[0001] Die Erfindung betrifft ein strahlungsempfindliches (photopolymerisierbares) Gemisch
mit einem polymerem Bindemittel, einer radikalisch photopolymerisierbaren Komponente,
einem Infrarotabsorber und einem Triazin. Sie betrifft weiterhin ein Aufzeichnungsmaterial
mit einem Träger und einer strahlungsempfindlichen Schicht.
[0002] Ein Gemisch der eingangs genannten Art ist bereits in der EP-A 0 369 645 beschrieben.
Es umfaßt ein radikalisch polymerisierbares Monomer und ein darin lösliches Photoinitiator-System,
das ein trihalogenmethyl-substituiertes 1,3,5-Triazin, einen Sensibilisator für das
Triazin und eine Elektronen-Donor-Verbindung mit einem Oxidationspotential von größer
als Null und kleiner als dem von 1,4-Dimethoxy-benzol enthält. Als Sensibilisatoren
sind Cumarin-, Xanthen-, Acridin-, Thiazol-, Thiazin-, Oxazin-, Azin-, Aminoketon-,
Methin- und Polymethinfarbstoffe, Porphyrine, Aminotriarylmethane, Merocyanine, Squarylium-
und Pyridiniumfarbstoffe genannt. Sie sind empfindlich insbesondere für Strahlung
im Bereich von 350 bis 700 nm. Für Strahlung im nahen IR-Bereich (700 bis 1200 nm)
ist die Empfindlichkeit dagegen nur gering.
[0003] Auch in der EP-A 0 315 988 ist ein photopolymerisierbares Gemisch offenbart, das
für Strahlung im Bereich von 600 bis 700 nm empfindlich ist. Es umfaßt eine polymerisierbare,
ethylenisch ungesättigte Verbindung, einen Radikalbildner und ein substituiertes 2-Phenyl-2H-naphtho[6,5,4-a,m,n]thioxanthen-1,3-dion
oder ein substituiertes 3-Alkoxy-2-phenyl-naphtho[6,5,4-a,m,n]thioxanthen-1-on als
Sensibilisator.
[0004] Gegenstand der EP-A 0 441 542 ist eine bei Bestrahlung vernetzende Zusammensetzung
mit einem Polymer, an das mono-, dioder trihalogenmethylsubstituierte [1,3,5]Triazin-Reste
über eine Brückengruppe kovalent gebunden sind. Das Basispolymer kann aus einer Vielzahl
an Polymeren ausgewählt werden. Es kann beispielsweise ein Polyamid, ein Polyester,
ein Polyurethan, ein Polysiloxan, ein Phenolharz, ein Polystyrol, ein Polyacrylat,
eine Polyacrylsäure, ein Polyacrylamid, ein Polyacrylnitril, ein Polyethylen, ein
Polybutadien, Polyvinylpyrrolidon, Polycaprolacton, Gelatine, Stärke oder ein Polysaccharid
sein.
[0005] In der EP-A 0 563 925 ist ein photopolymerisierbares Gemisch offenbart, das ein radikalisch
polymerisierbares Monomer, ein substituiertes 2-Phenyl-4-halogen-methyl- (oder 4,6-bishalogenmethyl)-[1,3,5]triazin
sowie eine Verbindung, die als Sensibilisator für das Triazin fungiert, umfaßt. Das
Gemisch wird zur Herstellung von negativ-arbeitenden Druckplatten eingesetzt.
[0006] Ein direkt bebilderbares Aufzeichnungsmaterial zur Herstellung von Flachdruckplatten
ist in der EP-A 1 106 381 beschrieben. Es umfaßt einen elektrochemisch aufgerauhten
Träger aus einer speziellen Aluminiumlegierung und eine lichtempfindliche Schicht,
die einen IR-Absorber und ein wasserunlösliches, aber alkalilösliches polymeres Bindemittel
enthält.
[0007] Das mit UV-, VIS- oder IR-Laserstrahlen direkt bebilderbare Aufzeichnungs-material
für die Herstellung von Offsetdruckplatten gemäß der EP-A 1 091 247 umfaßt eine lichtempfindliche
Schicht, die ein Monomer mit einer oder mehreren polymerisierbaren, substituierten
Acrylatgruppe/n oder Derivaten davon und einem Photopolymerisationsinitiator enthält.
In der α-Position zur polymerisierbaren Doppelbindung des Monomers befindet sich stets
ein Heteroatom oder ein Halogenatom. Bevorzugte Initiatoren sind aromatische Ketone,
aromatische Oniumsalze, organische Peroxide, Hexaarylbiimidazole, Borate, Metallocene
und Verbindungen mit Kohlenstoff-Halogen-Bindungen. Zu den letztgenannten zählen auch
ggf. noch weiter substituierte [1,3,5]Triazine mit Trihalogenmethyl-Gruppen. Die lichtempfindliche
Schicht kann daneben noch Sensibilisator-Farbstoffe enthalten. Auf der lichtempfindlichen
Schicht kann sich zusätzlich eine Polyvinylalkoholschicht befinden. Ein wesentlicher
Nachteil dieses Aufzeichnungsmaterials besteht darin, daß die Monomere synthetisch
nur schwer zugänglich und damit entsprechend kostspielig sind. Weiterhin ist die Reaktivität
und damit die Lichtempfindlichkeit der Schicht vermindert.
[0008] Es bestand daher die Aufgabe, ein strahlungsempfindliches Gemisch sowie ein Aufzeichnungsmaterial
zur Verfügung zu stellen, das auf einfache Weise zugängliche, möglichst kommerziell
verfügbare Monomere enthält und eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Lichtempfindlichkeit
aufweist.
[0009] Gelöst wird die Aufgabe mit einem strahlungsempfindlichen Gemisch, das einen im Bereich
von 700 bis 1.200 nm absorbierenden Heptamethincyanin-Farbstoff enthält sowie Acrylat-
und/oder Methacrylat-Monomere mit mindestens einer photooxidierbaren Gruppe.
[0010] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist demgemäß ein strahlungsempfindliches Gemisch,
das ein radikalisch polymerisierbares Acrylat- oder Methacrylat-Monomer und/oder-Oligomer
mit mindestens zwei Acrylat- und/oder Meth-acrylatgruppen und mindestens einer photooxidierbaren
Gruppe, einen Photoinitiator, einen IR-absorbierenden Farbstoff und ein organisches
polymeres Bindemittel enthält, und dadurch gekennzeichnet ist, daß der IR-absorbierende
Farbstoff ein Heptamethincyanin-Farbstoff ist.
[0011] Bevorzugt sind dabei Heptamethincyanin-Farbstoffe, bei denen 3 Methin-Kohlenstoffatome
Bestandteil eines 5- bis 7-gliedrigen isocyclischen oder heterocyclischen Rings sind.
Die Bezeichnung "Heptamethincyanin-Farbstoffe" schließt amphotere wie auch ionische
Verbindungen ein. Die aromatischen Endgruppen in den Farbstoffen sind bevorzugt Indol-
bzw. Indoliumgruppen, an die gegebenenfalls noch weitere Ringe, insbesondere carbocyclische
Ringe, anelliert sein können.
[0012] Das Bindemittel kann aus einer ganzen Reihe von organischen Polymeren ausgewählt
sein. Auch Gemische verschiedener Bindemittel können zum Einsatz kommen. Geeignet
sind beispielsweise chlorierte Polyalkylene (insbesondere chloriertes Polyethylen
und chloriertes Polypropylen), Poly(meth)acrylsäure-alkylester oder -alkenylester
(insbesondere Polymethyl(meth)acrylat, Polyethyl(meth)acrylat, Polybutyl(meth)acrylat,
Polyisobutyl(meth)acrylat, Polyhexyl(meth)acrylat, Poly[(2-ethyl-hexyl)-(meth)acrylat]
und Poly[allyl(meth)acrylat]), Copolymere von (Meth)acrylsäurealkylestern oder -alkenylestern
mit anderen copolymerisierbaren Monomeren (insbesondere mit (Meth)acrylnitril, Vinylchlorid,
Vinylidenchlorid, Styrol und/oder Butadien), Polyvinylchlorid (PVC), Vinylchlorid/Acrylnitril-Copolymere,
Polyvinylidenchlorid (PVDC), Vinylidenchlorid/Acrylnitril-Copolymere, Polyvinylacetat,
Polyvinylalkohol, Polyacrylnitril, Acrylnitril/Styrol-Copolymere, (Meth)acrylamid/Alkyl(meth)acrylat-Copolymere,
Acrylnitril/Butadien/Styrol (ABS)-Terpolymere, Polystyrol, Poly(α-methyl-styrol),
Polyamide, Polyurethane, Polyester, Methylcellulose, Ethylcellulose, Acetylcellulose,
(Hydroxy-(C
1-C
4)alkyl)-cellulose, Carboxymethylcellulose, Polyvinylformal und Polyvinylbutyral. Besonders
geeignet sind Bindemittel, die in Wasser unlöslich, in wäßrig-alkalischen Lösungen
dagegen löslich oder zumindest quellbar sind. Zweckmäßigerweise werden dafür solche
Polymere gewählt, die in den üblichen organischen Beschichtungslösemitteln löslich
sind.
[0013] Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung sind Bindemittel, die Carboxygruppen enthalten,
besonders geeignet. Das sind insbesondere Copolymere mit Einheiten aus α,β-ungesättigten
Carbonsäuren oder Dicarbonsäuren (bevorzugt Acrylsäure, Methacrylsäure, Crotonsäure,
Vinylessigsäure, Maleinsäure oder Itaconsäure). Zu nennen sind insbesondere Copolymere
mit Einheiten aus (Meth)acrylsäure und Einheiten aus Alkyl(meth)acrylaten, Allylmethacrylaten
und/oder (Meth)acrylnitril, daneben auch Copolymere mit Einheiten aus Crotonsäure
und Einheiten aus Alkyl(meth)acrylaten und/oder (Meth)acrylnitril, schließlich auch
Vinylessigsäure/ Alkyl(meth)acrylat-Copolymere. Geeignet sind daneben Copolymere mit
Einheiten aus Maleinsäureanhydrid oder Maleinsäuremonoalkylestern. Dazu gehören beispielsweise
Copolymere mit Einheiten aus Maleinsäureanhydrid und Styrol, substituierten Styrolen,
ungesättigten Ethern oder Estern oder ungesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoffen,
sowie die aus solchen Copolymeren erhältlichen Veresterungsprodukte. Zu nennen sind
weiterhin Produkte, die aus der Umsetzung von hydroxylgruppenhaltigen Polymeren mit
intramolekularen Dicarbonsäureanhydriden entstehen. Unter dem Begriff "Copolymere"
sollen hier Polymere mit Einheiten aus mindestens 2 verschiedenen Monomeren verstanden
werden, also auch Terpolymere und höhere Mischpolymere. Verwendbar sind auch Polymere,
in denen Gruppen mit aciden Wasserstoffatomen vorkommen, von denen ein Teil oder alle
mit aktivierten Isocyanaten umgesetzt ist. Hierzu gehören beispielsweise Produkte,
wie sie bei der Umsetzung von hydroxylgruppenhaltigen Polymeren mit aliphatischen
oder aromatischen Sulfonylisocyanaten oder Phosphinsäure-isocyanaten entstehen. Gut
geeignet sind schließlich auch Polymere mit aliphatischen oder aromatischen Hydroxygruppen,
beispielsweise Copolymere mit Einheiten aus Hydroxyalkyl(meth)acrylaten, aus Allylalkohol,
aus Hydroxystyrol oder aus Vinylalkohol, sowie Epoxyharze, sofern sie eine ausreichende
Anzahl an freien OH-Gruppen tragen.
[0014] Der Begriff "(Meth)acrylsäure" steht im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung
für "Acrylsäure und/oder Methacrylsäure". Entsprechendes gilt für (Meth)acrylnitril,
-(meth)acrylat,-(meth)acrylamid usw.
[0015] Die als Bindemittel eingesetzten organischen Polymere haben allgemein ein mittleres
Molekulargewicht Mw von 600 bis 200.000, bevorzugt 1.000 bis 100.000. Bevorzugt sind
ferner Polymere, die eine Säurezahl zwischen 10 und 250, bevorzugt von 20 bis 200,
oder eine Hydroxylzahl von 50 bis 750, bevorzugt von 100 bis 500, aufweisen.
[0016] Der Anteil an Bindemittel(n) beträgt allgemein 10 bis 90 Gew.- %, bevorzugt 20 bis
80 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der nichtflüchtigen Bestandteile
des strahlungsempfindlichen Gemisches.
[0017] Die radikalisch polymerisierbare Acrylat- oder Methacrylat-Verbindung mit mindestens
einer photooxidierbaren Gruppe ist beispielsweise eine Verbindung mit einer primären,
sekundären und insbesondere tertiären Aminogruppe. Besonders bevorzugt sind polymerisierbare
Verbindungen, die neben einer (tertiären) Aminogruppe noch mindestens eine Harnstoff-
und/oder Urethangruppe enthalten. Unter dem Begriff "Harnstoffgruppe" soll im Zusammenhang
mit der vorliegenden Erfindung eine Gruppe der Formel >N-CO-N< verstanden werden,
bei der die Valenzen an den Stickstoffatomen mit Wasserstoffatomen bzw. Kohlenwasserstoffresten
abgesättigt sind (dabei sollte nicht mehr als eine Valenz an jedem der beiden Stickstoffatome
mit einem Wasserstoffatom abgesättigt sein). Es ist jedoch auch möglich, daß eine
Valenz an einem Stickstoffatom die Bindung zu einer Carbamoylgruppe (d.h. einer -CO-NH-Gruppe)
herstellt, so daß eine Biuret-Struktur entsteht.
[0018] Daneben sind Verbindungen geeignet, die eine photooxidierbare Amino-, Harnstoff-
oder Thiogruppe, die auch Bestandteil eines heterocyclischen Ringes sein kann, aufweisen.
Verbindung mit photooxidierbaren Enolgruppen kommen ebenfalls in Betracht. Konkrete
Beispiele für photooxidierbaren Gruppen sind Triethanolamino-, Triphenylamino-, Thioharnstoff-,
Imidazol-, Oxazol-, Thiazol-, Acetylacetonyl-, N-Phenyl-glycin- und Ascorbinsäuregruppen.
Besonders geeignete Monomere mit photooxidierbaren Gruppen lassen sich durch die folgende
Formel I
R(m-n)Q[(-CH
2-CR
1R
2-O)
a-CO-NH-(X
1-NH-CO-O)
b-X
2-(O-CO-CR
3=CH
2)
c]
n (I)
beschreiben, worin
- Q
- für -S-,
- R
- für eine (C2-C8)Alkyl-, (C2-C8)Hydroxyalkyl- oder (C6-C14)-Aryl-gruppe,
- R1 und R2
- unabhängig voneinander für ein Wasserstoffatom, eine Alkyl- oder Alkoxyalkylgruppe
und
- R3
- für ein Wasserstoffatom, eine Methyl- oder Ethylgruppe steht,
- X1
- eine geradkettige oder verzweigte, gesättigte Kohlenwasserstoffgruppe mit 1 bis 12
Kohlenstoffatomen ist,
- X2
- eine (c+1)wertige Kohlenwasserstoffgruppe darstellt, in der bis zu 5 Methylengruppen
durch Sauerstoffatome ersetzt sein können,
- D1 und D2
- unabhängig voneinander eine gesättigte Kohlenwasserstoffgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen
bedeuten,
- E
- eine zweiwertige gesättigte Kohlenwasserstoffgruppe mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen,
eine zweiwertige 5- bis 7- gliedrige, gesättigte, iso- oder heterocyclische Gruppe,
wobei die heterocyclische Gruppe bis zu 2 Stickstoff-, Sauerstoff- und/oder Schwefelatome
im Ring enthalten kann, eine zweiwertige, aromatische, mono- oder bicyclische, isocyclische
Gruppe mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen oder eine zweiwertige 5- oder 6- gliedrige aromatische
heterocyclische Gruppe darstellt,
- a
- eine ganze Zahl von 0 bis 4,
- b
- 0 oder 1,
- c
- eine ganze Zahl von 1 bis 3,
- m
- eine ganze Zahl von 2 bis 4 und
- n
- eine ganze Zahl von 1 bis m ist.
[0019] Verbindungen dieser Art sowie Verfahren zu ihrer Herstellung sind ausführlich in
der EP-A 0 287 818 beschrieben. Wenn in einer Verbindung der allgemeinen Formel I
mehrere Reste R oder mehrere Reste der in der eckigen Klammer angegebenen Struktur
vorhanden sind, d.h. wenn (m - n) > 1 bzw. n > 1 ist, dann können diese Reste untereinander
gleich oder verschieden sein. Verbindungen der Formel I, in denen n = m ist, sind
besonders bevorzugt. Sämtliche Reste enthalten dann polymerisierbare Gruppen. Vorzugsweise
ist die Laufzahl a = 1, bei mehreren Resten sollte a = 0 in nicht mehr als einem Rest
vorkommen. Wenn R eine Alkyl- oder Hydroxyalkylgruppe ist, dann umfaßt sie allgemein
2 bis 8, insbesondere 2 bis 4, Kohlenstoffatome. Arylreste R sind allgemein ein- oder
zweikernig, bevorzugt jedoch einkernig. Sie können durch (C
1-C
5)Alkyl- oder (C
1-C
5)Alkoxygruppen substituiert sein. Wenn R
1 und R
2 Alkyl- oder Alkoxy-gruppen sind, dann enthalten sie bevorzugt 1 bis 5 Kohlenstoffatome.
R
3 ist bevorzugt ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe. X
1 ist bevorzugt ein geradkettiger oder verzweigter aliphatischer und/oder cycloaliphatischer
Rest mit vorzugsweise 4 bis 10 Kohlenstoffatomen. X
2 umfaßt in einer bevorzugten Ausführungsform 2 bis 15 Kohlenstoffatome. Insbesondere
handelt es sich um einen gesättigten, geradkettigen oder verzweigten aliphatischen
und/oder cycloaliphatischen Rest mit dieser Anzahl an Kohlenstoffatomen. Bis zu 5
Methylengruppen in diesen Resten können durch Sauerstoffatome ersetzt sein. Besteht
X
2 aus reinen Kohlenwasserstoffketten, so umfaßt der Rest allgemein 2 bis 12, bevorzugt
2 bis 6 Kohlenstoffatome. X
2 kann auch eine cycloaliphatische Gruppe mit 5 bis 10 Kohlenstoffatomen, insbesondere
eine Cyclohexandiyl-Gruppe sein. Der durch D
1, D
2 und die beiden Stickstoffatome gebildete gesättigte heterocyclische Ring umfaßt allgemein
5 bis 10 Ringglieder, insbesondere 6 Ringglieder. In dem letztgenannten Fall ist der
heterocyclische Ring demgemäß vorzugsweise ein Piperazin und der davon abgeleitete
Rest ein Piperazin-1,4-diyl-Rest. Der Rest E ist in einer bevorzugten Ausführungsform
eine Alkandiylgruppe, die gewöhnlich etwa 2 bis 6 Kohlenstoffatome umfaßt. Die zweiwertige
5- bis 7-gliedrige, gesättigte, isocyclische Gruppe E ist bevorzugt eine Cyclohexandiyl-
, insbesondere eine Cyclohexan-1,4-diyl-Gruppe. Die zweiwertige, isocyclische, aromatische
Gruppe E ist bevorzugt eine ortho-, metaoder para-Phenylengruppe. Die zweiwertige
5- oder 6-gliedrige aromatische heterocyclische Gruppe E schließlich enthält bevorzugt
Stickstoff- und/oder Schwefelatome im heterocyclischen Ring. c ist bevorzugt 1, d.h.
jeder der Reste in der eckigen Klammer enthält allgemein nur eine polymerisierbare
Gruppe, insbesondere nur eine (Meth)acryloyloxygruppe.
[0020] Die Verbindungen der Formel I mit b = 1, die demgemäß zwei Urethangruppen in jedem
der in der eckigen Klammer angegebenen Reste aufweisen, können in an sich bekannter
Weise hergestellt werden durch Umsetzung von Acrylsäureestern oder Alkacrylsäureestern,
die freie Hydroxygruppen enthalten, mit äquimolaren Mengen an Diisocyanaten. Überschüssige
Isocyanatgruppen werden dann beispielsweise mit Tris-(hydroxyalkyl)-aminen, N,N'-Bishydroxyalkylpiperazinen
oder N,N,N',N'-Tetrakishydroxylalkylalkylendiaminen, wobei jeweils einzelne Hydroxyalkylgruppen
durch Alkyl- und/oder Arylgruppen R ersetzt sein können. Im Fall a = 0 liegt eine
Harnstoffgruppierung vor. Beispiele für die als Ausgangsmaterialien verwendeten Hydroxyalkylamine
sind Diethanolamin, Triethanolamin, Tris-(2-hydroxy-propyl)-amin, Tris-(2-hydroxy-butyl)-amin
und Alkyl-bis-hydroxyalkyl-amine. Beispiele für geeignete Diisocyanate sind Hexamethylendiisocyanat,
2,2,4-Trimethyl-hexamethylen-diiso-cyanat, 1,4-Cyclohexylendiisocyanat (= 1,4-Diisocyanato-cyclohexan)
und 1,1,3-Trimethyl-3-isocyanatomethyl-5-isocyanato-cyclohexan. Als Hydroxygruppen
enthaltende Ester werden bevorzugt Hydroxyethyl-(meth)acrylat, Hydroxypropyl-(meth)acrylat
und Hydroxyisopropyl-(meth)acrylat eingesetzt.
[0021] Polymerisierbare Verbindungen der Formel I mit b = 0 lassen sich herstellen, indem
die bereits beschriebenen Hydroxyalkylaminoverbindungen umgesetzt werden mit Isocyanatgruppen
enthaltenden Acryl- oder Alkacrylsäureestern. Als Isocyanatgruppen enthaltender Ester
wird dabei bevorzugt (2-Isocyanato-ethyl)-(meth)acrylat eingesetzt.
[0022] Die Verbindungen der Formel II werden analog zu denen der Formel I hergestellt, wobei
anstelle von Umsetzungsprodukten aus Hydroxy-alkylacrylaten oder -alkacrylaten und
Diisocyanaten die entsprechenden Acrylsäure- oder Alkacrylsäure-glycidester eingesetzt
werden. Solche Verbindungen sowie Verfahren zu ihrer Herstellung sind im übrigen in
der EP-A 0 316 706 offenbart.
[0023] Polymerisierbare Verbindungen mit photooxidierbaren Gruppen der Formel II
R
(m-n)Q[(-CH
2 -CR
1R
2-O)
a' -(CH
2-CH[CH
2O-CO-CR
3=CH
2]-O)
b' -H]
n (II)
sind für die Zwecke der vorliegenden Erfindung geeignet, wenn a' und b' ganze Zahlen
von 1 bis 4 darstellen und Q, R, R
1, R
2, R
3, n und m die oben angegebenen Bedeutungen haben, wobei Q zusätzlich eine Gruppe der
Formel >N-E'-N< sein kann, worin der Rest E' der Formel III
-CH
2-CH(OH)-CH
2-[O-(p)C
6H
4-C(CH
3)
2-(p)C
6H
4-CH
2-CH(OH)-CH
2-]
c (III)
entspricht, wobei c die gleiche Bedeutung wie in Formel I hat und (p)C
6H
4 für para-Phenylen steht.
[0024] Als polymerisierbare Verbindungen mit photooxidierbaren Gruppen lassen sich ferner
Acryl- und Alkacrylsäureester der Formel IV
Q'[(-X
1' -CH
2 -O)
a -CO-NH(-X
1 -NH-CO-O)
b -X
2-O-CO-CR
3=CH
2]
n (IV)
einsetzen, worin
- Q' =
-
- X1'
- für -CiH2i - oder -CiH2i-1-O-CO-NH(-X1-NH-CO-O)b-X2-O-CO- CR3=CH2 steht,
- D3
- eine gesättigte Kohlenwasserstoffgruppe mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen, die mit dem
Stickstoffatom einen 5- oder 6- gliedrigen Heterocyclus bildet,
- Z
- ein Wasserstoffatom oder einen Rest der Formel CkH2k-O-CO-NH(-X1-NH-CO-O)b-X2-O-CO-CR3=CH2 darstellt,
- i und k
- unabhängig voneinander ganze Zahlen von 1 bis 12 sind und
- n'
- eine ganze Zahl von 1 bis 3 ist,
wobei in mindestens einem der an Q gebundenen Reste a = 0 ist.
[0025] X
1, R
3, a und b haben in der Formel IV die oben angegebene Bedeutung; X
2 stellt eine zweiwertige Kohlenwasserstoffgruppe dar, in der bis zu 5 Methylengruppen
durch Sauerstoffatome ersetzt sein können. Die Laufzahl a ist in dieser Formel bevorzugt
0 oder 1; i ist bevorzugt eine Zahl von 2 bis 10. Bevorzugte Reste Q sind Piperazin-1,4-diyl
(D
1=D
2= CH
2-CH
2), Piperidin-1-yl (D
3= [CH
2]
5, Z= H) und 2-(2-Hydroxy-ethyl)-piperidin-1-yl (D
3=[CH
2]
5 , Z= CH
2-CH
2OH).
[0026] Von den Verbindungen der Formel IV werden solche bevorzugt, die neben einer Harnstoffgruppe
noch mindestens eine Urethangruppe enthalten. Unter "Harnstoffgruppe" soll wiederum
die bereits weiter oben beschriebene Gruppe der Formel >N-CO-N< verstanden werden.
Verbindungen der Formel IV sowie Verfahren zu ihrer Herstellung sind in der EP-A 0
355 387 offenbart.
[0027] Als polymerisierbare Verbindungen mit photooxidierbaren Gruppen sind auch Umsetzungsprodukte
von Mono- oder Diisocyanaten mit mehrwertigen Alkoholen, in denen alle oder ein Teil
der Hydroxygruppen mit (Meth)acrylsäure verestert sind, geeignet. Bevorzugt sind Produkte,
wie sie aus der Umsetzung von Hydroxyalkyl(meth)acrylaten mit Diisocyanaten entstehen.
Solche Monomere sind bekannt und beispielsweise in den DE-A 28 22 190 oder DE-A 20
64 079 beschrieben.
[0028] Das erfindungsgemäße Gemisch kann darüber hinaus photopolymerisierbare Acrylat- und/oder
Alkacrylat-Verbindungen mit 2 oder mehr, bevorzugt 3 bis 6, Acrylat- und/oder Alkacrylat-,
insbesondere Methacrylat-Gruppen enthalten. Diese multifunktionellen Verbindungen
wirken als Vernetzer. Bevorzugte Vernetzer sind (Meth)acrylate von gesättigten aliphatischen
oder alicyclischen, drei- oder mehrwertigen Alkoholen, wie Alkandiolen (speziell Ethylenglykol
und Propylenglykol), Bis-phenol-A, Trimethylolethan, Trimethylolpropan, Pentamethylolpropan,
Pentaerythrit oder Dipentaerythrit. Das sind beispielsweise ethoxyliertes und propoxyliertes
Trimethylolpropantri(meth)acrylat, Ditrimethylolpropantetra(meth)acrylat, Tris(2-hydroxyethyl)-isocyanurattri(meth)-acrylat
oder Glycerin-tri(meth)acrylat. Der Anteil der vernetzend wirkenden Acrylat- und/oder
Alkacrylatverbindungen beträgt allgemein bis zu 20 Gew.-%, bevorzugt 5 bis 15 Gew.-%,
jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der nichtflüchtigen Bestandteile des strahlungsempfindlichen
Gemisches.
[0029] Der Anteil aller photopolymerisierbaren Monomere oder Oligomere beträgt allgemein
10 bis 85 Gew.-%, bevorzugt 20 bis 75 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht
der nichtflüchtigen Bestandteile des strahlungsempfindlichen Gemisches. Dabei sind
allgemein mindestens 40 Gew.-% der photopolymerisierbaren Monomere und/oder Oligomere
solche mit photooxidierbaren Gruppen.
[0030] Der Heptamethincyanin-Farbstoff entspricht vorzugsweise einer der allgemeinen Formeln
V oder VI.
R
1=R
2=H oder R
1 und R
2 zusammen -CH=CH-CH=CH- bedeuten, wobei R
1 gemeinsam mit R
2 einen sechgliederigen anellierten Ring bildet.
R
3=Methyl, Ethyl, Propyl oder Butyl
X= -(CH
2)
3- oder -(CH
2)
2-
Y=
R
1=R
2=H oder R
1 und R
2 zusammen -CH=CH-CH=CH- bedeuten, wobei R
1 gemeinsam mit R
2 einen sechgliederigen anellierten Ring bildet. R
3=Methyl, Ethyl, Propyl oder Butyl
R
4=H, Cl,
X= -(CH
2)
3- oder -(CH
2)
2-
Y= Br
-, Cl
-, I
-, pTosO
-, ClO
4-, BF
4- oder PF
6-
[0031] Struktur und Nomenklatur von Cyanin-Farbstoffen sind u. a. bei H. Zollinger, Color
Chemistry, VCH, Weinheim 1991 Nomenklatur beschrieben.
[0032] Der Anteil des Heptamethincyanin-Farbstoffs beträgt allgemein 0,01 bis 10,0 Gew.-%,
bevorzugt 0,5 bis 8,0 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der nichtflüchtigen
Bestandteile des photopolymerisierbaren Gemisches.
[0033] Die in dem erfindungsgemäßen Gemisch eingesetzen Photoinitiatoren sind an sich bekannt.
Gut geeignet sind TriazinVerbindungen mit mindestens einer photolytisch spaltbaren
Trihalogenmethylgruppe, insbesondere einer Trichlor- oder Tribrommethylgruppe. Die
Trihalogenmethylgruppen können dabei direkt, über eine konjugierte Doppelbindung oder
über eine Kette von konjugierten Doppelbindungen an einen aromatischen carbocyclischen
oder heterocylischen Ring gebunden sein. Bevorzugt sind Verbindungen mit einem Triazin-Grundkörper
an den insbesondere 2 Trihalogenmethylgruppen gebunden sind. Solche Verbindungen sind
beispielsweise in der DE 2 718 259, EP-A 0 137 452 und in der EP-A 0 563 925 offenbart.
Grundsätzlich absorbieren die verwendeten Triazine die zur Bebilderung verwendete
Strahlung nicht. Deshalb können auch Trihalogenmethyltriazine zum Einsatz kommen,
deren Eigenabsorption unter 300 nm liegt. Solche Materialien sind besonders bevorzugt,
weil dadurch die Photoreaktivität gegenüber den üblichen Innenraumbeleuchtungen reduziert
ist. Verwendbare Trihalogenmethyltriazine sind beispielsweise solche, die (gesättigte)
aliphatische Substituenten oder ungesättigte Substituenten mit nur wenig ausgedehnten
mesomeriefähigen Π-Elektronensystemen enthalten. Verbindungen mit anderen Grundgerüsten,
beispielsweise Phenyl-trihalogen-methyl-sulfone (insbesondere Phenyl-tribrommethylsulfon)
und Phenyl-trihalogen-methyl-ketone, die im kürzerwelligen UV-Bereich absorbieren,
sind prinzipiell ebenso verwendbar. Der Anteil an Photoinitiator(en) liegt allgemein
bei 0,1 bis 20 Gew.-%, bevorzugt 1,0 bis 10 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht
der nichtflüchtigen Bestandteile des photopolymerisierbaren Gemisches.
[0034] Gegebenenfalls vorhandene vordisperigierte Phthalocyanin-Pigmente dienen in erster
Linie zum Einfärben des Gemisches und der damit erzeugten Schichten. Ihr Anteil beträgt
allgemein etwa 1 bis 20 Gew.-%, bevorzugt etwa 2 bis 14 Gew.-%. Besonders geeignete
vordispergierte Phthalocyanin-Pigmente sind in den Schriften DE-A 199 15 717 und DE-A
199 33 139 offenbart. Bevorzugt sind insbesondere metallfreie Phthalocyanin-Pigmente.
[0035] Um die Eigenschaften der photopolymerisierbaren Schicht noch besser an die jeweiligen
Verwendungszwecke anzupassen, kann diese noch weitere Zusätze enthalten. Das sind
beispielsweise Zusätze, die eine thermisch induzierte Polymerisation inhibieren, Wasserstoff-Donatoren,
Farbstoffe, gefärbte und farblose Pigmente, Farbbildner, Filterfarbstoffe, Indikatorfarbstoffe,
Weichmacher und/oder Kettenüberträger. Als Additive werden zweckmäßig solche gewählt,
die die bildmäßig einwirkende Strahlung nicht absorbieren.
[0036] Zur Herstellung des erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterials wird das strahlungsempfindliche
Gemisch zweckmäßig in einem organischen Lösemittel gelöst bzw. dispergiert und die
Lösung oder Dispersion als dünner Film auf den Träger aufgebracht. Das Aufbringen
kann durch Aufgießen, Sprühen, Tauchen, durch Antragen mit Hilfe von Walzen oder nach
ähnlichen, dem Fachmann bekannten Verfahren erfolgen. Nach dem Trocknen wird auf diese
Weise ein Aufzeichnungsmaterial erhalten, aus dem sich beispielsweise Druckformen
für den Hochdruck, Flachdruck, Tiefdruck oder Siebdruck herstellen lassen. Es kann
auch ein Material sein, aus dem sich Reliefkopien (z.B. für die Herstellung von Texten
in Blindenschrift), Einzelkopien, Gerbbilder, Pigmentbilder oder ähnliche bildmäßig
strukturierte Produkte herstellen lassen. Das erfindungsgemäße Gemisch eignet sich
ferner für die Herstellung von Ätzreservagen, die beispielsweise bei der Herstellung
von Leiterplatten oder von Namensschildern eingesetzt werden können, sowie für das
Formteilätzen. Bevorzugt wird es jedoch eingesetzt zur Herstellung von Photoresistschichten
sowie von Druckplatten.
[0037] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist demgemäß auch ein Aufzeichnungsmaterial
für die Herstellung von Druckplatten mit einem Träger und einer Schicht aus dem erfindungsgemäßen
photopolymerisierbaren Gemisch. Als Trägermaterial für Druckplatten eignen sich Folien,
Bänder oder Platten aus Metall (insbesondere aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung,
aus Stahl, Zink oder Kupfer) oder Kunststoff (insbesondere Polyester - speziell Polyethylenterephthalat
- oder Celluloseacetat), für Siebdruckträger auch Perlongaze. In vielen Fällen ist
es günstig, die Oberfläche des Trägers einer mechanischen, chemischen und/oder elektrochemischen
Vorbehandlung zu unterziehen um die Haftung zwischen Träger und strahlungsempfindlicher
Schicht optimal ein-zustellen oder um zu erreichen, daß die Trägeroberfläche die bildmäßig
einwirkende Strahlung weniger stark reflektiert (Lichthofschutz). Der bevorzugte Träger
für Offsetdruckplatten besteht aus Aluminium oder einer Al-Legierung und ist auf seiner
Oberfläche elektrochemisch aufgerauht, anschließend anodisiert, gegebenenfalls auch
noch mit einem hydrophilierend wirkenden Mittel (beispielsweise Polyvinylphosphonsäure)
behandelt worden.
[0038] Durch die Empfindlichkeit des erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterials im nahen Infrarot(NIR)-Bereich
werden zur bildmäßigen Bestrahlung die dem Fachmann geläufigen IR-Laserquellen zwischen
700 und 1200 nm eingesetzt. Bevorzugt sind Laserdioden, die im NIR-Bereich emittieren.
Das erfindungsgemäße Aufzeichnungsmaterial weist eine besonders hohe Abbildungsleistung
auf und ist daher besonders für eine digitale Bebilderung mit NIR-Laserstrahlen geeignet.
Im nachfolgenden Entwicklungsprozess wird dann exakt zwischen Nichtbildstellen und
Bildstellen differenziert, so daß der Punktzuwachs überraschend deutlich vermindert
ist. Auch kleine Negativ-Schriften werden daher noch klar wiedergegeben. Gleichzeitig
besitzt das Material eine sehr hohe Empfindlichkeit im NIR-Wellenlängenbereich.
[0039] Es ist praktisch unabdingbar, die strahlungsempfindliche Schicht während der durch
NIR-Strahlung induzierten Polymerisation vor der Einwirkung von Luftsauerstoff zu
schützen. Das ist am einfachsten zu erreichen durch eine für Sauerstoff undurchlässige
oder nur wenig durchlässige Deckschicht ("wenig durchlässig" bedeutet eine Durchlässigkeit
von nicht mehr als 100 cm
3 O
2/m
2 * d * bar, bestimmt gemäß DIN 53 380 bei 23°C), die auf die strahlungsempfindliche
Schicht aufgebracht ist. Die Deckschicht kann selbsttragend sein und vor dem nachfolgenden
Entwicklungsschritt abgezogen werden. Sie besteht dann beispielsweise aus einer auflaminierten
Polyesterfolie. Auch Deckschichten aus einem Material, das (mindestens in den nicht
gehärteten Bereichen) in der Entwicklerflüssigkeit löslich oder dispergierbar ist,
können verwendet werden. Geeignete Materialien für eine in wäßrig-alkalischen Entwicklern
vollflächig lösliche Deckschicht sind beispielsweise Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon,
Polyphosphate, Zucker usw. Die Dicke der Deckschicht beträgt allgemein 0,1 bis 10
µm, bevorzugt 1 bis 5µm.
[0040] Die weitere Verarbeitung der bildmäßig bestrahlten Aufzeichnungsmaterialien erfolgt
nach allgemein üblichen und dem Fachmann bekannten Verfahren. Vor dem Entwickeln kann
das bildmäßig bestrahlte Material noch nacherwärmt werden, um eine bessere Vernetzung
in den bestrahlten Bereichen zu erzielen. Zum Entwickeln selbst können organische
Lösemittel oder Gemische von organischen Lösemitteln eingesetzt werden, bevorzugt
sind jedoch wäßrigalkalische Lösungen mit einem pH-Wert von 8 bis 14, insbesondere
von 9 bis 13, die bis zu etwa 20 Gew.-%, bevorzugt bis zu etwa 15 Gew.- %, an wassermischbaren
organischen Lösemitteln enthalten können. Die Entwickler können darüber hinaus noch
Netzmittel, Farbstoffe, Salze und/oder andere Zusätze enthalten. Beim Entwickeln werden
die nichtbestrahlten Bereiche der Schicht entfernt, während die bestrahlten und damit
gehärteten Bereiche der Schicht auf dem Träger zurückbleiben.
[0041] Die nachfolgenden Beispiele illustrieren die Erfindung. "Gt" steht darin für "Gewichtsteil(e)",
"Vt" für "Volumenteil(e)". Prozente sind Gewichtsprozente, soweit nicht anders angegeben
oder aus dem Zusammenhang ersichtlich.
Beispiel 1
[0042] Ein Gemisch aus
- 6,92 Gt
- einer 32,8 %igen Lösung eines Methylmethacrylat-/Methacrylsäure-Copolymers (Molverhältnis
von Methylmethacrylat- zu Methacryl-säure-Einheiten 4:1; Säurezahl: 110 mg KOH/g)
in 2-Butanon (Viskosität der Lösung: 105 mm2/s mit Kapillarengröße 1,0 bei 25°C),
- 3,77 Gt
- einer 86,8 %igen Lösung eines Reaktionsproduktes aus 1 mol 2,2,4-Trimethyl-hexamethylendiisocyanat
und 2 mol Hydroxyethyl-methacrylat (Viskosität: 3,3 mm2/s mit Kapillarengröße 1,0 bei 25°C),
- 0,16 Gt
- IR-Farbstoff FEW S0094 (= Formel VI, R1 und R2 zusammen -CH=CH-CH=CH- bedeuten, wobei R1 gemeinsam mit R2 einen sechgliederigen anellierten Ring bildet, R3 = CH3, R4 = Cl, X = (CH2)3 und Y- = pTosO
- 6,87 Gt
- Heliogenblau D 7490-Farbstoffdispersion (vgl. DE 199 33 139 A1) (9,9 %ig, Viskosität
7,0 mm2/s mit Kapillargröße 1 bei 25°C),
- 0,41 Gt
- 2,4-Bis-trichlormethyl-6-diphenyl-4-yl-[ 1,3,5]triazin,
- 0,68 Gt
- Edaplan™ LA 411 (1 %ig in ®Dowanol PM),
- 20,5 Gt
- 2-Butanon und
- 40,7 Gt
- Propylenglykolmonomethylether (®Dowanol PM)
wurde auf einen elektrochemisch aufgerauhten, anodisierten (Oxidgewicht 3 g/m
2) und mit Polyvinylphosphonsäure hydrophilierten Aluminium-Druckplattenträger aufgeschleudert
und bei 100°C 2 min im Umlufttrockenschrank getrocknet. Die Schichtdicke der strahlungsempfindlichen
Schicht betrug dabei 1,58 g/m
2. Auf die strahlungsempfindliche Schicht wurde eine 6 %ige wäßrige Lösung eines Gemisches
aus 1 Gt vollverseiften Polyvinylalkohol (Hydrolysegrad 98,4 %, Viskosität 4 mPa s
in 4 %iger wäßrigen Lösung bei 20°C), aus 1 Gt teilverseiften Polyvinylalkohol (Hydrolysegrad
87,7 %, Viskosität 8 mPa s in 4 %iger wäßriger Lösung bei 20°C) und 0,5 Gt Polyvinylpyrrolidon
(k-Wert = 30) aufgebracht und ebenfalls 2 min bei 100°C in Umluft getrocknet. Die
Deckschicht wies ein Schichtgewicht von 1,47 g/m
2 auf.
[0043] Die so erhaltene Druckplatte wurde mit einem CREO Trendsetter 3244T (2400 dpi) bebildert,
1 min auf 100°C erwärmt und danach mit einem wäßrig-alkalischen Entwickler (Agfa EN
231C) bei 28°C mit einer Durchlaufgeschwindigkeit von 1 m/min. (Agfa VSP85) entwickelt.
Die angegebene Empfindlichkeit entsprach derjenigen Laserenergie in der Bildebene,
die erforderlich war, um ein 50 %-Feld gebildet aus 1x1- und 8x8-Bildpunkten gleich
hell erscheinen zu lassen. Der auf diese Weise bestimmte Wert betrug 18 mJ/cm
2.
Beispiel 2 und Vergleichsbeispiele V1 bis V4
[0044] Wie in Beispiel 1 beschrieben wurden weitere Druckplatten hergestellt, wobei für
die IR-empfindliche Schicht folgende Komponenten verwendet wurden:
- A
- eine 32,8 %ige Lösung eines Methylmethacrylat/Methacrylsäure-Copolymers (Molverhältnis
von Methylmethacrylat- zu Methacrylsäure-Einheiten 4:1; Säurezahl: 110 mg KOH/g) in
2-Butanon (Viskosität 105 mm2/s bei Kapillarengröße 1,0 und 25°C)
- B
- eine 86,8 %ige Lösung eines Reaktionsproduktes aus 1 mol 2,2,4-Trimethyl-hexamethylendiisocyanat
und 2 Mol Hydroxyethylmethacrylat (Viskosität 3,3 mm2/s bei Kapillarengröße 1,0 und 25°C)
- C
- Dipentaerythritpentaacrylat (Cray Valey SR 399)
- D
- ethoxyliertes Trimethylolpropantriacrylat (Cray Valey SR 454)
- E
- Trimethylolpropantriacrylat
- F
- Bisphenol-A-dimethacrylat
- G
- R-Farbstoff FEW S0094 (= Formel VI, R und R zusammen -CH=CH-CH=CH- bedeuten, wobei
R1 gemeinsam mit R2 einen sechgliederigen anellierten Ring bildet, R3 = CH3, R4 = Cl, X = (CH2)3 und Y =pTosO (= para-toluolsulfonat))
- H
- Heliogenblau D 7490-Farbstoffdispersion (vgl. DE 199 33 139 A1) (9,9 %ig, Viskosität
7,0 mm2/s mit Kapillargröße 1,0 bei 25°C)
- I
- 2,4-Bis-trichlormethyl-6-diphenyl-4-yl-[1,3,5]triazin
- J
- 2-Mercapto-benzothiazol
- K
- Edaplan™ LA 411 (1 %ig in ®Dowanol PM)
- L
- 2-Butanon
- M
- Propylenglykol-monomethylether (®Dowanol PM)
[0045] Die jeweils verwendete Zusammensetzung, Schichtgewichte und bestimmte Plattenempfindlichkeit
sind in Tabelle 1 aufgelistet:
Tabelle 1:
Komponente |
Beispiele |
|
2 |
V1 |
V2 |
V3 |
V4 |
|
Gt |
Gt |
Gt |
Gt |
Gt |
A |
6,900 |
6,904 |
6,904 |
6,904 |
6,904 |
B |
3,770 |
- |
- |
- |
- |
C |
- |
3,270 |
- |
- |
- |
D |
- |
- |
3,270 |
- |
- |
E |
- |
- |
- |
3,270 |
- |
F |
- |
- |
- |
- |
3,270 |
G |
0,163 |
0,163 |
0,163 |
0,163 |
0,163 |
H |
6,870 |
6,869 |
6,869 |
6,869 |
6,869 |
I |
0,408 |
0,408 |
0,408 |
0,408 |
0,408 |
J |
0,007 |
0,007 |
0,007 |
0,007 |
0,007 |
K |
0,680 |
0,679 |
0,679 |
0,679 |
0,679 |
L |
20,48 |
20,98 |
20,98 |
20,98 |
20,98 |
M |
40,72 |
40,72 |
40,72 |
40,72 |
40,72 |
|
Schicht- gewicht [g/m2] |
1,60 |
1,50 |
1,50 |
1,30 |
1,50 |
Energiewert [mJ/cm2] |
42 |
109 |
-1) |
117 |
90 |
1) Im untersuchten Energiebereich von 18 bis 110 mJ/cm2 wurde keine Aushärtung beobachtet |
Beispiel 3
[0046] Aus einem Gemisch von
- 2,92 Gt
- einer 32,8 %igen Lösung eines Methylmethacrylat/Methacrylsäure-Copolymers (Molverhältnis
von Methylmethacrylat- zu Methacrylsäure-Einheiten 4:1; Säurezahl: 110 mg KOH/g) in
2- Butanon (Viskosität 105 mm2/s bei Kapillarengröße 1,0 und 25°C),
- 6,99 Gt
- einer 28,9 %igen Lösung eines Reaktionsproduktes aus 1 mol Hexamethylendiisocyanat,
1 mol Hydroxyethylmethacrylat und 0,5 mol 2-(2- Hydroxyethyl)-piperidin (Viskosität
1.7 mm2/s mit Kapillarengröße 1,0 bei 25°C),
- 0,10 Gt
- IR-Farbstoff FEW S0094 (= Formel VI, R1 und R2 zusammen -CH=CH-CH=CH- bedeuten, wobei R1 gemeinsam mit R2 einen sechgliederigen anellierten Ring bildet, R3 = CH3, R4=Cl, X=(CH2)3 und Y- = pTosO-),
- 3,37 Gt
- Heliogenblau D 7490-Farbstoffdispersion (vgl. DE 199 33 139 A1) (9,9 %ig, Viskosität
7,0 mm2/s mit Kapillargröße 1,0 bei 25°C),
- 0,41 Gt
- 2,4-Bis-trichlormethyl-6-diphenyl-4-yl- [1,3,5]triazin,
- 0,67 Gt
- Edaplan™ LA 411 (1 %ig in ®Dowanol PM),
- 19,4 Gt
- 2-Butanon und
- 36,1 Gt
- Propylenglykolmonomethylether (®Dowanol PM)
wurde, wie unter Beispiel 1 beschrieben, eine Druckplatte hergestellt. Das Schichtgewicht
der IR-empfindlichen Schicht betrug 1,2 g/m
2. Mit der oben beschriebenen Weiterverarbeitung wurde ein Energiewert von weniger
als 20 mJ/cm
2 erhalten.
Beispiele 4 bis 8
[0047] Wie im Beispiel 1 beschrieben wurden aus den folgenden Komponenten IR-empfindliche
Druckplatten hergestellt:
- A
- eine 32,8 %ige Lösung eines Methylmethacrylat/Methacrylsäure-Copolymers (Molverhältnis
von Methylmethacrylat- zu Methacrylsäure-Einheiten 4:1; Säurezahl: 110 mg KOH/g) in
2-Butanon (Viskosität 105 mm2/s mit Kapillarengröße 1,0 bei 25°C)
- B
- IR-Farbstoff FEW S0325 (= Formel V, R1 und R2 zusammen - CH=CH-CH=CH- bedeuten, wobei R1 gemeinsam mit R2 einen sechgliederigen anellierten Ring bildet, R = CH3, Y = N- Methylbarbituryl, X = (CH2)2)
- C
- IR-Farbstoff FEW S0507 (= Formel VI, R1, R2 = H, R3 = CH3, R4 = 1-Phenyl-5-thio-[1,2,3,4]tetrazolyl, X = (CH2)3 und Y = Chlorid
- D
- IR-Farbstoff FEW S0331 (= Formel V, R1 und R2 zusammen - CH=CH-CH=CH- bedeuten, wobei R1 gemeinsam mit R2 einen sechgliederigen anellierten Ring bildet, R = CH3, Y = N- Ethylthiobarbituryl, X = (CH2)2)
- E
- IR-Farbstoff FEW S0382 (= Formel VI, R1, R2 = H, R3 = CH3, R4 = 5-methylsulfanyl-[1,3,4]thiadiazol-2ylsulfanyl, X = (CH2)2 und Y- = ClO4-
- F
- IR-Farbstoff FEW S0367 (= Formel VI, R1, R2 = H, R3 = CH3, R = 5-methyl-sulfanyl-[1,3,4]thiadiazol-2ylsulfanyl, X = (CH2)3 und Y- = ClO4-
- G
- eine 86,8 %ige Lösung eines Reaktionsproduktes aus 1 mol 2,2,4-Trimethyl-hexamethylendiisocyanat
und 2 Mol 2- Hydroxyethyl-methacrylat (Viskosität 3,3 mm2/s mit Kapillarengröße 1,0 bei 25°C)
- H
- Heliogenblau D 7490-Farbstoffdispersion (vgl. DE 199 33 139 A1) (9,9 %ig, Viskosität
7,0 mm2/s mit Kapillargröße 1,0 bei 25°C)
- I
- 2,4-Bis-trichlormethyl-6-diphenyl-4-yl-[1,3,5]triazin
- J
- 2-Mercapto-benzothiazol
- K
- ®Edaplan LA 411 (1 %ig in ®Dowanol PM)
- L
- 2-Butanon
- M
- Propylenglykolmonomethylether (®Dowanol PM)
[0048] Die jeweils verwendete Zusammensetzung, die Schichtgewichte und die bestimmten Plattenempfindlichkeiten
sind in Tabelle 2 aufgelistet:
Tabelle 2:
Komponente |
Beispiele |
|
4 |
5 |
6 |
7 8 |
|
Gt |
Gt |
Gt |
Gt |
Gt |
A |
6,430 |
6,430 |
6,430 |
8,090 |
8,110 |
B |
0,095 |
- |
- |
- |
- |
C |
- |
0,095 |
- |
- |
- |
D |
- |
- |
0,101 |
- |
- |
E |
- |
- |
- |
0,130 |
- |
F |
- |
- |
- |
- |
0,120 |
G |
3,310 |
3,310 |
3,310 |
4,170 |
4,170 |
H |
6,390 |
6,290 |
6,160 |
7,760 |
7,760 |
I |
0,238 |
0,238 |
0,238 |
0,300 |
0,300 |
J |
0,018 |
0,018 |
0,018 |
0,020 |
0,020 |
K |
0,600 |
0,600 |
0,600 |
0,760 |
0,760 |
L |
17,67 |
17,67 |
17,98 |
51,04 |
51,02 |
M |
35,35 |
35,35 |
35,48 |
77,74 |
77,74 |
|
Schicht- gewicht [g/m2] |
1,50 |
1,50 |
1,66 |
1,10 |
1,10 |
Energiewert [mJ/cm2] |
28 |
38 |
61 |
43 |
57 |
1. Strahlungsempfindliches Gemisch, das ein radikalisch polymerisierbares Acrylat- oder
Methacrylat-Monomer und/oder-Oligomer mit mindestens zwei Acrylat- und/oder Methacrylatgruppen
und mindestens einer photooxidierbaren Gruppe, einen Photoinitiator, einen IR-absorbierenden
Farbstoff und ein organisches polymeres Bindemittel enthält, dadurch gekennzeichnet, daß der IR-absorbierende Farbstoff ein Heptamethincyanin-Farbstoff ist.
2. Gemisch gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß 3 Methin-Kohlenstoffatome in der Heptamethinkette des Farbstoffs Bestandteil eines
5- bis 7-gliedrigen isocyclischen oder heterocyclischen Rings sind.
3. Gemisch gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden aromatischen Endgruppen in den Heptamethincyanin-Farbstoffen Indol- und/oder
Indoliumgruppen sind, an die gegebenenfalls noch mindestens ein weiterer Ring anelliert
sein kann.
4. Gemisch gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Heptamethincyanin-Farbstoff der Formel V entspricht
R
1=R
2=H oder R
1 und R
2 zusammen -CH=CH-CH=CH- bedeuten, wobei R
1 gemeinsam mit R
2 einen sechgliederigen anellierten Ring bildet. R =Methyl, Ethyl, Propyl oder Butyl
X= -(CH
2)
3- oder -(CH
2)
2-
Y=
bedeuten, oder der formel VI
R
1=R
2=H oder R
1 und R
2zusammen -CH=CH-CH=CH- bedeuten, wobei R
1 gemeinsam mit R
2 einen sechgliederigen anellierten Ring bildet. R
3=Methyl, Ethyl, Propyl oder Butyl
R
4 =H, Cl,
X= -(CH
2)
3- oder -(CH
2)
2-
Y= Br
-, Cl
-, I
-, pTosO
-, ClO
4-, BF
4- oder PF
6-
5. Gemisch gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil des Heptamethincyanin-Farbstoffs 0,01 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis
8,0 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der nichtflüchtigen Bestandteile
des Gemisches, beträgt.
6. Gemisch gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das radikalisch polymerisierbare Acrylat- oder Methacrylat-Monomer zwei Acrylat-
oder Methacrylatgruppen enthält.
7. Gemisch gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die photo-oxidierbare Gruppe in dem radikalisch polymerisierbaren Acrylat- oder Methacrylat-Monomer
oder -Oligomer eine primäre, sekundäre oder tertiären Aminogruppe, eine Harnstoff-,
eine Thio- und/oder Urethangruppe ist.
8. Gemisch gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil aller photopolymerisierbaren Monomere oder Oligomere allgemein 10 bis
85 Gew.-%, bevorzugt 20 bis 75 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der nichtflüchtigen
Bestandteile des Gemisches, beträgt.
9. Gemisch gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil der photopolymerisierbaren Monomere oder Oligomere mit photooxidierbaren
Gruppen mindestens 40 Gew.-% beträgt, bezogen auf das Gesamtgewicht aller photopolymerisierbaren
Monomere und/oder Oligomere.
10. Gemisch gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Photoinitiator eine TriazinVerbindung mit mindestens einer photolytisch spaltbaren
Trihalogenmethylgruppe, insbesondere einer Trichlor- oder Tribrommethylgruppe, enthält.
11. Gemisch gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil an Photoinitiator(en) allgemein bei 0,1 bis 20 Gew.-%, bevorzugt 1,0 bis
10 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der nichtflüchtigen Bestandteile
des Gemisches, liegt .
12. Gemisch gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß als Bindemittel chlorierte Polyalkylene (insbesondere chloriertes Polyethylen und
chloriertes Polypropylen), Poly(meth)acrylsäure-alkylester oder -alkenylester (insbesondere
Polymethyl(meth)acrylat, Polyethyl(meth)acrylat, Polybutyl(meth)acrylat, Polyisobutyl-(meth)acrylat,
Polyhexyl(meth)acrylat, Poly[(2-ethyl-hexyl)-(meth)acrylat] und Poly[allyl(meth)acrylat]),
Alkyl(meth)acrylat/(Meth)acrylsäure-Copolymere, Copolymere von (Meth)acrylsäure-alkylestern
oder -alkenylestern mit anderen copolymerisierbaren Monomeren (insbesondere mit (Meth)acrylnitril,
Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Styrol und/oder Butadien), Polyvinylchlorid (PVC),
Vinylchlorid/Acrylnitril-Copolymere, Polyvinylidenchlorid (PVDC), Vinylidenchlorid/Acrylnitril-Copolymere,
Polyvinylacetat, Polyvinylalkohol, Polyacrylnitril, Acrylnitril/Styrol-Copolymere,
(Meth)acrylamid/ Alkyl(meth)acrylat-Copolymere, Acrylnitril/Butadien/Styrol (ABS)-Terpolymere,
Polystyrol, Poly(α-methyl-styrol), Polyamide, Polyurethane, Polyester, Methylcellulose,
Ethylcellulose, Acetylcellulose, (Hydroxy-(C1-C4)alkyl)-cellulose, Carboxymethylcellulose, Polyvinylformal und/oder Polyvinylbutyral
sowie α,β-ungesättigte Carbon- oder Dicarbonsäuren eingesetzt werden.
13. Gemisch gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel ein mittleres Molekulargewicht Mw von 600 bis 200.000, bevorzugt 1.000 bis 100.000, und eine Säurezahl zwischen 10
und 250, bevorzugt von 20 bis 200, oder eine Hydroxylzahl von 50 bis 750, bevorzugt
von 100 bis 500, aufweisen.
14. Gemisch gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil des bzw. der Bindemittel(s) allgemein 10 bis 90 Gew.-%, bevorzugt 20 bis
80 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der nichtflüchtigen Bestandteile
des Gemisches, beträgt.
15. Aufzeichnungsmaterial für die Herstellung von Druckplatten mit einem Träger und einer
Schicht aus dem photopolymerisierbaren Gemisch gemäß einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 14.
16. Aufzeichnungsmaterial gemäß Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger eine Folie, ein Band oder eine Platte aus Kunststoff oder Metall, bevorzugt
aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung mit einer gegebenenfalls mechanisch, chemisch
und/oder elektrochemisch vorbehandelten Oberfläche, ist.
17. Aufzeichnungsmaterial gemäß Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß sich auf der strahlungsempfindlichen Schicht eine für Sauerstoff undurchlässige oder
nur wenig durchlässige Deckschicht befindet.
18. Aufzeichnungsmaterial gemäß Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckschicht aus Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon, Polyphosphaten oder einem
Zucker besteht.
19. Aufzeichnungsmaterial gemäß Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckschicht eine Dicke von 0,1 bis 10 µm, bevorzugt 1 bis 5 µm, aufweist.
20. Verfahren zur Herstellung einer Druckplatte aus dem Aufzeichnungsmaterial gemäß einem
oder mehreren der Ansprüche 15 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufzeichnungsmaterial mit IR-Laserstrahlen einer Wellenlänge zwischen 700 und
1200 nm bildmäßig bestrahlt und anschließend mit einem organischen Lösemittel oder
Lösemittelgemisch oder einer wäßrig-alkalischen Lösung entwickelt wird.