[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein System zum Absichern von Arbeitsbereichen auf
Verkehrswegen in Gestalt einer Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
1 und eines Verfahrens gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 11.
[0002] Durch den zunehmenden Auslastungsgrad der Verkehrswege, insbesondere der des Straßen-
und Schienennetzes, sind immer häufiger Bau- und Unterhaltungsarbeiten an den Verkehrswegen
aber auch Hilfs- und Aufräumungsarbeiten bei Pannen oder Unfällen durchzuführen. Trotz
bereits existierender Sicherungsmaßnahmen, wie etwa Beschilderungen oder Absperrungen
zur Kennzeichnung und Sicherung der Arbeitsstelle, treten immer wieder Unfälle mit
Personenschäden auf. Dies liegt einerseits daran, dass Objekte des fließenden Verkehrs,
wie z. B. Kraftfahrzeuge, in den Arbeitsbereich eindringen, andererseits Objekte,
wie beschäftigte Personen oder andere Gegenstände, aus dem Arbeitsbereich austretend
in den fließenden Verkehr gelangen. Zur Vermeidung von Unfallschäden ist es in beiden
Fällen erforderlich, die gefährdeten und die unfallverursachenden Personen frühzeitig
zu warnen.
[0003] Aus der deutschen Gebrauchsmusterschrift DE 298 24 592 U1 ist hierzu ein Warnsystem
zur Sicherung von Arbeitsstellen bekannt, welches gefährliche Fahrzeugannäherungen
vor Arbeitsstellen im Straßenraum zur frühzeitigen Warnung der Beschäftigten im Arbeitsbereich
erkennt. Mit Hilfe der Lasermesstechnik werden sich nähernde Fahrzeuge erfasst und
durch Abgabe eines Warnsignals auf die sich entwickelnde Gefahrensituation aufmerksam
gemacht. Die Idee besteht hier darin, dass einem Crash mit der Absperreinrichtung
ein bestimmbares Fahrverhalten vorangegangen sein muss. Dieses Fahrverhalten wird
dabei in seinen messbaren Parametern mit dem Ziel analysiert, ein zeitlich vorgezogenes
akustisches Warnsignal in Richtung Arbeitsbereich abzugeben. Damit werden zusätzlich
verfügbare Zeiten zur Reaktion und zielgerichteten Flucht aus dem Gefahrenbereich
verfügbar. Dieses bekannte Warnsystem vermag aber nicht im Arbeitsbereich beschäftigte
Personen zu warnen, wenn sie selbst oder ein durch sie beeinflusstes Arbeitsgerät
den Arbeitsbereich in Richtung fließender Verkehr verlassen. Es weist ferner den Nachteil
auf, dass beim Eindringen von Objekten des fließenden Verkehrs, insbesondere von seitlich
vorbeifahrenden Fahrzeugen, in den Arbeitsbereich kein Warnsignal ausgelöst wird.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein System zum Absichern von Arbeitsbereichen
auf Verkehrswegen gemäß den Oberbegriffen der Patentansprüche 1 und 11 bereitzustellen,
welches weitere Gefahrensituationen erkennt, um die Personensicherheit zu erhöhen.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein System in Gestalt einer Vorrichtung
und eines Verfahrens der eingangs genannten Art mit den in den kennzeichnenden Teilen
der Patentansprüche 1 und 11 angegebenen Merkmale. Die Erfindung geht davon aus, dass
ein Arbeitsbereich auf einem Verkehrsweg in seiner räumlichen Ausdehnung, im einfachsten
Fall durch Länge, Breite und Höhe, definierbar ist. Seine Begrenzungsflächen trennen
den Arbeitsbereich derart von dem außerhalb liegenden Gefahrenbereich ab, dass bestimmte
Gefahrensituationen vermieden werden, wenn Objekte beiderseits der Begrenzungsflächen
von diesen einen gewissen Sicherheitsabstand einhalten. Als wesentliche Gefahrensituation
wird erfindungsgemäß durch entsprechend ausgebildete Detektionsmittel erfasst, wenn
ein Objekt eine Begrenzungsfläche des Arbeitsbereiches durchdringt. Indem bei Eintreten
einer solchen Gefahrensituation durch Signalisationsmittel ein Warnsignal abgegeben
wird, können beispielsweise beschäftigte Personen vom Verlassen des Arbeitsbereiches
abgehalten werden. Ebenso können Maschinen oder Arbeitsgeräte, die versehentlich vom
Baustellenpersonal aus dem Arbeitsbereich geführt werden, zurückgehalten werden. Desweiteren
kann ein den Arbeitsbereich mit seinem Fahrzeug tangierender Fahrzeugführer durch
ein Warnsignal vom zu starken Eintreten in den Arbeitsbereich abgehalten werden. Durch
geeignete Bemessung einer Schutzzone innerhalb und außerhalb der Begrenzungsfläche
eines Arbeitsbereiches kann ein Berühren bzw. teilweises Durchdringen der Begrenzungsfläche
toleriert werden, so dass das durchdringende Objekt durch das Warnsignal alarmiert
zur Rückkehr angehalten werden kann. Erfindungsgemäß wird so die Sicherheit von Personen,
die in einem Arbeitsbereich auf einem Fahrweg beschäftigt sind oder sich an einem
solchen vorbeibewegen, wesentlich erhöht.
[0006] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weisen die Detektionsmittel Sende-
und Empfangseinrichtungen für elektromagnetische Strahlung auf, die zum Abtasten einer
Begrenzungsfläche des Arbeitsbereiches vorgesehen sind. Mittels elektromagnetischer
Strahlung lässt sich eine definierte Begrenzungsfläche eines Arbeitsbereiches auf
einfache Weise nachbilden und auf das Durchdringen von Objekten abtasten. Im Gegensatz
zu mechanischen Detektionsmitteln, wie z. B. Drahtzäune oder -gitter, erlaubt der
Einsatz von elektromagnetischer Strahlung die Nachbildung von Begrenzungsflächen,
deren Durchdringung ohne gegenständliche Berührung erfolgt. Eine Durchdringung der
Begrenzungsfläche eines Arbeitsbereiches kann damit zerstörungsfrei geschehen. Die
Detektionsmittel lassen sich hierdurch in Form von handelsüblichen elektronischen
bzw. optischen Geräten, wie beispielsweise Scanner oder Laser und entsprechende Sensoren,
verwirklichen.
[0007] In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung sind die Sende- und die Empfangseinrichtungen
der Detektionsmittel an jeweils gegenüberliegenden Kanten einer Begrenzungsfläche
des Arbeitsbereiches angeordnet. In an sich bekannter Lichtschrankentechnik kann das
Durchdringen einer Begrenzungsfläche durch eine Unterbrechung eines Lichtstrahles
erfasst werden, der von der Sendeeinrichtung an einer Kante der Begrenzungsfläche
emittiert wird und ohne durchdringendes Objekt von der diesem Lichtstrahl zugeordneten
Empfangseinrichtung an der gegenüberliegenden Kante der Begrenzungsfläche detektiert
worden wäre. Wenn eine Begrenzungsfläche eines Arbeitsbereiches durch Paare sich einander
gegenüberliegender Sende- und Empfangseinrichtungen eingesäumt wird, kann diese Begrenzungsfläche
durch beliebig dichte bzw. feinmaschige optische Zäune bzw. Gitter nachgebildet werden.
[0008] Vorzugsweise sind die Sende- bzw. Empfangseinrichtungen zum Senden bzw. Empfangen
von elektromagnetischer Strahlung im sichtbaren Wellenlängenbereich ausgebildet. Mit
einer derartigen Visualisierung der Begrenzungsflächen des Arbeitsbereichs wird die
Abtrennung des Arbeitsbereichs von seiner Umgebung für alle Beteiligten Personen plausibel
und besser begreifbar. Im Übrigen wird der Aufbau eines erfindungsgemäßen Absicherungssystems
erleichtert, da die Justage gegenüberliegender Detektionsmittel einfacher ist, wenn
ein von einer Sendeeinrichtung emittierter Laserstrahl aufgrund seiner Sichtbarkeit
schneller auf den zugeordneten Sensor der Empfangseinrichtung ausgerichtet werden
kann.
[0009] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind die Sende- und Empfangseinrichtungen
an einem torförmigen Rahmen drehbar befestigt. Der torförmige Rahmen kann aus zwei
Seitenpfosten und einem diese verbindenden Querträger bestehen, an welchem jeweils
Sende- und Empfangseinrichtungen für elektromagnetische Strahlung befestigt sind.
Der Abstand der Seitenpfosten kann an die Breite des Arbeitsbereiches angepasst werden,
so dass torförmige Detektionsmittel auf einem Verkehrsweg, etwa längs eines Gleisabschnittes
oder eines Fahrstreifens einer Autobahn, am Beginn und am Ende etwa eines baustellenbedingten
Arbeitsbereiches aufgestellt werden können. Nachdem die beiden torförmigen Detektionsmittel
grob aufeinander ausgerichtet wurden, kann über eine schwenk- bzw. drehbar ausgebildete
Befestigung der Sende- und Empfangseinrichtungen am torförmigem Rahmen eine Feinjustierung
vorgenommen werden.
[0010] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der die Sende- und Empfangseinrichtungen
tragende Rahmen auf dem Verkehrsweg fahrbar ausgebildet. Dies erleichtert die Transportierbarkeit
der erfindungsgemäß ausgebildeten Detektionsmittel, was deren Einsatz z. B. für Wanderbaustellen
begünstigt. Bei Wanderbaustellen wird der Arbeitsbereich im Laufe der Bauarbeiten
langsam in Richtung des Verkehrsweges bewegt, wie es z. B. bei einem Schienenwechsel
oder bei Reinigungsarbeiten von Seitenpfosten auf einem bestimmten Streckenabschnitt
des Verkehrsweges vorkommt. Dazu sind die torförmigen Rahmen mit Schienenrädern bzw.
mit luftbereiften Rädern ausgestattet.
[0011] In einer anderen vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind die Sende- und
Empfangseinrichtungen in aufstellbare Warnbaken integriert. Hierbei werden vorteilhafterweise
bekannte und gemäß den Richtlinien für die Baustellenabsicherung auf Bundesautobahnen
vorgeschriebene Einrichtungen, welche leicht auf- und abbaubar sind, verwendet. Die
bereits vorhandene Spannungsversorgung für die auf die Warnbaken aufgesetzten Blinkleuchten
können für die Versorgung der Sendeund Empfangseinrichtungen genutzt werden. Bei mehreren
längs eines Verkehrsweges aufgestellten Warnbaken können auch komplexere Arbeitsbereiche,
insbesondere solche mit bogenförmigem Verlauf, vom fließenden Verkehr abgetrennt werden.
Je stärker der Arbeitsbereich gebogen ausgebildet ist, desto kürzer müssen die Abstände
zwischen den Warnbaken gewählt werden. Die Begrenzungsfläche des Arbeitsbereiches
setzt sich aus mehreren jeweils ebenen Teilbegrenzungsflächen zusammen.
[0012] In einer anderen bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Sende- und Empfangseinrichtungen
zum Abtasten von Teilen von Begrenzungsflächen des Arbeitsbereiches abschnittsweise
aktivierbar. Dies ermöglicht bei einer Grundausstattung von Sende- und Empfangseinrichtungen
deren gezielten Einsatz, falls nur Teile der vollständigen Begrenzungsfläche eines
Arbeitsbereiches überwacht und abgesichert werden sollen. Oft genügt es, die seitliche
Begrenzungsfläche eines Arbeitsbereiches zu seiner benachbarten Fahrspur nachzubilden.
Zum einen wird dadurch der Energieaufwand zur Versorgung der Detektionsmittel für
die gegenüber liegende Seitenfläche, welche beispielsweise am ungefährlichen Fahrbahnrand
liegt, sowie für die Deckfläche und die stirnseitigen Endflächen des Arbeitsbereiches
gespart. Zum anderen wird dadurch ein irreführendes Warnsignal beim Durchdringen der
zuletzt genannten, ungefährlichen Begrenzungsflächen vermieden.
[0013] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weisen die Signalisationsmittel
Signalgeber für akustische und/oder optische und/oder haptische Warnsignale auf. Je
nachdem ob alle Personen aus dem Arbeitsbereich und seiner Umgebung oder nur bestimmte
Personen gewarnt werden sollen, können Signalhörner, Blink- oder Rundumleuchten aber
auch persönliche tragbare Vibrationsalarme zum Einsatz kommen.
[0014] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist bei Eintreten einer
Gefahrensituation ein Warnsignal an die eine Begrenzungsfläche durchdringende Person
abgebbar. Zur individuellen Warnung einer bestimmten Person, ohne andere zu irritieren,
kann ein persönlicher Signalgeber mitgeführt werden. Mit Hilfe eines Datenübertragungssystems,
in dem Sender und Empfänger eine eindeutige Zuordnung haben, wie z. B. der aus dem
Mobilfunk bekannte DECT-Standard, ist die gezielte Ansteuerung eines von mehreren
gleichen Signalgebern möglich.
[0015] Weitere Vorteile des erfindungsgemäßen Absicherungssystems werden durch Ausführungsbeispiele
und anhand der Zeichnungen erläutert, in deren
- FIG 1
- ein Arbeitsbereich längs einer geraden Fahrspur,
- FIG 2
- ein Arbeitsbereich auf einer bogenförmigen Fahrspur,
- FIG 3
- ein erstes Ausführungsbeispiel für Detektionsmittel in Vorderansicht,
- FIG 4
- das erste Ausführungsbeispiel von Detektionsmitteln in Draufsicht,
- FIG 5
- der Einsatz des ersten Ausführungsbeispiels von Detektionsmitteln in Draufsicht,
- FIG 6
- der Einsatz des ersten Ausführungsbeispiels von Detektionsmitteln in Seitenansicht,
- FIG 7
- der Einsatz des ersten Ausführungsbeispieles von Detektionsmitteln in Frontansicht
und
- FIG 8
- der Einsatz eines zweiten Ausführungsbeispieles von Detektionsmitteln in Draufsicht
schematisch veranschaulicht ist.
[0016] Nach FIG 1 weist ein auf einer geraden Fahrspur 10 eines Verkehrsweges angeordneter
Arbeitsbereich 20 eine rechteckige Grundfläche der Länge L und der Breite B auf. Zusätzlich
kann der Arbeitsbereich 20 noch durch eine Höhe (vgl. H in FIG 6) definiert sein.
Der Arbeitsbereich 20 könnte beispielsweise eine Baustelle auf einem Fahrstreifen
einer Autobahn oder auf einem Gleisabschnitt eines Schienennetzes sein. Der Arbeitsbereich
20 weist nach FIG 1 z. B. fünf zweidimensionale, rechteckige Begrenzungsflächen (vgl.
21 in FIG 5, 6 und 8) zu seiner Umgebung auf. Erfindungsgemäß sind Detektionsmittel
(vgl. 30 in FIG 3 und 4; 30B, 30E in FIG 5, 6 und 7; 60B bis 60E in FIG 8) derart
ausgebildet und am Arbeitsbereich 20 angeordnet, dass solche Gefahrensituationen erfasst
werden, bei welchen ein Objekt - also eine Person oder ein durch diese beeinflussbares
Gerät oder sonstige Gegenstände - eine Begrenzungsfläche durchdringt, und bei Eintreten
einer solchen Gefahrensituation ein Warnsignal durch Signalisationsmittel abgegeben
wird. Die Abmessungen B, L, H des Arbeitsbereiches 20 sind einerseits durch die Art
der durchzuführenden Arbeiten sowie durch die Breite der Fahrspur 10 vorgegeben. Andererseits
ist die Länge L des Arbeitsbereiches 20 als in der Regel größte Abmessung durch die
Art der Detektionsmittel bestimmt. Hier können mechanische Werkstoffkennwerte oder
auch die Reichweite optischer Detektionsmittel eine Beschränkung darstellen.
[0017] Darüber hinaus kann auch der Verlauf des Verkehrsweges die Länge L eines Arbeitsbereiches
20 verkürzen. Nach FIG 2 ist ein Arbeitsbereich 20 mit gleicher Breite B wie in FIG
1 auf einer bogenförmigen Fahrspur 11 kürzer auszubilden, wenn die Detektionsmittel
ebene Begrenzungsflächen über einem rechteckigen Grundriss des Arbeitsbereiches 20
nachbilden. In diesem Fall erstrecken sich die seitlichen Begrenzungsflächen längs
von Sekanten, so dass der Arbeitsbereich 20 sich am bogeninneren und bogenäußeren
Rand nicht mit der Fahrspur 11 deckt. Dieser Effekt wächst bei vorgegebenem Bogenradius
mit zunehmender Länge L des Arbeitsbereiches 20, was unerwünschte Konsequenzen haben
kann. Verläuft auf der bogeninneren Seite eine benachbarte Fahrspur, so besteht die
Gefahr, dass eine Person sich innerhalb des Arbeitsbereiches 20 auf die benachbarte
Fahrspur begibt, ohne die Begrenzungsfläche zu durchdringen und damit ohne ein Warnsignal
auszulösen. Andererseits könnte ein sich auf der benachbarten Fahrspur bewegendes
Fahrzeug aufgrund einer Durchdringung der Begrenzungsfläche ein Warnsignal auslösen,
welches unnötig ist, da der tatsächliche Wirkungskreis eines Baustellenpersonals sich
auf die Fahrspur 11 beschränkt. Auf der bogenäußeren Seite hingegen würde eine den
Arbeitsbereich 20 verlassende Person aufgrund der Durchdringung der Begrenzungsfläche
ein Warnsignal auslösen, ohne die Fahrspur 11 nach außen verlassen zu haben. Je kleiner
der Radius einer bogenförmigen Fahrspur 11 ist, desto kleiner ist die Länge L eines
Arbeitsbereiches 20 zur Vermeidung der eben beschriebenen Folgen zu wählen. Bei längeren
Baustellen auf kurvenreichen Verkehrswegen könnte hier durch eine Reihe hintereinander
angeordneter erfindungsgemäß abgesicherter Arbeitsbereiche 20 mit jeweils rechteckiger
Grundfläche Abhilfe für das erwähnte Problem geschaffen werden.
[0018] Ein erstes Ausführungsbeispiel erfindungsgemäßer Detektionsmittel 30 zum Erfassen
von Gefahrensituationen weist gemäß FIG 3 und FIG 4, die im Folgenden gemeinsam beschrieben
werden, einen torförmigen Rahmen auf. Der torförmige Rahmen umfasst zwei Seitenpfosten
31, die an ihren unteren Enden auf je einem Standfuß 33 lagern und deren obere Enden
durch einen Querträger 32 verbunden sind. Am Rahmen sind Sende- und Empfangseinrichtungen
34 verstellbar befestigt. Die Sende- und Empfangseinrichtungen 34 werden durch eine
Reihe von Aktuatoren bzw. Sensoren zum Senden bzw. Empfangen von elektromagnetischer
Strahlung, vorzugsweise im sichtbaren Wellenlängenbereich gebildet. Die Energieversorgung
ist durch eine nicht dargestellte, im Standfuß 33 integrierte Batterie gewährleistet.
Als Aktuatoren werden vorzugsweise Laser eingesetzt. Zur einfacheren Transportierbarkeit
derartiger Detektionsmittel 30 an sich und insbesondere für ihren Einsatz bei Wanderbaustellen,
können unter den Standfüßen 33 Räder, zur Verwendung auf Gleisanlagen insbesondere
Schienenräder, zur Verfahrbarkeit längs eines Verkehrsweges montiert sein.
[0019] Das in FIG 3 und FIG 4 beschriebene Ausführungsbeispiel von Detektionsmitteln 30
wird im Folgenden anhand eines praktischen Einsatzbeispieles anhand der FIG 5, FIG
6 und FIG 7 gemeinsam erläutert. Auf der rechten Fahrspur 10 einer zweispurigen Autobahn
befindet sich ein baustellenbedingter Arbeitsbereich 20, an dessen Beginn Detektionsmittel
30B und an dessen Ende Detektionsmittel 30E aufgestellt sind. Zur Abtrennung des Arbeitsbereiches
20 von der linken Fahrspur 12, die für Fahrzeuge 50 freigegeben ist, sind die Detektionsmittel
30B, 30E derart angeordnet, dass bei Aktivierung der Sende- und Empfangseinrichtungen
34 am fahrbahnmittig aufgestellten Seitenpfosten 31 eine seitliche Begrenzungsfläche
21 des Arbeitsbereiches 20 optisch abtastbar ist. Hierfür sind die Sende- und Empfangseinrichtungen
34 so justiert, dass der Laserstrahl einer Sendeeinrichtung auf den zugeordneten Sensor
der Empfangseinrichtung trifft. Über die Dichte der Anordnung von Aktuatoren und Sensoren
in den Sende- und Empfangseinrichtungen 34 kann die Begrenzungsfläche 21 durch ein
mehr oder weniger engmaschiges optisches Gitter nachgebildet werden. Wird Laserlicht
im sichtbaren Wellenlängenbereich verwendet, so vereinfacht sich beim Aufbau der Detektionsmittel
30 die Justage der aufeinander auszurichtenden Sende- und Empfangseinrichtungen 34;
zugleich wird dadurch die Begrenzungsfläche 21 für im Arbeitsbereich 20 tätige Personen
40 sowie für vorbeifahrende Fahrzeuge 50 führende Personen sichtbar und damit gegenwärtig.
Durchdringt nun ein Objekt 40, 50 die Begrenzungsfläche 21, so wird wie bei einer
Lichtschranke der Laserstrahl unterbrochen. Dies wird vom zugeordneten Sensor, der
kein Licht mehr empfängt, registriert. Auf diese Weise werden Gefahrensituationen,
bei welchen beispielsweise eine im Arbeitsbereich 20 beschäftigte Person 40 versehentlich
durch die Begrenzungsfläche 21 austritt oder aber ein vorbeifahrendes Fahrzeug 50
aus Unachtsamkeit die Fahrspur 12 so stark verlässt, dass es durch die Begrenzungsfläche
21 eindringt, erfasst und bei Eintreten einer solchen Gefahrensituation durch nicht
dargestellte Signalisationsmittel die Abgabe eines Warnsignals ausgelöst. Das akustische
Warnsignal eines Signalhorns oder das optische Warnsignal von Blink- oder Rundumleuchten
alarmiert sowohl die eine Gefahrensituation auslösende Person als auch die von der
Gefahrensituation bedrohten Personen. Das Warnsignal bewegt den das Fahrzeug 50 führenden
Fahrer zum Korrigieren seiner Bahn bzw. den Baustellenarbeiter 40 zur Rückkehr in
den Arbeitsbereich 20. Andere im Arbeitsbereich 20 beschäftigte Personen 40 werden
durch das Warnsignal zur Flucht auf die der Begrenzungsfläche 21 abgewandten Seite
der Fahrspur 10 angehalten. Zur Vermeidung eines irreführenden, an alle Beteiligten
gerichteten Warnsignals beim Durchdringen der Begrenzungsfläche 21 durch eine im Arbeitsbereich
20 beschäftigte Person 40, könnte alternativ ein persönliches Warnsignal nur an diese
gefährdete Person gerichtet werden.
[0020] Hierzu könnten von dem im Arbeitsbereich 20 tätigen Personen 40 je ein persönlicher
Vibrationsalarm getragen werden. Um zu gewährleisten, dass ein Warnsignal eindeutig
einem bestimmten Warnsignalgeber zugeordnet werden kann, wird ein Datenübertragungssystem
mit eindeutiger Zuordnung zwischen Sender und Empfänger verwendet. Hierfür eignet
sich z. B. die DECT-Datenübertragung.
[0021] Ein weiteres Ausführungsbeispiel von Detektionsmitteln 60 eines erfindungsgemäßen
Absicherungssystems eines Arbeitsbereiches 20 auf einem Verkehrsweg 10 weist nach
FIG 8 Warnbaken auf, in die Sende- und Empfangseinrichtungen 34 integriert sind. Warnbaken
sind aus Absperrmaßnahmen nach den "Richtlinien zur Sicherung von Arbeitsstellen"
(RSA95) an sich bekannt. Sie weisen z. B. eine rot-weiß gestreifte, reflektierende
Warnfläche und eine darüber geordnete Warnblinkleuchte auf. Auf einer Fahrspur 10
ist zur Abtrennung eines Arbeitsbereiches 20 von einer benachbarten, für den Verkehr
freigegebenen Fahrspur 12 eine Begrenzungsfläche 21 optisch aufgebaut. Die Begrenzungsfläche
21 besteht hier aus drei Teilflächen, die jeweils nach dem oben beschriebenen Prinzip
von sich gegenüberliegenden Sende- und Empfangseinrichtungen 34 nachgebildet sind.
Die nicht dargestellten Sende- und Empfangseinrichtungen 34 sind integriert in einer
am Beginn der Baustelle aufgestellten Warnbake 60B, in zwei weiteren Warnbaken 60C
und 60D sowie in einer am Ende der Baustelle aufgestellten Warnbake 60E. Wie in oben
beschriebener Weise werden von den Detektionsmitteln 60 Gefahrensituationen erfasst,
bei welchen Personen 40, die im Arbeitsbereich 20 beschäftigt sind, oder Fahrzeuge
50, die am Baustellenbereich 20 vorbeifahren, die Begrenzungsflächen 21 durchdringen.
Bei Eintreten einer solchen Gefahrensituation wird wieder ein entsprechendes Warnsignal
abgegeben. In vorteilhafter Weise kann hier für die Sende- und Empfangseinrichtungen
34 die bereits vorhandene Stromversorgung der Blinkleuchten verwendet werden. Ein
anderer Vorteil besteht darin, dass sich durch eine versetzte Anordnung der Warnbaken
60B bis 60E eine Begrenzungsfläche 21 mit im Winkel zueinander stehenden Teilflächen
definieren lässt. Somit lassen sich auch Arbeitsbereiche 20 mit optimierter Raumausnutzung
absichern, die sich über einen längeren Fahrbahnbogen erstrecken.
1. Vorrichtung zum Absichern eines Arbeitsbereiches (20) auf einem Verkehrsweg (10, 11)
mit Detektionsmitteln (30, 60) zum Erfassen einer Gefahrensituation, wobei die Detektionsmittel
(30, 60) mit Signalisationsmitteln zum Abgeben eines Warnsignals derart zusammenwirken,
dass bei Eintreten einer Gefahrensituation die Abgabe eines Warnsignals ausgelöst
wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Detektionsmittel (30, 60) zum Erfassen von Gefahrensituationen, bei welchen ein
Objekt (40, 50) eine Begrenzungsfläche (21) des Arbeitsbereiches (20) durchdringt,
ausgebildet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Detektionsmittel (30, 60) Sendeund Empfangseinrichtungen (34) für elektromagnetische
Strahlung aufweisen, die zum Abtasten einer Begrenzungsfläche (21) des Arbeitsbereiches
(20) vorgesehen sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Sende- und die Empfangseinrichtungen (34) der Detektionsmittel (30 B, 30 E) an
jeweils gegenüberliegenden Kanten einer Begrenzungsfläche (21) des Arbeitsbereiches
(20) angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Sende- bzw. Empfangseinrichtungen (34) zum Senden bzw. Empfangen von elektromagnetischer
Strahlung im sichtbaren Wellenlängenbereich ausgebildet sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Sende- und Empfangseinrichtungen (34) an einem torförmigen Rahmen (31, 32) drehbar
befestigt sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der die Sende- und Empfangseinrichtungen (34) tragende Rahmen (31, 32) auf dem Verkehrsweg
(10, 11) fahrbar ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Sende- und Empfangseinrichtungen (34) in aufstellbare Warnbaken (60) integriert
sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Sende- und Empfangseinrichtungen (34) zum Abtasten von Teilen von Begrenzungsflächen
(21) des Arbeitsbereiches (20) abschnittsweise aktivierbar sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Signalisationsmittel Signalgeber für akustische und/oder optische und/oder haptische
Warnsignale aufweisen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass bei Eintreten einer Gefahrensituation ein Warnsignal an die eine Begrenzungsfläche
(21) durchdringende Person abgebbar ist.
11. Verfahren zum Absichern eines Arbeitsbereiches (20) auf einem Verkehrsweg (10, 11),
wobei Detektionsmittel (30, 60) Gefahrensituationen erfassen und bei Eintreten einer
Gefahrensituation von mit den Detektionsmitteln (30, 60) zusammenwirkenden Signalisationsmitteln
ein Warnsignal abgegeben wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Detektionsmittel (30, 60) Gefahrensituationen erfassen, bei welchen ein Objekt
(40, 50) eine Begrenzungsfläche (21) des Arbeitsbereiches (20) durchdringt.