[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Drosselklappeneinheit für den Einsatz in der
Abgasanlage eines Verbrennungsmotors, umfassend ein Klappengehäuse, eine darin um
eine Achse drehbar gelagerte Welle mit einem Verschlußelement, eine Unterdruckdose
mit einer Membran sowie eine der Umsetzung der Hubbewegung der Membran in eine Drehbewegung
der Welle dienende Koppeleinrichtung, wobei eine die Drehbewegung der Welle in der
Klappenstellung "offen" begrenzende Anschlageinrichtung vorgesehen ist.
[0002] Allgemein bekannt sind Drosselklappeneinheiten insbesondere aus dem Motorenbau. Hier
ist das Hauptanwendungsgebiet für Drosselklappen die Regulierung der Verbrennungsluft
bzw. des Kraftstoffluftgemisches. Die Temperatur des strömenden Mediums liegt dabei
auf dem Niveau der Umgebungslufttemperatur von -20°C bis +40°C. Der Aufbau und die
Funktionsweise der insoweit bekannten Drosselklappeneinheiten ist z. B. in DE 197
29 648 A1, DE 40 27 269 A1, DE 42 09 586 A1, DE 100 06 795 A1, DE 199 28 473 A1, DE
198 57 957 A1 und DE 43 13 454 A1 beschrieben.
[0003] Innerhalb eines Gehäuses befindet sich ein ebenes Verschlußelement, das auf einer
das Gehäuse durchsetzenden drehbaren Welle angeordnet ist. Die Welle wird in Gleitlagern
geführt. Die Stellkräfte werden von außen eingeleitet. Man verwendet dafür Unterdruckdosen
oder elektrische Antriebe.
[0004] Zunehmend an Bedeutung gewinnen Drosselklappeneinheiten aber auch in Abgasanlagen
von Verbrennungsmotoren. Sie kommen insbesondere in Verbindung mit Schalldämpfern
mit variabler Dämpfungscharakteristik bzw. der variablen Gestaltung des Mündungsgeräusches
zum Einsatz (vgl. E. Santiago u. A., Sonderdruck MTZ 53 (1992) Heft 7/8; Ch. Lüßgen
u. A., System Partners 2000 S. 54 - 57). Aufgrund der hohen Temperaturen im Umfeld
von Abgasanlagen verwendet man hier vorwiegend Klappen mit Unterdruckdose. Der von
außen eingeleitete Unterdruck, der von dem jeweiligen Betriebszustand des Motors abhängt,
wirkt auf eine Membran, die mit einem Gestänge verbunden ist. Es wird eine Hubbewegung
erzeugt, wenn Unterdruck anliegt. Wenn kein Unterdruck anliegt erzeugt eine in der
Unterdruckdose angeordnete Feder eine Rückstellkraft; die Membran geht in ihre Ausgangslage
zurück (vgl. DE 197 29 648 A1). Die Hubbewegung des Gestänges wirkt über einen Kurbeltrieb
auf die Welle und das Verschlußelement. Der Kurbeltrieb setzt die Hub- und Rückstellbewegung
von Membran und Gestänge in eine Drehbewegung der Welle um. Die Unterdruckdose wird
i.a. mittels einer Halterung bzw. eines Befestigungsbügels am Klappengehäuse angeordnet.
[0005] Die Begrenzung der Hubbewegung der Membran der Unterdruckdose erfolgt beim Schließvorgang
in der Klappenstellung "geschlossen" durch das Anschlagen des Verschlußelementes an
der Innenfläche des Klappengehäuses. Beim Öffnungsvorgang der Drosselklappe kann die
Hubbegrenzung durch einen auf die Membran wirkenden Anschlag vorgegeben werden, oder
sie erfolgt mittels eines Anschlages für den Kurbeltrieb.
[0006] Wie nachstehend im Detail erläutert wird, führt die hohe Temperatur, denen Drosselklappeneinheiten
in den Abgasanlagen von Verbrennungsmotoren ausgesetzt sind, zu schwer beherrschbaren
Problemen.
[0007] Funktions- und fertigungsbedingt bestehen bei Drosselklappeneinheiten der hier in
Rede stehenden Art Toleranzen zwischen Gleitlager und Welle einerseits sowie dem Gestänge
und dem Kurbeltrieb andererseits. Solange die Einsatzbedingungen der Drosselklappe
in einem Temperaturfenster bis 200 °C liegen, können die Passungen zwischen Welle
und Gleitlager, zwischen Verschlußelement und Klappengehäuse sowie zwischen Kurbelarm
und Gestänge sehr eng bemessen sein. Die in den wartungsfreien Gleitlagern enthaltenen
Schmiermittel werden über die Betriebszeit der Drosselklappe nicht verbraucht. Der
Lagerverschleiß bleibt relativ gering. Ist das System beim Zusammenbau einmal aufeinander
abgestimmt und justiert, verändert sich im anschließenden Betriebszustand wenig.
[0008] Die Temperatur der Abgase von Verbrennungsmotoren liegt indessen teilweise oberhalb
850 °C. Die hohen Temperaturen führen zur Wärmeausdehnung aller Bauteile. Damit verbunden
sind Form-, Längen- und Lageänderungen, Veränderung der Abstände und Federspannungen.
Eine Drosselklappeneinheit, die mit den üblichen Toleranzen bei einer Umgebungstemperatur
von 20 °C montiert wird, verändert ihr Schaltverhalten gravierend mit solchermaßen
steigenden Temperaturen. Häufig beißt und klemmt eine bei Umgebungstemperatur leichtgängig
schließende Klappe bei solchen hohen Betriebstemperaturen und/oder schließt nicht
mehr vollständig. Die Einsatzbedingungen von Klappen in Abgasanlagen erfordern daher
wesentlich größere Toleranzen zwischen den Gleitpaarungen als auf Umgebungstemperaturniveau.
[0009] Dies führt allerdings zu einem weiteren Problemkreis. Denn bei entsprechend vergrößertem
Spiel zwischen den einzelnen Bauteilen führt der Einsatz solcher Drosselklappeneinheiten
in Fahrzeugen, wenn nicht besondere Maßnahmen dagegen ergriffen werden, infolge der
unvermeidbaren Erschütterungen und Schwingungen zu nicht akzeptablen Klappergeräuschen.
[0010] Zur Vermeidung derartiger Klappergeräusche wurde in der DE 43 13 454 A1 vorgeschlagen,
die Drosselklappenwelle mittels Federkraft gegen eine Axialwand des Gehäuses abzustützen
und ein Federelement aus keramischem Werkstoff zu verwenden. Die Federkraft wirkt
dabei in allen Klappenstellungen in Achsrichtung auf die Welle. Das führt beim Betätigen
der Drosselklappenwelle zwangsläufig zu erhöhten Reibungen zwischen Welle und Feder
einerseits und Drosselklappe und Gehäuse andererseits. Die zusätzlichen Reibkräfte
müssen durch zusätzliche Stellkräfte überwunden werden. Das erfordert eine größere
Unterdruckdose mit größerer Membranfläche und eine stärkere Feder zur Erzeugung der
Rückstellkräfte.
[0011] In DE 197 29 335 wurde vorgeschlagen, daß die Gleitlager aus zwei Lagerschalen bestehen
und jedes Lagerhalbschalenstück ein von einer Bandfeder gebildetes Gegenhalblager
aufweist, deren Lagerschalenabschnitt unter der Vorspannkraft eines von der zweiten
Gehäusehälfte beim Zusammenbau verformten Federschenkels besteht. Auch diese Lösung
führt zur Erhöhung der Reibkräfte und der damit erforderlichen Stellkräfte.
[0012] Da übliche Gleitmittel zwischen den sich bewegenden Teilen oberhalb 550 °C verdampfen
oder verbrennen, wird die Drehbewegung der Klappe auch aus diesem Grund schwergängig.
Die Stellkräfte müßten auch aus diesem Grund vergrößert werden. Die zum Schalten der
Klappen zur Verfügung stehenden Kräfte und Drehmomente in Personenkraftfahrzeugen
sind jedoch bauraum- und massebedingt sehr begrenzt. Ferner ist bei den in der DE
197 29 335 A1 und der DE 43 13 454 A1 vorgeschlagenen Lösungen nachteilig, daß diese
Einspannungen die Drehbewegung wesentlich behindern.
[0013] Mit den oben angeführten Lösungsansätzen ist das Geräuschproblem, nämlich das Klappern
der bewegten Bauteile durch Schwingungsanregungen bei einer Heißgasanwendung somit
nicht zu beheben. Der technische Widerspruch besteht in folgendem: Ein geringes Spiel
zwischen bewegten Bauteilen vermindert zwar die Gefahr der Entstehung von Klappergeräuschen.
Jedoch steigt die Gefahr des Festfressens bei hohen Betriebstemperaturen. Ein großes
Spiel zwischen den bewegten Teilen wirkt dem Festfressen entgegen, führt aber zu Klappergeräuschen.
Und federbeaufschlagte Reibeinrichtungen vergrößern die erforderlichen Stellkräfte
in nicht vertretbarer Weise.
[0014] In Anbetracht der vorstehend dargelegten Problematik besteht die der vorliegenden
Erfindung zugrundeliegende Aufgabenstellung darin, eine Drosselklappeneinrichtung
der eingangs angegebenen Art bereitzustellen, die sich bei hoher Betriebssicherheit
(kein Verklemmen!) und geringen erforderlichen Stellkräften durch eine minimale Geräuschentwicklung
auszeichnet.
[0015] Gelöst wird diese Aufgabenstellung durch eine Drosselklappeneinrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1. Demgemäß zeichnet sich die erfindungsgemäße Drosselklappeneinrichtung
dadurch aus, daß die Anschlageinrichtung als axial wirkende Klemmeinrichtung ausgeführt
ist, die ein ruhendes Klemmelement, ein mit der Welle drehbar bewegtes Klemmelement,
ein axial ruhendes Hubanschlagelement und ein mit der Welle axial bewegtes Hubanschlagelement
umfaßt, wobei mindestens eines der beiden Klemmelemente eine zur Achse geneigte Steuerfläche
aufweist, an der in der Klappenstellung "offen" das jeweils andere Klemmelement anliegt,
und wobei in der Klappenstellung "offen" das bewegte Hubanschlagelement an dem ruhenden
Hubanschlagelement anliegt. In der Klappenstellung "offen" berühren sich die beiden
Klemmelemente im Bereich der geneigten Fläche eines der Elemente bzw. liegen mit zwei
zueinander korrespondierend geneigten Flächen aneinander an. Durch die Neigung der
mindestens einen zur Drehachse geneigten Steuerfläche wird am Ende der Öffnungsbewegung
der Drosselklappe, wenn die beiden Klemmelemente aneinander anliegen, auf die bewegbare,
die Welle und das Verschlußelement umfassende Einheit eine axial gerichtete Kraft
ausgeübt. Diese Kraft wird aufgenommen von einer - ebenfalls axial wirkenden - Hubbegrenzungseinrichtung,
welche ein ruhendes Hubanschlagelement und ein mit der Welle axial bewegtes Hubanschlagelement,
welches sich bei der Klappenstellung "offen" an dem ruhenden Hubanschlagelement abstützt,
umfaßt. Auf diese Weise wird die das Verschlußelement und die Welle umfassende Einheit
bei geöffneter Drosselklappe festgeklemmt, d.h. dergestalt fixiert, daß sie innerhalb
des Klappengehäuses keine zu Klappergeräuschen führenden Bewegungen ausführen kann.
Es entstehen - als Folge der mechanischen Schwingungen der Abgasanlage oder der Pulsationen
des Abgasstroms - weder Klappergeräusche zwischen Welle und Lager, noch zwischen Verschlußelement
und Klappengehäuse. Zugleich sind bei der erfindungsgemäßen Drosselklappeneinheit
ausreichend große Toleranzen zwischen den bewegten Bauteilen möglich, um die Fertigungstoleranzen
und Verformungen infolge Temperaturänderung auszugleichen und auch bei nachlassender
Schmierung die Bewegungen nicht zu behindern. Zum Betätigen der Klappe ist zudem nur
eine sehr geringe Kraft erforderlich, was den engen Platzverhältnissen und den zur
Verfügung stehenden begrenzten Betriebsmitteln in Fahrzeugen entgegenkommt. Es kommen
keine zusätzlichen Federelemente, die eine Erhöhung der Reibkräfte zwischen Gleitlager
und Welle und/oder Verschlußelement und Gehäuse verursachen und/oder die Bewegungsfreiheit
der sich bewegenden Teile beeinträchtigen, zum Einsatz. Im geschlossenen Zustand der
Klappe ist die Leckrate des Abgases ausreichend gering bemessen und gleichzeitig "akustische
Dichtheit" gewährleistet.
[0016] Besonders bevorzugte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Drosselklappeneinheit
sind in den Unteransprüchen angegebenen und/oder der nachfolgenden Beschreibung entnehmbar.
[0017] Gemäß einer ersten bevorzugten Weiterbildung umfaßt die Koppeleinrichtung ein mit
der Membran der Unterdruckdose verbundenes Gestänge und einen mit der Welle verbundenen
Kurbelarm, wobei das drehbare Klemmelement Teil des Kurbelarms ist. Besonderer Vorteil
dieser Weiterbildung ist der vergleichsweise geringe technische Aufwand, verglichen
mit einer solchen Ausführung, bei der die Klemmeinrichtung funktional getrennt ist
von der Koppeleinrichtung. Ebenfalls im Sinne einer technisch einfachen Realisierung
kann dabei vorgesehen sein, daß das ruhende Klemmelement einem Befestigungsbügel zugeordnet
ist, mittels dessen sich die Unterdruckdose an dem Klappengehäuse abstützt.
[0018] Besonders bevorzugt ist die Welle in dem Klappengehäuse mittels zweier Gleitlager
gelagert. Diese können gemäß einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung aus einem
Drahtgestrick gebildet sein. Dies ist besonders günstig im Hinblick auf die Gleiteigenschaften
bei der hier maßgeblichen Anwendung der Drosselklappeneinheit in der Abgasanlage eines
Verbrennungsmotors. Im Hinblick auf jene Gleitlager zeichnet sich eine andere bevorzugte
Weiterbildung der Erfindung dadurch aus, das mindestens eines von ihnen als Bundgleitlager
ausgeführt ist, das sich in Achsrichtung nach außen am Klappengehäuse abstützt. Der
Bund des Bundgleitlagers kann geringfügig in das Innere des Klappengehäuses hineinragen
und bildet das ruhende Hubanschlagelement. In diesem Falle ist das bewegte Hubanschlagelement
besonders bevorzugt durch einen Bund oder einen Absatz der Welle gebildet.
[0019] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind jedoch in entsprechender Weise zahlreiche
andere Möglichkeiten, die beiden zusammenwirkenden Hubanschlagelemente auszuführen,
denkbar. Beispielsweise kann das ruhende Hubanschlagelement durch das Klappengehäuse
gebildet sein, an welchem in der Klappenstellung "offen" das Verschlußelement, welches
in diesem Falle das bewegte Hubanschlagelement bildet, unter der von der Klemmeinrichtung
bereitgestellten Klemmkraft anliegt.
[0020] Im Klappenzustand "geschlossen" liegt das Verschlußelement, sofern es gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung elliptisch ausgeführt ist, bevorzugt an seinem äußeren Umfang
nur im Bereich der großen Halbmesser der Ellipse am Innenmantel des Gehäuses an. An
den Seitenflanken ist ein Spiel vorgesehen. Dieses Spiel, das kleiner ist als die
axiale Erstreckung der mindestens einen geneigten Fläche der Klemmelemente, wird für
die (geringe) axiale Verschiebung der die Welle und das Verschlußelement umfassenden
Einheit beim Klemmen am Ende der Öffnungsbewegung genutzt.
[0021] Im folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand eines in der Zeichnung veranschaulichten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dabei zeigt
- Fig. 1
- eine Schnittdarstellung der Drosselklappeneinrichtung,
- Fig. 2
- ein Detail der Klemmeinrichtung in Klappenstellung "offen" in Ansicht schräg von außen,
- Fig. 3
- ein Detail der Klemmeinrichtung in Ansicht in Klappenstellung "offen" schräg von innen
und
- Fig. 4
- ein Detail der Klemmeinrichtung in Ansicht in Klappenstellung "geschlossen" schräg
von innen.
[0022] Die in der Zeichnung dargestellte Drosselklappeneinrichtung für den Einsatz in der
Abgasanlage eines Verbrennungsmotors besitzt den folgenden grundsätzlichen Aufbau:
Das Klappengehäuse 1 und die Lagerbuchsen 2 bilden die Träger für alle weiteren Baugruppen.
In jede Lagerbuchse 2 ist ein als Bundgleitlager ausgebildetes Gleitlager 3, 4 eingesetzt.
Die Gleitlager 3, 4 reichen in das Innere des Klappengehäuses 1 hinein und stützen
sich in Achsrichtung nach außen ab. Die Gleitlager 3, 4 sind aus einem Drahtgestrick
gefertigt. Das Drahtgestrick besitzt federnde Eigenschaften.
[0023] In den Gleitlagern 3, 4 ist die Welle 5, auf der ein Verschlußelement 6, teilweise
die Welle 5 umschließend, angeordnet ist, um die Achse 7 drehbar (Pfeil A) gelagert.
Ferner läßt sich die Welle 5 in den Gleitlagern 3, 4 in dem nachstehend näher beschriebenen
Umfang auch axial verschieben (Pfeil B). Die Drehbewegungen A und die Hubbewegungen
B werden, wie nachstehend erläutert, durch entsprechende Anschläge begrenzt.
[0024] Der Bund 8 des Gleitlagers 3 bildet ein ruhendes Hubanschlagelement 9. Das Verschlußelement
6 besitzt in bezug auf die Dreh- und Hubbegrenzung eine Doppelfunktion. Der Teil des
Verschlußelementes 6, der sich an der Welle 5 anschmiegt, bildet mit seinem dem Bund
8 des Bundlagers 3 zugewandten Abschnitt der Stirnfläche 10 ein bewegtes Hubanschlagelement
11. Der übrige Teil der Stirnfläche 10 dichtet beim Schließvorgang an dem Innenmantel
12 des Klappengehäuses 1 ab. Innenmantel 12 und Verschlußelement 6 begrenzen die Drehbewegung
der Welle 5 samt dem Verschlußelement 6 bei geschlossener Klappenstellung.
[0025] An der äußeren Stirnseite der das Gleitlager 3 aufnehmenden Lagerbuchse 2 ist ein
Befestigungsbügel 13 angeordnet, der die Unterdruckdose 14 mit den im Inneren enthaltenen
Bauteilen Membran und Feder trägt. Das Gestänge 15 überträgt die Hubbewegung der Membran
auf den Kurbelarm 16. Der Kurbelarm 16 wandelt die Hubbewegung der Membran in eine
Drehbewegung der Welle 5.
[0026] Am Befestigungsbügel 13 ist ein im Hinblick auf die Klappenstellung "offen" wirksames
ruhendes Drehanschlagelement 17 angeordnet. Dieses ist als ruhendes Klemmelement 18
ausgeführt, indem es eine zur Achse 7 geneigte Steuerfläche 19 aufweist. Das Gegenstück
als bewegtes Klemmelement 20 bildet der Kurbelarm 16, der an seiner Berührungsfläche
mit dem ruhenden Klemmelement 18 ebenfalls eine zur Achse 7 geneigte Steuerfläche
21 aufweist. Das ruhende und das bewegte Klemmelement 18, 20 sind radial von der Drehachse
7 der Welle 5 beabstandet angeordnet.
[0027] Im Klappenzustand "offen" berühren sich die Klemmelemente 18 und 20 im Bereich ihrer
geneigte Steuerflächen 19 und 21. Hierdurch wird auf die Welle 5 eine in axialer Richtung
verlaufende Kraftkomponente ausgeübt, welche die Welle 5 samt des Verschlußelements
6 seitwärts (Pfeil B) verschiebt, bis die beiden Hubanschlagelemente 9 und 11 aneinander
anliegen. Hierdurch wird die Welle 5 samt dem Verschlußelement 6 festgeklemmt, so
daß in der Klappenstellung "offen" ein Klappern dieser Teile in dem Klappengehäuse
unterbunden wird.
[0028] In der Klappenstellung "geschlossen" liegt das elliptische Verschlußelement 6 an
seinem äußeren Umfang 10 nur im Bereich der großen Halbmesser der Ellipse am Innenmantel
12 des Klappengehäuses an. An den Seitenflanken ist gegenüber den beiden Gleitlagern
3, 4 ein geringes axiales Spiel vorgesehen. Das axiale Spiel ist dabei kleiner als
die axiale Erstreckung der geneigten Steuerflächen 19, 21 der Klemmelemente 18, 20.
[0029] Die in der Zeichnung veranschaulichte Drosseleinrichtung funktioniert wie folgt:
Beim einem entsprechenden Betriebszustand des Motors erzeugt der an der Unterdruckdose
14 anliegende Unterdruck auf die Membran der Unterdruckdose eine die Kraft der Rückstellfeder
übersteigende Kraft. Das Verschlußelement 6 liegt in oben beschriebener Weise am Innenmantel
12 des Klappengehäuses 1 an. Die Klappe ist geschlossen. Soll die Klappe öffnen, wird
das Unterdruckpotential von der Unterdruckdose 14 entkoppelt. Die in der Unterdruckdose
enthaltene Rückstellfeder erzeugt eine Kraft in Richtung Gestänge 15. Das Gestänge
dreht den Kurbelarm 16. Die Welle 5 beginnt sich zu drehen.
[0030] Trifft kurz vor dem Ende der Öffnungsbewegung des Verschlußelements 6 das bewegte
Klemmelement 20 auf das ruhende Klemmelement 18, so gleitet mit dem Einsetzen der
ersten Berührung der beiden Klemmelemente das bewegte Klemmelement auf der geneigten
Steuerfläche 19 des ruhenden Klemmelements 18 und erzeugt zusätzlich zur Drehbewegung
der Welle 5 eine axiale Bewegung. Die axiale Bewegung ist abgeschlossen, wenn das
Spiel zwischen dem am Verschlußelement vorgesehenen bewegten Hubanschlagelement 11
und dem am Bund 8 des Gleitlagers 3 vorgesehenen ruhenden Hubanschlagelement 9 aufgehoben
ist. Es entsteht eine kraftschlüssige Verbindung. Die Welle läßt sich nicht mehr bewegen.
[0031] Soll die Klappe wieder geschlossen werden, erzeugt der Unterdruck in der Unterdruckdose
14 eine Kraft, die größer als die Federkraft ist. Das Gestänge 15 erzeugt eine Zugkraft
auf den Kurbelarm 16. Die vorstehend erläuterte kraftschlüssige Klemmverbindung wird
aufgehoben. Beim Fortschreiten der Schließbewegung beginnt das Verschlußelement 6
den Gehäuseinnenmantel 12 auf der dem Kurbelarm benachbarten Seite zu berühren. Mit
fortschreitender Drehbewegung erfolgt auch wieder eine Axialbewegung und damit eine
Lageausrichtung für das Verschlußelement 6, d.h. eine Rückführung des Verschlußelements
in seine mittige Lage. Das ursprüngliche Achsspiel ist wieder hergestellt. Das Verschlußelement
liegt wieder in seiner dichtungsoptimierten Verschlußlage. Auch in dieser Endlage
wird wieder eine kraftschlüssige Verbindung hergestellt.
[0032] Im offenen Zustand der Klappe wird der Strömungsweg freigegeben und das Abgas umströmt
das Verschlußelement 6. Das strömende Abgas erzeugt auf das Verschlußelement 6 immer
dann eine in Schließrichtung wirkende Kraft, wenn das Verschlußelement eine Zwischenstellung
einnimmt.
[0033] Da in beiden Endlagen kraftschlüssige Verbindungen erzeugt werden und in den Phasen
der Übergänge zwischen den Zuständen "geschlossen" und "offen" die Strömung eine zusätzliche
Spannkraft erzeugt, ist ein Klappern einer erfindungsgemäß ausgeführten Drosselklappe
ausgeschlossen. Gleichzeitig kann ein ausreichendes Spiel vorgegeben werden, um sowohl
die Drehbewegung als auch den Lageausgleich des Verschlußelementes nicht zu behindern.
1. Drosselklappeneinheit für den Einsatz in der Abgasanlage eines Verbrennungsmotors,
umfassend ein Klappengehäuse (1), eine darin um eine Achse (7) drehbar gelagerte Welle
(5) mit einem Verschlußelement (6), eine Unterdruckdose (14) mit einer Membran sowie
eine der Umsetzung der Hubbewegung der Membran in eine Drehbewegung der Welle (5)
dienende Koppeleinrichtung, wobei eine die Drehbewegung (A) der Welle (5) in der Klappenstellung
"offen" begrenzende Anschlageinrichtung vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anschlageinrichtung als axial wirkende Klemmeinrichtung ausgeführt ist, die ein
ruhendes Klemmelement (18), ein mit der Welle (5) drehbar bewegtes Klemmelement (20),
ein axial ruhendes Hubanschlagelement (9) und ein mit der Welle (5) axial bewegtes
Hubanschlagelement (11) umfaßt, wobei mindestens eines der beiden Klemmelemente (18,
20) eine zur Achse (7) geneigte Steuerfläche (19, 21) aufweist, an der in der Klappenstellung
"offen" das jeweils andere Klemmelement anliegt, und wobei in der Klappenstellung
"offen" das bewegte Hubanschlagelement (11) an dem ruhenden Hubanschlagelement (9)
anliegt.
2. Drosselklappeneinheit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Koppeleinrichtung ein mit der Membran der Unterdruckdose verbundenes Gestänge
(15) und einen mit der Welle (5) verbundenen Kurbelarm (16) umfaßt, wobei das drehbare
Klemmelement (20) Teil des Kurbelarms (16) ist.
3. Drosselklappeneinheit nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß sowohl das ruhende (18) als auch das bewegte Klemmelement (20) eine zur Achse (7)
geneigte Steuerfläche (19, 21) aufweisen.
4. Drosselklappeneinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das ruhende Klemmelement (18) einem Befestigungsbügel (13) zugeordnet ist, mittels
dessen sich die Unterdruckdose (14) an dem Klappengehäuse (1) abstützt.
5. Drosselklappeneinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Welle (5) in dem Klappengehäuse (1) in zwei Gleitlagern (3, 4) gelagert ist,
von denen mindestens eines als Bundgleitlager ausgeführt ist, wobei der Bund (8) des
Bundgleitlagers das ruhende Hubanschlagelement (9) bildet.
6. Drosselklappeneinheit nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das bewegte Hubanschlagelement (11) durch einen Bund oder einen Absatz der Welle
(5) gebildet ist.
7. Drosselklappeneinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das ruhende Hubanschlagelement (11) durch das Klappengehäuse (1) gebildet ist.
8. Drosselklappeneinheit nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das bewegte Hubanschlagelement (11) durch das Verschlußelement (6) gebildet ist.
9. Drosselklappeneinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verschlußelement (6) nahe der Achse (7) zylindrisch geformt ist und die Welle
(5) in sich aufnimmt.
10. Drosselklappeneinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Welle (5) in dem Klappengehäuse (1) in zwei Gleitlagern (3, 4) gelagert ist,
welche aus einem Drahtgestrick gebildet sind.
11. Drosselklappeneinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verschlußelement (6) in der Klappenstellung geschlossen nur in seinen von der
Achse (7) entfernten Bereichen an der Innenwand (12) des Klappengehäuses (1) anliegt,
während benachbart zur Achse zwischen dem Verschlußelement (6) und der Innenwand des
Klappengehäuses (1) ein geringes Spiel besteht.