(19)
(11) EP 1 359 276 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.11.2003  Patentblatt  2003/45

(21) Anmeldenummer: 03009520.2

(22) Anmeldetag:  28.04.2003
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E05D 15/06, E06B 5/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK

(30) Priorität: 29.04.2002 DE 20206749 U

(71) Anmelder:
  • Nübel, Thorsten
    26871 Aschendorf (DE)
  • Nübel, Dorothea
    26871 Aschendorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Nübel, Thorsten
    26871 Aschendorf (DE)
  • Nübel, Dorothea
    26871 Aschendorf (DE)

(74) Vertreter: Brandt, Detlef, Dipl.-Ing. 
Meisenstrasse 96
33607 Bielefeld
33607 Bielefeld (DE)

   


(54) Feuerhemmende, rauchdichte Schiebetür


(57) Es wird eine feuerhemmende, rauchdichte Schiebetür vorgestellt, die mindestens ein entlang einer Ebene bewegbares Türblatt (1) aus feuerresisitentem Glas, das in einer Einfassung (2) aufgenommen ist sowie eine Transportvorrichtung (3) aufweist. Die Transportvorrichtung (3) besteht aus einem wandfest montierten Laufprofil (4) und einem mit der Einfassung (2) verbundenen Tragelement (5). Das Tragelement (5) weist mindestens eine Achse (6) mit einer drehbar darauf gelagerten Transportrolle (7) mit einer Lauffläche (8) aus Kunststoff auf. Die Transportrolle (7) verfügt erfindungsgemäß über einen Kern (9) aus feuerresisitentem Material.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine feuerhemmende, rauchdichte Schiebetür nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

[0002] Eine feuerhemmende, rauchdichte Schiebetür, die mindestens ein entlang einer Ebene bewegbares Türblatt aus feuerresistentem Glas aufweist, geht beispielsweise aus der EP 0 666 403 A1 hervor. Die in dieser Druckschrift offenbarte Schiebetür ist mit einer Einfassung für das Glas ausgestattet und verfügt über eine Transportvorrichtung. Die Transportvorrichtung besteht aus wenigstens einem wandfest montierten Laufprofil und mindestens einem mit der Einfassung des Glases verbundenen Tragelement, wobei an dem Tragelement wenigstens eine Achse mit einer drehbar darauf gelagerten Transportrolle mit einer Lauffläche aus Kunststoff befestigt ist. Die Schiebetür ist innerhalb einer Rahmenkonstruktion aufgenommen. In einem Brandfall wird eine bewusst herbeigeführte Zerstörung der Transportvorrichtung genutzt, um ein Absinken der Schiebetürflügel in vertikaler Richtung, also in Richtung der Schiebetürebene, zu bewirken, sodass dadurch eine Rauchdichte der Schiebetür erreicht wird. Hierzu wird die Transportvorrichtung aus einem niedrigschmelzenden Kunststoffmaterial hergestellt. In den Rahmenprofilen sind zur Verbesserung der Rauchdichte Materialien eingebracht, die bei ihrer Erhitzung aufschäumen. Ein wesentlicher Nachteil bei der aus dieser Druckschrift bekannten Lösung besteht jedoch darin, dass die einmal abgesunkene Schiebetür nicht mehr bewegt werden kann. Eine derartig blockierte Schiebetür wäre beispielsweise nicht in Bereichen einsetzbar, in denen damit die Evakuierung von Personen gefährdet wäre. Hier muss für Notfälle zumindest bedingt eine Fluchtmöglichkeit bestehen bleiben.

[0003] Die in der EP 0 666 403 A1 beschriebenen Transportrollen der Transportvorrichtung bestehen aus Kunststoff und haben sehr gute Laufeigenschaften. So sind mit derartigen Rollen ohne weiteres mehr als eine Million Bewegungszyklen einer Schiebetür realisierbar, was insbesondere beim Einsatz der Transportrollen an Schiebetüren für öffentliche Bereiche mit einer hohen Frequentierung vorteilhaft ist. Hier lassen sich Transportrollen aus Kunststoff deshalb besser einsetzen als Stahlrollen, mit denen sich nur circa zweihunderttausend Bewegungszyklen erreichen lassen und die zudem aufgrund ihrer Laufgeräusche nachteilig sind.

[0004] Wie bereits ausgeführt wurde, besteht jedoch der Nachteil der Kunststoffrollen darin, dass sie bei hohen Temperaturen, wie sie in einem Brandfall auftreten, schmelzen. Eine derart ausgestattete Schiebetür wäre nicht mehr funktionstüchtig. Heutige Schiebetüren müssen aber Brandschutzqualitäten wie T30 und höher erfüllen, was mit einer bekannten Schiebetür mit Transportrollen aus Kunststoff nicht möglich wäre.

[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine feuerhemmende, rauchdichte Schiebetür bereit zu stellen, die neben einem laufruhigen Betrieb eine hohe Lebensdauer erwarten lässt und darüber hinaus rauchdicht und zumindest im Brandfall begrenzt funktionsfähig ist beziehungsweise eine Notfallevakuierung ermöglicht.

[0006] Die Erfindung löst diese Aufgabenstellung für eine feuerhemmende, rauchdichte Schiebetür nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 mit dessen kennzeichnenden Merkmalen.

[0007] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

[0008] So wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, eine feuerhemmende, rauchdichte Schiebetür, die mindestens ein entlang einer Ebene bewegbares Türblatt aus feuerresistentem Glas, das in einer Einfassung aufgenommen ist, sowie eine Transportvorrichtung aufweist, wobei die Transportvorrichtung aus wenigstens einem wandfest montierten Laufprofil und mindestens einem mit der Einfassung verbundenen Tragelement besteht und jedes Tragelement wenigstens eine Achse mit einer drehbar darauf gelagerten Transportrolle mit einer Lauffläche aus Kunststoff aufweist, dahingehend weiterzubilden, dass die Transportrolle einen Kern aus feuerresistentem Material aufweist.

[0009] Durch eine derartige Gestaltung kann die Transportrolle eine lange Lebensdauer aufweisen und dabei trotzdem beste Laufeigenschaften sowie im Brandfall eine Sicherheitsfunktion gewährleisten. So verfügt die Transportrolle über eine Lauffläche aus Kunststoff, der zwar oberhalb einer Grenztemperatur schmilzt, jedoch kann die Transportrolle die Funktion der Schiebetür zumindest begrenzt aufrecht erhalten, weil ihr Kern aus einem höherfesten, feuerresistenten Material besteht. Somit lassen sich mit einer erfindungsgemäßen Lösung erstmals Schiebetüren auch für einen brandgefährdeten Bereich, also als Brandschutztüren einsetzen. Die Lösung ist sehr einfach und kann damit auch für bereits existierende Systeme zur Nachrüstung verwendet werden.

[0010] Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, den Kern der Transportrolle beispielsweise aus Keramik, Asbest oder Metall herzustellen. Sofern Metall zum Einsatz kommen soll, wird vorzugsweise ein Stahlkern innerhalb der Transportrolle von Vorteil sein.

[0011] Da durch das Abschmelzen des Kunststoffes der Lauffläche bei einem Brand lediglich der Kern der Transportrolle übrig bleibt, muss dieser auf dem entsprechend zugeordneten Laufprofil entlangrollen. Dies kann einerseits erreicht werden, indem der Kern selbst mit einer Laufflächengeometrie ausgestattet wird.

[0012] Andererseits ist es auch möglich, dass eine erfindungsgemäße Transportrolle für eine feuerhemmende, rauchdichte Schiebetür beispielsweise durch zwei beidseitig der Lauffläche der Transportrolle angeordnete Scheiben seitlich begrenzt ist. Diese Scheiben bilden nach dem Abschmelzen des Kunststoffes eine Art Fangsystem und gewährleisten weiterhin die Führung der Rolle auf dem Laufprofil. Die Scheiben tragen somit zusätzlich dazu bei, ein Notlaufsystem einer erfindungsgemäßen feuerhemmenden, rauchdichten Schiebetür zu gewährleisten. Vorzugsweise werden die Scheiben aus metallischen Materialien hergestellt. Jedoch sind selbstverständlich auch andere Werkstoffe wie beispielsweise Keramiken verwendbar.

[0013] Auch eine Kombination der zuvor beschriebenen Ausführungen liegt im Sinne der Erfindung. Demnach könnte beispielsweise der Kern mit einer Laufflächengeometrie ausgestattet sein und die Transportrolle an ihren Außenseiten je eine Scheibe aufweisen.

[0014] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung wird darüber hinaus zur Optimierung der Rauchdichte einer erfindungsgemäßen feuerhemmenden, rauchdichten Schiebetür vorgeschlagen, dass die Schiebetür oberhalb und unterhalb ihres Türblattes, also oberhalb und unterhalb des sichtbaren, lichten Bereiches, eine rauchdichte Gleitdichtung aufweist. Gleitdichtungen sind deshalb von entscheidendem Vorteil, weil hierdurch die Funktion der Schiebetür nahezu unbeeinflusst bleibt. Sie bieten dem Normalbetrieb der Schiebetür einen sehr geringen Gegenwiderstand und laufen geräusch- und reibungsarm.

[0015] Die Gleitdichtung kann in vorteilhafter Weise derart ausgestaltet sein, dass sie aus mindestens einer am Türblatt oder an der Einfassung vorhandenen Dichtlippe besteht, die an wenigstens einem korrespondierenden, wandfesten Dichtprofil gleitend anliegt.

[0016] Eine andere mögliche Gestaltung einer Gleitdichtung für eine feuerhemmende, rauchdichte Schiebetür kann darin gesehen werden, dass die Gleitdichtung aus mindestens einer am Türblatt oder an der Einfassung vorhandenen Dichtlippe besteht, die bei geschlossener Schiebetür in wenigstens einem korrespondierenden, wandfesten Dichtprofil aufgenommen ist.

[0017] Als Dichtprofil können beispielsweise zwei parallel zueinander angeordnete Einzeldichtprofile verwendet werden. Diese verfügen über einen Abstand zueinander, der ein Einführen der Dichtlippe der Schiebetür gestattet. Damit wird eine beidseitige Rauchdichtheit einer erfindungsgemässen Schiebetür erreicht.

[0018] Die eingangs beschriebene Gleitdichtung kann sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Anordnung vorgesehen werden.

[0019] Eine vertikale Anordnung einer rauchdichten Gleitdichtung für eine erfindungsgemäße Schiebetür kann derart ausgeführt sein, dass das Dichtprofil eine in Schließrichtung der Schiebetür bezogen auf die Flurebene ansteigende Außenkante und die Dichtlippe eine gegenläufig abfallende Außenkante aufweisen, sodass bei geschlossener Schiebetür das Dichtprofil und die Dichtlippe in einer sich überlappenden Anordnung dichtend aneinander anliegen. Durch eine derartige Gestaltung wird mit zunehmendem Schließweg der Schiebetür der Dichtbereich vergrößert, während sich bei offener Schiebetür die Dichtungen außer Kontakt befinden.

[0020] Die horizontale Anordnung einer derartigen Gleitdichtung kann beispielsweise dadurch gekennzeichnet sein, dass das Dichtprofil eine in Schließrichtung der Schiebetür, bezogen auf die Schiebetürebene im spitzen Winkel auf diese Schiebetür zu verlaufende Außenkante und die Dichtlippe eine entgegengesetzt zum Dichtprofil verlaufende Außenkante aufweist, sodass bei geschlossener Schiebetür das Dichtprofil und die Dichtlippe in sich überlappender Stellung dichtend aneinander anliegend angeordnet sind.

[0021] Die Entscheidung für eine vertikale oder horizontale Anordnung einer derartigen Gleitdichtung ist hauptsächlich aus baulichen Gründen zu treffen. Die Funktionsweise ist bei beiden Ausführungen gleichwertig.

[0022] Während eines Brandes sollte eine erfindungsgemäße feuerhemmende, rauchdichte Schiebetür nach dem Abschmelzen der Lauffläche der Transportrolle um einen geringen Betrag, also beispielsweise zwischen 4 und 8 mm, abgesenkt werden, um nach wie vor die Funktion der Schiebetür zu ermöglichen. Bevorzugt wird eine Absenkung um 6 mm.

[0023] Die lange Lebensdauer der Transportvorrichtung der Schiebetür kann dadurch verbessert werden, dass die Transportrollen kugelgelagert sind.

[0024] Zur weiteren Verbesserung der Sicherheit ist es darüber hinaus denkbar, neben der Schiebetür einen zusätzlichen Rettungsweg vorzusehen. Zur Lösung wird wenigstens eine Dreh- oder Flügeltür vorgeschlagen. Diese Dreh- oder Flügeltür kann seitlich unmittelbar in den Rahmen der Schiebetür integriert und um Gelenke schwenkbar ausgeführt sein. Die Drehoder Flügeltür ist erfindungsgemäß im Normalbetrieb der Schiebetür fixiert, also im Rahmen festgelegt beziehungsweise verschlossen. Im Bedarfsfall kann sie mittels eines Panikschlosses geöffnet werden, um die Dreh- oder Flügeltür als Rettungsweg nutzen zu können. Selbstverständlich müssen Vorkehrungen getroffen werden, die nach dem Öffnen der Dreh- oder Flügeltür diese unverzüglich wieder selbsttätig verschließen. Erreichbar ist dies beispielsweise durch Federn oder andere Mittel, also durch selbsttätig wirkende Schließmechanismen.

[0025] Bevorzugte Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen feuerhemmenden, rauchdichten Schiebetür werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen näher erläutert.

[0026] Es zeigen:
Figur 1:
einen Schnitt durch eine Transportvorrichtung,
Figuren 2 bis 6:
ausschnittsweise einen Schnitt durch die Unterseite verschiedener Ausführungen des Dichtungsbereiches erfindungsgemäßer Schiebetüren,
Figur 7:
ausschnittsweise eine geöffnete Schiebetür,
Figur 8:
ausschnittsweise eine geschlossene Schiebetür,
Figur 9:
eine Schiebetür mit beidseitig je einer Flügeltür.


[0027] In der Figur 1 ist ausschnittsweise und im Schnitt eine insgesamt mit 3 bezeichnete Transportvorrichtung für eine Schiebetür in feuerfester und rauchdichter Ausführung dargestellt. Diese Transportvorrichtung 3 besteht aus einem Laufprofil 4, das wandfest montiert ist. Auf dem Laufprofil 4 rollt eine Transportrolle 7 mit ihrer Lauffläche 8 aus Kunststoff ab. Der Kern 9 der Transportrolle 7 wird durch einen Stahlkern gebildet. Innerhalb des Stahlkerns 9 dient eine Achse 6 als Lagerachse der Transportrolle 7. Die Achse 6 ist mit einem Tragelement 5 verbunden. Das Tragelement 5 dient gleichzeitig der Aufnahme des Türblattes 1. Die Verbindung zwischen Türblatt 1 und Tragelement 5 wird durch eine Einfassung 2 gebildet. Die Einfassung 2 fasst die hier mehrglasig ausgeführte Schiebetür in der Art eines Rahmens ringsumlaufend ein. Unterhalb des Laufprofils 4 weist die Transportvorrichtung 3 ferner eine Aushebevorrichtung 23 auf, die ein unerwünschtes Abheben der Transportrolle 7 von dem Laufprofil 4 verhindert.

[0028] Die Transportrolle 7 verfügt beidseitig der Lauffläche 8 über je eine Scheibe 10 beziehungsweise 11, die auch nach dem durch einen Brand verursachten Abschmelzen des Kunststoffes der Lauffläche 8 ein Fangsystem bilden und zusammen mit dem Kern 9 der Transportrolle 7 weiterhin eine Notlauffunktion der Schiebetür gewährleisten, sodass ggf. zu evakuierende Personen durch die Schiebetür hindurch gebracht werden können.

[0029] In der Figur 2 ist die Unterseite einer Schiebetürausführung in feuerhemmender, rauchdichter Gestaltung dargestellt. Auch hier kommt ein Verbundglassystem aus zwei Glasscheiben zum Einsatz, die zusammen ein Türblatt 1 bilden. Dieses ist in einer Einfassung 2 aufgenommen. Die Einfassung 2 geht hier in einen Bereich über, der als Dichtlippe 13 fungiert. An dieser Dichtlippe 13 kommt bei geschlossener Schiebetür ein Dichtprofil 14 zur Anlage, welches in einer Mulde 24 unterhalb der Flurebene 17 angeordnet ist. Das Dichtprofil 14 ist somit im Normalbetrieb der Schiebetür außerhalb des sichtbaren Bereiches angeordnet. Zur optischen Abdeckung dieses Dichtprofils 14 dient eine Abdeckplatte 28 im Fußbodenbereich dieser Schiebetür.

[0030] In den Figuren 3 und 4 ist eine weitere Ausführung einer Gleitdichtung 12 gezeigt, wie sie in vertikaler Bauart hergestellt werden kann. Die Figur 3 veranschaulicht den geschlossenen und die Figur 4 den geöffneten Zustand der Schiebetür.

[0031] Die Einfassung 2 der in den Figuren 3 und 4 gezeigten Schiebetür geht etwa mittig des Türblattes 1 in die Dichtlippe 13 über. Diese Dichtlippe ist, wie dies aus der Figur 3 ersichtlich wird, zwischen zwei Einzeldichtprofilen 15 und 16 gleitend und dichtend aufgenommen und auch geführt.

[0032] Das Dichtprofil 14 weist eine in Schließrichtung der Schiebetür ansteigende Kontur auf. Die Kontur der Dichtlippe 13 der Schiebetür verläuft hierzu gegensinnig, was aus den Schnittdarstellungen der Figuren 3 und 4 erkennbar ist und zu einer wachsenden Überdeckung der Dichtungen führt, die proportional zum während des Schließens der Schiebetür zurückgelegten Weg ist.

[0033] Auch bei den Ausführungen der Figuren 3 und 4, sind die Dichtprofile 14 in einer Mulde 24 außerhalb des sichtbaren Bereiches angeordnet. Zur Abdeckung dient eine Abdeckplatte 28. Die Dichtprofile 14 sind somit unterhalb der Flurebene 17 eingelassen.

[0034] Eine andere Ausführung der rauchdichten Gestaltung einer feuerhemmenden Schiebetür geht aus den Figuren 5 und 6 hervor. Hier ist eine horizontale Gleitdichtung 12 dargestellt. Das aus zwei einzelnen Glasscheiben bestehende Türblatt 1 der Schiebetür ist in einer Einfassung 2 aufgenommen. Die Einfassung 2 geht in eine Dichtlippe 13 über, die bis unterhalb der Flurebene 17 zunächst vertikal verläuft und innerhalb der Mulde 24 in einen winklig abragenden Bereich übergeht, dessen Verlauf hier nahezu horizontal ist. Die Dichtlippe 13 gleitet zur Realisierung ihrer Dichtfunktion zwischen zwei Einzelprofildichtungen 15 und 16, die gemeinsam das Dichtprofil 14 bilden.

[0035] In der Figur 5 ist der geschlossene Zustand einer Schiebetür gezeigt, während die Figur 6 den geöffneten Zustand darstellt. Auch hier weisen die Dichtlippe 13 und das Dichtprofil 14 eine gegensinnig ansteigende Kontur auf, sodass mit dem Schließen der Schiebetür auch die Überdeckung der Dichtflächen zunimmt.

[0036] In den Figuren 7 und 8 ist noch einmal eine vergrößerte Darstellung einer Gleitdichtung 12, wie sie bereits in den Figuren 3 und 4 erläutert wurde, dargestellt. Diese als Vertikaldichtung bezeichnete Dichtung für eine feuerhemmende, rauchdichte Schiebetür, besteht aus einem Türblatt 1, das in einer Einfassung 2 aufgenommen ist. Die Einfassung 2 geht in eine unterhalb der Flurebene 17 vorhandene Dichtlippe 13 über. Die Außenkante 19 der Dichtlippe 13 wächst in Schließrichtung der Schiebetür gesehen in ihrer geometrischen Höhe. Die Schiebetürkonstruktion ist insgesamt Bestandteil eines Rahmens 25, der in den Figuren 7 und 8 nur andeutungsweise gezeigt wird. Innerhalb der Mulde 24 ist unterhalb der Flurebene 17 ein korrespondierendes Dichtprofil 14 angeordnet. Dieses Dichtprofil 14 weist eine in Schließrichtung der Schiebetür ansteigende Außenkante 18 auf. Somit verfügt es über eine rampenartige Gestalt. Das Dichtprofil 14 kann auch hierbei aus zwei Einzeldichtprofilen 15 und 16 bestehen.

[0037] Eine zusätzliche Rauchdichtheit kann mit innerhalb des Rahmens vorgesehenen, aufschäumenden Materialien erreicht werden, die gezielt zum Aufschäumen gebracht werden oder durch die Erhitzung in Folge des Brandes selbsttätig aufschäumen. Als Material hierfür eignet sich beispielsweise Promaseal, wie es von anderen Brandschutztüren her bereits bekannt ist.

[0038] Die Figur 9 zeigt darüber hinaus eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schiebetür. Hier ist seitlich neben der Schiebetür je eine Flügeltür 29 beziehungsweise 30 im Rahmen 25 der Schiebetür untergebracht, die einen zusätzlichen Rettungsweg eröffnet, sofern dies notwendig werden sollte. Der Rahmen 25 ist in eine Wand 32 eines Gebäudes eingefügt. Die Flügeltüren 29 beziehungsweise 30 sind um Gelenke 31 schwenkbar in dem Rahmen 25 aufgenommen und, solange sie nicht benutzt werden, durch in der Figur 9 nicht gezeigte Panikschlösser verschlossen beziehungsweise in anderer Weise fest mit dem Rahmen 25 verbunden.

Bezugszeichenliste:



[0039] 
1
Türblatt
2
Einfassung
3
Transportvorrichtung
4
Laufprofil
5
Tragelement
6
Achse
7
Transportrolle
8
Lauffläche
9
Kern
10
Scheibe
11
Scheibe
12
Gleitdichtung
13
Dichtlippe
14
Dichtprofil
15
Einzeldichtprofil
16
Einzeldichtprofil
17
Flurebene
18
Außenkante
19
Außenkante
20
Schiebetürebene
21
Führungselement
22
Führungselement
23
Aushebevorrichtung
24
Mulde (Senke)
25
Rahmen
26
Stelleinrichtung
27
Stelleinrichtung
28
Abdeckplatte
29
Flügeltür
30
Flügeltür
31
Gelenk
32
Wand



Ansprüche

1. Feuerhemmende, rauchdichte Schiebetür, die mindestens ein entlang einer Ebene bewegbares Türblatt (1) aus feuerresistentem Glas, das in einer Einfassung (2) aufgenommen ist, sowie eine Transportvorrichtung (3) ausweist, wobei die Transportvorrichtung (3) aus wenigstens einem wandfest montierten Laufprofil (4) und mindestens einem mit der Einfassung (2) verbundenen Tragelement (5) besteht und das Tragelement (5) wenigstens eine Achse (6) mit einer drehbar darauf gelagerten Transportrolle (7) mit einer Lauffläche (8) aus Kunststoff aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Transportrolle (7) einen Kern (9) aus feuerresistentem Material aufweist.
 
2. Feuerhemmende, rauchdichte Schiebetür nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Kern (9) der Transportrolle (7) aus Keramik, Asbest oder Metall besteht.
 
3. Feuerhemmende, rauchdichte Schiebetür nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Lauffläche (8) der Transportrolle (7) beidseitig durch je eine Scheibe (10, 11) begrenzt ist.
 
4. Feuerhemmende, rauchdichte Schiebetür nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Scheiben (10,11) Metallscheiben sind.
 
5. Feuerhemmende, rauchdichte Schiebetür nach einem der vorstehend genannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schiebetür oberhalb und unterhalb des sichtbaren Teiles des Türblattes (1) eine rauchdichte Gleitdichtung (12) aufweist.
 
6. Feuerhemmende, rauchdichte Schiebetür nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Gleitdichtung (12) aus mindestens einer am Türblatt (1) oder an der Einfassung (2) vorhandenen Dichtlippe (13) besteht, die zumindest bei geschlossener Schiebetür an wenigstens einem korrespondierenden, wandfesten Dichtprofil (14) gleitend anliegt.
 
7. Feuerhemmende, rauchdichte Schiebetür nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Gleitdichtung (12) aus mindestens einer am Türblatt (1) oder an der Einfassung (2) vorhandenen Dichtlippe (13) besteht, die zumindest bei geschlossener Schiebetür in wenigstens einem korrespondierenden, wandfesten Dichtprofil (14) aufgenommen ist.
 
8. Feuerhemmende, rauchdichte Schiebetür nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Dichtprofil (14) aus zwei parallel zueinander angeordneten Einzeldichtprofilen (15, 16) besteht.
 
9. Feuerhemmende, rauchdichte Schiebetür nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Dichtprofil (14) eine in Schließrichtung der Schiebetür bezogen auf die Flurebene (17) ansteigende Außenkante (18) und die Dichtlippe (13) eine gegenläufig abfallende Außenkante (19) aufweist, so dass bei geschlossener Schiebetür das Dichtprofil (14) und die Dichtlippe (13) in sich überlappender Stellung dichtend aneinander anliegend angeordnet sind.
 
10. Feuerhemmende, rauchdichte Schiebetür nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, das
das Dichtprofil (14) eine in Schließrichtung der Schiebetür bezogen auf die Schiebetürebene (20) im spitzen Winkel auf diese zu verlaufende Außenkante (18) und die Dichtlippe (13) eine entgegengesetzt zum Dichtprofil (14) verlaufende Außenkante (19) aufweist, so dass bei geschlossener Schiebetür das Dichtprofil (14) und die Dichtlippe (13) in sich überlappender Stellung dichtend aneinander anliegend angeordnet sind.
 
11. Feuerhemmende, rauchdichte Schiebetür nach einem der vorstehend genannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schiebetür bei abgeschmolzener Lauffläche (8) der Transportrolle (7) zwischen 4 mm und 8 mm, vorzugsweise um 6 mm abgesunken ist.
 
12. Feuerhemmende, rauchdichte Schiebetür nach einem der vorstehend genannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Transportrolle (7) ein Kugellager aufweist.
 
13. Feuerhemmende, rauchdichte Schiebetür nach einem der vorstehend genannten Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
seitlich der Schiebetür zumindest eine in den Rahmen (25) der Schiebetür integrierte Flügeltür (29, 30) zur Bereitstellung eines zusätzlichen Rettungsweges angeordnet ist, die bei Nichtgebrauch verschlossen und im Bedarfsfall mittels eines Panikschlosses zu öffnen ist.
 
14. Feuerhemmende, rauchdichte Schiebetür nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Flügeltür (29, 30) um Gelenke (31) schwenkbar ist.
 




Zeichnung