Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft einen Kraftstoffhochdruckspeicher für eine Kraftstoffeinspritzanlage
für Brennkraftmaschinen, mit einem Speicherraum und mit mindestens je einem Anschluss
für die Zufuhr und die Abfuhr von Kraftstoff aus dem Speicherraum.
[0002] In Common-Rail-Kraftstoffeinspritzanlagen fördert eine Hochdruckpumpe den einzuspritzenden
Kraftstoff aus einem Tank in den zentralen Krafstoffhochdruckspeicher, der auch als
Common Rail bezeichnet wird. Vom Kraftstoffhochdruckspeicher führen Hochdruckleitungen
zu den einzelnen Injektoren der Brennkraftmaschine. Die Injektoren werden in Abhängigkeit
von den Betriebsparametern der Brennkraftmaschine von einem Steuergerät so angesteuert,
dass die gewünschte Kraftstoffmenge zum gewünschten Zeitpunkt in die Brennräume der
Brennkraftmaschine eingespritzt wird. Durch den Kraftstoffhochdruckspeicher sind die
Druckerzeugung und die Einspritzung voneinander entkoppelt.
Ein herkömmlicher Kraftstoffhochdruckspeicher ist z. B. in der DE 196 00 480 beschrieben.
Der bekannte Kraftstoffhochdruckspeicher besteht aus einem lang gestreckten rohrförmigen
Körper mit mehreren Anschlüssen zur Versorgung von Injektoren. Der rohrförmige Körper
dient der Druckhaltung, der Dämpfung von Druckstößen im Hochdruckbereich der Kraftstoffeinspritzanlage
und der Verteilung des Kraftstoffs an die verschiedenen Injektoren. Je nach Abstimmung
der Kraftstoffeinspritzanlage treten, insbesondere bei kleinem Rohrinnendurchmesser
und einer großen Rohrlänge Druckschwingungen im Kraftstoffhochdruckspeicher auf. Diese
Druckschwingungen können dazu führen, dass manche Injektoren infolge der Ausbildung
einer stehenden Welle nicht die gewünschte Kraftstoffmenge einspritzen. Außerdem können
im Rail hinund herlaufende Druckwellen dazu führen, dass die Injektoren abwechselnd
oder stochastisch dazu führen, dass nicht die gewünschte Kraftstoffmenge eingespritzt
wird.
[0003] Um die Schwingungen in herkömmlichen Kraftstoffhochdruckspeichern zu dämpfen, wird
ein relativ großes Volumen des Kraftstoffhochdruckspeichers benötigt. Infolgedessen
wird die hochdruckfeste Auslegung des Kraftstoffhochdruckspeichers erschwert. Außerdem
steigt der Bauraumbedarf ebenso wie die Herstellungskosten an.
[0004] Aus der DE 100 47 351 A1 ist ein Hochdruckschlauch für Kraftstoffeinspritzanlagen
bekannt, welcher in seinem Inneren ein Dämpfungselement aufweist. Dieses Dämpfungselement
teilt den durch den Kraftstoffhochdruckschlauch fließenden Kraftstoff in zwei Teilströme,
welche über in dem Dämpfungselement ausgebildete Drosselstellen miteinander hydraulisch
in Verbindung stehen. Diese Drosselstellen entwickeln erst bei höheren Durchflussgeschwindigkeiten
eine nennenswerte Dämpfungswirkung, so dass sie für die Dämpfung hochfrequenter Druckpulsationen
mit kleiner Amplitude nicht geeignet sind.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kraftstoffhochdruckspeicher der eingangs
geschilderten Art bereitzustellen, dessen Dämpfungseigenschaften vor allem in höheren
Frequenzbereichen verbessert sind und dessen Bauvolumen kleiner als das herkömmlicher
Kraftstoffhochdruckspeicher ist.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einem Kraftstoffhochdruckspeicher für eine Kraftstoffeinspritzanlage
für Brennkraftmaschinen, mit einem Speicherraum und mit mindestens je einem Anschluss
für die Zufuhr und die Abfuhr von Kraftstoff aus dem Speicherraum dadurch gelöst,
dass im Speicherraum ein kompressibler Einsatz angeordnet ist.
Vorteile der Erfindung
[0007] Der erfindungsgemäße kompressible Einsatz kann über den gesamten Frequenzbereich
der im Kraftstoffhochdruckspeicher auftretenden Druckschwingungen ein gutes Dämpfungsverhalten
gewährleisten, so dass die Kraftstoffzumessung in den Injektoren mit größerer Genauigkeit
vorgenommen werden kann, was sich vorteilhaft auf Emissionsverhalten, Kraftstoffverbrauch
und Laufruhe der Brennkraftmaschine auswirkt. Wenn die Wandstärke des kompressiblen
Einsatzes verschieden groß ist, kann das Dämpfungsverhalten des erfindungsgemäßen
Kraftstoffhochdruckspeichers über einen großen Frequenzbereich nahezu konstant gehalten
werden.
[0008] Wegen der verbesserten Dämpfungseigenschaften des erfindungsgemäßen Kraftstoffhochdruckspeichers
kann dessen Speichervolumen deutlich reduziert werden, was die Herstellungskosten
und den Platzbedarf verringert. Außerdem ist eine hochdruckfeste Auslegung für Drücke
bis über 2.000 bar bei kleinen Abmessungen des Kraftstoffhochdruckspeichers leichter
möglich.
[0009] Vorteilhafte Varianten der Erfindung sehen vor, dass der kompressible Einsatz eine
Innenwand des Speicherraums mindestens teilweise bedeckt und/oder dass der kompressible
Einsatz eine der Geometrie des Speicherraums angepasste Form aufweist. Wenn der kompressible
Einsatz eine Innenwand des Speicherraums mindestens teilweise bedeckt, ist gewährleistet,
dass der kompressible Einsatz sich gegen die Innenwand des Speicherraums abstützen
kann und somit seine Formstabilität gewährleistet ist. Der gleiche Effekt wird erzielt,
wenn der kompressible Einsatz eine der Geometrie des Speicherraums angepasste Form
aufweist.
[0010] Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, den kompressiblen Einsatz schlauchförmig
auszubilden, da auf diese Weise die exakte Einhaltung vorgegebener Wandstärken ohne
Weiteres möglich ist. Die Wandstärke hat neben der Kompressibilität des verwendeten
Materials einen erheblichen Einfluss auf das Dämpfungsverhalten des Einsatzes.
[0011] Alternativ kann der kompressible Einsatz auch durch Beschichten von mindestens Teilen
der Innenwand des Speicherraums gebildet werden.
[0012] Um das Dämpfungsverhalten des kompressiblen Einsatzes besser steuern zu können, kann
der kompressible Einsatz auch aus mehreren kompressiblen Materialien bestehen und/oder
einen oder mehrere Hohlräume, insbesondere Blasen, aufweisen. Durch eine geeignete
Kombination verschiedener kompressibler Materialien, evtl. in Verbindung mit dem Einbringen
von Blasen oder anderen Hohlräumen, kann auch ein nicht lineares Dämpfungsverhalten
erzielt werden.
[0013] Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden
Zeichnung, deren Beschreibung und den Patentansprüchen entnehmbar.
Zeichnung
[0014] Es zeigen
- Figur 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kraftstoffhochdruckspeichers,
- Figur 2
- ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kraftstoffhochdruckspeichers,
- Figur 3
- ein drittes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kraftstoffhochdruckspeichers
und
- Figur 4
- eine schematische Darstellung einer Kraftstoffeinspritzanlage mit erfindungsgemäßem
Kraftstoffhochdruckspeicher.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0015] Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kraftstoffhochdruckspeichers
1 im Längsschnitt. Der Kraftstoffhochdruckspeicher 1 weist eine im Wesentlichen zylindrische
Geometrie auf. An einem Ende weist der Kraftstoffhochdruckspeicher 1 einen Kraftstoffzulauf
3 auf. Über den Kraftstoffzulauf 3 wird der Kraftstoff von einer nicht dargestellten
Kraftstoffhochdruckpumpe in einen Speicherraum 5 des Kraftstoffhochdruckspeichers
1 gefördert.
[0016] Das dem Kraftstoffzulauf gegenüberliegende Ende des Kraftstoffhochdruckspeichers
1 ist durch einen Verschlussstopfen 7 hydraulisch dicht verschlossen. An einer Außenfläche
9 des Kraftstoffhochdruckspeichers 1 sind verschiedene Anschlussstutzen 11 und 13
angeordnet. Über die Anschlussstutzen 11 wird der im Speicherraum 5 befindliche Kraftstoff
zu den nicht dargestellten Injektoren geleitet. In den Anschlussstutzen 13 wird ein
Drucksensor eingeschraubt (nicht dargestellt). Im Speicherraum 5 ist ein kompressibler
Einsatz 15 angeordnet. Der kompressible Einsatz 15 ist bei dem ersten Ausführungsbeispiel
schlauchförmig ausgeführt. Dort wo die Anschlussstutzen 11 und 13 angeordnet sind,
weist er Öffnungen 17 auf, um eine hyraulische Verbindung zwischen dem Speicherraum
5 und den Anschlussstutzen 11 bzw. 13 zu ermöglichen.
[0017] Der Einsatz 15 besteht aus einem kompressiblen Material oder einer Mischung verschiedener
kompressibler Materialien. Der Einsatz 15 kann auch Hohlräume (nicht dargestellt)
und/oder Gasblasen aufweisen, welche die Kompressibilität des Einsatzes erhöhen. Durch
die genannten Maßnahmen kann das Dämpfungsverhalten des Einsatzes 15 gegenüber Druckschwankungen
im Speicherraum 5 in weiten Grenzen eingestellt werden, so dass im Ergebnis das Dämpfungsverhalten
des Kraftstoffhochdruckspeichers 1 optimiert wird. Wegen der guten Dämpfungseigenschaften
des Einsatzes 15 kann auch das Volumen des Speicherraums 5 gegenüber herkömmlichen
Kraftstoffhochdruckspeichern deutlich reduziert werden, was deren druckfeste Auslegung
erleichtert und die Herstellungskosten verringert. Außerdem wird dadurch der Bauraumbedarf
des Kraftstoffhochdruckspeichers 1 verringert, was ebenfalls einen nicht zu unterschätzenden
Vorteil darstellt.
[0018] In Fig. 2 ist ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kraftstoffhochdruckspeichers
1 ebenfalls im Längsschnitt dargestellt. Der einzige Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 1 besteht darin, dass die Wandstärke 20 des kompressiblen Einsatzes 15
nicht konstant ist, sondern zum Verschlussstopfen 7 hin zunimmt. Dadurch kann das
Dämpfungsverhalten des kompressiblen Einsatzes 15 weiter beeinflusst und an die speziellen
Erfordernisse einer Brennkraftmaschine angepasst werden.
[0019] In Fig. 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kraftstoffhochdruckspeichers
1 dargestellt. Gleiche Bauteile werden, ebenso wie bei Fig. 2, mit gleichen Bezugszeichen
versehen und es gilt das bezüglich Fig. 1 und 2 Gesagte entsprechend. Bei diesem Ausführungsbeispiel
ist der kompressible Einsatz 15 als zylindrisches Bauteil ausgeführt, welches vor
dem Verschlussstopfen 7 angeordnet ist. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Montage
des kompressiblen Einsatzes weiter vereinfacht und aufgrund des großen Volumens des
kompressiblen Einsatzes 15 und dessen großer Wandstärke wird ein anderes Dämpfungsverhalten
erzielt. Dies kann bei bestimmten Anwendungsfällen von Vorteil sein.
[0020] Der kompressible Einsatz 15 bedeckt bei den Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 1 und
2 nahezu die gesamte Innenwand 19 des Speicherraums 5. Bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 3 bedeckt der kompressible Einsatz 15 nur einen Bruchteil der Innenwand
19 des Speicherraums 5. Der kompressible Einsatz 15 kann auch durch Beschichten der
Innenwand 19 des Kraftstoffhochdruckspeichers 1 hergestellt werden. Bspw. kann das
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 ohne Weiteres durch Beschichten eines an sich bekannten
Kraftstoffhochdruckspeichers 1 mit einem kompressiblen Material an der Innenwand 19
des Speicherraums 5 hergestellt werden.
[0021] Figur 4 zeigt ein Blockschaltbild einer Kraftstoffeinspritzanlage, in die ein erfindungsgemäßer
Kraftstoffhochdruckspeicher 1 integriert ist. An die Anschlussstutzen 11 des Kraftstoffhochdruckspeichers
1 sind Injektoren 21 angeschlossen. Durch die Injektoren 21 kann Kraftstoff in die
nicht dargestellten Brennräume der Brennkraftmaschine eingespritzt werden. Der Kraftstoffhochdruckspeicher
1 wird von einer Hochdruckpumpe 1 mit Kraftstoff, der unter hohem Druck steht, versorgt.
Die Hochdruckpumpe 23 ihrerseits erhält Kraftstoff aus einem Kraftstofftank 25, in
dem eine elektrische Vorförderpumpe (nicht dargestellt) vorhanden ist.
[0022] Am Kraftstoffhochdruckspeicher 1 ist ein Druckbegrenzungsventil 27 vorgesehen, welches
öffnet, sobald der Druck im Kraftstoffhochdruckspeicher 1 den zulässigen Höchstdruck
überschreitet. Des Weiteren ist im Kraftstoffhochdruckspeicher 1 ein Drucksensor 29
vorgesehen, welcher über eine Signalleitung 33 mit einem Steuergerät 31 der Kraftstoffeinspritzanlage
verbunden ist. Das Steuergerät 31 ist über andere Signalleitungen 33 mit der Hochdruckpumpe
23, einem Niederdrucksensor 35 und der nicht dargestellten elektrischen Vorförderpumpe
im Tank 25 verbunden.
1. Kraftstoffhochdruckspeicher für eine Kraftstoffeinspritzanlage für eine Brennkraftmaschine,
mit einem Speicherraum (5) und mit mindestens je einem Anschluss für die Zufuhr (3)
und für die Abfuhr (11, 13) von Kraftstoff aus dem Speicherraum, dadurch gekennzeichnet, dass im Speicherraum (5) ein kompressibler Einsatz (15) angeordnet ist.
2. Kraftstoffhochdruckspeicher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der kompressible Einsatz (15) eine Innenwand (19) des Speicherraums (15) mindestens
teilweise bedeckt.
3. Kraftstoffhochdruckspeicher nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der kompressible Einsatz (15) eine der Geometrie des Speicherraums (5) angepasste
Form aufweist.
4. Kraftstoffhochdruckspeicher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der kompressible Einsatz (15) schlauchförmig ausgebildet ist.
5. Kraftstoffhochdruckspeicher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der kompressible Einsatz (15)zylindrisch ausgebildet ist.
6. Kraftstoffhochdruckspeicher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der kompressible Einsatz (15) durch Beschichten von mindestens Teilen der Innenwand
(19) des Speicherraums (5) mit einem kompressiblen Material ausgebildet wird.
7. Kraftstoffhochdruckspeicher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der kompressible Einsatz (15) verschiedene Wandstärken aufweist.
8. Kraftstoffhochdruckspeicher nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der kompressible Einsatz (15) aus mehreren kompressiblen Materialien besteht.
9. Kraftstoffhochdruckspeicher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der kompressible Einsatz (15) einen oder mehrere Hohlräume, insbesondere Blasen,
aufweist.