[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Strahleinrichtung für die Bearbeitung von
Werkstückoberflächen mittels eines körnigen Strahlmittels, mit einem drehantreibbaren
Schleuderrad mit Schleuderschaufeln, mit einem das Schleuderrad mit Ausnahme eines
Strahlmittelauswurfbereichs umgebenden Schleuderradgehäuse, mit einer Zuleitung für
die Zuführung des Strahlmittels, mit einer mit dem Schleuderrad rotierenden, radial
innerhalb der Schleuderschaufeln angeordneten, konzentrischen Verteilerhülse, in die
die Zuführleitung einmündet und die mit mehreren Durchbrechungen in ihrem Umfang ausgeführt
ist, durch die das zugeführte Strahlmittel in die Zwischenräume zwischen je zwei benachbarten
Schleuderschaufeln gelangt.
[0002] Eine Strahleinrichtung der genannten Art ist aus dem Gebrauchsmuster DE-U1 858 683
bekannt. Bei dieser Strahleinrichtung gelangt das Strahlmittel durch ein Zuführrohr
in Richtung zum Strahlmittel-Eintritt der Strahleinrichtung. Unmittelbar vor dem Eintritt
in die Strahleinrichtung mündet die Zuleitung für das Strahlmittel in eine Druckluft-Zuführleitung
ein. Durch die durch die Druckluft-Zuleitung zugeführt Druckluft wird das Strahlmittel
beschleunigt und durch ein nicht rotierendes, sich verengendes Düsenrohr in Richtung
zum Zentrum des Schleuderrades befördert. Das Düsenrohr endet unmittelbar vor einem
mit dem Schleuderrad rotierenden Zuteilrad, das in seinem Umfang mehrere Durchbrechungen
aufweist, die dem Durchlaß des Strahlmittel-Luft-Gemisches in Radialrichtung nach
außen dienen. Radial außerhalb des Düsenrohrs und des Zuteilrades ist mit geringem
Abstand davon ein hülsenartiges Gehäuse fest angeordnet. Das hülsenartige Gehäuse
besitzt in etwa deckungsgleich mit den Durchbrechungen im Zuteilrad eine Zuteilausnehmung
in seinem Umfang, durch die das Strahlmittel-Luft-Gemisch weiter radial nach außen
in den Bereich des rotierenden Schleuderrades gelangt. Weiterhin, besitzt das hülsenartige
Gehäuse eine Abführausnehmung. Diese Abführausnehmung ist in Axialrichtung relativ
zum Schleuderrad so versetzt, daß die Abführausnehmung in Axialrichtung gesehen vor
dem Schleuderrad positioniert ist. Die Abführausnehmung mündet dann in einen Zwischenraum,
der zwischen dem Schleuderrad und einem das Schleuderrad umgebenden Gehäuse gebildet
ist. Die Abführausnehmung dient hier dazu, einen Überschuß von zugeführtem Strahlmittel-Luft-Gemisch
abzuführen, um Verstopfungen der Strahleinrichtung durch ein Übermaß von zugeführtem
Strahlmittel auszuschließen. Ein solches Übermaß an zugeführtem Strahlmittel kann
hier relativ leicht auftreten, da die zugeführte Druckluft für eine wirksame Förderung
von Strahlmittel in das Zentrum des Schleuderrades sorgt, wobei zur Vermeidung eines
Strahlmittelmangels in der Praxis die Zuführung des Strahlmittels im allgemeinen lieber
etwas höher als notwendig eingestellt wird. Dieses bewußte Übermaß an zugeführtem
Strahlmittel ist hier, sofern es nicht übermäßig groß ist, nicht schädlich, da der
Überschuß an Strahlmittel, wie zuvor erläutert, durch die Abführausnehmung schadlos,
allerdings auch für die Bearbeitung der Werkstückoberfläche nutzlos, abgeführt wird.
[0003] Für die vorliegende Erfindung stellt sich die Aufgabe, eine Strahleinrichtung der
eingangs genannten Art zu schaffen, bei der bei vereinfachter Arbeitsweise eine effizientere
Nutzung des eingesetzten Strahlmittels erreicht wird.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe gelingt erfindungsgemäß mit einer Strahleinrichtung der
eingangs genannten Art, die dadurch gekennzeichnet ist,
- daß die Zuführung des Strahlmittels eine druckluftlose Zuführung ist,
- daß zwischen der Verteilerhülse und dem radial inneren Ende der Schleuderschaufeln
eine verdrehfeste Leithülse angeordnet ist,
- daß die Leithülse mit wenigstens einer Durchbrechung in ihrem Umfang ausgeführt ist,
durch die das zugeführte Strahlmittel nach seinem Durchtritt durch die Durchbrechungen
in der Verteilerhülse in die Zwischenräume zwischen den je zwei benachbarten Schleuderschaufeln
(24) gelangt, und
- daß die Leithülse weiterhin mit wenigstens einer Lufteinlaßöffnung in ihrem Umfang
ausgeführt ist, die in Axialrichtung gesehen außerhalb des Schleuderradgehäuses liegt
und durch die bei rotierendem Schleuderrad durch dessen Pumpwirkung Luft von außen
her in die Leithülse einleitbar und dem Strahlmittel zumischbar ist.
[0005] Eine Vereinfachung der erfindungsgemäßen Strahleinrichtung wird in erster Linie dadurch
erreicht, daß sie für ihren Betrieb keine Zuführung von Druckluft benötigt, womit
auch die Vorhaltung von Einrichtungen zur Erzeugung von Druckluft am Einsatzort der
Strahleinrichtung nicht mehr erforderlich ist. Durch den Wegfall der Druckluft können
auch entsprechende Leitungsverbindungen, wie Druckluftschläuche, entfallen, wodurch
die Handhabung der Strahleinrichtung vereinfacht wird. Eine besonders wirksame Funktion
der Strahleinrichtung wird dadurch erreicht, daß durch die Lufteinlaßöffnung oder
-öffnungen in der Leithülse Luft in das zuströmende Strahlmittel eingeleitet und im
Zentrum der Strahleinrichtung mit dem Strahlmittel vermischt wird, wodurch ein sehr
leicht und widerstandsarm förderbares Gemisch von Luft und Strahlmittel hergestellt
wird. Damit kann der Durchsatz an Strahlmittel durch die Strahleinrichtung bei gleichbleibender
Antriebsleistung merklich vergrößert werden, wodurch auch eine entsprechende Vergrößerung
der Bearbeitungsleistung, die mit der Strahleinrichtung an einem Werkstück erzielbar
ist, bewirkt wird. Für die Zuführung der benötigten Menge an Luft sorgt die Strahleinrichtung
mit ihrem ohnehin vorhandenen Schleuderrad, ohne daß die Erfordernis eines zusätzlichen
Gebläses oder zusätzlicher Luftschaufeln besteht, so daß die Konstruktion der Strahleinrichtung
vorteilhaft einfach bleibt.
[0006] Um in Umfangsrichtung der Leithülse betrachtet einen gleichmäßigen Zutritt von Luft
in das Innere der Leithülse zu gewährleisten, ist bevorzugt vorgesehen, daß in der
Leithülse über deren Umfang verteilt mehrere Lufteinlaßöffnungen vorgesehen sind.
[0007] In weiterer Ausgestaltung schlägt die Erfindung vor, daß jede Lufteinlaßöffnung einen
Querschnitt aufweist, der klein ist gegenüber dem Querschnitt der Durchbrechung für
das Strahlmittel im Umfang der Leithülse. Auf diese Weise wird eine kompakte Bauweise
gewährleistet, da für die Lufteinlaßöffnungen in Axialrichtung der Leithülse gesehen
nur ein relativ kurzer Abschnitt von deren Länge benötigt wird. Dennoch ist gewährleistet,
daß Luft ausreichend großer Menge durch die Lufteinlaßöffnungen gelangen kann, da
die Luft im Unterschied zu einem körnigen Strahlmittel auch durch eine oder mehrere
relativ kleine Öffnungen in einer ausreichenden Menge hindurchströmt, wenn das Schleuderrad,
wie üblich, mit einer relativ hohen Drehzahl rotiert, die eine erhebliche Pumpwirkung,
also ein entsprechendes Vakuum auf der inneren Seite der Leithülse erzeugt.
[0008] Um den Luftwiderstand für die durch die Lufteinlaßöffnungen strömende Luft möglichst
klein zu halten, wird vorgeschlagen, daß jede Lufteinlaßöffnung einen runden Querschnitt
mit ausgerundetem vorderem und hinterem Ende aufweist.
[0009] Für die im Umfang der Leithülse angebrachte Durchbrechung, durch die das Strahlmittel-Luft-Gemisch
in Radialrichtung von innen nach außen gefördert wird, ist bevorzugt vorgesehen, daß
diese ein Fenster mit im wesentlichen rechtwinkligen Ecken ist, das sich in Umfangsrichtung
der Leithülse über einen Winkel zwischen etwa 30° und 60° erstreckt. Durch Veränderung
und geeignete Festlegung des genannten Winkels läßt sich die Durchsatzmenge an Strahlmittel-Luft-Gemisch
beeinflussen. Durch einen relativ einfachen Austausch der Leithülse gegen eine solche
mit einem anderen Winkel des Fensters läßt sich die Charakteristik der Strahleinrichtung
in gewünschter Weise und bedarfsgerecht verändern und festlegen.
[0010] In weiterer Ausgestaltung ist bevorzugt vorgesehen, daß das Schleuderradgehäuse mit
Abstand von einem Außengehäuse umgeben ist, das mit Ausnahme einer Öffnung für den
Strahlmittelauswurfbereich des Schleuderradgehäuses geschlossen ist, wobei durch einen
Spaltraum zwischen Schleuderradgehäuse und Außengehäuse Luft, vorzugsweise aus einem
Bereich neben dem Strahlmittelauswurfbereich, zur Leithülse führbar ist. Bei dieser
Ausgestaltung der Strahleinrichtung wird vorteilhaft die dem Strahlmittel zuzumischende
Luft aus einem Bereich nahe dem Strahlmittelauswurfbereich abgezogen, wodurch mit
Vorteil ein gewisser Abzug von erzeugtem Staub aus von einer Werkstückoberfläche abgetragenem
Material erfolgt. Damit wird eine sauberere Arbeitsweise der Strahleinrichtung im
Vergleich zu gängigen Einrichtungen erzielt.
[0011] Um eine übersichtliche Anordnung der Einzelteile der Strahleinrichtung zu erzielen
und um bei Bedarf mit möglichst geringen Demontagearbeiten in das Innere der Strahleinrichtung
gelangen zu können, ist bevorzugt vorgesehen, daß das Schleuderrad und die Verteilerhülse
durch einen außen an das Außengehäuse angeflanschten Motor antreibbar sind, wobei
der Motor an einer Stirnwand des Außengehäuses angeordnet ist, wobei die Zuleitung
für das Strahlmittel in der entgegengesetzten, anderen Stirnwand des Außengehäuses
liegt und wobei die Zuleitung als Rohr mit einem Rohrflansch ausgebildet und lösbar
mit der zugehörigen Stirnwand verbunden ist.
[0012] Weiter schlägt die Erfindung vor, daß das die Zuleitung bildende Rohr in einem Bogen
zwischen etwa 30° und 60° gekrümmt von oben kommend in das Außengehäuse verläuft und
im wesentlichen in Axialrichtung weisend im oder nahe dem Anfangsbereich der Verteilerhülse
endet. Für die Zuführung des Strahlmittels durch die Zuleitung kann so die Schwerkraftwirkung
ausgenutzt werden, was besondere Fördereinrichtungen auf der Seite der Zuleitung entbehrlich
macht.
[0013] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, daß der der Verteilerhülse zugewandte
Endbereich der Zuleitung mit einer Stufe ausgebildet ist, wobei ein oberer Teil des
Endbereichs kürzer und ein unterer Teil des Endbereichs länger ausgebildet ist. Mit
dieser Ausgestaltung des Endbereichs der Zuleitung wird insbesondere erreicht, daß
zugeführtes Strahlmittel nicht in den Spaltbereich zwischen dem Schleuderradgehäuse
und dem Außengehäuse fällt, so daß hierdurch möglicherweise entstehende Funktionsstörungen
von vornherein ausgeschlossen werden. Gleichzeitig ist aber von der Oberseite des
Endbereichs der Zuleitung her der Zutritt von Luft durch die Lufteinlaßöffnungen in
der Leithülse problemlos und ungehindert möglich. Auf diese Weise wird schon am Ende
der Zuleitung dem Strahlmittel Luft zugeführt, was den Eintritt des Strahlmittels
in das Innere der Verteilerhülse erleichtert und flüssiger gestaltet.
[0014] Da die Leithülse, ebenso wie die Verteilerhülse und die Schleuderschaufeln des Schleuderrades
im Betrieb einem Verschleiß unterliegt, ist zwecks einer einfachen Austauschbarkeit
der Leithülse vorgesehen, daß diese an ihrem zuleitungsseitigem Stirnende mit einem
Montageflansch ausgebildet ist, der lösbar mit dem Außengehäuse verbunden ist.
[0015] Um auch bei einem intensiven Einsatz und bei starker Beaufschlagung durch das Strahlmittel
eine gute Standzeit der Leithülse zu erzielen, besteht diese bevorzugt aus zwei miteinander
verbundenen Teilen, nämlich aus einem hohlzylindrischen Hülsenteil aus einem abriebfesten
Material und aus einem damit verbundenen Flanschteil aus einem weniger abriebfesten,
leichter bearbeitbaren Material. Vorteilhaft wird hiermit nur für den tatsächlich
von dem Strahlmittel beanspruchten hohlzylindrischen Hülsenteil das abriebfeste, wesentlich
teurere Material eingesetzt, während für den vom Strahlmittel nicht beanspruchten
Teil der Leithülse ein weniger abriebfestes, leichter bearbeitbares und außerdem preisgünstigeres
Material eingesetzt wird.
[0016] Schließlich ist noch bevorzugt vorgesehen, daß die Leithülse oder gegebenenfalls
zumindest deren Hülsenteil aus einem Sintermetall oder aus Keramik besteht. Diese
Materialien sind besonders abriebfest und damit besonders gut für die stark beanspruchte
Leithülse oder deren hohlzylindrischen Hülsenteil geeignet.
[0017] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand einer Zeichnung erläutert.
Die Figuren der Zeichnung zeigen:
- Figur
- 1 eine Strahleinrichtung im Vertikalschnitt und
- Figur 2
- eine Leithülse als Teil der Strahleinrichtung aus Figur 1, ebenfalls im Vertikalschnitt,
in vergrößerter Darstellung.
[0018] Figur 1 der Zeichnung zeigt eine Strahleinrichtung 1 in einem in einer vertikalen
Ebene verlaufenden Querschnitt. Die Strahleinrichtung 1 umfaßt ein Außengehäuse 10,
das durch zwei Stirnwände 11, 12 und eine Umfangswand 13 gebildet ist. Im Inneren
des Außengehäuses 10 ist ein Schleuderradgehäuse 20 angeordnet, in welchem ein Schleuderrad
2 untergebracht ist. Das Schleuderrad 2 ist durch einen in Figur 1 rechts nur zu einem
kleinen Teil sichtbaren Antriebsmotor 27 über eine Antriebswelle 28 um eine Drehachse
29 drehantreibbar. Der Motor 27 ist mittels eines Motorflansches 27' lösbar mit der
übrigen Strahleinrichtung 1 verbunden.
[0019] Das Schleuderradgehäuse 20 besitzt zwei Stirnwände 21, 22 und eine Umfangswand 23.
Nach unten hin ist das Schleuderradgehäuse 20 offen und bildet dort einen Strahlmittelauswurfbereich
26. Mit seinem unteren Teil ragt das Schleuderradgehäuse 20 durch eine Durchbrechung
16 in einer Bodenplatte 14, die einen Teil des Außengehäuses 10 bildet. Den unteren
Teil der Strahleinrichtung 1 bildet eine Führungsplatte 15, die in ihrem Zentrum deckungsgleich
mit dem Strahlmittelauswurfbereich 26 offen ist und die der Führung der Strahleinrichtung
1 über ein zu bearbeitendes Werkstück dient.
[0020] Das Schleuderrad 2 ist, wie üblich, mit auswechselbaren Schleuderschaufeln 24 bestückt,
die in Radialrichtung weisend angeordnet sind. Weiterhin trägt das Schleuderrad 2
in seinem Zentrum eine Verteilerhülse 25, die in ihrem Umfang mit einer oder mehreren
Durchbrechungen 25' zur Durchleitung von Strahlmittel versehen ist. Aufgrund ihrer
Verbindung mit dem Schleuderrad 2 rotiert die Verteilerhülse 25 zusammen mit dem Schleuderrad
2 im Betrieb der Strahleinrichtung 1.
[0021] Zwischen dem Außenumfang der Verteilerhülse 25 und dem davon beabstandeten radial
inneren Ende 24' der Schleuderschaufeln 24 ist eine Leithülse 3 angeordnet. Die Leithülse
3 besitzt einen Flanschteil 21, mittels dem die Leithülse 3 mit der in Figur 1 linken
Stirnwand 11 des Außengehäuses 10 lösbar verbunden ist. Die Leithülse 3 ist also feststehend
innerhalb der Strahleinrichtung 1 angeordnet und rotiert nicht. Die Leithülse 3 besitzt
in ihrer Wandung eine Durchbrechung 32, die von im wesentlichen gleicher Größe ist
wie die Durchbrechungen 25' in der Verteilerhülse 25. Weiterhin besitzt die Leithülse
3 in ihrer Wandung mehrere kleinere Lufteinlaßöffnungen 33, die axial in Richtung
zur linken Stirnwand 11 hin versetzt sind, so daß sie axial außerhalb des Bewegungsbereiches
der Schleuderschaufeln 24 liegen.
[0022] Weiterhin umfaßt die Strahleinrichtung 1 eine Zuleitung 4 für das Strahlmittel. Die
Zuleitung 4 hat hier die Form eines gekrümmten Rohrstutzens, der von oben kommend
einen Bogen von etwa 60° in die Einrichtung 1 hinein beschreibt. Das freie Ende der
Zuleitung 4 ist als Anschlußflansch für eine hier nicht eingezeichnete Zuführleitung
aus einem Strahlmittelvorratsbehälter ausgeführt. Das innere Ende 42 der Zuleitung
4 ist mit einer Stufe 43 ausgebildet, wobei der Endbereich 42 in seinem unteren Teil
länger und in seinem oberen Teil kürzer ausgeführt ist. Der untere, längere Teil des
inneren Endbereichs 42 der Zuleitung 4 ragt dabei in das Innere der Verteilerhülse
25.
[0023] Im Betrieb der Strahleinrichtung 1 gelangt das Strahlmittel im Sinne des am äußeren
Anschlußflansch 40 eingezeichneten Pfeils durch die Zuleitung 4 in das Innere der
Verteilerhülse 25, wobei diese Zufuhr des Strahlmittels ohne Einsatz von Druckluft
erfolgt. Das Strahlmittel gelangt aus dem Inneren der Verteilerhülse 25 durch deren
Durchbrechungen 25' und durch die Durchbrechung 32 der Leithülse 3 in Radialrichtung
nach außen in die Zwischenräume zwischen jeweils zwei benachbarten Schleuderschaufeln
24 des Schleuderrades 2. Das rotierende Schleuderrad 2 beschleunigt das Strahlmittel
und wirft es mit hoher Geschwindigkeit durch den Strahlmittelauswurfbereich 26 aus.
Danach trifft das Strahlmittel dann auf eine zu bearbeitende Werkstückoberfläche,
beispielsweise um dort eine Oberflächenreinigung vorzunehmen.
[0024] Das rotierende Schleuderrad 2 mit seinen Schleuderschaufeln 24 wirkt bei der dargestellten-Strahleinrichtung
1 gleichzeitig als Radialverdichter. Die Luft aus dem Inneren des Schleuderradgehäuses
20 wird durch die Schleuderschaufeln 24 ebenfalls beschleunigt und zusammen mit dem
Strahlmittel durch den Strahlmittelauswurfbereich 26 nach außen gefördert. Dabei entsteht
im Zentrum des Schleuderrades ein Unterdruck. Dieser sorgt dafür, daß Luft durch einen
Spaltraum 17 zwischen dem Außengehäuse 10 und dem Schleuderradgehäuse 20 aus dem Bereich
unterhalb der Bodenplatte 14 zum Zentrum der Strahleinrichtung 1 strömt. Dort tritt
die zuströmende Luft zunächst durch die Lufteinlaßöffnungen 33 der Leithülse 3 hindurch
und strömt dann zum Teil in den Spaltraum zwischen Leithülse 3 und rotierender Verteilerhülse
25 und zum Teil in das Innere der Verteilerhülse 25. In beiden Bereichen mischt sich
die zuströmende Luft mit dem zugeführten Strahlmittel und sorgt so für eine leichtere
Beweglichkeit des Strahlmittels. Hierdurch wird bei gleicher Antriebsleistung des
Schleuderrades 2 der Durchsatz an Strahlmittel vergröβert, wodurch eine entsprechende
Vergrößerung der Arbeitsleistung der Strahleinrichtung 1 an einer Werkstückoberfläche
erzielt wird. Vorteilhaft wird dafür keine Druckluftquelle und kein separates oder
integriertes Gebläse benötigt, was die Strahleinrichtung 1 vorteilhaft einfach hält.
[0025] Figur 2 der Zeichnung zeigt ebenfalls im vertikalen Querschnitt die Leithülse 3 als
Teil der Strahleinrichtung 1 aus Figur 1. Figur 2 verdeutlicht die hohlzylindrische
Form der Leithülse 3. Weiterhin zeigt die Figur 2, daß bei dem hier dargestellten
Ausführungsbeispiel die Leithülse 3 aus zwei Teilen besteht, nämlich einem Hülsenteil
30 und einem Flanschteil 31. Diese beiden Teile 30, 31 sind mittels einer Nietverbindung
miteinander fest verbunden. Im Hülsenteil 30 befindet sich die Durchbrechung 32, die
die Form eines relativ großen Fensters hat und die relativ nahe am rechten Stirnende
der Leithülse 3 positioniert ist. In Richtung zum Flanschteil 31 hin sind in dem Hülsenteil
30 die Lufteinlaßöffnungen 33 angebracht. Die Lufteinlaßöffnungen 33 sind hier mit
einem runden Querschnitt sowie mit Abrundungen 34 am inneren und am äußeren Ende ausgebildet,
um eine möglichst glatte Luftströmung zu erlauben. Die Zweiteilung der Leithülse in
die zwei Teil 30, 31 erlaubt den Einsatz von speziellen Materialien für die beiden
Teile. Der Hülsenteil 30 besteht vorzugsweise aus einem besonders verschleißfesten
Material, beispielsweise Sintermetall oder Keramik, da dieser Hülsenteil 30 stark
von dem Strahlmittel beansprucht wird. Der nicht von dem Strahlmittel beanspruchte
Flanschteil 31 kann aus einem weniger abriebfesten und dafür leichter bearbeitbaren
Material hergestellt sein.
1. Strahleinrichtung (1) für die Bearbeitung von Werkstückoberflächen mittels eines körnigen
Strahlmittels, mit einem drehantreibbaren Schleuderrad (2) mit Schleuderschaufeln
(24), mit einem das Schleuderrad (2) mit Ausnahme eines Strahlmittelauswurfbereichs
(26) umgebenden Schleuderradgehäuse (20), mit einer Zuleitung (4) für eine druckluftlose
Zuführung des Strahlmittels, mit einer mit dem Schleuderrad (2) rotierenden, radial
innerhalb der Schleuderschaufeln (24) angeordneten, konzentrischen Verteilerhülse
(25), in die die Zuführleitung (4) einmündet und die mit mehreren Durchbrechungen
(25') in ihrem Umfang ausgeführt ist, durch die das zugeführte Strahlmittel in die
Zwischenräume zwischen je zwei benachbarten Schleuderschaufeln (24) gelangt,
dadurch gekennzeichnet,
- daß zwischen der Verteilerhülse (25) und dem radial inneren Ende (24') der Schleuderschaufeln
(24) eine verdrehfeste Leithülse (3) angeordnet ist,
- daß die Leithülse (3) mit wenigstens einer Durchbrechung (32) in ihrem Umfang ausgeführt
ist, durch die das zugeführte Strahlmittel nach seinem Durchtritt durch die Durchbrechungen
(25') in der Verteilerhülse (25) in die Zwischenräume zwischen den je zwei benachbarten
Schleuderschaufeln (24) gelangt, und
- daß die Leithülse (3) weiterhin mit wenigstens einer Lufteinlaßöffnung (33) in ihrem
Umfang ausgeführt ist, die in Axialrichtung gesehen außerhalb des Schleuderradgehäuses
(20) liegt und durch die bei rotierendem Schleuderrad (2) durch dessen Pumpwirkung
Luft von außen her in die Leithülse (3) einleitbar und dem Strahlmittel zumischbar
ist.
2. Strahleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Leithülse (3) über deren Umfang verteilt mehrere Lufteinlaßöffnungen (33)
vorgesehen sind.
3. Strahleinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede Lufteinlaßöffnung (33) einen Querschnitt aufweist, der klein ist gegenüber dem
Querschnitt der Durchbrechung (32) für das Strahlmittel im Umfang der Leithülse (3).
4. Strahleinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß jede Lufteinlaßöffnung (33) einen runden Querschnitt mit ausgerundetem vorderen und
hinteren Ende (34) aufweist.
5. Strahleinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrechung (32) im Umfang der Leithülse (3) ein Fenster mit im wesentlichen
rechtwinkligen Ecken ist, das sich in Umfangsrichtung der Leithülse (3) über einen
Winkel zwischen etwa 30° und 60° erstreckt.
6. Strahleinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Schleuderradgehäuse (20) mit Abstand von einem Außengehäuse (10) umgeben ist,
das mit Ausnahme einer Öffnung (16) für den Strahlmittelauswurfbereich (26) des Schleuderradgehäuses
(20) geschlossen ist, wobei durch einen Spaltraum (17) zwischen Schleuderradgehäuse
(20) und Außengehäuse (10) Luft, vorzugsweise aus einem Bereich neben dem Strahlmittelauswurfbereich
(26), zur Leithülse (3) führbar ist.
7. Strahleinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Schleuderrad (2) und die Verteilerhülse (25) durch einen außen an das Außengehäuse
(10) angeflanschten Motor (27) antreibbar sind, wobei der Motor (27) an einer Stirnwand
(12) des Außengehäuses (10) angeordnet ist, wobei die Zuleitung (4) in der entgegengesetzten,
anderen Stirnwand (11) des Außengehäuses (10) liegt und wobei die Zuleitung (4) als
Rohr mit einem Rohrflansch (41) ausgebildet und lösbar mit der zugehörigen Stirnwand
(11) verbunden ist.
8. Strahleinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das die Zuleitung (4) bildende Rohr in einem Bogen zwischen etwa 30 ° und 60°gekrümmt
von oben kommend in das Außengehäuse (10) verläuft und im wesentlichen in Axialrichtung
weisend im oder nahe dem Anfangsbereich der Verteilerhülse (25) endet.
9. Strahleinrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der der Verteilerhülse (25) zugewandte Endbereich (42) der Zuleitung (4) mit einer
Stufe (43) ausgebildet ist, wobei ein oberer Teil des Endbereichs (42) kürzer und
ein unterer Teil des Endbereichs (42) länger ausgebildet ist.
10. Strahleinrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Leithülse (3) an ihrem zuleitungsseitigen Stirnende mit einem Montageflansch
(31) ausgebildet ist, der lösbar mit dem Außengehäuse (10) verbunden ist.
11. Strahleinrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Leithülse (3) aus zwei miteinander verbundenen Teilen (30, 31) besteht, nämlich
aus einem hohlzylindrischen Hülsenteil (30) aus einem abriebfesten Material und aus
einem damit verbundenen Flanschteil (31) aus einem weniger abriebfesten, leichter
bearbeitbaren Material.
12. Strahleinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Leithülse (3) oder gegebenenfalls zumindest deren Hülsenteil (30) aus einem Sintermetall
oder aus Keramik besteht.