbearbeitung von Sockelleisten, insbesondere Kernsockelleisten, dann universell
für Kernsockelleisten unterschiedlicher Dicke einsetzbar ist, wenn die Klemmeinrichtung
an diese verschiedenen Sockelleisten anpassbar ist. Mit der unterschiedlichen Dicke
der Sockelleiste ist bei Kernsockelleisten insbesondere die Dicke des Leistenkerns
mit der Kunststoffummantelung gemeint. Es ist folglich nicht erforderlich, unterschiedliche
Kerbstanzen für unterschiedliche Sockelleisten bzw. Kernsockelleisten zur Verfügung
zu stellen. Vielmehr kann eine Anpassung im Bereich der Klemmeinrichtung erfolgen.
Dieses gelingt besonders einfach, wenn für die Kernsockelleisten unterschiedlicher
Dicke unterschiedliche Klemmbacken oder Klemmbackenaggregate zur Verfügung stehen,
welche austauschbar an dem Stanzgestell befestigt werden können und folglich wahlweise
montierbar sind. Auf diese Weise lässt sich mit ein und derselben Stanzvorrichtung
bzw. Kerbstanze z. B. zunächst eine Kernsockelleiste mit geringer Dicke für einen
Teppichboden und nach Austausch der Klemmbacke eine Kernsockelleiste mit größere Dicke
für einen Laminatboden bearbeiten. In diesem Zusammenhang schlägt die Erfindung vor,
dass die Klemmbacke mit einem Schwenkhebel schwenkbar an dem Stanzgestell angeordnet
ist und dass die Klemmbacke mit dem Schwenkhebel und gegebenenfalls einem Schwenkbetätigungshebel
ein auf die Sockelleistendicke abgestimmtes Klemmbackenaustauschaggregat bilden, welches
austauschbar an dem Stanzgestell befestigt ist. Die Fixierung der Sockelleiste erfolgt
folglich durch Verschwenken des Schwenkhebels und der daran angeschlossenen Klemmbacke,
wobei die Klemmbacke im Zuge der Schwenkbewegung die Sockelleiste gegen das Klemmwiderlager
drückt. Zum Ausführen dieser Schwenkbewegung ist vorzugsweise der Schwenkbetätigungshebel
an den Schwenkhebel angeschlossen. Zum Anpassen der Vorrichtung an verschiedene Sockelleisten
wird nun nicht die Klemmbacke isoliert ausgetauscht, sondern das gesamte Klemmbackenaustauschaggregat,
welches aus Klemmbacke und Schwenkhebel sowie gegebenenfalls aus dem Schwenkbetätigungshebel
besteht. Dieses Klemmbackenaustauschaggregat ist vorzugsweise mittels einer Steckverbindung,
einer Klemmverbindung und/oder einer Rastverbindung an dem Stanzgestell befestigbar.
Folglich kann der Austausch des Klemmbackenaustauschaggregates ohne den Einsatz von
Werkzeugen schnell und einfach erfolgen. Aufwändige Justagearbeiten zur Anpassung
der Klemmbacken an die Sockelleistendicke sind nicht erforderlich. Vielmehr wird das
Klemmbackenaustauschaggregat in einer fest vorgegebenen Position an dem Stanzgestell
montiert, wobei das Klemmbackenaustauschaggregat auf eine vorgegebene Sockelleistendicke
fest eingestellt ist. Dabei werden im Rahmen der Erfindung verschiedene Klemmbackenaustauschaggregate
zur Verfügung gestellt, die jeweils für verschiedene Sockelleisten ausgelegt sind.
[0005] Zur Montage des Klemmbackenaustauschaggregats an dem Stanzgestell ist vorgesehen,
dass das Klemmbackenaustauschaggregat ein Austauschprofil aufweist, an welchem der
Schwenkhebel schwenkbar gelagert ist. Dabei ist das Austauschprofil in eine an dem
Stanzgestell angeordnete Austauschaufnahme einsetzbar oder einschiebbar oder einsteckbar.
Diese Austauschaufnahme ist taschenförmig als Aufnahmetasche ausgebildet. Das Austauschprofil
ist im Wesentlichen T-förmig mit Einschubplatte und T-Steg oder Doppel-L-förmig ausgebildet.
Auf diese Weise ist das T-förmige Austauschprofil in die Aufnahmetasche einschiebbar.
Das Einschieben erfolgt dabei im Wesentlichen parallel zu der Längsachse des Stanzmessers,
d. h. zu der Wirkungsrichtung des Stanzmessers. In den beiden Richtungen senkrecht
zur Stanzrichtung, d. h. im Wesentlichen in der horizontalen Ebene ist die Position
des Klemmbackenaustauschaggregates in engen Grenzen und im Wesentlichen spielfrei
fest vorgegeben.
[0006] Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung besteht die Aufnahmetasche aus einer
Grundplatte, an welche ein oder mehrere, vorzugsweise zwei Führungsplatten unter Bildung
eines Führungsschlitzes eingeschlossen sind. Sowohl die Grundplatte als auch die beiden
Führungsplatten können einen L-förmigen Querschnitt aufweisen. Dabei kann eine mehrteilige
Ausführungsform verwirklicht werden, bei welcher die Führungsplatten z. B. mittels
Schraubverbindungen unter Bildung der Aufnahmetasche an der Grundplatte befestigt
werden. Die Aufnahmetasche kann aber auch einstückig ausgebildet sein. Ferner ist
vorgesehen, dass das Austauschprofil verrastbar oder arretierbar in der Austauschaufnahme
angeordnet ist. Dazu können beispielsweise Arretierungsschrauben vorgesehen sein,
die jedoch ohne Weiteres mit der Hand betätigt werden können, ohne dass zur Befestigung
aufwändige Werkzeuge benötigt werden. Denn im Wesentlichen wird das Klemmbackenaustauschaggregat
mit Hilfe der Austauschaufnahme und des Austauschprofils an dem Stanzgestell gehalten.
[0007] In zweckmäßiger Weise ist die Klemmbacke mittels einer oder mehrerer Justierschrauben,
Justierstifte oder Justierstangen an dem Schwenkhebel befestigt, wobei mit den Justierschrauben,
Justierstiften oder Justierstangen ein vorgegebener Abstand zwischen der Klemmbacke
bzw. deren Klemmfläche und dem Schwenkhebel einstellbar ist. Diese Justage muss jedoch
nur einmal vorbereitend erfolgen, um das jeweilige Klemmbackenaustauschaggregat exakt
auf die Sockelleistendicke abzustimmen. Nach erfolgter Justage erfolgt die Anpassung
der gesamten Vorrichtung an die verschiedenen Sockelleistendicken durch Austausch
des gesamten Klemmbackenaustauschaggregates. Es besteht aber auch die Möglichkeit,
dass die Klemmbacke unlösbar an dem Schwenkhebel befestigt ist. Klemmbacke und Schwenkhebel
können z. B. einstückig ausgebildet sein.
[0008] Ferner schlägt die Erfindung vor, dass die Klemmbacke im Querschnitt U-förmig ausgebildet
ist, wobei die Sockelleiste mit den U-Schenkeln gegen das Klemmwiderlager drückbar
ist und wobei das Stanzmesser z. B. heb- und senkbar zwischen den U-Schenkeln bewegt
wird bzw. geführt ist. Auf diese Weise wird eine sichere Fixierung der Kernsockelleiste
gewährleistet, ohne dass die Klemmbacke die Bewegung des Stanzmessers behindert. Die
Klemmbacken, vorzugsweise deren U-Schenkel können abgeschrägt oder abgerundet ausgebildet
sein. Dieses empfiehlt sich insbesondere bei den Klemmbacken eines Klemmbackenaustauschaggregates,
welche für dünne Sockelleisten ausgebildet sind. Durch die abgeschrägte oder abgerundete
Ausbildung wird verhindert, dass die Schwenkbewegung durch ein Anschlagen der Klemmbacken
gegen beispielsweise eine Bodenplatte des Stanzgestells behindert wird.
[0009] In zweckmäßiger Weiterbildung schlägt die Erfindung vor, dass an der Klemmbacke ein
in Längsrichtung der fixierten Sockelleiste verlaufender Stützsteg oder eine Stützleiste
angeordnet ist, welcher ein Bodenabschlussprofil oder ein Wandabschlussprofil einer
Sockelleiste in der Klemmposition unterfasst. Insbesondere bei Sockelleisten mit verhältnismäßig
breiten Wandabschlussprofilen bzw. Dichtlippen wird durch diesen Stützsteg verhindert,
dass das Profil von dem Stanzmesser weggedrückt wird, sodass insgesamt ein glatter
Kerbschnitt auch im Bereich der weichelastischen Profile gewährleistet ist.
[0010] Dabei kann der Stützsteg als separates Bauteil gefertigt sein und lösbar oder unlösbar
an der Klemmbacke befestigt sein. Dabei kann der Stützsteg justierbar oder abnehmbar
an der Klemmbacke befestigt sein, z. B. mittels einer Steck-, Rast- oder Clipsverbindung.
Dieses ermöglicht eine Anpassung an unterschiedliche Leisten, insbesondere unterschiedliche
Leistenhöhen. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass Klemmbacke und Stützsteg
einteilig gefertigt sind. Dieses empfiehlt sich insbesondere bei Klemmbacken, welche
im Wege eines Spritzverfahrens oder Gießverfahrens hergestellt werden.
[0011] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- eine Vorrichtung zur Stanzbearbeitung einer Kernsockelleiste in einer Seitenansicht,
- Fig. 2
- ausschnittsweise den Gegenstand nach Fig. 1 mit fixierter Kernsockelleiste,
- Fig. 3 a, b, c
- Kernsockelleisten vor und nach der Stanzbearbeitung,
- Fig. 4
- den Gegenstand nach Fig. 2 mit einer Kernsockelleiste geringerer Dicke,
- Fig. 5a
- den Gegenstand nach Fig. 2 in einer Ansicht aus Richtung des Pfeils A,
- Fig. 5b
- den Gegenstand nach Fig. 5a ohne Klemmbackenaustauschaggregat,
- Fig. 6
- einen Schnitt in Richtung B-B durch den Gegenstand nach Fig. 2,
- Fig. 7
- ausschnittsweise den Gegenstand nach Fig. 2 in einer Ansicht aus Richtung des Pfeils
C und
- Fig. 8
- ausschnittsweise den Gegenstand nach Fig. 1 mit demontiertem Klemmbackenaustauschaggregat.
[0012] In den Fig. ist eine Vorrichtung zur Stanzbearbeitung einer Sockelleiste, insbesondere
einer Kernsockelleiste 1, 1' dargestellt. Diese Vorrichtung besteht in ihrem grundsätzlichen
Aufbau aus einem Stanzgestell 2 und einer Klemmeinrichtung 3 zum Fixieren der zu bearbeitenden
Sockelleiste 1, 1'. An bzw. in dem Stanzgestell 2 ist ein vertikal verschiebbar angeordnetes,
d. h. heb- und senkbares Stanzmesser 4 mit endseitiger Schneide 5 zum Ausstanzen einer
Gehrungskerbe K aus der fixierten Sockelleiste 1, 1' vorgesehen. Eine vergleichende
Betrachtung der Fig. 1 und 2 zeigt, dass die Klemmeinrichtung 3 eine beweglich geführte
Klemmbacke 6 aufweist, mit welcher die Sockelleiste 1 gegen ein Klemmwiderlager 7
an dem Stanzgestell 2 gedrückt wird. Der Aufbau einer Kernsockelleiste 1, welche sich
mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorzugsweise bearbeiten lässt, ist in Fig. 3a
angedeutet. Diese zeigt die Kernsockelleiste 1 im Querschnitt. Die Kernsockelleiste
1 besteht aus einem Werkstoffkern 8, einer Kunststoffummantelung 9 und einem an der
Leistenunterseite angeordneten Bodenabschlussprofil 10 aus weichelastischem Material,
welches raumseitig um ein vorgegebenes Maß übersteht. Ferner ist im Bereich der Leistenoberseite
an die Kunststoffummantelung 9 ein Wandabschlussprofil 11 angeschlossen, welches wandseitig
um ein vorgegebenes Maß übersteht. Das Bodenabschlussprofil 10 und das Wandabschlussprofil
11 bilden gleichsam elastische Dichtlippen 10,11. Im Zuge der Bearbeitung werden mit
dem heb- und senkbar geführten Stanzmesser Gehrungskerben K aus den fixierten Sockelleisten
1 ausgestanzt. Je nachdem, wie die Sockelleiste 1 in die Vorrichtung eingespannt wird,
lassen sich Gehrungskerben K für eine sogenannte Innenecke oder für eine sogenannte
Außenecke erzeugen. Dazu wird auf die Fig. 3b und 3c verwiesen, die jeweils eine Kernsockelleiste
1 nach erfolgter Bearbeitung in einer Draufsicht zeigen. Fig. 3b zeigt dabei eine
Gehrungskerbe K für eine Außenecke, während Fig. 3c eine Gehrungskerbe K für eine
Innenecke zeigt. Dabei werden die Kernsockelleisten 1 im Zuge des Verlegens im Bereich
der Gehrungskerben K geknickt.
[0013] Dies ist in den Fig. 3b und 3c jeweils strichpunktiert angedeutet.
[0014] Fig. 2 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung mit eingespannter Kernsockelleiste
1 vor dem Stanzvorgang. Zum Ausstanzen der Gehrungskerbe K wird das Stanzmesser 4
abgesenkt. Dabei ist das Stanzmesser 4 mit einem vorgegebenem Abstand S zu dem Klemmwiderlager
7 am Stanzgestell 2 geführt, sodass die Kernssockelleiste 1 nicht vollständig durchtrennt
wird, sondern die an dem Klemmwiderlager 7 anliegende Kunststoffummantelung unbeschädigt
bleibt. Zum Erzeugen des Gehrungsschnittes ist das Stammesser 4 bzw. die endseitige
Schneide 5 keilförmig bzw. dreieckförmig mit einem Gehrungswinkel α von insgesamt
90° ausgebildet. Das Absenken des Stanzmessers 4 erfolgt durch Herabdrücken eines
Stanzbetätigungshebels 12a, b. Dieser Stanzbetätigungshebel 12a, b ist schwenkbar
an dem Stanzmesser 4 befestigt und zweiteilig ausgebildet, wobei zwischen den beiden
schwenkbar miteinander verbundenen Hebelteilen 12a, b eine Rückstellfeder 13 wirkt,
welche das eine Ende des Stanzbetätigungshebels 12b nach dem Absenken gleichsam von
selbst wieder anhebt und in die Ausgangsposition zurückbringt. Dabei wird die Rückstellbewegung
durch die Feder von einem am Stanzgestell 2 angeordneten Anschlag 14 begrenzt.
[0015] Erfindungsgemäß ist die Klemmeinrichtung 3 zur Bearbeitung unterschiedlicher Sockelleisten
1, 1' an die Dicke D, D' der Sockelleiste 1, 1' anpassbar. Mit der Dicke D, D' der
Sockelleisten 1, 1' ist bei Kernsockelleisten die Dicke D, D' des Leistenkerns 8 mit
seiner Ummantelung 9 gemeint.
[0016] In diesem Zusammenhang wird auf eine vergleichende Betrachtung der Fig. 2 und 4 verwiesen,
welche jeweils das Stanzgestell 2 mit eingespannten Kernsockelleisten 1, 1' unterschiedlicher
Dicke D, D' zeigen. Zum Anpassen der Klemmeinrichtung 3 an die Dicke D, D' der Sockelleiste
1, 1' ist die bewegliche Klemmbacke 6, 6' derart austauschbar an dem Stanzgestell
2 befestigt, dass unterschiedliche, an die Dicke der Sockelleiste angepasste Klemmbacken
oder Klemmbackenaggregate montiert werden können. Dabei ist im Ausführungsbeispiel
die Klemmbacke 6, 6' mit einem Schwenkhebel 15 schwenkbar an dem Stanzgestell 2 angeordnet.
Die Klemmbacke 6, 6', der Schwenkhebel 15 und darüber hinaus ein Schwenkbetätigungshebel
16 bilden jeweils ein Klemmbackenaustauschaggregat 17, 17', welches auf eine bestimmte
Sockelleistendicke D, D' abgestimmt ist. Dieses Klemmbackenaustauschaggregat 17, 17'
ist austauschbar an dem Stanzgestell 2 befestigt (vgl. Fig. 8). Während das Klemmbackenaustauschaggregat
17 gemäß Fig. 2 für dicke Kernsockelleisten 1 mit einem Leistenkern von beispielsweise
D = 10 mm ausgebildet ist, ist das Klemmbackenaustauschaggregat 17' gemäß Fig. 4 für
dünne Kernsockelleisten 1' mit einem Leistenkern von z. B. D' = 5 mm ausgebildet.
Durch Austausch des Klemmbackenaustauschaggregates 17 gegen das Klemmbackenaustauschaggregat
17' lässt sich die Vorrichtung gemäß Fig. 2 schnell und einfach umrüsten (vgl. Fig.
4). Die Funktion des Schwenkhebels 15 wird aus einer vergleichenden Betrachtung der
Fig. 1 und 2 deutlich. Durch Betätigung des Schwenkbetätigungshebels 16 lässt sich
die Klemmvorrichtung bzw. das Klemmbackenaustauschaggregat 17 aus der in Fig. 1 dargestellten
Position in die in Fig. 2 dargestellte Klemmposition überführen und die Sockelleiste
1 damit fixieren.
[0017] Die Befestigung der beiden des Klemmbackenaustauschaggregate 17 bzw. 17' an dem Stanzgestell
2 erfolgt dabei im Ausführungsbeispiel jeweils mittels einer Steckverbindung. Dazu
weist jedes Klemmbackenaustauschaggregat 17, 17' ein Austauschprofil 18 auf, an welchem
der Schwenkhebel 15 schwenkbar gelagert ist. Dabei ist das Austauschprofil 18 in eine
an dem Stanzgestell 2 angeordnete Austauschaufnahme 19 einsetzbar bzw. einschiebbar.
Die Austauschaufnahme 19 ist taschenförmig als Aufnahmetasche 19 ausgebildet. Das
Austauschprofil 18 ist im Wesentlichen T-förmig bzw. Doppel-L-förmig ausgebildet (vgl.
Fig. 7). Es besteht aus einer Einschubplatte 20 sowie einem T-Steg 21, wobei das T-förmige
Austauschprofil bzw. dessen Einschubplatte 20 in die Aufnahmetasche 19 einschiebbar
ist. Die Montage im Wege des Einschiebens erfolgt dabei in vertikaler Richtung von
oben nach unten, d. h. parallel zur Wirkungsrichtung des Stanzmessers. Die Aufnahmetasche
19 besteht aus einer Grundplatte 22, an welche zwei Führungsplatten 23 unter Bildung
eines Führungsschlitzes 24 angeschlossen sind. Die Grundplatte 22 ist dabei im Querschnitt
L-förmig ausgebildet, wobei die beiden Führungsplatten 23 gleichsam auf dem unteren
L-Schenkel aufliegen. Die vertikale Einschubbewegung der Einschubplatte 20 wird dabei
durch ebenfalls den unteren L-Schenkel begrenzt. Nach dem Einsetzen des Klemmbackenaustauschaggregates
17, 17' mit der Einschubplatte 20 in die Aufnahmetasche 19 lässt sich das Klemmbackenaustauschaggregat
17, 17' in der Austauschaufnahme 19 arretieren. Dazu sind zwei handbetätigbare Arretierschrauben
25 vorgesehen, welche jeweils in einem Gewinde in den Führungsplatten 23 geführt sind
und gegen die Einschubplatte 20 drücken. Die Grundplatte 22 bildet zugleich eine Führungsfläche
der im Querschnitt dreieckförmigen Messerführung.
[0018] Bei jedem einzelnen Klemmbackenaustauschaggregat 17, 17' ist die Klemmbacke 6, 6'
mittels zweier Justierschrauben 26 bzw. Justiergewindestangen justierbar an dem Schwenkhebel
15 befestigt. Mit Hilfe dieser Justierschrauben 26 bzw. Justiergewindestangen lässt
sich ein vorgegebener Abstand x, x' zwischen der Klemmfläche F der Klemmbacke 6, 6'
und dem Schwenkhebel 15 einstellen. Der Abstand x für Sockelleisten 1 großer Dicke
D ist kleiner als der Abstand x' für Sockelleisten 1' geringer Dicke D'. Die Justage
erfolgt bei jedem einzelnen Klemmbackenaustauschaggregat 17, 17' getrennt in Abstimmung
auf die erforderliche Kernsockelleistendicke D, D'. Die Anpassung der Stanzvorrichtung
an die jeweilige Kernsockelleistendicke D, D' erfolgt dann bei der Bearbeitung lediglich
durch Austausch des gesamten Klemmbackenaustauschaggregates 17, 17'. Eine Justage
mit Hilfe der Justierschrauben 26 durch den Monteur ist dann nicht mehr erforderlich.
In diesem Zusammenhang besteht grundsätzlich auch die Möglichkeit, die Klemmbacke
6, 6' fest und ohne Justiermöglichkeit an dem Schwenkhebel 15 zu befestigen. Die Klemmbacken
6, 6' der verschiedenen Klemmbackenaustauschaggregate 17, 17' weisen im Ausführungsbeispiel
im Wesentlichen die gleiche Dicke auf. Grundsätzlich können aber auch Klemmbacken
unterschiedlicher Dicke verwendet werden, um eine Anpassung vorzunehmen.
[0019] Gemäß Fig. 6 sind die Klemmbacken 6, 6' im Querschnitt jeweils U-förmig ausgebildet.
Dabei wird die Sockelleiste 1, 1' mit den U-Schenkeln 27 gegen das Klemmwiderlager
7 gedrückt, d. h. die Stirnflächen der U-Schenkel bilden die Klemmflächen F. Das Stanzmesser
4 ist in dieser Klemmposition zwischen den U-Schenkeln 27 hindurchführbar. Bei der
Ausführungsform gemäß Fig. 4 sind die U-Schenkel 27 der Klemmbacke 6 am unteren Ende
abgeschrägt ausgebildet, sodass im Zuge des Fixierens der Kernsockelleiste 1 eine
einwandfreie Bewegung der Klemmbacke 6 ermöglicht wird, ohne dass diese gegen die
Bodenplatte 28 des Stanzgestelles 2 schlägt.
[0020] Ferner ist bei der Ausführungsform nach Fig. 2 an der Klemmbacke 6 ein in Längsrichtung
der fixierten Sockelleiste 1 verlaufender Stützsteg 29 angeordnet, welcher das weichelastische
Abschlussprofil 11 der dicken Sockelleiste 1 in der Klemmposition unterfasst. Dieser
Stützsteg 29 ist mittels Schrauben lösbar an der Klemmbacke 6 befestigt.
[0021] Schließlich weist das Stanzgestell z. B. auf der Bodenplatte 28 eine Leistenauflage
30 auf, auf welche die zu bearbeitende Sockelleiste 1, 1' aufgesetzt wird. Die Leistenauflage
30 ist im Querschnitt keilförmig oder dachartig ausgebildet und mit einem in Leistenlängsrichtung
verlaufenden oberen Auflagesteg 31 versehen, welcher die Unterseite des Leistenskerns
abstützt. Dabei ist die Leistenauflage 30 schräg unterhalb und zwischen einerseits
dem Klemmbackenwiderlager 7 und andererseits der in Klemmposition befindlichen Klemmbacke
6, 6' angeordnet, und zwar unter Bildung von Aufnahmespalten 32, 33 für die Dichtlippen
und insbesondere für die Bodenabschlussprofile 10 der Sockelleisten 1, 1'. Die Figuren
2 und 4 zeigen die eingespannten Kernsockelleisten 1, 1' zum Ausstanzen einer Gehrungskerbe
für eine Außenecke (vgl. Fig. 3b). In diesem Fall greift das Bodenabschlussprofil
10 in den widerlagerseitigen Aufnahmespalt 32 ein. Zum Ausstanzen einer Gehrungskerbe
für eine Innenecke (vgl. Fig. 3c) wird die Kernsockelleiste 1, 1' andersherum eingespannt,
so dass das Bodenabschlussprofil 10 in den klemmbackenseitigen Aufnahmespalt 33 eingreift.
Dieses ist in den Figuren nicht dargestellt. Ferner sind im dem Klemmwiderlager 7
und in den Klemmbacken 6, 6' bzw. in deren U-Schenkeln 27 jeweils ein oder mehrere
horizontal und in Leistenlängsrichtung verlaufende Aufnahmenuten 34, 35 für die Dichtlippen
und insbesondere die Wandabschlussprofile 11 der Sockelleisten angeordnet. In diesem
Zusammenhang ist die Lage der Aufnahmenut 34 bzw. 35 an die Höhe der zu bearbeitenden
Sockelleiste angepasst.
1. Vorrichtung zur Stanzbearbeitung einer Sockelleiste (1, 1'), insbesondere einer Kernsockelleiste,
mit einem Stanzgestell (2) und einer Klemmeinrichtung (3) zum Fixieren der zu bearbeitenden
Sockelleiste (1, 1') und
mit einem an oder in dem Stanzgestell (2) längsverschiebbar angeordneten Stanzmesser
(4) mit endseitiger Schneide (5) zum Ausstanzen einer Gehrungskerbe (K) aus der fixierten
Sockelleiste (1, 1'),
wobei die Klemmeinrichtung (3) zumindest eine beweglich geführte Klemmbacke (6, 6')
aufweist, mit welcher die Sockelleiste (1, 1') gegen ein Klemmwiderlager (7) an dem
Stanzgestell (2) drückbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmeinrichtung (3) zur Bearbeitung unterschiedlicher Sockelleisten (1, 1')
an die Dicke (D, D')der Sockelleiste (1, 1') anpassbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmbacke (6, 6') derart austauschbar an dem Stanzgestell (2) befestigt ist,
dass unterschiedliche, an die Dicke (D, D') der Sockelleiste (1, 1') angepasste Klemmbacken
oder Klemmbackenaggregate montierbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmbacke (6, 6') mit einem Schwenkhebel (15) schwenkbar an dem Stanzgestell
(2) angeordnet ist und dass die Klemmbacke (6, 6') mit dem Schwenkhebel (15) und gegebenenfalls
einem Schwenkbetätigungshebel (16) ein auf eine Sockelleistendicke (D, D') abgestimmtes
Klemmbackenaustauschaggregat (17, 17') bilden, welches austauschbar an dem Stanzgestell
(2) befestigt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Klemmbackenaustauschaggregat (17, 17') mittels einer Steckverbindung, Klemmverbindung
und/oder Rastverbindung an dem Stanzgestell (2) befestigbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Klemmbackenaustauschaggregat (17, 17') ein Austauschprofil (18) aufweist, an
welchem der Schwenkhebel (15) schwenkbar gelagert ist, wobei das Austauschprofil (18)
in eine an dem Stanzgestell (2) angeordnete Austauschaufnahme (19) einsetzbar oder
einschiebbar oder einsteckbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Austauschaufnahme (19) taschenförmig als Aufnahmetasche (19) ausgebildet ist
und dass das Austauschprofil (18) im Wesentlichen T-förmig mit Einschubplatte (20)
und T-Steg (21) ausgebildet ist, wobei das T-förmige Austauschprofil (18) in die Aufnahmetasche
(19) einschiebbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmetasche (19) aus einer Grundplatte (22) besteht, an welche ein oder mehrere,
vorzugsweise zwei Führungsplatten (23) unter Bildung eines Führungsschlitzes (24)
angeschlossen sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmetasche (19) einstückig ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Austauschprofil (18) verrastbar oder arretierbar in der Austauschaufnahme (19)
angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmbacke (6, 6') mittels einer oder mehrerer Justierschrauben, Justierstifte
oder Justierstangen (26) justierbar an dem Schwenkhebel (15) befestigt ist, wobei
mit den Justierschrauben, Justierstiften oder Justierstangen (26) ein vorgegebener
Abstand (x, x') zwischen der Klemmbacke und dem Schwenkhebel (15) einstellbar ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmbacke (6, 6') unlösbar an dem Schwenkhebel (15) befestigt ist oder dass
Klemmbacke (6, 6') und Schwenkhebel (15) einstückig ausgebildet sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmbacke (6, 6') im Querschnitt U-förmig ausgebildet ist, wobei die Sockelleiste
mit den U-Schenkeln (27) gegen das Klemmwiderlager (7) drückbar ist und wobei das
Stanzmesser in der Klemmposition zwischen den U-Schenkeln (27) geführt ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmbacke (6, 6'), vorzugsweise deren U-Schenkel zumindest an einem Ende abgeschrägt
oder abgerundet ausgebildet sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass an der Klemmbacke (6, 6') ein in Längsrichtung der fixierten Sockelleiste (1, 1')
verlaufender Stützsteg (29) angeordnet ist, welcher ein weichelastisches Abschlussprofil
der Sockelleiste in der Klemmposition unterfasst.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützsteg (29) lösbar oder unlösbar an der Klemmbacke (6, 6') befestigt ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützsteg (29) justierbar an der Klemmbacke (6, 6') befestigt, z. B. an die Klemmbacke
(6, 6') ansteckbar oder anclipsbar ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmbacke (6, 6') und der Stützsteg (29) einstückig ausgebildet sind.