[0001] Die Erfindung betrifft eine PIFA-Antennenvorrichtung (Planar Inverted F-Antenna),
mit einem HF-Ein/Ausgang und zwei Antennenflächen, die jeweils einen Kontakt zu einer
Masse eines mobilen Kommunikationsendgerätes aufweisen, wobei die erste Antennenfläche
für zwei unabhängige Frequenzen und die zweite Antennenfläche für eine dritte unabhängige
Frequenz ausgebildet ist.
[0002] Bei mobilen Kommunikationsendgeräten sollte die Antenne sowohl technischen als auch
optischen Anforderungen genügen. Zum einen sollte sie für mehr als eine Frequenz arbeiten,
zum anderen sollte sie so klein wie möglich sein, um beispielsweise eine nach außen
hin unsichtbare Integration in ein Mobilfunkgerät zu erlauben. Hierfür kann zum Beispiel
eine PIFA-Antenne (Planar Inverted F-Antenna) verwendet werden, die eine äußerst kompakte
Form aufweist.
[0003] Meist operieren diese PIFA-Antennen in zwei unabhängigen Frequenzbereichen, zum Beispiel
bei einem Frequenzband von 900 MHz im GSM-Betrieb (GSM = Global System for Mobile
Communication) und bei dem Frequenzband von 1800 MHz im PCN-Betrieb (PCN = Personal
Communication Network). Die Einführung einer weiteren, dritten Frequenz, zum Beispiel
bei dem Frequenzband des PCS-Betriebes (PCS = Personal Communications Services) bei
1900 MHz, wird bislang hauptsächlich mit Hilfe der nachfolgend beschriebenen Ausgestaltungen
durchgeführt.
[0004] Eine bekannte Ausgestaltung zur Einführung einer dritten Frequenz sieht vor, die
Bandbreite des PCN-Frequenzbandes einer Dualband-Antenne zu vergrößern, indem der
Abstand zwischen der Antenne und der Leiterplatte (PCB-board) des Mobilfunkgerätes
vergrößert wird. Hierdurch kann die GSM/PCN-Dualband-Antenne zusätzlich für das PCS-Frequenzband
verwendet werden. In dieser Ausgestaltung benötigt die PIFA-Antenne jedoch für einen
Betrieb auf drei Frequenzbändern zirka 50% mehr Volumen als eine PIFA-Antenne, die
lediglich auf zwei Frequenzbändern arbeitet.
[0005] Eine andere Ausgestaltung, eine PIFA-Antenne auszubilden, die auf drei Frequenzbereichen
arbeitet, sieht vor, eine Dualband-PIFA-Antenne mit einer zusätzlichen Antenne zu
kombinieren. Diese zusätzliche Antenne liefert die dritte Resonanzfrequenz und die
gesamte PIFA-Antennenvorrichtung weist nun drei Frequenzen auf. Hier wird sowohl die
Dualband-PIFA-Antenne als auch die zusätzliche Antenne mit einem HF-Ein/Ausgang des
Mobilfunkgerätes verbunden, wobei beide Antennen separat angesteuert werden. Auch
diese Ausgestaltung führt zu einer voluminöseren Baugröße der PIFA-Antennenvorrichtung.
[0006] Da die heutigen Mobilfunkgeräte immer kleiner werden, sind diese bislang beschriebenen
PIFA-Antennenvorrichtungen, die für drei Frequenzbereiche ausgelegt sind, nicht für
einen Einbau in solche Mobilfunkgeräte geeignet.
[0007] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine PIFA-Antennenvorrichtung für drei Frequenzbereiche
zu entwickeln, die kein nennenswert größeres Volumen als bestehende Dualband-PIFA-Antennen
aufweist und somit einen Einbau in bestehende Mobilfunkgeräte ermöglicht.
[0008] Die Aufgabe zur Entwicklung einer PIFA-Antennenvorrichtung wird durch den unabhängigen
Vorrichtungsanspruch gelöst.
[0009] Demgemäss schlägt der Erfinder vor, eine PIFA-Antennenvorrichtung, mit einem HF-Ein/Ausgang
und zwei Antennenflächen, die jeweils einen Kontakt zu einer Masse eines mobilen Kommunikationsendgerätes
aufweisen, wobei die erste Antennenfläche für zwei unabhängige Frequenzen und die
zweite Antennenfläche für eine dritte unabhängige Frequenz ausgebildet ist, dahingehend
weiterzuentwickeln, dass ausschließlich die erste Antennenfläche an einem Punkt mit
dem HF-Ein/Ausgang verbunden ist, die zweite Antennenfläche berührungslos zu der ersten
Antennenfläche derart angeordnet ist, dass zwischen beiden Antennenflächen eine elektromagnetische
Kopplung entsteht, und dass eine erste Fläche (F1) vorgesehen ist, die von der ersten
Antennenfläche (P1) weitgehend umschlossen wird und innerhalb dieser Fläche (F1) die
zweite Antennenfläche (P2) angeordnet ist.
[0010] Durch die vorgesehene elektromagnetische Kopplung kann auf eine separate Ansteuerung
der zweiten Antennenfläche verzichtet werden. Beispielsweise kann die erste Antennenfläche
als Dualbandantenne in den Frequenzbändern für den GSM- und den PCN-Betrieb arbeiten
und die zweite Antennenfläche die Frequenz für den PCS-Betrieb liefern.
[0011] In Folge des Merkmals, dass die erste Antennenfläche ausschließlich an einem Punkt
mit dem HF-Ein/Ausgang verbunden ist, ist die Kontaktierung der PIFA-Antenne besonders
einfach gestaltet.
[0012] Erfindungsgemäß ist eine erste Fläche vorgesehen, die von der ersten Antennenfläche
weitgehend umschlossen wird und innerhalb dieser Fläche ist die zweite Antennenfläche
angeordnet. Diese Ausgestaltung bewirkt, dass die zweite Antennenfläche ohne zusätzlichen
Platzbedarf in einer Aussparung im Innenbereich der ersten Antennenfläche untergebracht
werden kann. Die beiden Antennenflächen können hierbei vorzugsweise in einer Ebene
(coplanar) angeordnet sein.
[0013] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen PIFA-Antennenvorrichtung
ist die zweite Antennenfläche derart ausgestaltet, dass sie einen λ/4-Resonator bildet,
wenn sie auf Masse gelegt wird. Durch eine elektromagnetische Kopplung zwischen den
beiden Antennenflächen wird der λ/4-Resonator angeregt.
[0014] Vorteilhaft kann die Länge und die Breite der zweiten Antennenfläche auf eine gewünschte
dritte Frequenz abgestimmt sein. Ein Nennwert von beispielsweise 50 Ohm Eingangsimpedanz
der Antennenvorrichtung bei der dritten Frequenz kann durch die Auswahl der Größe
der freien Fläche beziehungsweise des nichtleitenden Mediums zwischen den beiden Antennenflächen
realisiert werden. Hierdurch kann die Antenne ohne ein Anpaßnetzwerk beziehungsweise
mit einer geringen Anzahl von Anpaßelementen betrieben werden, so dass die in Anpassschaltungen
auftretenden Verluste vermieden werden können.
[0015] In einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen PIFA-Antennenvorrichtung
weisen die Antennenflächen Knicke und Biegungen auf. Hierdurch können kleine räumliche
Strukturen entstehen, die sowohl für eine Anwendung bei zwei als auch bei drei Frequenzen
geeignet sind und die sich an ein Gehäuse eines bestehenden Mobilfunkgerätes anpassen
können.
[0016] Darüber hinaus kann die von der ersten Antennenfläche umgrenzte Fläche rechteckförmig
ausgestaltet sein. Diese Fläche ist vorzugsweise derart an die Länge und Breite der
zweiten Antennenfläche angepasst, dass sowohl eine berührungslose Anordnung dieser
zweiten Antennenfläche als auch eine elektromagnetische Kopplung zwischen beiden Antennenflächen
ermöglicht wird. Das Medium zwischen den beiden berührungslos angeordneten Antennenflächen
ist vorzugsweise Luft oder ein anderes nichtleitendes Medium.
[0017] Weiterhin ist in einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen PIFA-Antennenvorrichtung
mindestens eine zweite Fläche beziehungsweise Aussparung vorgesehen, die von der Antennenfläche
umgrenzt wird. Hierdurch kann die dritte Frequenz der erfindungsgemäßen PIFA-Antennenvorrichtung
unabhängig abstimmt werden.
[0018] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines
bevorzugten Ausführungsbeispieles unter Bezugnahme auf die Zeichnungen.
[0019] Es zeigen:
- Figur 1:
- erfindungsgemäße PIFA-Antennenvorrichtung in schematischer Ansicht;
- Figur 2:
- berechnete Reflexionskoeffizienten S11 der erfindungsgemäßen PIFA-Antennenvorrichtung; und
- Figur 3:
- erfindungsgemäße PIFA-Anntenvorrichtung mit an eine Unterschale eines Mobiltelefons
angepasster Form.
[0020] Die Figur 1 zeigt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen PIFA-Antennenvorrichtung
A. Die PIFA-Antennenvorrichtung A enthält zwei Antennenflächen P1 und P2, wobei die
Antennenfläche P1 eine rechteckförmige Fläche F1 weitgehend umgrenzt beziehungsweise
umfasst. Die Antennenfläche P1 ist nach einer Seite hin geöffnet. Die Fläche F1 kann
auch als Aussparung in der Antennenfläche P1 betrachtet werden und kann auch eine
andere Form aufweisen. Weiterhin enthält die Antennenfläche P1 einen Kontakt G1, der
eine Masse des Mobilfunkgerätes kontaktiert, einen HF-Ein/Ausgang S1, der die Antennenfläche
P1 mit einem HF-Ein/Ausgang des Mobilfunkgerätes verbindet sowie eine weitere Fläche
beziehungsweise eine Aussparung F2.
[0021] Die beiden Antenneflächen P1 und P2 sind im wesentlichen coplanar zueinander angeordnet.
Hervorzuheben ist, dass die erste Antennenfläche P1 ausschließlich an einem Punkt
KP mit dem HF-Ein/Ausgang S1 verbunden ist. Dies bewirkt eine sehr einfache Kontaktierung
der PIFA-Antennenvorrichtung A.
[0022] Die Antennenfläche P1 stellt eine Dualbandantenne dar, zum Beispiel für die Frequenzbänder
900 MHz und 1800 MHz.
[0023] In der Aussparung F1 ist eine weitere Antennenfläche P2 angeordnet, ohne dass zusätzlicher
Platz benötigt wird. Hierbei ist zu beachten, dass sich die Antennenflächen P1 und
P2 gegenseitig nicht berühren. Die Antennenfläche P2 hat keine direkte Verbindung
zu dem HF-Ein/Ausgang S1, so daß sie ein "parasitäres Element" darstellt.
[0024] Weiterhin trägt die Antennenfläche P2 einen Kontakt G2, der die Antennenfläche P2
mit der Masse des Mobilfunkgerätes verbindet. Wird die Antennenfläche P2 mit der Masse
verbunden, bildet sie einen λ/4-Resonator, der nur die Hälfte von der Fläche eines
λ/2-Resonators (ohne Massenverbindung) benötigt.
[0025] Das dritte Frequenzband kann durch die gewählte Länge und Breite der Antennenfläche
P2 gewählt werden. Eine Anregung der Antennenfläche P2 findet über eine elektromagnetische
Kopplung zwischen der Antennenfläche P1 und der Antennenfläche P2 statt. Durch Auswahl
der Fläche F1 kann ein optimaler Reflexionskoeffizient S
11 bei einer dritten Frequenz realisiert werden.
[0026] Die beiden Kontakte G1 und G2 stehen im wesentlichen in derselben Richtung von ihren
zugehörigen Antennenflächen P1, P2 vor, und zwar etwa in der Mitte der langen Seiten
der Rechtecke, die die Antenneflächen P1, P2 jeweils beschreiben. Der HF-Ein/Ausgang
S1 ist unweit von dem Kontakt G1 angeordnet. Genauer gesagt, liegt der HF-Ein/Ausgang
F1 im Bereich einer Ecke des Rechtecks, das von der Antennenfläche P1 beschrieben
wird. Die Antennenfläche P1 weist im Bereich einer ihrer Ecken eine Öffnung O auf,
die dem HF-Ein/Ausgang S1 im wesentlichen diagonal gegenüberliegt. Der HF-Ein/Ausgang
S1 liegt in Bezug auf den Kontakt G1 an der von der Öffnung O entfernteren Ecke des
Rechtecks.
[0027] Die Öffnung O sorgt dafür, dass die Antennenfläche P1 für zwei Frequenzbänder benutzt
werden kann. Insofern umfasst die Antennefläche P1 zwei Resonatoren mit dem gemeinsamen
Massekontakt G1 und dem gemeinsamen HF-Ein/Ausgang S1. Die Längen dieser beiden Resonatoren
der Antennenfläche P1 können durch Vergrößern oder Vermindern der Öffnung O verändert
werden, und damit auch die Resonanzfrequenzen der Resonatoren, die von diesen Längen
abhängen. Aufgrund dessen wird die Öffnung O verwendet, um die zwei Resonanzfrequenzen
bzw. Betriebsfrequenzbänder der Antennenfläche P1 festzulegen.
[0028] Die Figur 2 zeigt als durchgezogene Linie die Reflexionskoeffizienten S
11 der erfindungsgemäßen PIFA-Antennenvorrichtung, die auf bekannte Weise berechnet
wurden, in einer Auftragung gegen die Frequenz F.
[0029] Das Frequenzbänder für den GSM-Betrieb sind im Bereich zwischen zirka 880 bis 960
MHz, für den PCN-Betrieb im Bereich zwischen zirka 1710 bis 1880 MHz und für den PCS-Betrieb
im Bereich zwischen zirka 1850 bis 1990 MHz als gestrichelte Linien eingezeichnet.
[0030] Die aufgetragenen Simulationsergebnisse in der Figur 2 zeigen, dass die erfindungsgemäße
PIFA-Antennenvorrichtung den Erfordernissen für einen Betrieb in diesen drei Frequenzbereichen
genügt.
[0031] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten Merkmale der Erfindung nicht nur
in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder
in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
[0032] Insgesamt wird durch die Erfindung eine PIFA-Antennenvorrichtung für drei Frequenzbereiche
vorgestellt, die in ihren Ausdehnungen denen einer Dualband-PIFA-Antenne entspricht
und die einen Einbau in bestehende Mobilfunkgeräte ermöglicht.
[0033] Die Figur 3 zeigte eine erfindungsgemäße PIFA-Antennenvorrichtung, die hinsichtlich
ihrer äußeren Form an eine Unterschale eines Mobiltelefons angepasst ist, zu dem die
PIFA-Antennenvorrichtung A gehört. Aus der Figur 3 wird ersichtlich, dass zum Ausnutzen
des zur Verfügung stehenden Volumens in der Unterschale des Mobiltelefongehäuses die
Antennenvorrichtung A, insbesondere die Antennenflächen P1 und P2, an eine komplexe
Struktur der Gehäuseunterschale angepasst werden kann. Dazu weisen die Antennenflächen
P1 und P2 an ihren Innen-/Außenrändern Vorsprünge/Aussparungen o. ä. auf, die es gestatten,
die Antennenvorrichtung A möglichst platzsparend der Gehäuseunterschale benachbart
anzuordnen. Dabei bleibt jedoch die in Figur 1 dargestellte im wesentlichen rechteckförmige
Gestalt der Antennenflächen P1 und P2 im wesentlichen erhalten.
1. PIFA-Antennenvorrichtung (A) mit einem HF-Ein/Ausgang (S1) und zwei Antennenflächen
(P1, P2), die jeweils einen Kontakt (G1, G2) zu einer Masse eines mobilen Kommunikationsendgerätes
aufweisen, wobei die erste Antennenfläche (P1) für zwei unabhängige Frequenzen und
die zweite Antennenfläche (P2) für eine dritte unabhängige Frequenz ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass ausschließlich die erste Antennenfläche (P1) an einem Punkt mit dem HF-Ein/Ausgang
(S1) verbunden ist, und die zweite Antennenfläche (P2) berührungslos zu der ersten
Antennenfläche (P1) derart angeordnet ist, dass zwischen beiden Antennenflächen (P1,
P2) eine elektromagnetische Kopplung entsteht und dass eine erste Fläche (F1) vorgesehen
ist, die von der ersten Antennenfläche (P1) weitgehend umschlossen wird und innerhalb
dieser Fläche (F1) die zweite Antennenfläche (P2) angeordnet ist.
2. PIFA-Antennenvorrichtung gemäß dem voranstehenden Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass , die zweite Antennenfläche (P2) derart ausgestaltet ist, dass sie bei einem Massenkontakt
einen λ/4-Resonator bildet.
3. PIFA-Antennenvorrichtung gemäß einem der voranstehenden Ansprüche 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Länge und die Breite der zweiten Antennenfläche (P2) auf die gewünschte dritte
Frequenz abgestimmt ist.
4. PIFA-Antennenvorrichtung gemäß einem der voranstehenden Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antennenflächen (P1, P2) Knicke und Biegungen aufweisen.
5. PIFA-Antennenvorrichtung gemäß einem der Ansprüche voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fläche (F1) rechteckförmig ausgestaltet ist.
6. PIFA-Antennenvorrichtung gemäß einem der voranstehenden Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine zweite Fläche (F2) vorgesehen ist, die von der Antennenfläche (P1)
umgrenzt wird.