(19)
(11) EP 1 359 099 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.11.2003  Patentblatt  2003/45

(21) Anmeldenummer: 03405239.9

(22) Anmeldetag:  09.04.2003
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B65G 47/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK

(30) Priorität: 18.04.2002 CH 6522002

(71) Anmelder: SIG Pack Systems AG
8222 Beringen (CH)

(72) Erfinder:
  • Meier, Ernst
    8212 Neuhausen am Rheinfall (CH)
  • Wäckerlin, Jürg
    8222 Beringen (CH)

(74) Vertreter: Clerc, Natalia et al
Isler & Pedrazzini AG Postfach 6940
8023 Zürich
8023 Zürich (CH)

   


(54) Verfahren und Vorrichtung zur Umsetzung von stückgutartigen Produkten in Behälter


(57) Eine Vorrichtung zur Umsetzung stückgutartiger Produkte (P) in Behälter (B) weist eine erste und eine zweite Förderund Gruppiereinheit (2, 2') zur Gruppierung je eines Teils der Produkte (P) in Gruppen (G, G') und einen Picker (5) auf, welcher abwechslungsweise eine Gruppe (G) aus der ersten Förder- und Gruppiereinheit (2) und eine Gruppe (G') aus der zweiten Förder- und Gruppiereinheit (2') in die Behälter (B) füllt. Die Vorrichtung weist ferner Zwischenablagen (3, 3') und Umsetzmittel (4, 4') auf, welche die Gruppen (G, G') von den Förder- und Gruppiereinheiten (2, 2') in die mindestens eine Zwischenablage (3, 3') schieben. Da der Picker (5) die Gruppen (G, G') jeweils den Zwischenablagen (3, 3') entnimmt, lässt sich die Stillstandzeit der Gruppen (G, G') in den Gruppiereinheiten (2, 2') minimieren und somit die Umsetzleistung der Vorrichtung erhöhen.




Beschreibung

Technisches Gebiet



[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Umsetzung stückgutartiger Produkte in Behälter gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs 1 beziehungsweise 6.

Stand der Technik



[0002] Verpackungsanlagen für stückgutartige Produkte müssen oft die Aufgabe erfüllen, Produkte, welche von einer Produktionsanlage in einem kontinuierlichen, aber nicht zwingend regelmässigen Strom angeliefert werden, gruppenweise in Behälter abzufüllen. Bewährt hat sich dabei eine Vorrichtung, in welcher die Produkte auf einem Zufuhrförderer einer Förder- und Gruppiereinheit einzeln zugeführt werden, dort während des Weitertransports gruppiert und anschliessend von einem Picker als Gruppe in auf einem Förderer transportierte Behälter umgesetzt werden. Um eine genügende Leistung in der Umsetzung zu erhalten, werden im allgemeinen zwei oder mehr Förder- und Gruppiereinheiten abwechslungsweise vom Picker bedient. Die Umsetzleistung wird jedoch von der Leistung des Pickers begrenzt. Die Verwendung von mehreren Pickern, beziehungsweise eines Pickers pro Förder- und Umsetzeinheit, kommt oft aus Kostengründen und/oder aus Platzgründen nicht in Frage.

[0003] EP-A-0'496'046 hingegen offenbart eine Umsetzvorrichtung für stückgutartige Produkte mit einer einzigen Förder- und Gruppiereinheit. Diese Einheit weist ein umlaufendes Förderband mit mehreren Schalen zur Aufnahme einzelner Produkte auf. Die Schalen werden zwischen zwei Haltemitteln gehalten und gruppiert. Ist die Gruppe vollständig, so werden die Produkte mittels eines Schiebers als Gruppe ausgestossen, von einem Roboterarm gemeinsam aufgenommen und in den Behälter abgelegt. Die Leistung dieser Anlage ist durch die Verwendung einer einzigen Förder- und Gruppiereinheit nicht allzu hoch.

[0004] Auch WO 97/11014 offenbart eine Umsetzvorrichtung für stückgutartige Produkte mit einer einzigen, ähnlich aufgebauten Förder- und Gruppiereinheit. Hier werden die gruppierten Produkte ebenfalls mittels eines Schiebers ausgestossen, wobei sie direkt in eine Verpackungseinheit gelangen.

[0005] WO 96/41760 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Förder- und Gruppiereinheit, welche zwei umlaufende Förderketten mit darauf in wählbarer Teilung aufsteckbaren Mitnehmern und Gegenhaltern aufweist.

[0006] In DE-A-3'842'556 ist ein Picker dargestellt, welcher gruppierte Produkte von einem ersten Produkteförderer auf einen zweiten Produkteförderer oder auf einen Behälterförderer umsetzt. Ist ein Behälterförderer vorhanden, so wird der zweite Produkteförderer als Speicher für überzählige Gruppen verwendet.

[0007] DE-A-4'404'744 beschreibt eine Einlegestation mit einem Zufuhrförderer und einem senkrecht dazu verlaufenden Behälterförderer. In einem dadurch gebildeten Winkel ist eine Zwischenablage vorhanden. Die Produkte werden vom Zufuhrförderer auf diese Zwischenablage geschoben, dort neu gruppiert und von einem Umsetzmittel in die Behälter eingesetzt. Die Umgruppierung erfordert Zeit und schränkt die Leistung der Vorrichtung ein.

[0008] Des weiteren ist aus EP-A-0'526'403 eine Vorrichtung bekannt, bei welcher einzeln angelieferte Produkte von einzelnen Greifern aufgenommen und in geordneter Reihe auf eine Tragfläche abgelegt werden. Dort werden sie von einem Schieber in die bereitgestellten Behälter geschoben.

[0009] Obwohl zwar die verschiedensten Lösungen für die Umsetzung von gruppierten Produkten von einer einzigen Förder- und Gruppiereinheit in Behälter bekannt sind, ist doch keine kostengünstige, platzsparende und dennoch effiziente Umsetzung mit mehreren Förder- und Gruppiereinheiten bekannt.

Darstellung der Erfindung



[0010] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung mit mindestens zwei Förder- und Umsetzeinheiten zu schaffen, welche die obengenannten Vorteile aufweist.

[0011] Diese Aufgabe löst ein Verfahren und eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 beziehungsweise 6.

[0012] Erfindungsgemäss ist mindestens eine, vorzugsweise für jede Förder- und Umsetzeinheit eine eigene, Zwischenablage vorhanden, wobei die Produkte stets gruppenweise von der Förder- und Gruppiereinheit auf die Zwischenablage umgesetzt und von dieser mittels eines Pickers in einen Behälter gelegt werden. Dabei bedient der Picker abwechslungsweise die Zwischenablagen der verschiedenen Förder- und Gruppiereinheiten. Die Umsetzung der einzelnen Gruppen von den Förder- und Gruppiereinheiten in die Zwischenablage erfolgt schneller als die Umsetzung der Gruppe von der Zwischenablage in die Behälter, das heisst, das Umsetzmittel arbeitet schneller als der Picker beziehungsweise der zurückzulegende Weg ist kürzer. Dadurch lässt sich die Auslastung des Pickers optimieren und somit die Leistung der gesamten Vorrichtung erhöhen.

[0013] In einer bevorzugten Variante des Verfahrens werden die gruppierten Produkte auf die Zwischenablage geschoben. Andere Umsetzmittel, beispielsweise ein Picker, sind jedoch auch möglich.

[0014] In einer bevorzugten Ausführungsform verlaufen die Förderrichtungen der einzelnen Förder- und Gruppiereinheiten sowie eines Behälterförderers parallel zueinander. Andere Anordnungen sind jedoch auch möglich.

[0015] Dank dem erfindungsgemässen Verfahren ist die Stillstandzeit der Förder- und Gruppiereinheiten minimiert. Dadurch kann die Produktezuführung stetig erfolgen und Zwischenspeicher zwischen Zufuhrförderer und Gruppiereinheit erübrigen sich.

[0016] Weitere vorteilhafte Varianten des Verfahrens und vorteilhafte Ausführungsformen gehen aus den abhängigen Patentansprüchen hervor.

Kurze Beschreibung der Zeichnung



[0017] Im folgenden wird der Erfindungsgegenstand anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen, welche in der beiliegenden Zeichnung dargestellt sind, erläutert. Es zeigen:
Figur 1
eine schematische Darstellung einer erfindungsgemässen Vorrichtung in einer ersten Ausführungsform;
Figuren 2a bis 2g
schematische Darstellungen der Vorrichtung gemäss Figur 1 in acht Bearbeitungsschritten;
Figuren 3a bis 3f
graphische Darstellungen verschiedener Arbeitsweisen der erfindungsgemässen Vorrichtung und
Figur 4
eine schematische Darstellung der erfindungsgemässen Vorrichtung in einer zweiten Ausführungsform.

Wege zur Ausführung der Erfindung



[0018] In Figur 1 ist eine erste Ausführungsform der erfindungsgemässen Umsetzvorrichtung dargestellt. Sie weist einen ersten und einen zweiten Zufuhrförderer 1, 1' auf, welche von einer Produktionsanlage kommende stückgutartige Produkte P in die Vorrichtung zuführen. Die Produkte P können beispielsweise un- oder bereits vorverpackte Biskuits, Schokoladeriegel oder Teigrollen sein. Die Zufuhrförderer 1, 1' sind Förderer bekannter Art, beispielsweise Ketten- oder Bandförderer. Die Produkte P werden einzeln und in einem kontinuierlichen Strom zugeführt. Die Abstände zwischen den Produkten beziehungsweise ihre Ausrichtung auf den Zufuhrförderern 1, 1' muss jedoch nicht regelmässig beziehungsweise gleichbleibend sein.

[0019] Jeder Zufuhrförderer 1, 1' grenzt mit seiner Entladestation an eine Förder- und Gruppiereinheit 2, 2' an. Die Förderrichtungen der einzelnen Förderer und Einheiten sind in den Figuren mit Pfeilen dargestellt. Im hier dargestellten Beispiel verläuft die Förderrichtung der Zufuhrförderer 1, 1' in derselben Ebene wie die Förderrichtung der zugehörigen Förder- und Gruppiereinheit 2, 2', jedoch senkrecht zu dieser. Andere Anordnungen sind möglich. Beispielsweise kann die Produkteübergabe seitlich oder in Achsrichtung beider Förderer erfolgen. Die Produkte können bei der Übergabe in eine andere Richtung ausgerichtet werden.

[0020] Es ist auch möglich, dass ein einziger Zufuhrförderer 1, 1' zwei oder mehr Förder- und Gruppiereinheiten 2, 2' beliefert. Die Fördergeschwindigkeiten der einzelnen Zufuhrförderer 1, 1' sind vorzugsweise unabhängig voneinander. In einer Ausführungsform werden typischerweise bis zu 350 Produkte pro Minute und pro Zufuhrförderer transportiert.

[0021] In den Förder- und Gruppiereinheiten 2, 2' werden die Produkte P zu vordefinierten Gruppen G zusammengefasst. Derartige Förder- und Gruppiereinheiten 2, 2' sind bekannt. Beispiele davon wurden bereits in der Beschreibungseinleitung erwähnt. Sie werden hier deshalb nicht im Detail beschrieben. Sie sind üblicherweise als umlaufende Förderer, beispielsweise als Band- oder Kettenförderer ausgebildet. Je nach Art der Produkte P sind sie mit Aufnahmeschalen, Mitnehmern oder anderen Gruppiermitteln versehen. Vorzugsweise verlaufen die Förderrichtung der Förder- und Gruppiereinheiten 2, 2' parallel und in gleicher Richtung zueinander.

[0022] In Förderrichtung der Förder- und Gruppiereinheiten 2, 2' stromabwärts am unteren Ende befindet sich eine Umsetzstation mit einem Umsetzmittel 4, 4'. Vorzugsweise ist jeder Förder- und Gruppiereinheit 2, 2' ein eigenes Umsetzmittel 4, 4' zugeordnet. Benachbart zu diesem Umsetzmittel 4, 4' ist eine Zwischenablage 3, 3' vorhanden. Vorzugsweise ist jeder Förder- und Gruppiereinheit 2, 2' auch eine eigene Zwischenablage 3, 3' zugeordnet.

[0023] Jede Zwischenablage 3, 3' ist vorzugsweise als Platte ausgebildet, deren Oberfläche mit der Förderfläche der zugehörigen Förder- und Gruppiereinheit 2, 2' fluchtet. Es lassen sich jedoch auch Rechen oder andere geeignete Speicherelemente als Zwischenablagen 3, 3' verwenden. Vorzugsweise befinden sich die Zwischenablagen 3, 3' auf einer gemeinsamen Linie, welche in diesem Beispiel senkrecht zur Förderrichtung der Förder- und Gruppiereinheiten 2, 2' verläuft.

[0024] Das Umsetzmittel 4, 4' ist vorzugsweise als Schieber ausgebildet. Andere Arten, beispielsweise Picker, sind jedoch auch geeignet. Vorzugsweise ist das Umsetzmittel 4, 4' pneumatisch betätigt. Es wird ein sehr schnelles Umsetzmittel 4, 4' eingesetzt und/oder der von ihm zurückzulegende Weg wird äusserst kurz gehalten.

[0025] Die Vorrichtung umfasst ferner mindestens einen Behälterförderer 6, welcher zu füllende Behälter B in den Bereich der Zwischenablagen 3, 3' fördert. Vorzugsweise verläuft auch die Förderrichtung des Behälterförderers 6 parallel zur Förderrichtung der Förder- und Gruppiereinheiten 2, 2'. Dabei kann er in gleicher oder entgegengesetzter Richtung, das heisst im Gleich- oder im Gegenstrom, verlaufen. Im hier dargestellten Beispiel befindet sich der Behälterförderer 6 zwischen den zwei Förder- und Gruppiereinheiten 2, 2'.

[0026] Des weiteren ist ein Picker 5 vorhanden, welcher ebenfalls in diesem Bereich angeordnet ist. Mittels dieses Pickers 5 werden die Gruppen G einzeln den Zwischenablagen 3, 3' entnommen und in die entsprechenden Behälter B gelegt. Der Picker 5 bedient dabei abwechslungsweise die verschiedenen Zwischenablagen 3, 3', wobei "abwechslungsweise" auch bedeutet, dass eine bestimmte Zwischenablage (3, 3') zwei oder mehrere Male nacheinander bedient werden kann, bevor die andere Zwischenablage (3, 3') wieder bedient wird. Vorzugsweise wird als Picker 5 ein Zwei-Achs-Toploader bekannter Art eingesetzt. Es lassen sich jedoch auch Roboterarme oder andere geeignete Umsetzmittel einsetzen. Der Picker 5 arbeitet vorzugsweise getaktet, so dass er sich bis auf allfällige Wartezeiten in einem stets gleichbleibenden Rhythmus bewegt. Dies vereinfacht insbesondere die Steuerung und hält somit die Kosten der Vorrichtung minimal.

[0027] In den Figuren 2a bis 2g ist die Vorrichtung in einzelnen, einander nachfolgenden Arbeitspositionen während des Betriebs dargestellt. In Figur 2a werden auf beiden Zufuhrförderern 1, 1' Produkte angeliefert und die Gruppierung in den Förder- und Gruppiereinheiten 2, 2' beginnt. In Figur 2b ist in der ersten Förder- und Gruppiereinheit 2 eine Gruppe G zusammengestellt. In Figur 2c wird diese Gruppe G mit dem ersten Schieber 4 auf die erste Zwischenablage 3 geschoben, wobei nach wie vor neue Produkte P in diese Einheit 2 angeliefert werden. In Figur 2d erfasst der Picker 5 die Gruppe G auf der ersten Zwischenablage 3 und legt sie in Figur 2e in die Behälter B ab. In Figur 2f nimmt der Picker 5 die zwischenzeitlich in der zweiten Förder- und Gruppiereinheit 2' gebildete und auf die zweite Zwischenablage 3' geschobene zweite Gruppe G' auf und setzt beziehungsweise schiebt sie in Figur 2f in die Behälter B. Daraufhin kann er wieder die erste Zwischenablage 3 bedienen.

[0028] Die Umsetzung der Gruppen G, G' auf die Zwischenablagen 3, 3' wird von einem anderen Umsetzmittel ausgeführt als die anschliessende Umsetzung in die Behälter. Die erste Umsetzung kann dadurch schneller erfolgen. Ein Grund hierfür ist, dass bei der ersten Umsetzung kürzere Wege zurückgelegt werden müssen. Vorzugsweise ist der Zyklus des Umsetzmittels 4, 4', das heisst die Umsetzzeit bis zur erneuten Bereitschaft, 1.5 bis 4 mal kürzer beziehungsweise kleiner als derjenige des Pickers 5.

[0029] Aus den Figuren 3a bis 3f ist ersichtlich, dass die Taktung des Pickers 5 nicht der Taktung des Umsetzmittels 4, 4' angepasst sein muss, beziehungsweise dass ein relativ grosser Toleranzbereich besteht. Das Umsetzmittel 4, 4' schiebt die Gruppen G, G' vorzugsweise genau dann auf eine der Zwischenablagen 3, 3', wenn eine Gruppe G, G' vollständig gebildet ist. Der Picker 5 arbeitet im gleichbleibenden Takt, wobei er vorzugsweise jeweils in einer mittleren Position M wartet, bis ihm die Steuerung meldet, dass auf der Zwischenablage in nützlicher Frist eine neue Gruppe zur Umsetzung bereitstehen wird.

[0030] In den Figuren 3a bis 3f stellt die vertikale Richtung eine Zeitachse dar. Die angegebenen Zahlenwerte dienen lediglich dem besseren Verständnis, sind aber nicht bindend. Die ausgefüllten Rechtecke zeigen die Verweildauer einer Gruppe G, G' auf einer Zwischenablage 3, 3'. Mit x ist die Position des Pickers 5 dargestellt.

[0031] In Figur 3a werden die einzelnen Gruppen G, G' rechtzeitig bereitgestellt. Der Picker 5 läuft ohne Pause zwischen den zwei Zwischenablagen 3, 3' hin und her und bedient sie abwechslungsweise.

[0032] In Figur 3b ist die zweite Gruppe G' leicht verspätet. Der Picker 5 muss jedoch in der Zwischenposition M keine Pause einlegen. In den Figuren 3c und 3d ist die Verspätung der zweiten Gruppe G' jedoch so gross, dass eine Pause notwendig ist. In der Figur 3e ist die Verspätung der zweiten Gruppe G' so gross, dass der Picker 5 die Bedienung der zweiten Zwischenablage 3' einmal überspringt und gleich wieder zur ersten Zwischenablage 3 übergeht.

[0033] In der Figur 3f ist die Situation dargestellt, in welcher die Gruppe G' zu früh zusammengestellt ist. Auch hier funktioniert das Verfahren erfolgreich.

[0034] In Figur 4 ist eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung dargestellt. Im Gegensatz zu Figur 1 ist der Behälterförderer 6 nicht zwischen den zwei Förder- und Gruppiereinheiten 2, 2', sondern auf einer Seite dazu angeordnet. Die Ausführungsform gemäss Figur 1 ist jedoch betreffend der erzielbaren Umsetzleistung optimiert, insbesondere wegen der Symmetrie der Anordnung und der kurzen Wege.

[0035] Im beschriebenen Ausführungsbeispiel wurden zwei Förder- und Gruppiereinheiten 2, 2' eingesetzt. Es können jedoch auch mehr verwendet werden. Es hat sich gezeigt, dass bei Verwendung von genau zwei Einheiten die erzielbare Umsetzleistung optimiert und die aufintegrierte Wartezeit der zusammengestellten Gruppen in den Gruppiereinheiten minimiert ist. Ebenso ist es möglich, in Strömungsrichtung mehrere Picker 5 und mehrere Zwischenablagen hintereinander anzuordnen, welche jeweils die Zwischenablagen verschiedener Gruppiereinheiten abwechslungsweise bedienen.

[0036] Die erfindungsgemässe Vorrichtung ermöglicht eine Verminderung der Stillstandzeit der Gruppen in den Gruppiereinheiten und somit eine Erhöhung der Umsetzleistung.

Bezugszeichenliste



[0037] 
1
Erster Zufuhrförderer
1'
Zweiter Zufuhrförderer
2
Erste Förder- und Gruppiereinheit
2'
Zweite Förder- und Gruppiereinheit
3
Erste Zwischenablage
3'
Zweite Zwischenablage
4
Erstes Umsetzmittel
4'
Zweites Umsetzmittel
5
Picker
6
Behälterförderer
B
Behälter
P
Produkte
G
Gruppe von Produkten
G'
Gruppe von Produkten
M
Zwischenposition



Ansprüche

1. Verfahren zur Umsetzung stückgutartiger Produkte (P) in Behälter (B), wobei ein erster Teil der Produkte (P) einer ersten Förder- und Gruppiereinheit (2) und mindestens ein zweiter Teil der Produkte (P) mindestens einer zweiten Förder- und Gruppiereinheit (2') zugeführt werden, wobei die Produkte (P) in den Förder- und Gruppiereinheiten (2, 2') zu Gruppen (G, G') gruppiert werden, wobei die einzelnen Gruppen (G, G') mittels eines Pickers (5) in die Behälter (B) umgesetzt werden und wobei der Picker (5) abwechslungsweise eine Gruppe (G) aus der ersten Förder- und Gruppiereinheit (2) und eine Gruppe (G') aus der zweiten Förder- und Gruppiereinheit (2') in die Behälter (B) füllt,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Gruppen (G, G') der Förder- und Gruppiereinheiten (2, 2') in mindestens eine Zwischenablage (3, 3') gebracht werden und dass der Picker (5) die einzelnen Gruppen (G, G') der mindestens einen Zwischenablage (3, 3') entnimmt.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Umsetzungszyklus für die Umsetzung der einzelnen Gruppen (G, G') von den Förder- und Gruppiereinheiten (2, 2') in die mindestens eine Zwischenablage (3, 3') kürzer ist als ein Umsetzungszyklus für die Umsetzung der einzelnen Gruppen (G, G') durch den Picker (5) in die Behälter (B).
 
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis der zwei Umsetzzyklen einen Wert zwischen 1.5 und 4 aufweist.
 
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Gruppen (G, G') in die mindestens eine Zwischenablage (3, 3') geschoben werden.
 
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Produkte (P) kontinuierlich und einzeln den Förder- und Gruppiereinheiten (2, 2') zugeführt werden.
 
6. Vorrichtung zur Umsetzung stückgutartiger Produkte (P) in Behälter (B) ,
mit mindestens einer ersten und einer zweiten Förder- und Gruppiereinheit (2, 2') zur Gruppierung je eines Teils der Produkte (P) in Gruppen (G, G'),
mit mindestens einem Picker (5) zur Umsetzung der einzelnen Gruppen (G, G') in die Behälter (B), wobei der mindestens eine Picker (5) abwechslungsweise eine Gruppe (G) aus der ersten Förder- und Gruppiereinheit (2) und eine Gruppe (G') aus der zweiten Förder- und Gruppiereinheit (2') in die Behälter (B) füllt,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung mindestens eine Zwischenablage (3, 3') aufweist,
dass mindestens ein Umsetzmittel (4, 4') vorhanden ist zur Umsetzung der Gruppen (G, G') von den Förder- und Gruppiereinheiten (2, 2') in die mindestens eine Zwischenablage (3, 3') und
dass der mindestens eine Picker (5) die Gruppen (G, G') der mindestens einen Zwischenablage (3, 3') entnimmt.
 
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Förder- und Gruppiereinheit (2, 2') eine eigene Zwischenablage (3, 3') zugeordnet ist, dass jeder Zwischenablage (3, 3') mindestens ein eigenes Umsetzmittel (4, 4') zugeordnet ist und dass der mindestens eine Picker (5) die Gruppen (G, G') aus mindestens zwei Zwischenablagen (3, 3') verschiedener Förder- und Gruppiereinheiten (2, 2') entnimmt.
 
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Picker (5) einen längeren Umsetzzyklus zur Umsetzung der Gruppen (G, G') aufweist als das mindestens eine Umsetzmittel (4, 4') .
 
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis der zwei Umsetzzyklen einen Wert zwischen 1.5 und 4 aufweist.
 
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Umsetzmittel (4, 4') ein Schieber ist.
 
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
dass zwei Förder- und Gruppiereinheiten (2, 2') vorhanden sind,
dass sie parallel zueinander verlaufende Förderrichtungen aufweisen und
dass mindestens ein Behälterförderer (6) vorhanden ist, dessen Förderrichtung parallel zur Förderrichtung der Förder- und Gruppiereinheiten (2, 2') verläuft.
 
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälterförderer (6) zwischen den zwei Förder- und Gruppiereinheiten (2, 2') angeordnet ist.
 




Zeichnung