HINTERGRUND DER ERFINDUNG
1. Gebiet der Erfindung
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Flüssigkeitsbehälter nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1, und insbesondere einen Flüssigkeitsbehälter zum Kühlen und/oder Kühlhalten
einer Flüssigkeit wie beispielsweise eines Getränks ohne weitere technische Hilfsmittel.
2. Stand der Technik
[0002] Zum Kühlen und/oder Kühlhalten von Speisen oder Getränken sind beispielsweise Kühlelemente
bekannt, die ein Kühlmedium enthalten. Die zuvor in einer Tiefkühleinrichtung gekühlten
Kühlelemente werden zusammen mit den zu kühlenden Speisen oder Getränken in eine Kühlbox
gegeben. Derartige Kühlelemente sind in der Praxis auch unter dem Begriff Kühlakkus
bekannt.
[0003] Die allgemein verbreiteten Kühlakkus sind im wesentlichen quaderförmig ausgebildet.
Zur Erzielung einer wirksameren Kühlung von Getränkebehältern wie beispielsweise Partyfässern
mit Bier schlägt die DE 196 31 396 A1 ein speziell ausgebildetes Kühlelement vor,
das eine möglichst große Kontaktfläche zwischen dem Kühlelement und dem zu kühlenden
Getränkebehälter bereitstellt.
[0004] Des weiteren sind aus dem Stand der Technik Getränkebehälter bekannt, die neben dem
eigentlichen Behälterkörper zum Aufnehmen eines Getränks einen zweiten Behälter für
ein Kühlmedium aufweisen. So offenbart zum Beispiel die DE 85 26 612 U1 einen Flüssigkeitsbehälter,
der auf einen zweiten Behälter formschlüssig aufschraubbar ist, wobei in den zweiten
Behälter je nach Bedarf ein Kühlmedium oder ein Heizmedium eingefüllt werden kann.
Im Fall der DE 85 30 959 U1 ist der zusätzliche Behälter eines Flüssigkeitsbehälters
durch einen Zwischenraum zwischen einer Doppelwand des Flüssigkeitsbehälters gebildet,
wobei dieser Zwischenraum über eine verschließbare Öffnung mit einem Kühl- oder Heizmedium
befüllbar ist.
[0005] Allen diesen herkömmlichen Flüssigkeitsbehältern ist gemeinsam, dass sie zum Kühlen
einer in dem Flüssigkeitsbehälter enthaltenen Flüssigkeit ein zusätzliches technisches
Hilfsmittel, wie beispielsweise einen separaten Kühlakku oder ein in einen speziellen
Zusatzbehälter des Flüssigkeitsbehälters einzufüllendes, zuvor separat gekühltes Kühlmedium
benötigen.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
[0006] Ausgehend von dem oben beschriebenen Stand der Technik herkömmlicher Flüssigkeitsbehälter
liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Flüssigkeitsbehälter
zu schaffen, mit dem ohne weitere technische Hilfsmittel eine in dem Flüssigkeitsbehälter
befindliche Flüssigkeit gekühlt bzw. kühl gehalten werden kann.
[0007] Diese Aufgabe wird durch einen Flüssigkeitsbehälter mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand
der abhängigen Ansprüche.
[0008] Der Flüssigkeitsbehälter weist einen Behälterkörper zum Aufnehmen einer zu kühlenden
bzw. kühl zu haltenden Flüssigkeit mit einer Öffnung zum Einfüllen und Ausgeben der
Flüssigkeit; einen Deckel zum flüssigkeitsdichten Verschließen der Öffnung des Behälterkörpers;
und einen Kühltank in direktem oder indirektem thermischen Kontakt mit dem Innern
des Behälterkörpers, wobei der Kühltank mit einem Verschluss flüssigkeitsdicht verschlossen
ist, auf. Gemäß der vorliegenden Erfindung ist in den Kühltank des Flüssigkeitsbehälters
ein Flüssiggas gefüllt ist; außerdem ist eine Öffnungseinrichtung zum wahlweisen Herstellen
einer Gasverbindung zwischen dem Innern des Kühltanks und der Umgebung des Flüssigkeitsbehälters
vorgesehen, durch welche Gasverbindung das Flüssiggas aus dem Kühltank verdampfen
kann.
[0009] Zum Kühlen einer in den Behälterkörper des Flüssigkeitsbehälters eingefüllten Flüssigkeit
wird mittels der Öffnungseinrichtung eine Gasverbindung zwischen dem Innern des Kühltanks
und der Umgebung des Flüssigkeitsbehälters hergestellt. Durch diese Gasverbindung
kann das bis zu diesem Zeitpunkt dicht in dem Kühltank eingeschlossene Flüssiggas
nun verdampfen. Die für diesen Verdampfungsprozess erforderliche Verdampfungswärme
zieht das Flüssiggas aus seiner Umgebung, d.h. über den direkten oder indirekten thermischen
Kontakt mit dem Innern des Behälterkörpers aus der Flüssigkeit im Behälterkörper ab,
wodurch diese Flüssigkeit gekühlt wird.
[0010] Bei dem Flüssigkeitsbehälter gemäß der Erfindung kann, wie beschrieben, die in dem
Flüssigkeitsbehälter vorhandene Flüssigkeit ohne weitere technische Hilfsmittel (wie
zum Beispiel separat vorzukühlende Kühlakkus oder Kühlmedien) gekühlt bzw. kühl gehalten
werden, da die Kühleinrichtung in den Flüssigkeitsbehälter vollständig integriert
ist und bei Bedarf ausgelöst werden kann.
[0011] Vorteilhafterweise ist das Flüssiggas in dem Kühltank ein lebensmittelverträgliches,
d.h. Lebensmittelgüte besitzendes, insbesondere nicht-toxisches Flüssiggas, wie zum
Beispiel Stickstoffoxid (N
2O).
[0012] Der Kühltank ist vorzugsweise im Innern des Behälterkörpers angeordnet und fest mit
diesem verbunden.
[0013] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Öffnungseinrichtung
in den Deckel des Behälterkörpers integriert, wobei die Gasverbindung in der Form
eines sich zwischen dem Innern des Kühltanks und der Umgebung des Flüssigkeitsbehälters
durch den Deckel des Behälterkörpers erstreckenden Gaskanals ausgebildet ist. Für
die Herstellung der Gasverbindung ist der Deckel des Behälterkörpers beispielsweise
in eine erste und eine zweite, jeweils den Behälterkörper flüssigkeitsdicht verschließende
Verschlussstellung bringbar, wobei die Öffnungseinrichtung die Gasverbindung zwischen
dem Innern des Kühltanks und der Umgebung des Flüssigkeitsbehälters in der zweiten
Verschlussstellung des Deckels herstellt. Dies kann durch eine an der Unterseite des
Deckels des Behälterkörpers vorgesehene Spitze erfolgen, welche den Verschluss des
Kühltanks in der zweiten Verschlussstellung des Deckels durchstößt bzw. durchbohrt,
wobei sich der Gaskanal auch durch diese Spitze hindurch erstreckt.
[0014] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Kühltank für einen guten thermischen
Kontakt zwischen dem Flüssiggas und dem Innern des Behälterkörpers aus einem wärmeleitenden
Kunststoffmaterial gemacht, und der Behälterkörper ist zur thermischen Isolierung
gegenüber der Umgebung des Flüssigkeitsbehälters aus einem wärmeisolierenden Kunststoffmaterial
gemacht.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0015] Obige sowie weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung werden aus der nachfolgenden
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen besser verständlich. Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Schnittdarstellung eines Behälterkörpers mit integriertem Kühltank
eines Flüssigkeitsbehälters gemäß der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 2
- eine schematische Schnittdarstellung des Behälterkörpers von Figur 1 mit eingefüllter
Flüssigkeit und einem aufgeschraubten Deckel in seiner ersten Verschlussstellung;
- Fig. 3
- eine schematische Schnittdarstellung des Behälterkörpers von Figur 1 mit eingefüllter
Flüssigkeit und dem aufgeschraubten Deckel in seiner zweiten Verschlussstellung zum
Kühlen der Flüssigkeit; und
- Fig. 4
- eine schematische Schnittdarstellung des Behälterkörpers von Figur 1 mit eingefüllter
Flüssigkeit und einem nach erfolgter Kühlung der Flüssigkeit wieder abgeschraubten
Deckel zum Ausgeben der gekühlten Flüssigkeit.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DES DERZEIT BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELS
[0016] Unter Bezugnahme auf die Figuren 1-4 wird nachfolgend der Aufbau und die Funktionsweise
eines derzeit bevorzugten Ausführungsbeispiels eines Flüssigkeitsbehälters gemäß der
vorliegenden Erfindung näher erläutert. Der Flüssigkeitsbehälter ist insbesondere
zum Kühlen bzw. Kühlhalten von Getränken geeignet. Die vorliegende Erfindung ist aber
grundsätzlich nicht auf diese Anwendung für Getränke beschränkt; zum Kühlen anderer
Flüssigkeit bestehen außerdem geringere Einschränkungen bezüglich des zu verwendenden
Flüssiggases.
[0017] Wie in Figur 1 schematisch dargestellt, besteht der Flüssigkeitsbehälter 10 aus einem
Behälterkörper 12 etwa in der Form einer Trinkflasche und mit einer Öffnung 14 zum
Einfüllen und Ausgeben einer zu kühlenden Flüssigkeit wie beispielsweise eines Getränks.
Die Öffnung ist mit einem (in Figur 1 noch nicht dargestellten) Deckel 16 flüssigkeitsdicht
verschließbar; die Öffnung 14 weist hierzu beispielsweise ein Innengewinde auf, in
das ein entsprechendes Außengewinde des Deckels 16 einschraubbar ist.
[0018] Im Innern des Behälterkörpers 12 ist ein Kühltank 18 angeordnet. Der Kühltank 18
enthält ein Flüssiggas 20, wie beispielsweise ein flüssiges Stickstoffoxid (N
2O) welches lebensmittelverträglich, d.h. Lebensmittelgüte besitzt, insbesondere nicht
toxisch ist. Anstatt des N
2O als Flüssiggas 20 können selbstverständlich auch andere Flüssiggase eingesetzt werden,
sofern sie im Fall der Verwendung des Flüssigkeitsbehälters 10 für Getränke ebenfalls
lebensmittelverträglich sind. Unter dem Begriff Flüssiggas wird im eine Substanz verstanden,
die bei Raumtemperatur unter Normaldruck im gasförmigen Zustand vorliegt, d.h. deren
Siedetemperatur deutlich unterhalb Raumtemperatur liegt, und die durch entsprechenden
Überdruck in ihre Flüssigphase gebracht ist.
[0019] Der Kühltank 18 wird im Vakuum zum Beispiel unter einem Druck von etwa 4 bar mit
dem flüssigen N
2O mittels einer dafür geeigneten Vorrichtung über eine Öffnung 22 im oberen Abschnitt
des Kühltanks 18 befüllt. Die Öffnung 22 des Kühltanks 18 wird anschließend mit einem
entsprechenden Verschluss 24 flüssigkeitsdicht verschlossen. Wie in Figur 1 zu erkennen,
weist der Verschluss 24 einen nach unten ragenden, d.h. auf der dem Kühltank 18 zugewandten
Seite angeordneten ersten Gewindeabschnitt 26 auf, der in ein entsprechendes Gewinde
am oberen Ende des Kühltanks 18 eingeschraubt werden kann. Ferner ist der Verschluss
24 an der dem Kühltank 18 abgewandten Seite mit einem zweiten Gewindeabschnitt 28
versehen, in welchen eine später zu beschreibende Öffnungseinrichtung eingeschraubt
werden kann.
[0020] Der Verschluss 24 des Kühltanks 18 ist aus später erläuterten Gründen bevorzugt aus
Kunststoff gemacht. Der Kühltank 18 selbst besteht vorzugsweise aus einem wärmeleitenden
Kunststoffmaterial, um einen guten thermischen Kontakt mit dem Innern des Behälterkörpers
12 des Flüssigkeitsbehälters 10 zu gewährleisten. Der Kühltank 18 muss außerdem so
konstruiert sein, dass er dem Druck des Flüssiggases 20 darin standhält.
[0021] Nach dem Befüllen und Verschließen des Kühltanks 18 wird dieser in den Behälterkörper
12 des Flüssigkeitsbehälters 10 eingesetzt. Dabei ist der Kühltank 18 vorzugsweise
zentral in dem Behälterkörper 12 positioniert und im Bodenbereich fest mit diesem
verbunden. Hierzu weist der Behälterkörper 12 im Bodenbereich Stege 30 mit Rastnasen
32 auf, die in eine entsprechende Ausnehmung 34 zum Beispiel in Form einer Nut an
der Außenseite des Kühltanks 18 eingreifen. Die Stege 30 und die Ausnehmung 34 sind
dabei bevorzugt über den gesamten Umfang umlaufend ausgebildet. Zusätzlich werden
die Stege 30 mit den Rastnasen 32 vorzugsweise mit dem unteren Abschnitt des Kühltanks
18 mittels Wärme (z.B. heiße Luft) verschweißt. Dies ist möglich, da auch der Behälterkörper
aus einem Kunststoffmaterial gemacht ist.
[0022] In den so vorbereiteten Flüssigkeitsbehälter 10 kann nun durch die Öffnung 14 eine
zu kühlende Flüssigkeit 36 eingefüllt werden, wie in Figur 2 dargestellt. Anschließend
wird die Öffnung 14 des Behälterkörpers 12 durch den bereits erwähnten Deckel 16 flüssigkeitsdicht
verschlossen. Zu diesem Zweck weist der Deckel 16 einen ersten Gewindeabschnitt 38
auf, der in das Gewinde der Öffnung 14 eingeschraubt werden kann. Ferner weist der
Deckel 16 im Anschluss an den ersten Gewindeabschnitt 38 auf der dem Kühltank 18 zugewandten
Seite einen zweiten Gewindeabschnitt 40 auf, welcher so ausgebildet ist, dass er in
den zweiten Gewindeabschnitt 28 des Verschlusses 24 des Kühltanks 18 eingeschraubt
werden kann. Insbesondere besitzt der zweite Gewindeabschnitt 40 des Deckels 16 ein
kleineres Querschnittsmaß als der erste Gewindeabschnitt 38.
[0023] Im Anschluss an diesen zweiten Gewindeabschnitt 40 des Deckels 16 ist auf der dem
Kühltank 18 zugewandten Seite eine Spitze 42 vorgesehen, die zunächst in der in Figur
2 dargestellten ersten Verschlussstellung des Deckels 16 auf dem ersten Gewindeabschnitt
26, der die Öffnung 22 des Kühltanks 18 verschließt, aufsteht. Durch den gesamten
Deckel 16, d.h. durch den ersten Gewindeabschnitt 38, den zweiten Gewindeabschnitt
40 und die Spitze 42, verläuft entlang seiner Längsachse ein Gaskanal 48, der das
vordere Ende der Spitze 42 mit der Umgebung des Flüssigkeitsbehälters 10 verbindet,
wie in Figur 2 dargestellt.
[0024] Wie deutlich in Figur 2 zu erkennen, können sowohl der erste als auch der zweite
Gewindeabschnitt 38, 40 des Deckels 16 noch weiter in die entsprechenden Gewindeabschnitte
des Behälterkörpers 12 bzw. des Verschlusses 24 des Kühltanks 18 eingeschraubt werden.
Diese erste Verschlussstellung des Deckels 16 ist durch die auf dem ersten Gewindeabschnitt
26 des Verschlusses 24 des Kühltanks 18 aufstehende Spitze 42 des Deckels 16 definiert
und wird durch an der Außenseite des Behälterkörpers 12 fixierte Stege 44, die fest
mit dem Deckel 16 verbunden sind, gesichert. Die Fixierung dieser Stege 44 an dem
Behälterkörper 12 erfolgt beispielsweise mittels einer Plastikplombierung 46, die
beim Drehen des Deckels 16 relativ zum Behälterkörper 12 aufreißt.
[0025] Der in Figur 2 dargestellte Flüssigkeitsbehälter 10 ist nun, d.h. mit der eingefüllten
Flüssigkeit 36 und dem Deckel 16 in seiner ersten Verschlussstellung, betriebsbereit.
Ausgehend hiervon kann nun die Flüssigkeit 36 in dem Flüssigkeitsbehälter 12 gekühlt
werden, wie nachfolgend anhand von Figur 3 erläutert.
[0026] Um den Kühlvorgang der (nicht notwendigerweise vorgekühlten) Flüssigkeit 36 im Flüssigkeitsbehälter
10 zu starten, wird der Deckel 16 unter Aufbrechen der Plastikplombierung 46 der Stege
42 am Behälterkörper 12 weiter in seine zweite Verschlussstellung geschraubt, wie
durch einen Pfeil 50 angedeutet. Hierbei dreht sich der erste Gewindeabschnitt 38
des Deckels 16 weiter in das Gewinde der Öffnung 14 des Behälterkörpers 12 und der
zweite Gewindeabschnitt 40 des Deckels 16 weiter in den zweiten Gewindeabschnitt 28
des Verschlusses 24 des Kühltanks 18, sodass die Spitze 42 des Deckels 16 den Verschluss
24 des Kühltanks 18 durchstößt bzw. durchbohrt, wie in Figur 3 gezeigt. Durch den
durch den gesamten Deckel 16 verlaufenden Gaskanal 48 entsteht somit eine Gasverbindung
zwischen dem innern des Kühltanks 18 und der Umgebung des Flüssigkeitsbehälters 10.
Der Behälterkörper 12 bleibt in der zweiten Verschlussstellung des Deckels 16 weiterhin
flüssigkeitsdicht verschlossen.
[0027] Durch diese Gasverbindung kann nun das Flüssiggas 20 im Kühltank 18 verdampfen, wie
bei 52, 54 in Figur 3 angedeutet. Die für diesen Verdampfungsprozess erforderliche
Verdampfungswärme zieht das Flüssiggas 20 aus seiner Umgebung, d.h. über den thermischen
Kontakt mit dem Innern des Behälterkörpers 12 aus der Flüssigkeit 36 im Behälterkörper
12 ab, wodurch diese Flüssigkeit 36 gekühlt wird.
[0028] Das Maß der Kühlung der Flüssigkeit 36 hängt bei diesem Vorgang von der Menge des
Flüssiggases 20, der Verdampfungswärme des Flüssiggases 20 (z.B. etwa 377 kJ/kg für
N
2O), der Menge der zu kühlenden Flüssigkeit 36 (z.B. Wasser) sowie der Wärmeleitfähigkeit
des Materials des Kühltanks 18 ab. In einer bereits erprobten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Flüssigkeitsbehälters 10 verdampft das Flüssiggas 20 zum Beispiel
innerhalb von etwa zwei Minuten aus dem Kühltank 18, und für eine Kühlung von etwa
330 ml Wasser als zu kühlende Flüssigkeit 36 um 20°C werden nur etwa 150 ml N
2O als Flüssiggas 20 benötigt. Je nach Bedarf kann die Flüssigkeit 36 sogar gefroren
werden. Um die Temperatur der so gekühlten Flüssigkeit 36 über einen möglichst langen
Zeitraum halten zu können, ist der Behälterkörper vorzugsweise aus einem thermisch
isolierenden Kunststoffmaterial gemacht.
[0029] Zum Ausgeben der gekühlten Flüssigkeit 36 aus dem Flüssigkeitsbehälter 10 wird der
Deckel 16 einfach vollständig wieder von dem Behälterkörper 12 abgeschraubt, wie in
Figur 4 dargestellt. Hierbei wird gleichzeitig auch der Verschluss 24 des Kühltanks
18 abgeschraubt. Dies ist möglich, wenn zum Beispiel der zweite Gewindeabschnitt 26
des Verschlusses 24 ein Linksgewinde ist, und der erste und der zweite Gewindeabschnitt
38, 40 des Deckels 16 jeweils ein Rechtsgewinde sind. Das Abschrauben des Verschlusses
24 vermindert die Verletzungsgefahr für den Benutzer.
[0030] Wie in Figur 4 zu erkennen, besteht die Möglichkeit, dass die Flüssigkeit 36 im Behälterkörper
12 nun auch in den Kühltank 18 strömt, insbesondere auch beim Neigen des Behälterkörpers
12 zum Ausgießen der Flüssigkeit 36 durch die Öffnung 14. Dies ist aber selbst bei
Getränken 36 unschädlich, sofern ein lebensmittelverträgliches Flüssiggas 20 verwendet
wird. Es ist hierbei sogar unschädlich, wenn der Flüssigkeitsbehälter 10 bereits vor
der vollständigen Kühlung der Flüssigkeit 36, d.h. wenn sich noch etwas Flüssiggas
20 im Kühltrank 18 befindet, geöffnet wird.
[0031] Wie in den Figuren 1- 4 dargestellt, weist der Behälterkörper 12 im Bodenbereich
außen zusätzlich einen Absatz 56 auf. Auf diesen Absatz 56 kann der umgedrehte Deckel
16 nach dem Öffnen des Flüssigkeitsbehälters 10 vorteilhafterweise aufgesteckt werden,
wenn die Flüssigkeit 36 aus dem Behälterkörper 12 gegossen wird. Selbstverständlich
kann der Deckel 16 auch nochmals auf den Behälterkörper 12 aufgeschraubt werden, wenn
nicht die gesamte Flüssigkeit 36 entnommen worden ist.
[0032] Während die vorliegende Erfindung oben anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
im Detail erläutert worden ist, ist die Erfindung nicht allein hierauf beschränkt.
Der Fachmann kann vielmehr verschiedene Abwandlungen und Modifikationen daran vornehmen,
ohne den Schutzumfang der Erfindung, wie er auch die anhängenden Ansprüche definiert
ist, zu verlassen.
[0033] Beispielsweise muss der Kühltank nicht notwendigerweise mittig in dem Behälterkörper
angeordnet sein. Es ist sogar denkbar, den Kühltank außerhalb des Behälterkörpers
um dessen Umfang herum anzuordnen. Ferner ist die vorliegende Erfindung nicht allein
auf N
2O als Flüssiggas für den Kühltank beschränkt.
[0034] Sämtliche Materialien des Behälterkörpers, des Deckels, des Kühltanks und des Verschlusses
sind vorzugsweise recyclebare Kunststoffmaterialien.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0035]
- 10
- Flüssigkeitsbehälter
- 12
- Behälterkörper
- 14
- Öffnung von 12
- 16
- Deckel
- 18
- Kühltank
- 20
- Flüssiggas (N2O)
- 22
- Öffnung von 18
- 24
- Verschluss
- 26
- erster Gewindeabschnitt von 24
- 28
- zweiter Gewindeabschnitt von 24
- 30
- Stege
- 32
- Rastnasen
- 34
- Ausnehmung
- 36
- Flüssigkeit
- 38
- erster Gewindeabschnitt von 16
- 40
- zweiter Gewindeabschnitt von 16
- 42
- Spitze von 16
- 44
- Stege an 16
- 46
- Plastikplombierung
- 48
- Gaskanal
- 50
- Pfeil
- 52
- Verdampfung
- 54
- Verdampfung
- 56
- Absatz
1. Flüssigkeitsbehälter (10), mit
einem Behälterkörper (12) zum Aufnehmen einer zu kühlenden Flüssigkeit (36) mit einer
Öffnung (14) zum Einfüllen und Ausgeben der Flüssigkeit;
einem Deckel (16) zum flüssigkeitsdichten Verschließen der Öffnung (14) des Behälterkörpers
(12); und
einem Kühltank (18) in direktem oder indirektem thermischen Kontakt mit dem Innern
des Behälterkörpers (12), wobei der Kühltank mit einem Verschluss (24) flüssigkeitsdicht
verschlossen ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass in den Kühltank (18) ein Flüssiggas (20) gefüllt ist; und
dass eine Öffnungseinrichtung (42) zum wahlweisen Herstellen einer Gasverbindung (48)
zwischen dem Innern des Kühltanks (18) und der Umgebung des Flüssigkeitsbehälters
(10) vorgesehen ist, durch welche Gasverbindung (48) das Flüssiggas (20) aus dem Kühltank
(18) verdampfen kann.
2. Flüssigkeitsbehälter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Flüssiggas (20) ein lebensmittelverträgliches Flüssiggas ist.
3. Flüssigkeitsbehälter nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Flüssiggas (20) Stickstoffoxid (N2O) ist.
4. Flüssigkeitsbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kühltank (18) im Innern des Behälterkörpers (12) angeordnet ist.
5. Flüssigkeitsbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kühltank (18) fest mit dem Behälterkörper (12) verbunden ist.
6. Flüssigkeitsbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Öffnungseinrichtung (42) in den Deckel (16) des Behälterkörpers (12) integriert
ist.
7. Flüssigkeitsbehälter nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Gasverbindung (48) ein sich zwischen dem Innern des Kühltank (18) und der Umgebung
des Flüssigkeitsbehälters (10) durch den Deckel (16) des Behälterkörpers (12) erstreckender
Gaskanal ist.
8. Flüssigkeitsbehälter nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Deckel (16) des Behälterkörpers (12) in eine erste, den Behälterkörper flüssigkeitsdicht
verschließende Verschlussstellung und in eine zweite, den Behälterkörper flüssigkeitsdicht
verschließende Verschlussstellung bringbar ist, wobei die Öffnungseinrichtung (42)
die Gasverbindung (48) zwischen dem Innern des Kühltanks und der Umgebung des Flüssigkeitsbehälters
in der zweiten Verschlussstellung des Deckels herstellt.
9. Flüssigkeitsbehälter nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Deckel (16) des Behälterkörpers (12) an seiner Unterseite eine Spitze (42) aufweist,
welche den Verschluss (24) des Kühltanks (18) in der zweiten Verschlussstellung des
Deckels (16) durchstößt, wobei sich die Gasverbindung (48) auch durch diese Spitze
(42) hindurch erstreckt.
10. Flüssigkeitsbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kühltank (18) aus einem wärmeleitenden Kunststoffmaterial gemacht ist.
11. Flüssigkeitsbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Behälterkörper (12) aus einem wärmeisolierenden Kunststoffmaterial gemacht ist.
12. Flüssigkeitsbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Deckel (16) des Behälterkörpers (12) ein Schraubgewinde aufweist, das in ein
entsprechendes Schraubgewinde an der Öffnung (14) des Behälterkörpers schraubbar ist.